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Mehr noch bietet Dr. Paul Salvisberg in einem guten Theile seines •> „Die deutsche Kriegs-Architektur von der Urzeit bis auf die u'ssance"2) nur einen durch gelegentliche Missverständnisse und absichtliche Minderungen nicht verbesserten Auszug aus dem Werke Krieg v. Hochleidens, inend ohne zu ahnen, dass dessen Lehre von den selbständigeren Forschern nU eine irrthümliche erkannt wurde.3) Ein an sich löblicher Versuch, auch die 'Inde ornamentale Ausstattung der Burgbauten darzustellen, inusste bei dem ausreichender lokaler Vorstudien in den Anfängen stecken bleiben. An auf- verfehltem Eigenem fehlt es nebenbei nicht.4) Von den wenigen beigegebenen tionen sind die Grundrisse der Burganlagen recht ungenau. Fast ganz auf eigenen Füssen steht dagegen der vielschreibende Inspektor uieher, der denkbar entschiedenste Gegner der Romanisten. Er hat seine Jurglehre", wie er sie (Bonner Jahrbch. 76 S. 94) bezeichnet, in der 43 S. Schrift „Die deutsche Burg* (Berlin 1885) und ausserdem oft wiederholt i-hriften und als Einleitung zu den zahlreichen von ihm veröffentlichten Be- ngen der Burgen des südwestlichen Deutschlands und der romanischen vorgetragen. Den vielfachen ihm eigenthümlichen Behauptungen vermag in seltenen Ausnahmefällen beizustimmen. Die vielen seinen Schriften bei- Ansichten und besonders Grundrisse von Burgen sind schon mehrfach mit s fluchtige und unzuverlässige Skizzen bezeichnet worden.5) Wie Schultz und Jahns haben dann noch einige andere Schriftsteller len umfassenderer Aufgaben auch den Burgenbau behandelt. Wahrend die Verfasser von Werken über die Baukunst bekanntlich den iu einer näheren Berücksichtigung sonst für unwerth zu halten pflegten, hat ) I>as Sc bloss Montargis und noch mehr die Barbakane von Carcassonne geben nies Bild von Burgbauten, und von deutschen bezüglichen (lesammtnnsirhten sind nur (ein und Wilden bürg aus Merian wiedergegeben, gerade diejenigen beiden des bände- rkes, welche in ihrem phantastischen Aufbau mit der Wirklichkeit am wenigsten, d. h. hinein haben. Seltsamer Weise sind dann nur ebendiese zwei Abbildungen als Musteran- t scher Burgen mit dem Zusätze „nach A. Schultz" wieder in „Henne am Khyn., seh. des deutschen Volkes und Schulte vom Brühl, deutsche Schlösser e n (Heft 8) (übergegangen ! K u nst historische Studien Heft 4. Stuttg. 1887. 141 Seiten. Auch in dem von ihm mitgetheilten „ Verzeichnis* der Quellen werke - kommt keine der i Schriften vor. V>1. z. B. S. 462, Anm. 4. S <• h u 1 tz a. O. I, 8, Anm.und v. Essen wein Kriegs!) au k. S. 79. Ersterer empfiehlt . O. „Nähers Arbeiten* als „von besonders hervorragender Bedeutung.- War Saiö.t)^ HARVARD COLLEGE LIBRARY FROM THB FUND OP CHARLES MINOT CLASSOFlfeft BURGENKUNDE. FORSCHUNGEN ÜBER ESAMMTES BAUWESEN UND GESCHICHTE DER BURGEN INNERHALB DES DEUTSCHEN SPRACHGEBIETES VON OTTO PIPER MIT ZAHLREICHEN EINGEDRUCKTEN ABBILDUNGEN. MÜNCHEN. THEODOR ACKERMANN KÖNIGLICHER HOK-Ht'CHUÄNDLKK. IÖ95- Wo:. Vz '*_'&. tj M'YWvu:e"-"-¥ -er M.iÄ-Lf:ier.. AbwrhrmüM der Belagerten. I -+^ e.-s. jx Aj.** e^r Be^v.-^y Wirfaarahit der < ie^chosse. Griechisches Feuer. Alte Beschreibung von Belagerungen. Einführung ^^ •ler Pulvergeschütze. Langsame Entwickelung und fortgesetzter Gebrauch des .\nt werkes. Arten der Geschütze und Handfeuerwaffen. Gebrauch und Aufstellung ler Geschütze. Beschreibung von Belagerungen. Zerstörung eroberter Burgen. . 400 phoL Die nicht thurmartigen Wohngebäude. las* and »Saal*. Unzutreffende Beschreibungen des Palas. Palas von Wartburg, iothenburg, Hornberg, Runkelstein, Hohkönigsburg, Reichenberg, Trifels, Wasen- •nrg, Sanjans, Glopper, Rapperswyl, Giersberg. Dächer, Giebel, Eingangsthüren, lecken, Malerei, Fussboden. Treppen. Die Kemenate, Gadem, Dürnitz, f u s s h a u s. Bedeutung dieser Ausdrücke. Der wehrhafte Palas. Römischer rcprung? Badenweiler, Brömserburg, Sporkenburg, Birkenfels, Neuwalleiirode, Alt- >dman, Gräplang, Hohengeroldseck etc. w Steinhäuser.* Schleglerschloss, Forst. . 437 ritel. Bauliche Einzelheiten der Wohnräume. : e r. Ungleiche Form und Vertheilung. Schlitze. Kuppelfenster. Verzierung. Ver- 'iluss. Seitenbänke. Zeit derselben. Kamine. Einführung und Formen der- ben. Vielfache Beispiele. Heizung zweier Räume. Oefen. Wandbehälter, lebe. Ausgus s. Bedürfnissanstalten. Arten und Erkennungszeichen reiben. Unterscheidung von Pechnasen. Die Danzker der Deutschordens- i r ? e n. Ihre Bestimmung 478 iteL An der Aussenwand vorgekragte Bautheile. hau aus Riegelwerk. Verbreitung und Zeit. Steinerburg. Mammertshofen. ruren etc. Umgänge an Berchfriten. Mannigfache Aus- und Vorbauten. ker. Balkone. Wind laden. Bezeichnung der Umgänge. „Bretesche." 514 teL Brunnen, Cisternen, Wasserleitungen. unnen. Einrichtung der Cisternen. Wasserzufuhr von aussen. Unterscheidungs- krnale von Brunnen, Cisternen und Verliessen. Cisternen in Thürmen. Brunnen- m. Wasserleitung. &&* «L Unterirdische Gänge, versteckte Ausg&nge, verborgene Räume, Qef&ngnisse. mannigfache Verwendung verborgener unterirdischer Räume. Nachweisung unter- her Gänge. Andere Notbausgänge u. A. auf Salzburg und Trifels. Die unter- hen Räume auf Liebenfels. Lichtlose Gefängnisse ausser den Thurm verliessen. ; asten. , Schachtartiger Anbau/ «37 »1. Die Kapelle. »ner Standort. Ausstattung. Kapellenerker. Auch auf der Wasenhurg? „ Heilige Doppelkapellen. Arten und Bestimmung derselben ~>">6 L IHe Wasserburg. r des Hindernisses. Einfache Anlage. Lage. Wasser- und Hflhenburg zugleich. Gelnhausen. Gottlieben. Marschlins. Entenburg. Raldenau. Langenau. wyl. Pfalzgrafenstein. Ried. Mehrgetheilte Anlagen: Stuer. Hallwyl. ►eck. Lüdinghausen. Trockene Gräben iJ es Geländes auf den Umfang der Burganlage und ihre Aus- ItuiiK im Einzelnen. Hohlandsherg. Freudenberg, Neideck, Taggeiibrunn, «. MäK'5 \ \ VT Landsberg, Steinsberg, Nollich, Lfitzelburg. Ganerbenburgen. Salzburg, Mont- fort, Eltz. Deutschordensburgen. Rheden, Marienburg. Entwickelung und Ausgang des Burgbauwesens. Bestimmung der Bauzeit. Lobdaburg, Neuleiningen, Mensberg. Verschiedene Landestypen der Gesammtanlage? Karlstein, Hohenfels, Haineck, Nippenburg, Herzberg. Wehrbauten vom 16. Jhdt. ab. Kussa- barg, Dorneck, Wildenstein, Burgk, Neudahn, Spantekow, Landskron, Hohengerolds- eck, Riegersburg. 28. OapiteL Burgengruppen. Verfehlte Erklärungen dieser Erscheinung und Nachweis dessen an Beispielen : Lützelburg und Rathsamhausen , Hobbarr mit Gross- und Klein-Geroldseck , Liebenstein und Sterrenberg, Burgen bei Neckarsteinach, Hohkönigsburg, Greiffenstein, Rudelsburg und Saaleck, Alt- und Neu-Falkenstein, Dahner Schlösser, Dreistein, Drei Exen, Rappoltsteiner Burgen, Hohenrhätien und Ehrenfels. 24. OapiteL Reohtliehe Verhältnisse besonders Mehrerer bezüglich einer Burg. Anlässe zum Mitbesitz einer Burg. Beispiele von Burgtheilungen durch Burgfrieden. Gan- erbschaflen. Vertragsverhältnisse derselben. Sonstige Rechtsverhältnisse. Soite 590 639 654 Zweiter TheiL Vorbemerkungen Burgen-Lexikon .... Nachträge und Berichtigungen Verzeichnis der angeführten Schriften Sachregister 665 668 816 823 ÖXD Einleitung. D, Fer romantische Reiz, welchen unsere Burgruinen auf jedes nicht allzu i beanlagte Gemüth auszuüben pflegen, hat mich schon seit früher Jugend inem Besuche solcher gebotenen Gelegenheiten mit Vorliebe benutzen lassen, wachsenden Zahl der mir so bekannt gewordenen Baureste wuchs das an ihrer Erklärung und Vergleichung. An die Stelle zielloser Schwärmerei r und mehr ein ernstes Studium und, nachdem ich erkannt hatte, wie un- zulässig dies Forschungsgebiet bisher vernachlässigt sei, wurden aus den nur zu eigenem Gebrauche gesammelten Aufzeichnungen und Skizzen die •hen Vorarbeiten zu einem eigenen Werke, welches bestimmt war, diese befriedigender Weise auszufüllen.1) Tin dies Ziel, welches sich mit der Zeit zu einer Hauptaufgabe meines staltet hat, zu erreichen, glaubte ich mich nicht — wie bis in die jüngste mehrfach geschehen ist — damit begnügen zu sollen, die bequemer er- \ Kuinen eines enger umgrenzten Bezirkes zu besuchen, um dann aus den >n bisherigen Fachschriften eine neue, durch eigene unhaltbare Behaup- •hr oder weniger bereicherte zusammenzustellen, sondern ich hielt es für i, neben möglichst erschöpfendem Studium der gesammten, ungewöhnlich Fachliteratur, in allen Theilen des deutschen Sprachgebietes und darüber für meinen Zweck interessanteren Burgreste aufzusuchen, indem nach ihrung nur die eigene ausreichliche Kenntniss von vielen hundert über weite Gebiet zerstreuten Beispielen einen genügenden Ueberblick und ein en sicheres Urtheil über alle bemerkenswerthen Erscheinungen unseres >ens gewähren kann. Wie heute besonders noch bei ländlichen Profan- waren eben auch beim mittelalterlichen Burgenbau in den verschiedenen es alten deutschen Reiches mehr oder weniger provinzielle Eigenthüm- usgebildet, so dass das auf einen begrenzten Abschnitt dieses Gebietes Burgenstudium zu einer hinlänglichen Kenntniss der deutschen Burg keinesweges ausreichen kann. »hes pflichtmässig und ohne Rücksicht auf Wanderlust und Wetter be- rgen Studium ist freilich weniger lohnend und vor Allem viel weniger lern ich mit der Ausarbeitung dieses Werkes begonnen, ist freilich die bezügliche i bis dahin ungewohntem Masse bereichert worden. Die neuen Arbeiten haben in- en t liehen, ohne neue schätzenswertbe Forschungsergebnisse zu bringen, nur den Theil »ehr vermehrt, der die Zurückweisung haltloser Behauptungen zur Aufgabe hat. VIII bequem als das von unseren Baukunst-Schriftstellern fasl ausschliesslich und immer wiederholt betriebene der Kirchen, die, wenige Schritte von Bahnstation und Gast- haus entfernt, zugleich ein gegen Hitze und Regen schützendes Obdach zu bieten pflegen. Wie oft muss der gewissenhafte Burgenforscher eine halbtägige Berg- wanderung auf nicht selten ungebahntem Pfade machen, um dann eine Ruine zu finden, die ihm nichts Anderes bietet als eine (freilich auch nicht werthlose) Be- stätigung schon längst erkannter Regeln, oder solchen Weg ein- und selbst mehrmals wiederholen, weil bei früherem Besuche Uebersehenes oder Versäumtes ihm nach- träglich wichtig geworden war! Dass dabei neben den Burgen im engeren Sinne auch ihre Vorläufer, die römischen wie die, kurz bezeichnet, altgfrmanischen Be- festigungen, gebührend zu berücksichtigen waren, versteht sich von selbst. Nach solchen Vorstudien, wie sie anscheinend auf diesem Forschungsgebiete bisher so umfassend nicht gemacht worden sind, glaube ich, dass das vorliegende Werk besonders nach zwei Richtungen hin wesentlich Anderes bietet als die bis- herigen denselben Stoff behandelnder Schriften, und zwar in Richtung einestheils auf Vervollständigung, anderntheils auf Berichtigung. In ersterer Beziehung geht mein Ziel im Wesentlichen etwa dahin, dass dein aufmerksamen Besucher unserer Burgreste keine irgendwie berechtigte Frage solle aufstossen dürfen, über welche er hier nicht ausreichliche Belehrung fände. Es hat das freilich dahin geführt, dass ich, um den reichen Stoff eiuigermassen zu er- schöpfen, oft genug für einen Gegenstand, der bisher mit einigen Zeilen, ja Worten abgethan zu werden pflegte, ebenso viele Seiten gebrauchte, darüber hinaus aber auch noch manche Materie eingehender behandeln musste, welche (wie die des 5., 13. und 24. Capitels) anscheinend mit Bau und Geschichte unserer Burgen nur in lockerem Zusammenhange stehen. Eine Vervollständigung wird mein Buch aber auch insoferne bieten, als bei Streitfragen — in erster Linie kommt ja da die alte bezüglich des römischen Ur- sprunges unserer Burgen in Betracht — die beiden feindlichen Parteien sich bisher darauf zu beschränken pflegten, in voreingenommener und absprechender Weise ihre Meinung als die allein richtige zu behaupten, ohne eine thunlichst unparteiische und erschöpfende Untersuchung über Werth und Haltbarkeit der beiderseits aufge- stellten Sätze auch nur zu versuchen. Solche hier von mir vorgenommene Unter- suchung hat in der Regel zu dem Ergebniss geführt, dass die Wahrheit ungefähr in der (bisher fast von Niemand vertretenen) Mitte liege. Streife ich damit schon das Gebiet der Berichtigungen, so bot sich mir für solche freilich ausserdem noch ein weit reicheres Feld, als erwünscht sein konnte. Hauptsächlich ist es offenbar den unzureichenden Vorstudien zuzuschreiben, wenn schwerlich auf einem anderen Forschungsgebiete eine solche Menge ganz haltloser Behauptungen aufgestellt worden sind, als auf dem der Burgenkunde. Wenn ich nun in diesem Buche der Anführung und Zurückweisung von abweichenden Meinungen und Angaben, die sich bei anderen Fachschriftstellern finden, einen vielleicht ungewöhnlich breiten Raum gegönnt habe, so ist das nicht geschehen, um selbstgefällig auf Irrtlnhner Anderer aufmerksam zu machen, sondern nur deshalb, weil ich meiner Ansicht nach die (vermeintliche) Richtigkeit meiner eigenen thatsächlichen Angaben und der daraus gezogenen Folgerungen ohne eine Widerlegung des sich anderwärts findenden Abweichenden nicht vollständig und überzeugend hätte darthun können. Ich musste mich dazu . ix o mehr veranlasst finden, als in Folge des kritiklosen Nachschreibens, wie es ie>em noch wenig gepflegten Zweige der Alterthumsforschung besonders beliebt >>n den meiuigen abweichende Meinungen — auch diese „wie eine alte Krank- urtgeschleppt* — sich vielfach übereinstimmend bei den übrigen Fachschrifl- n wieder finden und daher Ansehen und Gewicht der Mehrheit für sich haben. rseits würde ich sehr gern von der wenig erfreulichen Arbeit abgesehen haben, nur die erheblichsten der haltlosen und nicht selten kaum ernst zu nehmenden ptungen besonders eines Insp. a. D. Na eh er zu widerlegen, wenn nicht dieser *r mit ungewöhnlichem Fleisse dafür sorgte, denselben in zahlreichen kleineren »'ii eine besondere Verbreitung zu geben, und danach seine bisher kaum angefoch- ,< hrsätze bereits begonnen hätten, in unsere anderweile Fachliteratur gutgläubig (stehende Wahrheiten aufgenommen zu werden. Bei meiner bezüglichen habe ich es den Gegnern, wie dem Leser schuldig zu sein geglaubt, so weit i, die eigenen Worte der Ersteren in hinlänglicher Vollständigkeit anzuführen. *) neide damit den Vorwurf ungenauer Wiedergabe ab und unterbreite zugleich •>er das nöthige Material, um sich ein eigenes Urtheil bilden zu können. - manchen derselben diese thunlichst erschöpfende Anführung und Bekämpfung n-nder Behauptungen von geringerem Interesse sein, so dürfte solche Zu- stellung und Beleuchtung derselben — der Regel nach durch kleineren Druck i Tebrigeii unterschieden — anderen, ein ernstlicheres Studium betreibenden willkommener sein. Auf alle Fälle glaube ich, dass wenn meine Arbeit pt einiges Verdienst haben sollte, nicht der geringste Theil desselben in der «'isung dieser überaus zahlreichen haltlosen, otl aber mit wahrhaft "n^enirtheit vorgebrachten Behauptungen liegt. Ein grosser Bruchtheil der- < zieht sich, abgesehen von der „ Römerfrage Ä , auf die von den meisten iflstellern spielend gelöste, in Wirklichkeit aber sehr schwer und zumeist t zu lösende Aufgabe, aus der Mauert echnik, der Gesammtanlage einer (1 der Gestaltung ihrer Einzelheiten auf die Erbauungszeit zu schliessen. 2) n und anderen Fragen hat mir nicht selten die unzutreffende Behauptung leren Schriftstellers zur Behandlung jener überhaupt erst Anlass gegeben. kVie wenig eine ausreichende Kenntniss des Burgbauwesens auch unter unseren Morschem von Fach verbreitet ist, zeigt sich u. A. in der unbean- Aufnahme von bezüglichen, offenbare und erhebliehe Unrichtigkeiten ent- Aufsatzen selbst in die angesehensten Vereinszeitschriften, sowie vielfach Behandlung der Burgreste in den neuerdings fast überall veröffentlichten id Allerthumsinventarien der einzelnen Länder. - - lein Werk hat es im Wesentlichen nur mit der „Ritterburg- zu thun. n< errichteten römischen, wie die alten germanischen und slavischen Be- i werden daher nur insoweit behandelt, als sie als Vorläufer der späteren »~*e bei der Anführung abweichender Ansichten geübte Vorsicht muss mir nach- <4> Hetzer sein, als zwei um unsere Alterthumspflege besonders verdiente Schriftsteller, !ij»'«*n ich vielfach entgegentreten musste. v. Cohausen und v. Essenwein, bedauerlichst larifre hingezögerten Druckes dieses Werkes verstorben sind, und somit meine bei Ab- 'lt»en gehegte Voraussetzung, dass sich die Genannten etwa erwünschten Falles wurden können, leider hinfällig geworden ist. ■jrl. im Register die Zusammenstellung unter „Erhauunjrszeit". en trrossentheils wörtlich wiedergegebene Quelle diente. Mehr noch bietet Dr. Paul Salvisberg in einem guten Theile seines lUiches »Die deutsche Kriegs-Architektur von der Urzeit bis auf die Renaissance112) nur einen durch gelegentliche Missverstandnisse und absichtliche Wort Veränderungen nicht verbesserten Auszug aus dem Werke Krieg v. Ilochleldeiis, .m^heiiiend ohne zu ahnen, dass dessen Lehre von den selbständigeren Forschern längst als eine irrthümliche erkannt wurde.3) Ein an sich löblicher Versuch, auch die \\i-<-h>elnde ornamentale Ausstattung der Burgbauten darzustellen, musste bei dem Mangel ausreichender lokaler Vorstudien in den Anfängen stecken bleiben. An auf- Lllod verfehltem Eigenem fehlt es nebenbei nicht.4) Von den wenigen beigegebenen /fiu>tnfttiofiei] sind die Grundrisse der Burganlagen recht ungenau. Fast ganz auf eigenen Füssen steht dagegen der vielschreibende Inspektor 4. D. Naeher, der denkbar entschiedenste Gegner der Romanisten. Er hat seine .neue Burglehre*, wie er sie (Bonner Jahrbch. 76 S. eltenen Ausnahmefällen beizustimmen. Die vielen seinen Schriften bei- ;• tilgten Ansichten und besonders Grundrisse von Burgen sind schon mehrfach mit li»«ht als flüchtige und unzuverlässige Skizzen bezeichnet worden.5) Wie Schultz und Jahns haben dann noch einige andere Schriftsleller Srhlo** MontarK'* und noch mehr die Barhakane von üarca^onnf h*>\*>ti t» yM».»prf#» Bild von Burghauten. und von deut^-hen l>ez«Vliehen fie*aiiiriitan*it»x hen Aufhau mit der Wirklichkeit am wemiMen. d. h. -•• r.m • •.• f-iaein halben. Seltsamer Wei>e >ind dann nur ehendie^e zwei Al»l»ihlunir«'ii al» Mtederan- •«-* d*-,jt»rr»er Bürgen mit dem Zu -atze .nach A. Schultz* nieder in .Henne am Hli>n.. K . . • « r / e • r h. de« deutschen Volke* und S <■ h u 1 1 e \ o rn Brühl, d e u t * r h e S r |j I ö . • e r l Harren (Heft H . flherjfeiMnjren ! ' kan*thi«tori<»rhe Studien H»-ft 4. Stult*. 1H*7. III Seiten. '■ Aurb in dem von ihm mit^reth^iltt-n »Verzei« hrn** der Quellen werke- kommt k»*ine der . „ • --■»» ^rhriAen vor • V/i. f. B. S. **,i Arnii. 4 ■ *r hul tz a. O. I. h. At.m.wrd v. K-»e n w e i n K r i »- jr » l»a u k S 7'». K-** 'er • . p* »!.!• ;-•:•• 'J * <* , .Näher* Art»*.vn* ab» ,\«»n b^ hervorrief) W H"Jeutun/.* XIV Dr. Nord hoff demselben die grössere Hälfte seines Buches „Der Holz- und Steinbau Westfalens" (2. Aufl. Münster 1873, 451 S.) gewidmet und besonders innerhalb dieser engeren seiner Forschung gesteckten Grenzen manches brauchbare Material gesammelt. Desgleichen lieferte eine einigermassen umfängliche Bearbeitung Generalmajor z. D. Köhler in seiner „Entwickelung des Kriegswesens in der Ritterzeit" (Breslau 1887). Im 3. Bande des Werkes sind ca. 142 Seiten dem Burgbau gewidmet, wovon allerdings nur ein geringer Bruchteil auf die deutsche Steinburg entfällt. Die hier von recht irrthümlichen Behauptungen nicht freie Arbeit lässt selbstständige lokale Forschungen vermissen. Die beigegebenen Abbildungen be- ziehen sich lediglich auf alte Geschütze. Als einen Theil des umfänglichen von Durm und Anderen herausgegebenen Handbuches der Architectur (4. Band. 1. Heft. Darmst. 1883) hat Director v. Essenwein „Die Kriegsbaukunst14 bearbeitet. Von dem 259 Seiten starken Buche entfällt ein verhältnismässig geringer Bruchtheil auf deutsche (u. zw. fast ausschliesslich westdeutsche) Burgen. Dieselben sind zumeist in „Reconstructions- versuchen44 wiedergegeben, da das Buch (S. 239 u. 259) hauptsächlich für jüngere Architekten als Anleitung bei bezüglichen Bauten bestimmt ist. Eigenen Angaben nach (vergl. S. 50) hat der Verfaser, den sein arbeitsreiches Amt an hinlänglichen Studien an Ort und Stelle behindern mochte, mit seltenen Ausnahmen nur nach fremden Grundrissen und Aufnahmen (z. Th. Näher'schen) gearbeitet, um so mehr fehlt es bei seinen Ausführungen — die Einzelheiten wie allgemeine Fragen be- treffend — keineswegs an wesentlichen Irrthümern. In dem folgenden Hefte des Handbuches, „Der Wohnbau44 betitelt, hat derselbe Verfasser nebenbei noch die Palase der Burgen behandelt. Bezüglich der Deutschordensburgen ist besonders das schöne Werk des Baurathes Steinbrecht über dieselben zu erwähnen. Ausserdem sind in Fachzeitschriften einige Arbeiten erschienen, welche (ähnlich wie die schon erwähnten v. Cohausens) das Ganze des Burgbauwesens be- handeln. So, ausser dem älteren Aufsatze von Stapel in den Mitth. des K. Sachs. Vereins von 1857, Weininger „Ueber mittelalterliche Burgen4' in der Oesterr. milit. Zeitschr. v. 1863, W. Frank „Der deutsche Burgenbau in Pick's Monatsschrift v. 1881 und, als die neueste und ver- hältnissmässig beste, H. Zeller-Werd m üller „Mittelalterliche Burgan- lagen der Ostschweiz44 in den Mitth. der antiqu. Ges. in Zürich 1893. Der Umfang dieser Arbeiten ist aber schon ein zu geringer, als dass dieselben über die den Fachleuten hinlänglich bekannten Grundzüge wesentlich hinausgehen könnten. Speziell bezüglich Oesterreichs sind noch zwei kleinere Schriften zu erwähnen ; Scheiger, Burgen und Schlösser Oesterreichs unter der Ems (Wien, 1837), auf fleissiger Forschung innerhalb dieses beschränkten Rahmens beruhend, und Cori, Bau und Einrichtung der Burgen mit Bez. auf Oberösterr. (Linz 1874). Letzteres Buch, nur noch antiquarisch schwer aufzutreiben, ist nur insoweit, als es ausnahmsweise Selbstbeobachtetes von diesen bringt, von einigem Werthe. Das vielbändige Werk „Die Länder Oesterreich-Ungarns in Wort und Bild44 nimmt zum Theil auf die Burgbauten eingehender Rücksicht. Das 1894 erschienene Buch von Dr. P. Giemen, Tyroler Burgen, behandelt auch den Burgbau im Allgemeinen. Irrthümliche Behauptung desselben konnten nur noch theilweise während des Druckes und im Uebrigen in den Nachträgen be- handelt werden, XV Während die ziemlich zahlreichen älteren und neueren Sammlungen von Burgboschreibungen von Gottschall, Hormayr, Koch, Schönhuth, Lehmann, Schwab, Schulte vom Brühl u. s. w. in Bezug auf Bau und Anlage über ganz oberflächliche Angaben nicht hinauszukommen pflegen, ist dies anders bei den <<*it einigen Jahrzehnten vielfach veröffentlichten, bezw. angefangenen Inventarisationen der Bau- und Kunstdenkmäler der einzelnen deutschen Länder. Vielfach lässt jiMloch in diesen sonst sehr schätzenswerthen Werken gerade die Behandlung der Burgreste eine ausreichliche Vorbildung der Bearbeiter speciell auf diesem Forschungs- gebiete vermissen.1) Aeltere Abbildungen von Burgen sind leider sehr unzuverlässig, derart, dass es uns, an die sorgfältigeren Aufnahmen unserer Zeit Gewöhnten, schwer ver- ständlich ist, wie geringes Gewicht man früher und noch weit in unser Jahrhundert hinein2) auf eine naturgetreue Darstellung legte. Zahlreiche Burgenbilder im Merian, Braun, Valvasor, Anicett u. s. w. selbst wenn in grösserem Mass- stab«* und scheinbar sorgfältig aufgenommen, sind, was Landschaft, wie Bauten be- triflt, offenbar so wenig naturgetreu8), dass sie fast an die noch älteren illustrirten Werke erinnern, in welchen dasselbe Bild hier Rom und wenige Seiten weiterhin Alexandrien u. s. w. vorstellen soll. Diese älteren Abbildungen von Wehrbauten haben daher vielfach nur insofern Werth, als sie uns zeigen, wie zu jener Zeit HYbrbauten überhaupt aussahen. München, im Mai 1895. Otto Piper, Dr. jnr. ') Vergl. meinen Aufsatz .Kleine Berichtigungen* im Jahrgang 1892 der Schriften de» Bodenseevereins. Besonder* die bezüglichen Arbeiten der Professoren Lehfeldt und Kran» haben (vergl. Register) vielfach meinen Widersprach herausgefordert. Die Kunsttopo- / r a p h i e Kärntens lusut hier in Bezug auf Vollständigkeit besonders zu wünschen übrig. Bei den *to?* angelegten Kunstdenk malen des Kgrs. Bayern hat man leider für gut befunden, die Borgrejte der Regel nach Oberhaupt unberücksichtigt zu lassen, indem diese ja nur sehr ausnahm*- «*»e der aufgestellten Bedingung «einer gewissen künstlerischen oder historischen Bedeutung* im •* mageren Sinne entsprechen können. •) Das zeigt u. A. die grftfl. Stolll>ergVhe Sammlung im Germanischen Museum , bei ««4rfaer zahlreiche selbst neuere Abbildungen derselben Burg nicht selten kaum Aehnlichkeit mit haben. '; Vgl. S. XIII Anm. 1. Erster Theil. Zusammenhängende Darstellung Erstes Capitel. Allgemeines über die Burgen. «Ifcis Wort »Burg*. Herleitung und Begriff. Höhen- und Wasserburg. Bestandteile. Gelände und l-ure. Angriffsseite. Hauptburg, Vorburg, Zwinger. «Innerer Abschnitt11. Palissaden und Gebück. .Turnierhof. Garten. Hofburg und Burgstall. „Dynasten- und Lehensburg". Die „Ritter". Mannig- faltigkeit der Einzelbauten. Bauzeit und Entwickelungsperioden. Ende der Burgenzeit. Besondere „Stilrichtungen." Namen.) IJas Wort „Burg* ist indogermanischen Ursprunges und findet sich in ge- ring<*r Veränderung bei allen Völkern dieses Sprachstammes wieder. Im Sanskrit IimkI es puri, pura, indisch pur *), griechisch rrvQyo*; (macedonisch ftvQyog)* lateinisch lmnnis, keltisch bwr (spr. bur), bei Ulfilas baürg, althdeutsch pure, puruc, mittelhd. bun\ altsächsisch burug, angelsächsisch byrig, englisch borough, altnordisch, schwedisch und niederländisch borg, italienisch borgo, spanisch und portugiesisch burgo, proven- « alisch bore, französisch bourg. Das der lateinischen Sprache nicht ursprünglich angehörende Wort burgus ■-t meiner Ansicht nach aus dem Griechischen, nicht, wie Andere meinen8), aus dem I Putschen übernommen. Es bedeutet nach Vegetius (IV. 10) eine kleine Art von Kartellen (castellum parvulum), nach Orosius (VII. 32) wurden allgemein so genannt «Jif in geringem Abstände an der Grenze errichteten (mithin doch wohl befestigten) Wohnungen8), also etwa Wachtthürme mit zugehöriger Wohnung. Auch xvQyo*; Uilfutet ja zunächst nur einen Thurm und erst in zweiter Linie eine Befestigung üUrhaupt und wird so auch neben den grösseren (JqovqIoii; in dem vorhin (nach <>n»>ius) angegebenen Sinne gebraucht4). Was die Römer aber von den deutschen „HurgHi* kennen gelernt haben mögen, können nur die mehr oder weniger umföng- ii« lu»n umwallten Bergkuppen gewesen sein, also wesentlich andere Befestigungen als ti»# von ihnen burgi genannten. Zudem haben die Römer bekanntlich ihr Befesligungs- >v««5**n überhaupt von den Griechen überkommen, und wenn burgus eine lediglich ') In Ostindien ist bekanntlich diese Endung der Ortsnamen, z. B. Kanhpur, Dschodhpur, r.;ov(t{ot$ xal nvqyotf. riptr, tafrjMkaa**. | 2 durch Vertauschung des v und o mit dem lateinischen u bewirkte Latinisirung des macedonischen ßvQyog ist, so wurde andrerseits Macedonien schon J46 v. Chr. end- gültig von den Römern unterworfen, während diese erst etwa ein Jahrhundert später zuerst nach Deutschland kamen, und auch das Wort, welches die Deutschen damals für ihre sehr primitiven Befestigungen gehabt haben mögen, jedenfalls (vgl. oben) noch nicht die (dem Lateinischen entsprechende) Form bürg hatte1). Was den Gebrauch des Wortes burgus (in den zusammengesetzten Namen: burgium. z. B. Asciburgium) bei den Römern betrifft, so reicht derselbe, wie Prof. E. Hübner (Bonner Jahrbch. 53, S. 80 f.) nachgewiesen hat, bis in den Anfang des ersten Jahrhunderts n. Chr. zurück und wurde nach aufgefundenen Inschriften für kleine Castelle am Rhein, wie in Pannonien, Arabien u. s. w. gebraucht. Ebenso übrigens im 4. und 5. Jhdt. nach Erlassen des Honorius und Arcadius (de fundis rei privatae) in Spanien und Gallien2). Die sesshaften Vertheidiger eines burgus hiessen burgarii. In der That könnte das griechisch-lateinische burgus, wie in unsere roma- nischen Sprachen8) (vgl. oben) eher in unser deutsches „Burg41 übergegangen sein, als umgekehrt4). Wir haben den Burgenbau von den Römern gelernt, auch die auf den Steinbau überhaupt bezüglichen Ausdrücke — Kalk (calx xcüj|), Mauer (murus), Ziegel (tegula) — aus dem Lateinischen übernommen, und auf alle Fälle ist die Ab- leitung von burgus in jeder Beziehung wahrscheinlicher, als die von Anderen (vgl. Müller-Mothes, Archäol. Wörterb. „ Burg ") angenommene directe von dein griechi- schen nvqyog. In Deutschland, wo die ältesten, Familien und Habe in Kriegszeiten bergen- den Burgen, die Wallringe, zumeist auf Bergkuppen lagen, sind desshalb „Burg*, „bergen", und „Berga verwandte Begriffe geworden6), wie denn auch hierbei Städte- namen ohne erkennbaren Anlass die Endungen = bürg und = berg mit einander wechseln6), und bei Burgen vielfach beide zugleich in Gebrauch sind. ') Vgl. übrigens Cyrillus, Glossar, graec. n^qyog, turris, burgus. Auch Hadr. Juni us (Animadv. V cap. 6) bringt ßtioyog mit Burg in Verbindung. Forcellini, Lex.: Burgus videtur esse a Graeco nvQyog, turris. Nach Grimms Wörterb. Abkunft von baurgs aus bairgan und Ur- verwandtschaft mit nijQyog, maced. ßtiQyog. *) Mit unvorsichtiger Entschiedenheit daher fragt v. Becker (Gesch. d. Bad. Landes 31): „Wer hat je gehört, dass die Römer ihre eigenen Gastelle in anderen (ausserdeutschen) Ländern und an anderen Grenzen burgi genannt haben, oder dass das Wort „Burg" von nvgyog abzuleiten sei?* ■) Man meint auch (z. B. Jahns, Gesch. der Kriegsw. S. 610), dass diese das Wort von dem deutschen „Burg" übernommen hätten; schwerlich mit Recht, zumal die romanischen Völker uns im Burgenbau zeitlich voraus waren. *) Du Cange, Glossar. I 816 bemerkt zu beiden Meinungen: Sed haec ita concilianda exis- timo, ut Burgus Latini, vel etiam Galli ac Germani primitus appellarint domorutn congregationes, cujusmodi majores villas et vicos kodie appellamus; atque adeo non tarn Graecorum quam GaUorum et Theutonum vocem esse: postmodum vero exstructis ad Burgos miliium Germanorum, quiper limites BJieni et Imperii Rotnani dispositi fuerant ad Worum custodiam turribus et praesidiis, iis etiam Burgorum appellationem inditam. B) Im Altdeutschen wird daher „Berg" wohl auch geradezu für „Burg" gebraucht. Es liegt aber kein hinlänglicher Grund vor, „Burg" (älteste german. Form baurg) von „bergen" (pSrkan) ab- zuleiten, wie Viele wollen. Noch weit entfernter liegt die Ableitung vom angelsächs. byrgia, schliessen (vgl. MQller-Mothes a. a. 0). Gleichsam vermittelnd H Weininger (Oestr. milit. Ztschr. 1863, 321): „Die Wurzel des Wortes ist Birge, eine sichere Berge, einen Verschluss bezeichnend." e) Auf = berg endigen, auch die Namen von Städten, die — mit oder ohne dazu gehörige Burg - keinesweges auf einem Berge liegen, so Wesenberg und Fürstenberg in M.-Strelitz, Colberg u. s. w. Im Mittelalter wurde eine Burg auch häufig als „Veste", »Haus* (besonders in Norddeutschland) oder „Schloss* bezeichnet. So nebeneinander im Eltzer Burg- frieden von 1430: „Were von uns den andern . . . binnen dissen Burch . . dot schlüge . . . drr selbe sal von StotU an das Huss rumeti, und hie, noch sine Erben sollen sich nutn- »*sr keins Rechten an Schlosse Eltze vermessen." Auch die Bezeichnungen „Burg- >tall* und .Kemenate11 kommen vor, Letzteres z. B. 1331 urkundlich für die Burg Hindenberg in Pommern. Vgl. hiezu weiterhin, bzw. Cap. 14. — Unter einer „Burg14 im engeren Sinne des Wortes hat man zunächst haupt- sächlich den mittelalterlichen befestigten Einzelwohnsitz eines Grund- herrn zu verstehen. Unerlässlich für den Begriff einer solchen ist es besonders, • hi ss sie baulich dazu eingerichtet ist, bewohnt und vertheidigt zu werden; von dorn ursprünglichen und einfachsten Verhältnisse jedoch, dem, dass der (einzelne) Grundherr zugleich selbst der Bewohner war, kommen so vielerlei Ausnahmen vor, dass jenes zuletzt selbst zur Ausnahme geworden sein mag. Die dem Reiche aN solchem, den Landesherren, geistlichen Corporationen, Städten und auch ein- zelnen Kittern (im weiteren Wortsinne) gehörenden Burgen waren vielfach zur Wohnung und Hut bezahlten Burgvögten übergeben, häufiger noch Anderen zu I^-hen übertragen, oft auch unter Einräumung des Besitzes verpfändet, viele waren auch gemeinsames Eigenthum von Ganerben und dann Sitz eines gemein- schaftlichen Vertreters derselben oder, bei durchgeführter Realtheilung, der Miteigen- tümer zugleich1). Von diesen verschiedenartigen Besitzverhältnissen konnte lediglich das zuletzt tM'zeichnete eines Miteigentums Mehrerer bei durchgeführter Realtheilung auf den ßurgbau selbst von Einfluss sein, indem dann eine Burg gewissermassen zu einer ("sammtheit von Einzelburgen mit je einem eigenen Berchfrit, Palas u. s. w. wer- den konnte. Rein juristischen — Vertrags- und unter Umständen staatsrechtlichen •- Inhalts war he- « «der« diu LehensverhältnLss in welches ja eine bisher als freies Allod besessene Barg jeden Tag nut oder wider den Willen des Besitzers kommen konnte. Um so eigentümlicher ist die Holle, welch" «i»«-«cm LehensTerhällniss bei unseren Fachschriflstellern zugeschrieben zu werden pflegt. In der Ent- « k kelungttresrhichte des Burgbaues nehmen Krieg v. H. und seine Nachfolger nach den Karolingern riuen ..feudalen Zeitraum'* an, der aber mit dem 11. Jahrhundert schon wieder endigt. Eine beson- der* gebräuchliche Behauptung Ist es, dass nach lehnsherrlichen Begriffen zu einer Burg auch ein Thunn «Berchfrit) gehorte, so z. B. bei Köhler, Kriegswesen S. 44-1 *). Derselbe hat sogar er- kannt (ebd. S. 288) da» „bei den Slaven die chäteaux ä motte keinen Eingang gefunden haben, weil ihnen das Lehnwesen fremd geblieben ist", während es nach v. Essenwein (Kriegsbauk. S. 153) +n anderer socialer Stellung der I^ehnsträger lag", dass in Deutschland nicht so wie in England der Thunn weh zum Donjon entwickelte. Naher endlich pflegt alle Burgen u. zw. wesentlich auch in IWug auf Lage und Bauart derselben in „Dynasten- und Ijehnsburgen" einzuteilen. Die v All ige lUhtaagkeit aller dieser mit dem Ijehnswesen verknüpften Ideen wird an den betreffenden Stellen «Uryi'lcft werden. Die Befestigung einer Burg war stets zugleich eine natürliche und eino künstliche. Die Erstere bestand entweder darin, dass der Burgplatz höher lag als ') Vgl. weiterhin und Cap. 24. 9) Auch ebd. S. 4i3: ,.Die*e Burgen (in Syrien) wurden spater als Lehen ausgegelHMi und erhielten dann (l) einen Donjon, ohne den eine feudale Burg nicht denkbar ist/4 Nach Naher kun»t- und Altert im Kgr. Wtbg. 3. 150) s«>U freilich umgekehrt die Schild mauer den JWiefttburgen", der Berchfrit den „DynaMen bürgen" eigen! hrtni lieh sein. Ebenso unzutreffend M «•* • eno nach B. Urueber (Die Kaiserburg zu Kger. Lpzg% 1MÜ. $• M) -»1fr Hauptllmnn in früherer Zeit immer eine Hof« oder Lande«burg bezeichnete*. die nächste Umgebung — möglichst mit steil abfallenden Wänden — oder aber darin, dass sie von Wasser umgeben war. In Bezug auf diese beiden Arten einer von Natur festen Lage ist die Eintheilung der Burgen in Höhenburgen und Wasserburgen mit Recht allgemein gebräuchlich. Die letztere Bezeichnung ist eine althergebrachte1). Einige Schriftsteller, so Mone und Näher, glauben jedoch der Höhenburg anstatt dessen die ./Tief bürg" gegenüberstellen zu sollen, Es ist da> entschieden verfehlt. Es handelt sich darum, das Characteristische einer Burganlage in Bezug auf ihre natürliche Befestigung zum Ausdruck zu bringen und dies ist bei Burgen, welche nicht eine den An- greifenden überhöhende Lage haben, eben das Wasser. Eine Lage in der „Tiefe" würde ja nur den Angreifer begünstigt haben, und überdies giebt es Wasserburgen auf Hochebenen — z. B. Frauen- stein in Kärnten und Bai den au auf dem Hunsrück — die höher liegen als ganz nahe Höhenburgen und auf welche die Bezeichnung Tiefburg auch deshalb nicht passen würde. Diese Bezeichnung ist auch nicht etwa deshalb gewählt, um zugleich die in der Ebene liegenden Burgen mit (sehr ausnahms- weise) trockenen Gräben (s. darüber Gapitel 20) zu umfassen; es heisst z. B. bei Näher in Heft 14 der Mitth. d. histor. Vereins d. Pfalz S. 114: „Wir unterscheiden hier die Hochburgen . . . und die Tiefburgen in den Thalebenen, von Wassergräben umgeben.4' Dr. Salvisberg ge- braucht (Kriegsarchit. S. 205) anstatt dessen den Ausdruck „Nieder bürg", deren Gegensatz (wie z. B. in Rüdesheim thatsächlich vorkommt) eine „Oberburg" sein würde, und meint, dass diese Nieder- burgen (nur) „in der Mehrzahl der Fälle zugleich auch Wasserburgen oder Burgen in sumpfigem Terrain" seien. Die — auch den uns erhaltenen Ueberresten nach — weitaus zahlreichsten Burgen waren die Höhenburgen, die auch zugleich landschaftlich, wie baulich inter- essanter zu sein pflegen als die Wasserburgen. Der allgemeinen Anschauungsweise entsprechend wird daher, wo in diesem Buche von Burgen im Allgemeinen gehandelt wird, zunächst darunter eine Höhenburg verstanden sein, während es für ein eigenes Kapilel (20)vorbehalten bleibt, die Besonderheilen der Wasserburgen zu behandeln. — Was nun zunächst die baulichen Bestandtheile einer Burg betrifft, so ist es bis in die jüngste Zeit (so von Dr. Salvisberg a. 0. S. 206) der bekannten Abhandlung Prof. Leos besonders häufig nachgeschrieben worden, dass jede Burg wenigstens enthalten müsse 1. eine Ringmauer, 2. einen Palas, d. h. den Saalbaii, 3. eine Kemenate, d. h. die Familien- und besonders Frauenwohnung, 4. eine Küche und 5. einen Berchfrit, d. h. den Thurm. Da aber Palas, Kemenate und Küche nötigenfalls auch in den verschiedenen Geschossen des Berchfrits angebracht werden könnten, so sei in der Thal zu der kleinsten Burg nichts nöthig gewesen als solcher Berchfrit und eine Umfassungsmauer. — Richtiger wäre der Satz, dass jede Burg wenigstens ein bewohnbares, wehrhaftes Gebäude und eine Ringmauer enthalten muss, wobei die Letztere allerdings auch noch durch andere Bauten ersetzt oder bei besonders beschränktem, möglichst ringsum sturmfreiem Burgplatze überhaupt entbehrt werden kann. Zunächst sind nur in verhältnissmässig wenigen grossen Hofburgen Kemenate und Küche besondere, vom Palas getrennte Gebäude, und andrerseits ist zwar der Berchfrit in den meisten und weiten Gegenden des deutschen Sprachgebietes ein wesentlicher und unerlässlich scheinender Bestandtheil jeder Burg, aber es giebt auch kleinere Gebiete, in welchen dies nicht der Fall ist. So tritt besonders im Stromgebiet des Neckar (mit einigen Ausläufern nach Norden und Westen) an seine Stelle häufig der selbständige Ver- *) Schon nach Eccehard, Mon. Germ. h. II 105) hatten 924 die Mönche von St. Gallen jenseits des Bodensees eine icazzirburc (der heutige Ort Wasserburg), irazzerfeste kommt vor bei Tristan 5538, wierhus in Städtechron. I (Nürnberg) 275, 38, wazzerhus ebd. 157, 36, Waster- haus Zimmerische Ghron. I 413 u. s. w. Das schwäbische Geschlecht der Alfingen sass bis 1545 in den beiden Burgen Hohenalfingen und Wasseralfingen. tli.-idifoinjishan der Schildmauer, in anderen kleineren Umkreisen (z. B. in der Hudi-ijscfgegi'nd und der nordwestlichen Schweiz) sind Palas und Berchfrit nicht - Hui zu einem wehrhaften Palas, bzw. zu einem Wohnthurm gewissermassen zii-:uiimeiigezogt>u, während bei Burgen auf vereinzelten steilen Felsen — so beson- «Vr* bei .Aiisgehauenen Burgen* (21. Cap.) — auch ohne solchen Ersatz auf ihn .il- t-nthetirljch einfach verzichtet wurde. Wenn sonach äusxersten Falles eine Burg nur aus einem bewohnbaren, wehrhallen Bau l---t.-ln>n kann, wi hebt es dagegen v, Essenwein (Kriegsbaukunst S. 1 27 Anm.i ausdrücklich als "■ine Theorie hervor, „die den Begriff Burg in der befestigten Umfassung, nicht in den Gebäuden »he, welche in der Befestigung stehen." Ich glaube jedoch nicht, dass diese neue Theorie einen IWlM-hrill in der Erkenntnis* von dem Wesen einer* Burg bedeute. Die letztere ist el>en auf alle 1 die ein befestigter W u h n s i 1 1, sei es nun des Burgherrn seihst oder der von ihm dort zu ihrer Be- » ilirung eingesetzten Leute. In den Hauern, welche die Umfassung bilden, konnte man aber nicht unlinen, und darum ist eine eigentliche „Burg", die etwa lediglich aus dieser Umfassung bestände, nie -«»»«il und undenkbar. Wohl nlirr giebl <-> Burgen, die ■■- wie die Brom ser bürg am Rhein, All- • ml <-iii an der Ikmsiu, Obcrjuvalta in tiraulnlnden und die Hrthlenhurgen -- lediglich im tu ••>)■! udn-utnplex unil H'llfl nur aus rinn» Wulinhaii nlme Umfassung-mauer beslehen, und warum ■ii auch, von solchem Wuhnlwu »Ivesdien. dir bei vollständigeren Burgen innerhalb der L'ui- ing >lrm Angreifer entgegengeeilten Vcrllieidigunindttuti-n nichl elienso zum HvfrrilT der Burg •reo al. jene • Zahlt doch bezüglich des Benhfrits v. rN-emvein sonsl seihst zu denen, welche ein.» i musste man, da, wie bemerkt, ein ringsum sturmfreier8) Platz selten zu finden war, sich in den weitaus meisten Fällen damit begnügen, dass derselbe doch nur «•ine Angriffsseite4), d. h. eine Seite hatte, auf welcher der Belagerer am besten, wenn nicht ausschliesslich versuchen konnte, in die Burg einzudringen. Wenn also, ■> Bavaria I. 4. 8. 1133. ') Wenn Näher, Burgen in Elsass-Lothr. S. 2 behauptet: „In keinem Gebirgslande nehmen d*-*e Wohnsitze (die Burgen) eine solche Höhenlage ein, wie im Elsass und in der Pfalz*, so kann da« dein Vorstehenden nach nur auf Unkenntnis» beruhen, auch wenn damit nur die Höhenlage aber der ThabohJe gemeint sein sollte. Zumal in der Pfalz sind die Burgen mit seltenen Ausnahmen nicht bemoders hoch gelegen. *) Dieser Ausdruck war schon im Kittelalter gebräuchlich, kommt z. B. in der Zimmeri- «rbrn Oironik wiederholt vor. *) Die .Seite* einer Figur oder eines Körpers kann nicht etwas ausserhalb derselben Be- findliches, von ihnen Getrenntes sein; die Angriffsseite einer Burg ist somit die Seite der Barg selbst, auf welcher diese einem Angriffe ausgesetzt ist, nicht etwa der ausserhalb der Burg Urgeode Platz, von welchem der Angriff des Belagerers ausgeht: das AngrifTsgelande. Die Fach- •rhrüUtefler pflegen jedoch in einer der Klarheit ihrer Darstellung nicht förderlichen Weise mit dem Ausdrorke bald das Eine, bald das Andere zu bezeichnen. So schreibt v. Cohuusen, Bergfriede a. O hier tS. 17) Ton einem ,mit spitzem Winkel gegen die AngrifTsseite gerichteten', dort erall die allerverschiedensten For- *i«wn neben einander vorkommen. Welche Aehnlichkeit mit einander haben noch im Sandstein- ••»:■••* iles Hardtgebirges die Felsklippen von Dahn und der breite Burgberg der Maden bürg. oder die ' • :«-n einander liegenden Burgplätze von Meistersei und R a m b e r g, im Grnnitgchiet des Wasgau die •t-iw* benachbarten Burgplätze von Orten berg und Ramstein, oder im Kalkstein des oberen Donau- i •!«*» diejenigen von W e r e n w a g und A 1 1 - (5 u t e n s t e i n ? Noch weniger ist zuzugelien, dass die geog- •.■•tuche Cnterlage schon an sich ein gewichtiges Motiv zur .ganzen Burganlage* oder gar .aller f riWheiten* derselben abgehe, mithin nach dem Ausgeführten die gleiche Gesteinsart des Rurgplatze« • »•h im Wetsentlicben u. zwar bis in alle Einzelheiten hinein ahnliche Burganlagen mit sich bringe. %) Bei Landskron fallt auch die südliche Breitseite des westiVtlichcn Bergrückens so ■*nirf »teil ab, dass hier von einer dritten Angri Abseite gesprochen werden kann, auf welcher man >r.o 4Qrh »pAter noch ein boslionirtes Aussen werk vorzulegen für gut befunden hat, 10 Wie weiterbin näher zu zeigen, war schon eine dem ungeübteren Auge kaum bemerkbare Abweichung des einen Bauplatzes von dem anderen hinreichender Anlass, der gesammten Barganlage eine wesent- lich andere Gestalt zu geben. Um von unzähligen Beispielen nur eines zu geben: wie in Allem ver- schiedene Burganlagen tragen nicht die drei im Hegau neben einander aufsteigenden Phonolitkegel des Hohentwiel, Hohenkrähen und Mägdeberg! Die „Vorburg" war, wie der Sache, so auch dieser ihrer Bezeichnung nach von Alters her bekannt. So heisst es in Wolfdietrich 722 : er hiee frou & di varburc gän, Magdalenenleg. 703 : den berg uff dem diu vorburg lit, und 1372 trägt Herman von Velen desse sehe borch, beyde, overste huys und vorborchte dem Bischof Florenz zu Lehen auf1). Von der Vorburg scheint in der Regel nur die „Burg11 selbst, nicht, wie heute gebräuchlich, eine „Hauptburg" unterschieden worden zu sein. Wenn 1280 bei der Burg Gemen ein castrum inferius und superius (vgl. vorhin overste huys) unterschieden werden, so lässt das auf einen entschieden hervortretenden Unterschied in der Höhenlage und wohl auch auf eine über das bei einer Vorburg gewöhnliche Maass hinausgehende Selbständigkeit dieser „unteren Burg" schliessen. Durch solche Einzelfälle kann es jedoch keinesweges seine Rechtfertigung finden, wenn Näher an Stelle der Eintheilung in Haupt- und Vorburg diejenige in die obere und die untere Burg setzt, und zwar dies nicht nur der Regel nach bei den zahlreichen, von ihm veröffentlichten Grund- rissen, sondern auch ganz allgemein bei seinen systematischen Burgbeschreibungen. Bezüglich des dieser „oberen Burg" Entgegenzusetzenden werden dann freilich in dem systematischen Theile seiner Arbeiten hie und da die Begriffe «untere Burg" und „Zwinger* unentwirrbar mit einander vermengt,1) obgleich Deutsch eBurg S. 33 der Letztere ziemlich richtig als ein mit einer zweiten Eskarpe die Ringmauer der Burg umschliessender freier Umgang erklärt wird. Diese allgemein angewandte Ein- theilung in obere und untere Burg ist verfehlt erstens, weil sehr wohl die Erstere auf gleicher Höhe, ja sogar ausnahmsweise etwas niedriger liegen kann als die Letztere, *) und zweitens weil dadurch durchaus nicht die Zusammengehörigkeit beider Theile zu ein und derselben Befestigung ihren Aus- druck findet, wie solches bei der Bezeichnung Vor- und Hauptburg der Fall ist. Die Bezeichnung obere und untere Burg kann daher auch nur da gerechtfertigt sein, wo es sich bei nicht unwesent- lichem Höhenunterschied der Lage — wie bei den Schlössern Pfirt im Oberelsass und Stein- kai lenf eis am Hunsrück — um zwei selbständige Burgen oder doch wenigstens — wie bei Nideck im Unterelsass und Falkenstein im Schwarzwald — um zwei ganz von einander ge- trennte Theile einer und derselben Burg handelt.4) Noch mehr kommt die Zusammengehörigkeit beider Burgtheile zum Aus- druck, wenn statt von einer Haupt- und einer Vor bürg nur von dem „Vorhof" einer Burg gesprochen wird, wie ja denn auch die Vorburg wohl immer einen hofartigen Raum umschliesst, während solches bei der Hauptburg nicht durchaus *)Die angeführten Belagstellen nach Lexer, Handwtbch. IH 462, bezw. Schultz, Höf. Leben I 49 und Nordhoff, Holz- u. Steinbau 288. Letzterer fuhrt Anm. 851 noch weitere urkundliche Belege an. 9) Vgl. z. B. Burgen in Elsass-Lothr. S. 5 (3). *) Abgesehen von dem allgemeinen Texte findet sich die Bezeichnung bei Näher auch speziell bei Burgen angewandt, bei welchen — z. B. Landskron im Elsass, Madenburg und Altbaumburg in der Pfalz — von einem Höhenunterschied wenig, nur theilweise oder gar nicht die Rede sein kann. Die Vorburg liegt höher als die Hauptburg z. B. bei Rabenstein in der Frank. Schweiz, Rudelsburg a. d. Saale, Nippenburg im Schwarzwald, Blumenegg in Vor- arlberg, Wehrburg, Greiffenstein und Maultasch in Tirol. *) Vgl. Zimmerische Chronik I 238: „Es ist zu wissen, das es zu Wildenstain an der Tonaw vor jharen zwai Schlösser gehabt, zugleich wie auch Falkenstain, das o.ber schloss und das und er, welches iezund ain burgstall und gar zerbrochen" Auch die beiden auf zwei einzelnen ungleich hohen Felsen gelegenen Theile von Wasigenstein im Wasgau wurden in die , obere* und die „untere Burg" geschieden, die im 15, Jahrh, auch verschiedene Besitzer hatten, Vgl. auch St, Ulrich Gap. 22 Anm. 11 nothwendig ist. Der Ausdruck „Vorhof" kommt denn auch nicht nur (vgl. die bei Lexer, Handwtbch. angeführten Stellen) im Mittelalter mehrfach im Sinne eines .iK'fe-ligten Hofraumes vor einem Schlosse" vor; er scheint gegen Ende desselben -*ogar der gebräuchlichere gewesen zu sein. So wird er regelmässig in der Zimmeri- gau, Hoheuberneck (Fig. 4iö), Altbodman fig 446). 12 Näher s. vorhin,8) mit Unterscheidung dagegen Scheiger, v. Cohausen, Köhler, v. Essen- wein u. A. Nach v. Essenwein, Kriegsbauk. S. 192 „ist der Hauptzweck dieser „Anlage, dass der Belagerer nicht so leicht mit Sturmböcken oder Rollthürmen an „die eigentliche Mauer gelangen konnte, sondern schon an der niedrigeren äusseren „Mauer Halt machen musste, sowie dass den herannahenden Feind zwei Reihen „Bogenschützen hinter und über einander empfangen konnten." Die Beschiessung von der inneren Mauer herab mochte freilich dem in den engen Zwinger schon eingedrungenen und hier event. noch durch Quermauern festgehaltenen Feinde noch verderblicher werden, als dem erst herannahenden. Nicht zutreffend ist es dagegen meiner Ansicht nach, wenn v. Cohausen zu betonen pflegt3), dass der Zwinger nicht sowohl „eine Verdoppelung der Mauer, als ein vorbereitetes Kampffeld sei, welches den Vortheil gewährte, dem schon dort eingedrungenen Angreifer von beiden Seiten mit bewaffneter Hand in die Flanken fallen zu können." In der Regel werden doch die Vertheidiger vorgezogen haben, von gesichertem höherem Standort aus die Eingedrungenen mit Schuss und Wurf zu bekämpfen, anstatt selbst in den engen Zwinger zu einem „Kampfe mit bewaffneter Handu hinabzusteigen. Je nach der Beschaffenheit des Bauplatzes kann nun eine Burg mehr als eine Vorburg und auch mehr als einen Zwinger haben; ebenso kann aber auch jene oder dieser, ja beide zugleich ganz fehlen. Bei der Wartburg (Fig. 436) und Hohkönigsburg (im Wasgau) (Fig. 608) liegt auf beiden Seiten der Haupt- burg je eine Vorburg, bei Neid eck (fränkische Schweiz) (Fig. 579) liegen derer zwei nach einander vor der Hauptburg, bei Greven stein (Rheinpfalz) (Fig. 585) schliesst sie die Hauptburg ganz ein. Sie fehlt bei vielen kleineren Burgen, aber auch bei grösseren (Steinsberg in Baden Fig. 592, Salzburg in Franken Fig. 595, der Zwinger fehlt z. B. bei Eckartsberg in Thüringen, Freuden- berg (Fig. 578) und S a r g a n s im schweizerischen Rheinthale und P 1 i x b u r g im Wasgau (Fig. 218). Im Uebrigen kann der Zwinger die Vorburg mit umschliessen (Hohkönigsburg), sich zwischen diese und die Hauptburg einschieben (Rudels- burg in Thüringen (Fig. 174a), Lützelburg im Wasgau (Fig. 619), Hornberg am Neckar) (Fig. 583) oder jenseits derselben liegen (Mägdeberg im Hegau (Fig. 582). Seit Krieg v. Hochfelden (vgl. Militärarch. S. 366) pflegt der Zwinger als eine erst durch die Kreuzfahrer in das Abendland verpflanzte Anlage bezeichnet zu werden. So heisst es noch bei Köhler, Kriegswesen a. 0. S. 429: „Ein Zwinger war bei den Burgen des 11. und 12. Jahrhunderts im Abend- „lande nicht vorhanden, gehörte aber im 13. Jahrhundert zu einem nothwendigen „Erforderniss jeder (?) Burg und wurde nachträglich an den meisten Burgen ange- bracht. Vielfach zog man es jedoch (?) vor, eine zweite Umfassung mit Graben „nach dem Vorbilde der Bauten in Palästina anzulegen." — Abgesehen davon, dass gerade durch eine „zweite Umfassung" mit oder ohne Graben der Zwinger entsteht, sind diese Sätze nicht zutreffend. Es giebt genug selbst noch im vierzehnten Jhrhdt. erbaute Burgen, welche keinen Zwinger haben, so Glopper (Fig. 424), Ardeck ") Auch bei Kraus, Kunst u. Alterth. in Elsass-Lothr. II 545 werden auf dem Grundriss von St. Ulrich (Fig. 590) einige der inneren Höfe ohne erkennbaren Grund von anderen als „Zwinger" unterschieden. Vgl. dagegen Zimmerische Chronik I 371: Da erstigen sie den ztoinger und darnach den vorhof, darin die stell, heller und andere officia waren, volgends demnach das recht schloss Geroltzegk, uf ainem selbs gewachsenen und werlichen f eisen gelegen. 3) Wehrbauten S. 26 und Alterthümer im Rheinland S. 59. 13 _ Mullirh des La! in t ha I es , Bälden au auf dem Hunsrück, Pfalzgrafenstein Fi«,:. 559), Altbodman (Fig. 446) und Haineck (Fig. (>0(>). Andrerseits wird zwar der Zwinger nach den Kreuzzügen ungleich häufiger, aber er fehlt doch auch nicht an älteren Burgen, die allem Anscheine nach schon von Anfang an einen Milrlu*n hatten, wie z. B. Rudelsburg in Thüringen, Franken bürg im Was- umu und Castcl imThurgau1)- Ob ein Zwinger erst später der Burganlage hinzu- gefügt ist oder nicht, wird man eben, abgesehen etwa von der Bauweise, Schiess- »rhartcn u. dgl., mit ziemlicher Sicherheit daraus schliessen können, ob (wie bei Hohennagold in Württemberg und Homburg im Hegau) der Raum für einen -olrhen tiefer an dem Abhänge des Burgberges erst durch hinterfüllte Futtcr- m.iuera gewonnen wurde, oder ob die Zwingermauer noch auf dem gleichsam von d«-r Natur gebotenen oberen, ebeneren Burgplatze steht, hier den Rand desselben umgrenzt, während die Hauptmauer der Burg dann selbstverständlich entsprechend ut'it von demselben abgerückt blieb (Rudelsburg). Andrerseits wird man auch da eine ursprüngliche Anlage des Zwingers annehmen müssen, wo (wie bei Castel und Franken bürg) der Burgweg sich zweifellos von je her in einem solchen /u der mehr oder weniger höher gelegenen Hauptburg hinzog. — Bei Krieg v. H.'s Burgenuntersuchungen pflegt regelmässig der von ihm so genannte .innere Abschnitt* eine Rolle zu spielen und zwar zum Nachweise dessen, dass auch damit nVwi-ohe Vorbilder nachgeahmt wurden.*) Das eine erscheint jedoch so verfehlt wie da« andere. Be- i.&nntüch boten die romischen Kastelle in ihrem Innern keinerlei defensihle, durch Zwischenmauern li*-rv**>tellte besondere Abschnitte, sondern einen einheitlichen, zumeist von zwei breiten Strassen •.".irrhkreuzten Raum, und wenn Krieg v. H. in Vegetius IV 25 die .Hinweisung auf solchen inneren Ali-hnitt* findet, so Ist diese vermeintliche Hin Weisung wohl eine mehr als unsichere.") Gleich- «•ilü glaubt der Genannte liei den von ihm für römische AnLigen gehaltenen Burgen Steinsberg, K* barg und Kerne nathen solche Abschnitte nicht nur suchen zu müssen, sondern auch gefunden r\i luU'u, freilich aber nur in der Weise, dass er eine mitten ül>er den Hofraum der Hauptburg Li jfrnde Linie bezeichnet, wo ein solcher „leicht zu erbauen" (vgl. S. 90 u. 101) oder .in sehr kur- zer Zrit auch von einer geringen Besatzung hergestellt werden konnte.* Bei der vermeintlich gleich- ft!U römischen Iburg soll dieser Absclinitt durch das vormals zwischen den beiden Berchfriten vor- »•irxtoie Hauptgebäude— .hier ein wahres InterturriunT — gebildet worden sein. Bezüglich dieser li'-ir»* bemerkt dagegen v. Becker (Gesch. d. bad. Landes S. 41) mit Recht, er habe keinen •»•Irhf-n Abschnitt entdecken k Annen, und ein interturrium werde nicht durch ein Wohngebäude gebildet.') '» Eine besondere Stellung zu dieser Frage nimmt v. Essenwein ein, indem er (Kriegs- : aas einer nicht näher bezeichneten »leider ni ht im Originale auf •»• gekommenen Steinschrift des IV. Jahrhunderts" sieh ergeben, die aber nichts weiter besagt , als i*m irgendwo „mUUes turrim cum intertumo feceruut" Diese Behauptung steht »wiach auf el>eiw) u Köhler (Entw. des Kriegsw. a. 0. S. 413) bemerkt zwar gleichfalls richtig, dass blosse Dispositionen zu einem inneren Abschnitt nicht genügen und leicht durch die Ereignisse überholt werden konnten ; allein er ist im Uebrigen mit der Krieg'schen Abschnittslehre durchaus einverstanden und hat sogar einen neuen Grund für dieselbe gefunden. Ihm zufolge hat der Genannte «sehr gut herausgefühlt, dass der Bergfried als Reduitthurm für längere Zeit, da er keinen Brunnen und keine Gisterne hatte, nur für den Fall geeignet war, dass er mit einem innern Abschnitte in Verbindung stand, welcher den Brunnen, der sich stets (?) in der Nähe des Bergfrieds befand, mit einschlösse — Aber sollte denn der Feind, der bereits die ganze übrige Burg erobert hatte, unglaub- licher Weise während dieser „ längeren Zeit" nicht im Stande sein, auch den „Abschnitt*, welcher den Brunnen enthielt, in seine Gewalt zu bekommen? In Wirklichkeit konnte der allein noch be- hauptete Thurm dem Besatzungsrest auch wohl nur wenige Tage, und zwar bei Aussicht auf Entsatz von aussen, als Reduit dienen, und da genügten schon einige mitgenommene Tonnen mit Wasser. — Köhler behauptet dann weiter unbedenklich, dass sich „mit Bestimmtheit nur (!) auf der Wartburg eine solche permanente Anlage erkennen lasse", indem hier der südliche Theil mit der Gisterne und dem noch erhaltenen (zweiten) Berchfrit durch eine Mauer abgeschlossen war. Bei der Iburg werde „die Abschnittbildung in der Mitte von dem zwischen beiden Thürmen liegenden Hauptgebäude gebildet, und eine nähere Untersuchung würde das wahrscheinlich auch für die Münz enburg in der Wetterau constatiren, wo bei einem ähnlichen Plateau die beiden Thürme, wie bei der Iburg in der Nähe der Endpunkte der Längenachse liegen/ Es braucht nicht erst hervorgehoben zu werden, dass man einen „inneren Abschnitt" zweckmässiger Weise weder in der Längenachse eines langgestreckten Burg- berings, noch überhaupt durch einen nicht wehrhaften Palas bilden würde. Besonders aber bei dem vielbekannten Schlosse Münzenberg (dieses ist jedenfalls gemeint) würde sicher keine Untersuchung constatiren, dass dort der nicht weniger als 77 m weite Zwischenraum zwischen den beiden Berch- friten durch einen Palas ausgefüllt gewesen sei, zumal ausserdem schon zwischen ebendenselben zwei grosse, nur an der Ringmauer liegende Palase in beträchtlichen Ruinen noch vorhanden sind! Endlich ist es auch, wie jeder Kenner unserer Burgen weiss, nicht entfernt allein die Wartburg, welche mit Bestimmtheit einen permanenten inneren Abschnitt erkennen lässt. Deren hatten vielmehr fast alle Burgen, aber sie waren hervorgerufen durch die Eintheilung des Beringes in Zwinger, Vor- und Hauptburg, eine Eintheilung, welche den römischen Befestigungsbauten durch- aus der Regel nach fremd ist, wohl aber sich schon bei den uralten Ringwallburgen findet. In wie weit darüber hinaus bei einigen Burgen der Zugang zum Kern der Anlage noch durch Quermauern mit Thoren gesperrt wurde (Hornberg am Neckar, Hohl enf eis im Nassauischen, Franken- burg im Wasgau etc.) wird bei Beschreibung derselben gezeigt. Auch bei den in verschiedene Abschnitte zerfallenden Burganlagen lässt sich freilich keineswegs immer eine deutlich erkennbare Eintheilung gerade in „Hauptburg", „Vorburg" und „Zwinger" feststellen. Es ist das um so weniger der Fall, je weniger der Burgplatz ein ebener ist, vielmehr die zweckmässige Ausnutzimg und Bebauung unregelmässiger Felsgebilde eigenartige Anlagen veranlasste. Vgl. Fig. 590. — Zur äusseren Befestigung einer gemauerten Burg konnten auch nicht im Steinbau ausgeführte Anlagen gehören: besonders Gräben und Palissaden. Ueber Erstere — oft auch durch natürliche Bildung (Flussläufe, Schluchten) ersetzt — s. weiterhin Cap. 9 und 20. Palissaden1), d. h. Zäune die im Wesentlichen aus neben einander einge- grabenen, oben zugespitzten Pfählen bestanden, wurden bei uns in der Vorzeit, da das Material fast überall zur Hand war, sowohl von den Römern als von den Ger- manen, besonders auch zur Verstärkung eines Walles angewandt und scheinen schwachen Füssen als die ganze Idee der angeblich von Vegetius geforderten „inneren Abschnitte11. Wenn also auch v. Becker a. 0. S. 40 zugiebt, dass diese Abschnitte von Vegetius und Vitruvius (also auch von diesem) gefordert werden, so beruht das wohl nicht auf eigenem Quellenstudium. *) lat. palacium, palancatum, palangatum, palitium, palissata, palada, paldus. Die häufige Schreibweise „Pallisadentt ist dem Stammworte nach (z. B. auch franz. palis, der Pfahl) unrichtig. Niederdeutsch planten als Haupt-, wie als Zeitwort. 15 seitdem fortwährend in Gebrauch geblieben zu sein. „Erdwerke mit Pallisaden, aus deutscher Urzeit beliebt, beherrschten die Festen und Burgen der Franken inmitten der römischen Steinfesten zur Zeit der Merowinger ausschliesslich, spielten in der Karolingischen Periode noch eine grosse Rolle und scheinen sich in belgischen Gegenden bis ins 12. Jhrhdt. noch in bedeutenden Werken fortgesetzt zu haben"2). Pfahlzftune wurden nicht nur hie und da vorläufig an Stelle der Steinmauern errichtet8), sondern dienten auch noch später, wie wir besonders von Städten wissen, zur Ergänzung dieser Ummauerung. So erhielten 1332 die Comthure von Nürnberg vom Kaiser die Erlaubniss, aus dem Markte Eschenbach eine Stadt machen und dieselbe „mit Stein werk, Holzwerk und Gräben " umgeben zu dürfen, nach dem Lübeckschen Urkunden b. IV, 347 ermächtigte ein Graf v. Holstein den Rath von Lübeck, an dem ihm verpfändeten Schlosse Trittau dat se moghen planken loten de vorborgh van der schüne wente to deme dore, also by ander syden des dores planket is, und 1440—50 wurde zu Stralsund „der Störtenwall verpallisadirt* 4). Nach Müller und Mothes, Archäol. Wtbch. S. 723 scheinen kleine Palissaden- zwinger als vorgeschobene Werke seit dem 9. Jhrhdt. in Gebrauch gewesen zu sein« Bei Wallburgen, welche der deutsche Orden im 13. Jhrhdt in Preussen er- richtete, finden sich längs des oberen Randes Kohlenreste augenscheinlich von ver- brannten Pfahlzäunen und so erscheinen die Letzteren auch nicht selten noch auf den uns aus dem 16. und 17. Jahrhundert überkommenen Abbildungen fester Plätze (vgl. Fig. 575). Wenn uns nun auch bei den Resten mittelalterlicher Burganlagen Palissaden nicht erhalten sind, so wird doch der aufmerksame Beobachter jener nicht gar selten in der nächsten Umgebung des noch vorhandenen Mauerwerks durch Gräben oder Böschungen begrenzte Abschnitte des Geländes finden, bei welchen es auffällt, dass sich dort kein^e Spur einer vormaligen Mauerumschliessung zeigt. Wo da den Umstanden nach nicht wahrscheinlich ist, dass solche Mauer später bis auf die letzte Spur abgetragen worden sei, werden wir die vormalige Einschliessung dieses Platzes nur durch Palissaden anzunehmen haben. Eines der auffälligsten Beispiele bietet die Salzburg in Franken (Fig. 595). Hier ist der Ringgraben auf der nord- östlichen Bergseite nicht am Fusse der thurmbewehrten Ringmauer (a— b\ sondern in einer Entfernung von durchschnittlich etwa 10 m von derselben gezogen. Der zwischen beiden liegende zwingerartige Raum entbehrt aber jeder äusseren Um- fassung am inneren Grabenrande. Andere Beispiele bieten Hohenklingen am Rhein (Fig. 588) auf seiner nördlichen Längsseite und die schräg gegenüber liegende Neuenburg auf der Nordwestspitze der Vorburg. Oberst v. Cohausen bemerkt bei seinen allgemeinen Burgbeschreibungen regelmässig — z. B. Alterth. im Rheinl. S. 59 — dass „ausser den Quer- jrraben, welche das Angriffsgelände durchschneiden, die Burg auch auf den minder gefährdeten Stellen durch ein Gebück, durch ein Heckendickicht geschützt ist*. *) Nordhoff, Holz- u. Steinbau, S. 129. v) Vgl t. Eye a. Falke, Kunst und Leben der Vorzeit. Bd. I (.Mittelalter!. :*): «Ans den Umzäunungen der Höfe wurden mit der Zeit zum Zwecke stärkerer Befestigung PailMdeareihen und endlieh Mauern, die sogenannten Zingeln*. Wohl zu weit geht auch hier ivgl. £. 13, Anm. 1) r. Essen wein, der, Kriegs bauk. S. 71—77, geneigt ist anzunehmen, dass auch immer and überall an Stelle von Aussenmauern zuerst nur Palissaden errichtet gewesen seien. 4) Fock, Rügen-Pommersche Gesch. Leipz. 1866. S. 159. 16 Mir sind keine örtlichen oder schriftlichen Spuren bekannt, welche auf solche an- geblich bei Burgen regelmässig vorhanden gewesene Anlage hindeuteten x) t und ich würde sie nicht einmal für zweckmassig halten, da eine Belagerung der Burg dadurch kaum irgendwie hätte erschwert werden können, während sie dagegen einem Feinde leicht als Versteck und Hinterhalt für eine Ueberrumpelung des Thores dienen konnte2). Lexer, Mittelhoch d. Wörter b. kennt das gehucke nur als „ein zur Bezeichnung der Waldgränzen ineinander gebogenes oder geflochtenes Gebüsch41, es wurde indessen bekanntlich auch als Befestigung von Grenzen in umfassen- der Weise angewendet3). Zu solcher Befestigung langer Strecken, genügend, räuberische Ueberfälle immerhin einige Tage aufzuhalten, eignete sich das Gebück allerdings um so mehr, als das Material in den Zeiten grösseren Waldreichthums sich fast überall ungesucht darbot. — Bei manchen mehr oder weniger erhaltenen Burganlagen wird uns gern ein Hofraum als der „Turnierhof* bezeichnet4). Gewiss in den seltensten Fällen mit Recht. Das Turnier war bekanntlich — und ebenso die harmloseren „Tjost* und „Buhurt" — wesentlich ein festliches Kampfspiel, in welchem zwei Haufen Berittener gegen einander fochten, und zwar kam es dabei viel auf die Gewalt des Zusammenstosses an, wozu denn wieder die Pferde auf beiden Seiten eines hinlänglich weiten Anlaufes mit wachsender Geschwindigkeit bedurften. Es liegt auf der Hand, dass zu solchem Kampfspiel — gewissermassen einem Manöver mittelalterlichen Zuschnitts — ein so weiter ebener Platz nöthig war, wie er in oder auch neben den Burgen, und zumal Höhen bürgen, kaum jemals ge- funden werden möchte. In der That wurde denn ja auch zu einem Turnier in der Regel vorübergehend ein weiter Platz neben einer Stadt abgesteckt, welche Letztere dann zugleich zur Unterbringung der zusammengeströmten Schaaren, nicht selten vieler Tausende, Gelegenheit bot. Eine der sehr seltenen Burgen, bei welchen allenfalls von einem „Turnier- hofea gesprochen werden könnte, ist die im Mittelalter ihrer Pracht und Grossartig- keit wegen berühmte Rosenburg in Niederösterreich. Hier liegt, von der eigentlichen Burg nur durch den Halsgraben getrennt, ein viereckiger, 100 m langer und halb so breiter ebener Hof, rings von gemauerten zweistöckigen Zuschauer- galerien (mit Eckthürmen) umgeben. Wenn diese Arkaden die angegebene Bestim- mung der (für die Vertheidigung unwesentlichen) Anlage ausser Zweifel setzen, so ist doch klar, dass selbst hier für die Abhaltung eines eigentlichen Turniers in einigermassen grösserem Massstabe nicht hinlänglich Raum gewesen wäre. Mit Recht bemerkt daher Scheiger a. 0. S. 65: „Die sogenannten Turnierplätze von „Sebenstein, Rapottenstein und Rosenburg sind Carrousselplätze , ein „Unterschied ungefähr wie zwischen einem Beidenhander und einem GalanterieT x) Nur in Seb. Münsters Cosmographie (1544) findet sich ein Gebück am Fasse der Ringmauer der Stadt Simmern auf dem Hunsrück abgebildet. 9) Bei der (Alterth. Fig. 165) beigefügten Musterdarstellung einer Burg zieht sich solches Gebück seitlich bis unmittelbar an das Burgthor hinan, v. Essenwein verlangt dagegen auch (vgl. Cap. 9) dass in der Umgebung der Burg vielmehr „ Alles absolut kahl sein musste." 8) Eingehendes darüber in Jahns Gesch d. Krieg sw. S. 462 ff. 4) Allgemein bemerkt Cori a. 0. S. 33. „In der Nähe des Gartens befand sich der Platz „für die Reit- und Turnier-Uebungen , wenn dafür in der Vorburg kein genügender Platz war.... „Manchmal hielt man auch ein kurzes Turnier." Aehnlich Schultz, Höf. Leben. 1. Aufl. S. 43- 17 •degen* M. Zu sonstigen ritterlichen Uebungen und Spielen aller Art, zu Ross oder >.u Fuss, je nachdem der Raum es gestattete, konnte natürlich jeder Burghof oder ffrcignete Platz ausserhalb der Burg benutzt werden. — Von den Gartenanlagen in oder bei der Burg weiss Cori a. O. S. 32 rnitzutheilen: •Kleinere Gärten kamen in den Vorburgen vor . . . Jede (!) Burg hatte , wenn ihr »Kaum zu beschränkt war, ausserhalb der Hingmauern ihren .Baumgarten11. Derselbe... war .mit zahlreichen Blumen geziert und hatte auf freier Fläche sanfte Rasendecken, Lusthäuser, «Lauben, durchrieselnde Bäche oder kühle Quellen und Wasserbecken mit Rosenwänden umgeben... «Wie umfangreich diese Gärten waren, ergibt sich daraus, dass darin zuweilen grosse Feste ge- meiert und reich geschmückte Pavillone und bunte Zelte aufgeschlagen wurden, wenn man alle „eheii, fen am Neckar) gehört zu der Gruppe der einfachen Lehensburgen, deren Hauptvertheidigungshau «ler Angriffseite gegenüber nur in der massigen und hohen Schildmauer bestand. Die Anlage der hinter dieser Ringmauer* (nicht Schildmauer V) «stehenden mächtigen Bergfriede erforderte schon be- .Ittiteodere Mittel (V) und finden wir solche meist nur bei den Burgen der Dynasten.* Wenn hier r><«-h besonders betont wird, dass die Schildmauer besonders den einfachen Lehensburgen, der Berch- fnt den Dynastenburgen eigen sei, so ist das ebenso verfehlt wie die übrigen angeblichen Unter- ««-heidungsmerkmale. Bekanntlich bestanden gerade die bescheidensten Burgen- des «niederen Adels* häufig genug im Wesentlichen nur aus einem Thurme, während die im Ganzen Oberhaupt seltenen S< liildmauern auch ohne Berchfrit ebenso bei «Dynastenburgen" — so Ehren fels am Rhein, NeuHcharfeneck in der Pfalz — vorkommen. Auch bezüglich der Erbauungszeit soll zwischen den «Dynastenburgen* und den . l>ehensburgen * ein Unterschied bestehen. Wenn nach Näher, Deutsche Burg, S. 11 in Schwa- ben •and danach nach Fischer, Sc bloss Burg u. andere Burgen des Rheinlandes (Düs- -c-id. |h«j3kS. 19 allgemein) die Burgen der Dynasten zumeist im 10. u. 11. Jhrdt., die des „ Feudal - « leU* seit dem \± Jahrhdt. erbaut wurden*, so konnten in Wirklichkeit gewiss die ältesten Dynasten- («luven «»fort zu L hen gegeben werden, während allerdings der «niedere Adel* mit dem Bau eigener Burgen (die also keine Lehenburgen zu sein brauchten) erst später dem Beispiel der Grossen und Mächtigen folgte. ßurgmänner vornehmerer Burgherren hatten mitunter auch innerhalb oder ruhe bei der Burg jener ihre eigenen d. h. zu Lehen empfangenen beschränkten Wohngebäude. So gehörte in der Burg PI esse (Hannover) ein auf der Grenze il* r Vor- und der Hauptburg stehendes Thorgebäude, welches bei nur 4,5 zu 5 m In hier Weite wohl thurmartige Höhe gehabt haben muss, den von Ludolphs- ha usen als Plessischen Burgmännern. Um einen solchen Burgmannssitz durfte ••* >ich auch handeln, wenn bei Fragenstein, über Zirl (Tirol) auf einer Stufe d»*< nördlichen Innufers gelegen, die von Westen hinfährende Burgstrasse kurz vor •frr Hauptburg an einem etwas erhöht gelegenen viereckigen Thurme vorüberführt, ♦ii-MMi weite Fenster in den oberen Stockwerken ihn als durchaus zum Bewohnen t'tiqrrrirhtet kennzeichnen, während der Zugang zu demselben noch durch eine in •m. 3 tn Abstand südlich vorgelegte besondere Ringmauer versperrt war. Einem Burgmaiinen wird auch die unterhalb Hocheppan gelegene, den Wfeg dorthin with«*idtg<*nde und gleichfalls aus Thurm und Ringmauer bestehende Vorburg Kr«-id«Ttstein?) übergelien gewesen sein. ') Wenn freilich v. Essen wein, Kriegs b au k. S. 43 ganz allgemein behauptet: .11 o r« anging, suchte man sie (die Burgen) versteckt und unzugänglich anzulegen*, so ist da> -m «> verfehlter Satz, dass er Angesichts unserer Tausende weithin sichtbarer Burgreste einer Wi- Vrtrfung durch Beispiele nicht bedürfen kann. 22 Ein „ Burglehen * (castrense servitium) konnte schliesslich auch aus ver- liehenen Einkünften etwa in irgend einem Dorfe bestehen mit der Auflage, dafür nötbigenfalls bei Vertheidigung einer Burg mitzuwirken. — Nach Nähers Behauptung („Deutsche Burg" S. 12) „gehörte auch noch im Mittelalter zu jeder Hochburg ein im Thalgrunde liegender Meierhof, welcher die zum Unterhalt der Schloss- bewohner nöthigen Lebensmittel lieferte". Der Satz ist in dieser Allgemeinheit durchaus nicht halt- bar. Zunächst stand in vielen Fällen offenbar die Oertlichkeit entgegen. Man denke nur an die zahlreichen Burgen, die an oder auf dem Steilrande enger und engster Flussthäler, oder die in unseren Gebirgen fern von jedem anbaufähigen , Thalgrunde* lagen. In welchem hätten z. B. die Meierhöfe der fünf Familien liegen sollen, die auf Burg Eltz hausten, oder diejenigen für die (Tier) wesUich am Odilienberge liegenden Burgen Drei stein und Hagelschloss? In anderen Fällen — • so bei den gleichfalls dort gelegenen Burgen Birkenfels und Kagenfels — besassen die Erbauer nachweislich in der Gegend überhaupt nichts weiter als eben ihre Burgen. — Nach der landläufigen Auffassung ist jede Burg eine „Ritterburg*, der Saal ihres Palas wird mit Vorliebe der „Rittersaal* genannt, und diesen Palas selbst bezeichnet u. A. Näher regelmässig als das „Ritterhaus* oder die „Ritterwohnung*. In Wirklichkeit bestand jedoch zwischen Burgen und Rittern kaum ein weiterer Zusammenhang als der, dass thatsächlich viele von jenen in Händen der Letzteren waren. Die mittelalterlichen Standesverhältnisse, über welche besonders in nichtfachmännischen Kreisen grosse Unklarheit herrscht, mögen nachstehend in ihren Grundzügen kurz dargelegt werden. Der Ritterstand war ursprünglich lediglich ein Berufsstand: derjenige eines als Reiter Kriegsdienste Thuenden. Die Ritterwürde war eine rein persönliche, die allerdings auch (wenigstens im Princip) von jedem ertheilt werden konnte, der selbst ein Ritter war. Die Ritter gehörten nicht zum Adel; ihnen gingen sogar die ange- seheneren der im Grunde unfreien Ministerialen (die Hofbeamten, Dienstleute der hohen Herren) im Range vor und standen die schöffenbaren Freien gleich1). Erst in allmäliger etwa vom Ende des 12. bis zum Ende des 14. Jahrhunderts dauernder Entwickelung wurde durch das auf ritterbürtige Abstammung gelegte Gewicht aus dem Berufsstand ein Geburtsstand, der als niederer Adel vom Stande der Bürger und Bauern sich unterschied2). Unter den Hohenstaufen wurde 1187 zuerst der Versuch gemacht, die Söhne von Bauern und Geistlichen von der Ritter- schaft auszuschliessen , aber noch im 13. Jhrhdt. wurde die Würde auch Bauern- söhnen für Geld ertheilt8) und bis in das folgende Jahrhundert hinein wurde eine scharfe Scheidung der nichtadeligen Stände nicht beobachtet 4). Bürgerliche Wappen erscheinen neben denen der Ritter. Letztere hatten mit den bürgerlichen Schöffen- geschlechtern selbst kleiner Städte connubium und sie begaben sich vielfach in dienende Stellung selbst bei den zu Ansehen und Gut gekommenen Ministerialen. Sowohl die Ritterbündnisse des 13. und 14. Jhrhdts., wie die burglichen Ganerb- schaften bestanden keinesweges nur aus rittermässigen Mitgliedern. *) Vgl. Glosse zum Sachsenspiegel II. 12: „ Dienstleute und schöppenbarfreye sind in der ritterschaft oder ritterlicher wirdigkeit oder heerschild gleich geachtet." ■) Zugleich trat die formelle Erwerbung der Ritterwürde in den Hintergrund. So hat der von allen deutschen „ Rittern11 vielleicht der volkstümlichste gewordene: Götz v. Berlichingen , in Wirklichkeit nie die Ritterwürde erworben. Auch schon früher konnte man es ohne dies zu hohem Range selbst als Krieger bringen, so der 1389 (bei Senkenberg, Sei. Jur. II 677) genannte „edel veste knecht (!) Wilhelm von Waldeck hauptman". •) Freytag, Bilder a. d. deutschen Vergangenheit II. 1. S. 9. 4; Roth v. Schreckenstein, die Ritterwürde (Freibg. 1886), S. 396 ff. Corr.-Bl. d. Gesammtvereins 1883, S. 57. 23^ Das heute zur' Bezeichnung des Adels dienende „von* (lat. a, de) war bis zum Ausgange des Mittelalters lediglich eine Jedem zustehende Bezeichnung seiner örtlichen Herkunft oder des Wohnsitzes, und noch in nachmittelalterlicher Zeit stellten viele Adlige ihrem nicht von einem Wohnorte hergeleiteten Geschlechts- namen auch kein »von* vor1). Es bedurfte — was hier vor Allem von Belang ist — durchaus nicht der Ritterwürde, um eine Burg zu Lehen zu besitzen. Angesehene und alteingesessene Stadtbürger konnten dies zweifellos überall; vielfach aber wurde im 13. und 14. Jhrhdt. den .Bürgern" eines Ortes überhaupt vom Kaiser das Recht, Lehen- güter zu erwerben, ausdrücklich zugesichert2). Auch Dienstmannen konnten ihrer- seits wieder an Vasallen Burgen zu Lehen geben8). Die stattlichen Burgen Sieben- bürgens haben sich ausschliesslich (deutsche) Bauern errichtet. Vollends bedurfte es keinerlei ständischen Ranges (also auch nicht der Ritterwürde), um Burgen durch Erbgang, Kauf oder Pfandschaft zu erwerben, oder gar nur zur Hut in eine solche eingesetzt zu werden. Andrerseits wohnten die Ritter, auch soweit sie sich nicht einem fürstlichen Hofhalte angeschlossen hatten, keineswegs nur auf vereinzelt gelegenen Burgen. Besonders nachdem ihre Zahl eine immer grössere geworden und die nach und nach befestigten Städte zu grösserer Bedeutung gediehen waren, nahmen häutig Ritter und selbst höhere Adelige das dortige Burgerrecht an und bauten sich, soweit *ie das vermochten, dort ihre Sitze4). Letzteres fand aber auch in Dörfern statt und zwar ausser Süddeutschland besonders im südlichen Tirol5). Diese adeligen .Ansitze* hatten wohl zur gelegentlichen Vertheidigung ein festes Thor, Steinhaus, einen Thurm und Zinnen, jedoch ohne die sonstige umfassendere Befestigung einer Einzelburg. Sie bilden gewissermassen den Uebergang von dieser zum nicht wehr- haften Wohnbau und werden mir zu eingehenderer Behandlung kaum Anlass geben. Manche Ritter mussten sich auch mit einer engen Burgmannenwohnung etwa in der Vorburg einer grösseren Hofburg begnügen oder zogen gar wohnungslos als .elende, arme, nothhafte Ritterschaft11, Abenteuer, Dienst oder selbst Almosen •urhend umher6). Nach allem diesem war zwischen dem Innehaben einer Burg und dem Kitterthum kein weiterer Zusammenhang als der, dass Kriegsdienste — und solche wurden ja in alter Zeit hauptsächlich zu Pferde, von „Rittern*, geleistet - vielfach durch Belehnung mit Grundbesitz belohnt wurden und dass andrerseits, zumal nach •i Vgl. Koth v. Sehr. a. O. 548 f. •) Selbst den Bürgern kleiner Orte, wie Breisach, Rheinfeld en , Sursee, andrerseits (1350) *Ü--ti Bärgcrn in Thüringen. Roth v. Sehr. a. 0. S. 114, Anm. ') Ebd. S. 372. *) So werden z. B. in der Limburger Chronik, erster Anh. 7 Ritter aufgezählt, die 1347 u Unipunr in ihren „burgaesaen" (Burgsitzen) wohnten. Das Städtchen Rheinau hatte zwölf solche KitUrbii*er (Papikofer, Gesch. des Tburgau 1884. 1 483). *) Hier ist es neben Obermais bei Meran besonders das wunderbar gesegnete Gelände von .IVberrtarh* zwischen Botxen und dem Men Jelgebirge , welches mit solchen burgähnlichen Ansitzen ttrmlkh Üben*At ist Wenn dieselben heute guten Theiles, baulich vernachlässigt, in bäuerlichen Hr-Mti gekommen sind, so ist es doch ganz irrthümlich, wenn v. Essen wein, Wohnbau, S. 3 m*tal. t»e »eie» schon von karolingischer Zeit her die Höfe freier «Kriegerbauern* (V) an diesem wH-fttifen Pas** nach Italien gewesen. Wie Staffier, der zuverlässige Kenner seines Heimathlando, T.rol Bd. II 817 ff. ausfuhrt, handelt es sich hier in der That um Edelsitze, die erst in den letzten J4hrhimdefien des Mittelalters begründet wurden. ') Es war schon im 13. Jhrhdt. ein Ritterproletariat entstanden. Freitag a. (>. S. 4 u. 3» 24 den ursprünglichen Grundsätzen des Lehenrechts, solche Belehnung, also auch die mit einer Burg, den Vasallen wiederum zu ferneren Reiterdiensten im Kriegsfälle verpflichtete. — Manche Burgen sind erst im Laufe der Jahrhunderte zu dem Umfang erweitert worden, den sie, bezw. ihre Ruinen, heute zeigen, sei es, weil die Familie des Besitzers später eine grössere und mächtigere war als zur Zeit der ersten Anlage, sei es, weil eine zahlreichere Ganerbschaft das Bedürfnis und zugleich die Mittel zu anschliessenden Neubauten bot, besonders aber, weil die wirksamere Ver- wendung der Pulvergeschütze eine Erweiterung der alten Anlage durch entsprechend vervollkommnete Wehi bauten erforderte. Solche nachträgliche Erweiterung wird zunächst immer da als nicht unwahr- scheinlich anzunehmen sein , wo ein höher gelegener und daher für sich ver- theidigungsfahiger Abschnilt des Burgterrains Berchfrit, Palas und Ringmauer enthält, während sie umgekehrt ausgeschlossen erscheint, wo das Terrain so gestaltet ist, dass der ganze gegenwärtige Burgbering offenbar von vorneherein in die Vertheidi- gung hineingezogen werden musste. Die Verschiedenheit der Bauweise, besonders auch die Gestaltung der Schiessscharten u. dgl., werden im Uebrigen zumeist ziem- lich sicher erkennen lassen, ob Vorhöfe und Aussen werke einer neueren Zeit ange- hören, oder nicht. Als der älteste Bautheil ist mit höchst seltenen Ausnahmen1) der Berchfrit anzunehmen, da er zumal in der ersten Burgenzeit da, wo er überhaupt vorhanden, der wesentlichste Theil eines Burgbaues war und — gerade im Gegensatz zu den gleichzeitigen Nebenbauten — damals besonders stark und also dauerhaft errichtet wurde. Die gleiche Wahrscheinlichkeit gilt aus denselben Gründen für die etwa vorhandene Schildmauer2). — Wie nun die Burgen nach Umfang und Eintheilung der Anlage äusserst verschieden sein können, so ist auch (was bisher kaum beachtet zu sein scheint) die Ausgestaltung ihrer einzelnen Bauwerke eine nicht minder verschiedene und flüssige, derart, dass Ringmauer, Schildmauer, Berchfrit, Palas, Mauerthurm, Thor- bau durch verbindende Zwischenglieder in einander unmerklich übergehen können. Die einfache Ringmauer wird durch ihre Erhöhung zum hohen Mantel (Orten- berg im Wasgau), durch einen Wehrgang zwischen doppelter Zinnenreihe (Dhaun am Hunsrück) und dann durch Hinzufügung innerer Hohlräume zur Schildmauer (Schönburg am Rhein, Wasenburg im Wasgau)3). Die von zwei berchfrit- artigen Thürmen flankirte Schildmauer (Ehrenfels am Rhein) schrumpft zum Doppelberchfrit (Ehrenberg an der Mosel) oder zum einfachen (Sporken- burg bei Bad Ems) zusammen. Der einfache Berchfrit, bis zu den Zinnen nur enge und finstere Räume enthaltend, wird durch weiteren Innenraum und ein oder mehrere hinlänglich helle und heizbare Geschosse zum bewohnbaren, dieser durch noch weitere Wohnräume zu dem zwischen Berchfrit und Palas die Mitte haltenden Wohnt hur m. Der wehrhafte, aber nicht mehr thurmartige Palas ]) Eine solche bietet z. B. Klingenberg in Böhmen, dessen Berchfrit („Markomannen- thurmu!) nach Grueber (Kaiserbg. zu Eger S. 21) erst aus dem 14. Jhdt. stammt. f) Ueber die haltlose Idee Nähers von der regelmässig nachträglichen Verstärkung der Burgen, bzw. der Schildmauern durch Berchfrite s. Gap. 8. *) Ein noch wieder eigenartig gestaltetes Mittelglied zwischen hohem Mantel und Schild- mauer bietet Hohlenfels im Nassauischen. Vgl. Cap. 8. 25 leitet von da zum einfachen Palas über1). In anderen Fällen (Neuleiningen in der Rheinpfalz, Deutschordensburg Seh wetz) erscheint der Berchfrit nur als ein verstärkter Mauerthurm oder er ist wie bei Tri fei s (Rheinpfalz) und Dübcn (Sachsen) zugleich Thorbau. — Hiezu kommt noch, dass auch die Küche und die Kapelle hier eigene Gebäude bilden, anderwärts in anderen Bauten — die Kapelle in besonders mannigfacher Weise — untergebracht sind. — Nach allem Vorstehenden liegt es auf der Hand, dass es ganz unthunlich -ein muss, wie trotzdem häufig genug geschieht, eine angeblich allgemeingültige Beschreibung der Burg als solcher einschliesslich der Lage und Gestalt ihrer einzelnen Be>tandtheile zu geben2); abgesehen von ausnahmsweise ganz einfachen und regel- mässigen Anlagen, wie etwa dem umbauten Viereck mit Eckthürmen, giebt es kaum zwei einigermassen vollständige Anlagen, die in allem Wesentlichen einander gleich wären. — Nur in seltenen Ausnahmefällen wissen wir mit Sicherheit, wann ein burg- liehes Bauwerk, welches uns etwa als belehrendes Beispiel dienen könnte, errichtet wurde. Weitaus der Regel nach müssen wir schon mit der Kunde zufrieden sein, dass die betreffende Burg, soweit bekannt, in einem gewissen Jahre zuerst genannt wird, indem in einer Urkunde ein Zeuge dieses Zunamens auftritt, oder der Ort sonstwie gelegentlich angeführt wird3). Oberst v. Cohausen bemerkt nun (Bergfriede, S. 45): •Man kann im Allgemeinen vermuthen, dass, da der Bergfried in der Regel der «älteste und solideste Theil einer Burg ist, er um etwas älter als die älteste •Trkundc ist, die die Burg nennt*. — Mag diese Folgerung — die also auch auf den ersten Bau der Burg zu erstrecken ist — ja im Ganzen richtig sein, so ist deich der damit gegebene Anhaltspunkt ein sehr unsicherer. Ein wie geringer ') Gewissermaßen ein Mittelglied zwischen Schildmauer und Palas direct bietet der Palas um Homburg im Hegau. *) Den Anfang mit solchen angeblich allgemeingültigen Burgbeschreibungen hat schon Leo «. u. gemacht. Bei einer solchen in v. Eye u. Falke, Kunst u. Leben der Vorzeit Bd. II . Mittelalter!. Burg* wird beispielsweise behauptet, dass im Burghofe der Palas auf der einen, der Hrrrhirit auf der gegenüberliegenden Seite stehe. Von allen möglichen Standorten des Berchfrito iP-wtw» der seltenste! — Ueber den angeblichen Standort des Palas behauptet weiter v. Hitgen (>M n- f mberg S. 7 u. 8) ganz willkürlich, dass derselbe „in der Hegel die Ostseite der Burg einnahm" und •Mn grpenüber in den grosseren Burgen des 12. Jhrhdts. gewöhnlich ein einstöckiges Marstallgcbäude lag. Naher pflegt zu behaupten, dass der Palas in frühester Zeit unmittelbar hinter der (immer vor- *u**n«ut«n) Schildmauer, später auf der Thalseite erbaut wurde. (Das Gegentheil zeigen Ehrenfels «in Hhetn, 1J05 erbaut, und die Wasen bürg im Wasgau, anscheinend erst 14. Jhrhdts.) Neuerdings *>41 inarh desselben Militä raren. Anlage S. 7) die Lage hinter der Schildmauer der schwäbisch- «U-roaiwmrhen, die auf der Thalseite der rheinisch-fränkischen Stylrichtung eigenthümlicb sein. Ib-m widersprechen u. A. die nicht hinter der Schildmauer liegenden Palase von Hohkönigsberg •jt. Wajgmu und Lichtenberg in Württemberg.) — Eine eigen thü ml iche Darstellung der deutschen Burg findet sich in B. tirueber. Die Kaiser bürg zu Eger, Lpzg. 1864, S. 14 f. Danach :~*teht dieselbe , regelmässig* (u. zw. gewöhnlich .ohne Vorwerke") aus dem den Hof auf allen oder nur *-f drei Seiten nmachliessenden Palas. .Im ersten Falle wurde der Berchfrit an die schmale Seite 4~ HaoK» angelehnt, im andern erhielt er seine Stellung an der offenen Seite des Hufeisens*. (Selbst \* firaücben Bargen in Böhmen zeigen in der Hegel nichts dem Aehnliche*). *) In günstigem Ausnahmefalle lässt sich auch ohne urkundliche Nennung einer Burg ihre Krhaaungszeit genügend feststellen. So wird nichts dagegen einzuwenden sein, wenn (Mi tt h. d. t.:tL Verein« d. Pfalz XI S. 74) K. E. («r. zu Leiningen aus den Umständen, dass in einer Th ei - a^itf künde von 1937 Ober sämmtliche Leiningetische Besitzungen Neuleiningen noch nicht aufgeführt •*. lüf aber die Altere Burg Leiningen zuerst Altleiningen genannt wird, den Schluss zieht, dass «*jev Seeüngen zwischen 1*37 und 1242 erbaut worden sein müsse. 26 Bruchtheil der einst in den Archiven der Städte, Klöster und Burgen aufbewahrten Urkunden ist uns erhalten geblieben und vollends nach der fraglichen Richtung hin bereits hinlänglich durchforscht, bzw. veröffentlicht worden! Ausserdem aber, wie sehr war es von vorne herein dem Zufalle unterworfen, wie lange Zeit nach der Gründung einer Burg dieselbe einmal in oben bezeichneter Weise in einer Urkunde erwähnt wurde! Dazu kommt noch in manchen Fällen die verwirrende Gleichheit des Namens — wie mir denn mehr als zwanzig Burgen Falkenstein bekannt sind — oder die Ungewissheit, ob ein ohne nähere Bezeichnung vorkommender Ortsname auf einen offenen Platz oder eine dort schon vorhandene Burg schliessen lässt, und für die ältere Zeit noch die Ungewissheit, ob, wenn selbst ein „castrum* oder dgl. genannt wird, dasselbe schon und inwieweit etwa ein Mauerbau war. Ja, wenn selbst die Erwähnungszeit der Annahme eines Mauerbaues nicht entgegen stehen würde (vgl. Cap. 4), so ist damit immer noch nicht die Gewissheit gegeben, dass selbst der älteste Theil des noch von der betreffenden Burg Vorhandenen aus jener Zeit herstammt. Ein bemerkenswerthes Beispiel hiefür bietet Steinsberg in Baden (Fig. 592). Von 1109 ab treten Herren „ de Steinsberg* unter anderen nobiles als Zeugen auf, deren Name zweifellos von dieser Burg herrührt; gleichwohl kann selbst der älteste vorhandene Kern der Burg noch nicht aus dieser Zeit sein, da er (selbst am Berchfrit) überall den Spitzbogen zeigt. (Vgl. Gap. 22). Lässt sich nun aber trotz alledem ausnahmsweise einmal die Erbauungszeit einer Burg mit Sicherheit feststellen, so ist damit oft genug für die einzelnen Bau- theile derselben noch kaum viel gewonnen. Verhältnissmässig günstig liegt da natürlich die Sache bei den Burgen, die schon früh zerstört und nicht wieder auf- gebaut wurden, sowie andrerseits bei den überhaupt erst in späterer Zeit errich- teten1), um so ungünstiger aber da, wo es sich um vor Alters gegründete Burgen handelt, welche bis zum Ende des Mittelalters oder darüber hinaus in baulichem Zustande erhalten worden sind. Da ist oft genug fast in jedem Jahrhundert Zerstörtes oder Verfallenes wiederhergestellt oder Erhaltenes den veränderten Wohnungs- und Vertheidigungsbedürftiissen entsprechend umgeändert und erweitert worden. Hier- über sind uns aber fast nie genügende schriftliche Nachrichten erhalten2), während die Vervverthung der spärlich und zerstreut uns aus dem Mittelalter überkommenen noch durch die ausserordentliche Vieldeutigkeit und Unbestimmtheit der meisten für die einzelnen Bauten, Bautheile und Vorrichtungen gebrauchten Kunstausdrücke wesentlich erschwert wird. Mit Hecht bemerkt v. Gohausen (a. a. O. S. 6): „Im Mittelalter wurde die Aufzeichnung geschichtlicher Notizen fast ausschliesslich nur von Geistlichen gepflegt: es ist natürlich, dass alle«: nur in dem Mausse, als es ihren Ideen- und Interessenkreisen näher lag, sich darin aufbewahrt findet. Es hält daher nicht schwer, fast Ober jedes kirchliche Bauwerk eine Reihe von Nachrichten zu sammeln, die auf seine Baugeschichte Licht werfen. Anders ist es mit Burgen : wie dürftig sind ihre Archive geführt und aufbewahrt, und wohin sind sie geschleudert worden! Von vielen Burgen wissen wir nichts, von vielen nur, wann sie in andere Hände übergegangen oder wann sie zerstört worden sind, des Wiederaufbaues, der oft nur so unter der Hand sich einschleicht, wird nicht erwähnt, oder wenn es geschieht, wie bei der Zerstörung, der Theil für das Ganze genommen/ Es darf schon als ein glücklicher Umstand gelten, wenn wir einmal gelegent- ') Beispiele der ersteren Art Tannenberg an der Bergstrasse und Schopfein in Süd- baden, beide im 14. Jhrhdt. zerstört — der letzteren Art Nippenburg (Fig. 607) und Karlstein (Fig. 604). ") Eine Ausnahme bilden einzelne grosse Hofburgen, bezüglich deren, wie z. B. bei der Wartburg, noch alte Baurechnungen vorhanden sind. 27 lieh aus einer Pfandverschreibung erfahren, dass zu einer gewissen Zeit eine ver- h&Hnissmässig hohe Summe auf eine Burg überhaupt verbaut worden ist !). Bei der hier sonach herrschenden Ungewissheit sind um so zahlreicher die von den Fachschriftstellern aufgestellten Behauptungen gewisser Merkmale für die verschiedenen Erbauungszeiten. Zu diesen Merkmalen gehören die Gute des Mauer- werks und eine Anzahl von Besonderheiten desselben, die Lage, Form und Aus- stattung des Berchfrits, die Stelle des Burgthores und des Palas, die Form der Schiessscharten, Zinnen und Steinmetzzeichen, das Vorkommen von Zwingern und Mauerthürmen , die Gesammtgestaltung der Anlage u. s. w. Freilich gehen die bezüglichen Behauptungen auch nicht selten weit auseinander. So soll, was den letztbezeichneten Punkt betrifft, auf eine besonders alte Anlage hinweisen nach Prof. Lehfeldt, die — wenn auch nur annähernd — elliptische Form mit Vertheilung von Berchfrit und Palas auf die beiden Schmalenden, nach v. Essenwein viel- mehr die Form eines runden Hügels (,mota") mit in der Mitte stehendem Thurm und nach Näher wieder die Schildmauer, welche die auf einer Bergnase liegende Borg deckt ! Die etwaige Berechtigung der auf die Zeitbestimmung bezüglichen Behauptungen wird in den betreffenden Capiteln zu untersuchen sein2). Die Geschichte der Baukunst, besonders in ihrem vornehmsten Zweige : dem kirchlichen, ist im Wesentlichen eine Geschichte der verschiedenen nacheinander angewandten Baustile ; das Befestigungsbauwesen hat jedoch eine einheitlichere Ent- wicklung durchgemacht, für welche der Wechsel des Baustils nur von sehr neben- sächlicher Bedeutung, vielmehr die Vervollkommnung der für den Belagerungskrieg in Betracht kommenden Angriffs- und Vertheidigungsmittel , besonders der Schuss- waffen, fast der allein treibende Anlass war. Wie somit dort eine Eintheilung in die Zeitperioden des romanischen, Uebergangs- , gothischen Stiles u. s. w. sich von reibet ergiebt, so hier eine Eintheilung besonders nach der Epoche machenden Ein- führung neuer Schusswaffen und damit zusammenhängender baulicher Neuerungen. So ergeben sich für die Geschichte des Burgbauwesens besonders zwei bedeutungs- volle Abschnitte: die mit den Kreuzzügen erfolgte Einführung der Armbrust und wirksamerer Belagerungsmaschinen, sowie dann die allgemeine Verwendung vervoll- ') Man muss sich freilich auch hüten , daraus zu kühne Schlüsse zu ziehen. So glaubt x. B. Heintz (Mi Üb. d. bist V. der Pfalz VII), durch den Umstand, dass im 14. Jhrhdt. mehr- Qfcrh auf TrifeJs and Neukastei grössere Summen nachweislich verbaut wurden, beweisen zu kfaem, da» (vgl. Fig. 573) Alles was am Fusse der obersten Staffel des Trifels vorhanden war Zwinger, Terrassenmauer f Brunnenthurm und Vorburg) erst damals neu gebaut worden sei. Auch mrtm es wirklich sich hiebei , augenscheinlich * um sp&tere Erweiterungsbauten handelte, was nicht •W Fall ist, würde damit doch noch nicht jener «Nachweis* geführt sein, zumal wir Über etwaige \eubaoten auf dem jetzt fast kahlen Felsen selbst nichts wissen können. 9) Dafür, mit welcher Leichtigkeit und Sicherheit die Fragen nach dem Alter unserer Burg- u*utm entschieden zu werden pflegen, nur ein Beispiel anstatt vieler. Generalm. Köhler bemerkt a II. S. 415 von dem achteckigen Berchfrit von Steinsberg in Baden: „Die vollendete Technik 4"» Ibannsi und die innere Einrichtung (der Hohlcy linder des innern Raumes) stimmt so sehr mit den TMrwn, die Philipp August zu Anfang des 13. Jahrhunderts erbauen Hess, Überein, dass er nur :»Mtr Zeit angehören kann*. Als ob die von einem französischen Könige in seinem Lande «ofeef&hrten Thürme irgendwie für deutsche Wehrbauten massgebend, und als ob nicht bei uns IWniifiifte in vollendeter Mauertechnik und solche mit Hohlcylindern u. A. auch schon im 1$. Jhrhdt. - aas denke an diejenigen von Trifels und B es ig heim — (und ebenso viel sp&ter) errichtet •ordc« wtren! Weit naher würde es gelegen haben, für die seltene achteckige Form des Tburmea ahnliche sicher datirte Beispiele zu suchen. 28 kommneter Feuerwaffen. Die Kreuzfahrer mussten auf ihren Zügen, und besonders in Syrien selbst, ungewöhnlich reiche Erfahrung in Belagerung und Verlheidigung, sowie im Bau fester Plätze nach morgenländischen Mustern gewinnen und Hessen, zurückgekehrt, ihre bauliche Erfahrung in Bezug auf Schiessscharten, Gusslöcher, Flankirungsthürme, Zwinger u. s. w. dem heimischen Burgenbau zu gute kommen1). Die allgemeine Einführung verbesserter Pulvergeschütze und Handfeuerwaffen nöthigte dann wieder zu durchgreifenden baulichen Neuerungen, bis der Regel nach die „Burg* als solche aufhört und Festungen einer' oder unbefestigte Schlösser andrer- seits an ihre Stelle treten. Für die Entwicklungsgeschichte der Steinburgen ergeben sich somit folgende drei Perioden: I. vom ersten Vorkommen gemauerter Burgen bis zur Einführung der Arm- brust in Anlass der Kreuzzüge, d. h. vom Ausgang des ersten Jahrtausends bis ungefähr 1200; II. von da ab bis zur allgemeinen Einführung wirksamerer Pulverwaffen um das Jahr 1400; III. bis zum Ende der eigentlichen Burgenzeit gegen die Mitte des 16. Jahr- hunderts. Um die Zeit von 1200 vollzog sich bekanntlich zugleich der Uebergang vom romanischen zum gothischen Baustil, während das Ende der Burgenzeit mit dem Beginne der Renaissance zusammenfällt. Krieg- v. Hochfelden theilt die von ihm allein behandelte Periode vom Beginn des Mittelalters bis zu den Kreuzzügen ein in die fränkische und in die feudale, welche letztere das 10. und 11. Jahrhundert umfassen soll, während seiner Ansicht nach (Militärarch. S. 3) das spätere Mittelalter dann in die Zeiträume der Kreuzzüge (12. und 13. Jahrhundert) und des Ueberganges von der alten zu einer neuen Zeit (14. und 15. Jahrhundert) zu scheiden sein würde. Diese Eintbeilung ist eine wenig zutreffende. Zunächst ist die Ausscheidung einer das 10. und 11. Jahrhundert um- fassenden „feudalen Periode" völlig unthunlich. Das Lehenswesen beginnt ja keineswegs erst, wie Krieg (a. 0. u. S. 218) meint, erst gleichzeitig mit der Trennung der fränkischen Monarchie in ein- zelne Reiche — die übrigens auch bereits 843 vor sich ging — sondern war schon seit Karl Martell im Schwange *) und blieb das ungeschmälert während des ganzen Mittelalters , ja fast unvermindert bis zur Auflösung des deutschen Reiches 1806, und noch heute ist mancher Burgrest Bestandtheü eines Lehengutes. Vor Allem aber ist es ganz ungerechtfertigt, das rein rechtliche Verhältniss des Lehenwesens — wie das freilich nach der voraufgegangenen Darlegung auch sonst noch mehrfach in seltsamster Weise geschieht — mit dem Burgbauwesen irgendwie in Beziehung zu bringen. In der weiteren Entwicklung der „Militärarchitectur" bildeten dann der Beginn des 12. und der des 14. Jahrhunderts in keiner Weise bemerkenswerthe Abschnitte, wohl aber, wie vorhin dargelegt, die Anfänge des 13. und des 15. Jahrhunderts. Dr. Salvisberg hat Kriegsar chitectur S. 142 natürlich dieselbe Abschnitteintheilung wie Krieg v. Hochfelden (nur dass er den Zeitraum des 12. und 13. Jhrhdts. „die byzantinische Periode14 nennt), Näher in seinen verschiedenen Schriften eine schwankende. Nach einer seiner jüngsten (Die Ortenau. 1888 S. 6) „sind bezüglich der baugeschichtlichen Entwickelung der Burgen drei „Perioden zu unterscheiden: 1) die der Gründung, 11. bis 13. Jahrhundert, 2) die des Umbaues „in Folge Anwendung der Feuergeschosse, 15. bis 16. Jhrhdt. und 3) die der Bastionirung der „Aussenwerke nach dem System Vauban, 17. und 18. Jahrhundert". — Hiezu mag kurz bemerkt werden, dass dabei das 14. Jahrhundert fehlt, dass in der „Periode des Umbaues " auch noch Burgen neu gegründet, nicht entfernt aber alle schon vorhandenen umgebaut wurden, und dass die erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ausgeführte Vauban'sche nur eine der vielen Manieren l) Dass besonders Zwinger und Mauerthürme bis dahin im Abendland nicht etwa unbe. kannt waren, wird an anderen Stellen gezeigt. -) Vgl. Schulte, Lehrb. d. d. Reichs- u. Rechtsgesch. (1861) S. 86. 29 der Bautionärhefestigung war, letztere aber bereits zu Anfang des 16. Jahrhunderts angewandt wurde, dann alter zugleich den »Burgen* als solchen ein Ende machte. Wie in der lebenden Natur wohl schädlichen Thieren so vielerlei Feinde erstehen, dass dadurch ihrer übermässigen Verbreitung Schranken gesetzt sind, so war Aehnliches auch bei den dem Gemeinwohl selten nützlichen Burgen der Fall. Vom Anfang der Steinburgen an bis über das Mittelalter hinaus spielte die Zer- >tf>rung jener in der Specialgeschichte der deutschen Länder eine grosse Rolle, sei t-s, dass ein Landesherr in ihnen die festen Sitze widerspenstiger Vasallen zu brechen hatte, sei est dass ein Bund vornehmlich von Städten gegen gemeinschädliche Raub- nestiT auszog, dass ein aufsässiges Landvolk die Zwingburgen zerstörte, dass Nach- Ikiiti vom Westen oder Südosten Verwüstungszüge ausführten oder dass in einem endlosen Kriege, wie der dreissigjährige , fast jeder Wehrbau vernichtet werden muegal>e. Es wurde* zu anfang des kriegs ein gros** dahin geßimnet, ron den graren von Helfcnstain , den truchsessen ron Walptirg, dtm land com AUshausen, etlichen epten und vptissinnrn und ron gar vilen com adcl user dem Alge* und dem viertel an der Tonair und andern. Das ward da biss gar nahe zu usgang und fnUtkafl der rede behalten. ■| %. Löfflrr, IteM-hirhtc der Festung Hm S. %. *; D. h. die 0 rufen Zimmern verhielten «ich ruhig. 30 Während schon im 16. Jhrhdt. manche (Höhen-) Burg als nicht mehr halt- bar dem Zerfalle preisgegeben wurde, wurden doch andere damals zerstörte noch wiederhergestellt, und besonders mit grösseren Machtmitteln ausgerüstete Herren bemühten sich, grössere und günstiger gelegene Burgen durch Hinzufögung umfäng- licher und starker Aussenwerke zu kleinen Festungen umzugestalten, die auch den Belagerungsmitteln jener Zeit Widerstand leisten konnten. Von solchen ist u. A. besonders das auch im dreissigjährigen Kriege unbezwungen gebliebene Hohen- twiel bekannt geworden, während als vereinzelte Ausnahmen Bitsch und Lützel- burg im Wasgau noch während des Krieges von 1870 eine entsprechende Rolle gespielt haben. Weniger hat die Zeit der Pulvergeschütze den Wasserburgen ein Ende be- reitet. Sie waren die jetzt bevorzugten und fast unentbehrlichen Wohnsitze der Grund- herrn, und selbst die bis in das 17. Jhrhdt. in der Ebene neuerbauten Schlösser wurden zumeist mit schützenden Gräben und selbst sternförmigen Aussenwerken umgeben, deren Einebnung in späterer Zeit dann die offenen Herrenhäuser übrig gelassen hat1). Nicht wenige Höhenburgen dagegen, für deren Umgestaltung zu kleinen Festungen die Mittel, oft auch der nöthige Raum fehlte, haben mit mehr oder weniger Beschädigung die Stürme selbst des dreissigjährigen Krieges überstanden und sind, mit bequemeren vielfenstrigen Neubauten wieder hergestellt, zu offenen Bergschlössern geworden, die den verschiedensten Zwecken, vom fürstlichen Lust- hause bis zur Strafanstalt, dienen. So — hie und da auch im Wege friedlicherer Entwicklung — sind auf den Höhen, wie in der Ebene die Schlösser, wie die ein- facheren Gebäude sehr zahlreich, die, im Uebrigen modern, nur noch etwa in einem starken Thurme oder in den Grundmauern bis in das Mittelalter zurückgehen. Mit der Vernichtung unserer alten Bauten, die in kriegerischer Zerstörung, Schadenfeuer und allmäligem Verfall ihre Ursachen hatte, ging von Alters her einher die friedliche Zerstörung durch Menschenhand. Wie viele nichtkirchliche Baudenkmäler sind in den langen Jahrhunderten, da man für sie weder Verständniss noch Interesse hatte, um des Steinmaterials willen mit Bedacht verwüstet worden! Vom Jahre 1211, wo ein Trierer Erzbischof den Hemmeroder Mönchen zu ihren Klosterbauten die „unnützen" Mauern des dortigen Amphitheaters schenkte, bis 1814, wo Hanauische Rentbeamte die Ruine der Gelnhauser Kaiserpfalz, ein Juwel romanischen Profan- baues, abtragen Hessen, weil sie Steine zu einem Wasserbau nöthig hatten oder in eine noch neuere Zeit, da die wohlerhaltenen Schweizerischen Rheinburgen Schwarz- wasserstelz und Eglisau um des Strassenbaues willen abgebrochen wurden. Wie manche andere wohlerhaltene Burgen sind um ein Spottgeld auf Abbruch verkauft worden, besondere zur Zeit der Napoleonischen Kriege, da die Länder von einem Jahr zum anderen den Herrn zu wechseln pflegten, und diese, um die leeren Kassen zu füllen, den flüchtigen Besitz nach Möglichkeit auszunutzen suchten. Ging doch eine stumpfe Pietätlosigkeit» jener Zeit so weit, dass z. B. noch 1820 die prächtige Stammburg des Niederländisch-Luxemburger Königshauses, Vianden, von Staats- wegen zum Abbruch versteigert und für den Werth etwa des im Dachstuhl stecken- ') Sehr vereinzelt wurden auch bis in das 17. Jhrhdt. hinein noch Gesammtbauten neu aufgeführt, die nur als den veränderten Umstanden entsprechende Höhenburgen bezeichnet werden können. So baute 1604—1607 der Bischof von Paderborn auf älterem Burgplatz die Wefelsburg neu auf, die — im Wesentlichen ein Gebäudedreieck mit starken runden Eckthürmen — im dreissig- jährigen Kriege als fester Platz diente. 31 den Eichenholzes zugeschlagen wurde ! In manchem Falle haben auch die Beamten, denen der ihnen angewiesene Sitz auf einer Höhenburg zu umbequem war, eifrig zu deren Zerstörung mitgewirkt. Noch schlimmer aber steht es oft genug um die Burgresle, wenn ohne alles Verständniss für die übernommene Aufgabe Ruinenfreunde ihre Erhaltung oder ein reicher Romantiker gar ihren Wiederaufbau unternommen hat. Die Ersteren würden sich das vermeintliche Verdienst ja in der That erwerben, wenn *it» sich darauf beschränkten, den Einsturz drohende Mauern je nach den Umstanden durch Unterzüge, Stützen oder Eisenklammern zu sichern und ihre Ober- und Seitenkanten durch Cementauftrag vor weiterem Abbröckeln zu bewahren, ausser- dem aber noch höchstens etwa die Ruine in ihren einzelnen Theilen, nötigenfalls durch Leitern, zugänglich, verschüttete Räume frei zu machen. Statt dessen wird oft genug in leidigem Eifer für vermeintliche „Verschönerung* zunächst daran ^♦•gangen, Alles hübsch eben zu machen, und hässliche Schutthaufen und noch aus dem Boden hervorstehende Fundamente, aus denen der Kundige sich die Burganlage reconstruiren könnte, werden zu dem Zwecke beseitigt oder aber zu zierlichen Ter- rassen umgearbeitet. Selbst die ausgezackten Mauerreste werden oben und seitlich hfib*ch gerade gemacht und im Schutt gefundene Hausteine dahin gemauert und Thüröffhungen da durchgebrochen, wo sie keinen Sinn haben können. Schliesslich durchzieht man wohl noch die ganze Anlage mit sauberen Kieswegen und schmückt -ie mit kunstvoll abgezirkelten Blumenbeeten, so dass der Besucher der (oft noch unter Schloss und Riegel gehaltenen) Ruine sich in einen wohlgepflegten Ziergarten mit soliden neuen Umfassungsmauern versetzt glauben kann. Nicht minder verletzen das Auge des Sachkundigen jene vermeintlich wieder- aufgebauten Burgen, wie sie mit ihren flachen Dächern, Miniaturzinnen, regel- mässigen Fensterreihen, gusseisernen Balkons etc. besonders die Ufer des Mittel- rheines verunzieren. In dieser Beziehung fehlt es indessen auch nicht aji löblichen Ausnahmen, so grösstenteils Cochem an der Mosel und die Wartburg, besonders aber die Marienburg und (nur nicht ganz durchgeführt) Runkelstein. Während besonders der burgenreiche — aber auch besonders oft zum Schauplatz verheerender Kriege gemachte — Westen des deutschen Sprachgebietes : das Stromgebiet des Rheines und seiner Zuflüsse, Luxemburg, Hardt- und Wasgau- /•»birgi» und die nordwestliche Schweiz — fast nur Ruinen zeigt, überraschen andere Landstriche, so der mittlere Theil der nördlichen Schweiz und in Tirol die Gegend von Botzen mit Abzweigungen ins Vintschgau einer- und in das Eisack- und Puster- thal andrerseits, durch die Anzahl der noch bewohnten Burgen. Zum Theil handelt ** sich dabei freilich um Halbruinen, zum Theil auch um Burgen mit wesentlichen narhmittelalterlidien Bautheilen. Die bis heute bewohnten oder doch bewohnbar erhaltenen mittelalterlichen Burgen liegen zum guten Theil abseits der grossen Heer- und heutigen Touristen- »traasen und ihre Zahl ist daher immerhin noch grösser als in der Regel ange- nommen werden mag. Das nachstehende, einen Ueberblick über dieselben gewäh- rrode Verzeichniss macht auf Vollständigkeit um so weniger Anspruch, als die ■■•§. 3 34 dass er dieselben vollständig flankirt !). „Eine in hohem Masse auf den burgundischen Burgenbau übertragene besonders französische architectonische Ausschmückung, welche wir bei den deutseben Burgen nicht finden, sind dann die Machicoulis, das heisst die hervorspringende Krönung der Ver- theidigungswerke mit den fortlaufenden Falllöchern, die man nach Viollet-Le-Duc schon bei der römischen Stadtbefestigung findet. Die burgundische Burg zeigt endlich nur glatt behauene, keine Buckelquadern und (mit Ausnahme des Thurmes von Moudon) keine Steinmetzzeichen. Bei den Tief- burgen ist immer einer der runden Eckthürme besonders stark und hoch und diente so als Donjon und ReduitV Die Burgen der französischen Schweiz sind programmmässig in diesem Buche nicht näher zu behandeln, und daher habe ich mich im Wesentlichen darauf zu beschränken, dagegen Verwahrung einzulegen, dass Erscheinungen des Burgbauwesens, die sich innerhalb der deutschen Sprachgrenzen ebenso finden, als Eigentümlichkeiten eines angeblichen über die romanische Schweiz diesseits nicht hinausreichenden „ burgundischen Stiles" in Anspruch genommen werden. Wie an den betref- fenden Stellen näher gezeigt wird, finden sich Schildmauern ebenso wenig wie in dem ehemaligen Königreich Burgund meines Wissens etwa in der ganzen Osthälfte des deutschen Sprachgebietes, be- wohnbare Berchfrite (oder Wohnthürme) ohne Gewölbe — ebenso wie die engen Berchfrite — auch im Gebiet des „schwäbisch-alemannischen Stiles*8) und Berchfrite, welche auf der Angriffsseite in der Ringmauer stehen, sowie mit Machicoulis gekrönte gleichfalls — erstere sogar etwa seit 1300 ausschliesslich - auch auf deutschem Boden. ') Dasselbe gilt noch mehr von Burgbauten ohne Buckel- quadern und Steinmetzzeichen, und endlich sind auch Wasserburgen von runden Eckthürmen flankirt, deren einer, besonders starker als Berchfrit diente, durchaus nicht eine Eigenthümlichkeit vormals burgundischen Gebietes.4) Ebensowenig die architectonisch reicheren Burgen. (Beiläufig bemerkt, hat von den drei von Näher a. 0. allein mitgetheilten „bergundischen* Burggrundrissen nur einer einen in der Ringmauer selbst (aber hinter zwei Zwingermauern) stehen- den Donjon, und die ebendort abgebildeten Donjons enthalten offenbar nicht ausnahmslos helle Wohn- räume. Auch die angeblich mangelnde Stärke der Vertheidigungsfront dürfte sich wesentlich auf die von N. ungern vermisste „ Schild mauer" beschränken, zumal derselbe selbst bemerkt, dass bei den burgundischen Burgen „die Aussenwerke, die Zwingeranlagen und Wallgräben durch Ausebnung ver- schwunden sind.11) Was dann die vermeintlichen Unterschiede des schwäbisch-alemannischen und des rheinisch- fränkischen Burgenstils betrifft, bemerkt Näher6) zunächst beim Berchfrit von Trifels: „Die Abfas- sungen der Aussenwände auf der Höhe des Einganges sind eine Eigenthümlichkeit der Pfälzischen Burgen und der rheinisch-fränkischen Schule/ Die abgef asten Sockeln kommen aber keinesweges allein an Pfälzischen Burgen vor — bei welchen Berchfrite überhaupt verhältnissmässig selten sind — , finden sich z. B. ebenso im angeblichen Gebiet des schwäbisch-allemannischen Stiles") und sind andrerseits auch im „rheinisch-fränkischen" Gebiet so wenig häufig, dass v. Cohausen in seiner Arbeit über „die Bergfriede besonders rheinischer Burgen tt (S. 35) gerade diese „Seltenheit* ihres Vorkommens hervorhebt. Bei Näher heisst es dann ferner (Mitth. d. histor. Vereines d. Pfalz XIV/116f.) „Bei den ältesten alemannischen Burgen steht der Bergfried stets frei hinter der Schild- mauer, meist in der Mitte derselben, während in den pfälzischen und fränkischen Landen beide Bauten so miteinander verbunden sind, dass sie ein sich gegenseitig unterstützendes Vertheidigungs- ') Zugleich heisst es „Schlösser der rom. Schweiz14 S. VIII: „Bei den romanischen Burgen ist meist die Donjonanlage als ein besonderes Vertheidigungswerk, durch einen Grabenabschnitt getrennt von dem eigentlichen Schloss, welches die Herrschaftswohnung enthielt/ Es müsste danach dieser Graben dicht hinter der Ringmauer, in welcher ja der Donjon steht, hinlaufen. *) Beispielsweise in der Nordschweiz Hohenklingen, Rothwass erstelz, Neuen- burg, Blatten, Weinfelden u. s. w. •) Berchfrite mit Machicoulis z. B. Auerberg, Eltville, Hohlenfels, u. A., von an- deren nichtburgundischen Ländern zu geschweigen. 4) z. B. Marschlins in Graubünden, Seh wetz in Ostpreussen. Vgl. hiezu Neu-Lei- n in gen, Gap. 22. Auch die Burg Kidwelly in England ist u. A. so gestaltet. ') Rheinpfalz S. 14 und 21. •) Beispiele: die Berchfrite der badischen Burgen Iburg und Schilteck, Mammerts. hofen im Thurgau. Ferner im Elsass die Frankenburg, in Thüringen die Rudelsburg, im Hannoverschen PI esse u. s. w. 35 werk bilden. b Während indessen bei dem pfalzischen Schlosseck der fünfeckige Berchfrit nur eben mit der Spitze ein wenig in die »Schüdmauer* hineinragt, sind auch bei den alemannischen fwflrtiembergischen) Borgen Lichtenberg und Lieben zell, beide schon 12 Jahrhunderts, Berchfrit und Schildmauer ganz miteinander verbunden. — Weiter behauptet Näher a. 0.: «Ein anderer den pfälzischen Bargen eigenartiger Umstand ist das Eingangsthor durch die der Angriffsseite zugekehrte Sr hildmauer und Ringmauer, was bei den alemannischen Burgen grundsätzlich vermieden ist." Auch hier ist die letztere Behauptung ein entschiedener Irrthum; unter den zahlreichen Beispielen des Uc- irmtheils nenne ich nur in Württemberg Lichtenberg. Hohennagold, Altensteig, Zavel- *tein, im Elsa.« Ortenburg, Schrankenfels, Giersperg, Moersburg, in Baden Kflssa- burg u. s. w. (Nach Näher, Burgen der Rheinpfalz, S. 16 wäre das Burgthor auf der An- griffs&eite ein Zeichen späterer Bauzeit, denn „in der ersten Periode des Burgenbaues blieben die De- ftttoivwerke an der Angriffsseite intact, und der Thoreingang war stets der Thalseite zu.* — Er war zu allen Zeiten auf der Bergseite, wenn hier der Burgplatz allein zugänglich war. Vgl. auch 9. Cap.) IVber die nach Näher bei der rheinisch-fränkischen Bauart angeblich vorherrschende fünf- eckig* Grundform der Berchfrite vgl. (Jap. 6. Eine neueste, hier noch nachträglich zu berücksichtigende Schrift desselben Verfassers, be- titelt: „Die militär-architektonische Anlage der Ritterburgen der Feudalzeit, insbesondere die Darstellung der verschiedenen Bauarten bei den Schwaben, Franken, Normanen, Burgunder und Langobarden* (Dachau-M ünchen 1893) stellt wieder in etwas erweiterter Form das vorher über dies Thema Veröffentlichte zusammen. Zum Unterschied von der „schwäbisch-alemannischen Bauart* ist hier ein- fach die „fränkische* an Stelle der rheinisch-fränkischen getreten und zwar gehurt zu diesem fränki- schen Bezirk nach Ansicht des Verfassers auch das Elsass „bis in die Gegend oberhalb Strasbourg \ nach den beigezogenen Beispielen (S. 43 die Engelsburg bei Thann) sogar südlich bis in die Nähe der Schweizergrenie. Bekanntlich hat indessen, so lange nur überhaupt (ränkisches und alemannisches Gebiet unterschieden werden können, das Elsass entschiedenst zu dem letzteren gehört, und wenn trotzdem die Burgen dieses Landes in hervorragender Weise als Beispiele für die Unterschiede der fränkischen von der alemannisch-schwäbischen Bauart herbeigezogen werden, so genügt schon dieser Umstand, die völlige Haltlosigkeit dieser ganzen von Näher so eifrig und anhaltend vorge- tragenen Unterscheidung darzulegen. — Als angeblich »von hoher Bedeutung* zum Vergleich der venehiedenen Bauarten sind in dieser Schrift dann noch die Grundrissmasse von je einigen Dutzend Berrhfriten hinzugefügt, und Näher findet danach als Durchschnittsmasse für die Thürme der Franken geringe Abweichungen von denen der Schwaben. Es liegt auf der Hand, dass durch solche kleinen Bruchtheile aller hier wie dort einst vorbanden gewesenen Berchfrite der Nachweis für solchen Angeblichen Unterschied nicht erbracht werden kann. ') Es finden sich im Allgemeinen überall auf deutschem Boden in gleicher Weise starke Berchfrite neben minder starken. Uebrigens muss auch Näher a. O. S. 39 zugeben, dass im .rechtsrheinischen Franken* sich vielfach die .schwäbische* Bauart vertreten findet. — Die Namen der Burgen waren im deutschen Sprachgebiet, soweit nicht die undeutschen eines daneben liegenden Ortes angenommen wurden, gut deutsch. Sie waren in der Regel zusammengesetzte und bezogen sich zumeist irgendwie auf den BurKplatz oder die Burg selbst. Daher sind bei Höhenburgen die Endsilben -*tein, -lelsf -eck (egg), -bürg, -berg besonders beliebt mit bezeichnenden Vorsill>en aus den Worten: hart (Harden-), schroff, hohl, gut, mild, schön, hoch, reich, stark, Irvi, lieb oder den, Farben bezeichnenden: schwarz; weiss, (blank), grün, roth, licht, braun, oderThiere: Geier (Gier-), Greif, Falke, Rabe, Sperber, Krähe, Sperling, Kranich, l/>we, Hirsch, Katze u. s. w. Nicht selten gab auch der Erbauer der Burg seinen Vornamen (Adolfseck, Carlstein, Albrechtseck, Wernerseck, Balduinstein, Siegmunds- knm, Berthotdsburg, Geroldstein), mitunter wurde auch die besonderen Heiligen irrweihte Burgkapelle für das Ganze namengebend, so Ihm St. Annaschloss, St. Ulrich, ') Bei den Franken sollen die rechteckigen Berchfrite durchschnittlich 9.5 m Aussenseitc 3,7 in Wanddicke, die runden 9,0 m Durchmesser und 3,4 m Mauerstarke haben, während die cDüprvchenden Marne bei den Schwaben 8,* und 2,15, bezw. 10 u. 3 m ausmachten. IT» clsAssiscuo Hrrchfriie *rad dabei den .f rank isrheii* zugerechnet. •*• _J6 Mägdeberg (die 11000 Jungfrauen), Marksburg. Wenn ein Burgherr oder Spröss- linge desselben sich eine neue Burg erbauten, so gaben sie derselben gern den gleichen Namen, unterschieden aber beide Burgen durch die Vorsilben Alt- und Neu-. Auch die Vorsilbe hoch (Hohen-) war ursprünglich nur zum Zweck der Unterscheidung gebräuchlich; in der Zimmerischen Chronik I 484 wird indessen dazu bemerkt: „Jedoch hob ich gefunden, das man den grafen von Zollern vor 160 jaren von Hohen- Zoller gcschrif>en, welches mich doch halb verwundert, seitmals mir das Zollern und sonst kains in deutschen oder welschen landen mag angezaicht werden, derhalben man zu underschid das wertlin „hochu brauchen miist, als mit Hohen- Heiven, Hohen-Geroltzeck, Hohen- Nei/en, Hohen-Aurach und ander mer. Hernach ist das wertlin ander Schlösser mer bei unser Zeiten zugeben worden, gleichwol mer usser hochfart und bracht, dann notwendigkait haJüben." Mitunter hatten die gewählten Burgnamen eine spottende Bedeutung. So baute (nach Merian, Top. Hassiae S. 70) 1374 die ritterliche Sterner-Gesellschaft unter Herzog OttoTs von Braunschweig Leitung gegen Landgraf Hermann den Sichelstein unweil Kassel, indem sie darauf einschneiden wollte, was die Gegner gesät hätten, wogegen Hermann dann den Sensenstein erbaute. Eine bekannte ähnliche Veranlassung haben die freilich nur volksthümlichen Burgnamen „Katz" und „Maus" am Rhein, während die in der Rheinpfalz in Anlass von Grenzstreitigkeiten zwischen Leiningen und Kurpfalz errichteten kleinen Burgen mit den eigenthümlichen Namen „Murr mir nicht viel", „Schau dich nicht um* und „Kehr dich an nichts" überhaupt erst nachmittelalterlichen Ursprunges sind. In einer Zeit übrigens, da Schreiben und Lesen eine seltene Kunst war und daher die Namen der Burgen fast nur mündlich überliefert wurden, machten Klang und Schreibweise dieser (wie freilich auch aller sonstigen Orts-) Namen solche Wandlungen durch, dass man Angesichts derselben mitunter zweifeln möchte, dass es sich dabei um ein und dieselbe Burg handle. So findet sich das heutige Rheinstein als Vouts-, Fritz-, Fautz-, Fodes-, Foyes-, Vogts-, Bauz- und Pfalz- berg, die Boyneburg bei Eschwege als Bomene-, Bemmelburg und ähnlich, Girs- perg im Wasgau als Girenberc, Girisperch, Geisberg, Geyersperg und Goigersbourg, Adelebsen als Adeleifshusen, Athelebesse, Adelwesen u. s. w. Auch ein völliger Namenswechsel trat mitunter ein. So hiess die eben erwähnte Maus eigentlich Deuerburg, Theuernburg, aber auch Thurmberg, Peterseck und Kunoberg, letzteres nach ihrem einstigen Besitzer, Erzbischof Kuno von Trier1). Dagegen waren andrer- seits, wie schon früher bemerkt, einzelne Burgnamen, wie Falkenstein , Hohenstein, Greifenstein etc., so häufig, dass bei ihrem Vorkommen in alten Schriften es nicht selten unmöglich ist, zu erkennen, welche der betreffenden Burgen gemeint sei. ') So lässt auch mehrfach die spätere Form die ursprüngliche Zusammensetzung des Namens nicht mehr ernennen. Wie aus Geiersberg Girsperg, so wurde aus Bäreneck Pernegg, aus Grafen- stein Grevenstein u. s. w. Zweites Capitel. Römischer Ursprung der Burgen. > Erster Theil. Römische Befestigungsweise verglichen mit mittelalterlicher. • Die Verfechter des römischen Ursprunges und die Gegner desselben. Heutiger Stand der Streitfrage. offenbare Irrthfimer Krieg von Hochfeldens. Zutreffende Angaben des Vegetius über die Castelle. Nach Form und Lage ähnliche Burgen. Die Heidenmauer des Ottilienberges und ähnliche westdeutsche IW<»3.ti|raiigen spalrömischer Zeit Drususcastelle. Ammianus Marcellinus. Umfang der Castelle und Buriren. Speculae, Monopyrgien und Bergfrite. Ueberreste römischer Kriegsbauten. Nachweislich dt*» solchen entstandene Burgen. Schildmauern und Palasbauten nicht römisch. Nachträglich ummantelte ThQrme. Fundstacke und Namen als Anhaltspunkte.) N Nachdem — im Jahre 1859 — Krieg v. Hochfelden seine Geschichte «Iit Militärarchitectur in Deutschland von der Römerherrschaft bi> zu den Kreuzzügen veröffentlicht hatte, galt dieser Abschnitt der Geschichte deutschen Burgenbaues für so erschöpfend erledigt, dass bezüglich desselben späteren Forschern kaum noch Wesentliches übrig geblieben sein konnte. Der Werth dieser Arbeit musste noch um so höher angeschlagen werden, als sie die von gleichzeitigen Aufzeichnungen kaum berührte wichtige Periode der ersten Entstehung und Ent- wickelung unserer Befestigungsformen betraf, so dass der Verfasser bezüglich der folgenden Zeit bemerken konnte:1) „Für das Verständniss der im späteren Mittel- alter hinzukommenden byzantinischen Befestigungsformen mögen, bei dem Reieh- thum an Aufzeichnungen und Denkmälern, sowie bei dem allmäligen Hinzutreten bekannter Ornamente einige am Schlüsse des Buches gegebene Fingerzeige genügen/ Das Ergebnis* der Forschungen Kriegs v. H. geht nun dahin, dass er nicht nur eine beträchtliche Anzahl unserer Burgen (und besonders ihr»* noch erhaltenen Berchfrite) für römischen Ursprungs erklärt, sondern auch die »'trize Entwicklung des deutschen Burgenbaues ausschliesslich auf römischen Mustern und Vorschriften beruhen lässt, bis dann in Folge der Kreuzzüge einige Modißcationen vr umkamen. Diese zum erstenmale auf eingehenderen Vorstudien und Untersuchungen rM*irtf»n Ergebnisse mussten um so unbedenklicher erseheinen, als durch sie nur "ne mitgewohnte allgemeine Meinung bestätigt wurde, welche letztere auch ohnehin u-rvü* von anderen Schriftstellern vertreten und selbst von einer höchsten wissen- ■i Vorwort S. V. 38 schaftlichen Stelle anerkannt worden war.1) Ich meine die Neigung, wenn möglich jeden festen Thurm, zumal wenn aus Buckelquadern errichtet, für ein Römerwerk, und Burgen und andere Wohnplätze für „auf Grundlage eines römischen Gas teils*4 errichtet zu erklären. Bald nach Veröffentlichung des Krieg'schen Werkes, in welchem die Lehre von dem römischen Ursprung unserer Burgen am consequentesten und gründlichsten behandelt und durchgeführt ist, erstanden dieser Lehre entschiedene Gegner, nachdem schon Decan Wilhelmi (f 1857) den bis dahin für ein streitloses Römerwerk ange- sehene Berchfrit des Steinsberg (Baden) für mittelalterlich erklärt hatte, freilich noch mit dem Zugeständniss, dass „die Römer gewiss auch auf diesem Berge ihre Festungswerke hatten." In den Generalversammlungen des „Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine" — der freilich erst in jüngster Zeit dem Ziele, ein solcher Gesammtverein zu sein, näher gekommen ist — wurde die Lehre mehrfach angefochten,2) hauptsächlich unter Führung des Oberst z. D. von Cohausens ') Als der Krieg'schen „Militärarchitectur" voraufgegangene Werke gleicher Richtung sind besonders zu nennen: Mone, Urgeschichte des badischen Landes (1845) und Mutze 1. die römischen Wartthürme besonders in Bayern, 1850 in den Abhandlungen der Kgl. bayerischen Akademie veröffentlicht. Die Lehre von dem römischen Ursprünge besonders der Budelquaderthürme war jedoch schon viel früher verbreitet. Bis zu einem völlig sinnlosen Extrem wurde später (1868) die Mone-Krieg'sche Lehre in einer Schrift des f Registrators Vetter, Ueber das römische Ansiedelungs- und Befestigungswesen getrieben. Dieselbe könnte für eine gelungene Satyre auf die ungenügende Beweisführung und die Systemsucht der Romanisten gehalten werden, wenn sie nicht auf badische Staatskosten gedruckt worden wäre. Das Buch hat u. A. durch H. Bauer in der Zeitschrift des hist. Vereins f. Wtbg.-Franken , Bd. VIII und durch K. v. Becker (s. weiterhin) die gebührende Abfertigung erfahren. — In der Schweiz hat schon früher L. v. Ha 11 er („Helvetien unter den Römern" 1811) in gleicher Richtung gewirkt und wird noch heute von Manchen als Autorität angeführt. 9) Die Gegner der Römertheorie berufen sich mit Vorliebe darauf, dass die Generalver- sammlungen des Gesammtvereins der Deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine sich bereits wiederholt zu ihren Gunsten entschieden hätten. So heisst es in den „Verhandlungen des inter nationalen Congresses" etc. zu Bonn (ebd. 1871) S. 57: „Herr v. Quast constatirt gegen Herrn Vetter, dass die Archäologen- Versammlung 1867 in Freiburg den Nachweis erbracht habe, dass weder die Thürme zu Eger, Nürnberg und Baden, noch überhaupt die in Süddeutsch- land sich findenden Thürme römisch seien." Prof. Christ schreibt Heidelbg. Jahrbch. 1872 S. 250: „Auch haben sich die Versammlungen der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine zu Freiberg und zu Regensburg, vorab Hr. v. Quast und Paulus, ausdrücklich gegen die Annahme erklärt, nach der solche mittelalterliche Thürme von den Römern herrühren sollen. Dieselben brachten den Nachweis, dass überhaupt keine der in Süddeutschland sich findenden Thürme römisch seien." Prof. Hau g hebt (Bonner Jahrbuch LVIII bei Recension von K. v. Beckers Gesch. d. bad. Landes,) hervor, dass „1862 die Versammlung der deutschen Alter thumsforscher in Reutlingen und 1867 dieselbe in Freiburg sich gegen die Annahme römischer Baureste über dem Boden in Württemberg und Baden ausgesprochen hat." Endlich schreibt Oberst v. Cohausen im „Corre- spondenzblatt des Gesammtvereins" selbst 1879 S. 85: „So hat die Landshuter Ver- sammlung alle jene vielfach für römische Warten gehaltenen und selbst officiell sogenannten Mutzei- schen Bossenquaderthürme als deutsches Eigen und dem 12. Jahrhundert wieder in Besitz genommen" und 1886 im Nachtrag zum Grenzwall S. 3: „Was die Bossenquaderthürme betrifft, so fand sich in der Ansbacher Versammlung der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine niemand mehr der ihr Römerthum vertreten wollte, so dass wir diese Sache endlich als erledigt an- sehen dürfen." Prüft man nun die Berechtigung dieser Angaben, so wird zunächst unbedenklich behauptet werden dürfen, dass erfahrungsmässig sicher nur ein sehr geringer Bruchtheil der Theilnehmer an diesen „Generalversammlungen" aus Fachmännern bestand, die auf Grund eigener eingehender Stu- 39 der auch in seinen. Wehrbauten" und „Grenzwall* dagegen auftritt, versichernd, dass niemals auch nur auf demselben Grunde, wo früher eine römische Befestigung dien xu einem beachten* werthen selbständigen Urtheil in dieser Streitfrage befähigt sein konnten, wie «lenn auch an der bezüglichen Verhandlung immer nur einige Mitglieder der betreffenden „Sec- ii«»n" sich betheiligt haben. Warf dann das Ergehniss dieser Verhandlungen betrifft, so heisst es in den offiziellen Berichten des „tlorrespondenzblattes" 1) Versammlung zu Frei bürg (a. 0. 1868 S. 11): ..Nach Zusammenfassung der ganzen Besprechung durch den Vorsitzenden wurde die zweite der V «»teilten Fragen — „Wo halten sich unzweifelhaft römische Mauern über der Erde erhalten?" — dahin beantwortet, dass ausser den erwähnten Römerbauten bei Göln, Trier etc. (als solche sind »nrher erwähnt: die Porta nigra, die PfafTenporte, der St. (Uarathurm und das Monument zu Igel) m Süd Westdeutschland der untere Theil des Thurmes von Ohernau, die Mauern von Osterburken und St»»ttfeld. die Saal bürg als unbestrittenes Römerwerk anzusehen, dagegen die Warten der (soll wohl b«M-»en: und) Burgthflrme im Rheinthal nur dort als solche zu betrachten seien, wo unzweifelhafte Spuren römischer Technik nachgewiesen werden können. Als solche aber werden die von Herrn IV« »f. Au sin Werth bezeichneten angenommen, allerdings mit der Einräumung, dass für rohes Mauerwerk. Hof- und Einfassungsmauern auch die Verwendung von mehr oder weniger rohen Bruch- ~t«»inen nicht ausgeschlossen sei." Vorher aber heisst es ebd.: „Als ganz bestimmte Merkmale r«',miM*her Bauweise bezeichnet Prof. Aus'm Werth 1) den Quaderbau, 2.) den Feldsteinbau noch mit r«4ier quadratischer Behauung und Belegung desselben durch regelmässige kleine Quader- oder Mörtelbekleidung mit Quaderfugen — opus rectum — , oft auch letztere mit Bemalung der Fugen und Flächen, 3) den Bau aus gebrannten Ziegeln.'* (Es ist wohl anzunehmen, dass diese geradezu -tnnlose rnbestimmtheit der angeblichen „Merkmale" einer Ungenauigkeit des Berichtes zur Last fällt. * Auf der Versammlung in Regensburg wurde überhaupt ((Jorresp.-Bl. 1869, S. 85) i.ar über den einen dortigen „Römerthurm" verhandelt, und zwar „erklärten diejenigen der An- wesenden, welche denselben einer näheren Untersuchung unterworfen hatten, ihn in seinen unteren Th*ilen för ein — schon nach dem romanischen Aufbaue zu schliessen — froh mittelalterliches Bau- merk/* Dagegen war schon :t) auf der Versammlung zu Reutlingen (a. O. 18t>4 S. IUI) aber die Frage (10) * «-rtiAixlell worden: „Giebt es in Schwaben und namentlich in Württemberg Thürme oder andere < '»e bände unzweifelhaft römischen Ursprungs?" Das Protocoll bemerkt Ober die Verhandlung: „Es wurde darauf hingewiesen..., die Unterscheidung zwischen römischen und mittelalterlichen Bauten •*i wesentlich durch Uebung des Auges, nach dem Gesammteindruck zu gewinnen (?!). Was Frage lo anbetrifft, so fand sich Niemand, welcher das Vorhandensein von Thürmen oder sonstigen Bau- werken aber der Erde echt römischen Ursprungs vertheidigen wollte ; doch machte Hr. v. Ow auf den [ nterbwu einiger Thürme in der Nähe von Rottenburg und bei Haigerloch . . . aufmerksam." I) Ueber die Versammlung zu Landshut endlich hat das Corresp.-Bl. ein eingehen- •We* Protocoll veröffentlicht. Danach (a. O. 1880, S. 77 ff.) erklärte bei der Verhandlung über andere Frage Prof. Ohlenschlager u. A. , weshalb seiner Ansicht nach die Römer solche Wart- •i. rinne. Übrigens nicht blos aus Buckelquadern errichtet hätten; Prof. Rziha wollte jedenfalls den f'.nferkigen Thurni zu Nürnberg, den schwarzen Thurm zu Eger und den Berchfrit der Iburg als rAmmrhe Arbeit" geltend machen: der Sectionsvorsitzende Graf v. Walderdorff meinte, dass „der »»itau« grö»«ereTheil der för Römerthörme gehaltenen Bossentharme den Römern abzusprechen **•>'. während entschieden allein Oberst v. Gohausen dafür eintrat, dass alle fraglichen Thürme mittel- j.'trrtirh und zwar der Hohenstaufenzeit angehörten. Ohne Schlussergebniss wird dann, „da sich Irin weiterer Redner zum Worte meldet", die Sitzung geschlossen. Liegt also hier gewiss keine Entscheidung der Generalversammlungen gegen alle vermeint- . • l*ii „Höroerthürme" vor, so will es gewiss auch sehr wenig besagen — zumal im Beihalt des r tiranp« bemerkten — wenn sich in den Sectionssitzungen zu Reutlingen und Ansbach zufällig Nwfiiand fand", der sich berufen fühlte, deren Römenrualität öffentlich zu vertheidigen, während .. b •lern Wortlaute des ofHciellen Berichtes auf der späteren Versammlung zu Freiburg gar .'hinein die Warten und Burgthünne im Rheinthal, sobald sie nur „den Quaderbau" zeigen, für ■ «i.Hrh erklärt sein mflssten. In der gleichen Sectionssitzung . bei welcher sich ausnahmsweise ^*T4de Autoritäten, wie v. Quast, Paulus. Lindea*chmidt, Aus'm Werth betheiligten, wurde übrigens .«tu 4ivv»fnhrten Protocoll zufolge auch ..die Erbauung mittelalterlicher Burgen auf römischen Grund- 40 gestanden, eine mittelalterliche Burg errichtet worden sei.1) Ihm folgt in noch absprechenderer Weise der Inspector a. D. Na eher, der soweit geht, jeglichen Zu- sammenhang deutscher Bauthätigkeit überhaupt mit der römischen bestreiten zu wollen.2) Die bisher eingehendste Untersuchung der Streitfrage (jedoch nur in Hinsicht auf Baden) lieferte K. v. Becker, indem er (Gesch. d. badischen L. zur Zeit der Römer Garlsr uhe 1876) die völlige Haltlosigkeit der Behauptungen von Mone, Krieg v. H. und Vetter nachzuweisen suchte. Auch C. Christ (Heidelberg) ruft in dem Bonner Jahrbuch von 1878 (S. 46) aus: „Wie oft soll es noch wieder- holt werden, dass in den dekumatischen Ländern nirgends mehr ein römischer Bau über der Erde steht!" und so wären in zweiter Linie noch einige andere Germanisten — wie sie kurz bezeichnet werden mögen — anzuführen. Trotz solcher eifrigen Gegner ist es jedoch bis in die jüngste Zeit weit davon entfernt, dass (vgl. Anm. 2 S. 38) die Sache als im Sinne v. Cohausens endlich erledigt angesehen werden könne. Im Gegentheil darf behauptet werden, dass in der bezüglichen Literatur noch immer die alte Lehre der Romanisten sich über- wiegend vertreten findet, auch abgesehen von den nicht speciell das Burgen- und Befestigungswesen behandelnden Büchern, die — wie Reisehandbücher, Orts- und Landesbeschreibungen — noch fast ausschliesslich auf diesem Standpunkte zu stehen pflegen.8) Wenn hier jedoch hauptsächlich die Werke ersterer Art in Betracht kommen, so ist Krieg v. Hochfeldens Militärarchitectur dem Prof. A. Schultz auch noch in neuer Auflage des „Höfischen Lebens", 1889 (S. 8. Anm.) das bisher unübertroffene Werk für den darin behandelten Zeitraum, Dr. P. Salvisberg giebt in seiner Deutschen Kriegsarchitectur 1887 guten Theiles nur einen Auszug aus demselben Werke, Oberstlieutenant M. Jahns folgt in seiner Geschichte des Kriegswesens 1880 unbedenklich derselben Autorität gleichfalls unter Wieder- gabe seitenlanger Auszüge. C. Winkler, Architect der historischen Denkmäler des Elsass, will in einer Schrift, Beitrag zur Kunstgeschichte etc. speciell der elsässischen Burgen, Strassburg 1881 „zugeben, dass viele unserer Burgen heute noch Ueberreste römischer Bauten in sich besitzen, so namentlich Wartthürme*, und auch Generalmajor Köhler, Entwickelung des Kriegswesens 1887 ist (III. 1. S. 412) der Meinung, dass u. A. das südwestliche Deutschland noch eine grosse Zahl einzelstehender römischer Wartthürme, die bedeutend grösser sind als mauern constatirt." Die Gegner der alten Lehre hätten um so weniger Interesse daran, die Mein- ungen des Gesammtvereins hervorzuhehen. Die anscheinend im Zuge begriffene Legendenbildung von den schwer ins Gewicht fallen- den antirömischen Entscheidungen der Generalversammlungen des Gesammtvereins ist hienach eine völlig unberechtigte. Dass auch durchaus nicht „die Sache als endlich erledigt anzusehen ist", ergiebt sich aus dem Folgenden. ') Wehrbauten S. 16: „so steht es desto fester, dass auf jenen Höhen, die wir von „mittelalterlichen Burgen gekrönt sehen, nie eine römische Befestigung gestanden hat und dass kein „römisches Gastell zur Burg umgebaut worden ist." *) So „Deutsche Burg" S. 16: „Die germanische Bauthätigkeit entwickelte sich bei uns für sich nach dem zeitgemässen Bedürfnisse und nirgends finden wir Spuren (!), dass die Deut- schen in den Römern ihre Lehrmeister suchten." (Vgl. den 2. Theil dieses Capitels und Gap. 4.) 8) So z. B. die von einer Anzahl Gelehrter bearbeitete vielbändige „Bavaria". Während das ähnliche Werk „Das Grossherzogthum Baden" (Karlsruhe 1885) zum Theil den neueren Standpunkt vertritt, steht Jensens Prachtwerk „Der Schwarzwald" wieder um so entschiedener auf dem entgegengesetzten. Die neueren amtlichen Kunst- undAlterthums-Inventarien pflegen vorsichtiger abgefasst zu sein. 41 die am limes stehenden, aufzuweisen hat (ebenda S. 406 und 418), dass über den römischen Ursprung des „castrum Egisheim" und der Burg Badenweiler „kein Zweifel sein kann" und dgl. mehr.1) Auch in den Zeitschriften unserer Alterthumsvereine kann man immer noch gelegentlich Sätze lesen, wie den, dass „der Burgenbau in Deutschland auf römischer Grundlage beginnt"8), und vollends die Mittheilungen der K. K. österr. Commission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmale veröffent- lichten noch in neuester Zeit Aufsätze, in welchen der Wiener Professor Rziha selbst den Schwarzen Thurm zu Eger als ein Römerbauwerk nachweist und (1887) der K. K. Conservator Atz seine zahlreichsten Römercastelle und -Thürme in Süd- tirol nach dem nachgerade etwas naiven Satze findet, dass „Quadern mit Rustica fast sichere Kennzeichen römischer Herkunft seien." Auch zugegeben, dass solches Festhalten am romanistischen Standpunkte vielfach nicht sowohl einem bewussten Verwerfen als vielmehr einer mangelnden Kenntniss der entgegengesetzten Lehre zuzuschreiben sein mag, so ist doch meines Wissens bisher auch auf keiner Seite eine irgend erschöpfende Widerlegung der von dieser Gegenseite vorgebrachten Gründe versucht worden. Eine nähere Prüfung der einander so gegenüberstehenden Behauptungen und ihrer Begründung wird dann auch von selbst zur Beantwortung der Frage führen, ob man nicht vielleicht auf beiden Seiten zu weit gegangen sein und die Wahrheit vielmehr in der Mitte liegen möge. — Fassen wir hienach zunächst die von Krieg v. Hochfelden als dem Führer vertretene Lehre in Kürze zusammen, so ist dieselbe folgende: „Die Römer hatten auf dem rechten Rheinufer ausser ihren in der Nähe des limes ge- legenen Castellen eine Anzahl von „Burgen" und zwar da, wo ein Heer zum schnellen Entsatz nicht nahe genug stand. Diese bürgt waren daher — anders als die Gastelle — zur längeren Vertei- digung durch die eigene Besatzung, die burgarii, bestimmt und wurden desshalb bei der stets zu- nehmenden Entfernung des activen Heeres aus dem offenen Gelände immer mehr an solche Stellen gelegt, wo die Terrainbildung, den feindlichen Angriff erschwerend, die Befestigung erleichterte und den passiven Widerstand, auf den es nun hauptsächlich abgesehen war, förderte, mithin auf domi- nirende, womöglich felsige Anhöhen, auf Inseln, an Flussufern u. s. w. Auf diese Weise, viel mehr aJsi frOher an die Terraingestaltung gebunden, musste die Umfassung dem Rande der scharf bezeich- neten Stellen folgen, und die alte rechteckige Castralform gegen einen meist unregelmftssigen Umzug VegeL m, 8 u. IV, 1) vertauschen. Den früheren, mit Mauerwerk verkleideten Erdwall von nur geringer Höhe, ersetzte eine mächtige, gezinnte, mit breitem Mauergange versehene und die inneren widerstandsfähigen Wohngebäude stützende Ringmauer, vor welche, je nach dem Terrain, ein Graben zu liegen kam. Im Innern erhoben sich, nach Massgabe des Raumes, ein oder mehrere Thürme."*) „Zunächs^ wurde (Seite 13) der limes südlich und östlich des Taunus durch zahlreiche Borgen geschützt, doch finden sich solche auch vorwärts des Grenzwalles, wo er die Defileen der AltmOhl vor seiner Front hat. Diese Burgen sind wahrscheinlich aus nachhadrianischer Zeit. Als dann gegen das Ende des 3. Jahrhunderts der limes für immer aufgegeben, wurde die alte auguste- tM-he Grenze — Rhein und Bodensee — durch Wiederherstellung von Kaiser- Äugst, die befestigten ') Von neueren selbständigen Fachschriften ist mir nur v. Essen we ins Kriegsbaukunst al* auf anderem Boden stehend bekannt. Daselbst wird S. 16 die romanistische Lehre mit wenigen Worten als durch die Thatsachen nicht gerechtfertigt bezeichnet. *\ E. Padjera und Dr. Grotefend in Mitth. des Geschichtsv. in Frankfurt a. M. IHH1 & 54. *) Schon Mone behauptete (a. O. 188 f.), dass bei den Castellen im Unterschied von den «gemauerten Lagern4' (?) wie bei unseren Burgen, „die Thürme frei in der Mitte standen", ein der bekanntlich durch alle bisherige örtliche Nachforschung durchaus widerlegt ist. 48 Anlagen von Ober-Winlerthur, Stein, Arbon, Pfyn, Jrgenhausen, Kyburg1) u. s. w.r sowie durch zahl- reiche Burgen und Thürme auf dem rechten Rhein- und nördlichen Bodenseeufer befestigt, und zwar finden sich hier die Castral- und die burgliche Form nebeneinander, je nach der Entfernung von der grossen Gentralstellung von Windisch. Valentinian I. erbaute dann 369 die letzte Kette römischer Burgen und Wartth firme auf den Höhen des rechten Rheinufers „nach der ganzen Länge seines Laufes". Ausserdem sind Burgen und Thürme vorzugsweise an geeigneten Punkten der Strassen zu suchen, die seit dem zweiten Jahrhundert das Grenzland nach allen Richtungen durch- schnitten, wie auch endlich Burgen zum Schütze wichtiger Niederlassungen z. B. Bäder errichtet und (nach Dio Gassius LXXV1I. 13) von CaracaUa im Jahre 413 angeordnet wurden." K. v. H. behandelt dann mehr oder weniger eingehend die „obgleich von den Westgothen. aber auf römischen Ueberresten und mit römischer Technik erbaute" Befestigung von Gare as sonne, sowie Ringmauer und Thor von Aosta (von Augustus errichtet), die Aurelianische Ringmauer Roms, die römische Umfassung St rassburgs und mehrerer gallo- römischen Städte, die Porta nigra zu Trier, sowie die Castelle der Trajans-Säule, diejenigen von Würz bürg, Eulbach, Oeh ringen. Neuwied, Homburg, Oberwinterthur, Burg und endlich die englischen bei Chew Green und Rochester. Bei diesen Befestigungsbauten glaubt er diejenigen Grundsätze besonders in Bezug auf Ausnutzung des Terrains, innere Vertheidigung mit Hülfe eines wehrfähigen Reduits, die Mauer- technik etc. constatirt zu haben, die sich bei den von ihm weiter behandelten Burgen gleicherweise angewendet finden und daher deren römischen Ursprung nachweisen sollen. Diese Burgen sind be- sonders der Bischofshof zu Chur, dann in Baden Alt-Eberstein, Iburg, Badenweiler, Steins- berg, ferner Egisheim, Kyburg, Kemnathen, Liebenzeil und Rothwasserstelz. Ausserdem finden sich nach K. v. H. auf dem ganzen Gebiete römischer Herrschaft Einzel- thürme — mit einem Ausdruck aus der Zeit Justinians „Monopyrgia" genannt und zumeist noch nicht untersucht — deren ursprüngliche, vielleicht nur hölzerne Umfassung verschwunden ist und die später besonders als Kirch- oder Burgthürme benutzt wurden. (Zu ihnen gehören auch solche mit runden, polygonalen und aus Kreis und Viereck zusammengesetzten Grundrisse. Als Beispiele werden be- handelt der schwarze Thurm zu Brugg als einziger Ueberrest des alten Vindonissa und ein Thurm in der Burg zu Sigmaringen.) Eine besondere Art dieser Thürme, quadratisch und mit 40—50' Seitenlänge, aber weniger hoch und ohne Fenster und innere Wohnräume, die als Theile einer grösseren Befestigungsanlage unmittelbar hinter einem Defilee lagen, waren zur Aufstellung mehrerer Ballisten auf ihrer Plattform bestimmt und werden deshalb als „Batteriethürme" bezeichnet. Solche sollen u. A. sein der Thurm des Schlosses zu Kislau und die ..Heidenmauer" zu Lindau. — Auch ohne gegen die Lehre v. Kriegs und Genossen ungünstig voreinge- nommen zu sein, wird man bei näherer Prüfung seiner Ausführungen nicht umhin können, dieselben als schon an sich wenig beweiskräftig bezüglich des römischen Ursprunges der von ihm besprochenen Burg- und Thurmbauten zu erkennen. Zunächst ist es eine blosse, durch keine alte Schriftstelle oder sichere Localfunde gestützte Vermuthung, dass zwischen limes und Rhein „zahlreiche* römische Burgen und Einzelthürme gestanden hätten, wie denn auch die zu ihrer Erklärung angenommenen vier befestigten Grenzlinien, welche im Zehntlande zeitlich und örtlich auf einander gefolgt haben sollen, (Krieg S. 13 f.) auf einer Annahme beruhen, die mit geschichtliehen Ueberlieferungen geradezu im Widerspruch steht.2) ') Darüber, dass die Kyburg zu weit hinter den römischen Befestigungslinien liege, um als dazu gehörend angesehen werden zu dürfen, s. Pupikofer im lfi. Bd. der Mitth. d. Antiqu. Ges. zu Zürich S. 14. 9) Vgl. K. v. Becker a. O. S. M. Prof. Miller, Die römischen Kastelle in Wttbg. 1894. S. 5: „Das römische Militär war mit ganz geringen Ausnahmen nur in den Grenzprovinzen stationirt. In diesen treffen wir kleinere Kastelle mit einer gewissen Regelmässigkeit an der Grenze selbst vertheilt, die wenigen grossen Lager (Centralplätze) aber weiter zurückliegend, und ausserdem bei grösserer Entfernung der ersteren einzelne Zwischenkastelle." Solche „in zweiter Linie*' hinter den Gastellen des rechtsrheinischen limes liegenden Zwischencastelle sind am Neckar: Neckar- mühlbach, Böckingen, Wahlheim, Benningen und Cannstadt. 43 Noch weniger begründet aber erscheint die Annahme, dass die burgi im unterschied von den Castellen auf naturlich festen Plätzen und deren Rande mit unregelmäßigem Umzug folgend, da angelegt worden seien, wo ein Entsatz durch «•in nahes Heer nicht zu erwarten war. Nach der (von Krieg v. H. S. 10 Anm 3 tell das Praetorium als „wehrhaften Zufluchtsort für die innere Verteidigung" -ich dadurch erweisen soll, dass an demselben gegen die am meisten gefährdete Porta praetoria ein viereckiger Thurm vortritt, der auf seiner Plattform drei Ballisten bequem aufnehmen konnte, so erklärt v. Cohauscn (Grenzwall S. 112) diesen > enneintlichen Thurm, der übrigens nur 7 zu 8 m Durchmesser hat, für den Oecus, «J«*n vornehmsten Theil des Prätoriums, dessen Erdgeschoss als Speisesaal gedient haben werde. Die an diesen Bautheil geknüpften Folgerungen entbehren also auch durchaus der sicheren thatsächlichen Grundlage.2) i • ') An der angeführten Stelle hei Vegetius geht auch au* dem Zusammenhang klar her- . da.«» burgi keineswegs eine ganz besondere Art von Befestigungswerken waren, welche K. v. H. •Uran» machen will. Es wird da nämlich geschrieben, das*, wenn eine Quelle am Abhänge der **Udt aower Schußweite liegt, zwischen beide zum Schutz der Wasserträger ein castellum parvulum f woH bmrymm cocant zu errichten sei. Wohl mit Bedacht hat Krieg v. H. von dieser Stelle lediglich <*• hier lateinisch wiedergegebenen Worte citirt. Auch bei Orosius, üb. VII, c. *£ heisst es einfach: 'rrArw per limtiem habitacula cvnetituia Burgos rulgo voca/tt. *> Die bis in unsere Tage hinein noch immer vorgetragene Ansicht, dass ähnlich wie bei -•i*»ren Burgen der Berchfrit, in den alten (Pastellen das Prätorium als das Kernwerk und letzter wehrhafter Zufluchtsort gedient habe, ist freilich früher auch von v. (lohausen getheilt worden. Es »^l—i in «tonen „Bergfriede" Seite 5): .Der Bergfried hatte, wenn alles Ohr ige verloren, den letzten Vertheidigern und dem Rest .it.rrr Habe ab Zuflucht zu dienen, um ton hieraus deren Leben noch so hoch als möglich zu ver- 44 In dem Castell von Jublains, welches um 285 zerstört und nicht wieder aufgebaut sein soll, scheint allerdings1) das Prätorium an seinen vier Ecken thurm- artige Vorsprünge gehabt zu haben, von welchen der eine innen noch den Anfang eines Tonnengewölbes zeigt. — Wie wir gesehen haben, versuchte schon Krieg v. Hochfelden vergebens eine genügende Erklärung zu finden für den Unterschied, der sich darin zeige, dass die römischen Gastelle der Regel nach durchaus eine rechteckige Form haben und auf offenem Gelände liegen, während die deutschen Burgen auf einem den feindlichen Angriff erschwerenden Terrain errichtet, zumeist in unregelmässigem Umzüge dem Rande des Felsplateaus folgten. Die Gegner seiner Lehre heben denn auch diesen Unterschied durchweg wieder besonders hervor. Zunächst thut das K. v. Becker (a. 0. S. 22 ff.), indem er behauptet, dass „der viel zu exponirten Lage der „Castelle wegen nie eines von ihnen zur Grundlage einer Ritterburg oder sonst „einer Festung benutzt worden* sei, wie „ja auch keine einzige Burg die römische Castralform zeige.*1 Näher (Deuische Burg S. 14) „hat den gewaltigen (!) Unterschied „in der Grundform eines römischen Gas teils und einer deutschen Burg, sowie auch „die grosse Verschiedenheit der örtlichen Stellung beider hervorzuheben. Dort die „strenge rechteckige Form mit den abgerundeten Ecken und eine mittlere, nur „wenig über den Thalgrund sich erhebende Lage, hier die mit der Ringmauer in „unregelmässigen Formen ausgenützte Höhenplatte auf den Felskuppen und Berg- „ vorsprängen.14 v. Cohausen giebt als „Ergebnisse der Untersuchung* des links- rheinischen Grenz walles (S. 335 seines bezüglichen Werkes) u. A. folgende Sätze:2) „Hohe Lage, freie Umsicht, welche oft in der Nähe zu finden gewesen wäre, und den „aufgestellten Bedingungen ebenfalls entsprochen hätten, sind nirgends bevorzugt. Es liegt hierin „werthen, und selbst in unbewachten Augenblicken oder von Aussen unterstützt die Wiedereroberung „des Verlornen zu versuchen. Dieser Zweck der Bergfriede scheint noch aus der Römerzeit mit „herüber gebracht zu sein, denn in den Lagern der spätem Kaiserzeit, wenn sie wie die Winter- „und Standlager einigermassen permanenten Charakter annahmen, finden sich deuUiche Spuren, „dass das Praetorium, das Quartier des Befehlshabers, noch besonders fest und massiv gebaut war. „um im Unglück die Götter- und Kaiserbilder und die Feldzeichen zu bergen. Belege liefern das „Gastrum bei Niederbiber unweit Neuwied, worin Hoffmann bei den Ausgrabungen das Praetorium, „die alte Burg genannt, mit 5—6' dicken Mauern fand, das zu Hich Rochester in Nordengland und „das zu Jublain unfern der untern Seine." Dagegen heisst es in desselben Schriftstellers Römischer Grenzwall (1884) S. 342: „Ziemlich in der Mitte des Gasteils lag das Praetorium, eine um einen oder zwei innere „Höfe gruppirte Anzahl von Gebäuden. Besonders schön ist diese Anlage in der Saalburg ent- wickelt, indem sie dem normalen römischen Hause, wie wir es namentlich im Hause der Pansa in „Pompeji dargestellt finden, selbst in den Massen gleicht. Nie ist das Praetorium zu einer inneren „Befestigung, einem letzten Refugium gemacht, etwa mit Wall und Graben umgeben worden. Wo „man das glaubt gesehen zu haben, hat man germanische Schanzen, mittelalterliche und spätere „Umbauten vor sich gehabt, und die Idee von Bergfrieden, Gitadellen, Reduits aus der mittleren „und neueren Zeit auf das römische Kriegswesen übertragen, auf das sie weder passt, noch, wie „alle notorisch römischen Gastelle beweisen, thatsächlich vorhanden war/ Neuerdings lehrt u. A. noch wieder Koehler a. 0. S. 405: „Zutreffender ist, dass der „Donjon römischen Ursprungs ist. Ein grosser Thurm, welcher als Wohnung des Kommandanten „diente, war eine der Formen des Prätoriums eines spätrömischen Gastrums oder der befestigten „Stadt." Auch Köhler beruft sich da u. A. auf das castrum Egisheim mit seinem sechseckigen Thurm, welcher schon dieser (in Wirklichkeit achteckigen) Grundform wegen nichts mit einem Römerbau zu thun hat (vgl. Gap. 4.). *) Nach dem v. Krieg, Militärarch. S. 111 mitgetheilten Grundrisse. •) Vgl. auch desselben Verfassers „Wehrbaute ntt S. 16. 45 ,*in sehr charakteristischer Unterschied zwischen den römischen und den mittelalterlichen Befestig- ungen, auch den Wallburgen, welche die Höhen krönen. Es ist daher auch nie ein römisches Jiastell zur mittelalterlichen Burg umgebaut worden. Wer auf einer schön gelegenen Bergspitze, .weil sie ihm gefallt, eine römische Befestigung sucht, kennt eben die römischen Gastelle nicht, .und was dem entgegen behauptet worden ist von Mone und Krieg und allen, die ihnen nach- , getreten sind, sind nur hübsche Phantasien. Wenn Vegets (IV, 10) von Gastellen auf Höhen und •Felsen spricht, und (I, 23) dreieckige und halbrunde, dem Gelände angepasste Gastelle empfiehlt, „auch il, 22) vor der Nähe hoher Berge, die der Feind in Besitz nehmen könnte, warnt, so ist das .Kathederweisheit, welche später die Byzantiner wohl angewandt haben und die wir auch recht .wohl a priori vortragen könnten, von der wir aber, auf die beschriebenen Beispiele hinweisend, .«agen müssen, dass sie nirgends befolgt worden ist. Nirgends liegt auf einem Berggipfel oder gar ..auf Felsen ein Gasteil, und gar ein dreieckiges oder halbrundes haben wir nie gefunden, weder „aus Bachern in England und Frankreich, noch selbsteigen bei uns. Das vom Rechteck abweichende ,.Ga>tell über Heimbach- Weiss bleibt wenigstens ein Trapez, alle andern ohne Ausnahmen sind ..Rechtecke mit gerundeten Ecken." Hier wird also das was Vegetius (III, 8 und IV, 1) über die äussere Form der Befestigungsbauten und die Ausnutzung des Terrains durch dieselben vorträgt1) von v. Cohausen für „nirgends befolgte Kathederweisheit11 erklärt. Die erste nothwendige Voraussetzung für ein endgültiges Urtheil über diese Frage über- haupt dürfte doch wohl die sein, dass unbestritten Alles, was die Römer irgendwo in der Befestigungsbaukunst geleistet, im Wesentlichen bekannt und als Römerwerk anerkannt sei. Da dies aber — wie sich im Verlaufe meiner Untersuchung noch näher ergeben wird — nach dem heutigen Standpunkt unserer Forschung keines- wegs der Fall ist, sollte man sich meiner Ansicht nach um so schwerer zu solcher energischen Abweisung der Vegez' sehen Angaben entschliessen können, je weniger bedenklich ihr Inhalt an sich ist. Derselbe zeigt in der That nichts irgendwie Seltsames oder nur Unwahr- scheinliches. In einfachen und klaren Sätzen trägt er zunächst vor, dass zwar diejenigen castra als die pulchriora bevorzugt worden — und dass dies wirklich der Fall war, sehen wir ja an zahlreichen Beispielen — die (bei rechteckiger die Lage des Castells Arnsberg selbst dahin, dass das Terrain .nach Norden steil, nicht fahrbar zum Welsbach, östlich gleichfalls steil zu den .Alten burger Wiesen und südlich zu einem Hohlweg abfallt/ Nur „von Westen h^r ist die Anhöhe flach und zugänglich/ Die sich diesem dann südöstlich anschliessenden drei Castelle liegen zwischen dem Walle und dem daneben hin- laufenden sumpfigen — also vor AHers wahrscheinlich noch unpassirbarer gewesenen — Thal der Harloff und das Tafel XVII ebenda abgebildete Castell Feldberg ist zu fünf Achteln enge von einem natürlichen Wasserlauf nebst Wiese umgeben.8) Lagen aber nicht vor allein auch die Grenz wall S. 34 f. aufgeführten Castelle wenigstens zum Theil unmittelbar am Main oder gar an dem Ausflusse eines Nebenflusses in denselben und waren deshalb, ähnlich wie bekannte Castelle am Rhein, auf mehr als einer S*ite durch einen Fluss geschützt? Vergleicht man nun die oben als „Ergebniss der Untersuchung" wiederge- ;?<-benen Sätze v. Cohausens über Form und Lage der Castelle mit den vorstehend zumeist mit seinen eigenen Worten citirten Einzeldarstellungen, so wird man die so M»hr entschiedene Formulirung dieser Ergebnisse kaum hinlänglich gerechtfertigt linden können. Man wird jedoch auf diese Beispiele anscheinend zweifelloser Aus- nutzung der natürlichen Terrainhindernisse gar kein besonderes Gewicht zu legen (»rauchen. Auch wenn wir v. Cohausens Versicherung, dass die Limescastelle aus- nahmslos nur manu munita seien, annehmen, kommen verschiedene Umstände zti>ammen, um uns diese Erscheinung ebenso ungezwungen als befriedigend zu erklären. Zunächst hebt v. Cohausen selbst mit Nachdruck hervor, dass der Pfahl- grmben in erster Linie nur eine Zoll- und Hoheitsgrenze,4) die Thürme für wenige ') So .nimmt (Grenzwall S. 105) das Castell »Loch mahle* auf hohem Thalufer „eine Herne Hochfläche ein*, das Castell .Auf dem grauen Stein* liegt (S. 219) «auf dem höchsten hucken und hat freie Uebersicht in die Abhänge des Lahnthaies*, ebenso Alteburg Hill scheid > 133) «auf dem Rücken der Montabaurer Höhe, der ihm eine prachtvolle Aussicht gewährt.* und »*rfijvrall (S. 138 j nicht ganz unbedenklich gewesen zu sein. ') Es mag hier die Streitfrage berührt werden, ob auch noch ausserhalb dieser Grenze r"«tu«cb* Befestigungen vorhanden waren, oder nicht. Oberst v. Cohausen vertritt (vgl. Nach- ! r m r zum Rom. G r e n z w a 1 1 S. 8) entschiedenst die letztere Ansicht , entgegen derjenigeu des hniozr. Dr. Paulus, der den Urne» vielmehr als den «eigentlichen Kückenmarksstrang des r**mi*rneu VertheidigungAgebietes* ansieht. Beide Ansichten dürften wieder zu weit gehen. So .rf\ narh Kreisr. Conrad y (briefl. Mitth.) eine «ohne Zweifel römische Verschanzung* 14 km 48 Pförtner und Wächter bestimmt, die Castelle „ Zollerhebungsstellen * (S. 348) waren. Ausserdem sollte der limes dem Inlande nur Schutz gewähren gegen vereinzelte räuberische Einfalle, den Abtrieb von Vieh, auf Karren geladener Habe u. dgl. Die Castelle waren daher auch keineswegs auf eine andauernde Vertheidigung gegen überlegene Feindesmassen berechnet, zumal (etwa durch die Thurmwächter herbei- gerufen) die Besatzung der nächsten Castelle schnell zum Entsatz da sein konnte. Brauchte aber schon deshalb auf die Wahl von Natur fester Orte kein irgendwie besonderes Gewicht gelegt zu werden,1) so waren durch den ganzen Plan der zusammenhängenden Limesanlagen selbst weitere wesentliche Beschränkungen in der Auswahl solcher Orte gegeben. Nachdem nämlich unabhängig von der Rücksicht hierauf der Zug des Walles — wie seine geraden Linien erweisen — zunächst für sich festgestellt worden, waren die Castelle nur auf der einen (der dem Rhein zugekehrten) Seite desselben und zwar weder von diesem noch von den nächsten Gastellen zu weit entfernt,2) da anzulegen, wo eine alte Strasse den Wall durchschnitt, wie auch endlich noch auf das Vorhandensein von Trinkwasser Rücksicht zu nehmen war. Unter allen diesen Umständen durfte, ja musste bei der Anlegung dieser Limescastelle die Rücksicht auf natürlich feste Orte im Allgemeinen so sehr in den Hintergrund treten, dass es selbst nicht besonders auffallen kann, wenn bei einigen (dreien) derselben das Gelände vor der Angriffsfront ansteigt, was Vegetius (1. c.) mit Recht als unvortheilhaft bezeichnet.8) Wollte man nun aber auch den Satz v. Cohausens, dass alle Limescastelle ohne Ausnahme Rechtecke mit abgerundeten Ecken und auf nicht natürlich festen Plätzen errichtet seien, ohne Einschränkung annehmen, so wäre man doch meiner Ansicht nach damit noch keineswegs zu der Schlussfolgerung berechtigt : deshalb können keine Befestigungsbauten, bei denen andere Umstände — besonders Mauertechnik, Fundstücke, Römerstrassen — auf einen Römerbau hinweisen, nicht römisch sein, wenn sie diese Eigen- schaften der Limescastelle nicht zeigen. Diese Schlussfolgerung würde nur berechtigt sein, wenn es anderweitig (etwa aus römischen Schriftstellern) irgendwie feststände, dass die Römer andersgeartete Befestigungsbauten als die Limescastelle nie und nirgends errrichtet hätten. Das aber steht nicht nur nicht fest, sondern ist nicht einmal an sich wahrscheinlich.4) jenseits des limes bei Gerichtstetten, so. Walldürn. Im Korr.-Bl. der Westd. Zeitschr. 1891. 55 wird es für wahrscheinlich erklärt, dass die gemauerte und mit Thürmen versehene „Wittekinds- burg* bei Rulle römisch sei. ') Es war hier den angegebenen Umständen nach vielmehr gerathen, mehr Gewicht auf d i e Vorschrift des Vegetius (III. 8) zu legen, dass Standlager nicht an steilen und wegelosen Stellen angelegt werden sollen, weil solches den Belagerern gegenüber das Ausrücken der Besatzung erschwere. 9) Nur zwei Gastellen liegen mehr als 600 m von dem Walle entfernt. Der Abstand zwischen den einzelnen Gastellen selbst beträgt etwa 8 Kilometer. *) Auch die Erbauer unserer Burgen sind sich jedenfalls des Unvorteilhaften solcher Lage voll bewusst gewesen, und doch sind bekanntlich auf der Angriffsseite überhöhte Burgen durch* aus nicht eben selten. *) Wenn etwa wiederum nach Jahrtausenden — das Fehlen anderer Nachrichten voraus- gesetzt — ein Forscher folgern wollte : „Weil zu Kaiser Wilhelms 1. Zeit die bekannten Festungen durchweg grössere in der Ebene liegende und von detachirten Forts umgebene Städte waren, können die auf isolirten Felsen sich findenden Ruinen Königstein, Lichtenberg, Bitsch etc. unmöglich von Festungen dieser Zeit und dieses Volkes herrühren" — so würde solcher Schluss bekanntlich ein «ehr fehlsamer sein. zu- ' Figo, t 49 Erweitern wir hienaoh den Kreis unserer Untersuchung über die Limes- i-ustelle hinaus, so ist, was zunächst wieder die Gestalt des „Umzuges" betrifft, langst bekannt,1) dass z. B. die schweizerischen Castelle Vitudurum (Oberwinter- thur), Altenburg bei Windisch und Turicum (Zürich) vollends als unregelmässige Polygone dem Umrisse des Terrains folgten. Von letzterem Gasteil, welches wenigstens eine befestigte . i r- c Zollstation — ,statio Turicensis1* — war, wie ja nach v. Cohausens * ' '* Meinung auch unsere Limescastelle, giebt Fig. 7 den noch überall in Resten erhaltenen allen Mauerumzug. Das Altstadtcastell zu Hott weil hat ausser einem rechten Winkel ganz unregelmäss krummen Umriss,8) ein aus spitzen und stumpfen Winkeln zu- sammengesetztes Polygon bildet nach dem in Dr. Baumann, ^ J^ Geschichte des Allgäu I 592 mitgetheilten genauen Grundriss " das Kömerkastell Vemania bei Berkwang daselbst (Fig. 5) während nach Prof. Hettners Feststellung (Westd. Zeitschr. 1891 S. 284 flf.) [He »befestigten Mansionen" von Neumagen an der Mosel (Fig.6) Bitberg und Jünkerath in der Eifel als unregelmässig kreis- förmig erscheinen. Bei zahlreichen anderen ist der Umzug ja nicht mehr festzustellen oder doch bisher nicht festgestellt worden. Der- n9*- j«-uige der Befestigung auf dem Ottilienberge und ähnlicher wird weiterhin besonders zu behandeln sein. Hier ist nun zunächst noch festzustellen, wie wenig es zutrifft, wenn die weiter vorn angeführten Romanisten die Unmöglichkeit der Ueberein- >timmung einer mittelalterlichen Burg mit einem römischen Castell in Bezug auf diesen Mauerumzug hervorheben. Es könnte gegen solche Behauptung sogar auf einen (allerdings älteren) Satz v. Cohausens selbst verwiesen werdender in den Publications de la Societe kist. de Luxembourg 1852 S. 239 schrieb: „Die alte Burg (Körich) hat noch den klaren und einfachen Plan römischer Kriegsbauten, der in den ältesten Zeiten des Mittelalters immer noch als Norm dient.* Auch im späteren Mittelalter aber war für den Gornplex rechteckiger Gebäude, wie solcher eine Burg zu bilden pflegt, auch ein rechteckiger Gesammtumriss zunächst der natürlichste, während zugleich die Lage von Vor- und Hauptburg hinter einander einen länglichen Grundriss veranlasste. Drsshalb finden wir — im Gegensatz zu der Behauptung v. Beckers — »die römische rastralform*, d. h. das längliche Rechteck,3) bei welchem es auch an abgerundeten Erken nicht fehlt, auch bei unseren Burgen als Grundform bevorzugt, soweit nicht, was allerdings besonders bei den Höhenburgen die Regel bildet, die Gestaltung des Baugrundes und deren zweckmässige Ausnutzung eine Abweichung veranlasste. Einige Beispiele solcher westdeutschen Burgen, die jedenfalls keine grössere Abweichung ton der rechteckigen Grundform zeigen, als solche selbst bei unseren verhältniss- mässig regelmässigen Limescastellen vorkommen, sind folgende: Sporkenburg, Lahneck und Burgschwalbach im Gebiet der Lahn, Gelnhausen und Kronberg '. Dr. F. Keller in den Mitth. der Züricher Antiqu. Ges. XII (1800) Heft 7. ri Vgl. hierüber Miller, Die röm. Castelle in Wttbg. Stuttg. 1894, S. 9. •) Dm» dabei die vier einander gegenüberliegenden T h o r e keineswegs unerlässlich waren, •f ja durch Aufnahme der Beste hinlänglich festgestellt , ebenso wie die Verschiedenartigkeit in rVznf auf die Mauerthürme, die, vorspringend oder nicht, hier rund, dort viereckig sind, oder auch C*x* fehlao. 50 im Taunus, Wachtenburg, Schlosseck, Neuscharfeneck und Altbaumburg in der Rheinpfalz, Wasenburg, Grossgeroldseck, Greifenstein, Plixburg, Landsberg, Liebenstein, Hohlandsberg und Hugstein im Wasgau.1) Zur Vergleichung sind in Fig. 8 und 9 die Grundrisse der beiden letztge- nannten Burgen (mit Weglassung der Zwinger) und in Fig. 10 und 11 diejenigen der völlig regelmässigen Limescastelle Alteburg bei Heftrich und Kaisergrube (nach 3E3E Fig. 8. ja :^z sss^ Fig.9. Fig. 10. L 1 j Fig. 13. Fig. 12. II n Fig. 14. v. Cohausen) in dem gleichen Massstabe von 1 : 2000 mitgetheilt. Ebenso zeigen Fig. 12 und 13 die Grundrisse des Wohnthurms von Thierstein im Cant. Solo- thurn und des Limescastells Ockstadt. Fig. 14 endlich den Grundriss von Wineck im Wasgau (nach Winkler) zur Vergleichung mit dem der Statio Turicensis. Sehen wir uns hienach auch nach römischen nicht zum limes gehörenden Befestigungen in natürlich fester Lage um, so bietet zunächst wieder die deutsche Schweiz deren Beispiele u. A. in dem castrum Vindonissa (Windisch) auf hoher Landspitze zwischen Aar und Reuss, im Castell Vitudurum (Oberwinterthur) auf einem auf drei Seiten durch Abhänge geschützten Bergvorsprung, in dem Gasteil Ad fines (Pfyn) auf einem von der Thur bespülten Hügel, in dem steil über dem Rhein2) gelegenen Castell Burg gegenüber Stein, in den ähnlich belegenen beiden Castellen Burg und Sidelen bei Zurzach, im Castell Irgenhausen auf freistehendem, steil zum Pfäffikersee abfallenden Hügel und in der statio Turicensis auf einer 80 Fuss hoch über der Limmat aufsteigenden Anhöhe.8) *) Auch Lehfeldt, Bau- und Kunstdenkm. Thüringens II, 26 wird auf dem Rollenberge in Sachsen-Altenburg eine gemauerte Befestigung, Rechteck von 25:64 m Durchmesser mit völlig geraden Seiten und abgerundeten Ecken, vielleicht eine alte Burg der v. Meusebach, erwähnt. ■) Das in seinem Umzug noch gut erhaltene Castell nimmt auf weitere Strecken strom- ab- wie aufwärts die höchste Stelle auf dem linken Rheinufer ein, fällt nordöstlich tief und steil zum Flusse ab, etwas minder steil nordwestlich, senkt sich auch südösUich und mag nur an der vierten, dem Rhein gegenüber liegenden Eingangsseite lediglich durch einen Aussengraben geschützt gewesen sein. Jetzt gehen hier tief eingeschnittene Strassen vorüber. *) Vgl. über diese Gastelle und befestigten mansiones Keller, die röm. Ansiedelungen der Ostschweiz (Zürich 1860 u. 1864), eine auf sorgfältigen Localuntersuchungen begründete Arbeit, in welcher auch besonders dem allzu unkritischen Vorgehen des Romanisten Hai ler (vgl. weiter vorn) entgegengetreten wird. 51 Am Bodensee sind weiter anzufahren die Inselstadt Lindau mit ihrer noch aufrecht stehenden »Heidenmauer"1) und die auf steiler Höhe liegende Altstadt Bregenz (Brigantium) „mit vier Eckthürmen, Gräben und Thoren noch das treue Bild eines Römercastells darbietend/2) In Württemberg lag dann das Castell von Samulocena auf dem Platze der jetzigen Altstadt von Rottenburg „in einer von Natur sehr festen Lage über dem Neckarufer"3) diejenigen von Altstadt Rottweil i Arae Flaviae), „nur auf der westlichen Seite nicht von Natur geschützt11, Benningen und Jagsthausen je in einer scharfen Krümmung des Neckar, bezw. der Jagst, Vemania am Argen-Flusse „auf einem von Natur leicht zu verteidigenden Moränen* hügel* *) in Baiern das Castell von Pfünz „auf einem 40 m hohen schmalen Rücken, welcher gegen Norden in das Altmühlthal, gegen Osten und Westen in zwei Seiten- thäler steil abfällt und nur gegen Süden mit der Hochebene zusammenhängt/6) Dasjenige in Passau mit noch erhaltenen Mauerresten auf der hohen Landspitze zwischen Donau und Inn, in Baden bei der gleichnamigen Bäderstadt ein Castell auf dem Bergvorsprunge Hettich.6) Sehen wir von den befestigten Höhen des Wasgau vorläufig noch ab, so hatten die Römer in dem nördlich angrenzenden Hardtgebirge — abgesehen von der mindestens streitfahigen Behauptung eines nichtrömigen Ursprunges der H eideis - bürg — nach der (in dieser Beziehung freilich nicht immer ganz zuverlässigen) Bavaria (IV 2. S. 591 ff.) Befestigungen u. A. auf der sogenannten Hohenburg zwischen Mussbach und Deidesheim, in Bliescastel und auf dem Donnersberge dem mons Jovxs des Tacitus,7) anscheinend auch auf der Höhe der Ruine Limburg,8) ferner nach neueren Feststellungen auf der Heidenburg bei Oberstaufenbach,9) auf der Heidenburg bei Kreimbach10) und selbst auf dem Drachenfels.11) An der Saar haben wir dann besonders den ungewöhnlich festen Platz von Castel *) Dieselbe wird im zweiten Theil dieses Cap. als Römerbau nachgewiesen. *> Bonner Jahrbuch XIX, 29. Nach Mittheilungen eines Augenzeugen, des R.-A. Dr. Kaiser (jetzt zu Meran) ist dort vor längeren Jahrzehnten als Unterbau eines dieser Eckthürme 'in anderer von abweichendem Grundriss und Mauertechnik, jedenfalls römisch, festgestellt worden. fiie bürgerliche Niederlassung lag, wie zahlreiche Römerfunde bestätigen, am Fusse des Castells. *) Prof. Schmid, Graf A. v. Hohenberg 381 ff. und Westdeutsche Zeitschr. III. 4# S. 396. *) Prof. Maller, die röm. Kastelle in Wtbg. Stuttg. 1892. Ueber die Lage des letztgenannten auch ganz unregelm&ssigen Kastells (Fig. 5) heisst es daselbst S. 45: „Gegen Osten ÄUt der Hagel hoch und "schroff 12—14 m in das Argenthai ab. Die Nord- und Westseite liegen 5-6 m erhöht Nur die Südseite musste durch einen Graben noch künstlich vom übrigen Terrain laNfeCrcnnt werden." Das Castell unterscheidet sich also nach Gestalt und Lage in nichts von einer nutteUlterlkbeo Burg. •) Winkelmann imLimesblatt 1892 S. 62. Es ist auch dies eine natürlich feste Lage, die ihrer Art nach bei unseren Höhenburgen besonders häufig sich findet. •) Bonner Jahrbuch LXXIX, 29. Y) Baudenk m. in d. Pfalz I. 156 mit Berufung auf die vorhandene Specialliteratur: ..Aller Wahrscheinlichkeit nach hatten die Römer den Wall (auf dem Donnersberge) nicht nur zeit- weise besetzt, sondern auch durch ein Castell befestigt.'1 •) Bonner Jhrbch. LXIII. Darüber, dass die auf solchen Höhen gefundenen römischen Hr^ie der Regel nach nicht wohl auf friedliche Ansiedlungen schliesen lassen, s. weiter hinten. *) Die Ausgrabungen d. hist. Vereins d. Pfalz im Jahre 1884/5 und 1885 6 ^»■itr 28 If. ") Korresp.-Bl. der Westd. Zeitschr. 1891 S. 245 ff. "J Ebenda S. 134 f. 52 (castra Sarrae?), welcher, wie ihn Ob&rstlieutenant Schmidt beschreibt, von drei Seiten durch senkrechte Felsen begrenzt wird, während die vierte Seite, auf welcher das Dörfchen Castel liegt, durch tiefe, von beiden Seiten ausgehende Felsen- schluchten bis auf einen schmalen, noch künstlich durch Wall und Graben befestigten Zugang gesperrt wird, so dass der Ort fast unangreifbar war.1) Derselbe Forscher führt a. 0. dann noch eine Reihe durch Strassen, Mauer- reste und Fundstücke als römisch nachgewiesener Befestigungen an, welche offenbar mit Bedacht auf leicht zu vertheidigenden Anhöhen angelegt waren, so Zülpich, wo das „Castellum Tolbiacum" auf der Höhe lag, welche jetzt Schloss und Kirche einnehmen, ferner den mit steiler Nase vorspringenden Schlossberg von Cleve, den besonders festen späteren Burgberg von Nymwegen, den Monterberg, den Schauenberg bei Tholey, die Herappel genannte Anhöhe unweit Forbach,2) das nach drei Seiten steil abfallende Plateau des Wörschw eiler Klosters u. s. w. (Ueber tlen „Casselt" s. weiterhin.) Bezüglich der Moselufer erwähnt der 392 gestorbene Dichter Ausonius in seiner Moseila Vers 454 — 57 der von ihnen herabschauenden Vesten (antiquis muris prospectantia castra). Am Rhein endlich lag noch beispielsweise das Castell Bingen, wie jetzt wohl allgemein angenommen wird, der Stadt gegenüber auf der hohen Terrasse zwischen diesem Strome und der Nahe, das Castell von Remagen ist am jetzigen Nordwestende der Stadt nachgewiesen , wo die höchste Erhebung des Terrains „ bastionartig vortretend steil zu einem Bache abfallt und dadurch von hoher Bedeutung für die Vertheidigung war",8) und das bis 20 m über dem Strome ansteigende Terrain des Castells Altebürg bei Cöln beherrschte weithin die Um- gebimg in günstiger Weise.*) In Siebenbürgen liegt u. A. das römische Gastrum bei Värfala über dem Goldflusse auf einem »nach allen Seiten steil abfallenden Vorberge des Felsen- gebirges11, und eine römische Thurmruine bei Hätzeg „auf der höchsten, fast vertical abgeschnittenen Kuppe eines steilen Berges/6) In England wurde u. A. bei *) Hinter 1. Forschungen ebd. XXXI, 23. Dort werden noch die (inzwischen ver- schwundenen) „den ganzen Raum des kleinen Plateaus einnehmenden Ruinen des römischen Lagers'* erwähnt, v. Gohausen giebt (Wester m. Monatsh. Bd. LX 437 ff. mit Abb.) zu, dass durch Funde aller Art hinlänglich nachgewiesen ist, dass die Römer hier gewohnt und den Platz wiewohl vergebens, als eine willkommene Berge vor den Franken benutzt haben, "doch hätten sie dort keine militärischen Bauten errichtet, nirgends Ziegel mit Legions- oder Gohortenstempeln verwandt. 'Meines Wissens ist das etwa 1000 zu 1500 Schritte weite Terrain bisher noch nie irgend aus- reichend durchforscht worden. 9) Dieselbe ist auf drei Seiten durch senkrechte Felsen und steile Abhänge begrenzt, längs deren die Reste einer starken römischen Umfassungsmauer hinlaufen, nur östlich hängt sie durch einen schmalen Sattel mit der Hochfläche zusammen. Der hier befindliche Eingang war wie bei €astel noch durch einen z. Th. erhaltenen beträchtlichen Erdwall geschützt, vor welchem der Gräberplatz der Besatzung lag. S. auch Kraus, Kunst u. Alterth. in Elsassiothr. III, 201 ff., wo auch Angaben der umfänglichen Literatur über den Herappel, dessen Bedeutung als (römisches eastrum stattvum besonders angesichts der mannigfaltigen dort seit lange gemachten Römerfunde anscheinend bisher noch von keiner Seite hat angezweifelt werden können, v , ") Reuleaux in Bonner Jahrbuch LXXX S. 161 ff. 4) Generalm. Wolf, Kastell Alteburg (Köln, 1889) S. 8. B) Ackner, die römischen Alterth. u. deutschen Burgen in Siebenbürgen. (Wien 1857) S. 9 u. 27. 53 South Sbields ein römisches Kastell aufgedeckt, welches eine hohe, weithin herrschende Lage, nach Norden und Osten steil abfallend* hat.1) Andererseits würde es doch auch wieder sehr verfehlt sein, anzunehmen, dass auch nur unsere Höhenburgen lediglich auf mehr oder weniger unzugänglichen Btrgspitzen oder Felsklippen gelegen hätten. Selbst am rechtsrheinischen Grenzwall hatte das Castell Arnsberg nach v. Oohausens eigener Beschreibung (s. vorhin) gewiss eine von Natur festere Lage als z. B. Bürgten im Thurgau, Wyden im t.'ant. Zürich, Neuwindeck in Baden, die obere Burg von Besigheitn, die Wevelsburg bei Paderborn, Pux in Stetermark oder die Salzburg bei Neustadt a. d. Saale. Die Burg Jagsthausen (das .alte Schloss") hat auf dem Jagstufer wesentlich dieselbe natürliche Lage wie das daneben gelegene gleichnamige Römercastell. Eine besondere Behandlung erheischen die hauptsächlich von Dr. J. Schnei- der1) untersuchten spfit.ro mischen refugienartigen Befestigungen auf dem westlich das Mittelrheinbecken begrenzenden Gebirgszuge , vor Allem die vielumstrittene .Heidenmauer* auf dem 0 ttilienberge.8) So beisst bekanntlich ein südwestlich von Strassburg der Wasgaukette quer vorgelagerter 800 m hoher Bergrücken, dessen Oberfläche eine bunt ausgezackte und zumeist steilrandige Ebene von 3 km Länge bildet und der auf der in der Mitte gegen Osten weit vorspringen- den Felsnase das uralte und vielbesuchte Ottilienkloster trägt (Fig. 14a). Die Heidenmauer umzieht, nur sehr ausnahms- weise durch den natürlichen Fels ersetzt, den Rand dieser Hochebene in einer Gesammt- Länge von 10500 m. Zumeist 1,70 m dick, ist sie zum Theil aus grossen Blöcken mit Ein- fügung kleinerer Steine, zum weitaus grössten Theil aber aus oberflächlich zugerichteten Quadern errichtet, welche durch hölzerne sogenannte doppelte Schwalbenschwänze, in dazu ausgemeisselten Vertiefungen von 16 — 25 cm ü'-iaimutlfinge liegend, zusammengehalten wurden4). An den beiden schmälsten Stellen der Hochebene (c und b) sind auserdem minder starke Quermauern über du-^-lbv gezogen. Die Eigenschaft dieser Befestigung als eines Römerwerkes wird nun hauptsächlich erwiesen 1. durch die oben angegebene Mauertechnik, so- wie t. durch die Römer wege, welche auf die Hochebene führen. ') Bonner Jhrbch. LX1V (187«) 8. «. 'l Beitrage mr Geschichte des römischen Befesligungsweseusaufder unken Hbeiuseite. Trier, 18-14. *> Ich gebrauche die deutschen Namen OlliMenbetg und Wasgau anstatt der mit der trjnifcivbrn Herrschaft*«« t aufgekommenen „(Miltenberg" und „Vogewetl". lAuch tlflthe kennt in Wahrbeil um] Dichtung" nur noch den Ott il ienberg.) ") Sekotpflin, Altatia illuttrata 11751) I. I. fxuj. 633: „Munt* . . . ex grandibu* ■um, rutUtrr dotatis , et ex ipso monte abseist», sine arenato coagmtittatus est lumaullis in jnnini IX imo XI pedti nititwUnis, VI ad VIII pedes tatitudinis habet . . . Inter taxa reperi, quac tu pedes longa. Irrt lata, atque duot pedes mal alta." 54 Die schon bei Vitrav (Arch. IV. 7) als sobscus vorkommende Schwalben- schwanzklammer ist von den Römern bekanntlich nicht selten angewandt worden1), und wenn es ja an sich nicht undenkbar wäre, dass in der hier etwa in Frage kommenden Zeit ein nichtrömisches Volk diese Constructionsweise von ihnen gelernt und selbst angewandt hätte8), so wird man doch schwerlich zu der Behauptung berechtigt sein, dass dies hier wirklich der Fall gewesen sei, so lange es feststeht, dass bei keinem einzigen unserer so zahlreichen alten Steinringe, wie überhaupt bei keinem zweifellos nichtrömischen Bau in anderer Gegend etwas Derartiges bisher gefunden ist. Vollends zur Gewissheit aber wird meiner Ansicht nach der römische Ur- sprung der Heidenmauer durch die beiden Römerstrassen erhoben, die von O ttrot t und von Barr auf den Ottilienberg hinauffuhren, hier auf zwei einander entgegen- gesetzten Seiten unter besonderen Sperrvorrichtungen in die Ringmauer eintreten und — mit anscheinenden Seitenzweigen nach den beiden Endpunkten der lang- gestreckten Befestigung — bei der Felsnase, die heute das Ottilienkloster trägt, aus- münden (Die punktirten Linien Fig. 14). Die Ottrotter Strasse, von welcher noch besonders grössere Strecken wohlerhalten sind, zeigt auf einer Lage grosser roher Steinmassen eine Schicht groben Kieses und darüber einen zwölf Fuss breiten Damm aus sorgfältig behauenen und ebenso gefügten viereckigen Sandsteinen von l1/*— 6 Fuss Grösse.8) Diese ausschliesslich und direct auf das hohe Felsplateau fuhrenden Strassen — deren römischer Ursprung jetzt wohl allgemein anerkannt ist — können fuglich nur durch eine dort befindliche wichtige Befestigung derselben Römer ihre Erklärung finden4), und zwar ist das meines Erachtens so unabweislich, dass selbst wenn man die dort noch vorhandenen Befestigungswerke einem nichtrömischen Volke zuschreiben könnte, man um ebendieser Strassen willen noch andere römische dort annehmen müsste. Beiläufig bemerkt, hätte diese römische Befestigung dann des obenbezeichneten Strassenzuges wegen auf der Stelle des jetzigen Ottilienklosters liegen müssen und damit gerade auf einem schmalen, am „ Halse" leicht zu durchschneidenden, überall völlig senkrecht abfallenden Felsen, wie er für eine mittelalterliche Burg nicht trefflicher gewählt werden konnte. (Vgl. darüber weiterhin.) Abgesehen von dem Vorhandensein ähnlicher römischer Anlagen in dem Höhenzuge der westdeutschen Grenze (s. weiterhin) wird der Beweis römischen ') In Deutschland u. A. bei den Brücken zu Trier und Mainz und im Elsass selbst bei dem schon 1780 zu Hör bürg (dem römischen Argentovaria) aufgedeckten castrum (Kraus, Kunst u. Alterth. II 170), ebenso in Metz (ebenda HI 397). Nach Prof. Darm, Baukunst der Römer, S. 133 sind „hölzerne, bleierne und bronzene Schwalbenschwänze in Aegypten, Lydien, auf Samothrake , in Italien und im Elsass nachgewiesen." v. Cohausen, Alterthümer im Rheinland, S. 25: „An anderen (römischen), z. B. Brückenbauten geschab die Verbindung durch hölzerne Schwalbenschwänze." - *) Bei einer im 13. Jahrhundert von den Hospitalitern in Salda (Syrien) erbauten Brücke weist Rey, ätude (Paris 1871) S. 156 einen Steinverband durch queues (faronde probablcment en bois nach. •) Vgl. Kraus a. O. I. 222. *) Es wäre ausserdem nur noch vielleicht an eine römische Cultusstätte zu denken. Eine solche kann hier aber allen Umständen nach — auch um ebendieses Strassenbaues willen — gar nicht ernstlich in Frage kommen. (Nur Näher meint, Burgen in Elsasslothr. S. 26, dass die Römer da „wohl eine Götterverehrungsstätte hatten.") 55 Ursprunges der Heidenmauer noch unterstützt durch die auf dem Ottilienberge gemachten römischen Funde, besonders zahlreicher Münzen aus dem 3. und 4. Jahr- hundert, durch den alten Namen „Heidenmauer44, der wie ähnliche Bezeichnungen (vgl. Keller in Mitth. d. Züricher antiqu. Ges. XII, 7, S. 269) in der Regel auf römischen Ursprung hinweist, und die mittelalterliche Ueberlieferung, dass Kaiser Maximianus (Herculeus, 286) auf der Stelle des Ottilienklosters eine Feste (K ö n i g s- hofener Chronik: eine ettikdUunge vor den figenden ein hus d. h. ein Haus, um «ich vor den Feinden zu bewahren) gebaut habe, sowie endlich meiner Ansicht nach nicht wenig durch die Erwägung, dass ein so ungewöhnlich grossartiger, ver- häUnissmässig kunstreicher und nach einheitlichem Plane durchgeführter Bau nicht wohl durch das mehr oder weniger freiwillige Zusammenwirken vieler Einzelner, sondern nur durch einen festen obrigkeitlichen Willen, der zugleich mit voller Au- torität ober zahlreiche, nicht ungeschulte Arbeitskräfte verfügte, ins Leben gerufen werden konnte. Diese Voraussetzungen fanden zu den in Betracht kommenden Zeiten aber nur in der römischen Herrschaft, bezw. deren auch im Befestigungs- bauwesen geübten Heere ihre Erfüllung.1) Die Befestigung des Ottilienberges weicht nun nach Form, Lage und Bauart so sehr von der gewöhnlishen Schablone römischer Castelle ab, dass mehrere neuere Schriftsteller sich bemüht haben, besonders im Widerspruch gegen Schneider deren römischen Ursprung zu widerlegen. Allein tmtx der Mannigfaltigkeit der dagegen vorgebrachten Gründe — ein jeder hat deren andere gefunden — wird Gehalt und Art dieser GegenbeweisfÜhrung auf Unbefangene schwerlich überzeugend wirken können. Oberst v. Cohausen stützt sich allein auf die Un Vollkommenheit und „Liederlichkeit" der technischen Ausführung. Nach seinem bei Kraus a. 0. S. 226 abgegebenen Gutachten und Alterthümer im Rheinland S. 17 war die Heidenmauer einer der „Schutzorte, welche gegen .Ende der Römerherrschaft (bei Kraus im 3.-6. Jahrhundert) die Bewohner des reichen Geländes ..zwischen den Vogesen und dem Rhein auf jenen Bergen sich zubereitet haben. Die Quader sind ..nicht weiter behauen, sondern nur, wie der Steinbrecher sagt, aus dem nebenanstehenden Gestein #ei*rhrammt und gestossen. Sie bilden in ziemlich gleich hohen Lagen in zwei Reihen die ..13^—1. HÜ m dicke Mauer ohne jeden weiteren Verband, selbst die Strecker fehlen, und ..in die Lücken mag einst Sand eingefüllt gewesen sein. Nur ein Verband ist mit dei Absicht, die ..Steine zusammenzuhalten, durch hölzerne Schwalbenschwänze beabsichtigt . . . allein sie sind . weder nach einer einheitlichen Schablone gemacht, bald kurz, bald lang, und was das Schlimmste ..M. die Einschnitte für die Schwalbenschwänze stehen sich in zwei Steinen, die sie verbinden „sollen, nicht einmal gegenüber, standen sich „auch ursprünglich nicht gegenüber und „verfehlten ganz ihren Zweck.*) Es ist eine „liederliche Arbeit von verständnisslosen Leuten." Als Abbildung der Mauer ist dem letztgenannten Buche die Fig. 15 beigegeben. Die Heidenmauer ist nun zu ihrem weitaus grössten Theile schlecht erhalten; nicht nur, dass im Laufe von anderthalb Jahrtausenden so mancher durch die Klammer nicht mehr gehaltener Stein aus seiner Lage gewichen ist und die Einschnitte für diese klammern verwittert sind, zumeist ist sie offenbar mit Gewalt zerstört worden und scheint auch %) Dr. Schricker ist (Gemeindeztg. f. E.-L. 1879 Nr. 8; der Ansicht, dass die Heiden- „fteichsam eine entferntere Citadelle für die grosse gallo-römische Garnisons- und Industrie- stadt HrUelnm (Ehl bei Benfeld) war." ') Nach desselben „Wehrbauten4' S. 55 „hat man den Steinen damit eine Verbin- •Ijmj febeo wollen, die. wenn sie richtig ausgeführt worden wäre, dem Bauwerk wohl auf viele Jahre einen festen Zusammenhalt hätte gewähren können." (Vgl. weiterhin.) Fig. 16. _j>6 hie und da dann wieder (in alter Zeit) nothdürfttg und ohne Rücksicht auf ein Zusammenpassen der ■ Einschnitte wieder aufgerichtet worden zu sein. Eine längere gut erhaltene Strecke findet sich fast nur noch nahe ihrem nordwestlichen Ende, und es verstellt sich von selbst, dass nur eine solche für die Beurtheilung der Technik massgebend sein kann. Das Hauerwerk der bezeichneten Strecke entspricht aber ganz und gar nicht der vorhin in Wort und Bild gegebenen Darstellung Wo nicht auch hier ausnahmsweise ein Stein aus seiner Lage gerückt ist, liegen sich die (unter alter Moosdecke versteckten) hinlänglich gleichförmigen Einschnitte immer genau gegenüber, und es fehlen auch insofern die Strecker oder Binder keineswegs , als vielfach zwei mit den kurzen Enden in den beiden Mauerfluchten liegenden Steine durch eine Klammer zu einen) durch die ganze Mauerdicke gehen- den verbunden sind. Vielfach sind Überhaupt die Steine auf jeder der drei inneren Seiten mit den nebenliegen- den durch je eine Klammer verbunden gewesen,') Ein Bild solcher Verbindungen giebt Fig. 16 nach Schöpflin a. 0, Diese Abbildung ist sonst freilich im Gegensatz zu der- jenigen v. Cohausens in mehrfacher Beziehung idealisirl ; das wahre Bild , wie es die Heidenmauer an ihren am besten erhaltenen Stellen bietet , mag etwa in der Mitte zwischen beiden liegen. Fig. 17, eine Seitenansicht der Mauer, ist einer ziemlich gut erhaltenen Stelle nahe ihrem südöstlichen Ende entnommen. Die Römerstrassen lässt v. Cohausen auch in dem angeführten Gutachten ganz unerwähnt. Ergänzend bemerkte daher Kraus a. 0. S. 221 : „TriRiger als jedes andere Argument für den Charakter der Hohenburgischen Befestigung ist die Existenz einer Römerstrasse, welche aus f j q 17 der Ebene nach derselben führt." Er meint aber, dieselbe mit den erwähnten Sperrvorrichtungen „müssle, was viel- fach "nicht geschehen, als etwas in ihrer Anlage, ihrem Ursprung und ihrer Bestimmung ganz Ver- schiedenes von der Heidenmauer betrachtet werden." Weshalb und inwiefern aber hier diese seltsame Ausnahme stattfinden müsse, wird nicht weiter angedeutet. Auch Oberstlieul. Schmidt meint {Bonner Jahrbuch 1845 S. 133), die Annahme, dass an Stelle des späteren Klosters ein romisches Kastell gestanden habe, müsse dann „zur Ge- wissheit werden", wenn die beiden von Ottrott und Barr hinaufführenden Strassen „unzweifelhaft römische" seien. Er bezweifelt Letzteres aber nur . weil er irrthümlich meint , römische Strassen wären nur mit einer Kiesdecke, nie, wie hier, mit Plaltenslücken belegt gewesen.') Ebenso völlig unhaltbar sind seine Bedenken bezüglich der Heidenmauer selbst, welche als Römerbau seiner Ansicht nach eiserne Klammern statt der hölzernen Schwalbenschwänze, sowie Thürme zur Seiten- bestreichung haben müsste. Hölzerne Schwalbenschwänze genügten selbst bei römischen Brücken- pfeilern, wie viel mehr bei einer 10500 m langen Ringmauer, und selbst die verhältnissmässig winzigen eigentlichen Kastelle der Römer hatten bekanntlich vielfach keine Thürme, oder doch keine „zur Seitenbestreichung" über die Ringmauern hinausgerückten ; wie viele derselben hatte man hier erbauen sollen ! Wieder einen anderen Grund gegen den römischen Ursprung der Heidenmauer findet Prof. Üurm. Es heisst in dessen Baukunst derEtrusker S. 12: „Die Mauern von St. Odilien „werden heute gewöhnlich als römische bezeichnet; doch was sollten die Römer hier oben mit ') Angesichts dieser Thalsachen mag die sonst naheliegende Frage unerörtert bleiben, ob es denn überhaupt denkbar sei, dass die Erbauer der Mauer zwar im Stande gewesen seien, die Einschnitte aus zum eissein , nicht aber, dies so zu thun, dass die Holzklammern wirklich in denselben hätten angebracht werden können, und. noch mehr, dass sie trotzdem die ungezählten Tausende von Steinen nutzlos mit diesen Einschnitten versehen hätten! Der Mauer entnommene Schwalbenschwänze werden übrigens noch mehrfach in Strasshurg, u. A. auf der Universitäts- bibliothek, aufbewahrt. *) Dass letzteres, besonders auch in Thaleni, vorkam, bezeugt für Gallien De Caumont, Äbicidaire p. 30, für Baden u. A. Näher, Bonner Jahrbuch 1886 S. 50. 57 ..der stundenlangen Umwallung gemacht haben? Ein Luginsland, von dem man 900 Tage ..im Jahre nichts als Nebel sah? (?! St. Ottilien ist bekanntlich ein vielbesuchter Aussichts- punkt) Ich mochte eher ein gallisches Oppidum vermuthen, eine letzte gesicherte Zufluchtsstätte, „in der man bei Auszügen Hab und Gut, sowie kampfunfähige Leute zurückliess. Gallier und „Etrusker machten schon früh im italienischen Küstenland Bekanntschaft durch das Schwert. Können ..nicht kriegsgefangene Etrusker Lehrmeister oder Ausführende gewesen sein?'4 — Welche fern- liegende Yermuthung, nur um an den Römern vorüberzukommen! Ganz unbeachtlich ist endlich, was Näher in seinen verschiedenen Schriften über die Heidenmauer zusammengeschrieben hat. InBonnerJahrbuch 1883 S. 1 10 wird das Vorhanden- em von Einschnitten für die Schwalbenschwänze überhaupt in Zweifel gezogen, DeutscheBurg Seite 5 u. 7 soll dann (zuerst!) Oberst v. Cohausen an einem Theil der Mauer schwalben- «rhwanzartige Einschnitte bemerkt haben, die zur Aufnahme hölzerner Querhölzer (sie) dienten," die „gepflasterten Zugangswege'4 beweisen aber nicht das Vorhandensein einer römischen Befestigung, vielmehr war (Burgen in Elsass-Lothr. S. 25) „der (Konstruktion*4 (also den Schwalben* «rh wänzen !) „nach dieser Ringwall ein Keltischgallisches Bauwerk, das schon zur Zeit der Hömer- herrsebaft vollendet gewesen sein dürfte44 u. s. w. Wenn übrigens, wie auch Niebuhr und Andere vermuthen, die Heiden- raauer schon in vorrömischer Zeit bestanden hätte, wurden Cäsar oder Ammian dies ungewöhnlich grossartige „oppidum" schwerlich unerwähnt gelassen haben. Die Streitfrage, ob etwa der aus grossen, unbearbeiteten Blöcken hergestellte Theil des Mauereinschlusses von den Kelten herrühren möge, die sich hier schon vor der Römerzeit einen Zufluchtsort herstellten, kann hier füglich unerörtert bleiben. Die römische Befestigung des Ottilienberges würde indessen noch immer «*hr befremdlich erscheinen, wenn sie die einzige bekannt gewordene Anlage dieser Art wäre. Wie schon weiter vorn bemerkt, ist das jedoch keineswegs der Fall; Schneider weist vielmehr in seinen »Beiträgen* eine Anzahl anderer Be- festigungen nach, die sich zumeist durch Römerfunde, zum Theil in Kalk aufgeführte Mauern1), römische Strassen und eine durchweg einander ähnliche Anlage aus- zeichnen. Was die Letztere betrifft, so handelt es sich dabei regelmässig um einen schwer zugänglichen mit Mauern umschlossenen Bergrücken we- sentlich als refugium der Bevölkerung in Verbindung mit einem noch besonders festen und befestigten Punkte, der nach Schneiders Meinung als Castell und zugleich specula von römischen Soldaten besetzt war. Solche Befestigungen liegen nun zunächst im nordwestlichen Frankreich, ferner v B. auf einer noch heute „C a s s e 1 1* genannten steilrandigen Bergkuppe zwischen der Our und Sauer im Rbz. Trier2), besonders aber weiter in dem Wasgau selbst. ') Das« die Römer besonders bei grosseren Mauereinschlüssen auch Trockenmauern auf- führten, i*t bekanntlich an anderen Beispielen hinlänglich nachgewiesen. So besteht die bayerische Mrerke der .Teufelsmauer* (des rechtsrheinischen Grenzwalles) zumeist aus einer 10* breiten Trocken- nuoer too minder grossen Steinen, und auch in der Nahe der Saalburg findet sich (v. Cohausen, '»rr dz wall S. 146) ein Stück desselben limes, welches trocken mit rünf bis sechs Schichten grosser SeinblAcke «teil aulgebaut ist •) Schmidt, der a. 0. den römischen Ursprung aller von Schneider besprochenen U4*ruibefe*tifrungen anzweifelt, bemerkt bezüglich des Casselt. (S. 140): „Die Aehnlichkeit xwprhea dienern und der Hoch- Schanz) besteht blos darin, dass beide auf hohen von allen viirti «teil abfallenden Bergplateaus liegen und dass die schmale Feldrippe, welche diese mit der F dem verdienstlichen A Werke v, Cohausen's in rief deutschen Schweiz Römer warten dieser A rt nachgewiesen wor- ". £ den. Es ist zunächst £ii nennen die Warte auf dem Biberlikopf (Fig. £T>). Der letztere i-t ein von dem Massiv des Wesenerbergcs £ durch eine Schlucht ? getrennter, nahezu SttU Fuas ober der Thal- -ohle sich erhebender Gipfel westlich der Stadt Whmi. Derselbe ge- » .ihrt einen wetten Bh'ck Fi g. 20 ."-tlk-h Ober den Walen- ') Mitlta* et loci* altis poxitti* turre* habet liiqmiiia, quiliw tt itj*rif?j> rl pro/iagunr aJrtrmt lalrona utuntur. /' see, südlich in das Thal von Glarus u. die dasselbe sperrende, in ihrem Ursprung für römisch gehaltene Letzimauer, westlich gegen das Thal der Linth, und * die alte Römerstrasse zwischen Walen- und Zürichersee zieht an seinem Fusse vorüber. Die 1853 durch Ingenieur Legier ausgegrabene Thurmruine auf diesem Hügel — „den sonder- barer aber glücklicher Weise das Mittelalter mit einem Burgenbau verschonte" (vgl. das Profil m n) — zeigte nun ein Quadrat von 30' 6" N. Schw. M., dessen Wände, 7' 4 bis 8" stark, aussen gröss- tentheils aus oberflächlich zu- recht geschlagenen Vi— Vit sel- ten einen ganzen Kubikfuss grossen Kalksteinen bestehen. Innen schliesst sich an dieselben eine 2' dicke felsenharte Guss- , | | ".oo ■ mauer (a) an, aus reinem Kalk, Kalksteinsplittern und viel feinem in. Iil In ..Ii'Im'IhI. Außerdem aber ist der 15' 5" lange und breite Innenraum Hu" "hm iliiH'h ''ine ebenso starke Gussmauer so eingetheilt, dass ein 3' (" Im Hei' Umhin (<:) von dem grösseren Raum abgetrennt ist. Dieser schmale ..iiliiirl »Ich vor dem grösseren dadurch aus, dass der Boden desselben 1 iliifci'lil Hilf Sh'ifipUltten gelegten Ziegelcement besteht, und die Wände mit |ii liih xiiiiImI' verputzt sind. Bei b, befindet sich ein etwas zerstörter eben- i | liuvUiü J"1 ''',l0 Verbindung zwischen den beiden Räumlichkeiten c und Iil H'ili'iiitliri war, ist anzunehmen, dass man in die erstere kleinere vom ,, iiliiil'ttnk nun hinabstieg. Vielleicht war d. mit einem Tonnengewölbe ne- in „ililiioi ^icli eine Öffnung befand, durch die man vermittelst einer i|li. |>i'l «llH'in Überfalle zurückgezogen werden konnte, in das erste 'iih |(|H"ltMI''g. Von diesem aus gelangle man wieder vermittelst einer Leiter lliiiiiii i . w" '",- I^'bensmittel aufbewahrt wurden." Drei Seiten des Thunnes |,i i|i i Hi 'lull il'*r Ifi'tgkuppe folgend, im Abstand von 18 — 36 Fuss eine Ring- ■ , \\ t ,.,.\i\\\< U<'ti viereckig, an den Ecken abgerundet und 3 bis 5' stark aus 1,1,1,111 Muli iinl r-rlmut. Dieselbe, noch bis 4' Höhe erhalten, hat nirgends ■Unmut HIN''!" "'"" '"'Weist einer leicht zu entfernenden Leiter überstiegen |M i IImImiiiw ciithftlt bis 4' Tiefe vorzügliche, wohl zum Gemüsebau be- I nli, ii Im i luln" 's|i»r Honstiger Gebäude. Gefunden wurden Scherben von , .1 InIiM'II (il-fflsM.-.l, """"""" "»""««»««iwimim«! hg. 25. Profü m n. 67 Alles hier Aufgeführte nun, besonders aber die Lage des Bauwerkes auf der überall hin sichtbaren Anhöhe an der Römerstrasse und entfernt von jeder mittelalterlichen Befestigung, die Form der eingangslosen Ringmauer, die Verwendung zerstossener Ziegel zum Mörtel und Estrich u. s. w. spricht ebenso entschieden für eine römische specula, als andrerseits gegen einen mittelalterlichen Bau. Ent- scheidend möchte schon allein der Einbau im Erdgeschoss sein, der bei einem mittel- alterlichen Thurm nirgends vorkommt und auch nach der uns hinlänglich bekannten Verwendung dieses Raumes dort unerklärlich wäre. Es kann mithin auch dem vor- sichtigsten Forscher kein Zweifel daran übrig bleiben, dass wir es hier in der That mit einem römischen Thurmbau zu thun haben. Ueber weitere, minder genau nachzuweisende Römerwarten an dieser Strasse vgl. a. O. S. 327 und 329. Dagegen haben einige der am linken schweizerischen Rheinufer entlang gelegenen Warten näher festgestellt werden können, besonders die Warte bei Ellikon unweit Rheinau. Der Thurm steht hier hart am Rande eines ca. 80' zum Strome abfallenden, über die Umgebung ca. 8' erhöhten Platzes und zeigt ein Quadrat von 33' 5" Seitenlänge. Die 6' dicken Wände, Gussmauer- werk, sind aussen mit faustgrossen, am Rhein gesammelten Steinen, innen mit zu- gehauenen, 6" hohen, 8 — 9" langen Tuffsteinen (dem bei den Römern besonders be- liebten Baumaterial) bekleidet. Auch hier ist das 21' 5" weite Erdgeschoss, übrigens ohne Eingang, durch eine 4' dicke Mauer in zwei gleiche Räume getheilt, von denen nur der eine glatt verputzte Wände hatte und anscheinend mit einem Estrich belegt war.1) Ein doppelter Wall und Graben und wohl eine Palissadenumzäunung um- tniben den Thurm auf den drei freien Seiten. Unter anderem fanden sich zahlreiche Scherben römischer Dachziegel 2). Die hienach gleichfalls unstreitig römische Warte ct)rrespondirt stromaufwärts mit einer anscheinend ebenso umfänglichen Warte bei Martalen, während „die nächste rheinabwärts auf dem Ebersberge gestanden haben »muss, auf welchem nebst keltischen Alterthümern auch römische vorkommen und Jm Mittelalter die Burg der Edlen vonEbersberg sich befand/ Um noch einige Beispiele aus anderer Gegend zu geben ist nach der Zeit sehr, di-s Aachener Geschichtsvereins Bd. V 311 ff. bei Friesenrath im Land- kreis«» Aachen auf einer Anhöhe mit weiter Aussicht in der Nähe einer Römerstrasse und einer anderen Warte eine Römerwarte in ihren Fundamentmauern erhalten, die 90 — 100 Dm Bodenfläche bedeckt haben mögen. Am Fusse der Warte sind, d*-m Mauerwerk nach zu schliessen, einige Gemächer für Wächter vorhanden gewesen. Ebd. Bd. VII 174 meint J. Schneider, dass bei Stolberg „auf der Anhöhe, wo .jetzt die Burgruine liegt und die Reste des aus grossen Steinen bestehenden Unter- ') Auch ▼. Cohausen erwähnt „Rom. Grenzwall" S. 130 ein dort zwischen der ^tJbarfr und dem Feldbergcastell auf aussichtsreicher Wasserscheide liegendes „Castell" das „Alte Jagdhaus" genannt. Innerhalb einer Umwallung liegt da der Rest eines in der Mitte ge- teilten Baues von 7,10 zu 10,50 m Seitenlange. Von demselben, anscheinend nicht naher unbrvarht, wird nur bemerkt, dass es, wenn nicht ganz unmöglich, so doch nicht wahrscheinlich, wirklich ein altes Jagdhaus war. •) Bei der Warte auf dem Biberlikopf ist dies nicht der Fall und es wird daher a. O. Ai^rnommen, dass dieselbe flach gedeckt und mit Zinnen bekrönt war. v. Cohausen bemerkt iirenzwall S. 344) von den speculis der Trajanssäule : „Sie sind mit Brettern, vielleicht auch mit Stroh gfJerkt," Letzteres halte ich, sowolü den Darstellungen nach, als auch wegen der zu gellenden r Voeratfnale jedenfalls nicht für wahrscheinlich. 5« 68 „baues einer vorüberziehenden Römerstrasse vorhanden sind, wahrscheinlich eine Warte stand." Im Hardtgebirge gelang es, an drei hochgelegenen Punkten, dem Ebersberg, der Ruine „Murrmirnichtviel* und dem sagenberühmten Drachenfels (572 m) die Reste alter speculae von 4—5 m lichter Weite zu entdecken1). Im All- gäu stand u. A. eine Römerwarte „ohne allen Zweifel*2) bei Klamm unweit Buchenberg. Selbst Näher glaubt (Bonner Jhrbch. 79 S. 56) „annehmen zu sollen, „dass auch im Zehntlande auf einigen hervorragenden Höhenkuppen in der Nähe „der Heerstrasse Wartthürme als Signalanstalten gestanden haben werden." Wie bereits vorhin gezeigt, dienten die speculae auch als propugnacula atf- versus latrones; oft waren sie auch stark genug, um gradezu eine Grenzbefestig- ung darzustellen. So schreibt Procopius De aedific. Justiniani 1. IV, c. 5: Multa certe munimenta una admodum turri constabant, unde merito Motw- pyrgia dicebantur, — nee nisi perpaucis Stationariis instrueta erant, und im Cod. Theo dos. XV, 27, 13 heisst eine Verfügung Valentinians I: In limite Gravitati tuae commisso, praeter eas Turres, quas refici oportet (si forte indigeant refectione), Turres administrationis tempore quotannis locis oportunis extrue. Dass dieser Kaiser auf linker Rheinseite zur Befestigung ausser castris und castellis auch turres assiduas per hatnhs locos et opportunos errichten Hess, ist an anderer Stelle besprochen. — Endlich kommen auch noch andere Römerthürme vor, deren Grundriss-Masse denen unserer stattlichsten Berchfrite nichts nachgeben. So fuhrt v. Cohausen, Bonner Jahrbch. L, S. 93 selbst an, dass die Thürme der Römerkastelle Bop- pard3) 25, Köln 28x/2 und Burg 34 Fuss Durchmesser hatten. Die Flankirungs- thürme der Deutzer Porta praetoria (Fig. 24) hatten 36' 6M, ein Stadtmauerthurm von Trier 9,32m4) Durchmesser, ein „thurmartiger Anbau u am Kastell Gr. Krotzen- burg 8 zu 9 m Seitenlänge6) und ein von Dorow ausgegrabener Brückenkopf bei Eng er s am Rhein gar bei 8'9M Mauerdicke 31' 4" Breite und 50' 4", bzw. 51' 9" Länge 6). Diese Römerthürme sind zum Theil rund. Solche sind anscheinend auf der rechten Rheinseite, mehr als viereckige bisher überhaupt nicht nach- gewiesen. — Die bei unseren Berchfriten nicht seltenen äusseren Absätze kamen auch schon bei den Römern vor. So sprang ein Thurm des Castrum von Deutz in 2 m Höhe um 0,44 m und 1 m höher um 0,55 m zurück 7). Auch die Pfeiler der ') Dr. Mehlis im Gorresp.-Bl. der Westd. Zeitschr. 1891 S. 68. *) Dr. Bau mann, Gesch. des All gäu I 47 mit Lageplan S. 592. a) Vergl. die a. 0. beigegebenen, z. Th. ergänzten Abbildungen der Thürme mit ihrem nach Art unserer Berchfrite das Erdgeschoss überdeckenden Gewölbe mit Einsteigeloch in der Mitte. *) Korr.-Bl. d. Westd. Zeitschr. 1892. 24. ') Limesblatt. S. 168. 6) Dorow, Rom. Alterthümer in und um Neuwied Berl. 1826, S. 20 ff.: Der Thurm, welcher landeinwärts über eine an den Rhein sich anschliessende Ringmauer hinaustritt, hatte ein Fundament von drei 1' hohen Tuffsteinschichten. Römische Anticaglien und Terracotta- scherben bezeugten seinen behaupteten Ursprung. Die Masse entsprechen, beiläufig bemerkt, ziemlich genau denen des Hohen Schwärm (Gap. 6). Ueber andere dort am Rhein stehende Warten vgl. ebd. S. 13. 7) Westdeutsche Zeitschr. 1882 S. 49 ff. 69 Zahlbacher Wasserleitung haben mehrfach und zum Theil abgeschrägte Absätze von 8—10 cm Breite. Der Gedanke an die römische Herkunft eines Burgthurmes erscheint u. A. da von vorne herein als ausgeschlossen, wo dieser nach Form oder Lage (oder nach beidem) Eigentümlichkeiten zeigt, die offenbar nur durch seine ursprüngliche Zu- gehörigkeit zu dem mittelalterlichen Burgbau ihre richtige Erklärung finden. Ein Beispiel bietet die Ruine Castel im Thurgau. Dieser Name und die ♦•inen sehr weiten Umblick gestattende Lage in der Nähe der einst südlich des Boden- rt St. Barbara hatte noch zu Merians Zeiten stattliche Höhe und Umfang. Die aufführten Römerbauten — denen auch die Ruine des nahen Dorfes Conz beizu- z/ihlen ist — sind also guten Theiles erst in nachmittelalterlicher Zeit fast der Erde jrieirh gemacht wie denn noch ein Hontheim (f 1700) das Verschwinden römischer Baure-tc aller Art zu seinen Lebzeiten bitter beklagt 3». Wenn alier trotz der Zerstörung '; Vgl. Bonner iahrburh LXX1X. 104. *t Wo m neuerer Zeit romi^-he BaureMe ausfejrral^n wurden. zeijr«*n H«'h di«^*ll*en ja oft ;>roir .oüt t axttitlkvher Wath zep4Mrf : allein e> frajrt «irh do«-h »ohl, wie vi»d davon »W fri*-d- . ri»ti Zrr^tfranf dorrh aUmähli- h«-n Wrfall v»wie dar«*h die *pät**r*-n G*-^!:I*^ht^r zuziw hfilrn ••f. wWrhr Letztere da« Baumaterial oder au< h d**n Bauplatz >*-i e- zum Acker- od«~r zu n*u*»rn H-a« rtuo brauchten. • .Ich fr*tknke «o vieler Bru-n. S.Vjl»*n. fUi».'. '«!«*. H«r»**n. Bä i*-r. {»•"**'A\*-. V«*. * I». Teoapet AJUre. Su»u*n. Pall-te. off^itlxh*» «Jfiiiud«-. B.f-;*'#*.i.*»k»*n. •J*tr*.d-l."ii**-r. Br'j«L«-n. TV**. Wa»^rV-.tü^Mi, Btvrit-r.i—e. Pjrarri. i*-n. Ol»-:..keri. H'vl. Lav^r. *-*•♦»- 1>. Mvjtti. Ti.'.ru* im*n«fnwn and Izt» firJS-a *I>r Art, t«»o d*-r-n tv-!*-n n»an d.*- >*»..•» tu- f/ n.*-hr k^fi'il * Vyl. L'^nirdr. Pmortioa v. Tri*r Kr-i. L'.'z-. 72 durch Menschenhände und Witterung bis in die neuere Zeit hinein so viel Material an Römerbauten übrig geblieben, wie viel musste hier noch vor etwa acht Jahr- hunderten vorhanden sein? Und doch ist im Ausgang der Römerzeit wohl kaum ein Ort so oft von Barbarenhorden „zerstört* worden, als gerade Trier — nicht weniger als sechsmal in der kurzen Zeit von 407 bis 464! Sehen wir uns an anderen Orten um, so wurde das starke Deutzer Castell noch zu Beginn der Burgenzeit nothdürftig wiederhergestellt1). InBoppard ist das bethürmte Mauerviereck des Römercastells während des Mittelalters sorgsam erhalten und erst in neuerer Zeit durch Häuser- und Strassenbauten zum guten Theil zerstört worden. Aehnlich in Köln, während in Strassburg einzelne Theile der alten römischen, von den Franken bei der ersten Erweiterung wieder benützten Ringmauer, so die Thürme, bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts standen2). Von dem Steinmaterial des rechtsrheinischen Gasteils zu Niederhieb er wurde im 12. Jahrhundert der dortige Kirchthurm erbaut, ebenso vom römischen Castrum des Gr. Limmersberg guten Theiles die jetzigen Gebäude der Orte Garberg und Hültenhausen in Lothringen3), und gleichfalls erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts sind die bis dahin noch bis 20' Höhe erhaltenen Mauern des Gastells Alteburg um eines daraus zu errichtenden Wirthschaftshofes willen ab- gebrochen worden4), und so haben überall, vom Trajanswall an der Donau- mündung6) bis zu dem Aquäduct von Zahl bach die Römerbauten trotz des ausser- dem waltenden zerstörenden Einflusses von etwa 1500 Wintern bis in unsere Zeit hinein den Umwohnern als fast unerschöpfliche Steingruben gedient. Dessen unge- achtet ist aber ausser den schon erwähnten noch heute mancher ansehnliche römische Baurest erhalten, so der Mauerumzug des alten Bitburg6), der Castelle von Stein a. Rh., Bürgel und der Saal bürg, die „Heidenmauern* von Wies- baden und Lindau, der Eigelstein zu Mainz, die Porta praetoria zu Regens- burg, Heidenthor und Rotunde zu Petronell u. s. w. — Die v. Cohausen'sche Behauptung (z. B. Wehrbauten S. 16), es stehe völlig fest, dass nie ein römisches Castell zu einer Burg umgebaut worden sei , ist un- haltbar7). Obgleich für jene um mehr als ein Jahrtausend zurückliegende Zeit, in welcher solcher Umbau am wahrscheinlichsten sein würde, eine genaue Forschung und Nachweisung in mehrfacher Beziehung sehr erschwert ist, fehlt es doch nicht an Fällen, für welche dieser Nachweis gleichwohl geliefert werden kann. Es sind das besonders folgende: ') Westd. Ztschr. 1882 S. 49 ff. 9) Kraus, Kunst und Alterth. in Elsass-Lothr. I. S. 313. 8) Kraus, ebenda III 154 u. 225. 4) v. Co hausen, Rom. Grenz wall 254 u. 241 f. B) Schenkhardt, Die römischen Grenzwälle in der Dobrugea, Wien 1885. •) Corr.-Bl. des Gesammtvereins 1890 S. 46. ') Dass es den streitbaren Herren des Mittelalters überhaupt durchaus nicht fern lag, Römerbauten zu ihren Burgen zu benutzen, zeigen besondere jene zu Trier. Hier wurde die „Basi- lika", mit Zinnen und Thurmchen ausgebaut, zum Sitz zunächst der fränkischen Burggrafen, dessen spätere Inhaber darin wiederholt dem Erzbischofe Trotz boten, die sogenannten „Bäder" waren zu Anfang des 11. Jahrhunderts eine Burg der Herren von Monttiair, im 16. ein erzbischöfliches Castell, und in den Thermen von St. Barbara „hatten sich spätestens seit dem 13. Jahrhundert die streit- baren Herren von der Brücken angesiedelt.1* (H e ttn er, Westd. Zeit sehr. X Heft III. Leonard y, Panorama von Trier. Ebd. 1868. S. 61 ff.) 73 0 ambodunum (Kempten im Allgäu) war eine civitas, welche noch in späterer Kaiserzeit eine Legionsbesatzung unter einem Präfecten hatte. Die römische Burg stand, durch Funde nachgewiesen, auf der heutigen „ Burghalde \ Von der Konigin Hildegarde scheint die Burg Kempten als Theil des altschwäbischen Her- zensgutes an das dortige Kloster gekommen zu sein. Das Castell Kempten bildete im 8. Jahrhundert das älteste Klostergebäude, bis diese später an eine andere Stelle fortissimum bezeichnet wird, wiederholt mit wechselndem Erfolge belagert und 1155 von Friedrich Barbarossa erneuert wurde. Die von Anfang an vielfach als '•ir>tlirher Wohnsitz benutzte Burg wurde noch mehrfach verstärkt und nach mancher- lei S-hicksalen, inzwischen niederländisch geworden, 1796 abgetragen. Das zum rechtsrheinischen Grenzwall gehörende Altstadteast eil bei Miltenberg am Main zeigt, soweit es von Kreisrichter Conrady bisher erforscht ".»rden i*t, mancherlei mittelalterliche Wiederherstellungs- und Umbauten. Unter Anderem wurde die porta praetoria zugemauert und statt dessen je einer der vor- maligen Mauerthürme der Südost- und Südwestseite zur Anlegung zweier neuer Thore benutzt, deren erstbezeichnetes dann später wiederum zugemauert wurde. V l**n jedem dieser beiden Thore war ein Bau von etwa IOV2 m lichter Weite ;:»d 1,15 m starken Mauern errichtet. Ein 30 m weiter Bau mit noch stärkeren 'l Im Wesentlichen nach Dr. Baumann, Gesch. de.s Allgäu (Heft 1. 41, 351, iO, 158, * ii'. u. II, tt, i7l-, einem durchaas nicht auf romanistischem Standpunkt stellenden Werke. ') Dr. Kein, Haus Bürget. (Krefeld 1N55 (wo der Nachweis unternommen wird, dass • r llhrm früher ostlich von Bflrgel geflosssen sei). F. W.Schmidt in Bonner Jahrbuch XXI S. !M), 1 *t hneider ebenda LX S. 11. Letzterer sucht Burungum mit Anderen im heutigen Worringen. - I'irk* Monatsschrift VII 1*81 S. il3 ff. tritt (x. v. Hirsch fehl dagegen der Ansicht von Olig- • '».iger und Rein hei, dass Bürgel das alte Burungum sei. •) Kein a. O. S. 6 u. 7. ♦1 Hermann, Bonner Jahrb. LXXVl S. «J3 u. 95 ff. F. W. Schmidt ebd. XXXI S. IIS. 64 Wimperge danach als etwa 4 cm hohe Verzierungen erscheinen,1) die Hütten der Datier, die doch einer ganzen Familie, vermuthlich noch mit etlichen Hausthieren, Obdach und Lager bieten mussten, können im Verhältniss zu den menschlichen Körpern nur den Innenraum etwa eines zu niedrigen Schilderhauses geboten haben, die Bailisten haben die Ausdehnung eines halben Armes, und vor Allem fällt bei den Wartthürmen Fig. 18 und 19 die Verkürzung des Obertheils besonders im Verhältniss zu der hohen Thür und der ausgesteckten Fackel sofort in die Augen. (Bei Fig. 19 sind sogar zwei Stockwerke über dem Erdgeschoss angedeutet8)). Es kann hienach nur mit beschränkter Ueberzeugungskraft wirken, wenn Oberst v. Cohausen zu S. 25 seines „Rom. Grenzwalles" um die Romanisten lächerlich zu machen , neben einem sonst für römisch ausgegebenen Bossenquader- thurm (demjenigen von Hohentrüdingen) die hier wiedergegebenen Abbildungen der speculae auf der Trajanssäule mittheilt3). Dasselbe wird man aber auch behaupten dürfen, wenn ebendaselbst zu dem gleichen Zwecke der Grundriss dieses Thurmes neben dem einer der am limes gefundenen speculae abgebildet wird (Fig. 20 und 21), so frappant die Zusammen- stellung auch besonders auf das Auge des Laien wirken mag. Zunächst würde v. Cohausen anstatt grade eines Pfahlgraben thurmes von 4 m Seitenlänge, also allerkleinster Art, vielleicht den von ihm S. 147 aufgeführten von 7,16 zu 6,89 m Stärke (Fig. 22) zur Vergleichung haben heranziehen können, und würde damit einen Grundriss gewonnen haben, der an Umfang, wenn auch nicht grade dem Berchfrit von Hohentrüdingen , so doch manchem anderen z. B. denen von Mühl- berg, Biedenkopf oder Kipfenberg nichts nachgiebt, ja andere wie die Berg- frite von Castel in Thurgau (6,15 zu 7 m) und Schwarzenhorn in Voralberg (5,89 zu 6,25 m Fig. 23) und Grünwald in Oberbayern (5,50 m) sogar noeh übertrifft. Ausserdem aber so wenig, wie (vgl. meine Ausführung weiter oben) die Limescastelle allein masgebend für die von den Römern an anderen Orten und unter anderen Umständen angelegten Befestigungen sein können, ist dies auch bei den dort gefundenen Wachtgebäuden der Fall, wie denn auch v. Cohausen a. 0. S. 346 jedenfalls richtig bemerkt, dass ein guter Theil dieser „Thürme" so zum Signalgeben untauglich liege, dass dieselben wohl nur als Unterkunfts- räume für die. Wächter anzusehen seien, welche die Schlagbäume der durch den Plahlgraben führenden Wege zu öffnen und zu schliessen hatten. Schon aus Livius Hb. XXXI sehen wir, dass die Römer z. B. in Spanien auf hochgelegenen Punkten zahlreiche Thürme errichtet hatten, die so stark waren. ') v. Coh&usen nimmt (Grenzwall S. 343) 1,60 m. als wirkliche Höhe derselben an. *) Die Fig. ist nach v. Cohausen a. 0. Bei den mir bekannten Abbildungen der Skulpturen findet sich diese -Besonderheit nicht •) Wären diese durchaus zuverlässig und massgebend , so würde man beiläufig auch einen Theil der von Oberst v. C. selbst am limes festgestellten speculae (von den Kastellen abgesehen) für unrömisch erklären müssen, da dieselben keine Quaderbauten sind und zum Theil keinen eben- erdigen Eingang haben. Diese wesentlichen, auch nicht durch Raummangel zu erklärenden Unter- schiede werden indessen übersehen. In Bezug auf unsere Berchfrite soll allerdings nach Näher a. 0. der ebenerdige Eingang auf den Darstellungen der Trajanssäule deren nichtrömischen Ursprung beweisen! Bezüglich der Stärke der Befestigungen wäre auch noch zu berücksichtigen , dass das Stromgebiet des Rheines von den Römern sehr viel länger besessen und hartnäckiger vertheidigt wurde als Dacien, Flg.21, iia«a sie neben ihrer Zweckbestimmung als Warte , zugleich als kleine Befestigungen ge- Brti räuberische Ban- iii-ii dienen konnten,1) lind hei dem häufigen Wi t h sei d erBesatzu ngs- Iruppen, wie beson- ili-rsder Befehlshaber ist «•hon an sich nicht an- zunehmen , dass diese Einrichtung grade nur in jenem Lande beliebt worden sei. . , 1 m In der That sind denn auch lange vor = dem verdienstlichen <*> Werke v.f'ohausen's in der deutschen Schweiz Römerwarten dieser Art nachgewiesen wor- *". S ,lHi. * Die Wichligkeit ilit-xf Bauten für die Frage unserer Römer- v - lliünne rechtfertigt ein Fig. 22. Fig. 23. iiälu-res Eingehen auf .l'.-elben.1) < io,m > Es ist zunächst tu nennen die Warte -nif dem Biberükopf iKig. £i). Der letztere .-l ein von dein Massiv di-s West-nerberges 2 'l'irch eine Schlucht $ getrennter, nahezu .Mm KU« über der Thal- tililf sich erhebender •iipfel west lieh der Stadt We*cn. Derselbe gc- *-'dirteinen weiten Blick Fig. 20 '■•llich öIxt den Walen- ') Mulla* et loci* nlti* posiUi* turres haltet Ilii]*inin. quittus tt npeeiili* rt propngn * latrnHt* utuntur. 76 _ Mauer mit dem unten liegenden Meran verbunden. Eine in 4,27 m Höhe neuer- dings durchgebrochene Thür führt in das 4,75 zu 7 m messende Innere, und hier muss — indem im unteren Theile die Bekleidsteine (die crusta internae frontis des Vitruv) fortgebrocben sind — jedem Kundigen sofort die eigenthümliche Herstellung des Füllwerkes auffallen. Sie ist genau diejenige, welche v. Cohausen (Grenz- wall, S. 180 und Wehrbauten, S. 14) auf Grund seiner Untersuchung der Wiesbadener Heidenmauer als die den Römern eigenthümliche hervorhebt, nämlich Reihen schräg gestellter Findlingssteine, getrennt durch Lagen von Mörtel, der so steif aufgetragen wurde, dass die * , Zwischenräume zwischen jenen zumeist unausgeführt ge- blieben sind. Eine Stelle, bei welcher diese Mauerweise o besonders in die Augen fallt , giebt Fig. 26 wieder. An 3 anderen Stellen sind die Reihen der schrägen Steine noch durch je eine solche wagrecht liegender, durch Schiefer- Fin ?fi brocken ausgeebnet, unterbrochen. "' ' Um den ursprünglichen Bau von 1,43 m Mauer- dicke1) ist nun bei unserni Thurm später eine 1,67 ni dicke Verstärkurigsaiaiier gefügt — wie an zwei Durchbruchsslellen bemerkbar ist, trennt ein durchlaufender schmaler, wohl durch das Setzen der jüngeren Mauer entstanden, beide von einander, auch ist deren Mörtel ein ganz anderer — so dass die äussere Bekleidung des Thurmes aus roh zugerichteten mittelgrossen Steinen denselben in keiner Weise von mittelalterlichen Thürmen unterscheidet. Der Pulverthurm wäre nun auch als eine ursprünglich römische specula an dieser Stelle sehr wohl denkbar und erklärlich. Obermais, im Mittelalter Majes genannt, steht nämlich, wie besonders durch zahlreiche Römerfunde (Baureste, Münzen etc.) nachgewiesen ist, auf dem Boden der inschriftiieh vorkommenden römischen stalio Majensis, die noch zur Zeit des hl. Valentin (t um 471) als „castrum" oder „castellum" bestand2). Die wenig aussichtsreiche Lage dieser Militärstation recht- fertigt es nun durchaus, wenn auf der unmittelbar daneben liegenden Anhöhe eine specula errichtet wurde, von welcher aus sowohl die das breite Etschthal verfolgende via Claudia Augusta als auch das hier mündende Passeierthal überblickt werden konnte, durch das, wie nicht ohne Grund vermuthet wird, eine Seitenstrasse über den Janfen nach Vipitenum (Sterzing) führte. Im Mittelalter kann man es dann sehr wohl als zweckmässig eingesehen haben, durch Verstärkung dieses Römer- thurmes und eine Verbindungsmauer die unmittelbar über Meran liegende Anhöhe mit in die Befestigung der inzwischen herangewachsenen Landeshauptstadt zu ziehen. ') Die Masse nach Sanilätsr. Dr. Masegger, der {Römerfunde in Obermais. Meran 1887, S. 28) auf diesen römischen Bau resl aufmerksam macht, übrigens unter Berufung darauf, dass vor ihm schon Fr. Plant (Berg-, Burg- und Thalfahrten ebd. 1885, S. «) dasselbe gethan habe. Wie weit hinauf in dem (in drei Geschosse mit nicht mehr vorhandenen Bretterbuden getheilten) Thurme das altere Mauerwerk reicht, ist nicht ohne besondere Unter- suchung festzustellen, da der Innenraum weiter oben Qberputzt ist. •) A. 0. S. 11. Beiläufig bemerkt, hat, wie auch Mazegger a. 0. und in einer weiteren Streitschrift darlegt, die von Prof. C. Stampfer verfochtene Ansieht, die stalio Majensis sei vielmehr das heutige Meran, als weder durch den Namen, noch durch Rßmerfunde, noch durch die ganz ungeeignete Oertlichkeit begründet , keinerlei Anspruch auf Beachtung. SU stutzt sich dabei auf die mehr als zweifelhafte Autorität eines ungedruckten Gutachtens von Vetter, _ 77 Unter nachstehend angegebenen Umständen wurde ich nun der allgemeinen Aitficht, dass der Kern des Thurmes römisch sei, unbedingt zustimmen, wenn es ffotstände, dass nur die Römer solches Fällmauerwerk hergestellt hätten l) und mir nicht noch eine sehr ausnahmsweise genau dieselbe Technik zeigende Füllmauer U-kannt wäre, deren römischer Ursprung aber mindestens zweifelhaft ist2). Immer- hin aber bleibt es, wie dargelegt, nicht unwahrscheinlich, dass es sich hier um «♦ine romische specula handle, zumal auch nicht wohl abzusehen ist, weshalb man *hicht von Buckelquadern aus Sandstein verblendet wurde." Wenn es über den letzteren Bau in denMitth. d. Frankf. Geschichts Vereins 1881 , S. 40 heisst: »Der Festigkeit halber ist aussen, wie innen ein Mantel von röthlichem Sandstein in schöner, regelmässiger Bearbeitung, aussen mit Buckeln (Bossen) angebracht," so «4>!I das wohl ebenso eine nachträgliche Verstärkung bedeuten, die nur danach auch s* ;list im Innern angebracht wurde. In gleichem Sinne kann es wohl nur verstanden werden, wenn Näher, Donner Jahrb. 1883, S. 138 schreibt: „Der Bergfried der alten Burg in Therigen- l) Darüber, dass durchaus nicht alles römische von dieser Art ist, s. den 4. Theil ~~ fUpitfL». *i In der Ringmauer von Niederjuvalta (Graubünden). Dieselbe sperrt einen in .- r..-rh*r Zeit gewiss wichtigen Thalpass und „s nt" auch nach Dr. Lechner (Thusis. 1875. * '»4» .rouiiarhcn Ursprungs zu sein"; allein etwa fflr ein römisches (laste II war dort kein genügender rneirr Platz vorhanden. Wenn die betreffende Mauerstrecke zugleich den Kanal für den Balkenriegel der tvulterlichen Burg unischliesst , so scheint sie allerdings grade an dieser Stelle eine spatere Ver- Wuog «rfahren zu haben. 78 Hinterburg im Höhgau zeigt um einen kreisrunden Kern eine aus massigen Bossenquadern hergestellte quadratische Umfüllung (Umhüllung?); diese seltene An- lage wurde bei Anlage eines neuen Eingangs erkannt. * (In den Kunstdenk m. des Grossherzogthums Baden I, 49 ist freilich bei Beschreibung des Berch- frits nichts davon erwähnt.) — Wenn wir keinerlei Nachricht darüber hätten, dass jemals von römischen Fundstücken innerhalb eines Burgberings etwas bekannt geworden wäre, so könnte das nicht auffallen und auch nicht etwa als Beweisgrund gegen den hie und da römischen Ursprung unserer Burgen verwerthet werden, denn im Mittel- alter hatten die Erbauer oder Bewohner der Letzteren weder Verstandniss noch Interesse für solche Dinge und in späterer Zeit, da fast ausnahmslos tiefe Schutt- lagen die alten Burgstellen bedecken, ist wohl nur höchst selten Gelegenheit ge- geben und benutzt worden, solche nur dem Sachverständigen erkennbaren Fund- stücke zu entdecken. Um so bemerkenswerther dürfte es sein, wenn trotz solcher denkbar un- günstigsten Umstände immerhin eine grössere Anzahl alter Burgstellen als solche Fundorte bekannt geworden sind. So wurden (den dabei angegebenen Nachweisen zufolge) römische Alterthümer gefunden auf Burg Rh ein eck (unw. Brohl am Rhein)1), auf dem Burghügel von Godesberg2), im Bering der Schwanenburg zu Cleve, Geräthe und Waffen in Burg Klopp bei Bingen8), neben Anderem Reste eines Hypocaustum bei dem Thurm der Ruine Tomberg (bei Rheinbach), Reste eines Römerbaues und 7 Hermen auf dem Burghofe von Welschbillig*), römische Ziegel auf der Nürburg (Eifel) 6) , Münzen von Trajan bis Marc Aurel auf der Schrotzburg (am Bodensee)6), Anderes bei der in der Nähe gelegenen Hom- burg7), ein Bronzeschlüssel auf dem Hohenkrähen, ein Votivstein, Thonscherben und Münzen auf dem mons Brisiacus, Festung Altbreisach, Mosaikfussboden und Münzen auf dem Schlossberge bei Freiburg, Münzen im badischen Gerolds- eck8), in den Berchfrit vermauerte Dachziegel und Anderes auf Kirkel in der Rhein- pfalz,9) Münzen, Waffen und Inschriften auf Girbadenim Wasgau l0), zwei römische Münzen, deren eine von Diocletian (286—305) in einer Mauer des Thurmes von Freu deneck daselbst11), die bekannte Weihinschrift Jiuf der Wasenburg, ') Bonn. Jhrb. VII und XXVI, f) Ebd. LXXV 176. •) Ztschr. d. V. zur Erforschung der rhein. Gesch. I (Mainz 1845—51) S. 304. 4) Jahresber. d. Ges. für nützl. Forschungen, Trier 1867, 1877. 6) Rhein. Antiquar. 3, 10, 287. •) Kraus, Kunstdenk m. im Hhzgth. Baden I. 60. ') Ebd. 467: „Die Homburg war nach Funden in deren Nähe zu urtheilen, schon römische Niederlassung." 8) Ober diese badischen Orte s. Ghzgth. Baden (Karlsr. 1885) S. 167 ff. ■) Baudenkm. in der Pfalz U. 92. ,#) Hering, Schloss Girbaden (Strassb. 81) 12. ") Dieser 1870 gemachte Fund dürfte besonders beachtlich sein. Das (als Burg im 14. Jhdt. erbaute) Freudeneck beherrscht mit dem gegenüberliegenden Kastelberg (römische Befestigung, s. S. 58) das Thal, durch welche eine festgestellte Römerstrasse von Strassburg in's Dagsburgische Land führte. In der Zeit, zu welcher noch die Münzen der schon vertriebenen Römer in Gebrauch waren, kann der Thurm sicher nicht errichtet worden sein. (Vgl. Beil. z. Elsasslothr. Ge- meindeztg. 1883 Nr. 76). 79 Anderes auf Liebenstein1) und Hohnack ebenda, noch nicht näher unter- suchte Baureste „vielleicht eines Castrums", auf dem Schlossberge bei Forbach in Lothringen2), Ziegel und Münzen auf der Burgstelle von Schwan au am Rhein3), Münzen auf der Brunnenburg bei Meran4), Waffen, Geräthe und Münzen im Unteren- iradin auf dem Burghügel Caschinnas bei Süs, andere Münzen zu Luzein im Prättigau auf der Stelle einer vormaligen Burg der Edlen von Stadion6), ein Bad, Votivsteine und Legionsziegel auf der Burg Breuberg im Odenwald8), römische terra sigülata im Berchfrit von Zwingenberg am Neckar7), Scherben auf dem ! I o h e n s t a u f e n 8), eine römische Lampe auf der Burg Staufen (Schwarzwald) 9), man- cherlei andere Römerfunde auf Castelberg bei Waldkirch10), Mauerwerk und (oTäthe einer Römerwarte in der Ruine der Burg Uetelenberg auf dem Uetli- berg bei Zürich11). In dem hier zuletzt bezeichneten Falle handelt es sich um römische Grund- mauern, Ziegel, Heizröhren, Münzen, Pfeil- und Lanzenspitzen, Metall- und Töpfer- ireräthe, welche tiefer als die Schuttschicht der 1268 zerstörten Burg lagen. Es steht also fest, dass die Letztere auf den Trümmern eines Römerbaues errichtet uurde u. zw., da es sich um die fast isolirte, unwirkliche höchste Felskuppc des Berges handelt, dass dieser Bau kein Landhaus, sondern eine Warte war, welche »•ine freie Uebersicht der Seeufer und des Limmatthales bot, von der Statio Turi- < ensis aus besetzt wurde und durch andere Stationen mit der Warte auf dem Büierhkopf und mit Vindonissa in Verbindung stand12). Es ist hiermit zugleich ein Beispiel dessen gegeben, was etwa verlangt u erden muss, wenn »Römerfiinde* auf einem mittelalterlichen Burgplatze den aus- r eichlichen Beweis vormals da vorhandener römischer und zumal irgendwie militärischer Bauten gewähren sollen. Am wenigsten besagen natürlich vereinzelte Funde von Münzen, da diese auch über die Grenzen des römischen Gebietes hinaus ') Auch dieser Fall scheint noch besonders beachtenswerth und zwar deshalb, weil die Horg narh dem (von Naher, Bargen in Elsasslothr. II Bl. 5 mitgetheilten Grundrisse) in «uflalleoder Weise die regelmässige römische Castralform — längliches Rechteck mit abgerundeten E>keo — zeigt. Vgl. auch Quiquerez, Bull. ser. II. III, 57. •) Kunst und Alterth. in Elsasslothr. III 146. ') Kraus, Kunst und Alterth. in Elsasslothr. I 71. 4) Amthor, Tirol, 4. Aufl. 234. •) Gem. d. Schweiz XV. St. Gallen 1438 S. 98. •) .Der Punkt gehörte zu der Oden wäldischen Befestigungslinie der Römer". Grimm, Maler u. romant. Bergstrasse 27f>. Er liegt jedenfalls weniger weit hinter der Mümlinglinie N ^Ibmnn-Lfltxelbach-Wörth als das Castell Haselberg bei Hummeroth. Vgl. G. Wörner, Einl. zu U iodhaos. Odenwaldföhrer ( Darms t. 1886 S. 5.) 9) Heidelberger Jahrbch. 1872 S. 250. Prof. Christ bemerkt dort hiezu: «wonach es •'vml, als« ob die Römer auch an diesem Orte eine Station hatten." •) Das Königr. Württemberg, hrg. v. staust. Landesamt III. 5. S. (>89. *) Jensen, Schwarzwald II 181. Vgl. Schauinsland, Jhrg. 7, S. 8: «Sicherlich hatten "•»vi die Römer die Silbergruben des Mdasterthals bebaut; denn dahin führte ein römischer Stein- «T und römische tasteile lagen auf dem Staufen, dem Regelsberge und Scharfensteine, welche das Thal militärisch bewachten." "> Jensen ebd. II 129. ") Keller, Rom. Ansied 1. der Ostschwoiz I 329. "j Dr. Keller a* O. 80 allgemeines Zahlungsmittel waren. Andrerseits wächst die Wahrscheinlichkeit einer irgendwie militärischen Anlage, je weniger der Platz für die Ansiedelung eines Land- mannes geeignet erscheint. Ueber die Lage der landwirthschaftlichen Gehöfte hebt auch Näher (Bonner Jahrbuch 1885 S. 65) bezüglich der Zehntlande hervor, dass sie stets (?) am Fusse eines vor rauhen Winden schützenden Waldgebirges in der Nähe von Quellen und Wiesengründen und gern in abgelegenen Seitenthälchen lagen, während in der Schweiz nach Dr. Keller (a. O. II S. 48) vorzugsweise die Abhänge der Hügel und Berge oder im Thal doch eine natürliche Anschwellung des Bodens, also Plätze gewählt wurden, die ausser Quellwasser und genügendem Acker- boden freiere Aussicht und gesunde Luft boten. — Hat man sich auch im Allgemeinen zu hüten, aus dem Namen eines Ortes gewagte Schlüsse bezüglich seiner Urgeschichte zu ziehen — ein Punkt, in welchem bekanntlich die ältere örtliche Forschung das Wunderlichste zu leisten pflegte1) — so scheint mir doch das Vorkommen des Ortsnamens Ca st eil sammt seiner Ab- leitungen und Zusammensetzungen, und zwar in derRegel als Namen mittel- alterlicher Burgen, für unsere Römerfrage keineswegs ohne Bedeutung zu sein. Bezüglich einer Anzahl von Orten dieses Namens steht es mehr oder weniger fest, dass daselbst eine römische Befestigung gestanden hat2), mithin der Name von diesem Umstände hergeleitet ist. Die hieraus sich ergebende Vermuthung, dass auch bei den übrigen Orten gleichen, bezw. davon abgeleiteten Namens wenig- stens in der Regel dasselbe der Fall sei, wird durch folgende Reihe von thatsäch- lichen Umständen unterstützt. 1) Orte dieses Namens scheinen auf deutschem Sprachgebiet nur innerhalb der vormaligen Grenzen des römischen Reiches vorzukommen3). 2) Die Ortschaften römischen Ursprungs haben bekanntlich ihre altrömischen Namen vielfach mit verhältnissmässig geringen Aenderungen bis heute behalten. 3) Obgleich im mittelalterlichen Latein die Bezeichnung castrum für „Burg* ungleich gebräuchlicher war als castellum, giebt es doch keinen irgendwie mit castrum zusammenhängenden Burgnamen. Andrerseits kommen auch Orte des Namens Castell u. s. w. vor, die, soviel bekannt, keine nachrömische Befestigung hatten. Aus Beidem ergiebt sich, dass es zur Burgenzeit keineswegs Gebrauch war, befestigte Orte (zunächst Burgen) als Solche mit einem entsprechenden lateinischen Ausdruck neu zu benennen, der Ortsname Castell etc., wto er vorkommt, vielmehr römischen Ursprungs war. (Ein grosses „castrum" konnte wohl nie Anlass zu einem Burgbau bieten.) J) Beispielsweise soll (wie Ganier et Fröhlich Voyage aux Ghateaux hist. Paris S9 S. 7 erwähnt wird) nach J. Beyerlein der Trifels seinen Namen daher haben, dass er von einem Triboque, Befehlshaber unter Drusus, erbaut wurde. ') Castell an der Saar und die gleichnamige Stadt gegenüber Mainz, der Gastelberg bei Gebweiler, Gasteisberg an der Mossig und Ganselt an der Sauer (über diese s. weiter vorn). (Im Schwarzwald wird auf dem Kastelberg bei Salzburg der Rest eines Thurmes den Römern zugeschrieben auf dem Kastelberg bei Gengenbach sollen nach Kolb noch zu Anfang des vorigen Jahrhunderts römische Baureste vorhanden gewesen nein, und die gleichnamige Ruine bei Waldkirch steht nach Jensen Schwarzwald II 149 mancherlei Römerfunden zufolge „zweifellos auf dem Gemäuer eines römischen Kastells*). *) Nur in Bayern finde ich zwei Orte derartigen Namens ausserhalb des limes. Die Ableitung dieser Namen von castellum durfte indessen keineswegs feststehen. 81 4) Die mehrbezeichneten Orte liegen durchweg an Flussthälern oder sonstigen bekannten Strassen der Römer, also da, wo diese zur Anlage von Castellen wohl Anlass haben konnten. So liegt in der Rheinprovinz die Burg Kasselburg (ältere Formen Kastelburg, Kastelberg) und Burg und Stadt Bernkastei in den von den Römern engbewohnten Thälern der Kyll und der Mosel, Burg und Stadtchen Castellaun an der Römerstrasse vom „Stumpfen Thurm* (Belginum) nach Coblenz1). In der Bayerischen Rheinpfalz liegt Blieskastel, Fundort zahlreicher römischer Alterthümer, im Bliesthal und die Burg Nikastel unweit der am Hardtgebirge entlang fuhrenden Römerstrasse, Burg Castel im Thurgau unweit der römischen „ Hochstrasse " des südlichen Bodenseeufers. In Graubünden, wo nicht weniger als vier der von den Römern benutzten Alpenpässe (Bernardin, Splügen, Julier und Septimer) ausmünden, finden sich ungewöhnlich viele Burgen, deren Namen anscheinend von castellum abzuleiten sind, nämlich: Surcasti oder Obercastel, Castelberg (zweimal), Gastrisch, flastellatsch, Castel! St. Lucii, Castellaccio, Castel Calanca, Castion, Chiastelg (zwei- mal), Castellant oder Castelsur, Castelsott, Castellazzo, Castelmur, Caste, Castlins i zweimal), Castels, Caschlum, — doch bemerkt Dr. F. Keller (Mitth. der Züricher antiqu. Ges. XV. 3. S. 68 (30) Anm.), dass „im romanischen der so häufig vor- kommende Ausdruck Castels nur (?) eine über die Umgebung frei hervortretende Locaütät bezeichnet.* In Bayern deuten die Orts- und Flurnamen Altstadt und Biburg in der Regel t Altenberg oft und Kastenfeld manchmal die Stellen römischer Castra an2). In der Schweiz pflegen die mit Alt-, Alten-, Heiden- und -stadt, -bürg, -schloss, -dorf zusammengesetzten Namen auf römische Ansiedelungen hinzuweisen8). •) Vgl. Dr. Wirtgen; Hochwald. (1867) S. 42. •) Ohlenschlager in Westd. ZeiLschr. 1892 S. 9. *) Keller a. O. XU 269. Hf«»t Zweites Capitel. Römischer Ursprung der Burgen. Zweiter Theil. Römische Mauertechnik verglichen mit mittelalterlicher. (Angaben des Yitruv und Lehre der Romanisten. Steinmaterial (Tuffstein, Ziegel) Mörtel und Lehm. Sorgsame Mauerung? Mauerstärke. Quaderbau. Römische Buckelquader mit Randschlag. Schwarzer Thurm zu Brugg. Lindauer Heidenmauer. Kleinschichtmauerwerk. Herstellung des Gussmauerwerks. Bruchsteinmauerwerk. Opus spicalum. Ergebniss der Untersuchungen dieses Capitels.) B, >ei den Romanisten spielt die Mauertechnik eine hervorragende Rolle, indem dieselbe (Krieg, Militärarch. S. 132) „die meisten und die bedeutendsten Unterscheidungszeichen" zwischen römischen und mittelalterlichen Bauwerken ge- währen soll. Man stützt sich in dieser Richtung einestheils auf die bezüglichen Sätze des Vitruv, anderntheils auf die — unbekannt, seit wann — überlieferte Lehre von den Bossenquadern. Bei Vitruv heisst es II, VIII Structurarum genera sunt haec, reticulatum quo nunc omnes utuntur, et antiquum, quod incertum dicitur. Ex his venustius est reticulatum . . . Incerta vero cementa alia super alia jacentia, inter seque imbricata, non speciosam, sed ßrmiorem quam reticulata} praestant structuram. Utraque autein ex tnimäissimis sunt instruenda, uti materia ex calce et arena crebriter parieles satiati, diutius contineantur .... Itaque non est condemnenda Graecorum structura: non enim utuntur e molli cemento polita, sed cum disceperunt a quadrato, ponunt de silice seu de lapide duro ordinariam, et ita (uti lateritia struentes) alligant eorum aüernis coriis coagmenta, et sie maxime ad aeternitatem firmas perficiunt virtutes: Haec autem duotus generibus struuntur, ex his unum Isodomum, alterum Pseudoisodomum appellatur. Isodomum dicitur cum omnia coria aequa crassitudine fuerint struda, Pseudoisodomum cum impares et inaequales ordines coriorum ditiguntur. Ea utraque sunt ideo firma, quod .... ipsa eorum cubilia primum plana et librata posita, twn patiuntur ruere materiam, sed perpetua parietum crassitudine religata continent ad summam vetustaiem. Altera est, quem ifirtlexrög appellant, qua etiam nostri rustici utuntur. Quorum frontes poliuntur, reliqua ita, uti sunt notia, cum materia collocata alternis alligant coagmentis. Sed nostri celeritati studentes, ereeta coria locantes, frontibus serviunt, et in medio farciunt fractis seperatim cum materia cemeti- tis, ita tres suscitantur in ea structura crustae, duae frontium et una media fareturae. Oraeci vero .... praeter cetera interponunt singulos perpetua crassitudine utraque 83 jmrU frontatos, quos dundvovg appellant, qui maxime religando conßrmant parictum &>l ulitat em. Krieg v. H. bemerkt hiezu (a. O. S. 123 ff) hauptsächlich Folgendes: Das opus spicatum aas unbehauenen Bruchsteinen (in Nachahmung des bei römischen Kr umbauten in Deutschland nicht vorkommenden Ziegelbaues) findet sich bei spätrömischen Bauten — z. B. Castell Richborough (Rutupinum) — und hat sich im Mittelalter auch nach Deutschland irrbreitet. Beim grossen und mittleren Steinverband1) ist das Isodomum da vorhanden, wo bei gleich hohen Werkstücken derselben Lage die Lagerfugen „in ihrer vorderen Ansicht" durch die jr.mze Mauerflucht laufende horizontale Linien bilden, das Pseudoisodomum nicht nur da, wo die Werkstücke von ungleicher Höhe die durchlaufenden Lager unmöglich machen, sondern auch wohl, wie der Thurm Kisslau (S. 100) und der Bergfrit der Iburg zeigen, da, wo .die rechteckig zugerichteten Steine in der Art zusammengefügt sind, dass sie wohl horizontale, aber nicht gleich hohe, somit auch nicht durchlaufende l«ager bilden, indem oft zwei niedrige Steine zwischen zwei höheren aufeinander gelegt, andere wieder in einem einwärtsgehenden, genaus rechten Winkel zuge- hauen sind, in welchem dann der zunächst Anstossende auf das Genaueste passt 'Fig. 27 aus dem Steinverband der Iburg). Vgl. hiezu weiter unten. Beim kleinen Steinverband1) hat sich aus dem opus reliculatum, dem Netzwerk, bei welchem die Würfel in einem Winkel von 46° gegen die Hori- zontale eingemauert sind, das spätere römische Würfelwerk mit der horizon- Fig. 27. Ulen Stellung der kleinen Werkstücke entwickelt, „in Deutschland wird das «•igentliche Würfelwerk nur in Köln und Trier, der Anfang desselben, mit etwas grösseren Steinen, alter an der äusseren Mauer Verkleidung der Castelle im Odenwald gefunden/ Mit dem opus mcertuin — aus unregelmässigen Bruchsteinen, von denen nur hin und wieder die spitzesten Ecken mit dem Hammer abgeschlagen sind, mit reichlicherem Mörtel bestehend — bekleideten die Römer «ehr oft ihre (Pastelle. An den Ringmauern der Burgen und namentlich an den Außenseiten ihrer Thürme kommt dieser Verband seltener vor, sucht aber den grösseren Bruchsteinen möglichst ihr horizontales Lager zu wahren, indem er die unregelmäßigen Zwischenräume mit kleineren Bn*rfcen ausfüllt.* «Der gemischte Verband, hergestellt aus horizontalen Ziegellagen zwischen Würfel- werk, ist bis jetzt in Deutschland wohl nur bei dem Glarenthurm zu Köln nachgewiesen (S. 33). Kr kommt auch beim Isodomum des mittleren und des grösseren Verbandes vor, jedoch so an- ^hrineod nie bei Kriegsbauten. * Mutzel ') giebt als Unterscheidungszeichen noch an, dass die römischen Bossenquadern die r>4>e Naturfläche, die des Mittelalters a)>er die Spuren des Meisseis zeigen und nur erstere. nicht *ber die mittelalterlichen oft 6 bis 8" höher als die nächste Bosse daneben vorständen. Krieg ist trinz derselben Ansicht, indem er (Milit.-Arch. S. 125) ausser der Rustica, d. h. dem Stein- «rr bände, bei welchem «die nach Aussen gerichteten Seiten der Werkstücke in ihren rauhen, un- Brurhflächen belassen sind* für römisch auch den .Quaderverband im engeren erklärt, d. h. den grossen Steinverband, bei welchem die Aussenseiten der Werkstücke „auf - >n vier Rändern mit einem glatten , 1 bis 2 " breiten Beschläge versehen und innerhalb desselben r;. Meto des Zweispitzes rauh geflächt sind, so dass diese rauhe Hache nur etwa 1 bis IV über ■Ut» platten Rand vorsteht4). Der Genannte fügt dann hinzu: „Ganz glatte mit dem Meissel bc- »».iiü-iie Quader kommen in Deutschland an der Aussenseite römischer Kriegsbauten ebenso selten \* Keller, Mitth. des Antiqu. Ges. XII. 7. S. 277. ,#i Kraus a. O. IL S. 170. ") Trotzdem will derselbe (Deutsche BurgS. 13) die Irrthilmer der Romanisten wohl- «<4)eod damit entschuldigen, dass sie die Ergebnisse der jüngsten Forschungen, „welche uns end- .• .*t$ Aber die römische Bauweise aufklärten*, noch nicht gekannt hätten! ") So giebt Dr. Baumann Gesch. d. Allgäu (Kempten 1881 j I, 44 eine (aus Krieg, Vilitärarch. entnommene) Abbildung des Ziegelbaues der Aurelianischen Stadtmauer Roms, „um -'i dw*em Beispiel den gewaltigen Unterschied der römischen und mittelalterlichen Befestigung klar . 13 f.) behauptet, die Römer hatten mit Ausnahme einiger Sockel- und (iesimsverkleidungen filier- Mupl keine grtaeren Werkst Arke, wie sie sich bei deutschen Burgen zeigen, angewandt. T) l'eher diese s. im 1. Theil dieses Capitels. 7* 100 wirkte Festigkeit des Mauerwerkes hie und da besonders durch eingelassene Metall- klammern zu einer vollkommenen gemacht1). Bezüglich des Mittelalters bemerkt zwar A. Schultz, (Hof. Leben 2. Aufl. S. 30) bei Beschreibung der Mauerthürme der Hofburgen des 12. und 13. Jahr- hunderts ganz allgemein: Beim Quaderverband „wurden die Steine mit Mörtel ver- legt, oder man fasste sie durch eiserne Klammern zusammen; die ein- gestemmten Löcher wurden mit Blei ausgegossen und so eine bedeutende Festigkeit erreicht, * allein wenn er sich dafür auf eine Stelle aus dem ErecHartmannsvonder Aue beruft, so mag der weitgereiste Dichter zwar, der Beschreibung nach zu schliessen, solchen Mauerverband irgendwo gesehen haben2;, doch berechtigt das noch keinesweges ihn als einen bei unserem Burgenbau gebräuchlichen hinzustellen. Mir ist bisher bei deutschen Burgbauten ein Beispiel nicht bekannt geworden, aus- genommen etwa den Pfalzgrafenstein bei Gaub, bei welchem die Sandsteinquader der stromauf gerichteten Spitze zum besseren Widerstände gegen die Gewalt winter- lichen Eisganges aussen durch zahlreiche Kreuzklammern mit einander verbun- den sind. — Wenn Vitruv (s. oben) empfiehlt, das Quadermauerwerk mit Füllwerk (HfiTikexTog) nach griechischer Art mittelst durchgehender Binder (dunövoi) zu be- festigen, so wird u. A. bei der Mauer von Gloucester a. O. ein mit seiner Länge von 7 engl. Fuss durch dieselbe liegender Stein, 1 Fuss 9 Zoll dick, erwähnt Reste solcher scheinen bei dem seiner Bekleidsteine im Uebrigen beraubten Ei g ei- ste in zu Mainz noch vorhanden zu sein. — Was nun unter den hier zunächst behandelten grösseren und mittleren Quadern die Buckelquader mit glattem Randschlag betrifft, welche der Mone -Krieg sehen Schule und ihren noch nicht ausgestorbenen Jüngern zumeist als ein sicheres Kennzeichen römischen Bauwerkes gelten, so sind die derselben in den letzten Jahrzehnten erstandenen Gegner zum Theil so weit gegangen, zu behaupten, dass im Gegentheil die Römer nicht nur bei uns, sondern überhaupt nicht diese Bauweise angewendet hätten. So heisst es bei v. Cohausen (Grenzwall S. 24): „Man findet an römischen Bauten in Italien bei weitem nicht so viele Bossenquader- „Thürme wie in Bayern, und wo man überhaupt in Italien Bossenquader „findet, sind sie ohne Rand seh lag. Bei den vielen dortigen Quaderbauten „ist das opus rusticum überhaupt selten, und wo es vorkommt, ohne Randschlag, ') Unrichtig ist es freilich, wenn Frh. H. v. Bodmann, Bodensee vereinsschrift 1891 S. 16, ganz allgemein schreibt: „Die Grundmauern der Römer wurden, wie ja bekannt, (?) wenn grosse Steine in der Nähe der Baustelle erhältlich waren, aus sehr grossen, mit dem Meissel vollkommen rechtwinklig bearbeiteten Quadern zusammengesetzt, welche häufig auf einander ge- schliffen und, anstatt durch Mörtel, durch metallene oder hölzerne Klammern verbunden wurden.* Schon das Bodman nächstgelegene Gastell Burg bei Stein a. Rh. zeigt, dass die Römer auch ganz unbearbeitete zentnerschwere Steinblöcke ohne Klammern zu ihren „Grundmauern" verwendeten. Wenn andrerseits v. Gohausen, Mauerverbände S. 57 schreibt: „Nie haben die Römer ihre Quader in Mörtel versetzt,* so ist das doch nur bei Bauten aus ganz grossen Quadern zutreffend. *) A. 0. 7848: Es rageUn für die zinnen Turne von quädern gros, Der fuoge nicht ze- samme sloz kein Sandte phlaster: St to&rn gebunden vaster Mit isen und mit blie Je drie unde drU Ndlien zesamene gesät. Die Dichtung gehört zum Sagenkreis des Königs Artus. Hartmann v. d. Aue machte, wie man glaubt, zweimal einen Kreuzzug mit. J01 «so an dein Aquäduct des Claudius und an dem Forum des Augustus1), bei letz- «lerem mit einer schrägen Abfasung längs der Stoss- und Lagerfugen/ Diese Behauptung wird nun völlig widerlegt u. A. in dem durchweg auf eigenen örtlichen Forschungen beruhenden Werke von Prof . Durm, Die Baukunst der Etrusker und Römer (Darmstadt 1885). Dort heisst es S. 128 („Bau- kunst der Römer*): „Die Blickelquader (Bossagequader) mit Saum- oder .Randschlägen ringsum auf der Ansichtsfläche, mit s. Z. scharf ein- gesetzten, jetzt noch zu zählenden Stelzschlägen finden sich nach klein- »asiatischem, griechischem und etruskischem Vorgang allenthalben. .Theile der Servianischen Mauer, Pfeiler der Aqua Marcia, Schichten von der sog. .Roma quadrata auf dem Palatin zeigen diese Behandlung2). An grossen Mauer- . flachen systematisch durchgeführtes Bossage-Quaderwerk ist in Italien selten an „Römerwerken zu finden, bezw. erhalten." Die dort beigegebenen sehr genauen Abbildungen zeigen im Ganzen dies echtrömische Buckelquader-Mauerwerk genau <*n wie das an unseren Burgbauten gewohhte. Die Steine haben bei einer durch- schnittlichen Lagenhöhe von 60 cm die sehr ungleiche Länge von weit unter oder weit über 1 ro, und neben Quadern mit sehr kräftigem Buckel liegen andere, bei welchen derselbe kaum hervortritt Nur der von 4 bis 9 cm breite Saumschlag ireht mit dieser Maxi mal grenze bei der Roma quadrata über das bei uns Ge- wöhnliche hinaus, und der einzige abgebildete Eck-Buckelquader desselben Bauwerks 7.eigt an der Kante keine den Buckel unterbrechende glatte Borte, würde also, wenn die bezügliche Behauptung Krieg v. Hochfeldens (vgl. oben) zuverlässig wäre, gar nicht römisch sein!8) Hienach ist nun schon an sich anzunehmen, dass die Römer auch bei u n s diese Mauertechnik angewandt haben. Es ist gewiss nicht wahrscheinlich, dass tuisere Vorfahren, die doch den Mauer- und speciell den Thurmbau von den Römern U*zw. deren auf unserm Boden hinterlassenen Bauten lernten , grade die bei den alteren Burgthürmen besonders beliebten Buckelquader mit Randschlag unabhängig von jenen aus sich selber heraus gleichfalls, so zu sagen, erfunden haben sollten. In der That sind denn auch römische Buckelquader mit Rand- ^rhlag auf deutschem Boden selbst nachgewiesen. Durm bemerkt darüber a. O. S. 8: „Uebrigens zeigen auch einzelne Qua- der der Römermauer in Lindau am Bodensee Bossen mit Saumschlag, und bei ') Ebenso derselbe im Corresp.-Bl. d. G esa m mt Vereins 1878 S. 30 u. 1880 S. 33. ') Wie ich nachträglich finde, sieht sich Oberst v. Cohausen in seinem neuerem Auf- •a*.xe Mauerv er bände a. (). S. 57 veranlasst, die auch hier wiederholte Versicherung, dass die l< 'Klier nie Backelquader mit Handschlag angewandt hätten, in einer Anmerkung .etwas zu be- • 'brinken, indem Durm (Handb. I S. litt) den Randschlag doch an Quadern Etruskischer Bau- werke in Italien fand.* Wie oben angeführt, fand der Genannte indessen nicht Etruskische Buckel- '{tiafW, Modern »allenthalben römische nach etruskischem Vorgange*. Ueber Deutsch- Uud •« weiterhin. ') Wenn nach Krieg v. H. a. (). S. 132 die glatt gemeisselten Borden an den genau •enkfwhten Kanten des Baues ein Merkmal römischer Arbeit waren, so müssten wohl die meisten tituteo anderer Bargen römisch sein ; denn wie an seiner Stelle näher gezeigt wird , unterlies* man an Mittelalter selb»! bei Bauten aus sonst unbehauenen Steinen selten, doch an den Kanten der «»«Ulude einen durchlaufenden Handschlag anzubringen. 102 den jüngsten Ausgrabungen (1883) des Caslells in Oberscheidenthal (Baden) wurden Bossenquader mit Sautnschlägen oder Randbeschlag gefunden.*1) Die Lindauer , Heidenmauer" (s. weiterhin) ist ja noch nicht allgemein als Römerbau anerkannt; um so unanfechtbarer ist zunächst der Bossenquader mit . t , m Saumschlag, den der Conservator etc. Dr. Wagner- Karlsruhe „in optima »forma an der Porta dextra des ge- kannten Kastells noch an seiner „Stelle liegend und unversehrt ge- ■- „fanden hat." 2) Von diesem Quader giebt Fig. 32 (nach einer Aufnahme des Bauraths Kirch e r-Karlsruhe) eine Abbildung. Die Masse desselben — Höhe 0,51, Breite des Rand- schlages 0,045 m und Bossenhöhe, von a nach b steigend, 7 cm — stimmen mit den bei grosseren mittel- alterlichen Bossenquadern durch- schnittlich gebräuchlichen überein. (Abweichend ist nur allenfalls, dass an zwei Stellen der Saumschlag nach unten da, wo das Pflaster anfing, aufhört. Es scheint danach, als ob man denselben erst abmeisselte, nachdem man den Eckstein an Ort und Stelle gelegt hatte, aber gewiss bevor der nächstobere Quader aufgebracht wurde. Ebenso hat Kreisrichter a. D. Conrady seinerzeit in dem Altstadt-Kastell bei Miltenberg auf dem jetzt einige Meter hoch mit Anschwemmung überlagerten römischen Baugrunde eine Anzahl unvermauerter Buckelquader mit Randschlag ge- funden, die zum Bau der Eisenbahnbrücke verwendet worden sind3). Sollten die Germanisten, welche diese unbequemen Funde anscheinend bis- her übersehen haben*), so weit gehen, zu versichern, dass nun aber auch die Ka- stelle von Oberscheidenthal und Altstadt die einzigen Römeibauten bei uns gewesen seien, bei welchen Bossenquader mit Randschlag angewendet wurden , so würde solche Behauptung zwar wenig überraschend, aber noch weniger glaubwürdig sein, zumal Angesichts der Thatsache, dass doch jedenfalls der weitaus überwiegende Theil der verschiedenartigen von den Römern bei uns aufgeführten Bauten nicht soweit erhalten ist, dass man auf die Mauertechnik, welche er einst über der Erde zeigte, einen sicheren Schluss machen könnte. Wenn auf den römischen Trümmer- stätten bei uns nicht mehr Buckelquader erhalten sind, so kann das nicht besonders ') Auch Prof. Dr. Schäfer bemerkt Kunstdenkm. im Ghith. Hessen, Kr. Erbach, S. 101, dass „Bossenquadern mit Schlagrändern diesseits der Alpen schon an Römerbauten vor- kommen", freilich ohne Beispiele anzugehen. ') Briefliche Mitlheilung desselben. Es handelt sich allerdings nur noch um diesen einen Quader, weil der übrige Theil dieses Thores, sowie die drei anderen Castellthore vollständig in Trümmern lagen, bezw. die Steine nicht mehr vorhanden waren. ') Briefliche MUtheilung desselben. *) Vgl. Näher, Deutsche Burg (1886) S. 1*; .Nur (?) bei der Ausgrabung des be- deutenden Castells von Obersoheidenthal . . . fand sich ein Sockel von Hausteinen (!) vor.* v. Cn- hausen (der. Grenz wall S. 41, bei Gross-Krotzenburg «einen umrahmten Quader" notirt) er, wähnt S. 37 u. 33 nichts davon. 103 auffallen. Haben Erstere bis in unser Jahrhundert hinein als willkommene Stein- brüche gedient, so versteht es sich von selbst, dass dabei die Hausteine das am ersten begehrte Material bildeten. Vgl. v. Cohausen, Grenzwall S. 254. Meiner Ueberzeugung nach können indessen ausser den nach Vorstehendem in streitlos römischen Kastellbauten gefundenen Buckelquadern mit Randschlag noch andere römische diesseits der Alpen nachgewiesen werden. Zunächst ist das der Fall bei dem „Schwarzen Thurm*, der in dem Aargauischen Städten Brugg an der Aarbrücke steht. Derselbe ist — abgesehen von dem späteren obersten, etwa 1/g des Ganzen messenden Theile — aus mittel- jrrossen Quadern mit sorgfältigem Fugenschnitt errichtet, die zumeist ungleichartige Buckeln haben, zum Theil völlig glatt gemeisselt sind und zum Theil auch (auf der Aussen- wie der Innenseite) verwitterte Skulpturen und römische Inschriften zeigen. Die letztbezeichneten Steine stammen unzweifelhaft aus Vindonissa, welches auf der im Sudosten der Stadt zwischen Aar und Limmat sich erhebenden Anhöhe lag. Aber das gleiche dunkelgraue Steinmaterial, die gleiche Grösse und die gleich sorg- faltige Bearbeitung der übrigen Quadern zeigen, dass auch diese desselben Ur- sprunges sind. Mag nun der Thurm, wie man gewöhnlich meint, in spätrömischer Zeit, oder, was mir wahrscheinlicher ist, in mittelalterlicher aufgeführt worden sein l), iii dem einen, wie dem anderen Falle ist durchaus nicht anzunehmen, dass man -ich dabei die Mühe machte, den grössten Theil der Steine zu Buckelquadern zu verarbeiten, während man die übrigen — auch ein Stück einer Halbsäule und eine ?anze Büste wurden aussen eingemauert — beliess wie sie waren. Auch die Un- pleichartigkeit der Buckeln deutet darauf hin, dass die Steine so von verschiedenen Bauten des alten Vindonissa zusammengetragen worden waren8). Aber auch noch ein nachweislich von den Römern selbst zum Theil aus Buckelquadern mit Randschlag erbauter Thurm ist uns, wie ich glaube, erhalten: diV „Heidenmauer* zu Lindau8). Indem ich wegen des sehr eingehenden Nachweises ihres römischen Ursprunges auf meinen bezüglichen Aufsatz im Jahr- gang 1892 der Schriften des Bodenseevereins verweisen muss, mögen hier nur die hauptsächlichsten der dort entwickelten Gründe angegeben werden: Die , Heidenmauer-, ein nach allen Richtungen hin ca. 11 m messender Mauerwürfel, i-t bis zur obersten Steinlage hinauf aus gleichmässig ungewöhnlich grossen Quadern < übrigens ohne Zangenlöcher und Steinmetzzeichen4)) errichtet; dieser ihrer Bauart, ') Krieg v. H., Militärarch. S. 106 f.f Dr. Keller, Mitth. d. antiqu. Ges. )Sf>4 S. 140. Seinen ganzen Massverhaltnissen, besonders auch der Hohe nach erscheint der Thurm W.*r ab ein mittelalterlicher. Brugg war schon im 10. Jahrhundert ein ummauerter Ort, während Yindootutfa im 6. Jahrhundert ein angesehener Bischofssitz war, also wohl noch lange namhafte h«-»u* römischer Bauten bewahrt hat. ') Vgl. Krieg a. (). S. 107: .Da man die Quader nehmen inusste, wie man sie in der #h-l* bek^m, und sich zufrieden gab, für die einzelnen Lagen gleich hohe zusammenzufinden, so .t/mute hier von gleichmäßigen Buckeln nicht die Bede sein und dies um so weniger, als man sich «mitunter auch zu ehemals in anderer Weise verwendeten, durch Skulpturen verzierten oder ganz »fUMefi Werkstücken bequemen musste.* *> Abgesehen von Krieg a. O. S. HO und seinen Nachschreibern gilt auch, wie bemerkt, •trm Pmf. 0 u r m die Heidenmauer als ein unstreitiger Rftmerbau. Aus ungewöhnlich haltlosen «•runden freilich hat Prof. K z i h a ihren römischen Ursprung in Jahrgang 19 der Schriften des Bodensee vereins nachzuweisen versucht. S. auch darüber meinen im Text angeführten Aufsatz. *) Vgl. darüber Cap. 5. 10* Mass Verhältnisse, wie auch ihrer Lage nach kann sie mit der Lindauer Stadi- befestigung oder auch einem sonstigen dortigen mittelalterlichen Baue durchaus in keinerlei Zusammenhang gebracht werden, während sie ab Befestigungsbau der Römer wohl zu erklären ist; sie ist, wie sich nur bei unseren Römerthünnen, und zwar nicht selten, findet, mit Sand und Steingerölle ausgefüllt; sie wurde endlich schon als „Heidenmauer* bezeichnet zu einer Zeit, da die Bewohner des erst spät zu einer Stadt entwickelten Ortes noch sehr wohl genauere Kenntniss seiner mittel- allerlichen Befestigung haben musslen. Der Randschlag ist übrigens bei der Heidenmauer — abgesehen von einem durchlaufenden an der allein freiliegenden Thurmecke — so selten und hebt sich besonders von den unbearbeiteten Buckeln so wenig scharf ab, dass Krieg v. H. (Militärarch. S. 110) sogar das Nichtvorhandensein eines solchen behaupten konnte. Dieser nur dem geübteren Auge erkennbare Randschlag findet sich aber auch bei einem unbestritten römischen Bau, dem halbrunden Seitenthurm der Porta praetoria in Regensburg1). Nach allem vorstehend Ausgeführten ist es sogar vielleicht nicht nur zu- fällig, dass mit einigen darüber hinaus versprengten Ausnahmen die mittelalterlichen Buckelquaderbauten sich nur in dem Theüe des deutschen Gebietes finden, der seinerzeit zum römischen Reiche gehörte. — Viel mehr beliebt als die bisher behandelten Quadern war bei den Römern die Verblendung des Gusswerkes durch wesentlich kleinere Hausteine8). Solche Schichtsteine, 15 cm hoch bei 50 — 75 cm Länge und 33 cm Tiefe, finden sich noch vereinzelt an der Wasserleitung von Zahlbach-Mainz. Eine Römermauer in Gloucester (Glevum) zeigt behauene Frontsteine von ca. 13 cm Höhe, 31 cm Länge und 29 cm Dicke8), andere, 18 cm hoch, zeigt der Dom zu Trier, während ihre Höhe beim Amphitheater daselbst, bei der Heideninauer zu Wiesbaden und den Bädern von Badenweiler bis auf durchschnittlich 12, anderwärts auf 8 cm hinabgeht. Das Limes-Kastell von Holzhausen hat „eine Bekleidung aus ziem- lich rechtwinklig zugerichteten z. B. 20 ä 10 cm grossen Grauwackesteinen, welche wagrecht durchgeführte Zeilen einhalten" 4). Die Zurichtung und Vermauerung dieser kleinen Bekleidsteine ist bei den hier aufge- führten nichtmilitärischen Bauten zumeist eine ebenso } sorgfältige und kunstmässige, als bei dem reinen Be- dürfnissbau der Wiesbadener Mauer (Fig. .33 nach v. Cohausen, Grenzwall) eine flüchtige und f,9'*3. nachlässige, wie denn auch hier die unteren Lagen der Aussenwand zum Theil aus Bautrümmern und Architecturstücken errichtet sind. In dem angeblich von den Römern bei uns überall nur angewendeten (nicht netzförmigen) Kleinschichtmauerwerk soll nun nach Nähers Behauptung „ein ganz gewaltiger Unterschied zwischen deren und unseren burglichen Bauwerken liegen." ') Besonders an einem in Hanneshöhe an die glatte Thorwand anstossenden Quader. ') Vgl. v. Cohausen, Alterthflmer im Rheinland S. 32: .Der römische „Handquaderrerband besteht in wagrechten Zeilen von rechtwinkligen Steinen, deren Höbe „regelmässig 9—16 cm und deren Länge 16—80 cm betr&trt und welche !t — 11 cm eingreifen.* ') Bonner Jahrbch. 59 8. 146. ') v. Cohausen, Grenzwall S. 303. 105 Auch Oberst v. Cohausen fuhrt (Bonner Jahrb. 1871 S. 94) unter den Beweisen dafür, dass die Ringmauer von Boppard römisches Bauwerk sei u. A. Folgendes an: «Wenn man auch noch ins Mittelalter hinein bis zum 13. Jahrhunderte Mauern .in rechtwinkelig zugerichteten Bruchsteinen, deren Länge häufig die Höhe nicht , überschritt, und in wagerechter Schichtung erbaute, so sind doch die Steine grösser ,als hier und die Schichtung ist nicht so genau durchgeführt/ Diese Ansicht ist, was zunächst die Steingrösse betrifft, nicht haltbar. Die a. 0. auf Taf. II beigegebene genaue Abbildung eines Musters des Bopparder Mauerwerkes zeigt auf einem Flächenraum von 22" Höhe zu 5' 3" Länge, d. h. etwa 57,5 zu 164 cm, vier Steinlagen zu je 5 bis 7 Steinen, zusammen 24 ganze und 2 halbe Steine. Wenn dagegen an mittelalterlichen ebenso aus rechteckig zu- gerichteten Bruchsteinen erbauten Mauern eine solche z. B. in der Burg Baden- weiler auf einer Quadratfläche von 50 cm Seitenlänge 20 ganze und mehrere Steine zum Theil, in Plixburg (Wasgau) innerhalb eines Quadratmeters sechsmal ^iiben Steine und in Castel (Thurgau) auf derselben Fläche 6 und auch 7 Lagen m je 7 bis 8 Steinen zeigt, so ist damit die spätere Verwendung noch kleinerer Steine dieser Art — übrigens auch in völlig gleichmässiger Schichtung — hinläng- lich nachgewiesen. Dass ferner Mauern dieser Art bei uns nur bis ins 13. Jahr- hundert hergestellt worden sein sollten, wäre aus bekannten Gründen jedenfalls M-hwer zu beweisen. — Wie wir oben bei Vitruv gesehen haben, begnügten sich die Kömer, «'-leritati studentes, zumeist damit, den Raum zwischen den beiden sorgfältiger auf- ?»»tnauerten Stirnseiten ihrer Mauern mit einer farctura, dem „Gusswerk-, j umzufüllen. Ueber die Herstellung desselben bemerkt Oberst v. Cohausen1): „Das Innere ist in Schichten getheilt, deren Höhe der der Bekleidsteine gleich ist. Die >'**ine im Innern sind klein, viel kleiner als die der Bekleidschichten und stehen meist auf der .H<«rhkante; sie ruhen auf einem steifen Mörtelbett, in welches die Steine nicht überall eingesunken, -► M auf das vorliegende keine Anwendung, ebensowenig wie auf das mittelalterliche Mauerwerk : . >r Beton ist erst ein Product der neueren Zeil. Man kann an der Heidenmauer sehr wohl er- i"M*ii, wie die auf die Stickung ausgebreitete Mörtelschichte auf lange Strecken trocken ge- worden, und wie eine glatte Tenne ohne alle Verbindung mit der darüber befindlichen Schichte ist/1 Dasselbe findet sich Wehrbauten S. 14 wiederholt mit dem noch entschiedeneren Hin- ?-?'i#*n: „Wenn man unter dem Ausdruck Gussmauer eine Mischung von Mörtel und Steinen, »l-o Beton versteht, so nennt man etwas, was jene (alten) Zeiten nicht gekannt haben; weder die Jt •inet noch das Mittelalter haben Beton ; denn was bei oberflächlicher Betrachtung so aussieht, ist *> jremarht, wie wir sagen* etc. Auch Mauerverbände S. 59 wird dieselbe Behauptung und VMHtang vorgetragen •). ') Grenz wall S. 180. Eh handelt sich da zunächst um die Wiesbadener „Heiden- -*-*r* . allein zum Srhluss bemerkt der Verfasser ausdrücklich: „Die beschriebene regieinen- V - und kunstlose Ausführung von massiven Mauern wurde von den Römern bei *li*o (', a « l e 1 1- und Stadtbefestigungen diesseits der Alpen angewandt/ ■) Der Verfasser beruft sich dabei regelmässig auf die Darstellungen der Trajanssäule, "■ WfebbVh Arbeitertrupps mit Steinen und Kalk auf der im Bau begriffenen Mauer entlang •••••rii und andere gleichfalls auf der Mauer selbst stehende Leute das innere Gussmauerwerk mit ^Unijrfern bearbeiten. Auch von noch näher angegebenen Einzelheiten al>gesehen, kann diese 106 Wenn sich bei der (von mir nicht untersuchten) Wiesbadener Heiden- inauer die angegebene Structur findet, so sind doch an dies Beispiel zu weitgehende und entschiedene allgemeine Folgerungen geknüpft worden. Schon der jener nächstgelegene Römer- bau der Zahlbacher Wasserleitung, bei deren Pfeilern fast ausnahmslos das Gussmauer- werk offenliegt, zeigt hier nicht die bei der Heiden- mauer hervorgehobene Structur. Erscheint hier das Gussmauerwerk zum Theil, besonders mehr nach unten, oberflächlich lagerhaft geordnet, so bietet es doch andrerseits vielfach ein regelloses Durcheinander der durchschnittlich handgrossen Steine von allen möglichen Formen und des mit Kieseln bis zu etwa Wallnussgrösse durchsetzten Kalkes, in der That einen „kunterbunten Brei', der völlig lückenlos miteinander verbunden ist1}. Auch beispielsweise bei dem ringsum in weiter Ausdehnung freiliegenden Kern der Kasteil- mauer gegenüber Stein a. Rh. muss man lange suchen, bis man irgendwo vereinzelt eine mörtelfreie Lücke findet. Nur an einer Stelle des südöstlichen Eckthurmes zeigt sich eine dicke Mörtelschicht mit glatter Oberfläche, während die unteren Lücken der zunächst darauf gebrachten Steine unausgefüllt sind. Dieses ausnahmsweise Vorkommniss ist offenbar durch eine Unterbrechung der Mauerarbeit und Unachtsamkeit beim Wiederbeginne derselben zu erklären2). Bezüglich des Castells von Irgenhausen bezeugt der in Procedur schon deshalb nicht auf der Trajanssäule dargestellt sein, weil dort die in Bau begriffenen Hauern ausnahmslos noch viel dünner abgebildet sind als die einzelnen den dabei beschäftigten Maurern zugereichten Quardersteine dick sind. (Fig. 34). Die Darstellungen zeigen daher auch nirgends etwas von der Herstellung einer Gussmauer Oberhaupt oder einem „Materialieniransport Ober die Hauer, die dadurch zu einer trockenen Chaussierung festgetreten wird.* Es dürfte da» auch bei einer im Bau begriffenen, nur aus kleinen Steinen zusammengesetzten Hauer wenig zweck- mässig gewesen sein. ') Wie ich nach trägt ich gefunden, hebt freilich von Coliausen Mauer verbände S. 59 hervor, dass auch bei diesen Pfeilern allgemein sich die in einzelne Zeilen gelheilte Stickung meist schräg gestellter Steine weder unten in die Schichten sehr steifen Mörtels eingedrückt habe, noch dieser oben in die Fugen der Stickung eingedrungen sei, vielmehr eine Menge dreieckiger Höhlungen offen lasse. Eine oder auch zwei Zeilen mit ihren Hörtelschichten hielten immer gleiche Hohe mit den Parameulschichten. — Bei dieser meiner eigenen früheren Wahrnehmung grade entgegenge- setzten Darstellung habe ich den Vorstand des Vereins z. Erforschung rhein. Gesch. u. Alterth. z. Mainz um gewissem) assen authentische Entscheidung gebeten. Dieselbe lautete (v. 11/9 !I2, gez. Dr. L. Lindenschmilt) dahin, dass .bei genauer Besichtigung und Prüfung des .Mauerwerks eine Abwechslung zwischen Stein- und Kalkscl lichten nicht zu erkennen, im Gegentheil .die Lagerung der Steine des Hauerkemes so unregelmfissig als denkbar ist." Der Mangel an Lücken wird weiterhin bezeugt. ') Mit dieser kaum bemerkenswerthen Einschränkung ist es daher zutreffend, wenn Dr. F. Keller (Hitth, d. Züricher antiqu. Ges. XII, 7, S. 277) von dieser Hauer schreibt: .Der Kern besteht aus verschwenderisch ausgegossenem Kalk, klaren Sandkörnern und Brocken von Sand-, Kalk-, Tuff, und Kieselstein, welch letztere auf der Ostseite ein Gewicht von 1-2 Centnern erreichen. Zwischenräume aus Unachtsamkeit der Arbeiter und Eilfertigkeit entstanden, zeigen sieb gar nicht." 107 diT Anm. genannte Forscher ebenda S. 313: „Das Füllwerk der Mauer besteht aus verschwenderisch ausgegossenem Kalk... und unordentlich hinein- geworfenen Steinen/ Generalmajor Wolf constatirt bei dem von ihm auf- gegrabenen Castell Alteburg bei Cöln1) mehrfach geradezu das Vorhandensein von , Beton-, sowie von Gussmauerwerk aus Cement mit Basalt- und Tuffsteinstücken Kastell Altebur*. Köln 1889 *) Vgl. hiezu Mothes, Baulexikou, II „Uussge wölbe.* ') v. Keumont, Kunstbl. 18i7, 118. *l Z. B. „Struetura verborum" Cic, Plinius a. O.: isodomum vocant gemts struchtritc. \ r u v. ilo h a a t* e n führt Mauerverbände S. 5U5 in anderem Zusammenhange diese Stelle des *4rav an mit dem Bemerken; .Man wäre fast versucht, sich unter ruderatione einen Beton von tUarrabfUleo zu denken." Pas* Vitruv in der That nur dien hat bezeichnen wollen, erscheint -* zweifelte». 108 menge von Steinen und Mörtel kommt ein regelmässig in Schichten, besonders auch lhi ährenformigen Verbände „geordnetes" Mauerwerk vor, ja beides findet sich wechselnd in derselben Mauer z. B. bei dem Kastell von Oberwinterthur (Fig. 35')), Ebenso verschiedenartig wurde das Füllwerk auch bei mittelalterlichen Burg- bauten hergestellt. Vielfach erscheint das- selbe durchweg lagerhaft, ja so sorgfältig geschichtet, dass ein mehr oder weniger vollständiges opus spicatum hinter den Be- kleidsteinen zu Tage tritt8}, oder auch ohne dass einzelne völlig gerade durchlaufende Lagernigen auffallen 3), während der Mauer- kern anderwärts ein absolut regelloses Durch- pj- j(, einander zeigt4). Was nun die Art und Weise be- trifft, in welcher die lückenlose „ntderatio* hergestellt wurde, so sind deren ja drei verschiedene denkbar: ein Hineinschütten des vorher schon mit den Steinen durch- inengten Mörtels, ein Uebergiessen der hineingeworfenen Steine mit so dünnflüssigem Mörtel, dass derselbe in alle Lücken eindrang, und ein Hineinwerfen der Steine in den vorher hineingeschütteten Mörtel. Dr. Lindenschmitt vertritt zunächst be- züglich der Zahlbacher Wasserleitung entschieden die letztere Procedur6), eine An- sicht, die auch nach den schon angeführten Stellen von Dr. Keller und Stapel getheilt wird. Eine Stelle in den Deutschen Städtechroniken 5. 5 (Augs- burg) belehrt uns jedoch allem Anscheine nach, dass wenigstens im Mittelalter auch das umgekehrte Verfahren geübt wurde. Nach derselben „was der turn mit grossen quadranten auszen gemauert und innen auch und in der mitte Kislingstain mit morter ein gerent und gegossen." Das heisst: zwischen die äussere und innere Quadermauer waren Kieselsteine mit Mörtel überschüttet0) und Übergossen. Höchstens könnte ') Noch Keller, Rom. Ansiedl. in .1. Osl sc h w eiz I Taf. II. S. S8ä bemerkt derselbe dazu, dass das .Füll werk aus Mörtel besieht, in welchem hier Kieselsteine in regelmässigen Schiebten einge- bettet, dort Splitter von Fündlingen nebst zerbrochenen Dachziegeln unordentlich hineingeschüttet liegen.' ') Lagerhaft z. B. Scharfenberg (Rheinpfalz) und Hoher Schwärm (Thüringen) opus spie, bei Saaleck ebd., Reicheneck (Nordbayern) , Hammerstein und BrOmser- burg am Rhein, Altbaumburg (Rheinpfalz), Esch (Luxemburg). Königs t ei n (Taunus) ') So besonders bei dem aussen aus ungefügen Findlingen aufgerichteten Berchfril von Grünenberg, Gant. Luzera. ') Beispielsweise bei H e i 1 s b e r g (Südbaden). Vgl. Stapel, Hitth. d. K. Sachs. Vereins 1837 S. 597, wonach das Füllmauerwerk der Bergfrite von Kvffhäuser und Rothenburg aus „Steinschutt, wild in eine grosse — bzw. .überflüssige' — Menge Gipsmörtel ei nge- worfen" besteht. ') Nach der angeführten brieflichen Mitteilung. Die hineingeworfenen Steine .wurden .fest in einander gestossen und gekeilt. Der zwischen den einzelnen Steinpartien sichtbare Kalk .macht öfters ganz den Eindruck, als sei er beim gewaltsamen Hineindrücken der Brocken und .flachen Steine emporgequollen." ') Rennen = gerinnen machen, über etwas schütten, wie sie ranten üf ihr gebetne erden unde steine, (Apollon. von Tyrland, ged. von Heinr. v. Neuenstadt. Gothaer Handschr. 11315) Auch nach Knignt. Entw. der Archit. unter d. Normannen, 10—14 Jhdt. (Lp*. 1841] wurde bei diesen das Gussmauerwerk in der Weise hergestellt, dass zwischen die .kleinen Steine der Füllung heisser Mörtel gegossen wurde, wonach die ganze Masse sich zur Festigkeit too Felsen verhärtete," 109 hier durch das .mit" ein gleichzeitiges Hineinschütten des schon vorher gemengten WiKsmauermaterials bezeichnet sein. Würde dies letztere Verfahren bei grösseren Füllsteinen, wie solche oft genug vorkommen, gewiss nicht zweckmässig gewesen timmt zum Ganzen und findet sich geradeso bei anderen Bauten des römischen .Mainz. Dass Mauerung im Fischgrätenverband von ganz ähnlicher Beschaffenheit .an Denkmälern aus der Römerzeit sowohl in hiesiger Gegend als anderwärts er- »wiesen Ist, mag zum Ueberfluss nebenbei bemerkt werden Bringt die »l'ntersuchung nicht durchschlagende entgegengesetzte Ergebnisse zu Tage1), so wäre .aus den dargelegten Gründen der Grundstock des fraglichen Mauerzuges als »romisch in Anspruch zu nehmen. u Vgl. auch weiterhin (opus spicatum). Im Uebrigen wird des schnelleren und gleichmäßigeren Trocknens, wie d*r bequemeren Handhabung wegen der Gussmauerkern in nicht zu starken Schichten immer zugleich mit den Aussenmauern aufgeführt worden sein, wodurch ««-hon von selbst hie und da ein gewisses lagerhaftes Ordnen seiner Steine ent- stehen musste. Nicht so selten freilich ist das Mauerwerk unserer mittelalterlichen Burgen auch in der Weise hergestellt worden, dass man einfach die Wand ihrer ganzen Dirke nach gleichförmig aufmauerte und dabei nur die zur Herstellung platter Aussenflächen, event. auch durchlaufender Lagerfugen am meisten geeigneten Steine (behauen oder nicht) nach aussen, das übrige zur Stelle geschaffte Material an Bruch- oder auch Feldsteinen minder geordnet in der Mitte verwandte. Eine Scheidung des Mauerwerks in die tres crustae des Vitruv (duae frontinm et una nrdia fardurae) fällt dabei also ganz fort. Nach v. Cohausen (Wehrbauten S. 14 u. Bonner Jhrbch. 1871 S. 95 1 wurden die Steine der römischen Füllmauern — zunächst die der Wies- l»id«*ner Teufelsmauer — nur deshalb mehr oder weniger schräg gestellt, um die S lurhthöhe der Bekleidsteine nicht zu überschreiten, und sind diese Füllsteine da- ') Bexflglicher «pÄlerer Bericht ÜixJet sich a. O. uiebt. 110 gegen bei mittelalterlichen Bauten, die grössere Bekleidsteine haben1), gleich- falls grösser, so dass sie die äussere Schichthöhe nicht so genau einhalten. Auch Prof. Durm a. 0. hebt mehrfach hervor, dass — allerdings aus einem anderen Grunde, nämlich um ein ungleiches Setzen des Mauerwerks zu verhüten — die Steine des Füllwerks der Grösse nach nicht im Missverhältniss zu den Bekleidsteinen stehen dürfen. Dass diese Regeln auch bei römischem Mauerwerk keineswegs immer befolgt wurden, zeigen u. A. die Kastellmauern von Burg a. Rh. und Pfyn (Ad fines), bei welchen das Füll werk (auch nach dem Zeugniss Dr. F. Kellers, Mitth. der Züricher antiqu. Ges. XII, 7, S. 277 u. 293) bis zu centnerschweren Steinen zeigt, bei nur 3—5 zu 5—10 Zoll grossen Bekleidsteinen. Das Mauerwerk ist in solchen Fällen annähernd das gleiche wie bei den mittel- alterlichen Bauten im Norden unseres Gebietes; es besteht im Wesentlichen aus diesen unbehauenen Steinblöcken, die nur nach den beiden Aussenseiten hin durch kleine roh zugerichtete Quader (wie im Mittelalter durch Backsteine) verblendet sind. Ein Gussmauerkern kommt auch bei hinlänglich starkem Bruchstein- mauerwerk, dem opus antiquum oder incertum des Vitruv, vor. Was die letztere Mauerweise betrifft, so hat selbst Krieg v. H. (Mil Har- are h. S. 133) dabei kein (vermeintliches) Unterscheidungsmerkmal zwischen römischer und mittelalterlicher Technik auffinden können, zumal Bruchsteinmauer- werk n bereits schon im Anfang des XI. Jahrhunderts von einigen Klöstern vor- trefflich ausgeführt wurde.* Die Mauer des Gasteils Alteberg bei Walldürn be- stand beispielsweise2) „aus plattenartigen Kalkbruchsteinen von durchschnittlich „6 bis 10 cm Dicke und 20 bis 40 und 50 cm „ Länge, wie solche unfern gebrochen werden. „Sie waren in regelmässig abgeglichenen Schichten, „namentlich an der Aussenseite, mit breiten „Fugen in reichlichem Kalkmörtel versetzt und „der Zwischenraum zwischen den vorderen und „hinteren (weniger sauberen) Kopfsteinen mit Fig. 36. „Steinbrocken im Mörtelguss ausgefüllt." Fig. 36 giebt nach v. Cohausen, Grenzwall, Taf. 22 das Mauerwerk eines Grenzwallthurmes südlich der Lahn mit zum Theil sehr un- gleich grossen Steinen. Im Allgemeinen scheinen die im Bruchsteinbau sehr ge- übten Römer horizontale Lagerung der überwiegend plattenförmigen Steine und mit Hülfe reichlichen Mörtelzusatzes durchlaufende Lagerfugen besonders angestrebt zu haben. Auch v. Cohausen bemerkt „Mauerverbände" S. 65: „Der Rauhmauerverband , den die Römer opus incertum nennen, ist bei ihnen so gut und „so schlecht, wie er bis zur Gegenwart geblieben ist; höchstens konnte man sagen, dass bei ihnen „die Neigung, waagerechte Schichten und Henkrechte Stossfugen einzuhalten, starker war als in der „späteren Zeit, in der man sich vielfach begnflgte, alle 1, % 3 Fuss eine waagrechte Abgleichung ein- treten zu lassen"). Der Rauhmauorverlmnd nilein giebt kein Kennzeichen zur Beurtheflung der ') Vgl. durflber vorhin. ■) Krewrichtfr n. D. (lonriidy Im Co r roxp. Bl. des Gesammtvereins 188i. S. 10. ') Die«« Ahtrlfktiung MiM JfdntifnllN filliiflg genug auch ganz. i nicht altes und r lander st Bast. Wohl aber sehen wir an fie- .Umlen aus dem 13. bis 15. Jahrhundert Verbände In Anwendung gebracht, die au? der Natur des jiiMeins entnommen, »ich hei romische» (iebiluden nicht änden wurden.* Als solche Verbände werden a. 0. angerührt die (irauwackesteine , welche Musen-, oder r.iutenftrniig brechen und daher einander mit den Spitzen berührend, schräge anstatt senkrechter I-iirerfugen bilden, die durch grössere Porphyr- oder QuarzblOcke hergestellten waagrechten Aus- h'b'ii'hungiwchicliteii zwischen unregelmässigem Verband aus kleineren Bruchsleinen (Berchfrite von Wmderk an der Bergslrasse und Heimburg am Rhein, Ahb. Cap. *) und die Holzscheit- oder üulcnfonnigen Basalte, die bald abwechselnd als Läufer und Binder (Adolfseck Prov. Nassau). Uil'l nur ab Binder vermauert wurden. Das von der Aehnlichkeit mit der Kornähre (spica) sogenannte opus > p i r a t u m , deutsch der ihren förmige, auch Fischgräten-Verband, ist anscheinend bisher nur an spatrömischen Bauwerken nachgewiesen,1) jedoch nicht, wie Prof. Uurm a. 0. S. 137 meint, nur im Back- und Bruehsteingcmäuer, sondern auch aus unbearbeitet gelassenen Sammelsteinen hergestellt.1) Italien Ä. Fig. 3 7. Beispiele der Anwendung bei Römerbauten bieten Amphitheater zu Verona aus dem 3. Jahrhundert, in Deutschland u. A. die Anstedlung der Altstadt bei Messkirch (Fig. 37 nach Durm a. 0.) und Stellen des Castells Saalburg, sowie der alten Ring- mauern und Thürme von Boppard (Fig. 38 nach v. Eltester, Bonner Jahrbch. 1871). Mit besonderer Regel- mäßigkeit — je drei schräg gestellte Lagen von Waken zwischen horizontalen zwei- oder dreireihigen Backstein- ländern — bei grossen Mauerflächen angewandt findet sich das opus spicatum dann an der Ringmauer des Theodorich zu Verona (um 500 Abb. bei Krieg S. 148 u. Durm S. 137). Im deutschen Reiche findet sich diese Bauweise u. A. an folgenden mittelalterlichen Burgen: Brömser- burg. Runkel, Altenstein (Unterfranken), Cobern Ehrenburg, Königstein, Hohenkrähen, Drei- ■ irhenhain, Saaleck , Reicheneck, Schar fen- b*- r g , dann im Österreichischen bei Dürre »stein, Tau fers, Karlstein (bei Reichenhall) Rauheneck, Gösting, in der Schweiz bei Gräplang, Freudenberg, Nicderjuvalta, Hohenkü ngen, Hohcnrätien u. s. w. Der Ursprung aller dieser Burgen weist in eine (ruhe Zeit zurück und die genannten Beispiele scheinen mithin die allgemeine Annahme zu bestätigen, dass ildü ahrenförmige Mauerwerk ein Kennzeichen der älteren Burgbauzeit sei. Nach mm Fig. 38. ') VgLu. A. titmmln, ßncgclop. deebeaux ar tiplaetiquee (Pat\x 1873) 1. 1 S. «30: u m ueage duz U* Romain* de ta decadenee et pl** frequemmeitt daiu U* catutractiotu oMnifotka, lombarde», mtrovittgiemte* et earlonittgiettne* ," nachdem freilich S. «00 gradezu be- haoptrt ironlen. das dos oput epie. „n'a gfri en wmu/f chez le* Romaine." ') So findet es sich aus Feuer- oder Flinlsteiiien bei dem. tuttntm Xichborougk au der kM.twhm KiUl*. (Krieg v. H. S. Itt). Krieg v. H. (a. 0. S.' 341) wurde dasselbe besonders häufig im 12. Jahrhundert, nach v. Cohausen (Bergfriede S. 18) nicht über die ( erste Hälfte des dreizehnten hinaus angewendet, und wenn Frank behauptet, dasselbe noch „an Burgen des 14. Jahr- hunderts im Hegau und am Rhein öfters" gefunden zu haben, so erscheint diese nicht durch Beispiele belegte Angabe wenig beachtlich.1) Bei Hohenkräben im Hegau findet sich allerdings eine grössere in op. spie, ausgeführte Mauerfläche an dem innern (dritten) Thorbau (eine Stelle derselben Fig. 39), den ich seiner verschiedenen, hinter einander liegenden Ab- rig.39. schnitte wegen dem späteren Mittelalter zuschreibe; allein es handelt sich dabei zugleich um die äussere Mauer dieses Baues, die als Theil der Ringmauer der Hauptburg sehr wohl schon dem älteren Baue angehören kann. Jedenfalls bei Hauern aus länglichen, durchschnittlich etwa faustgrossen Flussgeschieben, die sich zur wagrechten Vermauerung wenig eignen, ist der änrenförmige Verband auch noch später in Anwendung geblieben. Ein Beispiel bietet das 1334 genannte Rosgartenhaus in Konstanz. Auch in Bruchsteinen linden sich vereinzelte kleine Stellen noch späterhin, so bei der anscheinend spät- mittelalterlichen westlichen Ringmauer von Mägdeberg im Hegau. lieber die Häufigkeit des opus spicatum bei mittelalterlichen Bauten kann man die widersprechendsten Ansichten finden. Wahrend Näher (deutsche Burg S. 17) hervorhebt, dass hm (im Gegensatz zu Frankreich) in Suddeutschland nur zwei Fälle seiner Anwendung (Borg König- stein im Taunus und die Kirchhofemauer von Königsbach bei Pforzheim) bekannt seien und es sich also bei uns nur um ein ganz vereinzeltes Nachahmen römischer Hauertechnik handeln könne, bemerkt v. Cohausen gelegentlich (Nass. Annalen 1891 S. 101) dass bei Gutenfels am Rhein „keine Spur von der ehemaligen Falken sleinischen Burg vorhanden ist, wie sie sich wenigstens hier .und da noch im Fischgräten verband des Hauer werk s zeigen müsste, da dieser bis zum üebergangs- „slyl angewandt wurde." — Wie hier Näher die Häufigkeit dieser Bauweise sehr unterschätzt, kann man andererseits gewiss nicht behaupten, dass Hauerwerk, bei welchem dieselbe nirgends zu Tage trete, deshalb erst der Zeit nach dem Uebergangsstyl angehören könne. Während Prof. Durm a. 0. das opus spicatum kurzweg für «eine schlechte Spielerei" erklärt, ist nach Krieg v. H. (Mil i iärarch. 121 u. 149) „das statische „Motiv für denselben die Vertheilung des senkrechten Druckes der darauf ruhenden „Last, zunächst aber auch die unregelmässige Gestalt der grade vorhandenen „Bausteine, die, für horizontale Lager an sich weniger"geeignet, die Herstellung der „letzteren durch schräge Stellung der einzelnen Steine (hin und wieder mit kleineren „als Ausfüllung) leicht gestatteten." Oberst v. Cohausen ist (Mauerverbände S. 68) der Meinung, „dass der Verband aus der Absicht entstand, auch mit kleinen „dünnen Steinen die wagrechte Schichtenreihe , welche durch nebenanstehende „Handquader oder grössere Steine gegeben war, einzuhalten. Man lehnte dann „die plattenförmigen Steine mehr oder weniger schräg an diese an und wechselte „in den Schichten, indem man die Steine bald rechts bald links neigte, um einen „nachtheiligen Seitenschub zu vermeiden." Gegen die Auffassung dieser Bauweise als blosse Spielerei spricht auch wohl schon der Umstand, dass dieselbe bei unseren Burgbauten wohl nie zur äusseren Zierde — etwa wie bei den Römern das ähn- liche opus reticulatum — in regelmässiger Durchführung auf grösseren Mauer- ') Im Hegau giobt es überhaupt keine .Burgen des 14. Jahrhunderts', und die am Rhein vorhandenen — Katz , Hau« , Pfalzgrnfen.-lein und Eltville — haben meines Wissens kein opui spicatum. m Dächen, dagegen od genug an der inneren Mauerseite, hinter Bewurf und selbst hinter den Bekleidsteinen sich zeigt. Es erscheint danach als ein den Maurern -einer Zeit geläufiger Handwerksgebrauch, den sie einfach als zweckmassig an- wandten, wo ihnen das zur Hand liegende Steinmateria! gerade Anlass dazu bot. ') Die Bauweise des opus spicatum gilt für eine Technik, welche besonders iU-n Comacinischen Maurern eigen war, jenen von der Insel Comacina im Corner See so genannten lombardischen Bauhandwerkern, welche vom Wiederauf- leben der Steinbaukunst bis ins 15. Jahrhdt. diesseits der Alpen Arbeit suchten und fanden2). Diese Annahme scheint ihre Bestätigung in dem Umstände zu finden, dass diese Technik auffallend viel hei den Burgbauten des schweizerischen Rhein- Ihales . dem jenen Maurern zunächst erreichbaren auswärtigen Arbeitsfelde, vor- kommt. Sie ist jedoch auch unter den Angelsächsischen (bis um 1020 geübten) und Prankischen Mauerverbänden, besonders in Westfrankreich nicht selten8). Sichere Unterscheidungsmerkmale zwischen römischem und mittelalterlichem opus spicatum sind schwerlich festzustellen. Hier wie dort kommt dasselbe sowohl an der Aussenfläche wie im inneren „Gussmauerwerk" vor, hier wie dort selten in gleichförmiger Ausführung auf grösseren %^^$5\ Flächen, sondern zumeist unregelmässig oder in kurzen, bald Tj^mTS wieder unterbrochenen Anläufen. Ausnahmsweise ist es bei *r&v*!f8 einem Mauerthurm von Freudenberg bei Ragaz auch mit rev'elmässigen Schichten (in der Ansichtsfläche) annähernd kreis- runder Steine verbunden. (Fig. 40) Ebenso ausnahmsweise sind anstatt des sonst immer ganz lückenlosen Gemäuers bei dem .Pulverthurm" von Meran und der Ringmauer von Nieder- j n v a 1 1 a in Graubünden die Steinzeilen durch Schichten so steifen Mörtels gelrennt, dass dieser fast überall Lücken zwischen den Steinen gelassen hat. (Vgl. S. 76 f.) — Auch noch sonstige eharacteristische Kennzeichen römi- •*-her Mauertechnik wollen einige Forscher gefunden haben. So Fig. 40. zeugt es bei der Lindauer Heidenmauer nach Ansicht des Prof. Rziha von einer nur den Römern zuzutrauenden Sorgfalt, dass dort kein Stein .auf dem Sturze stehe, d. h. dass seine Specialschichtung senkrecht, anstatt hori- zontal liege."*) Andrerseits weiss es Archivr. Eltester1) als ein .sprechendes" imd »characteristjsrhcs Beispiel echt römischer Mauertechnik" anzuführen, dass bei der Bopparder Ringmauer über den Sockelquadern zuerst eine Lage recht- eckiger und zwar auf der kurzen Seite (auf dem Kopfe) stehender Bruch- -U-ine 6 Zoll hoch aufliege, darauf eine Schicht ebensolcher Steine liegend (der ') Mitunter scheint freilich derselbe auch gedankenlos angewendet m sein. So bei Hohen- ritjen, wo ila.» sehr Kchieferige Siein malerial sowohl der ReUislung, :\\* besonders des nur in h -litong der Tafeln glatten Bruche« wegen sich mehr zur wagrechten (platten; Vermaueriing ge- eignet hatte. ") Krie g v. H. a. (>. S. 2*3, Milth. der k. k. Ce n t ra Irom m i »s. 187t S. 47. ') Vgl. Motlus. Raule. ikon I, 100 und III. 373. ') Schriften des Bodennee ve re i n * Heft 1i. ]>i<*e Behauptung ist nttritreni. Ih.Uichlich nnrichlig. vgl. meine Abhandlung ebd. Hefl il S. 9i f. ') Bonner Jahrb. 1)471. S. SO. 114 Länge nach gelagert) von 4 Zoll Höhe, darauf wieder eine Schicht stehend folge und so fort. Bei den auf dem Kopfe stehenden wird auch die „Specialschichtung" zumeist eine „senkrechte* sein. Im Uebrigen kann weder das Eine noch das Andere als Kennzeichen speciell römischer Bautechnik gelten. Als Beispiel eines Versuches neuer Zeit, aus dem Mauerwerk die vermeint- lich wohl römische Bauzeit zu bestimmen, mag schliesslich noch folgendes dienen: In Kunstdenkm. d. Ghzths. Hessen. Kr. Offenbach, S. 557 bemerkt Prof. Schaefer zu dem runden Berchfrit von Gross-Steinheim: „Das Vorhandensein von Sporen vermauerten Gesteins aus gebrannter Erde in den unteren Theilen des Bergfriedes ist schon von der älteren Forschung als ein Zeichen für den römischen Ur- sprung des Thurmes angesehen worden. Wir haben an den von Verputz freien Mauerstellen ge- funden , dass der Bergfried auf der etwas vortretenden Substruction eines älteren Bauwerkes sich erhebt. Die Substruktion lässt zum einen Theil eine geregeltere, vermuthlich spätere Basaltver- kleidung erkennen, zum anderen Theil aber ein ungefüges Gemäuer, welches den Eindruck von Gussmauerwerk macht und schon darum nicht wohl als ein gewöhnliches Füllmauerwerk angesehen werden kann, weil es in der Flucht der benachbarten Basalt Verkleidung liegt. Es kommt hinzu, dass das Gemäuer Bruchstücke aus gebranntem Thon enthält, deren gebogene Formen unzweifelhaft auf Gefasscherben hindeuten, worauf auch die dünnen Wandungen schliessen lassen. Die Erscheinung ist für die Lösung der Ursprungsfrage der Substruktion des Bergfriedes deshalb von Wichtigkeit, weil technische Momente dieser Art nur an Römerwerken und in der karolingischen Baukunst vorkommen, für welche Letztere die Ueberlieferungen der römischen Architectur grundlegende Bedeutung hatten. Der Bergfried selbst gehört nach der tektonischen Beschaffenheit der Untergeschosse dem 14. Jahrhdt. an.* Vorher wird a. 0. auseinander gesetzt, dass gewichtige Gründe für die „wehrhafte Benutzung" der Oertlichkeit von Gross-Steinheim „durch die Römer" im Zusammenhange mit dem limes sprächen. Ein so starker römischer Rund- thurm ist aber nach dem früher von mir Ausgeführten an diesem Orte so unwahr- scheinlich, dass er ohne triftigste Beweisgründe nicht angenommen werden darf. Ebenso wird die Errichtung des Unterbaues schon in karolingischer Zeit, an sich recht unwahrscheinlich (s. 4. Cap.), dies noch mehr dadurch, dass die Burg erst kurz vor 1300 genannt wird, und aus der angegebenen Beschaffenheit des Mauer- werks (abgesehen vom Mörtel) kann vielleicht geschlossen werden, dass da, wo die Bekleidung fehlt, ursprünglich anderes Mauerwerk sich angeschlossen haben mag. — Ueber die von Gerüsten und Ankerbalken veranlassten Löcher im Mauer- werk s. Gap. 4 am Ende. — Die Ergebnisse des bisher in diesem Buche über den römischen Ur- sprung unserer Burgen Ausgeführten sind, zusammengefasst , im Wesentlichen etwa folgende: Die älteren, bei der ersten Occupation unseres Landes von den Römern angelegten Kastelle haben der Regel nach eine so wenig von Natur feste Lage, als solche zumal für Höhen bürgen nicht geeignet erscheint. Es fehlt auch hier nicht an Ausnahmen, indessen wird die Wahrscheinlichkeit, dass an der Stelle einer Burg ein Kastell gestanden habe, um so geringer, jemehr es sich dabei um einen hohen und allseitig schwer zugänglichen, einen in sich unebenen oder eng be- schränkten Platz handelt. In der letzten Zeit ihrer Herrschaft wurden von den Römern besonders im Westen des Rheines Befestigungen auf besonders von Natur festen Plätzen angelegt. Die bei den Kastellen häufige Form eines Rechtecks mit abgerundeten Ecken kommt ausnahmsweise auch bei Burgen vor. Nicht selten finden sich aber 115 auch Kastelle und andere römische Befestigungen von unregelmässig rundlicher und vieleckiger Form. Die rechtwinkelige Durchschneidung der Kastelle durch zwei Strassen mit je zwei Thoren sowie die Besetzung ihrer Ringmauer mit Thürmen in regelmässigem Abstände ist den Burganlagen fremd, aber auch bei den Kastellen keineswegs immer vorhanden. Die Kastelle hatten keine Schildmauern, Zwinger, Vorburgen oder innere Abschnitte, letztere kommen nur bei den späteren linksrheinischen Befestigungen vor. Auf Plätzen, wie sie auch für mittelalterliche Höhenburgen beliebt waren, hatten die Römer einzelne Wacht- und Signalthürme angelegt, die, wenn sie ?<*ringere Maasse hatten, was die Regel war, durch einen Mauermantel verstärkt M*hr wohl als Kern eines Berchfrits dienen konnten. Die Stärke, bezw. der Umfang, den die Mauern und Thürme unserer Burgen zeigen, kam auch bei Römerbauten vor, wenngleich besonders bei den Thürmen nicht als Regel. Die Römer halten im Innern der Kastelle keine Thürme. Ein inmitten rints von der Nattir gegebenen Burgplatzes stehender Berchfrit könnte daher nur etwa in einer specula oder einem monopyrgium seinen Ursprung haben, wie ander- ste dies bei einem auf der Bergseite in die Ringmauer vorgeschobenen Burg- fhurme ausgeschlossen erscheint* In einigen Ausnahmefällen Übsst sich nachweisen, dass auf der Stelle einer römischen Befestigung eine Burg errichtet worden und selbst dass solches mit Be- nutzung der römischen Mauern geschehen ist Einen den Bautheilen oder auch nur dem Platze nach römischen Ursprung einer Burg darf man aber nicht ohne lbe nur eine bürgerliche war. Je weniger sich eine Burganlage bezw. ein Bautheil derselben irgendwie w> dem im Mittelalter auch sonst Gewöhnlichen unterscheidet, um so weniger hat nun Ursache, einen römischen Ursprung derselben zu vermuthen. Da der sehr verschiedenartige mittelalterliche Mauerbau sich auf Grund- lage des römischen entwickelt hat, können Mauertechnik und die Art des Mörtels ind Stetnmaterials nur ausnahmsweise unterstützende Beweisgründe für p wüschen Ursprung liefern. Buckelquader mit Randschlag haben die Römer nach- ^••uJich auch bei uns angewandt; dieselben waren jedoch im Mittelalter so ge- bräuchlich, dass sie in keiner Form einen Wahrscheinlichkeitsschluss auf älteren (>*prung rechtfertigen. Die Trefflichkeit des Mauerwerks ist im Allgemeinen i* »n Beweis seines römischen Ursprunges. 8* Drittes Capitel. Entwickelung der Burgen aus nicht römischen Befestigungen. (Gemeinsame Grundzöge aller Befestigungsbauten. Mannigfaltige Formen alteinheimischer Befesti- gungen. Deren Entwickelung zu gemauerten Burgen. Die Lehre von der „motte".) D, !as gesammte Befestigungsbauwesen hat eine Anzahl durch Zweckbestim- mung und Natur der Sache so von selbst sich ergebender Elemente, dass es nicht überraschen kann, wenn wir dieselben fast bei allen Völkern und zu allen Zeiten in gleichartiger Weise — nur mehr oder minder entwickelt — wiederfinden. Da lag am nächsten die Wahl eines schon von Natur, also entweder durch Wasser und Sumpf oder aber durch Höhenlage und steile Abhänge möglichst ge- schützten Platzes. • Die künstliche Befestigimg des Letzteren geschah dann besonders durch Erd- wälle oder Steinmauern, einestheils um Leib und Gut des Angegriffenen gegen die feindlichen Geschosse zu decken, anderntheils um demselben den natürlich schon früh erkannten — übrigens auch schon bei der Wahl eines hochgelegenen Platzes be- zielten — Vortheil einer überhöhenden Stellung zu verschaffen. Als weitere Be- festigungsmittel lagen dann nahe das Ziehen eines, wenn möglich mit Wasser zu füllenden Grabens und lebendiges oder trockenes Zaunwerk. Wollte man diese künstliche Befestigung noch verstärken, so lag eine Ver- vielfältigung der geschaffenen Hindernisse nahe. Das konnte geschehen, indem man erstens in geringem Abstände von der Umwallung einen zweiten Wall und Graben zog und zwar hauptsächlich an der Stelle des Beringes, wo die natürliche Festigkeit des Platzes die geringere war, und zweitens indem man einen — wenn möglich, höher gelegenen — Theil des befestigten Beringes mittelst eines quer durch denselben gezogenen Walles nochmals absperrte. (Zwinger, Vor- und Hauptburg.) Aber auch für das schon kunstmässiger entwickelte Mauerwerk — also von trockenen Steinwällen abgesehen — ergaben sich gewisse Einzelheiten von selbst. Zunächst die, dass man die Oberkante der Ringmauer zackenartig gestaltete, so dass der durch die Lücken kämpfende Vertheidiger jederzeit hinter den höheren Zacken bequem Deckung fand. Dies sich von selbst ergebende Prinzip führte dann später auch dazu, dass nur enge Schiesslöcher in der Mauer ausgespart wurden. Endlich lag es nahe, eckige oder runde Thürme zu errichten, die (wenn auch nur für eine kleinere Zahl von Vertheidigern) durch die Festigkeit und Höhe 117 di'- Bauwerkes die Zwecke der Ringmauer in erhöhtem Masse erfüllten und zugleich weitere Umschau gestatteten. So findet man denn die Ausnutzung von Wasser oder Höhenlage zum Schutze überall und von der ältesten bis in die neueste Zeit, die Errichtung von Prahlbauten und Ringwallen in gleicher Weise bei den Urvölkcm Europas wie anderer Welt- llicilc, und eine altägyptische Festung ähnelt selbst bis in die Einzelheiten des Mauer- werkes einer drei bis vier Jahrtausende später ■Trirheten deutschen Burg. (Fig. 41, altägyptisches Bild aus den) Palast von Theben, darstellend die Festung Kades, vom Flusse Oxontes und einem inneren Wassergraben umgeben. Aus Faul- mann, lllustr. Kulturgesch. S. 335. Vgl. hieinit Fig. +5.) Im deutschen Sprachgebiet beruht nun die Burg der letzten Hälfte des Mittelalters ihrer (itsammtanlage nach offenbar im Wesentlichen auf den ursprünglichen Befestigungen der hier einheimischen, bzw. eingewanderten Barbaren Völker; sie ist eine durch die Kunst d.~f Hauerbaucs ermöglichte Weiterent Wickelung dieser älteren Anlagen. Bei ihrer I nkenntniss der Baukunst und ihren unzureichenden Waffen waren jene Völker mehr jk die Römer darauf angewiesen , schon von Natur feste Plätze sich zu nutze zu machen, und sie haben das in ausgiebigster und, bei aller Einfachheit der Mittel, »■»' zumeist der einzelnen Anlagen an sich, in der mannigfaltigsten Weise gethan. Was diese Mannigfaltigkeit betrifft, so hat beispielsweise das östliche Mecklen- Iniry auf einem Landstrich von etwa 5 Meilen Länge — von Feldberg bis Mölln — an alten Befestigungen 1. künstlich aufgetragene Inseln, die (entgegen der An- •i'ht von Lisch Anm. 2) schwerlich jemals umwallt waren, 2. einen halbmondförmig einen Bergvorsprung abschneidenden Erdwall, 3. ein kreisförmiges Plateau mit künstlich ■ ryfuizt.-m Steilrande, 4. einen Ringwall auf einer natürlichen Halbinsel (2—4 bei IVrizlinl. 5. eine Insel, zu welcher eine lange Brücke führte (bei Wustrow), 6. eine Sunipfburg mit verdoppelten Wällen (bei Lapitz)'), 7. eine andere durch Gräben /•■"■nützte und getheilte (bei Passenlin) , 8. eine Burg auf einem Berge ohne noch vorhandene Spur alter Umwallung (Stargard), 9. einen künstlichen abgeplatteten .spilzwall" mit Ringgraben (Fig. 40), 10. eine durch tiefe Bachbette, dann durch Wall und Graben geschützte Burgstelle (bei Stolpe) und endlich 11. einen colossalen hiii' Halbinsel abschliessenden Steinwall (bei Feldbcrg). Dabei war dies Land be- kanntlich von etwa 550 bis weit in die Zeit der steinernen Burgbauten hinein aus- h liliesslich von Slaven bewohnt, und es dürfte daher der wissenschaftlichen Forschung »hweriirh jemals gelingen, diese älteren Befestigungen je ihrer Art nach überall »-rxhiedenen bestimmten Zeiten und Völkern zuzuweisen.*) ') Solche linden sich in Mecklenburg sowohl von runder als von viereckiger Form. Ein lf*.-[j>W Nach Li »eh war e* kennzeichnend Mr die slavischen (wendischen) Befestigungen, das» •* immer in Wasser oder Sumpf k il n s 1 1 i c h a u fgesch littet waren und einen Wallring halten. '•»in Bitteren widersprechen schon die Burgen auf Bilgen, Letzteres int für die wendischen Burgen ■■ Mn-klrabunr jedenfalls nicht mehr erkennbar. .Nach Kohler a. (). S. :t75 .unterscheidet sich W '«Irbswrhel künstlich hergestellte abgeplattete Spitznall mit (iraliell wesentlich von der Kessel- Meine Arbeit hat sich im Wesentlichen nur mit den gemauerten Burgbauten der „Ritterzeit* zu beschäftigen. Als ausserhalb meiner Aufgabe liegend, habe ich daher sowohl von dieser geschichtlichen Untersuchung bezüglich der älteren Be- festigungen abzusehen, als auch die letzteren überhaupt nur insoweit zu behandeln, als eine Entwickelung des späteren Burgbaues aus denselben klar nachzuweisen ist. Von dem umfänglichen Material dieser vorburglichen Befestigungen1) sind also hier auszuschliessen die ausgedehnten Befestigungen grösserer Terrainabschnitte, die Land- und Grenzwehren, die übrigens auch aus einer zusammenhängenden Reihe ge- schlossener Einzelwerke bestehen konnten.2) Wie wir nun oben gesehen haben , wdsste man die natürliche Festigkeit eines Ortes im Allgemeinen in der mannigfaltigsten Weise auszunützen. Aber auch bei den Einzelheiten dieser Befestigungsanlagen zeigt sich zumeist eine wohlüberlegte und zweckmässige Ausgestaltung derselben zu einem möglichst festen Platze, und zwar nach denselben naturgemässen Grundsätzen, die, wie überall , so auch später bei den Steinburgen sich befolgt finden. form der Urzeiten und den künstlich aufgeworfenen Hügeln der Slaven"; S. 389 bemerkt derselbe aber, dass die „aus der Mitte des 12. Jahrhunderts" stammenden (?) slavischen Burgen Mecklenburg» wie diejenigen Rügens die „Kesselform* haben. Gewiss wäre es übrigens auch schwer verständlich, weshalb die Slaven die vorhandenen natürlichen Hügel verschmäht haben sollten, um künstliche selbst mühsam aufzuschütten. Die im Text unter 2, 3 und 4 aufgeführten Burgen liegen in etwa halbstündiger Entfernung von einander und sind trotz ihrer wesentlichen Verschiedenheit gewiss alle slavischen Ursprungs. Auch die Virchow'sche Lehre, dass Töpfe mit Henkeln auf nichtslavische Niederlassung hinwiesen, ist jedenfalls nicht für alle Gegenden begründet. (Vgl. zu Vorstehendem auch Korr.-Bl. des Gesammtvereins 1890, S. 135 ff.) Auch auf diesem ganzen Forschungs- gebiete spielen unbeweisbare Vermuthungen und Behauptungen noch eine grosse Rolle. J) Eine eingehende Uebersicht derselben, soweit bis 1880 Untersuchungen darüber ver- öffentlicht waren, giebt Jahns, Gesch. des Kriegswesens S. 452 ff. Die Zahl der trotz aller Bodenkultur noch in ihren Resten erhaltenen mag sich innerhalb des deutschen Sprachgebietes immerhin auf etwa tausend belaufen. ") Solche Landwehren überhaupt gab es bekanntlich zu allen Zeiten und fast bei allen Völkern. Vgl. Jahns a. 0. und v. Gohausen, Grenzwall S. 313 ff. Wenn v. Gohausen, Alterthümer im Rheinland S. 16 schreibt: „ Nirgends aber können wir behaupten, dass diese Stein- oder Erdanlagen zu einem höheren, strategischen Zwecke, zur Sperrung einer Landesgrenze oder eines Passes angelegt wären" , so kann sich das (trotz des „nirgends") wohl nur eben auf das „Rheinland* beziehen sollen, wenngleich auch hier Andere (s. Jahns a. 0. S. 454 f.) das Gegentheil nachweisen zu können meinen. Anderwärts, so zwischen Elbe und Weichsel (v. Ledebur, Nord- thüringen und die Hermunduren. Berlin 1852), in Niedersachsen (v. Oppermann, Atlas vorgesch. Befestigungen. Hann. 1888) und Mecklenburg, sind diese zusammenhängenden Systeme von Stein- und Erdwällen unzweifelhaft nachgewiesen, während z. B. die Wallburgen an der Porta Westphalica und bei Sachsenburg an der Unstrut ebenso zweifellos der dortigen wichtigen Pässe wegen angelegt wurden. Auch im späteren Mittelalter wurden Landwehren auch durch Reihen von Stein bürgen gebildet, so in Unterösterreich (vgl. Sc he ige r a. 0. S. 12) und im Hardtgebirge. Im Uebrigen dienten diese alten Wallburgen in einzelnen Fällen nachweislich (z. B. in Mecklenbg. und Rügen) als fürstliche Wohnsitze, in anderen als heidnische Gultusstätten (Tempelburg des Swan- tewit auf Arkona. Vgl. auch Prot, der Generalvers, zu Sigmaringen 1891 S. 68— 81), in den meisten Fällen aber als Zufluchtsstätten der Bewohner bei feindlichen Einfallen, Refugien, auch „Fliehburgen* und wenig passend „Bauernburgen* genannt. (Gegen den letzteren ,vom General v. Peucker eingeführten" Ausdruck wendet sich u. A. Köhler a. 0. S. 367 Anm. 1. »Der Ausdruck hat denn auch zu dem Irrthum geführt, in jeder Wallburg eine Bauemburg zu finden, als ob die Sitze der Fürsten, Grafen und späteren Feudalherrn nicht auch in Wallburgen ge- legen hätten. Für die Urzeiten wäre der Ausdruck noch unpassender.* Vgl. auch weiterhin S. 120, Anm. 1. 119 *)}}JJIB* Profil ab (1:625) Während sehr viele dieser alten Befestigungen nur einen und zwar einfach — ohne Verdoppelung der Wälle — befestigten Raum enthalten, zeigt doch wohl die Mehrzahl derselben ein zusammengesetztes, künst- licher entwickeltes Befesti- gungssystem. In Folgendem einige Beispiele: 1 . Das sogenannte Sachsenlager, auch „Rö- merschanze' genannt, 8 km südl. Osnabrück, Fig. 42 1). Das östliche, höher gelegene Drittel des Beringes ist als Hauptburg nach aussen, wie gegen die westliche Vorburg durch einen Erdwall mit vorliegendem Graben ab- geschlossen , während diese Umwallung sich nach Westen und Süden verliert, da sie hier durch einen fast senkrechten Absturz ersetzt wird. Der nördliche Eingang wird durch die zwingerartig rückwärts gebogenen Wallenden vertheidigt. (Nach v. Opp er- mann a. O. stand die Befestigung muthmasslich mit dem sächsisch- fränkischen Kainpffelde von 783 bei Osnabrück in Beziehung.) 2. Der Ringwall auf dem 798 m hohen Altkönig im Taunus (Fig. 43 nach v. Cohausenl Der innere 1155 m lange Wall umzieht den von da noch etwa 30 m höher aufsteigenden Berggipfel. Ihn um- srhliesst in 50 bis 70 m Abstand ein zweiter 1520 m langer Wall, während südwestlich noch ein weiter absteigender Vorhof vor- gingt ist. Auch hier sind die Eingänge a und c (in etwas anderer Form) so an- biegt, dass sie beiderseitig von einem Walle hrrab vertheidigt werden konnten. Der Eindringende musste dabei der Hauptburg -♦'ine rechte, vom Schilde nicht bedeckte N-ite zuwenden (vgl. 9. Cap.). Die aus Sammelsteinen bestehenden Wälle waren wmuthlich ursprünglich durch Holzein- • inlagen zu höheren und steileren Mauern aufgebaut Auch bei d e n alten Höhenburgen, b»*i welchen — wohl in Ermangelung in «i*T Nähe sich bietenden Materials — an Stelle der kunstlosen Trockenmauern die B» festjgung der Hauptsache nach durch Gräben hergestellt wurde, finden wir da- l"-i dieselben Grundsätze befolgt. Fig. 43. Taf V1IL •) Nach A. v. Oppermann, Atlas vorgesch. Befestigen, in Niedersachsen (Hannover 8S) 120 Ein Beispiel bietet der kleine , Schlossbühel " oberhalb Emmishofen (Kon- stanz) im Thurgau. Der Platz (Fig. 44) fällt fast seinem ganzen Umkreise nach steil zu einem tiefen Tobel, d. h. einer Schlucht, durch welche ein Bach zu Thal läuft, ab und war daher nur auf der nordwestlichen Seite, wo er in der waldbedeckten Hochebene seine Fortsetzung findet, zu befestigen. Hier entspricht der äussere , minder be- trächtliche Graben ee der schwächeren Mauer einer Vorburg oder eines Zwingers, der zweite dd, von dessen Sohle aus der Burgplatz steil etwa 4 bis 5 m ansteigt, der stärkeren und höheren T Ringmauer der Hauptburg. Von der etwa 20 Schritte weiten Fläche A dieser letzteren erhebt sich gegen diese Bergseite noch etwas der rundliche kleinere Platz ß gleich einem der Angriffsseite entgegengesetzten Berch- frit, während neben ihm der schon auf der Höhe selbst gelegene kleine Graben cc weiter diese Seite gegen die Fig. 4-4-. Angreifer schützt. Der Zugang zur Burg lief (vgl. die punktirte Linie) nur am Rande des Tobeis neben den Ausläufern dieser Gräben hin und war durch Palissaden und Gebüeke, die auch noch auf der Bergseite angebracht sein mochten, leicht zu versperren. Nach demselben Grundsatze eines vermehrten Schutzes der Hauptburg durch vorgelegte]^ Aussenwerke finden sich auch schon alte Wasserburgen angelegt. Ein Beispiel ^bietet die Hühnenburg bei Lippberg in Westfalen (Fig. 45 nach Nordhoff, Holz- u. Stein- bau). An einer Stelle, wo der Brögelbach eine fast halbkreis- förmige Ausbiegung nach Süden macht, hat man durch nördliche Herumleitung des Wassers mit- telst eines breiten Grabens eine Insel hergestellt und einem zwei- ten inneren Ringgraben gleich- falls das Wasser des Baches zuge- leitet. Der Auswurf der Gräben diente zugleich zur wallartigen Er- höhung der zwingerartigen Vor- burg aa, wie der Hauptburg b.!) Wie es nicht an gemauerten Burgen fehlt, welche Zwinger oder Vorburg, oder beides nicht haben, oder bei welchen die Theile nicht deutlich als solche ausgeprägt sind, so findet sich, wie schon bemerkt, dasselbe auch vielfach bei den älteren Befestigungen, so dass auch in dieser Beziehung ein besonderer Unterschied nicht hervortritt. ') Aus den bisherigen noch leicht vielfach zu vermehrenden Beispielen ergiebt sieb, dass auch bei den alten Wallburgen häufig ein kleinerer, in der Regel erhöht gelegener Theil des Beringe* besonders befestigt war. Nur beschränkt ist es daher als richtig zuzugeben, wenn V. Cohausen, Alterth. im Rheinland S. 16 von den Wallbe festig ungen schreibt: „Bei all diesen Anlagen kommt „es nicht vor, dass irgend ein Punkt in deren Innern besonders ausgezeichnet und fester gemacht „worden wäre, um etwa bei Verlust des Ganzen einem Vornehmeren als letzte Zuflucht zu dienen. ,N'ein, die Anlage ist ein Ganges, für alle Flüchtlinge ein Gleiches, eine wahre Bauernburg," 121 Der Uebergang von den alten Erd- und Steinburgen zu den gemauerten StWnburgen war denn auch — anders als bei der römischen Grundlage der Letzteren - ein ganz unmittelbarer, wenn auch nur sehr allmälig sich vollziehender. So wurde die in Mecklenburg- Strelitz in einem Sumpfe liegende „Ravensburg* ■ Fig. 46), die noch ganz die Art der alten ^...»..mi,,.., Wallburgen ohne die Spur eines Stein- y^0*1' !$«?•'•••••#/«, baue* zeigt, noch 1248 von dem Ritter /** // &*%Z2S:u«h. Herbord Raven bewohnt,1) also zu einer // jf-S II *"''Zs, -* // \\ /i W Zeit, da man im ganzen sudlicheren Theil ?= /jr SS*^ // untres Gebietes schon seit lange allge- ff ff '""* ^ V* mein nur noch gemauerte Burgen kannte. \\ \\ V iß ■ Vgl. Cap. 4.) Andrerseits fehlt es nicht \\^ ''''Sx * *»**$** an späteren gemauerten Burgen, \'\^ '''*''''!!?;,''''' ^ItifX"«*"**'* als deren Grundlage eine ältere \N'* * // Wallburg noch nachgewiesen wer- ''''*C!J,,,,;;tMl, ****** r 19.^^1. den kann. So lag die nach 1277 nicht mehr genannte Steinburg Thieleberg bei Aken in Anhalt auf einem alten Walle, mit Wall und Graben umgeben.8) Die leiden Sachsenburgen an der Unstrut (Prov. Sachsen) sind noch auf der Berg- >»-ite mit einem System vorgeschichtlicher Wälle umgeben. 8) In Mecklenburg wurde auf dem schon von den Wenden Stargard, d. h. alte Burg, genannten Burgberge nach alten Chronisten 1248 die jetzt noch zum Theil erhaltene gleichnamige Burg erbaut,*) ebenso auf einer Anhöhe bei Weisdin innerhalb umfänglicher slavischer l'm wallung von den Herren von Peccatel eine noch als Ruine vorhandene Burg5) und bei Schwerin entstand auf einer Insel, welche die 1101 verbrannte wendische Burg Niklots trug, die Stammburg der Grafen von Schwerin, an deren Stelle jetzt «las Grossherzogliche Residenzschloss steht.6) Auf Rügen wurde innerhalb des mäch- ten Ringwalles des Rugard die Burg der einheimischen, 1325 ausgestorbenen Fürsten erbaut, von welcher noch um 1650 ansehnliche Mauerreste vorhanden waren. In Westfalen wurde (nach Seibertz) die alte Sachsenfeste Siegburg zu der 1287 zerstörten Burg Hohen syburg, die Alteburg bei Arnsberg, Stammburg der EdHherren von Rüdenberg, die Wallburg bei Dalhausen, solche der Edelherren \<>n Ardei. Die spätere Burg Desenberg war gleichfalls schon 776 fränkische Ft>1»\ an der Saale die Burg Goseck schon 899 als Gozzesburg ein Grenzplatz ') Dersellie ertdelt in diesem Jahre vom Markgrafen Johann von Brandenburg den Auftrag, :>»• ruhe gelegene Stadt Neubrandenburg zu begründen. Vgl. Boll, Chronik v. Neubrandenhg. s 5 ff Der innere Wall der Ravensburg ist 294 Schritte lang. Aus ganz unzureichenden Gründen fimbt K Ahler a. O. S. 393 zu erkennen, dass sie erst um tili wenn auch auf Grund einer älteren ^itfvhen Anlage ab Brandenburgische Burg erbaut worden und geradezu als „Norm der märkischen Ifc-vm de* li und 1 3. Jahrhunderts* anzusehen sein werde. Die Wälle sind vielmehr überall mit »••m«* heu T. * Li *c h. Mecklenbg. in Bildern. I S. 7. Als weitere vormalige Burgen in älteren ".rwillen werden in Mecklenburg erwähnt Ramelow, Schwichtenberg , Galenbeck, Schönhauser I -tück eines Thorgewändes mit einem Loch für den Balkenriegel, sowie aus Spuren eines hier einmündenden Weges ergiebt. Ein schuppenartiger Bau scheint noch süd- lich der Schildmauer gestanden zu haben. — In dem durch den Plattenbelag ausge- zeichneten Bau m wurden einige Zierstücke aus vergoldetem Kupfer gefunden, die — nebenbei auf eine gewisse Vornehmheit des Bewohners hindeutend — gleich den vor- handenen Scherben von Sachverständigen für karolingisch erklärt worden sind. Mit dieser Frühzeit steht meiner Ansicht nach auch der Umstand im Einklänge, dass das Mauerwerk aus sorgfältig geschichteten und «im Theil mit dem Hammer zugerichteten Sandsteinquadern durchweg ohne Mörtel aufgeführt wurde. a) Auch Hohlziegel mit einer Nase fast auf der Mitte des Rückens -ind in gleicher Art bei dem wohl karolingischen Einbau in dem nahen Altstadt- kastell (vgl. S. 73 f.) gefunden worden. Die auffallende Thatsache, dass sich neben ■km ursprünglich einfachen Trockenmauerwerk nicht nur nach römischer Art be- lauerte Thürschwellen, sondern auch einzelne Bruchstücke von Hausteinen mit sorg- laltig gemeisselten, aus Halbrundstab, Hohlkehle und Plättchen zusammengesetzten Kindern fanden, ist wohl guten Theiles durch den bekannten Umstand zu erklären, •la^ sich in dieser Maingegend ein Fabrikcentrum für Steinsärge befand, welches die Leberlieferungen römischer Steinmetzkunst durch die merovingische und karo- ünpüche Zeit bewahrt zu haben scheint — Das Räuberschlösschen wurde übrigens ') Die Gräben sind durchweg von Wallen nicht begleitet. Aehnlich verzweigte finden sich -ah aoderwärU i. B. bei der Backofenburg, Rbz. Osnabrück (v. Oppermann, a. 0. S. 6). **n wird ^ich zu ihrer Ergänzung Palissaden oder allenfalls Gebäck zu denken haben. 9) Nur bei dem Thore e hat (lonrady tief im Mauerinnern ein sehr kalkarmes und nur "'«wi»r al« Mörtel erkennbares Bindemittel gefunden. Die Steine der Schildmauer haben eine Länge • « «Vorhandensein von Reduits, die Verlegung des Zuganges nach der Seite, auf welcher der Angieifende „die rechte, vom Schild entblösste Seite den Vertheidigern zuwandte, Eigenschaften, die der gallischen «Vorzeit und dem Mittelalter in dem Masse gemein sind, dass man bei mittelalterlichen Burgen. , welche nicht auf Felsspitzen standen, sondern durch Wall und Graben geschätzt waren, nach Wejr- ^räumung der Bauerde in sehr vielen Fällen durch blosses Anschauen des Terrains und der Umrisse „der Schutzgräben mit Sicherheit nicht entscheiden kann, ob die betreffende Stelle als ein Refugium „oder als die Baustelle einer Burg zu betrachten sei. Es ist übrigens nicht nur wahrscheinlich, «sondern ganz gewiss, dass mancher Ort, wo später eine Burg stand, früher als Refugium benutzt „ wurde. Den Beweis hiefür leisten die oft bei Grabungen an solchen Stellen neben mittelalterlichen «Dingen zu tage kommenden Gegenstände unzweifelhaft gallischer Abkunft/ Wenn sonach in einer Reihe von Fällen die Entwickelung einer alten Wallburg zu einer gemauerten Burg nachgewiesen werden kann, so wird das von Näher gewohntermassen in einseitig übertriebener Weise dargestellt, wenn derselbe „Deutsche BurgttS. 9 schreibt : „ Allenthalben „auf allen von der Natur wie zur Verteidigung geschaffenen Bergkuppen entstanden wohl schon „(?) im 6. Jahrhundert diese Wallburgen oder Burgställe, welche sodann mit der Entstehung des „Feudal wesens in Burgen oder ritterliche Wohnsitze umgewandelt wurden." *) Der bezeichneten Bergkuppen (und -Nasen) giebt es zahllose, die keine Spur einer vormaligen Befestigung aufweisen, zahllose Wallburgen sind andrerseits ohne diese Umwandlung geblieben, und sicher die weitaus grösste Zahl der späteren Burgen wurde endlich nicht auf dem Platze einer älteren Wallburg errichtet. Was das Letztere betrifft, so würden wir andernfalls bei den Burgen häufiger Reste alter Wälle finden, wie auch ihr beschränkter und oft nur mühsam zugänglicher Bauplatz für ein Refugium nicht geeignet gewesen sein würde.1) Bestimmte Beispiele solches nachweislichen Umbaues werden von Näher dabei nicht angeführt. Einen seltsamen Beweis dafür bringt derselbe allerdings in den Mitth. d. hi st Vereins d. Pfalz XIV 112*) bei. Es heisst dort: „Man hat fast keine sicheren Urkunden über die Gründung „der Burgen, während über die Anlage der geistlichen Stiftungen d. h. der Klöster meist sehr inter- essante Urkunden erhalten sind. Diesen Mangel darf man bestimmt (!) darauf zurückführen, dass „es sich bei dem Bau der Burgen in Stein nicht um eine neue bauliche Gründung handelte, sondern „dass an dieser Stelle schon früher ein Burgstall oder ein mit Erdwall und Graben umgebener Ring- „wall war, welcher durch den Neubau in Stein ersetzt wurde. Hiezu fand man eine Stiftungsurkunde „ nicht nöthig." — Wenn man überhaupt beim Neubau von Burgen „eine Stiftungsurkunde nöthig gefunden * hätte, so ist meines Erachtens schwer einzusehen, weshalb das dann nicht der Fall gewesen sein sollte, wenn an ihrer Stelle schon ein alter Ringwall vorhanden gewesen war. Der Uebergang von dem Ringwalle zur Ritterburg musste sich freilich nach Nähers Auffassung um so einfacher vollziehen, als die Schildmauer, welche der älteste, noch in die mero- vingische Zeit fallende und selten fehlende Bestandtheil jeder Burg sein soll, seiner Ansicht nach „noch deutlich den Uebergang der Trockenmauer in den regelmässigen Quaderbau mit Mörtelver- band zeigt/ 4) Vgl. darüber weiterhin S. 133. — ') Ebenso heisst es in desselben Burgen in Elsasslot hr. S. 2 ganz allgemein : „Diese „Burgwälle (Refugien) wurden sodann zur Zeit der Gründung der Feudalherrschaften in Ritterburgen „umgebaut.* Uebrigens waren „Feudalherrschaften44 schon zur Zeit Karl Martells im Schwange (vgl. Schulte, Reichs- und Rechtsgesch. S. 86), in einer Zeit also, in welcher man noch keine „Ritterburgen* baute. *) Für zu weit gehend und jedenfalls unbeweislich halte ich daher auch den von Keller an anderem Orte (Archäol, Karte der Ostschweiz 1874 S. V1U) aufgestellten Satz: „Eine „ Menge Refugien sind im Mittelalter durch die Erbauung von Burgen unkenntlich gemacht worden." •) Ebenso in desselben „Militärarch. Anlage* S. 9. *) „Deutsche Burg* S. 14. Vgl. auch Cap. 8 dieses Buches. 185 Auch da, wo ein ausserhalb des Mauerbaues einer Burg sich findender Wall nur aus Erde besteht1), wird ein geübteres Auge zumeist unschwer erkennen, ob dieser älter ist als die Burg, oder aber derselben erst am Ausgang der Burgenzeit hinzugefugt wurde. Wesentlich wird da in der Regel die Frage sein, ob der Wall • nach Ausdehnung, Mächtigkeit, etwaiger Verdoppelung u. s. w.) geeignet war, eine für sich (bzw. durch Palissaden verstärkte) genügende Befestigung des Platzes zu bilden. Andrerseits deuten besonders scharfe, die Seitenbestreichung ermöglichende Ecken anstatt der rundlichen Linienführung — so bei Wernberg in Bayern — auf spätere Anlagen. Vgl. darüber Gap. 22 am Ende. — v. Cohausen, Köhler, v. Essenwein und Andere wollen den Ursprung unserer Burgen auf die besonders von deCaumont behandelten und so genannten Chateaux ä motte zurückführen. So schreibt Ersterer im Correspondenz- hlatt des G esammt Vereins 18S1 S. 94: .Nicht nur solche Wallburgen, welche geeignet waren, die Einwohner und Habe von Dörfern anftmpfen gelegene Burgen auf dem Hunsrücken aufmerksam gemacht (Bonner Jahrb. XVIII), wir lut*n deren seitdem noch mehrere in Taunus, im Nidda- und Mainthal gefunden «Wie Gaumont in solchen künstlichen Hügeln (Motte) den ersten Ur- sprung der Ritterburgen erblickt, in zahlreichen Beispielen auf dem Boden Frankreichs nachgewiesen und die Abbildung auf dem Teppich von Bayeux mit Recht darauf bezogen hat, «*ti?n«o werden auch wir in unserem Vaterlande in diesen Hügeln die Toten Anfänge von Burgen anzuerkennen haben, welche, wie dort, ihre Befesti- •rungMniUel nicht gleich schon in Mauerbauten, sondern in Wasserumgebung, Erdanschüttungen und HstHS rillae non nisi per pontem valeat adiri, qui ab exteriori labro fossae primum rxoriens, est in processu paulatim elevatus, colummisque binis vel etiam trinis, altrin- i« hen Worten hier, „die Gesammtmasse der Palissaden, die um das Lager auf dem s hanzwalle eingeschlagen wurden/1 und intra vallum . . . in media kann unmöglich ') In der Thal erscheint derselbe als besonders unzutreffend. Ein «Wall* ist eine in die i.inrr jrezflpene Erd- (oder Stein-) Aufschüttung zum Schutze des hinter, nicht des auf ihm ^M-fewn Platzes, and anstaU einer «Spitze* hat die motu vielmehr eine Abplattung, weit genug, »eriifrt*n« e t n wehrhafte« Gebäude zu tragen. 128 m / ^«111111111»'%//%., *# .# % heissen „oben auf dem Hügel u. Sonach handelt es sich nach dem völlig klaren lateinischen Text bei dieser Anlage lediglich um einen Ringgraben, "dessen Auswurf zur Aufschüttung eines mit Palissaden bekrönten Ringwalles benutzt ist, während in der Mitte dieses Palissadenzaunes die Wohnung (domus vel arx) errichtet war. Dass der Raum dieses inneren Beringes über dem Niveau ausserhalb des Grabens irgend- wie erhöht war, ist mit keinem Worte angedeutet, und die ganze nur von einer Ringwallburg handelnde Beschreibung hat daher mit den chateaux ä motte nichts zu thun. v. Essenwein übersetzt (Kriegsbaukunst S. 46) agger richtig mit Wall und vallum mit (Palissaden-)Zaun, und er führt daher die Stelle bei Besprechung der rnotae auch nur als Beschreibung eines mit Holz ausgebauten Erdwerkes an.1) Unter den so mannigfaltigen Arten und Formen deutscher Burgen kommt freilich ausnahmsweise auch diesen chateaux ä motte Aehnliches vor u. zw. fand ich u. A. ein Beispiel (Fig. 49), nur unter dem bezeichnenden Namen die Marod ei auch Maledei bekannt, in Mecklenburg -Strelitz beim Pachthofe Schlicht nördl. Feldberg. Auf ebenem Felde ist hier an einen Teich (B) anstossend ein tiefer Ring- graben (m) gezogen, mit dessen Auswurf innerhalb desselben ein abgeplatteter Hügel unbedeutenden Umfanges aufge- tragen wurde. Auf demselben u. zw. in der Mitte steht nur ein thurmartiger Bau (A) von 4,50 zu 8,20 m innerer Weite, der beiläufig bemerkt, das Selt- same zeigt, dass die beiden Wände der Schmalseiten ganz gleichförmig in etwas geringerer Stärke aber in ihrer vollen Höhe um 1,20 m über die Ecken des Rechtecks fortgeführt sind, ohne dass sich offensichtlich hier anderweites Bau- werk angeschlossen hätte. Die Mauern sind in verschiedener Stärke von 1,10 bis 1,80 m aus unbehauenen Findlingen, wie solche die Feldmark in ungewöhn- licher Menge bietet, aufgeführt und zeigen, bis zu etwa 5 m Höhe erhalten, keine andere Oeffnung, als auf der fast ganz zer- störten Südostseite, die Steinstufen zu einem Eingange. Der enge Innenraum des Baues scheint noch einen Brunnen enthalten zu haben. Von einer Ringmauer ist keine Spur erkennbar. Anscheinend konnte der Ringgraben mit Wasser gefüllt werden, und schloss sich ein, gleichfalls von Gräben umgebener Vorhof an den Burg- kern an. Da die Slaven derartige Mauerbauten nicht kannten und das Land erst nach 1160 germanisirt wurde, wird dieser geschichtlich nicht bekannte Wehrbau frühestens in die Zeit um 1200 zu setzen sein. Es ist das aber eine Zeit, in welcher — nach dem Eindringen der Normannen und selbst nach den ersten Kreuzzügen — man in Frankreich nicht mehr an die primitiven Chateaux ä motte dachte,1) und l) Köhler a. 0. flbersetzt freilich arx ohne Weiteres mit „steinerner Thurm,* meiner Anrieht nach wenig connequont, da e.s sich liier um eine Burg (Merchem in Flandern) des 11. Jahr- hundert handelt, nach S. 404 noines Buches aber der „Berchfrit* der Burg Frechem 1330 noch ein hölzerne r Thurin ircwcNen nein soll. m ^x V''mmm0*^ 129 M'lbst Deutschland schon seit etwa einem Jahrhundert ganz anders entwickelte Burg- bauten hatte. Von einem aus geschichtlicher Entwicklung sich ergebenden Zusammen- hange dieser Anlage mit jenen französischen kann daher nicht wohl die Rede sein. VYrmuthlich ist zu diesem Bau eine ältere wendische Anlage benutzt worden, und nenn es deren hie und da noch ähnliche giebt, so wird man es dabei im Grunde zumeist nur nül einer kleinen Art von Wasserburgen zu thun haben, bei welchen Lclzteren ja auch oft genug der Auswurf des Ringgrabens zur Erhöhung des von iliiii umschlossenen Burgterrains benutzt wurde.*) Je mehr dieser Ringgraben tief nnil breit und je kleiner andrerseits der umschlossene Raum war, um so mehr musste natürlich dieser zu derGe- -lall eines abgestumpften Kegels herauswachsen. Vgl. Fig. 50 (Burg- stall in Dietmannsried) aus Dr. Haumann, Gesch. des All- päu. Von dem zum Reduit bestimm- ten künstlichen Hügel sind die in und neben alten Umwallungen nicht «•■llen vorkommenden zwecks bes- »»■rtT Umschau aufgeworfenenWart- _. -- hügel wohl zu unterscheiden,') *' ') Der Bau derselben- in Frankreich und England wird in das 10. und 11. Jahrhundert P-etit "i Vgl. die ca. 6 Heilen Astl. in der Prov. Brandenbg. hei Schmollen gelegene Ruine. Tlil II dieses Buches. ') Solche werden u. A. von A. v. Oppermann, Alias vorgehe h. Be f. in Nie de r- •irhten mehrfach erwähnt. Bei Peiulin (Meklbjt.) findet sich ein solcher auf einem breiten iiiilriiwindfAniiitren Abschnitt« walle. Viertes Capitel. Entwickelung des Mauerbaues im Mittelalter. Allmäliges Vergessen der römischen Maurerkunst. Die Burg des Nicetius. Benutzung römischer Bauten. Die Burg zu Egisheim. Merowingische Bauten. Die Salzburg in Franken. Wiederaufleben der Baukunst unter den Karolingern. Mauertechnik. Anfang des Burgenbaues. Holz- und Steinbau. Der „Söller*. Altersbestimmung nach der Mauertechnik. Vielfach unhaltbare bezügliche Behaup- tungen. Zeit, Anlass und Zweck der Buckelquader. Mauerzange. Bauten auf Felsen. Hölzerne Binder. Falsche Deutung. Unterscheidung von Rüstriegeln. Vorläufiger Holzbau bei Burganlagen? Alter Ursprung der hölzernen Binder. ixuf dem linksrheinischen Gebiete scheint nach Vertreibung der Römer die von denselben überlieferte Kunst des Steinbaues sich noch wenigstens ein Jahrhundert lang einigermassen erhalten zu haben. Dem Bischof Nicetius zu Trier (527—566) wird nicht nur die erste Wiederherstellung der dortigen Kirchen zugeschrieben, sondern wir wissen auch aus des Venantius Fortunatus gleichzeitigem Gedicht De castello Nicetii, episcopi Treverensis, super Musellam, dass derselbe Bischof an der Mosel eine grossartige Burg errichten liess.1) Aus des Dichters nach eigener Anschauung2) gegebener Beschreibung geht hervor, dass ein über die benachbarten Ufergestade sich erhebender, von der Mosel und dem Rhodanus umflossener Berg von einer Mauer mit 30 Thürmen umgeben war. Zwei Mauern erstreckten ausserdem ihre „Arme" vom Gipfel bis zur Mosel hinab.8) Das auf der Höhe erbaute umfängliche Wohngebäude, dreistöckig und auf marmornen Säulen ruhend, „konnte fast allein als ein Castell gelten*. Auf einer nahe gegenüber liegenden Anhöhe stand ein Thurm, eine Kapelle und zugleich Waffen, besonders eine Doppelbailiste enthaltend. In Bezug auf den dreistöckigen, auf Marmorsäulen ruhenden Palas — derselbe wird als aula, gleich darauf aber nur als casa bezeichnet — sowie auf die verhält- J) Aus einer Reihe hier nicht zu erörternder Gründe bin ich (mit Hontheim und v. Strom- berg) überzeugt, dass die Burg des Nicetius auf der Anhöhe über Niederemmel stand, während Brower und Krieg v. H. dieselbe an der Stelle der Ruine Bischofstein (wo u. A. gar kein Nebenfluss der Mosel vorhanden, vergl. unten) , Böcking (Bonner Jahrb. VU. 122) sie gar in der ■/« St. vom Strome entfernten Ehrenburg sucht, welche in einem Seitenthale liegt. *) Aus seinem Gedichte De navigio suo wissen wir, dass Venantius die Mosel selbst bereist hat. 8) In dem Gedichte heisst es V. 21 : Turribus incinxit ter denis undique colletn. und V. 27: Complacuü latum muro concludere campum. Ich glaube, diese beiden getrennten Verse ver- einigen und so verstehen zu sollen, wie im Text angegeben. 131 nissmässig hohe Zahl von 30 Thürmen werden wir wohl etwas dichterische Über- treibung annehmen dürfen. Bezüglich des zuletzt erwähnten Thurmes und besonders seiner Stellung zur Burg giebt die Beschreibung des Dichters ') leider nur ein unklares Bild. Nordhoff (Holz- und Steinbau S. 15) sieht darin „am Zugange zur Burg einen Vertheidigungsthurm mit einem Oratorium, dem ältesten Beispiele einer Schlosskapelle.* Böking dagegen meint (a. 0. S. 123), der von der Ehrenburg Ujd. S. 130 Anm. 1) auch noch durch die Mosel selbst getrennte Bischofstein „könnte füglich der Rest dieses Heiligen- oder Zeughauses sein.14 Dagegen spricht schon, •1j>*, da der Dichter von dem Thurm im Zusammenhang mit der übrigen Burg- anlage spricht, derselbe als ein Teil der letzteren anzusehen sein wird. Wir werden uns darunter also auf naher Anhöhe einen weiten Thurm zu denken haben, der zur weiteren Umschau, als von der Burg aus möglich, und zugleich zur Vertheidigung — und zw. des Zuganges zur Burg — diente. Solche vorgeschobenen Thurmwarten kommen aber bei unseren späteren Burgen gleichfalls vor, wie auch, wenn der der Nuetiusburg zugleich eine Kapelle enthielt, auch in späterer Zeit die Burgkapelle nicht selten ausserhalb der Ringmauer lag. In dem schon erwähnten Gedichte De navigio suo lesen wir dann weiter 'V. 03 und 72) von einem in arce Antonnavensis castelli seäens rea\ Es war König Sitybert I. (t 57G), der in dem Praefectensitz des von Julian neu befestigten Castells Andernach, einem im Mittelalter öfter erwähnten fränkischen Königshofe, residirte.2) Es entsprach dies nur der in fränkischer Zeit auch sonst sich zeigenden Gewohnheit. s) So war, wenn wir uns auf das deutsche Gebiet beschränken, Metz, das Itirodurtm Mediomatricorum, seit 512 der eigentliche Königssitz des Austrasischen Keirhes,4) in der Veste Coblenz, Confluentis castrum, wohnte 585 ein Neffe König (fiinthrams,6) in Strassburg bewohnte 589 König Ghildebert II die römische Burg0) und in Trier richteten sich fränkische Grafen in der Constantinischen „ Basilika" • in, die dann noch fi Jahrhunderte lang als feste Burg diente. In Gregorys von Tour bis 591 fortgeführter Geschichte der Franken spielt die Belagerung von festen Plätzen mehrfach ihre Rolle, und so befahl König < '.hilperich seinen Herzogen und Grafen, die Mauern der Städte in Stand setzen zu la^en.7) Wie wohlbefestigt sie solche zum Theil von den Römern überkommen lütten, ersehen wir aus der Veste Dijon (castrum Divionensej,*) welche Mauern von 30 Fa«s Höhe und 15 Fuss Stärke, bis zur Höhe von 20 Fuss aus Quadersteinen irrichtet, und 33 Thürme hatte, während „ein Fluss (Luzon) die gesammten Be- f*^ti|oingen umströmte11. ') V. 33— 35: Turrin ab adverso quae constitit ob via cliro Sanclorum locus e*tt arma u+*r»H\ vir U Wie est et tarn gemino bnllista volalu. *) Vgl. Ed. BöckingM Gommentar, Bonner Jahrb. VII. IIb". ') Die fränkischen Könige reservirten sich die grössten und l>estgclegenen , namentlich t rrh Weinkultur oder grosse Waldungen ausgezeichneten römischen .Stationsorte im Hheiu- und V* j-*lthal aU königliche Kamraergü ter (fisci regii, villae retjales). E 1 1 e s t e r in B o n n e r J a h r h. L. (Wi. •> Vgl. Schmidt, Hinterl. Forschungen. Bonner Jahrb. XXXI. S. 23. •| Gregor v. Tours. Frank. Gesch. 1. VIII., c. 13. •) Krieg v. H. Milit.-Arch. 1K2 Anm. 2. Tl A. O. 1. ß c. iL •| Wenn Giese brecht in seiner sonst trefflichen Uebersetzung (Berlin 1K51) -- el>cu>o Kr.rg v. H. a. O. S. 183 — castrum regelmässig durch .Burg* wiedergiebt, so entspricht du* inso- '"Ti jedenfalls nicht unserem Sprachgebrauche, als e« sich bei Gregor dal»ei um umfängliche Volk- •• Ur OrUrlmften handelte. 9# 132 Wie so die Franken sich die festen Römerbauten zu Nutze machten, ist es andererseits eine durch Funde hinlänglich nachgewiesene und bekannte , übrigens auch von Cohausen (.Wehrbauten" S; 17.) hervorgehobene Thatsache, das diese wie die Alemannen nach Vertreibung der Römer auch nicht wenige ihrer mehr oder weniger zerstörten Villen für sich wieder als bevorzugte Wohnplätze einrichteten.1) Dass die wichtigeren derselben auch entsprechend — wenn auch nur mit Palissaden oder mit einem starken Hag — befestigt wurden, versteht sich für jene Zeiten wohl von selbst.2) Hie und da mochten sie auch nur die Um- fassungsmauern wieder herzustellen haben , durch welche bekanntermaßen schon die Römer ihre Villen nicht nur gegen Diebe, sondern auch gegen feindliche Ueber- fälle zu sichern liebten.3) Als Musterbeispiel dafür »wie die merovingischen Grossen sich auf den römischen Trümmern einzurichten wussten", gilt Krieg v. HochTelden (Milil.- Arch. S. 184) und denen, die ihm nachgeschrieben haben,*) die Burg inmittendes elsässischen Städtchens Egisheim, bestehend aus einem vor etwa einem Jahrhunderl abgebrochenen Thurm mit einer ca. 9 m iiohen Ringmauer, beides acht- (nicht. wie Krieg angiebt, sechs-) eckig. Der Genannte erklärt den 5 — (i m hohen unteren Teil dieser Ringmauer seines regelmässigen Grundrisses und sorgfältigen Aufführung' in Bossenquadern wegen für römisch , den höheren Bruchsteinbau für eine Arbeit, die um 720 Eberhard aus dem Gcschlechle der Etichonen habe ausführen lassen. — Für diese Geschichte des Baues lässt sich jedoch selbst ein Wahrscheinlichkeils- beweis nicht führen. Speciell gegen die Annahme römischen Ursprungs sprechen (von der Bossenquaderfrage abgesehen) die Umstände, dass wohl nirgends ein ähn- licher Römerbau — das regelmässige , einen congruenten Thurm umschliessende Polygon — bekannt, und dass auch keinerlei Römerfunde in oder bei diesem Platze gemacht worden sind. Prof. Kraus glaubt (Kunst- u. Alterth. in EIsass-Lothr. II, 71), dass der Bau nicht älter als 11 Jhrdt., und nach Ausweis der gothischen Fenster im Ober- bau vielleicht im 13. Jhrdt. daran weitergebaut sei. Die nach dem beigefügten Grundriss aus 1790 (Fig. 51) innen angebauten Wohnungen brannten 1877 ab. Die von Krieg a. 0. gleichfalls als ständiger Wohnsitz eines friui- _. .. ' tischen Grossen genannte , Burg der Etichonen auf dem Ottilten berge' kommt ng lediglich in der nachweislich viel später entstandenen und unbegründeten __^_ Legende von der Entstehung des dortigen Klosters vor. ') Naher nimmt (Deutsche Burg S. 13) auch dieses in Abrede, wie er denn den Sali v. Cobausens (.Wehrbauten* S. 16) , wir wissen, dass sie die Städte' (also Städte über- haupt, aber nur diese als solche) ,wie umgitterte Gräber flohen", Bonner Jahrb. 76. S. 93 mit dem Prädikat .vollständig zutreffend' aber für seinen Zweck verändert also citirt: .Die Ale- mannen flohen die romischen Niederlassungen wie umgitterte Gräber." — Beispielsweise wurde 1887 in Thirimont bei Beaumont in Belgien eine grosse römische Villa aufgedeckt, in welcher sich Mensch enge beine mit Beigaben aus dem 8. Jhrhdt. fanden. ') Vgl. Jahns, Kriegsw., S. 596 und die dort Angeführten. Salvisberg lässt (a, 0. IM) diese Villen sogar .nicht selten stark befestigt und so die Anfänge später bedeutender Kriegs- platze werden". (Beispiele?) ') Vgl. Hitth. d. antiqu. Ge». Zürich XV 106 und v. Cohausen, Grenzwall, Nachtrag S. 6. In desselben Grenzwall S. 73 wird ein römisches Gehöft erwähnt, das .selbst eine Art Warte oder Bergfried besass, welcher (8 zu 9 m weit) aus einem eingangslosen Unlerstock und höher aufgeführten Fach werkgeschossen mit hochliegendem Eingang bestanden haben mag." ') Zu denselben gehört hier auch noch (1S87) Köhler a. 0. S. 406. 133 Selbständige, zumal steinerne Wehrbauten von irgendwelchem Belang hat>t»n die Franken zur Merowingischen Zeit schwerlich irgendwo errichtet. Die von den Römern überlieferte Baukunst war bei jenem rauhen Volke in kriegsbewegter Zeit mehr oder weniger bald ausser Uebung und daher in Vergessenheit gekommen, und wenn die Bischöfe hie und da Klöster und neue Kirchen errichteten, so war aU Baumaterial wesentlich das leichter zu handhabende Holz an die Stelle des Steines getreten.1) Es fehlt freilich nicht an abweichenden Behauptungen. So will Krieg v. H. a. 0. S. 181 ff. aus Gregor v. Tours wissen, dass die Franken zu «1>»-mt Zeit auch neue Burgen und Befestigungen errichteten*) und glaubt dabei voraussetzen zu .J'irfen. da.«** dieselben nach römischem Muster mit Gräben, Ringmauern, Thürmen, je nach Umstän- den auch mit Vorhöfen und inneren Abschnitten versehen waren. An anderer Stelle (S. 183) meint fr. dnss Merowingische Thürme aus grossen Werkstöcken nur auf den römisch-germanischen Grenzen xu «urhen sein mögen, und zwar nur dort, wo die von den Römern zugerichteten grossen Werk- et fw*ke vorhanden waren. Ja, er weiss anzugeben, dass diese merovingischen Bauten sich durch den irAnxlichen Mangel des römischen glatten Randbeschlages an den Kanten des Baues und durch den ungenauen Versatz der ungeschickt bearbeiteten Werkstücke in dick und unregelmässig aufgetragenem, -< lüerhtem Mörtel als solche kennzeichnen. Während diese Sätze Krieg v. Hochfeldens durch andere Schriftsteller (Jahns, Sal- vj-berg etc.) kritiklos wiederholt sind, hat zur Lehre von den Merovingischen Wehrbauten Näher j«*denfalls etwas Originelles beigetragen. Er nimmt*) vor der romanischen eine «germanische* Bau- l»-riorie an . .die noch deutlich den Uebergang der Trockenmauer in den regelrechten Quaderbau mit Mörtelverband zeigt", und dann heisst es weiter: „In die germanische Bauperiode, also in die fii«rowingische Zeit, dürften die in der Rusticabauart errichteten Schildmauern fallen, als erste «■rundlage des Quaderbaues der Burg * Wie unsere zumeist im sorgfaltigsten Quaderbau aufge- ! " hrten Sr hiidroauern mit ihren Gängen und Treppen in der Mauerdicke, mit ihren doppelten Zinnen- r»-;hen, Schiessscharten. Abtritten etc. „noch deutlich (!) den Uebergang der Trockenmauer in den i,*u»en und mir auch nicht bekannt. Krieg setzt sich übrigens r .ii «Imi nachstehend im Text Oitirten in Widerspruch mit seiner eigenen ganz richtigen Angabe H iMh, nach welcher .die militärischen Bauten der merovingischen Zeit, entweder nur fluchtig aus H-ü and Erde neu errichtet oder als Wiederherstellung römischer Kriegsbauten, in der Folge «»■der verschwanden/ •| Deutsche Burg S. 11 und ebenso Bonner Jahrbch. *' Mit Anführung der Gewährsmänner aufgezählt bei Jahns a. O. S. 595. *) Näher schreibt (Baugesch. Entwickelg. d. Ritterburgen im Bonner Jhrbch. 7H. 1 1H> : .H*-rr Maier von Maierfels zu Meersburg theilte mir im Jahre 1882 mit, dass nach seiner Ansicht schon .* 4er Zeit vom 6. bis 10. Jahrhundert von Italien her, wo sich unter dem ostgolhischen Kaiser •TUooorirh 193 schon eine glänzende Kunst- und Bauthätigkeit entwickelte, die Anlage von Thürmen ist sser Dagspurg. Ihtktteim h»4 Dwk*~l ir-m wwn MtMum hohe», insomlerkaü die mechttgen «urf /Sm-men yr-ir'-n "■* Ihu-p-ni . . . entsprungen sein." Auch die nicht unb^trä ■h'.ixh-ro Mauerreste eines ursprünglichen owingischen Burgbaues gLaabt Krieg t. H. (Mlb'tärarrh. 187 ff.) und Nachfolger gefunden zu habe« und zwar iß der Ruine Salzburg bei Neu- an der fränkischen Saale. Ueber die vorkan_.lin;Hs._he Ge=-?bi- hte der Burg heisst es da: .Wahrschein- unter Carl Martell zur Ve>te erhoben. saJi die Salzburg in den Jahren 741, 742 Synoden des hl. Bonifaeius : hier feierte im Jahre 768 nach seinem aqui- chen Feldzug König Pipin das Osterfest.* — Prüfen wir diese Angaben, so ht zunächst die Wahrscheinlichkeit der Burgmindung durch Carl Martell, wie Reininger1), Kr. v. H. zustimmend, ausfuhrt, lediglich auf dem ebenso be- m als leicht wiegenden Beweisgründe, dass anzunehmen sei, der genannte t habe zum Schutze seines thüringisch - fränkischen Gebietes gegen die unbot- igen Sachsen im Norden desselben 'also grade hierVi .ein Castell mit Wall, mauern und Thünuen erbauen lassen*. Was dann die beiden .Synoden* be- , so beschränkt sich die Kunde von derjenigen a. d. J. 741 darauf, dass nach hlung der Heidenheimer Nonne Bonifacius im genannten Jahre unter Assistenz ;r Bischöfe den Willibald »in dem Orte, der Saalburg heisse* , zum Bischof u'rt habe, während (nach dersell>en. Anni. 1 angegebenen Quelle S. 53) über Ort , an welchem im folgenden Jahre eine Synode abgehalten wurde , sich •nds eine weitere Angabe findet, als dass dies in parle regni Fraucorum, qitue «a (d. h, Karinianns) wtf potestate. geschah. Wie Reininger endlich S. 61 ff.2) weist , war das eustrnm Srllns . in welchem Pipin Ttlt» das Osterfest feierte, unsere Salzburg, sondern vielmehr das heulige Seiles iin Departement Loire her. Liegt also hienach auch nicht einmal ein Wahrscheinlichkeitsnachweis vor, die Salzburg schon zu Merowingischer Zeil ein befestigter Königshuf war, so isl vermeintliche Nachweis noch aus jener Zeit slammender Mauerreste ein zweitel- /öllig verfehlter. Beschreibung und Grundriss der auch sonst in mehrfacher •billig interessanten Burganlage gebe ich im 22. Capitel. Indem ich also des •reu wegen darauf verweise , kann ich mich hier darauf beschränken , die auf liier behandelte Frage sich beziehende Behauptung Krieg's v. H. wiederzugeben. ideni derselbe die Ansicht begründet hat, dass die ganze (aus einer ca. 130 ni Lüi Itiiiginauer mit vier Thürmen bestehendei Angriflsfront ein gleichzeitiger Bau dein Ende des 11. oder dem Anfange des 12. Jahrhunderts sei, fährt er (a. 0. Milien hin zum Hodensee bin Einfang gefunden habe: diese Annahme verdient wohl beachtet vul'don. Was die aus dieser Zeil stammenden sogenannten Dagoberts! hürme bei uns anbelangt, in Wimpfcn, Baden-Baden und Meersburg, so balte ich die beiden ersteren für mittelalterlich, lorid der leider verstorbene von Maierfels seinen DagobertslQurm in die Zeit des Königs D;igo verlegte." — Abgesehen davon, das* der .mittelalterliche* Ursprung dieser Thurme ihrer Er- ig durch Dagobert , oder etwa auch noch durch Theodorich selhsl , ja keinesweges entgegen- ii wurde, ist schwer einzusehen, was jene kurze Nachblülhe der Baukunst in Italien mit den dich anderthalb Jahrhunderte späteren Berchfrit bauten am Bodensee zu thuii haben könnte. H-utsche Burg" S. IS bemerkt H. denn auch selbst sehr richtig, dass für solchen Zusammen- , keinerlei Anhaltspunkte vorliegen". ') Die Kaiserburg Salzburg. (Würzbg. 1879) S, 3+. ') Unter Berufung auf Eckhart, Comment- de reb. Franc. 1 S. 55i ff. 135 S. 189) fort: „Wenn man aber die Ringmauer näher betrachtet, so sieht man, dass sie auf eine ältere, dickere und roher construirte aufgesetzt ist, welche letztere noch etwa 5 Fuss hoch über dem Boden steht und deren oberer, über den Fuss der neuen Mauer vorstehender Theil, um keine Staffel zu bilden, mittelst des Hammers abgeschrägt wurde. Dieses ist die eigentliche alte Umfassung/ Hienach möchte ich annehmen, dass der Verfasser die «nähere Betrachtung" der Kingmauer nicht selbst angestellt, sondern vielmehr nach der Angabe eines Dritten geurtheilt habe. Die Beschreibung derselben ist so unzutreffend, als möglich. Allerdings findet sich — auch nicht auf der ganzen Mauerlänge, sondern nur zwischen dem Thor und dem westlich folgenden Thurme (Fig. 595) — die Ring- mauer auf einen etwa 5' hohen Sockel aufgesetzt; allein der Letztere ist keinesweges .roher" ♦ sondern vielmehr ungleich sorgfältiger construirt als der obere Mauer- theil. In unverkennbarem Unterschied zu diesem ist jener aus zwar grösseren, aber auf der Gesichtsfläche wie an den Kanten äusserst genau und glatt gemeisselten Ouadem aufgeführt. Offenbar ebenso wenig ist dieser Sockel nachträglich mit dem Hammer abgeschrägt worden; die übrigens sehr geringe, d. h. von der Senk- rechten nur wenig abweichende Abschrägung erstreckt sich vielmehr auf die ganze Fläche der 60 cm hohen (und bis mehr als 1 m langen) obersten Quaderreihe, während man sich, wollte man nur nach v. Kriegs Meinung bei späterer Erhöhung d**r Mauer eine »Staffel" vermeiden, gewiss mit einer kürzeren Abschrägung begnügt hat>en würde, da der untere Mauertheil überhaupt nur um wenige Centimeter dicker ist» als der obere. So ist denn auch keinerlei Spur eines Hammerschlages an dieser yuaderreihe zu finden, und dass die Abschrägung derselben vielmehr gleich bei der «•rsten Bearbeitung des Steines erfolgt war, erkennt man noch besonders bei den Buckelquadern mit glattem Randschlag, die mehrfach unter diesen Ouadern vorkommen. Diese sorgfältig bearbeiteten Buckelquader machen es nun noch zum Ueber- tluss völlig unthunlich, den Mauersockel in eine so alte Zeit zu setzen. Was nun diese Zeit betrifft, so behandelt Krieg v. H. die Salzburg zwar im Abschnitt „Merowingische Zeit", bemerkt aber am Schlüsse, dass ihre Grund- mauern in die „merowingischen und carolingischen Zeiten hinaufreichen", wie denn seiner Ansicht nach von dem „alten Palastbau" noch in der abgestumpften Südwestspitze die Keller und Fundamente erhalten sind. Er beruft sich im Eingang darauf, dass Carl der Grosse 790 und 803, und so die folgenden Karolinger in be- stimmten angegebenen Jahren bis 897 die Salzburg besucht hätten. Es steht nun zwar — ebenso wie die hier bezeichneten späteren Fürsten- beMirhc in Salz — durch chronikalische Nachrichten fest, dass Karl d. Gr. 790 j*r Moenium fluvium ad Saltz palatium sunm in Germania juxla Salam fluvium von- stntrtttm navigavit (Ann. Einh), allein keinesweges, dass dies palatium Saite die Bury Salzburg bei Neustadt gewesen sei. Schon in Leibnitii de origine Franeorum ihvfHLvitw heisst es XXVI : Atque hie est *Sa/a fluvins, ad quam Carolas M. aliquoties "jit, ihique palatium regium habuit, cujus nomen hodie super est in Königs- Aa/fl, rilla seu aula Hegia, quae fuit, nt antiquissimus Poeta Sa ro scripsit : Nascenti r«tma Salae. Die angeführte Stelle des Poeta Saxo im vita Gtroli M. zum Jahre 7W) lautet : 136 Est aggressus Moenum navcUe per amnem, Ascendit per hunc, donec prope Moenia venu Magna Palatinae sedis Salt nomine dicta. Nascenti vicina Salae nam fluminis hujus Rivus ad huc modicus haec ipsa Palatia cingit, Vix raucum per Saxa ciens resonantia murmur. In der That liegt nun Königshofen, und unweit davon ein Ort Saal gleichfalls an der Saale, dem Ursprung dieses Flusses wesentlich näher als die Salzburg, und diese Letztere wird keinesweges von demselben „umgürtet*4 , sondern liegt ziemlich weit von ihm abseits. Eckhart (Gründliche Nachrichten über die Salzburg) sucht deshalb den Karolingerpalast auf einer Insel zwischen dieser und Neustadt. Den (wenig überzeugenden) Gründen, aus welchen dem gegenüber Reininger (a. O. S. 64) für die Salzburg streitet, kann ich hier nicht weiter folgen,1) es genüge, noch anzuführen, wie auch Ideler (Komment, zu Einhards Leben Karls d. Gr. 1839. II. S. 261) als die karolingische Pfalz das Dorf Saal bei Königshofen be- zeichnet, während Fischer und Kohl, Annalen d. Fränkischen Reichs 1885 S. 115 (unter Berufung auf Ja ff e IV 573, Förstemann, Ortsnamen 1286, Dümmler, Gesch. des ostfränk. Reichs I 158 n 1), als die in den ann. Einh. und von dem poeta Saxo bezeichnete — und so auch regelmässig die von den späteren karolingischen Kaisern besuchte — Pfalz Königshofen genannt wird.2) Ist es somit keinesweges erwiesen, dass auf der Stelle der Salzburg auch nur eine Pfalz aus karolingischer Zeit stand, so wird die Wahrscheinlichkeit hier noch erhaltener Baureste dieser Zeit um so geringer, und so liegt denn auch keinerlei Grund vor, weshalb die vorhin bezeichneten Keller und Fundamente nicht ursprünglich dem darüber stehenden, in seinen Ringmauern noch erhaltenen Wohn- gebäude der Voite von Salzburg angehören sollten, welches noch in seinem Erdge- schoss u. A. die Reste eines gewiss nicht karolingischen Eckkamins zeigt. Einen nichtburglichen Merowingischen Bau im Deutschen Reiche glaubt Professor X. Kraus nachweisen zu können. Nach Kunst und Alterth. in El sass-Lothr. III S. 431 zeigt ein Mauerrest von St. Pierre en Gitadelle „die wechselnden Ziegel- und Steinschichten des merowingi- schen Zeitalters mit der characteristischen kreuzweisen Strichelung (?)... Das Mauerwerk ist „entschieden (!) als merowingisch zu bezeichnen und zählt als solches zu den alleräl testen Resten „frühmittelalterlicher Architectur, die auf deutschem Boden erhalten sind. Eine grosse Aehnlichkeit „hat der Bau in seiner technischen Beschaffenheit mit dem alten, wahrscheinlich auch der mero- „wingisch-karolingischen Zeit angehörenden Thurm in der Dietrichstrasse zu Trier." — Ich halte auch diesen Nachweis für nichts weniger als „entschieden". Kraus bemerkt a. O. S. 430 selbst, dass die älteste sichere Erwähnung des Klosters St. Pierre en C. die Bestätigungsurkunde Kaiser Otto's v. J. 960 ist, der angeführte Trierer Bau aber zeigt (vgl. weiterhin Fig. 54) dieselbe Mauer- technik, welche nach 1016 am dortigen Dom angewandt wurde. Die Karolinger, zunächst nur als thatsächliche Beherrscher des Frankenreiches, treten seit dem ersten Hausmeier dieses Geschlechtes, Pipin von Landen (622 — 639), mehr und mehr in den Vordergrund. Ihr Königthum beginnt bekanntlich 752 mit Pipin dem Kleinen um 911 mit Ludwig dem Kinde in der *) Jedenfalls ist die Saale heute auch bis zur Salzburg nicht schiffbar, die alten Königs- pfalzen pflegten keineswegs auf Bergen angelegt zu werden, und die (hier wie alt nachweisliche?) Volksüberlieferung treibt bekanntlich in Bezug auf Bauwerke oft die seltsamsten Blüthen. %) Ebenso H. v. Bodman, Pfalzen der fränkischen Könige, in Schriften des Bodenseevereins 1891, S. 17. 137_ deutschen Linie zu erlöschen. Während der Schwerpunkt des Merowingischen r rankenreiches westlich des Rheines lag, war zur Zeit des Theilungsvertrages von Wrdun 843 durch Kriege mit den Sachsen, Thüringern und Alemannen die östliche Kfichsgrenze wieder etwa bis zu dem alten römischen Grenzwall, im Norden Deutsch- lands bis an die Elbe vorgeschoben. In diese Karolingische Zeit fällt die Wiedererweckung der Baukunst auf deutschem Boden und zugleich der Anfang unserer Burgbauten im engeren Sinne. Von dem bedeutendsten Vertreter dieses Herrschergeschlechtes, Karl dem liflKsen, wissen wir durch unverdächtige gleichzeitige Aufzeichnungen, dass er durch Neubauten von Kirchen und Palästen besonders den selbständigen kunstmässigen Stein bau wieder in's Leben rief. Bezeichnend jedoch für die damaligen Zustände, «Im völligen Niedergang des Bauhandwerks seit etwa zwei Jahrhunderten, ist es, ■las* ct für den Bau besonders des Aachener Münsters Arbeiter „aus allen Theilen «Its Abendlandes44, in welchen die Ueberlieferung römischer Kunst noch einiger- maßen erhalten war, und ebenso aus Italien schon bearbeitete Bauglieder und plastische Werke kommen lassen musste. Als selbst sachverständiger Bauherr wirkte neben Karl dem Grossen besonders dessen Biograph Einhard (Eginhard), der Insonders auf seinen Domänen im Odenwald, zu Michelstadt und Seligenstadt, Kirchen errichtete, deren Reste noch erhalten sind. Das Mauerwerk zeigt zum Thi'il flache Ziegel mit breiten Mörtelfugen, in denen der Mörtel mit Ziegelmehl angemacht ist,1) sowie Profilirungen der Pfeilerkämpfer und Basen nach der Antike. Kbenso wohnte Karl der Grosse im nahen Lorsch der Einweihung einer Kirche bei, wi welcher der Chronist ausdrücklich hervorhebt, dass sie „more antiquorum et im*t 10:J dort .am häutigsten*) vorkommen und fast die einzigen Ueberbleibsel mas- *.wr Baulen aus dieser Zeit sind. Eine genaue Beschreibung lehrt uns, dass diese Hürnie bald viereckig, bald rund, im unteren Theile fast massiv waren, schon rn-ppen in der Mauerdicke und Maschikulis (!) hatten u. s. w. 8) Wo aber nur ') ,.AUo altrömische Tradition.44 Dohme, Gesch. der d. Baukunst. 1K87, S. 15. "iE* beruht wohl nur auf Unkenntnis* dieser Thatsachen, wenn Näher. Deutsche ' • »'. 16, dem germanistischen Prinzip getreu behauptet : „Die germanische Bauthätigkeit entwickelte •■■• r»i im« fa> rieh nach dem zeitgemäßen Bedürfnisse und nirgends finden wir Spuren (!), ••• V lieobrhen in den Hörnern ihre Lehrmeister suchten/4 Wie eifrig man im eigentlichsten *r««uiflp ^ römischen „Lehrmeister" zu Karls des Grossen Zeit — el>enso wie im späteren ¥M-uft>r — den Vitruv studirte, zeigt der bekannte Brief Einhart* an seinen ehemaligen Schüler 1 '~»>nu» Aber «die dunklen Stellen und Benennungen aus Vitruvs Büchern.44 •) Nach Ble»Hon a. O. «überzog Karl d. Gr. ganz Deutschland einschliesslich der N «wUnde . . jui allen ihm wichtigen Punkten mit einem Gewebe von einzelnen Warten/ An einigen i Deich die Zinnen und Maschikulis erhalten und ,da sie immer so gelegen sind, dass sie sich (sie) 138 einer dieser angeblich noch zahlreich vorhandenen Thürme zu finden sei, wird nirgends angegeben. Glücklicher Weise lesen wir in Ann. Lauriss. A. 789 noch ausdrück- lich, dass die Castelle, welche Karl d. Gr. in diesem Jahre (789) zum Schutz einer Eib- brücke anlegte, ex liyno et terra hergestellt waren,1) und so werden wir gut »hun, auch nach jenen massiven Wartthürmen nicht weiter zu suchen; sie sind nie vor- handen gewesen. Auch die karolingischen Pfalzen waren durchaus der Regel nach keine Festen, sondern friedliche Wohnungen in ebener, bequem zugänglicher Lage.2) Zu den seltenen Ausnahmen gehörte die auf Grundlage eines römischen Kastells errich- tete Pfalz von Nymwegen (S. 73). Paulus glaubt in der Wasserburg Lauffen am Neckar ansehnliche Reste einer solchen Pfalz nachweisen zu können. In Kunst- und Altert h. -Denk m. im Kgr. Wtbg. I S. 80 heisst es: „Als ältester Theil (der Stadt) erscheint die Karolingische Pfalz auf der Felseninsel im , Neckar, die durch die Schlossbrücke mit der Stadt verbunden ist. Von dieser Pfalz, der Residenz ,des Markgrafen Ernst (f 865), steht nach unserer Ansicht noch der viereckige Thurm und südlich Tdaran der sogen. Mantel, ein rechteckiger Bau mit tief eingeschrägten Rundbogenfenstern. Der „Thurm hat 10', der Mantel 8' dicke Mauern. Die Art des Mauerwerkes, sowie die Mass Verhältnisse ,der Lichtöffnungen weisen entschieden in karolingische Zeit, und hätten wir hier den Bau, worin ,die h. Regiswindis gewohnt hat. Die obere Hälfte des 100' hohen Thurmes ist mit gröberem Mauer- werk ausgeführt und stammt aus der Hohenstaufenzeit.u Meiner Ueberzeugung nach giebt es jedoch keine „entschieden der karolin- gischen Zeit angehörende* — also später nicht mehr vorkommende „ Art des Mauer- werks* (aus gewachsenen Steinen) und ebensowenig solche „ Massverhältnisse der Lichtöffnungen." Letztere giebt es auch später noch in allen denkbaren Massen, allerkleinster Art z. B. in den Wasgauburgen Lands berg am Ottilienberge und P 1 i x b u r g. Eine „durchaus den Character der karolingischen Architectur affectirende (?) Structur* zeigen nach Prof. Kraus3) auch die Osttheile der Kirchen von Ober- und Niederzell auf der Insel Reichenau, nämlich „eine aus niittelgrossen Granit- und Kieselgeschieben mit dicken Mörtelmassen hergestellte Wand* und der Genannte stimmt Adler4) „entschieden* bei, wenn dieser den Osttheil von Oberzeil einem 799—802 ausgeführten Baue zuschreibe. Mag dies nun nach den a. O. gleichfalls gegenseitig sehen konnten, so scheint die Idee einer Telegraphirung bei ihrer Anlage zu Grunde gelegen zu haben.* Sogar eine (auch von Jahns wiedergegebene) Abbildung solcher Thiirme ist hinzugefügt. ') So auch de Caumont, Abeced. S. 308. *) Ideler, Comment. zu Einhards Leben Karls des Grossen, I. 249 führt 129 Pfalzen auf, deren sich Karl und seine unmittelbaren Nachfolger nachweislich bedient haben, fast alle in Deutschland und in der Ebene belegen. So stand auch die 839 zuerst urkundlich vor- kommende Kaiserpfalz Bodman an der Ueberlinger Bucht des Bodensees nicht auf einer der beiden hohen Ufernasen, die später Burgen trugen, sondern am Fusse derselben am Seeufer. Ihre noch nachweis- baren Fundamente bestanden aus einer 3 m dicken Mauer von unbehauenen Waken in reinem Kalk ohne Sandzusatz und einer anderen halb so starken aus roh zugehauenen Bruchsteinen. Das Ganze war jedoch von einer Mauer und einem Zaune (Planken?) umgeben (muro saepeque circumdato). (Vgl. Unland in Pfeiffer's Germania 1859; Kraus, Kunstdenkm. BadensI461 ; v. Bodman in Schriften d. Bodenseevereins 1891.) ') Kunstdenkra. d. Ghzth. Baden I S. 358 u. 364. *) Zeitschr. f. Bauwesen. 1869. 139 Ihi vorgehobenen Besonderheiten der engen, kryptalosen Anlage wahrscheinlich sein; tlio vermeintlich durchaus karolingische Mauertechnik beweist es jedenfalls nicht, »liiin in genau derselben — gern schräg gelagerte, durchschnittlich bis etwa 10 cm lange Kiesel zwischen ungewöhnlich breiten Mörtelfugen — ist z. B. auch, wie eine im Innern freigelegte Stelle zeigt, das 1324 zuerst erwähnte und schwerlich viel ältere Gebäude des Rosgartenmuseums im nahen Konstanz errichtet. Auch in der Stadt Diedenhofen in Lothringen, wo urkundlich nachgewiesen Karl der Grosse ein palatium hatte, sind einer unbegründeten Ueberlieferung nach mich Bauten aus karolingischer Zeit erhalten. Ausser einem Spätrenaissance- Haus»» (!), welches die Wohnung des genannten Kaisers gewesen sein soll, wird als Mtlcher Bau besonders der in der Flucht der Festungswerke stehende Flohthurm ;'« nannt, ein noch etwa 7 m hohes Zwölfeck aus wohlgefügten grossen, aber unregel- mäßigen Quadern ohne Buckeln und mit vermauerten rundbogigen Kuppelfenstern. Kraus (Kunst u. Alterth. in Elsass-Lothr. III, 93) bemerkt tfazu, die An- nahme, dass derselbe in das karolingische Zeitalter hinaufreiche, erscheine nicht aus- -••M-hlossen, doch könne er auch, wie die ihm sehr ähnliche Pfalz in Egisheim der rumänischen Periode seine Entstehung verdanken. Schon Teissier hielt (Hist. de Thionville 1828) den Thurm wohl richtiger für nicht über 5 Jahrhunderte alt. — lVI*r den Hohen Schwärm (Sorbenburg) s. Gap. 6. Nach v. Cohausen (Mauerverbände S. G3) stand „die Werkweise des Steinmetzen und des Maurers zur karolingischen Zeit (und weiterhin) auf sehr nie- «l.i^r Stufe* f wie das von 796 - 804 erbaute Octogon1) und noch mehr die ihm am Esiilf des 10. Jahrhunderts nachgebildete Grabkirche des hl. Ludwinus zu Mettlach /•i/ten. Hier „sind die Quader aus kiesreichem Sandstein, nicht mit dem Meissel, -<>nti»sfugen senkrecht, sondern fliessend steigend und fallend, oder in kleinen Ab- ätzen abgetreppt und unterzwickt, während die Stossfugen oben oder unten klaffen .und verkeilt sind; auch das Mauerwerk ist schlecht und besteht aus kleinen, oft «(üblichen Steinen.* — Die wichtige Frage nun , wann der Mauerbau unserer Burgen im engeren Sinne begonnen habe, oder mit anderen Worten, wie alt äussersten Falles die »Mittelalterlichen) Mauerreste derselben sein können, lässt sich nicht mit Bestimmt- li»it beantworten. Vor Allem steht es fest, dass noch sehr lange nach Karl dem >=~=~ E.Trr-üiiA^e^ n £»t*i~^ ^"^T»d wird gern behauptet, — mit Unrecht. w-V- wer^t^n r-:-vr: vrr — ^l— soVijtt Bau hier ^überhaupt erst im 10. uiA 11. «hL-LTuS^. nr ü— ^r^-^rizir S^r Sa^bsaeo und zum Wider- stand gegen dl* N>m-i^r>rc Tni ^z^ltl z^rcn*r-~ -* W^an hiemit offenbar in erster Linie die brtivfroi™r Tblr-ri-ic KLl.^-t E-ir^vcs L Vl£— 936* bezielt ist, so wissen wir aas Wii^ki^ :* t. C;:ttt £-? * ■*-»*:•* 5jjw»i..-i dass es sich dabei um bef^ti^»r •"ir-rfjÄ • ::■ c^ i_>-r ^ri:«^ p^~n " ~ : • Luxi-He. in denen ein acht ackerbauenden Kr'^rm T:cv-^cr-r :>*~:-r 5rir>rc W'iha^itz hatte. Eis ist, wie bemerkt, nicht g^r^ :i::^r: ^t. «L-r^e -ureü ^ lr_i« rien. ar^heirNrDd altrömischer Ein- richtung ähnlichen yL.'lr<^'i»r.^c. t.c w-Vc^g *-'r s»:» wenig wissen und schwer- lich uns nachweislich r* «:h t^tti^ •^rLi-rc Kt.*i ahniWi wie sonst die motte*} als „den*, dae h-i^st. d^n «rir^i^c uz«i r*r^rj_n :-rn. Anfang unseres Burgenbaues zu bezeichnen. Feste Piltz*, i-r iu-h :L>r Li^e ur-i zum Theil selbst nach der Führung der wenn auch nur trivkrc-rii Mi^-rrrZ^re g^nz den spateren Ritterburgen glichen, hatte es s«;hon lange vo-rh^r gegv^n. tot Allem aber auch schon früher solche, die, wie die späteren Borgen in erster ür.*^ die festen Einzel Wohnsitze der Grossen waren.5 > Dit- B^Iagerang v.esonders das südliche Deutschland heim. Wir wissen aus Eckehard (Casus mo- riarr*u domimico fasewburgo", and Mon. Germ. Dipl. Im p. Ha n. I 142 an. 630 „datum in arce nostra Ifmimrg." l) Auch das Ktot»ter Lorsch scheint wenigstens schon im 9. Jahrhundert zum Schutze ;-r ihm 773 geschenkten Heppenheimer Mark Burgen an der Bergstrasse errichtet zu haben. So - ~d die Burg Bickenbach (Aisbacher Schloss) 874 genannt. *) Itaw auch eigentliche .Ritterburgen* guten Theiles damals und aus diesem Anlass er- • .-it worden *eien, scheint freilich eine schon alte und darum beachtliche Ueberlielerung zu sein. **• bttot c* in der Zimmerischen Chronik II 459: „Auster allen anzeigen und vermuttungen wrk i«| x« achten , das schlo&s Falkenstain an der Tonaw tteie der uralten Schlosser ainn an der l-tmatt, das ru teilen des Überfalls der Hunger erbawen worden, deren dann gar vil gewesen, also • • Mser denselben allen nit mehr, dann sechs, in bewlicJtcm wesen; die andern alle sein su burg- •<'ll€n wurden, das ain hillichen verwundern sollte, trie sich doch so vil adels in «im sogar kleneni '- : rk hat erhalten könden." *) Nordhoff a. O. 73. Otte, Kirchl. Kunstarchäol. I S. 32. 142 •las* z. B. noch 1312 die Stadt Rostock sich verpflichtete, „in apido Wernemwdw * Wamemünde) reedificare pulrram rcrlesiam ligneam"*) Was die Befestigung der Städte betrifft, so wurden nach denjenigen be- sonders rheinischen Städten, die ihre römische Ringmauer bewahrt, bezw. durch Wiederherstellung erhalten hatten,2) wohl zuerst von Heinrich I. u. A. Tanger- rn unde (919) und Merseburg mit solcher umgeben, dann Hildesheim von Bischof Bernhard (992—1022) mit Mauern und Thürmen befestigt.3) Dagegen er- hielten z. B. Fulda, Nieder ingelheim, Münster, Aachen erst in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts steinerne Ringmauern, Prenzlau solche (28' hoch mit mehr als 60 Wykhäusern) 1287, Coesfeld und Danzig solche erst im 14. Jahrhundert, und das im 15. Jahrhundert zur Stadt entwickelte Schneeberg in Sachsen hatte noch in der ersten Hälfte des 17. anstatt derselben nur hölzerne ?*:hranken.4) Die Zahl der überhaupt befestigten deutschen Städte war um die Mitte d*r* 11. Jahrhunderts noch eine geringe. Ueber die nichtkirchlichen Bauwerke der Klöster bemerkt v. Essenwein, Wohn bau S. 28, dass hier »schon im 11. Jahrhundert, als noch allenthalben Holz- bauten genügten, vereinzelt, dann immer häufiger Steinbauten vorkommen." Beides Kijrde indessen richtiger vom 10. Jahrhundert gesagt sein. Das anscheinend den rttirinbau schon frühe in ausgedehnterer Weise pflegende Kloster Lorsch errichtete bekanntlich schon um 880 seinen berühmten, zum guten Theil noch erhaltenen Thorbau und auch unter Abt Gerbodo (915—72) schon im „castellum Michknstat^ ein „steinernes Haus". Vor 950 erhielt das Kloster St. Gallen eine steinerne Ring- mauer mit 13 Thürmen, und um dieselbe Zeit beschreibt ein Hersfelder Mönch (Miracula St. Wiegberti, cap. 5) wie es bei solchem Baue zuging.5) In Winkel (Rheingau) will man sogar noch ein steinernes Wohnhaus aus dem 9. Jahrhundert haben, das „graue Haus", welches der 850 — 56 hier lebende Krzbischof Rhabanus Maurus bewohnt haben soll.6) Sonst werden hölzerne nichtkirchliche Bauten aus dieser Zeit ausdrücklich erwfthnt. So umgab nach Fredegars um 850 geschriebenen Leben deshl. Dyonis Abt Fnlrad sein Kloster mit einer hölzernen Mauer (ligneus murus) und in des TartariuH Miracula St. Benedict! (f 821) c. 16 heisst es. „Das Haus war ein höl- zerner Thurm (lignea turris), denn „der Herr war mächtig und aus den vornehmen ■) Mecklbg. Urkundenb. V. 3577. ■) Unter Anderm wissen wir von Pipin (t 768), dass er in den von ihm eroberten Orteo di<* swrMlArtnn Befestigungen wiederherstellte (Richter u. Kohl, Ann. d. Frank. Reiches 1885. 24, Armi.j. In Metz wurde die nach Zerstörung der Stadt durch die Hunnen 451 wieder ausge- \>i+ni>rln rörnincho Ringmauer vom Bischof Robert (883—916) genau auf Grundlage dieser derart wiw|f'rhftrir»Mtollty dass man massenhaft Skulpturreste der römischen Bauwerke besonders in den utiUwig. *) Baurath Görz, Denkmäler aus Nassau, Heft 1. 143 .Familien des Ortes (Chatillon sur Loire). Der Thurm hatte oben einen Söller .•«olarium), den Sequinus (der Besitzer) mit seiner Familie bewohnte. Unten be- .faml sich der Vorrathsraum mit verschiedenen Behältern für die Autbewahrung des .U»bensbedarfes. Den Boden des Söllers bildeten, wie gewöhnlich, nur leicht be- .fistigte Bretter von geringer Stärke.11 1) Nach Adams v. Bremen hist. eccles. II 68 hatte noch der Erzbischof l'nwan von Bremen (1013 — 29) dort eine hohe Burg von Holz errichtet, sein Nachfolger Alebrand aber erbaute den Dom von Quadersteinen und dann daneben für sich «»in Steinhaus, gar stark befestigt mit Thürmen und Thorwerken, auf der anderen Nile des Domes baute sich darauf Herzog Bernard gleichfalls ein festes Steinhaus. Nach Saxo (Mon. Germ. hist. VIII 725) weilte in einem solchen in Goslar 1088 IWhof Buco von Halberstadt. Der Boden desselben war mit Steinziegeln gedeckt und durch Balken und einen Estrich gegen Feuer gesichert.2) Was nun die Burgen selbst betrifft, so hatte u. A. Geseke in Westfalen, die Burg des Grafen Haold, schon gegen die Mitte des 10. Jahrhunderts eine ur- kundlich erwähnte Ringmauer, die dann gewiss schon eine Mörtelmauer war.8) Ludwig der Springer ersetzte 1067 auf der nicht lange vorher von ihm gegründeten Wartburg die hölzernen Bauten durch steinerne und baute sein „Mushans herlich mul dir attderen Kemenaten und Thörme".*) Die auf ihre Wahrheit nicht mehr zu prüfende Sage erklärt freilich hier den früheren Holzbau damit, dass es sich dem Erbauer darum handelte, auf dem ihm nicht gehörenden Burgplatze schnell die anderwärts zurecht gezimmerten Bauwerke aufzurichten. Kurz vorher, unter Hein- rirh Hl. (1039—56), war wahrscheinlich auch das Kaiserhaus zu Goslar erbaut worden. Andrerseits enthielten die bis gegen das Ende des 12. Jahrhunderts be- nutzten Wohnburgen der wendischen Fürsten Mecklenburgs nur Bauten aus Holz, Stroh und Lehm. Dagegen geht es jedenfalls zu weit, bzw. ist es nur durch ausser- gewöhnliche Umstände begründet, wenn Köhler a. O. S. 376 schreibt: w Bekann t- Jirh hat der deutsche Orden erst in der zweiten Hälfte des 13. Jhdts. angefangen, »in Preussen einige wenige Burgen in Mauerwerk auszuführen. Die bei weitem #jmVsere Zahl der Ordensburgen wurde bis zur Mitte des 14. Jhdts. aus Holz und .Erde erbaut.* Bekanntlich wurde der Orden überhaupt erst gegen die Mitte des VA. Jhdts. berufen, Preussen und die Nachbargebiete zu erobern und bei seinen fa-t alljährlichen Kriegszügen und seinein vielfach unsicheren weiten Landbesitz war ••r naturlich oft genöthigt, in Eile vorläufige Befestigungen, verschanzte Lager und dergleichen anzulegen. Wo es sich dagegen um dauernde Niederlassungen auf • iniKermassen gesichertem Gebiet handelte, hat der unter den ausgezeichneten -vinernen Kriegsbauten Syriens sozusagen aufgewachsene Orden auch nicht ge- /("vcrtf jene zahlreichen Schlösser zu errichten, deren Reste zum Theil noch heute ■jn-Te Bewunderung erregen.6) Koehler stellt freilich auch frischweg die sicher (t Krieg v. H. Militararch. S. 213 mit dem lat. Urtext. Auch von der Burg Kunietitz • ««-it PardubtU in Böhmen wird ausdrücklich erwähnt, dass sie K.'tj nur aas Holz errichtet war. H.rmajrr, Burgvesten VI 110). *) Nordhoff a. O. S. Ä)7 f. *) Seiberti Urkundenb. 1. 9. % t. Kitgen, Fflhrer S. &t. *) den Bau de« Ordensschlosse* von Graudenz irlauht man noch in die erste Hälfte des ; . Jhdt». «etzen zu können. Froelich, Der SchlossherK bei Uraudenz. (Ebd. 188*0 S. 7. 144 falsche Behauptung auf (a. O. S. 404 Anm. 2), dass noch 1320 der „Berchfrit* einer Burg ein Holzthurm gewesen sei. Wie hier bei dem Mangel genauer und zuverlässiger Nachrichten der Ver- muthung und persönlichen Ansicht ein weiter Spielraum gegeben ist, so ist es doch in umgekehrter Richtung gewiss verfehlt, wenn v. Ritgen, Burg Gleiberg S. 5 meint: „Im achten und neunten Jahrhundert hatten die Herrenhöfe der grossen Adels- „ geschlechter meist (!) nur aus hölzernen Gebäuden bestanden . . . von einer starken Umpßhlung .eingeschlossen. Als aber mit dem Verfalle der kaiserlichen Macht die Grossen des Reichs und die «angestellten Grafen selbständige Dynasten und Besitzer von Staatsgütern wurden und darnach „trachten mussten , bei der allgemeinen Unsicherheit die erworbenen Ländereien und den Familien- „sitz durch die Macht der Waffen zu schützen, da galt es den Wohnsitz durch hohe Mauern, „tiefe Gräben und starke Thürme möglichst widerstandsfähig zu machen/ Derselbe ist denn auch sicher, in dem 19 m Durchmesser haltenden Kerne der Burg Gleiberg bei Giessen eine zumeist noch wohlerhaltene, aus Berchfrit, Ringmauer und Palas bestehende Burg nachweisen zu können, welche der wahr- scheinlich schon vor 918 verstorbene Graf Otto, Bruder des deutschen Königs Konrad I., erbaute* Wenngleich indessen diese Burggründung a. O. als eine ganz feststehende Thatsache hingestellt wird, ebenso wie S. 11 die Erbauung von Cals- munt bei Wetzlar im Jahre 970 und von dem benachbarten Braunfels 950, so erscheinen solche Angaben doch nichts weniger als unzweifelhaft sichere; nach Bau- u. Kunstdenkm. des Rbz. Coblenz kommt 1075 zuerst ein comes de Glyzberg vor,1) wird Calsmunt erst 1245 und Braunfels gleichfalls erst im 13. Jahr- hundert erwähnt.2) So viel scheint nach allem Vorstehenden sicher zu sein, dass auch bei einer Burg des 10. Jahrhunderts wir noch keinesweges ohne Weiteres den Mauerbau vor- aussetzen dürfen, erst im elften mag das mehr und mehr überwiegend wahrschein- lich sein, während vom 1 2. ab hier kaum noch wesentliche Holzbauten vorgekommen sein dürften.3) Die Kunst des Mauerbaues war, wie wir besonders an den kirch- lichen Bauten sehen, zu dieser Zeit denn doch schon eine so allgemein bekannte geworden, dass man auf die grössere Festigkeit, Dauerhaftigkeit und Feuersicherheit, welche der Steinbau bot, gerade bei Burgbauten nicht länger verzichtet haben wird. Eine Ausnahmestellung ist hiebei, wie bemerkt, dem Norden unseres Gebietes ein- zuräumen,4) während anderseits in Gegenden, wo — wie z. B. im Gebiet des ') Freilich heisst es gleichwohl auch daselbst (S. 701), dass die Burg dem 905 gestorbenen Herzog Conrad v. Franken gehört habe. g) Nach v. Gohausen, Bergfriede S. 18 stammt der Berchfrit der Saarburg (Rhein- pro vi uz) „wahrscheinlich aus der Zeit von 964, wo nach einer uns von Hontheim I. 301 aufbe- wahrten Urkunde der Erzb. Heinr. I. v. Trier dem Grafen Siegfr. v. Luxemburg den Berg Churbeliu nunc autem Sarburg gegen das an seinem Fusse liegende Dorf Leuken abtrat." Sollte auch das „nunc autem Sarburg" schon in der Urkunde selbst stehen, so ist damit noch immer nicht sicher, dass die Burg sogleich als Mauerbau aufgeführt wurde. ') Untergeordnete Gebäude und oberste Stockwerke wurden zu allen Zeiten auch noch oft im Holzverband errichtet und ausserdem bedurfte man zu Böden, Dachstühlen, Wehrgängen u. s. w. natürlich vielen Holzes. Es kann daher nicht gegen obige Ansicht sprechen, wenn (Nord hoff a. 0. S. 442) sich noch 1277 vertragsmässig das Recht eingeräumt findet, succidendi ligna, que ad edifiea- tionein et reparationem castri et domorum castrensium in Jburg intra castrum maranUum necessarw fore dinoscuntur. Bezeichnend ist, dass noch 1356 zu Buchenbach an der Jagst eine ausdrücklich „Steinhaus* benannte Burg erbaut wurde. (Kgr. Württbg. III S. 553.) *) Auch in dem steinarmen Holland kam bei Burgen der Holzbau (in welchem Umfange?) sogar bis ins 14. Jahrhundert vor (Nordhoff a. O. 442). Dem Steinmangel ist es auch wohl w- 146 Klosters Lorsch — nachweislich schon frühe der Mauerbau im Schwange war, auch um so früher gemauerte Burgbauten angenommen werden dürfen. — K rieft v. H. führt1) als Beleg dafür, dass die fitesten befestigten Wohnungen ans Thurm u i*l Wohngebäude bestanden haben, nur eine Stelle aus den Lorscher Urkunden 836 Nr. 2337 ■ii. wo von einem mansus indominicatus („nicht zu Lehen gegebenes Gut") cum solario lapideo et '•(«! lüfnen die Rede ist. Da nun das steinerne solarium (ein zu oberst Aber andern Gemächern be- t.i.'llitlier Haum) nicht wohl über einem hölzernen Erdgeschoss habe errichtet sein können, so werde nun darunter einen nel>en dem Wohnhause stehenden Thurm zu verstehen haben. Ebenso will Nord hoff) aus der bei den kaiserlichen Pfalzen und den grösseren Klosterbauten so häufigen und ii arlidnldt liehen Betonung des solarium schliessen, dass dieser Söller, über, an oder neben dem Hattptbaue angebracht, in Höhe, Form und Steinmaterial dem Thurm entsprach, zu Fernsichten und P'Kb«i nicht minder zur Verteidigung benutzt wurde, wozu ihn Aufbau und Festigkeit vorzugsweise M."t h igten. Seiner Ansicht nach „scheint bezüglich des Söllers und des Thurmes eine scharfe Trenn- ung der Begriffe ebensowenig möglich, wie der Sachen selbst.* Diese Ausführungen scheinen 'mir nicht hinlänglich überzeugend zu sein. Wo in alten n lirifUtellen das unter einem solarium Verstandene näher angedeutet ist, erscheint dasselbe regel« n>4«Mg als ein erhöht belegener, keinesweges selbstfindiger Theil eines anderen Bauwerkes. *) So be- ZH'hnet man mit diesem Aasdruck (wie Nordhoff selbst anföhrt) in Kirchen mehrfach die innere Kuipore, bei Pfalzbauten eine Äussere Gallerie (z. B. „tota casa circutndata solariis"), bei dem Bauplan \.*i St. Gallen liegt das solarium über dem Wohnzimmer des Abtes4) und in der alten Burg vou Arilres lagen (neben dem hölzernen Wohnhause) im dritten — obersten — Stockwerk des Küchen- jWirfudex solariorum diversoria (etwa Söllerzimmer), in denen die Kinder des Burgherrn schliefen.*) Vor Allem aber war zu Beginn des Burgenbaues der Begriff eines wirklichen Thurmes (schon %-m den hinterlassenen Römerbauten her) ebenso wohlbekannt als der Ausdruck turris für denselben ur»«l ein Söller wird mehrfach als ein Theil des Thurmes angeführt und damit beider Begriff aus- «uunder gebalten. So wird um 750 in den Gesta abbat. Fontanelleus in Mon. G. H. II 289 ein Tl. irinchen iturricula) zur Aufbewahrung von Reliquien beschrieben, welches in medio sui solarioiwn WW, und in den Miracula St Benedicti (t 841) a Rudolfo Tartario (Mabillon Act. Sanctt. V. 410) 'tu hölzerner Wohn thurm, der über einem Vorrathsgemach zuoberst ein mit Brettern gedieltes •"urinm hatte, in welchem der Burgherr mit seiner Familie weilte.*) Nordhoff betont endlich selbst * 314), dass .der Name Söller einem bestimmten (?) Gelasse der Burgen verblieb, als diese längst •-.um freistehenden Bergfried hatten/ T) ru-rhreiben . wenn (vgl. ebd.) nach einer völlig vereinzelten Mittheilung in dem benachbarten Her- x-urthum CJeve noch 1344 .ein Burgthurm von Holz* erbaut wurde, vorausgesetzt, dass es sich da* t-*i -llierhaupt um einen ausschliesslichen Holzbau handelt. ') Militärarchit. S. 214. •) Holz- und Steinbau S. 309 ff. *) Solarium, von sol abgeleitet, bedeutet einen der Sonne ausgesetzten, daher erhöht oder t«*h zu oberst liegenden Ort. (Mit Unrecht lässt Nordhoff a. <). S. 310 es unentschieden, ob das *<*t tos sol oder solus ahzuleiten sei; wie im Text gezeigt, bedeutet es an sich gerade durchaus '.*«M ein .allein* stehendes Ganzes.) V Krieg v. H. a. O. S. «07. V Larabertus Ardensis Hist. Com. Ard. et Ghisnens. c. CXXVII. Vgl. Schultz, Höf. L-f*o S; UM. */ Turris (Ugnea) in super ioribus suis solarium habebat, übt idem Seauinus cum sua manebat ' '«*!« .... Solarii vero pavimmtum, ut moris est, compactum erat dohtiltbus trabeculis, %) Nach Schuitx'* (a. 0. 8«) Ansicht ist der Söller .wahrscheinlich eine Plateform, auf w man heqoetn sitzen und die Aussicht geniessen konnte*. Er führt dazu aus den Minnesängern a X an: Gaul, de Palerne («87*) „Por es aardtr estoient tuit Monte as loges et as estres Et as »«li*r$ftasfenestres." G regor v. Tours erwähnt VIII cap.44, dass in einem Stadthause viele vornehme l>r«mi auf dem .Söller* speisten, als plötzlich das Gebälk des Hausen einbrach. — So unl>estimmt «•* die Bedeutung des Wortes im Mittelalter war, so verschieden Ist seine Bedeutung nach heutigen ^ »ntutelWn. & mag da noch angeführt werden, dass v. Ritgen (Münzen berg S. 7i vom 146 Bezüglich der Entwicklung der Mauertechnik im Mittelalter gilt nun — jedenfalls bei den Schriftstellern über den Burgbau — der Satz: je später (neuer), um so schlechter und umgekehrt Was hier zunächst die romanische Zeit betrifft, so ist freilich v.Gohausen (Mauerverbände) der Ansicht, dass „die Werkweise des Steinmetzen und des „ Maurers auch noch bis ins 11. Jahrhundert hinein auf sehr niederer Stufe stand, „wenn auch in jener Periode in der vornehmsten römischen Culturstätte diesseits „der Alpen, in Trier, römischer Handwerksbrauch noch lebte und sich auf der „zwischen 1017 und 1047 erbauten Westseite des Domes ausspricht.* Erst „nach „dem 12. Jahrhundert wird der Mauerverband vernachlässigt44 (ebd. S. 61). Conse- quenter hält Prof. Lehfeldt auch für die romanische Periode an obigem Grund- satze fest. So heisst es in dessen Bau- u. Kunstdenkm. Thüringens V S. 56 vom Berchfrit des Kyffhäuser: «Nicht nur die, trotz der Zerstörung sofort erkennbare, ungewöhnlich sorgfaltige Fügung der bis 80 cm langen Steine mit sehr geraden Lagerfugen, die Schichtung von zwei oder drei nied- rigen zwischen höheren Lagen und das absolute Vermeiden des Aufeinandertreffens von Stossfugen. sondern auch die Art der Eckquaderung und die starke Bossirung der einzelnen Steine weisen den Bau noch der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts (oder früherer Zeit gar?) und der Maurerkunst unter römischer Schulung zu." Diese Schlussfolgerung erscheint mir als in jeder Beziehung verfehlt. Zu- nächst wird bezüglich der Kyffhäuserburg a. O. selbst gesagt, dass sie zuerst 1 152 genannt wird und auch die (mit uralten Gründungszeiten sonst bekanntlich sehr frei- gebige) Ueberlieferung sie nicht vor 1116 erbaut sein lässt. Vor Allem aber enthält der Thurm (wie a. 0. gleichfalls angeführt) in der Mauerdicke eine Wendeltreppe, eine Erscheinung, die so wenig auf das 10. Jahrhundert oder gar eine noch ältere Zeit hinweist, dass sie nach v. Cohausen (Bergfriede S. 48) vielmehr im 13. Jahrhundert ausnahmsweise zuerst vorkommen soll! (Vgl. darüber Cap. 6.) Einen Beweis ferner, dass die beschriebene Mauertechnik keineswegs spätestens auf das 10. Jahrhundert hinweist, liefert u. A. der Palas von Homburg im Hegau, von welchem Prof. Durm (Kunstdenkm. d. Ghzth. Baden I S. 468) schreibt: „Die Mauern sind, was Schönheit der Schichtung und Ausführung, was Kraft und Mächtigkeit im Ausdruck anbelangt, Quadermauern ersten Ranges und können sich getrost mit den grandiosen Quader- mauern in Syrien und Toskana messen. Die Nagelfluhquadern sind regelmässig im Verband geschichtet. 50—60 cm hoch und bis zu 1,70 m lang, haben 4 cm breiten Randschlag und 30 cm vorsprin- gende . . . Bossen. Sie binden 1 m in das ...3m dicke Mörtelgemäuer ein.* Homburg wird aber am Ausgang des 11. Jahrhunderts (1096) zuerst genannt, und es muss sogar bezweifelt werden, ob das beschriebene Mauerwerk schon dieser Zeit angehört, da Buckelquader-Palase sonst zu derselben noch nicht bekannt sind. Ueber den Beginn des mittelalterlichen Quaderbaues überhaupt s. weiterhin. Was endlich die „römische Schulung" bei der am Kyffhäuser bewiesenen „Maurerkunst" betrifft, so bin ich (vgl. vorhin) mit Dohme, Baukunst S. 7 der Ansicht, dass selbst in Trier dieselbe während der zwei und einem halben Jahrhunderte zwischen Bischof Nicetius und Karl dem Grossen „allmählich abgestorben" sei. Jedenfalls hat sie in dieser langen Zeit und weiter bis zum 11. Jahrhundert kein uns bekannt gewordenes Lebenszeichen gegeben, und wie das vollends bei einem (vermeintlich) im grossen Saal des Palas als „Sal, Solarium* spricht, während nach v. Cohausen (Bergfriede S. 34) ,Söllertt eine der Bezeichnungen für den schmalen Wehrgang hinter den Zinnen war. (Ein Beleg hiefflr ist mir jedenfalls nicht bekannt.) 147 10. Jahrhundert in Thüringen errichteten Buckelquaderberchfrit der jF^Jl gewesen in sollte, ist mir unverständlich. Von einer irgendwie regelmässigen Abwechselung niedriger und höherer Quaderschichten kann übrigens, beiläufig bemerkt, bei dem- selben durchaus nicht die Rede sein. Wie v. Cohausen, so lehrt auch Krieg v. Hochfelden, dass noch zu Anfang des 11. Jahrhunderts die Mauertechnik — u. zw. in versuchter Nach- ahmung römischer Vorbilder — eine recht mangelhafte gewesen sei, während „die >p;\tere Entwicklung um so schneller ging." Er zeigt Ersteres (Militärarchit. S. 286) an dem Berchfrit der Habsburg: •Die 3 — 4' langen und 1 */• — 2 ' dicken Quader der äussern Verkleidung sind auf den I*aper- und Stossflächen so gut es ging, hergerichtet, aber nicht mit dem Meissel, sondern nur mit •1-m Hammer, die einzelnen Werkstücke ohne Randbeschlag, und ihre nach aussen gerichteten Seiten s*nz po, wie sie aus dem Steinbruche gekommen. Ihr Verband zeigt keine wechselnden Läufer und Binder, nicht einmal wechselnde Stossfugen oder gleichhohe Lager; die horizontalen Lager- und die v-nkrechten Stossfugen bilden oft ein Kreuz; oft sind zwei oder mehrere dünnere Steine zur Aus- frltirhung des (mit dem?) nebenliegenden Werkstückes auf einander gelegt, und ganz unregelmässige Xwtecheiuräume durch grössere oder kleinere Brocken geschlossen. Die Schwellen, Seitenpfosten und Stürze der Scharten werden durch keine behauenen Steine, sondern die ersteren nur durch aufeinander, «kr letzteren durch quer darüber gelegte Werkstücke gebildet. Der unreine thonige Mörtel ist oft hinweg waschen. Die Borten an den Kanten des Thurmes sind ebenso wenig scharf abgegrenzt tun! parallel, als jene Kanten gerade und senkrecht." Es ist hiezu freilich zu bemerken, dass es sich hier — wie auch aus der a. O. beigegebenen Abbildung hervorgeht — überhaupt keinesweges um einen Bau aus .Quadern", sondern um einen solchen, u. zw. im Ganzen tüchtigen aus Bruch- >teinen handelt, deren Lagerflächen jedoch so auffallend genau geglättet erscheinen, tlass die Lagerfugen sehr fein und gradlinig sind. Auch im Innern sind u. A. die Eütlastungsbögen über den Fensteröffnungen sehr sorgfaltig ausgeführt. Krieg \. H. erscheint das Bauwerk nur deshalb so unvollkommen, weil er seiner vorge- faßten Meinung nach auch hier «Anfänge der Nachahmung römischer Rustica* Mfht, wie sie die vermeintlichen Römerbauten von Lieben zell u. s. w. zeigen. Bezüglich der späteren Zeit herrscht unter den Burgenschriftstellern an- scheinend dahin Uebereinstimmung, dass mit dem 13. Jahrhundert oder dem Beginn <1«t gothischen Zeit die Mauertechnik schlechter wurde , und dass besonders ein schlechtes Bruchsteinmauerwerk auf eine Bauzeit im ausgehenden Mittelalter schliessen U~4_ So findet Prof. Kraus (bei Burgbeschreibungen in Bau- u. Kunstdenk m. Elsass-Lothringens und Kunstdenkm. Badens) bei Hohenhattstadt .schlechtes Mauerwerk des ausgehenden Mittelalters", Schwarzenberg „schlechten Mittelverband des ausgehenden Mittelalters*, Wildenstein „schlechten Petit apperail •i«^ 14. — 15. Jahrhunderts", Altbodman „dem 14. Jhdt. angehörenden schlechten M**fcn appareil" u. s. w. Nach E. Schönermark, Bau- u. Kunstdenkm. «l»*r Frov. Sachsen 1, Lief. 7 wird man bei den Stadtmauern von Halle „auf ••!.';«• um so frühere Zeit schliessen dürfen, je lagerhafter und sorgfältiger die (Bruch-) >?«ine bearbeitet sind." Nach Prof. Lehfeldt, Bau- u. Kunstdenkm. Thüringens V, 5f hat der Berchfrit der Rothenburg „frühmittelalterlichen J'ntfrbau, gehört jedoch in seinem Hauptbau mit weniger sorgfältiger Schichtung ,»l*-r mächtigen Steine erst der gothischen Zeit an." Die in diesen, noch leicht zu vermehrenden Belegstellen zum Ausdruck ge- i'uunenc Ansicht halte ich für unrichtig. Die Baukunst überhaupt hat in und mit 1- r gothischen Zeit gewiss keine Rückschritte gemacht , und gerade der M a u e r- 10* : ;*.- *~', „-■• *. — ■ --..• _^. v _«^ ^ E ^ ,|lt!:i ^,llrn lL ;,.'. ". /";."" •-••■----•• -«• •-•-^ t..„. -^ ^ ^ ^ ^^^^ - '»-ii . * uv. ... a :n,;i:,>.- --;>-?: - ^^ „ ^ « •-Ii'l« J.M Ä-i ••-.-,.• ,. ^. -. . . .. WUtüUifu: (i«- ,*i** --.r* i, ^.. —■-tum ...... l^>4l^> ->, . || Ar :f^. P* • • ^* A , ,'/" -r» - ^. f 1 AT 1 k'-> ... ^ ^ -ix- — •- • ■*■?. i.X a Jl»*t»tfl ,1' *vl u"c ^ V'- ••-•- fc H*.-=.irx-:-.r •-; 15--.-a- ^~ Jn -^ nalif d*-n, KiMI. fr rJin-v-'.-.-v T-r E •- . • • - deilhtejJü UfU ITj'S* -r T-v - -ir^. -i- - aui «oLher.^ wie dfr Zrit in w!J 7 r , ^ W-J'he ffj °en fc*-^^™ Fpfeite. während wS fl^M^ IT» "T ^"^'^ M^ *«*»*«. ün Ganzeo schlechter Jd"reT^l »L t * °?? f^^ *-' R"xbkht ajf ^ ^»-«^chütre einen wli*.r«i Bai , bed-r^eri. Ak herron-a^nd tichii^r Bau di^er später«, Zeit (mit orrkhM^uT-i J d » -, a'iS dupchwt? grossen unbehauenen Blöcken h-p.^ x.h, *; J^^ii^ i"h.v*rbB"d ■rf "^ Bearbeltu,,»<*»ä**«r. *r Conseque^en «n- *, lm- '«fix. «*lh4 «ungebrannt, aber alslwüd wiederherstellt und ist, nie erol>erlf spater allmählip zerfallen. ■| Da.** beide Schriftsteller bei diesen Gelegenheiten die Mauerteehnik des 1 i. Jahrhunderts ' Knien, M freilich mit dem vorhin Angeführten kaum in Einklang zu bringen. 150 Schwarzenburg in »schlechtem Mittelverbanda t beide 1293 bezw. 1261 errichtet und somit aus gleicher oder zumeist noch früherer Zeit als die vorhin genannten Burgen.1) Aus dem bisher Ausgeführten dürfte hinlänglich hervorgehen, dass zur gothischen , wie zur romanischen Zeit ebenso wie schon zur Zeit der Römer und noch in unseren Tagen der, welcher Neigung, Zeit und Geld hatte, um gut zu bauen und welchem auch tüchtige Bauleute und Materialien zur Verfügung standen, gut baute, während minder gut gebaut wurde, wo eine oder mehrere dieser noth- wendigen Voraussetzungen fehlten.2) Dabei soll nun freilich andrerseits nicht in Abrede genommen werden, dass die uns überkommenen Burgbaureste minder guten Mauerwerks überwiegend aus den letzten Jahrhunderten des Mittelalters und noch späterer Zeit herstammen. Es ist das aus zwei Ursachen zu erklären. Zunächst sind in der Zeit von dem Vorgehen Rudolfs von Habsburg gegen die Raubburgen bis zu den Bauern- kriegen eine besonders grosse Menge von Burgen „zerstört" worden, und deren Wiederherstellung wie andrerseits mit dem Ende des 14. Jahrhunderts die Einführung der Pulverwaffen veranlassten vielfache Erneuerungs- und Erweiterungsbauten, bei welchen man sich zumeist begnügte, einem dringenden Bedürfniss zu entsprechen, ohne auf Luxusmauerwerk überflüssig Zeit und Geld zu verwenden.3) Hiezu aber kommt zweitens der wesentliche Umstand, dass es für die Erhaltung wenig soliden Mauerwerks bis zu unseren Tagen, also bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, doch einen grossen Unterschied macht, ob dasselbe aus dem 11. und 12. oder etwa aus dem 14. bis 16. Jahrhundert stammt. Wenn man etwa in Beihalt älterer Abbil- dungen beobachtete , wie bemerkbar unsere Burgruinen schon im Laufe von Jahr- zehnten weiter verfallen, so wird man überzeugt sein müssen, dass von den jetzt noch vorhandenen, soweit nicht für ihre Erhaltung gesorgt wird, in etwa zwei Jahr- hunderten nur noch wenig und zwar besonders solides Mauerwerk übrig sein wird. • Ebenso aber dürfen wir unbedenklich annehmen, dass die sehr zahlreichen älteren Burgen, von denen wir heute nur noch spärliche Trümmerhaufen, Spuren oder selbst nur noch den Namen wissen, deshalb nicht besser erhalten sind, weil sie aus zu geringem und schlechtem Mauerwerk aufgeführt waren. Nicht also, weil in späterer Zeit durchweg weniger gut gebaut wurde, sondern weil das schlechte Mauerwerk aus der früheren, also auch romanischen Zeit schon ungleich mehr ver- schwunden ist,4) spricht eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, dass das uns noch erhaltene aus der jüngeren Zeit stammen werde. *) Schwarzenburg hat (vgl. weiter vorne) nach Prof. Kraus „schlechten Mittelverband des ausgehenden Mittelalters". Da vom Mittelalter für den Bau unserer Ritterburgen wesentlich nur das 11. bis 16. Jahrhundert in Frage kommt, ist dieser Ausdruck für eine 1261 er- baute Burg jedenfalls nicht zutreffend. ■) Vgl. auch Dr. Otte, Kirchl. Kunstarchäologie I 40: ,Die mittelalterliche Bautechnik wird häufig auf Kosten der modernen gepriesen, verdienter oder unverdienter Weise, weil man damals wie auch heute verschieden baute, gut und schlecht, und namentlich fehlt es aus älterer Zeit keineswegs an Beispielen von Wiedereinstürzen neuer, kaum fertiger, oder noch im Bau begriffener Gebäude.* ■) Zu den nicht seltenen Beispielen dieser Art gehört die Rudelsburg a. d. Saale (Fig. 147a), wo die die Hauptburg umschliessende Zwingermauer mit drei runden und halbrunden Thürmen sich durch ihr ungleich roheres Bruchsteinmauerwerk von dem älteren sorgfaltigen Quaderbau jener Haupt- burg wesentlich abheben. 4) So werden z. B. in der Ztschr. f. Württembg. Fraukeq VHI, 112 allein äussern 151 Völlig ungerechtfertigt ist nach Vorstehendem eine mechanische Altersbe- stimmung nach der einfachen Regel: „sorgfältige Steinschichtung frühmittelalterlich, minder sorgfaltige gothisch" , wie sie weiter vorne bezüglich des Berchfrits der Rothenburg angeführt wurde.1) Die Bestimmung verschiedener Bauzeiten für n. Das Letztere besteht aus Bruchsteinen von durchschnittlich 20 cm Seiten- lange und einer oder zwei besonders glatten Bruchflächen, ausserdem aus zumeist kleinem plattem Brockenwerk desselben (Phonolith-) Steines und von Mauer- uml Dachziegeln. Dabei ist nun das dem Batteriethurme x. nächste Mauerwerk, In-Minders bei dem als hohler Strebepfeiler erscheinenden Anbau v, ein äusserst *<»p,rfältiges, indem die grösseren Bruchsteine mit der glatten Seite nach aussen zu »itirrhaus geraden und wagrechten Lagerfugen mit Ausfüllung der nicht grossen Lücken durch das Brockenwerk geordnet, bezw. aus denselben wohlbefestigte, scharfe, rivhtwinklige Ecken gebildet sind, während weiter nach Norden zwar noch dieselben r>k Verfestigungen vorkommen, im Uebrigen aber unter seltener und unregelmässiger Verwendung der grösseren Steine zumeist nichts mehr von durchlaufenden Lager- fug^n zu erkennen ist. Die südliche Ringmauer dagegen zeigt sich als ein durchaus rohes Mauerwerk aus durchweg kleineren Bruchsteinen mit Ziegelbrocken, und »Tadezu liederlich ist der obere Theil des Batteriethurmes z — wieder im Gegensatz m meinem offenbar gleichzeitigen weit solideren Gegenstück x — aufgeführt: eine nur etwa 25 cm starke, stellenweise schon durchsichtig gewordene Wand lediglich .tu* ganz kleinen Brocken von Felsen und Backsteinen. Aus der Verwendung der ZiiV'1 brocken ergiebt sich, dass die Ringmauern wohl beim Wiederaufbau der Burg iiarh ihrer Zerstörung im Jahre 1378 aufgeführt worden sind,2) während die beiden «n»«r»mt Crailsheim elf nur noch in geringfügigen Resten oder Spuren vorhandene Burganlagen auf- r* f'ihrt . von denen man nicht einmal mehr den Namen weiss und die also wohl jedenfalls noch in '**• viiryotbixhe Zeit geboren. Solche ThaLsachen sind gewiss Nu her unbekannt, wenn er Deutsche Hirg S. 15 M-hreibt: ,In der romanischen Bauperiode wurde aui die Bearbeitung der Steine, auf I-v«t und Sli *vsfugen und auf den regelrechten Verband eine besondere Sorgfalt verwendet. Später :■ +*\e .fU-h dagegen eine grössere Fluchtigkeit in dem Bau der Fortificationen, so dass der Zahn '»r Zeit die jüngeren Bauten leichter vertilgte als die der romanischen Z*ile poche/ ') Dass mit dieser Altersbestimmung auch an sich schwerlich das Hechte getroffen ist, er- »•«•M *i«h daraus, dass, wie a. 0. selbst bemerkt wird, die genannte Burg um das Jahr 1100 erbaut, 1*1* eingenommen wurde und seit dem 16. Jahrhundert allmal ig zerfiel. Es ist somit ganz sicher «'/:ir>rhmen, dass der Berchfrit gleichfalls um 1100 erbaut wurde und dass auch sein Hauptbau — ' * .«t überhaupt nur noch ein etwa 10 m hoher Stumpf — diesem ersten Bau angehört. Er Ist mit ~.rfi 3 ro starken Mauern naeh der Einnahme von tili gewiss nicht bis auf den 1'nterbau abge- »''''»vgen worden, da eine derartige Schleifung eingenommener Burgen, zumal vor Gebrauch des I .)>«-r* bekanntlich fast nie vorkam. „Frühmittelalterlich* soll hier wohl soviel als romanisch . da man in der Frühzeit des (470 beginnenden) Mittelalters noch keine steinernen Berch- •» • #» baute. *) In den Kunst denkm. Badens I 4*2 kann man lesen, dass diese Mauern «den Charakter 152 Batteriethürme zu der „Neubefestigung" gehören werden, welche 1479 Eberhard von Württemberg hier vornehmen Hess. Wie eben angedeutet, liegt der Schluss nahe, dass Bruchsteinmauern, welche mit Brocken von Backsteinen, besonders von Dachziegeln ausgezwickt sind, einem Wiederherstellungsbaue angehören. Auch der Bruchstein selbst pflegte ja genug zu kleinen Zwicksteinen taugliches Material zu liefern, so dass nicht wohl anzunehmen ist, dass man dazu die Backsteinbrocken anders nahm, als wenn und weil sie von zerstörten Dächern eben in hinreichender Menge zur Hand waren. Indessen finden sich diese besonders bequem zu verwendenden Ziegelbrocken doch auch bei Bauten, deren Errichtung anscheinend keine Zerstörung voraufgegangen ist ; so bei dem vor- hin erwähnten Batteriethurm des Mägdeberg und bei der Ringmauer der Haupt- burg von Neuenburg imThurgau, welche letztere, bald nach 1250 erbaute Burg, soviel bekannt1), nie durch Belagerung oder Brand beschädigt wurde. Auch eine unter Verwendung von Backsteinbrocken überputzte Mauer kann sehr wohl eine an sich alte sein, wie z. B. die nördliche Ringmauer von Hohenklingenam Rhein.2) — Es ist nun weiter die Frage zu untersuchen, inwieweit durch Besonderheiten des Mauerverbandes, bezw. Zurichtung der verwandten Steine auf die Bauzeit geschlossen werden kann. Der bei den Römern beliebte Ziegeldurchschuss (s. Cap. 2) kommt auch noch im Mittelalter vor. Der 1859 abgebrochene südwestliche Eckthurm des römischen Mauerumzuges von Boppard hatte eine Bekleidung von kleinen Schieferbruchsteinen, zwischen welchen in Abständen von 1 bis 2 Fuss 15 Ziegelbänder ihn umzogen. Aus Gründen, deren Ausreichlichkeit ich freilich dahingestellt sein lassen muss, haben L. El t est er und v. Cohausen diese Aussenbekleidung für eine mittelalterliche Restauration erkannt.3) (Vgl. noch weiterhin.) Als in dieser Mauertechnik noch erhaltener mittelalterlicher Bau ist besonders der „Frankenthurm" zu Trier zu erwähnen (Fig. 54, nach Schultz, Höf. Leben, verkleinert). Derselbe, allein von vier derartigen in der Stadt ziemlich erhalten4), hat 8,8 zu 16,3 m Seitenlängen bei noch 13,8 m Höhe. Seine 1,25 m starken Mauern bestehen aus glatt behauenen Kalksteinen mit Zwischen- lagen von doppelten Ziegelplatten und einem inneren Gusswerk von Bruch- steinen und Ziegelstücken. Die Kanten sind mit Sandsteinquadern eingefasst. Im zweiten Stockwerke zeigen sich an zwei gegenüber liegenden Seiten je zwei halbkreis- förmig überwölbte Oeflfnungen, deren jede wiederum zwei kleinere, durch einen Pfeiler getrennte Bogen enthält. Jedes der übrigen Stockwerke enthält nur zwei der Renaissancezeit tragen." Als Seitenstück sei erwähnt, dass nach Mitth. der k. k. Gentralcomm. 1871 S. CLXV der obere Theil des „Römerthurms14 zu Regensburg den Bauformen des 13. Jhdts.. „d. i. Bruchsteine mit Mörtelverputz, entspricht." Meiner Ansicht nach ist die eine Zeitbestimmung 'so willkürlich wie die andere. ') Quellen: Pupikofer, Gesch. des Thurgau und Dr. J. Meyer, Burgen am Un» tersee (Frauenf. 1891). *) Nach Vorstehendem sind Zeitbestimmungen zu beurtheilen wie die folgende (Prof. Dr. Kraus in Kunst und Alterth. in Elsass-Lothr. II 403 über Landskron an der Schweizer Grenze): „Die Ruine trägt (abgesehen vom alten Donjon) durchaus (!) den Charakter des 15. und 16. Jhdts., Bruch- und Ziegelwerk, nirgends Buckelquadern/ (Ueber die Letzteren s. weiterhin.) •) Bonner Jahrb. 1871 S. 75 und 95. *) Ein anderer ist zum Theil im dortigen Regierungsgebäude verbaut, 153 kleine Luftlöcher. Der angegebenen Bautechnik wegen wurde dieser Thurm früher für ein römisches „propugnaculum" gehalten, *) doch gehört er zu den befestigten Adelshäusern, deren besonders die italie- nischen, bekanntermassen aber auch die deutschen Städte aus dem Mittelalter aufzuweisen haben. Seine Bauzeit wird. jetzt mit Recht in das 10. oder 11. Jahrhundert gesetzt, in eine Zeit also, zu welcher (nach 1016) Erzbischof Poppo in ganz ähnlicher Mauertechnik den Erweiterungsbau des Trierer Domes ausfuhren liess. Wenn Prof. Kraus (Kunst- und Alterth. in Elsass-Lothr. III 431) sie in die „mero vingisch-karolingische" Zeit setzt, so steht dem schon der Umstand ent- gegen, dass man nicht ohne zwingende Gründe in so früher Zeit steinerne Privat- Wohngebäude an- nahmen darf, deren Zeit bekanntlich im Allgemeinen eine sehr viel spätere ist. Weit über den Anfang unseres Jahrtausends hinaus ist dieser Ziegeldurch- *«lm>s schwerlich in Gebrauch gewesen. Die Anwendung desselben bei eigentlichen lUirgbauten ist bisher überhaupt nicht nachgewiesen.2) Nach v. Cohausen, Mauerverbände, S. 233 „hat man durch das ganze Mittelalter bis ■n die neueste Zeit die Ziegel zu waagerecht ausgleichenden Rinderlagern zwischen mehr oder minder '»•hen Schichten von weniger lagerhaften Flusskieseln, die man im Fischgrätenverband einbaute, '»nutzt, «*o in den alten Stadtmauern von Verona und Florenz und an neueren Mauern in der l'm- ,>vod von Linz an der Donau und von Paris.* Ein Nachweis dessen, dass diese Technik durch das »*. Mittelalter auch im deutschsprachlichen Gebiete gebräuchlich war, ist damit jedenfalls nicht Taucht. Die mir bekannten Bauten aus Flusskieseln (vgl. vorhin) haben diesen Ziegeldurch- - '.u** nicht Auch die Verwendung einzelner Backsteine in Mauern aus natürlichem Ge- •••iii kam schon früh vor, so nach v. Loeffler, Gesch. d. Festg. Ulm S. 21 t»i «frr dortigen 1140 erbauten Ringmauer. Anderen gilt dieser Durchschuss, auch wenn nicht mit Backsteinen ausge- ■hrt. als Beweis hohen Alters. Nach Prof. Lehfeldt, Bau- und Kunstdenkm. d. Hb*. Tob lenz S. 411 „besteht bei dem südlichen Eckthurm der „Genovefaburg" ■fi Mayen der unterste Theil , wie der des anstossenden Mauerwerks aus abwech- -•IfrlHn Schichten mächtiger Quadern und kleinerer Bruchsteine, welche in sehr '»yimässigein Wechsel die der fränkischen Zeit eigene Technik zeigen," und der Imu gehört daher „in das frühe Mittelalter, ist sogar eines der ältesten Bauwerke •l— ganzen Regierungsbezirks.41 Derselbe Mauerverband kommt jedoch auch noch ') Sein späterer Ursprung wird u. A. schon dadurch bewiesen, dass die ursprüngliche Thrtr ■' «W TritL-tufe ebenerdig mit der Strasse liegt, während die römischen Bauwerke in Trier sonst 1 - 4 in unter dem jetzigen Niveau liegen. *) Arrbivrath Eltester Äusserte zwar auf dem Bonner Archftologencongress von I84»8 \"rh*ndL Bonn 1871, S. 58), dass eine an dem vorhin erwähnten Bopparder Mauerthurm liefind- '- lifrrhriil dessen Wiederherstellung in das 13. Jhrhdt. gesetzt halte; allein nach desselben j-f thrnVber Üarstellung, Bonner Jahrb. 1871 S. 79 und Hl, fanden sich die beiden allein vor- vhcq bferhriflen an zwei anderen Thflrmen und hatten Bezug lediglich auf diese. Nach Olle, t "hl. Kunst arch&ol. S. 10 «lassen sich Spuren dieses (römischen) opus mixtum bis ins II. turimeben.* . •:• 154 viel später vor. Wie v. Cohausen a. 0. S. 66 bemerkt, hat man beim Berehfrit von Win deck an der Bergstrasse das nicht lagerhafte Porphyrgestein in gewissen Abständen von Rüsthöhe mit ziemlich gleich grossen Porphyrblöcken abgeglichen und ebenso bei dem Berehfrit von He im bürg am Rhein zwischen das dünnschiefe- rige Grauwackegeslein Bänder von weissen Quarzblöcken eingelegt. Dieselben zeigen (Fig. 55) fast quaderförmige Regelmässigkeit, der Bau aber gehört (Lehfeldt a. U. S. 594) dem 13. oder der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts an. Ebenso waren andern Berehfrit der erst 1322 genannten (jetzt abgebrochenen) Burg Pfungen (nördl. Schweiz) an zwei Stellen die Findlingssteine mit Bändern von Tuffsteinquadern durch- zogen. *) Bei diesen Mauerweisen handelte es sich gewiss hie und da auch um die Absicht einer äusseren Zierde. Dieselbe wird mitunter auch in anderer Weise mit den einfachsten Mitteln erreicht. So steht bei dem Palas von Wartau im St. Gallener Rheinthale unter den pj. cc Fenstern des 4. Stockes ein durchlaufendes schmales wagrechtes Band von dünnen Steinplatten etwa 15 cm weil über die Mauerfläche heraus und über diesen Fenstern zwei ebensolche Plattenbänder in etwa 30 cm Abstand von einander. Der Zwischenraum zwischen diesen ist dann in gleich- massigem Abstände durch Bruchsteinwerk, wechselnd mit viereckigen Felswürfeln, aus- gefüllt. Alles ist unbehauen. Besonders bei sorgfältigeren Hausteinbauten waren, wie hier eingeschaltet werden mag, die unter dem oberen Rande hinlaufenden Bogenfriese sehr belieht, die auch in gothischer Zeit vielfach den Rundbogen behielten, oft auch — beson- ders am Rhein — durch Einfügung kleinerer Nasen mannigfach verziert wurden. Zu den hie und da jederzeit angewandten Mauerweisen gehört das Bauen aus unbehauenen (nur an den Mauerecken etwa mit einem Kantenbeschlag ver- sehenen) grösseren Findlingen. Beispiele bieten im Westen des Bodensees die im 11. Jhdt. genannte Wasserburg Schopfein, die um 1250 erbaute Neuenburg, der 1320 errichtete Thurmhof zu Steckborn und die schon mit Kanonenscharten versehene Buine Heilsberg. Die Bauweise war auch bei den Burgen der nord- deutschen Tiefebene, in welcher der gewachsene Fels fehlt, beliebt.2) Ziemlich früh wurde es dort daneben Gebrauch, den aus grossen Feldsteinen hergestellten Mauer- kern, soweit das zur Herstellung einer glatten Aussensette nüthig war, mit Back- steinen zu verkleiden, so z. B. bei den Berchfriten der Wasserburgen Stuer und Galenbeck in Mecklenburg. Ueber die Verzierung dieser Ziegelbauten durch glasirte Steine vgl. den Berehfrit von Neustadt (Fig. 164), Schloss Rheden (Fig. 597) und den Klimek bei Graudenz (Cap. 22.) — Besonders bei den Bauten mit nicht oder nur oberflächlich bearbeiteten Findlingen finden sich in den unteren Lagen der Ecken ungewöhnlich grosse Steine ') Am. f. Schweiz. Alterthsk. 1875 S. 647, *) Beispiele in der Mark Brandenburg Beuten. Liebenwalde mit 8' starken Hauen) am dem Anfang des 13. Jhdls. und Slolzenburg, erst 1368 genannt, in Mecklenburg die Marodei (Fig. 491). Ueber diese Mauerweise bei den Römern vgl. S. 98. 155 verwandt, so bei dem Berchfrit von Neuenburg im Thurgau solche von 1,50 m Länge und 0,60m Höhe, bei der Schildmauer von Kräheneck im Nagoldthal von i m Länge und 0,55 m Höhe, während bei dem Bruchsteinbau des Schlosses Minichau in Tirol, ähnlich wie bei dem Thurm von Mammertshofen (Cap. 2) diese Ecksteine die Länge von 3,50 m erreichen. — Mitunter scheute man bei Bauten dieser Art nicht, die zu unregelmässig geformten Enden der Steinblöcke weit — bis zu 30 cm — über die Mauerflucht vorstehen zu lassen. So bei einem (wol deshalb) .Alemannen thurm- genannten berchfritartigem Thurm des Schweizer Rheinstädt- chens Kaiserstuhl. Beim Schlosse Meersburg am Bodensee sind die (zum Theil auffallend hoch) aus grossen Findlingen errichteten Bautheile zweifellos die Ältesten des im Uebrigen zumeist nachmittelalterlichen Baues. — Ueber die Anwendung des Fischgrat en Verbandes im Mittelalter s. S. 111 ff. Bezuglich der Bück el quaderbauten pflegt Oberst v. Cohausen zu be- merken,1) dass sie »der Hohenstaufenzeit*, „dem 12. Jahrhundert," oder auch „dem \i. und 13. Jahrhundert angehören". Nach desselben Mauerverbände, S. 57 kamen sie allerdings auch in späterer Zeit wieder in Gebrauch , wegen ihres kräf- ti^en (Charakters und ihrer praktischen Form an Befestigungsthürmen, z. B. Nürnberg, Kloster Maulbronn 1441, dann als Eckverkleidung an Ziegel- und Bruchsteinmauer- werk zur Zeit der Renaissance/ Für die frühere Zeit findet man vielfach ähnliche Angaben wie bei v. Cohausen.2) K. v. Becker3) weiss darüber noch näher anzu- ?*»heii: wSie kommen vom 11. bis in's 13. Jahrhundert vor; am Ende dieses Zeit- raumes haben nur die Ecken Buckelquadern, die Wandflächen dagegen glatt g**meisselte und seit 1300 finden wir nur solche." Auf die nur an den Ecken vorkommenden Buckelquader bezieht es sich auch wohl, wenn es bei Frank (Picks Monat ss ehr. a. O. S. 113) heisst: „Eckverfestigungen an solchen (Buckelquader-) Hauten mit abwechselnd übergreifenden Quadern deuten bestimmt auf das 13. Jahr- hundert hin." Aehnlich schreibt Prof. Dr. Schaef er (Kunstdenkm. im Ghzth. Hessen, Kr. Erbach S. 101) bezüglich der Schildmauer von Freienstein: „Was dem Gebäude seine frühmittelaltrige (?) Entstehung sichert, das sind die mit Schlag- rändern versehenen Bossenquadern an Ecken und Kanten, eine Technik, welche «li«^ti- .. welche im II. Jahrhundert (nicht spater?) oft ausgerührt wurde." Nach Mitth. des Frank f. ■•• •' birJiUv. 1KK1, S.40 .entstammen sie dem 14. Jahrhundert \ nach Hering. Sehloss Spess- '•'J't> s- !•> «kA'H gegen die Mitte des 13. Jahrhunderts der Buckelquaderbau in Abnalimc* u. s. w. *» 4» euch. d. bad. Landes S. 3ere"B»».t. uurcn Einfügung klWn «heuen) grosseren VL" *"*"«' der WäOemchtete Th u,? Sch"l ^ehen,CHe"sbrmh<,fZUS, deutschen TWeL. "g- Ker * Ve™eru„g die "w« Xaaenrej *'■"* '"eu. diesejbe ', ' '' "der nid,, ,,' '; .'«»'. *hl ■ ''" '*'• welct« '""• dasse» den F*e™nB z„gr T VOrhin '• '<" Gebraul /eCWferl«™ ™.m Wasgau kommen Buckelquader lediglich als mung der nach 1563 erbauten beiden Thore und Nebenpforte). Wie auch bei früheren und späteren Buckelquader- n mit nachlässiger behandelten Aussenflächen Steine sich zwischen den Buckelquadern ganz tte finden, so zeigen sich bei dem 1340 erbauten l"handlauim Wasgau zwischen den glatten Quadern ! sehr wenig vortretenden Bossen. Iquadern errichteten späteren Burgbauten gehören im < hfrit der erst im 14. Jahrhundert genannten ausge- r-Tiier wohl die Burg Hohnack, von welcher nicht •ndern auch die anscheinend 1279 errichtete Ringmauer in grosser Batteriethurm mit Scharten für Pulvergeschütze • ••( sind, dann die 1480 fast ausnahmelos ebenso erbaute -chon aus der Renaissancezeit (1583) ein Batteriethurm Infestigungsbauten ist z. B. der laut alter Inschrift 1342 er- m Heilbronn ganz mit Buckelquadern bekleidet. Nach n hau S. 169, „erscheinen die Buckelquader fast allenthalben \-2. und der ersten Hälfte des 13. Jhdts." (thateächlich kommen .in Nürnberg z. B. aber gerade im 14. und 15. Jhdt.*. Be- ■ lie sicher datirten Bauten der Stadt Constanz, dass jeden- i der Buckelquaderbau ganz ausser Gebrauch gekommen war. -ind (bezw. waren) dort vorhanden der Rheinthorthurm (zwischen haut), der Schnetzthorthurm (Ende des 13. Jhdts.), der Pulver- tinlciikm. in tlor Pfalz. II 17:t lnl. S. fiT>. 150 Schwarzenburg in „schlechtem Mittel verband* , beide 1293 bezw. 1261 errichtet und somit aus gleicher oder zumeist noch früherer Zeit als die vorhin genannten Burgen.1) Aus dem bisher Ausgeführten dürfte hinlänglich hervorgehen, dass zur gothischen, wie zur romanischen Zeit ebenso wie schon zur Zeit der Römer und noch in unseren Tagen der, welcher Neigung, Zeit und Geld hatte, um gut zu bauen und welchem auch tüchtige Bauleute und Materialien zur Verfügung standen, gut baute, während minder gut gebaut wurde, wo eine oder mehrere dieser not- wendigen Voraussetzungen fehlten.2) Dabei soll nun freilich andrerseits nicht in Abrede genommen werden, dass die uns überkommenen Burgbaureste minder guten Mauerwerks überwiegend aus den letzten Jahrhunderten des Mittelalters und noch späterer Zeit herstammen. Es ist das aus zwei Ursachen zu erklären. Zunächst sind in der Zeit von dem Vorgehen Rudolfs von Habsburg gegen die Raubburgen bis zu den Bauern- kriegen eine besonders grosse Menge von Burgen „zerstört" worden, und deren Wiederherstellung wie andrerseits mit dem Ende des 14. Jahrhunderts die Einführung der Pulverwaffen veranlassten vielfache Erneuerungs- und Erweiterungsbauten, bei welchen man sich zumeist begnügte, einem dringenden Bedürfniss zu entsprechen, ohne auf Luxusmauerwerk überflüssig Zeit und Geld zu verwenden.3) Hiezu aber kommt zweitens der wesentliche Umstand, dass es für die Erhaltung wenig soliden Mauerwerks bis zu unseren Tagen, also bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, doch einen grossen Unterschied macht, ob dasselbe aus dem 11. und 12. oder etwa aus dem 14. bis 16. Jahrhundert stammt. Wenn man etwa in Beihalt älterer Abbil- dungen beobachtete, wie bemerkbar unsere Burgruinen schon im Laufe von Jahr- zehnten weiter verfallen, so wird man überzeugt sein müssen, dass von den jetzt noch vorhandenen, soweit nicht für ihre Erhaltung gesorgt wird, in etwa zwei Jahr- hunderten nur noch wenig und zwar besonders solides Mauerwerk übrig sein wird. • Ebenso aber dürfen wir unbedenklich annehmen, dass die sehr zahlreichen älteren Burgen, von denen wir heute nur noch spärliche Trümmerhaufen, Spuren oder selbst nur noch den Namen wissen, deshalb nicht besser erhalten sind, weil sie aus zu geringem und schlechtem Mauerwerk aufgeführt waren. Nicht also, weil in späterer Zeit durchweg weniger gut gebaut wurde, sondern weil das schlechte Mauerwerk aus der früheren, also auch romanischen Zeit schon ungleich mehr ver- schwunden ist , 4) spricht eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, dass das uns noch erhaltene aus der jüngeren Zeit stammen werde. x) Schwarzenburg hat (vgl. weiter vorne) nach Prof. Kraus „ schlechten Mittel verband des ausgehenden Mittelalters*. Da vom Mittelalter für den Bau unserer Ritterburgen wesentlich nur das 11. bis 16. Jahrhundert in Frage kommt, ist dieser Ausdruck für eine 1261 er- baute Burg jedenfalls nicht zutreffend. a) Vgl. auch Dr. Otte, Kirch 1. Kunstarchäologie I 40: „Die mittelalterliche Bautechnik wird häufig auf Kosten der modernen gepriesen, verdienter oder unverdienter Weise, weil man damals wie auch heute verschieden baute, gut und schlecht, und namentlich fehlt es aus älterer Zeit keineswegs an Beispielen von Wiedereinstürzen neuer, kaum fertiger, oder noch im Bau begriffener Gebäude.1* ") Zu den nicht seltenen Beispielen dieser Art gehört die Rüde lsburg a. d. Saale (Fig. 147a), wo die die Hauptburg umschliessende Zwingermauer mit drei runden und halbrunden Thürmen sich durch ihr ungleich roheres Bruchsteinmauerwerk von dem älteren sorgfaltigen Quaderbau jener Haupt- burg wesentlich abheben. *) So werden z.B. in der Ztschr. f. Württembg. Frankerj VIII, 112 allein aus 'dem 159 «Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II 165) das prächtige Buckelwerk aus sehr !»4-hweren Quadern für das 11. Jahrhundert, während er (ebd. III 1030) bei dem Berchfrit von Wal deck (ohne weitere Begründung) „ Buckel werk des 13.— 14. Jhdts." erkennen will. Bei Hering, Schloss Spessburg S. 16 gilt der Umstand, dass bt*i dieser Burg die Buckelquader wenig hervortreten (und sich auch nicht überall finden) als ein Beweisgrund dafür, dass dieselbe in der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde, da zu dieser Zeit der Buckelquaderbau in Abnahme kam. Wenn selbst, was nicht wahrscheinlich ist, eine zu gewissen Zeiten überall irleichmässige Ausführung der Buckelquadertechnik stattgefunden hätte, würde es «loch einer Vergleiohung zahlreicher sicher datirter Bauten bedürfen, um hier- ül>er zuverlässige Regeln aufstellen zu können. Diese sichere Datirung ist aber ja bei fast allen älteren Buckelquaderbauten aus Mangel bestimmter Nachrichten un- möglich. Nach meiner Erfahrung lässt sich nur vielleicht sagen, dass die kräftiger vortretenden Bossen im Allgemeinen mehr in der älteren Zeit bis etwa 1200 und dann wieder vom Ende des 15. Jahrhunderts an vorkommen, während andrerseits freilich ein Randschlag mit kaum bemerkbar erhöhten Buckeln sich ebenso schon bei dem um 1100 erbauten lothringischen Lützelb er g als bei dem 1340 erbauten Huhandlau findet. Sehr sorgfältig kissenförmig bearbeitete Buckel finden >ich u. A. am Trifels und dem Berchfrit von Prozelten am Main, beide dem 1 i. Jahrhundert angehörend, sowie dann besonders später wieder da, wo die Buckel- ijuader vereinzelt zum Schmuck vorkommen (s. vorhin Fig. 56 und 57, sowie die rmrahtnung der Schiessscharten Fig. 64). x) Zur Technik dieser Bauweise ist besonders zu bemerken, dass es Regel war, jede (senk- oder wagrechte) Ecke des Baues durch einen glatten Rand- schlag zu markiren, so dass hier die Ecksteine immer zwei Buckeln, unter Umständen auch deren drei (Stein a b in Fig. 58, Thürumrahmung im Zwinger des Trifels) und vier (der oberste Eck- stein am Sockel eines Berchfrits Fig. 59) haben. Der besonderen Form einzelner Steine folgte natürlich auch der Buckel in gleicher Figur (Fig. 58 und 114). — Als die — hier einschiebungsweise zu erörternde — mit der Anwendung o nie ausgeführte Vorschläge, wie allerlei derartige in der Literatur der Befestigungs- kunde zu allen Zeiten zu Tage gefordert wurden. Von beiden Schriftstellern hat man auch jedenfalls bei uns zur Zeit, da die Buckelquaderbauten im Schwange waren, nichts geahnt. Als dritter Zweck der Bossen findet sich nun mitunter noch der angegeben, (ia>A die atmosphärischen Niederschläge durch die Buckeln behindert werden sollten, in die Steinfugen zu treffen. Auch dies wird indessen wohl kaum für wesentlich angesehen werden können. Die Niederschläge werden einem (seitlich davon ge- troffenen) wohlgefügten und noch intacten Steinbau, dessen Stärke sich nur nach Metern berechnet, schwerlich je verderblich geworden sein,2) abgesehen noch davon, •la>s gerade im Winter der Schnee mit Vorliebe zwischen den Buckeln liaften musste. Abweichend von diesen Meinungen bin ich nun vielmehr derjenigen , dass es t»-i den Buckelquadern dem Erbauer um das Charakteristische derselben , die li ii c k e I n , gar nicht wesentlich zu thun war, sondern ihm zunächst nur daran lag, •ii«- zeit- und kostspielige Arbeit ihrer Beseitigung zu sparen. Bei roheren Bedürf- 1*1— bauten liess man deshalb die Gesichtsfläche der Quadern völlig unbehauen, und »•»Ute man einen mehr kunstgerechten Bau herstellen, so begnügte man sich mit ') Sie fordert schon einen entsprechend weiten freien Kaum vor dem Berchfriteingang, ««-triwr (fitere durchaus nicht immer vorhanden war. •) H. Weininger (lieber mittelalterl. Burgen S. 341 ff.) ist freilich der Ansicht, da*» 1"* durch die Buckeln gewährte Schutz der Fugen vor deu Niederschlagen sogar «ein für die Dauer- '••ft^keä des Baues höchst wichtiger Tmstand' sei. ei»«r, Iw|iilii4> 11 162 dem glatten Randschlage, „ausreichend, den Stein an die Schnur und ans Lot zu rücken ", wie v. Gohausen selbst an anderer Stelle (Grenz wall S. 23) bemerkt. Dass dann dieser Randschlag, und nicht die stehen gebliebenen Buckeln, das zu- nächst allein Gewollte waren, ergiebt sich auch daraus, dass bei derartigen Bauten be- sonders aus Sandstein nicht selten ganze Partien einer Wandfläche den Beschauer darüber im Unklaren lassen, ob man es eigentlich mit einem Bossenquaderbaue zu thun habe oder nicht, weil die umrandete Steinfläche kaum irgendwo über den Randschlag erhaben ist. Man hatte eben den mit glatten Seitenflächen aus dem Bruche hervorgegangenen Stein auch an der Gesichtsfläche fast oder völlig unbe- hauen gelassen, anstatt etwa durch vertieften Randschlag mit Fleiss Buckeln hervor- zubringen. Dass es sich wesentlich nur um die glatt gemeisselten Borden handelte, um danach die Aufführung einer schiefen oder krummen Wand zu vermeiden, tritt vollends deutlich zu Tage bei den nicht seltenen Bauten, welche — im Uebrigen besonders aus unbearbeiteten Findlingen errichtet — ganz allein an den vier Kanten einen hinauflaufenden glatten Beschlag zeigen. Sollten hier gerade Wände aufgemauert werden, so musste man sich eben vor Allem vergewissern, dass die vier Eckkanten lothrecht waren.1) Andrerseits finden sich eben Bossen, und zwar kräftigst ausgeprägte bei unseren Burgen bekanntlich, wenn überhaupt, so auch da, wo den örtlichen Um- ständen nach weder an eine Beschiessung , noch an eine Leiterersteigung gedacht werden kann, und noch weniger etwa vorzugsweise auf der „Wetterseite*, ja, sie finden sich — und das ist wohl das Bezeichnendste — in wenn auch seltenen Aus- nahmefallen selbst auf den inneren Mauerflächen eines Berchfrits und anderer Thürme.2) — ') Aus dem gleichen Grunde finden sich bei Bauten aus Findlingen auch wohl einzelne Ecksteine ringsum mit einem oberflächlichen Randschlage versehen, so bei Sc hopfein am Boden- see, oder die Ecken aus ganz glatt behauenen Quadern gebildet, wie bei Brunnenburg bei Meran. *) Ein Beispiel bietet der Schwarze Thurm zu Eger. Vgl. Die Kaiser bürg zu Eger von B. Gr ueber (Prag 1864) S. 10: „Durch die ungleichen Bossen an der Aussenseite sollte dem eingedrungenen Feinde das Anlegen von Leitern erschwert werden; warum aber die inneren Wände mit Bossirungen versehen wurden, lässt sich unmöglich erklären.11 Nach meiner Auffassung von Anlass und Zweck der Buckelquadern liegt hier gar nichts so Unerklärliches vor. Ebenso hat auch der gleichfalls für „römisch11 gehaltene „Diebsthurm" des Schlosses von Harburg (nördl. Augs- burg) inwendig Buckelquadern, desgleichen die beiden Berchfrite von Lützelburg im Wasgau, und wenn hier die unbearbeiteten Buckel ebenso wie auswendig zumeist kaum vor dem glatten Bandschlag vorstehen, so sind diejenigen, welche die beiden grossen halbrunden Mauerthürme der Hohkönigsburg auf der Innenseite zeigen, um so kräftiger. Wie ich nachträglich finde und wenn ich eine Unterschrift v. G. richtig deute, ist v. Go- hausen freilich später auch geneigt gewesen, den hier von mir behandelten Anlass und Zweck der Buckelquader mit Bandschlag wenigstens in den Vordergrund zu setzen. Es heisst in einem (so un' erzeichneten) „Offenen Briefe11 im Gorrespondenzbl. d. Gesammtvereins 1878, S. 30: „Bei burglichen Bauten . . . war der Bandschlag nöthig, den Stein beim Versetzen in Schnur und Blei rücken zu können. Die stehenbleibenden Bossen verminderten die Arbeit des Steinmetzen, aber sie schützten auch die tragenden Steinkanten vor den aufschlagenden Geschossen und bewirkten, dass diese leichter zerschellten, endlich erschwerten sie das Aufschieben der Sturmleitern. " Wenn es dann aber weiter heisst: „Es sind das Rucksichten, welche die Römer selbst in der allerletzten Zeit ihrer Herrschaft gegenüber der wenig ausgebildeten Belagerungskunst der Germanen nicht zu nehmen brauchten", und sonach hieraus ein Beweisgrund gegen das Vorkommen römischer Buckel- quaderbauten (mit Randschlag) bei uns gezogen werden soll, so wird man doch fragen dürfen, warum 163 Grössere Quadern, sowie auch unbehauene Steinblöcke wurden erst etwa jr»V«*n 12001) mit Anwendung der Mauerzange — auch Adlerzange, Kropfzange, Teufelsklaue genannt — zu den oberen Lagen des Mauerbaues hinaufgewunden und dazu auf zwei einander parallelen Seiten mit Kropflöehern versehen, in welche die nach innen gebogenen Zangenspitzen hineinfassten. Mauern, deren Steine diese Kropflöcher zeigen, können also nicht aus römischer Zeit stammen.2) — Handelt es sich nun darum, ein zusammenfassendes Ergebniss der bisherigen rntersuchung über die Entwickelung der mittelalterlichen Mauertechnik zu gewinnen, no kann ich nur in beschränktem Masse zustimmen, wenn v. Cohausen, Mauer- verbände S. 52 (in fast wörtlicher Wiederholung des schon Bergfriede S. 5 Bemerkten) schreibt: „Nicht wie der Steinmetz, der, den Stil seiner Zeit scharf •ausprägend, rasch wechselt und plötzlich aus weiter Ferne eine neue Weise cin- . führt, luiirt uns der Maurer trocken und stetig, dem Landesbrauch und Material »treu, nur langsam wechselnd, von Jahrhundert zu Jahrhundert und giebt in .««'hier Werkweise, in der Bearbeitung und Lagerung seines Mate- .rials, in seinen Mauerverbfinden, seinem Mörtel und den hinter- Jassrnen Spuren seiner Rüstungen dem Bau ein nicht minderwahr- Jiaftiges Taufzeugniss als der Steinmetz." Der Genannte beschränkt srh auch in dieser neueren Arbeit darauf, „einiges Material" zu solcher „sehr wfmschenswerthen Geschichte der Mauertechnik*4 zu geben; meiner Ansicht nach konnte eine solche in dem Masse, dass danach überall die Bauzeit eines schlichten Mauerwerkes zu bestimmen wäre, überhaupt nicht geschrieben werden. Nach meiner •h«* Konter nicht diese fflr zeitersparend und gar für „nöthig* erklärte Werkweise angewandt haben ~»l!t<*n. auch wenn die sonst noch damit etwa verbundenen Vortheile hier fortfielen? Auch v.Essen wein ist zwar (Kriegsbaukunst S. 53) der Ansicht, dass „die Buckelquader t'xirefOich (!) dazu dienten, das Aufstellen der Leiter zu erschweren", meint aber, dass „die Ent- •Miung derselben doch einen rein technischen Grund haben dürfte", nämlich den der Arbeitserspar* .»*./. Er weist gleichfalls darauf hin, dass Buckelquadern an Stellen verwendet wurden, wo nie eine ^urraleiter angelegt werden konnte. ') Nach Prof. Schaefer (Kunstdenkm Hessens, Kr. Büdingen S. 55) „pflegte man in / tl.Lscher Zeit mit der Mauerzange zu versetzen". Unzutreffend ist es, wenn nach v. (loh aus en M mer verbände S. 57 „die Mauerzange erst im 14. Jhdt. in Anwendung gekommen" sein soll. K'<*pnVW-h«T finden sich z. B. schon in der Hingmauer der Hauptburg von Landsberg im Wasgau . i- «lern Jahre 1200. (Wenn der Berchfrit des kleineren Theiles der schon 1157 genannten Burg «ifMfenstein ebendaselbst Zangenlocher aufweist, so wird dadurch wohl bestätigt (vgl. (lap. 23), <:i— dieser Theil erst später hinzugefügt wurde.) Häufig zeigen übrigens keineswegs alle nel>en * :noder befindlichen Steine desselben Baustuckes auf ihrer Ansichtsfläche die Kropflocher. Es ist - h.« da* ein Beweis, dass das durchgängige Fehlen derselben nicht einen Schluss auf vorgothische i'- .ix«»it rechtfertigen wurde. So zeigt z. B. der Kasernenbau von 1495 neben der Nürnberger Burg ■■■-' «*inen Quadern keine Kropflocher. Wenn Krieg v. H., Militärarch. 291 f. (ohne den Ver- »•J-h eines Beweises) angiebt, dass die Mauerzange schon in der 2. Hälfte des 11. Jhdts. in Gebrauch y»«*en sei, so könnten freilich einzelne Bauwerke dies zu bestätigen scheinen. Zu ihnen gehört W Bockelquader-Berchfrit der Kyburg, welcher fflr einen Bau aus dem Ende dieses Jhdts. gilt. Mitth. d. Züricher Antiqu. Ges. 1894. S. 329.) Allein da hier die Zangenlöcher erst in -- • HAtie von 10,3 m beginnen, wird man immerhin annehmen dürfen, dass wenigstens dieser obere Tt*-.l einer spateren Zeit angehöre. •) In Bonner Jahrbch. 1S77 wird von Schaaffhausen an Fundstücken nachgewiesen, •u* die Römer allerding* das nicht eigentlich zangenartige Instrument zum Heben von Stein blocken (auch * «7 Kropfeisen, Teufelsklaue genannt) schon gekannt haben, behufs dessen Anwendung in der •reo Seite des Steines ein viereckiges, nach unten erweitertes Loch gemeisselt wird. (Vgl. H'ithei«, Bau lex., Art Kropfeisen.) 11* 156 er bei Burgen in der Regel nur beim Berchfrit, überhaupt aber fast nur bei Sand- steinbauten vorkam, seltener bei Granit, Nagelfluh, und dergleichen, nie aber bei solchem Gestein, das nach der Art «seines Gefüges und Bruches nur für Bruchstein- mauerwerk geeignet ist.1) Wenn hienach weitaus die meisten Buckelquaderberchfrite aus dem 12. und 13. oder gar aus dem 11. bis 13. Jahrhundert stammen3) — die „Hohenstaufen- zeit44 geht freilich nur. von 1138-1254 — , so kann das insofern nichts Aufl&lliges haben, als weitaus die meisten unserer Berchfrite überhaupt in dieser Zeit gebaut wurden. In der That werden wir aber auch fast immer finden, dass wo nach 1300 eine Burg gebaut wurde, bei welcher Buckelquader nicht vorkommen, dieselbe in einer Gegend liegt, in welcher diese Bauweise auch früher gar nicht oder nicht überwiegend gebräuchlich war, oder dass sie einen Berchfrit nie hatte, bezw. nicht mehr hat, oder endlich dass sie aus einem Bruchsteinmaterial erbaut ist, welches auch früher nicht zu Buckelquadern verwandt wurde. Es wird ja auch zugegeben werden müssen, dass es an sich wenig Wahrscheinlichkeit für sich hat, dass eine sehr beliebte Mauerweise, welche in so vielfacher Beziehung besonders zweckmässig erschien (s. darüber weiterhin), in einer Zeit, welche weder in der Geschichte der Baustile noch in der Entwicklung des Befestigungsbauwesens irgendwie einen beson- deren Abschnitt bedeutete, ganz ausser Anwendung gekommen sein sollte, um erst etwa zwei Jahrhunderte später »wegen ihres (der Buckelquader) kräftigen Charakters und ihrer praktischen Form41 wieder aufgenommen zu werden. In Wirklichkeit verhält sich die Sache so, dass allerdings spätere Burgen und Burgtheile zu nennen sind, bei welchen, sei es der völlige Mangel, sei es die spärliche Anwendung von Buckelquadern auch bei Berücksichtigung der vorhin bezeichneten einschränkenden Umstände immerhin die . Folgerung zu rechtfertigen scheint, dass etwa vom Ende des 13. Jahrhunderts ab der Gebrauch derselben ein minder häufiger und verbreiteter geworden sei, während es andrerseits aber auch nicht an Beispielen zu dem Nachweise fehlt, dass der Gebrauch der Buckelquader überhaupt auch in dieser späteren Zeit nie, wenn auch nur vorübergehend, ganz aufgehört hat. Als eine Burg, bei welcher das Fehlen der Buckelquader bemerkenswerth erscheint, ist u. A. die Hartenburg in der Rheinpfalz zu nennen, und Dr. Mehlis schliesst (Correspondenzbl. des Gesammtvereins 1883, Nr. 8) daraus, „dass diese Mode, nachdem sie etwa 2 Jahrhunderte vorher als eine Tradition des Südens und italischer Einflüsse aufgekommen war, (?) in den Mittelrheinlanden mit dem Ausgang des 13. Jahrhdts. verschwand.41 Die Burg wird schon 1214 urkundlich genannt und wurde dann 1471 bis 1510 und weiter um 1550 durch neue feste Bauten wesentlich erweitert. Von der ersten Anlage, vgl. zu Fig. 181a, ist wenig, besonders kein Berchfrit erhalten und es kann daher aus dem Bau nicht der Satz hergeleitet werden, *) Bei dem Berchfrit von Galsmunt bei Wetzlar ist der aus Basalt errichtete Bau nach- träglich mit Buckelquadern aus Sandstein umkleidet worden (S. 77). ') Die aus Buckelquadern aufgeführte Frankenburg im Wasgau war schon am Ende des 11. Jahrhunderts vorhanden (Hering in Mitth. des Vogesenklubs 1885 S. 41 ff.). Der Schwarze Thurm zu Eger durfte, da Letzteres 1061 zuerst urkundlich als Besitz der Vohburger Grafen genannt wird, gleichfalls dem 11. Jhdt. angehören. Vgl. Grueber, Die Kaiserbg. zu Eger S, 7. Anm. 3, wonach dessen Erbauung allerdings „mit grösster Wahrscheinlichkeit in das beginnende 10, Jhdt, verlegt wird.* 157 dass „in den Mittelrheinlanden der Buckelquaderbau mit dem Ausgang (?) des 13. Jhdts. verschwand/ Von den Bauten des 16. Jhdts. zeigt der Thurm e und die nördliche Ringmauer zahlreiche Steinbuckeln in Halbkugelform.1) Auch die ebenfalls aus Sandstein erbaute, schon 1107 genannte Madenburg zeigt zumal in ihrem filU-ren (nordwestlichen) Theile meines Erinnerns keine Buckelquader und ebenso w«*nig der gesammte zwischen 1237 und 42 errichtete Bau von Neuleiningen. Krlu'llt hieraus, dass jedenfalls auch in der Rheinpfalz selbst im 12. und 13. Jhdt. krinesweges der Buckelquaderbau bei allen Burgen angewendet wurde, so findet lrhe nur mit Randschlag und sehr wenig vortretenden Bossen. Zu den ganz in Buckelquadern errichteten späteren Burgbauten gehören im Wa>gau: Der viereckige Berchfrit der erst im 14. Jahrhundert genannten ausge- huuenen Burg Wald eck, ferner wohl die Burg Hohnack, von welcher nicht nur der ältere Berchfrit, sondern auch die anscheinend 1279 errichtete Ringmauer uii«l, wenn ich nicht irre, ein grosser Batteriethurm mit Scharten für Pulvergeschütze au> Blickelquadern errichtet sind, dann die 1480 fast ausnahmelos ebenso erbaute Hohkönigsburg und, schon aus der Renaissancezeit (1583) ein Batteriethurm von Höh bar r (Fig. 64). An städtischen Befestigungsbauten ist z. B. der laut alter Inschrift 1342 er- Umle .Götzenthurm" in Heilbronn ganz mit Buckelquadern bekleidet. Nach v. Essenwein, Wohnbau S. 169, „erscheinen die Buckelquader fast allenthalben nur um Schlüsse des 12. und der ersten Hälfte des 13. Jhdts." (thatsächlich kommen -ie viel früher vor) „in Nürnberg z. B. aber gerade im 14. und 15. Jhdt.". Be- -*»ii Y|rl. Hau «lenk in. in r ITalz. II 17.: N Xarh el»d. S. Kfi. '!• 158 thurm (um 1321), das gleichfalls zur Verteidigung eingerichtete Kaufhaus (1388), das Zunfthaus zur Katz (erstes Drittel des 15. Jhdts.), das abgebrochene Kreuz- lingerthor (1452) und das Vorthor des Schnetzthores (1459). Von diesen Bauten haben Rhein- und Schnetzthorthurm nach aussen ganz, gegen das Stadtinnere nur an den Ecken Buckelquadern, das Kaufhaus solche nur an den Ecken, die übrigen sind überall bezw. an den Stirnseiten mit solchen bekleidet. Diese, wie die vorher angeführten Beispiele zeigen zugleich, dass das von den oben angeführten Schritt- stellern über die Zeit der Eckbuckelquadern Angegebene jedenfalls nicht allgemein zutrifft. *) Wie bedenklich es sein würde, nach dem Vorkommen bezw. Mangel von Buckelquadern mechanisch auf die Bauzeit zu schliessen, zeigt u. A. die untere Doppelburg der in der Uebergangszeit errichteten Dreist ein -Burgen im Wasgau. Hier ist der Berchfrit ausschliesslich aus glatten Quadern errichtet, während anderes Mauerwerk ziemlich viele Buckelquadern zeigt, und doch ist durchaus nicht etwa anzunehmen, dass bei diesen, soviel bekannt, nie belagerten Burgen ausnahmsweise der Berchfrit, wrelcher überdies in den Palas der einen hineingreift, etwa erst später erbaut worden wäre. Ebenso ist bei dem ganz aus Buckelquadern erbauten Gir- baden ebendaselbst der Berchfrit, der allgemein in das Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts gesetzt wird,2) aus glatten Quadern errichtet.3) Andrerseits kommt es ja auch mehrfach vor , dass dieselben Thürme nur zum Theil aus Buckelquadern errichtet sind. So haben die beiden nördlichen Eck- thürme von Landsberg im Wasgau nur aus solchen bestehende Sockeln, während das Uebrige aus glatten Quadern erbaut ist, und bei den einander benachbarten Berchfriten von Freudenberg, Miltenberg und Wildenburg wurde gerade das Umgekehrte beliebt. Wie schon erwähnt, zeigen ferner Thorthürme von Con- sta n z zugleich Buckelquader auf ganzen Seiten und nur an den Ecken , während bei der Dagsburg der Drei Exen im Wasgau der Berchfrit unten (9 Schichten) ganz, weiter hinauf nur an den Ecken mit Buckelquadern verkleidet4) ist Der % • ^ Berchfrit von Brandis (Südtirol), wohl 11. Jahrhunderts, hat solche gar nur in den jj unteren Lagen der einen Ecke. IAuch aus der verschiedenen Art der Buckelquadertechnik an sich wollen Manche die Bauzeit erkennen können. Wie schon weiter vorne angeführt, gehört 1 "' . dem Prof. Lehfeldt auch „die starke Bossirung der einzelnen Steine* zu den Grün- ',", j,|!| den, welche den Kyffhäuserthurm vielleicht noch vor die zweite Hälfte des 10. Jahr- 1 * *\'l hunderts hinaufdatiren. Bei Hohnack im Wasgau spricht nach Prof. Kraus |«' A ') Der Renaissance sind mehr die ganzen mit Buckelquadern besetzten Flächen eigen •■'?i r • ' i I I I i '■ -,'ft ! . »i (Paläste Strozzi und Pitti in Florenz), während blosse Eckbuckelquadern immer und wohl schon in früher Zeit vorkamen. So schreibt Prof. Darm (Kunstdenkm. Badens I 409) dem nur mit solchen versehenen Viereckthurm des schon im 11. Jhdt. genannten Werenwag ein „hohes Alter" zu. Auch der ebenso erbaute Berchfrit von Hohenklingen stammt spätestens aus dem Anfang des 12. Jhdts. ■) Hering, Girbaden 1881 S. 15, Woltmann, Gesch. d. deutschen Kunst im Elsass S. 197, Näher, Burgen in Elsasslothr. S. 23. •) Hering a. 0. S. 7 und 10. Näher a. 0. rühmt freilich seine „mächtigen Granit- buckelquadern *. 4) Näher erkennt, wohl sehr ohne Grund, hierin „schon einen Fortschritt in der Archi- tectur" gegenüber dem benachbarten ganz mit „sorgfältig bearbeiteten" Buckelquadern bekleideten Berchfrit der Weckmund. (Burgen in Elsasslothr. S. 2 f.) 159 'Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II 165) das prächtige Buckelwerk aus sehr M-hweren Quadern für das 11. Jahrhundert, während er (ebd. III 1030) bei dem IVrchfrit von Waldeck (ohne weitere Begründung) „Buckelwerk des 13.— 14. Jhdts." erkennen will. Bei Hering, Schloss Spessburg S. 16 gilt der Unistand, dass U-i dieser Burg die Buckelquader wenig hervortreten (und sich auch nicht überall linden) als ein Beweisgrund dafür, dass dieselbe in der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde, da zu dieser Zeit der Buckelquaderbau in Abnahme kam. Wenn selbst, was nicht wahrscheinlich ist, eine zu gewissen Zeiten überall ^lr-ichmässige Ausführung der Buckelquadertechnik stattgefunden hätte, würde es «hx-li einer Vergleichung zahlreicher sicher datirter Bauten bedürfen, um hier- ulier zuverlässige Regeln aufstellen zu können. Diese sichere Datirung ist aber ja bei fast allen älteren Buckelquaderbauten aus Mangel bestimmter Nachrichten un- möglich. Nach meiner Erfahrung lässt sich nur vielleicht sagen, dass die kräftiger vortretenden Bossen im Allgemeinen mehr in der älteren Zeit bis etwa 1200 und dann wieder vom Ende des 15. Jahrhunderts an vorkommen, während andrerseits freilich ein Randschlag mit kaum bemerkbar erhöhten Buckeln sich ebenso schon bei dem um 1100 erbauten lothringischen Lützelb er g als bei dem 1340 erbauten Hohandlau findet. Sehr sorgfältig kissenförmig bearbeitete Buckel finden «ich u. A. am Trifels und dem Berchfrit von Prozelten am Main, beide dem 1 2. Jahrhundert angehörend, sowie dann besonders später wieder da, wo die Buckel- quader vereinzelt zum Schmuck vorkommen (s. vorhin Fig. 56 und 57, sowie die Umrahmung der Schiessscharten Fig. 64). A) Zur Technik dieser Bauweise ist besonders zu bemerken, dass es Regel war, jede (senk- oder wagrechte) Ecke des Baues durch einen glatten Rand- schlag zu markiren, so dass hier die Ecksteine immer zwei Buckeln, unter Umständen auch deren drei (Stein a b in Fig. 58, Thürumrahmung im Zwinger des Trifels) und vier (der oberste Eck- stein am Sockel eines Berchfrits Fig. 59) haben. Der besonderen Form einzelner Steine folgte natürlich auch der Buckel in gleicher Figur (Fig. 58 und 114). — Als die — hier einsehiebungsweise zu erörternde — mit der Anwendung »It Buckelquadern verbundenen Zwecke geben die meisten Fachschriftsteller — so *. f'ohausen, Ritgen, v. Becker, Grüber etc. — die an, dass dadurch das Hiuuufsdiieben der Leitern gehindert werden und dass andrerseits die Steinkugeln .ui den Buckeln um so leichter zerschellen sollen. Bei dem Erstgenannten heisst es Jfa-rgfriede* S. 36: •Die blinden Friesbogen haben mit gewissen andern Einrichtungen der Aussenmauern den .r- -ümmten Zweck, das Leiteranlegen und die Leiterersteigung zu erschweren oder unmöglich zu .n. trhen. Wenn nämlich die Leiter herbeigebracht und mit ziemlich flacher Neigung gegen die Fig. 59. ') Mitunter steht bei Buckelquadern die Hohe in auffallendem Missverhaltniss zur Lange. •*• finden «»ich am (ehemaligen) Berchfrit des Schlosses Burglen im Thurgau Steine von 1,50 m I-'tngr und nur iß cm Hflhe uud ahnlich bei dein (angeblich römischen) Thurm Marsoeil in («hur "• hl* 7' laugt* und nur 12- -14* hohe. wo „Mauer gelehnt ist, wird sie durch Nachschieben von hinten mit dem vorderen Ende, das sich an die Maoer „ stutzt und an derselben reibt, und deshalb hier oft mit Walzen oder Rädchen versehen ist, immer mehr „und mehr gehoben. Findet sich dann irgend ein Vorstand, wie z. B. jene Friesbogen an der Mauer, so hat „man kaum mehr Mittel, die Leiter, wenn sie auch im Uebrigen die rechte Länge hat. bis zur ver- langten Höhe aufzurichten, und man kann selbst von der obersten Sprosse aus das Zinnenfenster „nicht erreichen. In gleicher Weise wurden, wo das Steinmaterial es erlaubte, auch wohl andere „Glieder, Gesimsstreifen, Wulste und Cordoas, damit sich die Leiter dagegen stossen sollte, ange- bracht, und derselbe Zweck lag auch den Buckelsteinen und Bossenquadern zu Grunde, welche dem „Aufschieben der Leiter ebenso viele Schwierigkeiten entgegensetzten, und erklärt, warum wir sie „bei Befestigungsbauten, aber nie bei Kirchenbauten rinden.1) Ein italienischer Architekt des fünf- zehnten Jahrhunderts giebt ein Beispiel, wo diese Buckeln eine dreieckige nasenförmige Gestalt haben „und schachbrettartig über die ganze Thurmfläche vertheilt sind, und spricht dabei den angegebenen „Zweck aus." Wenn v. Cohausen hier zunächst von den Friesbogen handelt, die, „zu- sammengeschrumpfte Maschikulis", als ein Hinderniss für das Aufschieben einer Leiter sich hie und da unter den Zinnen finden, so ist, wenngleich der betr. Ab- schnitt von der „Einrichtung der Bergfriede" handelt, dabei doch wohl kaum an Letztere gedacht Aber auch bezüglich der in zugänglicher flöhe angebrachten Buckelquader kann ich den angegebenen Zweck nicht für einen wesentlichen Anlass ihrer Anwendung halten. Bei einem Berchfrit der gewöhnlichen Art kann eine Leiterersteigung doch nur bezüglich des durchschnittlich 7 m hoch belegenen Einganges in Frage kommen. Lag es daher dem Erbauer daran, hier das Hinaufschieben einer Leiter besonders zu hindern, so fände es sich wohl wenigstens ausnahmsweise einmal, dass die Buckelquadern auf der unter diesem Eingang gelegenen Mauerfläche, wenn nicht allein angebracht, so doch mit besonders hohen Bossen versehen wären, oder man hätte, was als noch zweckentsprechender und viel einfacher nahe gelegen hätte, statt dessen eine einzelne weit vorspringende Leiste angebracht.2) Wäre dies der Zweck gewesen, so würde man auch die Ringmauer wenigstens da, wo sie zunächst für eine Leiterersteigung zugänglich war, gern aus Buckelquadern errichtet haben.3) Anstatt dessen finden sich die Letzteren bekanntlich besonders häufig in Gestalt übergreifender Quadern nur an den Kanten der Bauwerke, wo doch am aller- wenigsten das Ansetzen einer Leiter zu erwarten gewesen wäre. Dazu kommt dann noch, dass die hiebei vorausgesetzte, oben von v. Cohausen beschriebene Methode, eine Leiter an eine Wand zu stellen, bekanntlich keinesweges die einzig mögliche ') Nach ebd. S. 46 „fallt auch der Zweck, die feindlichen Steinkugeln zu zerschellen und unschädlich zu machen, bei Kirchen in der Regel von selbst weg". Wenn v. Cohausen auch noch anderwärts wiederholt hervorhebt, dass bei Kirchenbauten Buckelquader nie vorkämen, so ist das nicht ganz zutreffend. Sie finden sich z. B. an dem alten Südportal von Jung -St. Peter in Strassburg, am Unterbau der Marienkapelle bei Niederschlettenbach im südl. Hardtgebirge (Lehmann, Burgen der Pfalz I 71), am Thurm der alten Stiftskirche zu Boll (Wtbg. Viertel- jahr ss ehr. 1882 S. 17), an den Ecken der Kirchenruine zu Krosigk im Saalkreis (Bau-u. Kunstd. d. Prov. Sachsen. N. F. I 508) und am ganzen Schiff der St. Gebhardskapelle bei Bregen z. Wenn die Letztere auch aus einem alten Burgbau hervorgegangen ist, so widerlegt die« Beispiel doch wohl gleichfalls die von v. Cohausen wiederholt geäusserte Ansicht, dass die Buckel- quadern für kirchlicher Bauten unwürdig gehalten worden seien. ') Wenn v. Cohausen oben angiebt, dass derartiges „wohl" vorkomme, so ist mir dod» bisher ein Beispiel nicht bekannt geworden. ■) Eh kommt dies bekanntlich sehr selten, z. B. bei Mfmzenberg and Wildenburg, vor. 161 ist, mag sie immerhin die gebräuchlichere gewesen sein.1) Auch Christine v. Pisan empfiehlt in ihrem „Livre des faicts (Tannes et de cheualerie", zu diesem Zweck die Leitern vorn mit Rollen zu versehen. Wenn sie aber zugleich vorschreibt, vor dem Aufwärtsschieben derselben die Hindernisse an der Mauer durch die Wurfe der Maschinen zu beseitigen, so sind damit schwerlich die Buckeln der etwa vorhandenen Bossenquadern gemeint. Ebenso wenig kann ich den zweiten oben (bei v. Gohausen ebd. S. 46) angegebenen Zweck der Buckelsteine für einen wesentlichen halten. Es werden in Wirklichkeit wohl wenige Steinkugeln gerade an den zumeist geringen und aus weichem Matertal bestehenden Vorsprüngen der Bossenquadern zerschellt sein. Der von dem eben Genannten erwähnte italienische Architect ist wohl Francesco di Giorgio Martini, der im 15. Jahrhundert einen Trattato di Architettura civile e militare schrieb. Nach Jahns, Gesch. der Kriegswissen- schaften S. 437 wollte er die Aussenseite von Thürmen „mit pyramidalen Er- höhungen besetzen zu dem Zwecke, den Flug der anschlagenden Kugel im letzten Augenblick zu winkeln und dadurch ihre Durchschlagskraft zu schwächen *. Das Werk Francescos ist jedoch „durch vier Jahrhunderte fast unbeachtet geblieben". Andrerseits hatte schon Philo von Byzanz, der wahrscheinlich um 150 vor fhristo lebte, in seinem theilweise erhaltenen Werke über Poliorketik empfohlen (vgl. Jahns, a. O. S. 41), die äusseren Steinlagen der Mauern aus sehr hartem (!) Material und so zu konstruiren, dass jeder einzelne Block mit einer Spitze um etwa «ine Palme (0,08 m) vor die Fläche vorspringe, um gleichfalls die Geschosse abzuleiten. Wie man sieht, handelt es sich in beiden Fällen um kaum beachtete und > o nie ausgeführte Vorschläge, wie allerlei derartige in der Literatur der Befestigungs- kunde zu allen Zeiten zu Tage gefordert wurden. Von beiden Schriftstellern hat man auch jedenfalls bei uns zur Zeit, da die Buckelquaderbauten im Schwange waren, nichts geahnt. Als dritter Zweck der Bossen findet sich nun mitunter noch der angegeben, «la>* die atmosphärischen Niederschläge durch die Buckeln behindert werden sollten, in die Steinfugen zu treffen. Auch dies wird indessen wohl kaum für wesentlich ungesehen werden können. Die Niederschläge werden einem (seitlich davon ge- troffenen) wohlgefügten und noch intacten Steinbau, dessen Stärke sich nur nach Mt-tern berechnet, schwerlich je verderblich geworden sein,2) abgesehen noch davon, da>s gerade im Winter der Schnee mit Vorliebe zwischen den Buckeln haften musste. Abweichend von diesen Meinungen bin ich nun vielmehr derjenigen, dass es i»-i den Buckelquadern dem Erbauer um das Charakteristische derselben , die Buckeln, gar nicht wesentlich zu thun war, sondern ihm zunächst nur daranlag, •li«- zeit- und kostspielige Arbeit ihrer Beseitigung zu sparen. Bei roheren Bedürf- u— bauten liess man deshalb die Gesichtsfläche der Quadern völlig unbehauen, und «•»Ute man einen mehr kunstgerechten Bau herstellen, so begnügte man sich mit %) Sie fordert schon einen entsprechend weiten freien Raum vor dem Berchfriteingang, «'Uter entere durchaus nicht immer vorhanden war. *) H. Weminger (Ueher mittelalterl. Burgen S. 341 ff.) ist freilich der Ansicht, dass «W «foreh die Buckeln gewahrte Schutz der Fugen vor den Niederschlagen sogar „ein für die Dauer- I «ruftest des Baues höchst wichtiger Umstand* sei. r i»«r, ft«fi»ai«B4« 1 1 162 dem glatten Randschlage, „ausreichend, den Stein an die Schnur und ans Lot zu rücken", wie v. Cohausen selbst an anderer Stelle (Grenz wall S. 23) bemerkt. Dass dann dieser Randschlag, und nicht die stehen gebliebenen Buckeln, das zu- nächst allein Gewollte waren, ergiebt sich auch daraus, dass bei derartigen Bauten be- sonders aus Sandstein nicht selten ganze Partien einer Wandfläche den Beschauer darüber im Unklaren lassen, ob man es eigentlich mit einem Bossenquaderbaue zu thun habe oder nicht, weil die umrandete Steinfläche kaum irgendwo über den Randschlag erhaben ist. Man hatte eben den mit glatten Seitenflächen aus dem Bruche hervorgegangenen Stein auch an der Gesichtsfläche fast oder völlig unbe- hauen gelassen, anstatt etwa durch vertieften Randschlag mit Fleiss Buckeln hervor- zubringen. Dass es sich wesentlich nur um die glatt gemeisselten Borden handelte, um danach die Aufführung einer schiefen oder krummen Wand zu vermeiden, tritt vollends deutlich zu Tage bei den nicht seltenen Bauten, welche — im Uebrigen besonders aus unbearbeiteten Findlingen errichtet — ganz allein an den vier Kanten einen hinauflaufenden glatten Beschlag zeigen. Sollten hier gerade Wände aufgemauerl werden, so musste man sich eben vor Allem vergewissern, dass die vier Eckkanten lothrecht waren.1) Andrerseits finden sich eben Bossen, und zwar kräftigst ausgeprägte bei unseren Burgen bekanntlich, wenn überhaupt, so auch da, wo den örtlichen Um- ständen nach weder an eine Beschiessung , noch an eine Leiterersteigung gedacht werden kann, und noch weniger etwa vorzugsweise auf der „Wetterseite*, ja, sie finden sich — und das ist wohl das Bezeichnendste — in wenn auch seltenen Aus- nahmefallen selbst auf den inneren Mauerflächen eines Berchfrits und anderer Thürme.2) — l) Aus dem gleichen Grunde finden sich bei Bauten aus Findlingen auch wohl einzelne Ecksteine ringsum mit einem oberflächlichen Randschlage versehen, so bei Schopf ein am Boden- see, oder die Ecken aus ganz glatt behauenen Quadern gebildet, wie bei Brunnenburg bei Meran. *) Ein Beispiel bietel der Schwarze Thurm zu Eger. Vgl. Die Kaiserburg zu Eger von B. Grueber (Prag 1864) S. 10: „Durch die ungleichen Bossen an der Aussenseite sollte dem eingedrungenen Feinde das Anlegen von Leitern erschwert werden; warum aber die inneren Wände mit Bossirungen versehen wurden, lässt sich unmöglich erklären.11 Nach meiner Auffassung von Anlass und Zweck der Buckelquadern liegt hier gar nichts so Unerklärliches vor. Ebenso hat auch der gleichfalls für „römisch* gehaltene „Diebsthurm* des Schlosses von Harburg (nördl. Augs- burg) inwendig Buckelquadern, desgleichen die beiden Berchfrite von Lützelburg im Wasgau. und wenn hier die unbearbeiteten Buckel ebenso wie auswendig zumeist kaum vor dem glatten Randschlag vorstehen, so sind diejenigen, welche die beiden grossen halbrunden Mauerthürme der Hohkönigsburg auf der Innenseite zeigen, um so kräftiger. Wie ich nachträglich finde und wenn ich eine Unterschrift v. G. richtig deute, ist v. Co- hausen freilich später auch geneigt gewesen, den hier von mir behandelten Anlass und Zweck der Buckelquader mit Randschlag wenigstens in den Vordergrund zu setzen. Es heisst in einem (so un' erzeichneten) „Offenen Briefe* im Gorrespondenzbl. d. Gesammtvereins 1878, S. 30: „Bei burglichen Bauten . . . war der Randschlag nöthig, den Stein beim Versetzen in Schnur und Blei rücken zu können. Die stehenbleibenden Bossen verminderten die Arbeit des Steinmetzen, aber sie schützten auch die tragenden Steinkanten vor den aufschlagenden Geschossen und bewirkten, dass diese leichter zerschellten, endlich erschwerten sie das Aufschieben der Sturmleitern." Wenn es dann aber weiter heisst: „Es sind das Rücksichten, welche die Römer selbst in der allerletzten Zeit ihrer Herrschaft gegenüber der wenig ausgebildeten Belagerungskunst der Germanen nicht zu nehmen brauchten* , und sonach hieraus ein Beweisgrund gegen das Vorkommen römischer Buckel- quaderbauten (mit Randschlag) bei uns gezogen werden soll, so wird man doch fragen dürfen, warum 163 Grössere Quadern, sowie auch unbehauene Steinblöcke wurden erst etwa pt-gen liOO1) mit Anwendung der Mauerzange — auch Adlerzange, Kropfzange, TeufWsklaue genannt — zu den oberen Lagen des Mauerbaues hinaufgewunden und ilazu auf zwei einander parallelen Seiten mit Kropflöchern versehen, in welche die nach innen gebogenen Zangenspitzen hineinfassten. Mauern, deren Steine diese Knopflöcher zeigen, können also nicht aus römischer Zeit stammen.2) — Handelt es sich nun darum, ein zusammenfassendes Ergebniss der bisherigen rntersuchung über die Entwicklung der mittelalterlichen Mauertechnik zu gewinnen, hi kann ich nur in beschränktem Masse zustimmen, wenn v. Cohausen, Mauer- vorbände S. 52 (in fast wörtlicher Wiederholung des schon Bergfriede S. 5 ({«'merkten) schreibt: „Nicht wie der Steinmetz, der, den Stil seiner Zeit scharf «ausprägend, rasch wechselt und plötzlich aus weiter Ferne eine neue Weise ein- •fiilirt, führt uns der Maurer trocken und stetig, dem Landesbrauch und Material .treu, nur langsam wechselnd, von Jahrhundert zu Jahrhundert und giebt in ,<«»iner Werkweise, in der Bearbeitung und Lagerung seines Mate- rials, in seinen Mauerverbänden, seinem Mörtel und den hinter- Jassenen Spuren seiner Rüstungen dem Bau ein nicht minderwahr- Jiuftiges Taufzeugniss als der Steinmetz." Der Genannte beschränkt M«-h auch in dieser neueren Arbeit darauf, „einiges Material" zu solcher „sehr wfmschenswerthen Geschichte der Mauertechnik" zu geben; meiner Ansicht nach könnte eine solche in dem Masse, dass danach überall die Bauzeit eines schlichten Mauerwerkes zu bestimmen wäre, überhaupt nicht geschrieben werden. Nach meiner •].«* Kömer nicht diese für zeitersparend und gar für »nöthig* erklärte Werkweise angewandt haben ***|]feD. auch wenn die sonst noch damit etwa verbundenen Vortheile hier fortfielen? Auch v.Essen wein ist zwar (Kriegsbaukunst S. 53) der Ansicht, dass „die Buckelquader «••rtrefllich (!) dazu dienten, das Aufstellen der Leiter zu erschweren", meint aber, dass „die Ent- *t**hung derselben doch einen rein technischen Grund haben dürfte", nämlich den der Arbeitserspar- in*. Er weist gleichfalls darauf hin, dass Buckelquadern an Stellen verwendet wurden, wo nie eine Sturmleiter angelegt werden konnte. ') Nach Prof. Schaefer (KunstdenkmHessens, Kr. Büdingen S. 55) „pflegte man in *r<»t hierher Zeit mit der Mauerzange zu versetzen". Unzutreffend ist es, wenn nach v. Cohausen M * uer verbände S. 57 „die Mauerzange erst im 14. Jhdt. in Anwendung gekommen" sein soll. K;»ipfltYh<»r finden sich z. B. schon in der Hingmauer der Hauptburg von Landsberg im Wasgau -i ^ «lern Jahre 1200. (Wenn der Berchfrit des kleineren Theiles der schon 1157 genannten Burg r Buekelquader-Berchfrit der Kyburg, welcher für einen Bau aus dem Ende dieses Jhdts. gilt. M i 1 1 h. d. Züricher A n t i q u. Ges. 1894. S. 3-29.) Allein da hier die Zangenlöcher erst in •I»-r Höbe von 10,3 m beginnen, wird man immerhin annehmen dürfen, dass wenigstens dieser obere Th«-il einer späteren Zeit angehöre. *) In Bonner Jahrbch. 1S77 wird von Schaaff hausen an Fundstücken nachgewiesen, •i«.-» die Römer allerdings das nicht eigentlich zangenartige Instrument zum Heben von Stein blocken (auch W • tf. Kropfei*en, Teufelsklaue genannt) schon gekannt hat>en , behufs dessen Anwendung in der i Ten Seite des Steines ein viereckiges, nach unten erweitertes Loch gemeisselt wird. (Vgl. M o t h e * , Ba u 1 e x., Art. Kropfeisen.) 11* 164 auf vielfache Beobachtung gestützten Ueberzeugung konnten Maurer, die an Ort und Stelle ein gleichartiges Material vorfanden, in ganz gleicher Weise ein schlichtes Mauerstück in Südtirol, in Siebenbürgen und in Luxemburg aufführen, gleichviel ob das hier etwa im 12., dort im 14. Jahrhundert geschah. Nur etwa für einen eng begrenzten Bezirk könnte aus einer genügenden Anzahl von Bauten, deren Zeit ganz sicher bekannt ist, eine solche örtliche Geschichte der Mauertechnik hergeleitet werden. Diese Voraussetzung wird indessen selten zutreffen, und auch dabei würde noch die Möglichkeit zu berücksichtigen sein, dass einmal von aussen zugereiste Maurer eine ganz abweichende Werkweise angewendet hätten. Inwieweit einzelne besondere Werkweisen mit einiger Sicherheit bestimmten, aber auch zumeist Jahr- hunderte umfassenden Zeiträumen zugerechnet werden können, ist bereits gezeigt worden. Ueber die Entwickelung der Mauertechnik bei den Kirchenbauten der älteren Zeit bemerkt Otte, Kirchl. Kunstarchäol. S. 42: „Im 11. Jahrhundert herrscht allgemein das „opus incertum," Mauerwerk aus Bruchsteinen, an den Ecken (und zuweilen im Grundbau) durch Quaderschichten zusammengehalten. Bei den Tuffsteinbauten am Niederrhein, bei denen das Material in grossen, länglichen Stücken zur Anwen- dung kam, ist wenigstens die Horizontalität der Lager, die gewissermaßen wellige Linien bilden, möglichst und dabei eine ängstliche Sauberkeit in den Fugen streng beobachtet, während seit dem 12. Jahrhdt. der Tuff in kleinem Format, backsteinähnlich zugehauen, im regelrechten Verbände vor- kommt. In anderen Bruchsteinbauten zeigt sich in der Frübzeit (in der Krypta von St. Michael zu Fulda a. d. 12. Jhdt.) ebenfalls das Streben nach Horizontalität der Lager mit wechselnden Stoss- fugen. Am Dome zu Speier und an der Klosterkirche zu Limburg a. d. H. aus dem 11. Jhdt erscheint Rauhmauerwerk aus rothem Sandstein in unregelmässigen Bruchstücken; doch sind die Steine ziemlich lagerhaft und möglichst in wagerechte Schichten gebracht, zwischen starken Mörtel- lagen zur Ausgleichung der Unebenheiten. Eine Anwendung des Hammers ist nirgends bemerklich, und die Steine liegen in der Mauer, wie sie aus dem Steinbruche kamen. An dem Bruchsteinmauer- werk von St. Michael zu Fulda aus dem 11. Jahrhdt. findet sich durch Fugenlinien, welche in die starken Mörtellagen eingekratzt sind, eine scheinbare Quadrierung hergestellt.1) An der Westfrönt des Domes zu Trier besteht das Mauerwerk des 11. Jhdts. zum grössten Theil aus Werkstücken von Sandstein und Muschelkalk von zuweilen bedeutender Masse, die indessen aus römischen Trümmern entnommen wurden. Sonst ist vollständiger Quaderbau in jener Frühzeit nicht nachgewiesen: Der- selbe beginnt erst im 12. Jhdt.,*) breitet sich allmählig aus und bleibt endlich vorherrschend, obgleich selbstverständlich im Innern der Quadermauern und bei minder kostspieligen Bauten das Bruchstein- mauerwerk stets gebräuchlich blieb." Die an kirchlichen Bauten beobachtete Mauertechnik ist insofern auch für Burgbauten von Interesse, als die Bauzeit jener sicherer nachweisbar zu sein pflegt und andrerseits nicht anzunehmen ist, dass die Technik bei nichtkirchlichen Bauten eine kunstmässiger entwickelte war. Buckelquaderbauten scheinen hier allerdings, wie weiter vorn gezeigt, schon im 11. Jhdt. vorgekommen zu sein. — Bei den auf Felsen stehenden Burgen findet man nicht selten, dass das Mauerwerk nicht nur bis unmittelbar an den Rand des Abhanges hinaus gerückt ist, sondern auch hie und da an diesem noch weiter hinab reicht, soweit er, noch nicht völlig senkrecht, für solches Mauerwerk noch irgend Platz und eine sichere Unterlage bieten mag. Da hier von der Oberfläche des Felsens aus nicht mehr an- zukommen war, auch der Höhe desselben wegen an ein etwa von unten aus auf- geführtes Baugerüst in der Regel nicht zu denken ist, so bleibt nur übrig anzunehmen, dass die Arbeiten hier durch ein, der Oertlichkeit nach nicht eben einfach herzu- stellendes Hängegerüst ermöglicht werden mussten. ') Dieselbe Technik stand bis um die Mitte des 12. Jhdts. in Magdeburg und den Marken in Uebung. fl) v. Quast, Zeitschr. f. ehr. A. u. K. i 272. 165 Andrerseits scheint es nicht gerade gebräuchlich gewesen zu sein, zur grösseren Sicherheit gegen das Ersteigen den Felsen dicht an dem Mauerumzug der Burg steil abzuschneiden. Die Zimmerische Chronik, Aufl. 2 III, 111 bemerkt in dieser Bezie- hung, dass Herr Gotfridt Wernher (von Zimmern + 1554) nain wunderbarliche art -■« ttauen an ime gehapt und merteüs für steigen gebatven, derhalben er zu Zimbern den /eisen besehrotten und mit Kochen mauren einfassen wellen, altain für das strigni ; also hat er Wildenstain auch gebawen und usser solchen bedenken de« Msen so nahe abher gebrochen, das zu besorgen, wo das nit zeitlich underkommen, werde es in die harr nit guet thuon. . . Es lassen sich die Felsen nit zwingen, hinderlichen in unserer landsart, dann sie selten ganz und ohne gless und gallen." Das Hinausschieben des Baues bis unmittelbar an den Rand eines Felsens von nicht fesler Gesteinsart hat ja denn auch mehrfach ein Hinabstürzen dieses Randes und des ihn belastenden Bautheiles veranlasst. Bekannt ist u. A., dass auf Runkel- >tein ein Theil der Vintlerschen Fresken auf solche Weise zerstört wurde. Wohl aus solchem Grunde ist ausnahmsweise der Bau der Rudels bürg (Fig. 147 a) nördlich etwa anderthalb Meter weit von dem Rande des hier senkrecht aus der Saale aufsteigen- den Sandsteinfelsens abgezogen, obgleich der Bauplatz beschränkt und auf dieser durchaus sturmfreien Seite etwa ein freier (zwingerartiger) Raum furdie Vertheidiger unnöthig war. Die Ausnutzung felsigen Baugrundes nöthigte andrerseits nicht selten dazu, vorhandene Locken zunächst durch mehr oder weniger weit gespannte Mauerbogen zu schliessen. Solche linden sich u. A. bei den Wasgau- Imrgen Girbaden, Hagel- > c bloss, Drei stein und Höh- rappoltstein. Bei letztge- nannter Burg steht sogar ein Theil des Berchfrits auf solchem Bogen. Bei der mittleren der s Dreisteinburgen ruht eine 2,65 m starke schildmau erartige Wand zum Theil auf zwei ein- ander schneidenden Tragebögen iah und cd Fig. 60). Mitunter l*gnügte man sich damit, ein- • ^ *-- *. fach Holzbalken von einem "W^kffiT ^HP Fig. 60. Felsen zum anderen zu legen. ■fg^tiaa h^ Sj ruht noch bei Habstein in Böhmen eine meterdicke Wand auf solchen. — Bei einiger Aufmerksamkeit findet man in zahlreichen Burgruinen enge, wagrecht laufende Kanäle, welche die Mauern entweder im rechten Winkel durch- schneiden oder inmitten derselben deren Längsrichtung folgen. Diese Kanäle sind entweder rund oder viereckig. Jene haben nur einen Durchmesser bis zu massiger Annesdicke und finden sich lediglich quer die Mauerdicke durchschneidend, wahrend die oben beschriebene Bauweise wohl am Platze gewesen, doch ist da nichts darauf Hindeutendes zu finden. In der That bedarf es auch zur Erklärung dieser Holzconstruction nicht des Hcrbeiziehens besonderer Umstände, unter denen der Bau ausnahmsweise aufge- richtet worden. Die drei genannten, einander ziemlich nahe liegenden Burgen Nolling, Liebenstein und Ehrenburg haben das Gemeinsame, dass sie aus 'infrl«»ichen und in ihrer Kleinheit bis zu weniger als Handgrösse hinabgehenden - hieferigen Bruchsteinen mit reichlichem Mörtel aufgerichtet sind, ein Material, mit welchem es schwer sein musste, eine ganz gerade Wand aufzumauern, welche .' tztere dann jedenfalls bis zur völligen Erhärtung des Bindemittels auch noch sehr d»-r wünsrhenswcrthen Festigkeit entbehrte. Hiedurch allein aber erklärt es sich \sohl zur Genüge, dass man es hier und da für dienlich hielt, sich nicht mit ein- "Inen Ankerbalken zu begnügen, sondern als Kern der Mauer zunächst ein voll- -t-tiidiges Holzfachwerk aufzurichten.1) l^ungswerke so rasch als möglich benutzbar zu machen, so war allenthalben (!) die Befestigung * •' Erde and Holx das erste, was geschah, und nur nach und nach entstanden an Stelle dieser Erd- «"ke oder hinter denselben massive Mauern." ') Diese Erklärung wird meiner Ansicht nach auch dadurch nicht widerlegt, dass andere •■: rlrirhem Material aufgeführte Burgbauten solches Holzfach werk nicht zeigen und Letzteres sich •vir«™«!* auch wieder in Bauten aus regelmassigeren Bruchsteinen findet. So mündet z. B. bei * ti»:u Fenster der Burgruine Taggenbrunn in Kärnthen ein schräg aufwärts fahrender Balken- 170 Die Verwendung von Holz dazu, Bauwerken aller Art einen festeren Zu- sammenhalt zu geben, ist eine ebenso alte als verbreitete. Mag dies bei der verhältnismässigen und leichten Zerstörbarkeit des Holzes zumal bei Bauten aus dicken Felsblöcken zunächst widersinnig erscheinen, so er- klärt es sich doch hinlänglich daraus, dass Ersteres nicht nur ungleich leichter als diese bearbeitet und mit einander verbunden, sondern auch vor Allem in grad- linigen Stücken von einer Länge verwandt werden kann, welche den Durchmesser der noch versetzbaren Steine um ein fast beliebig Vielfaches übertrifft, während bei den Bauten, deren Festigkeit wesentlich auf der allmähligen Erhärtung des Binde- mittels (Kalk etc.) beruht, die Holzbalken noch besonders während dieser Erhärtungs- zeit von Nutzen sein mussten. Die Zwecke wurden nun offenbar zum guten Theile schon erfüllt durch Ein- mauerung einzelner Balken, ohne dass dieselben an ihren Enden besonders befestigt oder mit anderen Balken verbunden wurden. Keines von Beiden war der Fall bei den quer die Mauerdicke durchschneidenden Hölzern, auch da nicht, wo dieselben nicht Ueberreste des Gerüstes waren. Nicht so sicher aber ist diese Frage bezug- lich der in der Mauerlänge horizontal liegenden Balken zu beantworten. Viollet-Le-Duc fährt in seinem Dictionnaire („Chainage") an, dass bei Abtragung des um 1150 erbauten Thurmes der Abteikirche von St. Denis hori- zontale Balken in der Mauerdicke freigelegt wurden, die mit einander verbunden waren. Und ebenso wurden 1872 bei Restauration des (um 1200 erbauten) Ost- chores des Mainzer Domes beim Uebergang des Viereckes in das Achteck Holzanker — Balken von 0,30 m im Geviert — aufgedeckt, deren Enden mit schweren eisernen Bolzen zusammengehalten waren. Solche feste Verbindung mit Balken anstossender Seitenmauern würden allerdings wohl unerlässlich sein, wenn diese Mauerbalken Oberhaupt nur den Zweck hätten, welche de Caumont ihnen zuschreibt. Derselbe schreibt darüber : *) Ces murs (le doryon du chateau de (risors et son enceinte) renfermaient un assei grand nombre de poutres couchies et incrustees dans la maconnerie et ces pieces, de bois, quejai remarquees dans les murs de plusieurs autres chateaux Brionne (Eure), Males mains (Calvados) etc. — avaient evidemment pour but d'empecher les dislocations en reliant par de grandes tra- verses ces murs epais par la soliditi et la durie desquels on n'avait ä craindre que V affaissement du sol et les fissuns ou crevasses quipouvaient en Hre la suite. Dies affaissement du sol hat ja freilich bei zu kühn an den Rand des Felsens gesetzten Baulichkeiten schon mancher Burg, wie oben bemerkt, schweren Schaden gebracht, doch finden sich die Ankerbalken auch vielfach inmitten des auf festen Felsen begründeten Burgberings, wo ein Weichen des Baugrundes völlig ausgeschlossen erscheint. De Caumont hat mithin den Zweck derselben zu eng gefasst. Hienach ist indessen die oben erwähnte Befestigung und Verbindung der- selben wenigstens in einzelnen entsprechenden Anwendungsf&llen auch bei Burgbauten immerhin wahrscheinlich, wenn auch den Umständen nach noch schwer nachweislich. Was nun die Geschichte dieser Holzconstructionen betrifft, so wurde schon in älterer Zeit bei Herstellung von Wällen, wenn auch keineswegs regelmässig, Holz- material neben Erde und Steinen verwandt. Als ein Uebergang von diesen Wällen zu den ähnlich hergestellten Mauern kanal , der auf anderes damit zusammenhängend in der Mauer vorhandenes Holzfach werk hinweist. Ebenso zeigt sich in dem starken Wohnthurm von Kargeck in Baden vereinzelt eine ähnliche Bauweise wie bei Nolling. !) Abecedaire 1853 p. 333. 171 im heutigen Sinne können die „muri" angesehen werden, welche zu Cäsars Zeit die Men Wohnplätze der Gallier umgaben. Dieselben werden im B. Gall. VII cap. XXUI folgendermassen beschrieben: Muri autem ornnes Grallici hac fere forma sunt. Trabes directae perpetnae in Umgitudinem paribus intervallis, distantes inter se binos pedes, in solo collocantur. Hat rerinciuntur introrsus et multo aggere vestiuntur; ea autem, quae diximus inter- ivifffl grandibus in fronte saxis effarciuntur. His collocatis et coagmentatis alius in- stqvr ordo additur, ut idem illud intervallum servetur neque inter se contingant trabes, *»<* ordines servant, tum ad utilitatem et defensionem urbium summam habet oj)portu- Mhitem* quod et ab incetidio lajris et ab ariete materia defendit, quae perpetuis trabi- f**ts }>edes quadragenos plerumque introrsus revincta neque perrumpi neque distrahi littest. Den Römern empfahl dann Vitruv (I. 5.) bei Mauern mit Gusswerkfüllung Mde Stirnseiten durch Balken von Olivenholz mit einander in feste Verbindung zu bringen.1) Die Anwendung von Ankerbalken in der Länge der Mauern lässt sich irnl«ssen im Orient noch viel weiter zurück verfolgen. So kam sie nach der Bibel (1 Konige 7. V. 12) bei dem Bau des Königs Salomo vor2) und ebenso — über ••iner Lage von Quadersteinen ein mit Bruchsteinen ummauerter Längsbalken — wie 1**1* festgestellt wurde, an dem Königspalast von Mykenä, dessen Erbauung etwa in die Zeit von 1500 v. Chr. fällt. Im Anschluss an die vorhin angeführte Stelle aus Cäsar bemerkt dann Viollet-Le-Duc8) Peut-etre cet usage avait-il laisse des traves meine apris Fin- trmhuiion des arts romains dans les Gaules. Ce que nous pouvons donner comme "rttiin, fest que Von tronve, dans presque toutes les constructions meroringiennes et "irloringiennes, des pihes de bois noyees longitudinalemetit dans Vepaisseur des murs, '« Hr vatum et meme en fondation. Ces pieces de bois presentent un equarrissage qni "in> de 0 m, 12X0 m, 12 ä 0 m, 20X0 m, 20.*) Jusqnä la fin du XHe stiele, "ttt habitude i>ersiste, et ces chainages sontposes comme noschatnages modemies, a lahauteur •l'^Mindenux ituiiquant des etages, a la naissance des routes et au-dessous des couronnements *t. Bei »lern Berchfrit von * ' »' hf»n*itein in Bayern sind sogar (in einem Abstände von U) cm) zwei Balken neben einander ♦ '••mauert. ') A. O. S. 398 und IX, 268. 172 Mauern einen complicirten Holzverband hat. Derselbe bildet nämlich in jedem Stockwerk ein doppeltes Zwölfeck, von welchem strahlenförmig wieder zwölf, im Mittelpunkt jedes Deckengewölbes zusammenstoßende Balken ausgehen.1) Wenn indessen diesem Schriftsteller zufolge man im Uehrigen schon vom Ende des 12. Jahrhunderts ab in Eikenntniss der geringen Haltbarkeit der Holzanker sie durch eiserne (chafnages de fer) zu ersetzen anfing, so scheint ein Gleiches bei unserem Burgenbau jedenfalls nicht überall stattgehabt zu haben. Beispielsweise zeigt eine Mauer der Schlossruine Wildon in Steyermark, eines jedenfalls um Jahrhunderte späteren Baues, noch einen mehr als 5 m langen Balkenkanal, und solche Kanäle finden sich u. A. auch noch auf Hohenkrähen im Hegau in der Zwingermauer, welche mit ihren weiten halbrunden Thürmen der letzten Burgenzeit angehören muss, sowie in dem Herrenhause zu Ankershagen in Mecklenburg, dem Palas einer früheren Wasserburg, dessen Bau in das 16. Jhdt. gesetzt wird.2) Andrerseits sollen in der (jetzt abgetragenen) Burg zu Wolga st in Pommern eiserne Maaer- anker vorhanden gewesen sein, welche die Jahreszahlen 1329 und 1 330 darstellten.8) - Hie und da finden sich in den Aussenmauern eines Baues vereinzelt Skulpturen, besonders Köpfe, eingemauert, so bei dem Heidenthurm der Nürnberger Burg, auf Steinsberg, beim Schwarzen Thurm zu Brugg u. s. w. Bei dem 1415 erbauten Ludwigstein in Hessen ist an der Ecke des Wohnflügels das fratzen- hafte Brustbild eines Mannes eingefügt, der mit beiden Händen seine Mundwinkel auseinanderzieht4) Die Umrahmung der Eingangsthür zum „Rittersaal" in Dhaun (Hunsrück) enthält eine Skulptur, darstellend einen Affen der einem Kinde einen Apfel reicht, im Zusammenhang mit der Sage, nach welcher ein Kind der Grafen Dhaun von einem Affen gestohlen und gepflegt wurde. Beim Hauptthor von Breu- berg (Odenwald) ist ein Kopf mit herausgestreckter Zunge eingemauert. Man hat ihn den „Breilecker11 getauft und den Namen der Burg damit in Zusammenhang bringen wollen. *) „ . . fermant un double dodicagone ä chaque itage, et sc reliant ä des chainages rayon- nantes, egalement de bot's, qui se reunissaient au centre de la voute au moyen dfune enragure." ') Lisch, Mecklbg. Jahrb. 26, 213. 8) Haselberg, Baudenkm. d. Rbz. Stralsund 182. 4) Merian bemerkt Top. Hassiae, Anh. S. 41 dazu: .Man findet in alten Schriften, dass dieses Hauss Ludwigstein, zur Zeit Landgraf Ludwigs des Ersten zu Thüringen vnnd Hessen, durch Hulfle dess Teuffels, vnnd der schwartzen Kunst, in einer Nacht aufferbaut worden seyn, zur Zeit als die Formten, mit den Hansteinern, vnd andern damals verfehdeten Edelleuten, gekrieget Vnd siehet man noch, an einer Ecken dieses Hauses, ausserhalb, gegen dem Hause Hanstein, einen grossen Monstrosischen abscheulichen Kopff, vnd seitzames Gesichte, in Stein gehauen, welches dess geschwin- den Baumeisters Ebenbild seyn solle." Fünftes Capitel. Steinmetzzeichen und alte Zahlzeichen. Bedeutung der Stz. . Untersuchung der Behauptungen de* Prof. Rziha. Stz. auf BuckelquadertbQrmen. Hrmitfrbe Stz. . Buchstaben und Runen? Vergleichung mit mittelalterlichen Stz. . Bestimmung der Kiuzeit nach denselben. Verschiedener Formcharacter, Grosse und Ausführung. Sammlung von Stz. auf Burgbauten. Alte Formen der Zahlzeichen.) B, »ei unseren Burgbauten finden sich nicht eben selten auf den Steinen, urlehe nicht blos oberflächlich mit dem Maurerhammer, sondern von Steinmetzen In-arbeitet wurden, die hienach so genannten Steinmetzzeichen eingehauen, kleine, den Hausmarken ähnlich, zumeist aus Strichen oder auch Bogen mehr oder weniger künstlich zusammengesetzte Figuren, welche besonders für die Bestimmung der Bau- xit von hervorragendem Interesse sind. Ueber die Bedeutimg derselben ist man jetzt allseitig dahin einverstanden, dass sie als „Urhebermarken" aufzufassen sind, indem der zünftige Steinmetz auf den von ihm fertig abgelieferten Stein — wohl hauptsächlich zum Zweck der Lohnberechnung — dasjenige besondere Zeichen ein- inei>selte, welches ihm nach bestandener Lehrzeit ertheilt worden war. Ueber diese schon viel behandelten1) Steinmetzzeichen hat in neuerer Zeit u. A. Prof. Rziha in Wien eingehendste Studien gemacht und die in gewissem Mas«* epochemachenden Ergebnisse derselben in einein 1879 in der Generalversamm- lung des «Gesammtvereins" zu Landshut2) und dann in den Mitth. der k. k. <:*-ntralcommission (1881 S. 26 ff. und 105 ff. und 1883 S. 25 ff. u. 41 ff.) t «TOffentlichL Die Lehre des Genannten besteht danach im Wesentlichen in Folgendem: Die Zeichen — und zwar hier zumeist nur an gewöhnlichen Mauerbauten — sind bei den ••'>~hen selten, bei den Römern häufiger und bestehen da aus der Figur des Kreises, des durcli **•*! Durchmesser geviertheilten Kreises und aus Figuren, welche (zufallig) zahlreichen gewissen -"•wheii Buchstaben ahnlich sehen. (1881 S. 114, 1883 S. 41.)'). Auch im Uebrigen kommen ') Die einschlägige Literatur Ist u. A. verzeichnet in Wnrttbtf. Vierteljahrs hefte 1^1 S. U. Neuerdings noch 0. Richter, Ueber antike, Steinmetzz. Berlin 1885 und fc.^mtn im 4. Jahresbeft des Histor. Vereins Heilbronn. ') Bericht darüber im Gorresp.-Bl. d. Gesammtvereins 1880 Nr. 3. Oberst v. Co- ? m«*n Äussert ebd. 1879, S. 85 darüber: »Die Vortrage ... von Rziha Ober die Steinmetzzeichen, - ie für die Bildung sol- cher Schlüsselfiguren von R z i h a (vgl. oben) aufgestellten Grund- Ö2^ #nndi^ von den Burgen Hlankenhorn und Neipperg 176 selbst Taf. 58—64 mitgetheilten gradlinigen romanischen Zeichen passen auch in diese seine Schlüssel. Wenn sie „vornehmlich in den Vierpassschlüssel passen*, so ist das nur deshalb der Fall, weil die General-Mutterfigur des Vierpasses (Fig. 63) auch fast alle möglichen Zusammenstellungen von Drei- und Vierecken umfasst, was bezüglich der Dreiecke auch noch besonders bei der Generalfigur des Drei- passes der Fall ist. Die Schlüssel der Triangulatur und Quadratur erscheinen daher auch wesentlich nur als Bestandtheile derjenigen des Drei- und Vierpasses. 4) Wenn zugleich die Strassburger Hütte ihre Zeichen nur aus dem Schlüssel der Quadratur diejenige von Köln die ihrigen aus der Triangulatur construirte, so würden bei beiden Hütten Zeichen mit irgend welchen krummen Linien ausgeschlossen gewesen sein, was jedoch natürlich nicht im Entferntesten der Fall war. Neuere Stimmen theilen denn auch durchaus nicht den lebhaften Beifall, mit welchem die angeführte Generalversammlung des Gesammtvereins diese Lehre von den Schlüsseln aufgenommen hat; vgl. z. B. Repert. f. Kunstwissensch. 1884, Zeitschr. f. die Gesch. d. Oberrheins 1890 S. 104, Heilbrunner Vereins-Ber. 1891 S. 22. Prof. Rziha glaubt aus verschiedenen Gründen nachweisen zu können,1) dass unsere Buckelquaderthürme nur zur Zeit der Kreuzzüge u. zw. von einer Wandertruppe nichtdeutscher, wahrscheinlich südländischer Hütte, einer eigenen in sich abgeschlossenen Bausekte errichtet worden seien, die — als eine gleichsam privilegirte Bauspecialität — zu romanischer Zeit nichts als Warlthürme baute. Ersteres soll sich daraus ergeben, dass die Steinmetzzeichen, deren nach Rziha's Behauptung circa 95 Procent der mittelalterlichen Berchfrite Deutschlands und Oester- reichs merkwürdig viele tragen, alle in den romanischen Schlüssel passen ; Letzteres daraus, dass diese Steinmetzzeichen, u. zw. in deutlichem Unterschied von jenen an deutschen Kirchenbauten, einen exclusiven Charakter, in ihrer phantasievollen Ver- schlungenheit und Complicirtheit ein merkwürdiges fremdländisches Gepräge tragen, ausserdem aber noch aus der schablonmässig gleichen Ausführung dieser Thürme. Es gleicht nämlich nach Ansicht des Genannten jeder dieser Thürme in Bezug auf Dimension, technische Ausführung und angewandte technische Hülfsmittel (noch heute erkennbar an den Kropflöchern für das Versetzen der Steine) sozusagen, wie ein Ei dem andern. Untersuchen wir nun die Stichhaltigkeit dieses Vorbringens, so ist es zu- nächst — obgleich Rziha wenigstens 90 Procent aller Buckelquaderthürme kennen will2) — nicht richtig, wenn seiner Behauptung nach ein ebenso grosser Prozent- satz (oder gar 95 °/0) derselben, oder gar, wie er sich ausdrückt, „der Wartthürme* überhaupt Steinmetzzeichen tragen sollen.8) Nach meiner Erfahrung dürfte dies seiner etc. und sogar der (vgl. oben) als Steinmetzzeichen jederzeit gebräuchlich gewesene Drudenfuss, in iner regelmässigen Form VL durchaus feststehend, kann von Rziha selbst (a. 0. Tafel 5 und 33) nur in völlig verzerrter Gestalt 2>+< A H" Ut während bei zahlreichen anderen neben weit u herwiegenden gradlinigen Zeichen nur wenige einfachste mit krummer Linie vor- kommen. Diese gradlinigen Zeichen finden sich daher auch unter den von Rziha -»•Ibst in den Mitth. der C.-C. mitgetheilten „gothischen" Zeichen. Wie sollte bei- Miifijr auch der vielbehandelte Spitzbogeneingang des Buckelquaderthurmes von Steinsberg zu seinen Steinmetzzeichen passen, wenn diese nothwendig „romanisch" waren ? Was dann ferner den angeblichen, oben näher bezeichneten besonderen Charakter dieser Steinmetzzeichen auf unseren Berchfriten im Gegensatz zu den kirchlichen Bauten betrifft, so hat schon A. Klemm (Wtbg. Vierteljahrsh. 1882 S. 17 Anm.) mit Recht darauf hingewiesen, dass hievon absolut nicht die Rede -«•in könne, wie denn verschlungenere Zeichen sich z. B. auch am Kloster Maul- tiruiin und der Johanniskirche in Gmünd fänden.1) Andrerseits zeichnen sich die ^tz. der Buckelquaderthürme, soweit ich solche kenne, durchaus der Regel nach keines weges durch „phantasievolle Verschlungenheit und Complicirtheit* aus und Miid überdies dieselben, welche sich auf anderen Buckelquadermauern finden. Wenn endlich nach Rziha alle Buckelquaderthürme wie ein Ei dem anderen ?lei «Mf, U. 0. w. IS 178 Siebeneck in Grevens t ein u. s. w. Dass ebensowenig die Kropf- oder Zangen- löcher eine Eigentümlichkeit dieser Thurmbauten sind, bedarf nicht erst des Nachweises. — Eine hienach weiter zu untersuchende Frage ist die, inwieweit etwa die Steinmetzzeichen für den römischen oder nichtrömischen Ursprung der Buckelquaderthürme ausschlaggebend sein können. Rziha meint (nach dem Bericht des Correspondenzbl. S. 21), damit, dass so viele Buckelquaderthürme (romanische) Steinmetzzeichen trügen, sei ,die Theorie der römischen Wartthürme auf wenigstens nur 5 °/o ihres früheren Um- fanges zusammengeschrumpft. Andrerseits biete bei diesen Thürmen gerade die Zeichenlosigkeit ein wichtiges Kriterium für römischen Ursprung.* Es erscheint das wenig consequent, da grade der Genannte dafür eintritt, dass die auf Römerbauten u. zw. auf einfachen Quaderwänden nicht seltenen Stein- metzzeichen gleich den mittelalterlichen (nicht Buchstaben, sondern) rein geometrische Constructionen seien, die sogar in die gleichen Schlüssel passten. Um über diese Fragen, die Art der römischen Steinmetzzeichen überhaupt ein Urtheil zu gewinnen, müssen wir zunächst auf diese an sich etwas näher eingehen. Die gründlichste neuere Arbeit über dieselben hat Prof. 0. Richter (Berlin) im 45. Winkelmannsprogramm (1885) geliefert. Derselben sind gröss- tentheils die nachstehenden Zeichen entnommen. (Die hier unter 1) mitgetheilten stammen aus Rom u. zw. zunächst von Rziha — Mitth. der C.-C. — unter b von Richter gesammelt, 2) aus Pompeji in gleicher Weise geordnet, während die hier noch unter c verzeichneten ebendaher inMothes Baulexikon mitgetheilt sind, 3) nach Rziha vom diocletianischen Palaste in Spfalato^.[und 4) nach Richter aus Perugia.) ^iWWN^nO)^ E*+ H H\'/^X( V Zr\^V\XÄTAL_t-H3«/XxvA j£ e,: *P*{^[DAA#V. V\< N- "Cl^ A * »^ 1 (J 0 1® ® ^ # *, -KT f e ^ X A a (tt) £ (b) %C (h) f (t) Lj (s) f (m) X fe) £3 (st) und /\ (u). Theils dieselben, theils andere römische Steinzeichen finden wir ferner in folgenden Buchstaben der älteren griechischen Schrift wieder: t W r (y) A W> B ™<* H W h <*> M W V und Y (>0 und -f ©, wie endlich das einigermassen auffallende Steinzeichen <-u zugleich der althebräische Buchstabe für seh ist. Schliesslich aber findet man auch die gleiche Uebereinstimmung zwischen den einfacheren dieser römischen und den älteren mittelalterlichen Steinzeichen. Wählen wir da zum Vergleich die von Mone, Baier und besonders Krieg v. Hochfelden für „römisch* erklärten Steinmetzzeichen an den älteren Bautheilen des Steinsberg (Berchfrit bis zum obersten Stockwerk und Mantel), so -ind solche nach der Veröffentlichung von Wilhelmi1) folgende: Von der bekanntlich bedeutungslosen Stellung (vgl. unten) bei einzelnen abgesehen finden wir nun die elf ersten völlig ebenso unter den oben mitgetheilten römischen Zeichen wieder, während für die sechs letzten (wohl richtiger nur als vier ver- A E if N °dcr 2. allenfalls als Buchstaben betrachtet werden könnten, keinesfalls nsiUsten. NA her versichert dagegen (Deutsche Burg, S. 15) unbefangen: ,In dieser Beziehung vci*» beute ziemlich Jedermann (!), dass jene vollständig dem Mittelalter eigentümlichen Steinmetz - f^hen . . . den Römern unbekannt waren ... Bei Quaderbauten kommen in Italien höchstens noch verschlungene Buchstaben (!), aber nie wirkliche Steinmetzzeichen vor. •) Burgruine Steinsberg (Heidelberg 1857) Taf. 2. Von den dort verzeichneten tut* ich die fälschlich für besondere Zeichen angesehenen geringen Abänderungen einzelner der- •**il*n nach Grösse, Stellung und Winkel hier fortgelassen. (Vgl. hierüber unten.) Ganz abgesehen i*t von dem bei Wilhelmi gleichfalls wiedergegebenen Zeichen (§S^5j§)* welches in seiner ab- •<**deriifben , beiläufig auch in keinen der Rziha'schen Schlüssel passenden Form kaum als altes M^tnaetxzetcben mag gelten dflrfen. (In einem mir nachträglich bekannt gewordenen Aufsätze über *-» «vorzugsweise* daraus hervorgehen, dass das Zeichen )BtX- mit welchem die auf dem römischen '-ipitul in Marmor eingegrabenen Stadtpläne vom Baumeister signirt seien, in den Dreipassschlüssel ;m~l Richter weist aber a. O. S. 37 Anm. darauf hin, dass dies vermeintlich antike Steinmetz- :r*hi»n nur der sehr juqge Stern ist, mit dem die modern ergänzten Stücke dieses Stadtplanes r~z^:rhnet «üid! *J Sie kommen (vgl. weiterhin) über .*J50 Jahre früher vor, auch war schon lange vor dem i. Krieg 'sehen Buche eine ganze Fachliteratur darül>er erschienen. (Vgl. das Verzeichniss bei H :!hHmi a. O. 41, Anm. 38.) *) Bezüglich der römischen Steinzeichen verweise ich für das Folgende auf die sechs zu- »:*t nach Photographien von Richter a. O. mitget heilten Ansichten bezüglicher Mauerstücke aus t oi. Pompeji etc. *- Das kleinere Zeichen wird dann in der Regel als „(kmt roll zeichen* des Aufsehers, oder • •« h ab «Versetzungszeichen* angesehen. Minder glücklich erscheint die Erklärung, dass diese fr «• h*mftehrheit durch die Wiederverwendung eines älteren Bausteines oder die Bearbeitung des- «.ben durch mehrere Steinmetzen veranlasst worden sei. 182 Auch in Bezug auf die Grösse der Zeichen ist zwischen den römischen und den älteren mittelalterlichen Zeichen ein wesentlicher und überall hervortreten- der Unterschied jedenfalls nicht vorhanden. So habe ich z. B. bei den verschiedenen Steinmetzzeichen am Berchfrit und der Ringmauer der Wildenburg im Oden- wald (Buckelquaderbau um 1220) 6, 7, 9, 12, 14, 20, 24, 27, 28 und zweimal 35 cm gefunden. Die von Richter a. 0. bei jedem römischen Zeichen angegebenen Maasse bewegen sich zwischen 8 und 40 (einmal ausnahmsweise 52) cm. Die durchschnittliche Grösse ist hier, wie dort etwa 20 cm, und wenn dabei in Wilden- burg eine fast zierliche Ausführung neben der rohesten (bis zu 4 cm breite Linien- führung) sich zeigt,1) so wird solche Verschiedenheit auch bei den von Richter mitgetheilten Zeichen mehrfach hervorgehoben, Wenn endlich bei anderen Buckel- quaderberchfriten, so denen von Freudenberg, Miltenberg und Schilteck, die Zeichen im Ganzen kleiner sind als z. B. bei Wildenburg, so zeichnen sich nach Richter a. O. S. 20 auch die Zeichen der Trottoirsteine von Pompeji durch Zier- lichkeit und Kleinheit — Durchschnittsmaass 13 cm — vor anderen aus. Trotzdem findet auch Prof. Richter zwischen den deutschen und den römischen einen ganz allgemein zutreffenden „ wesentlichsten Unterschied*. Seiner Meinung nach (a. O. S. 29 f.) „waren nur die Künstler, denen die Ausführung der schwierigeren Architecturstücke des gothischen Kirchenbaus oblag, Mitglieder des Gewerkes und führten ein Steinmetzzeichen, welches danach in Wahrheit ein Künstler- zeichen war. * Er beruft sich darauf, dass letztere sich nur an den technisch wich- tigsten und schwierigsten Theilen des Baues finden u. zw. (nach Otte, Deutsche Baukunst, II S. 492) erst eingeschlagen werden durften, nachdem Meister oder Par- lirer die Werkstücke auf ihre Tüchtigkeit geprüft hatten. Während hier also das Behauen der Quadern, als eine untergeordnete Thätigkeit, Sache der Maurer gewesen wäre, würden bei den Römern die Steinzeichen nur auf den Quadern kolossaler Mauer- bauten gefunden. Es ist hienach dem Genannten offenbar unbekannt geblieben, dass Letzteres auch im Mittelalter, nur nicht entfernt ausschliesslich, der Fall war, wie eben die mächtigen Buckelquaderbauten unserer Burgen hinlänglich zeigen. Hätte Richter ferner die Ausführung der Zeichen auf unseren Buckelquadermauern (vgl. vorhin) gekannt, so hätte er unmöglich gegen Rziha den Tadel erheben können (a. 0. S. 37): „Es durfte ihm nicht entgehen, dass, während die mittel- alterlichen Zeichen in ihrer Art geometrische Kunstwerke sind, vorzüg- lich eingemeisselt, unter genauer Beobachtung gewisser Winkeletc. die aus dem Alterthum überlieferten rohe Machwerke sind, bei denen selbst unter denen von gleicher Form nicht zwei unter einander geometrisch congruent sind.* Eben wegen dieses vermeintlich überall hervortretenden wesentlichen Unter- schiedes zwischen römischen und mittelalterlichen Zeichen glaubt Richter die ersteren anders erklären zu sollen als diese u. zw. dahin, dass sie nicht persönliche Zeichen der einzelnen mit dem Behauen der Quadern betrauten Arbeiter, sondern die Marken der Lieferanten aus den verschiedenen Steinbrüchen seien. Ob die für diese Vermuthung vorgebrachten Beweisgründe überzeugend und einwandfrei seien, mag hier unerörtert bleiben.2) Aus demselben Grunde kann *) Vgl. darüber weiterhin. •) Ich bin allerdings nicht der Ansicht. Ebenso Klemm in der angeführten Heilbronner Schrift 3. 4. 183 nun allerdings veranlasst werden, für die Zeichen auf unseren Buckelquadermauern eine mehr oder weniger andere Bedeutung als bezuglich der übrigen Steinmetzzeichen zu vennuthen. Hiefür kommt besonders der (anscheinend bisher nicht beachtete) Umstand in Betracht, dass, wahrend die übrigen Steinmetzzeichen sich in Wahrheit immer mehr zu .vorzüglich eingemeisselten geometrischen Kuntwerken" entwickeln, die Zeichen auf einfachen (besonders Buckel-) Quadern in ihrer Ein- fachheit und kunstlosen Ausführung im ganzen Mittelalter wesent- lich dieselben bleiben.1) So fand ich von sicher datirten Bauten1) in Kon- stanz am Schnetzthor (um 1300) nur folgende Zeichen T und //, am Pulver- Ihurm (um 1321) nur ^OJX /*X '** unt* am Zunfthause zur Katz (Anf. 15. Jhdts.) ~f/f, ferner an den Bauten des Fleckenstcin (glatte Quader?) aus demselben JhdL XX/Ro+LA' an t'er Hohkönigsburg vom Ende ^selben JhrdU. Jj> + O * A L. 7T^3 1"Z.+ K X f + t £ und bei Hohbarr auf Bauten aus 1583 A — ÄJ j M XJ"I~' Man sieht beiläufig, dass hier die vermeintlichen .Buchstaben" Qj i_M f\f Q T~\/ X^- nnch immer eine hervorragende Rolle spielen. (Anhänger der herrschenden Buchstabentheorie dürften geneigt sein, dies be- sonders bezüglich des letztgenannten Baues für unmöglich oder etwa aus einer Wiederverwendung älterer Bausteine zu erklären. Solcher Annahme scheint jedoch i|t-r Bau durchaus zu widersprechen, und, wie Flg. 61 zeigt , finden sich auch ■i! ^schliesslich alte Buchstabenformen auf ijen sorgfältig gemeisselten Wülsten, die unbestreitbar gleichzeitig mit der von ihnen eingerahmten Kanonenscharte hergestellt worden sind. Vgl. S. 157.1) - Eine bisher noch nicht erwähnte Art, ilie Steinmetzzeichen auszuführen, war die diT blas punktirten, durch flache Löcher ang>-deuteten Linienführung A* . Rziha meint a. O. 1883 S. 40), dass diese .bis }>4zl nirgend anderswo vorkommt" als p- g. beider Barbararossaburg'von Gelnhausen *' und führt eine Reihe von Erklärungsversuchen für diese Erscheinung an: Nichl- Tfiliendung, Zeichen einer Bestrafung, Ausführung durch fremde Gesellen oder durch Sertirer. — Ich habe solche Zeichen u. A. auch auf Ho ii harr, Wildenburg ') Darüber, das* unsere Wehrbauten aus rturkeli|uadern nicht nur wenige Jahrhunderic t*w-hrinkl wen, ». Gap. 4. ■) Vgl. auch den Wendekreppentburm von Hohengeroldseck, Cap. 14. 184 und am Berchfrit von Freudenberg gefunden, ja bei dem Letzteren sind sogar die Mehrzahl der Figuren so gestaltet, und ich glaube danach, dass auch hier die einfachste Erklärung die befriedigendste ist, nämlich die, dass den betreffenden Stein- metzen diese andersartige und vielleicht für hübscher gehaltene Ausfuhrung will- kürlich so beliebte. — Handelt es sich nun darum, unsere Kenntniss von der Entwicklungsge- schichte der Steinmetzzeichen für die Bestimmung des Alters eines Burgbaues zu verwerthen, so kommt zunächst die Frage in Betracht, wann diese Zeichen zuerst im Mittelalter bei uns auftreten. Schon weiter vorn wurde es als sehr irrthümlich bezeichnet, wenn Krieg v. H. meint, dass dieselben erst von 1462 ab bei uns gefunden würden. Nach v. Cohausen (Alterthümer im Rheinland S. 50) «beginnen sie im Anfang des 13. Jahrhunderts"; wie jedoch Conserv. Dr. Paulus nachgewiesen hat. finden sie sich bereits an Bautheilen aus der Zeit von 1095—99 bei der Klosterkirche von Alpirsbach und nach Klemm waren sie in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts schon allgemeiner verbreitet.1) Man darf hieraus nun zwar schliessen, dass ein Bau, welcher Steinmetz- zeichen trägt, schwerlich älter sei, als höchstens etwa aus dem Anfang des 12. Jahr- hunderts; aber keinesweges etwa, dass das Fehlen dieser Zeichen auf ein darüber hinausgehendes Alter hinweise. Wie schon früher bemerkt, giebt es zahlreiche in glatten oder Buckelquadern aufgeführte Bauten und darunter auch solche nachweis- lich aus jüngerer Zeit, die keinerlei Zeichen tragen, ohne dass für diese Erscheinung bisher eine Erklärung gefunden wäre. Auffallend ist auch, dass manche offenbar ohne Unterbrechung aufgeführte Bauten nur auf sehr wenigen Steinen Zeichen oder auch nur sehr wenige der letzteren immer wiederholt zeigen, während andere mit einer Fülle der verschieden- artigsten übersäet sind , wie denn auch anderwärts wieder eine Anzahl neben ein- ander versetzter Steine lauter verschiedene Zeichen tragen können, während daneben dann wieder weite Flächen ganz zeichenlos sind. Klemm bemerkt (Vtjh. 18) be- züglich des Berchfrits von Staufeneck (Wtbg.), welcher nur zwei, vielfach wieder- holte Zeichen (>j^c und *L) trägt: „ offenbar sind es nur 2 Steinmetzen gewesen die diesen gewaltigen Bau mit einander aufführten u. Ob das aber eine völlig be- friedigende Erklärung ist Angesichts dessen, dass z. B. der nicht besonders bedeutende Berchfrit der Burg Miltenberg am Main wenigstens 13 verschiedene Zeichen (so viel zählte ich) zeigt, lasse ich dahin gestellt sein. Auch am Konstanzer Schnetz- thor finden sich, wie bemerkt, nur zwei Zeichen, und es ist doch nicht wahrschein- lich, dass ein städtischer Thorthurm „von zwei Steinmetzen aufgeführt wurde". Alle hier bemerkten Verschiedenheiten im Vorkommen der Steinmetzzeichen finden sich übrigens, wie schon früher hervorgehoben, ebenso bereits bei den Römer- bauten in Italien. Richter meint a. 0. S. 31, dass dort „die Bauleute geflissent- lich vermieden hätten, die mit Zeichen versehenen Kopfseiten der Blöcke an die Aussenfront zu legen," so dass jene „nur zufällig an die Aussenseite treten.* Dem scheint jedoch von den dort mitgetheilten Ansichten besonders die Stadtmauer von Pompeji (Taf. II 4) zu widersprechen, auf welcher die Steine nur ausnahmsweise aussen keine Zeichen tragen. Dass bei mittelalterlichen Quadern auch auf einer der ') Vgl. hierüber Wtbg. Vierteljahrsh. 1882. S. 17. 185 Innenseiten Zeichen vorkämen, ist meines Wissens bisher nicht nachgewiesen worden. Meiner Ansicht nach finden die hier hervorgehobenen Erscheinungen guten Theiles ihre Erklärung, wenn man annimmt, dass es zur Lohnberechnung genügte, wenn jeder beim Bau beschäftigte Steinmetz von seinen nach bestimmter Stückzahl in Haufen geschichteten fertigen Quadern nur einen oder einige der obenauf liegenden mit seinem Zeichen versah, während es nachher der Zufall fügte, in welcher Folge ilie den verschiedenen Haufen entnommenen Steine im Bau Verwendung fanden. Was nun die Entwicklungsgeschichte der mittelalterlichen Figuren an sich betrifft, so ist dieselbe nach den Forschungen K lern ms (Heilbrunner Vereinsber. S. 131 folgende: «Vom Anfang (?) des Mittelalters an sehen wir 4 Strömungen in der Formung der Stein- n.«izz«»ichen ziemlich regellos neben- und durcheinander fluten: Das antike Alphabetprincip '), das prmanische Markenprincip, Bilder von zum Handwerk und zur Kunst gehörigen Gegenständen und türmen, und rein willkürliche Bilder. . . . Dabei hat die letzte Strömung von vornherein keine Zukunft, weil principlos. In der dritten steckt ein Princip, aber es ist nicht recht geschickt zu fassen. I ml *o wird sich der Kampf in der Hauptsache um die zwei ersten Principien drehen.*) Die Ent- wxklung durchs Mittelalter hin bis gegen die Mitte des 15. Jahrhunderts ist dann thatsachlich die, •U«* wir immer mehr die Buchstabenzeichen zurücktreten und die Markenzeichen immer mehr Herr werden sehen. Durch die Zeit des romanischen, des Uebergangs-, des gothischen Stils geht dieser Kimpf durch, entschieden dem Sieg des Markenprincips zuneigend, zumal im gothischen Stil, und Mi m> allmählich, dass man wohl die Zeichen an Bauten, die durch Jahrhunderte getrennt sind, H.fort als von ganz verschiedenem Charakter erkennt, aber bei näherer Bestimmung der Bauzeit von Ki.itm aus Zeichen allein, zumal je nachdem es Zeichen sind, es grosser Vorsicht bedarf. Man tnuss >U*i noch weitere Umstände beachten, z. B. die Grösse, die mit der Zeit abnahm, aber eben auch r nach dem Material oder Bild zu gleicher Zeit sehr verschieden war, insbesondere die Art der Aus- ntirung.* peräthe) als Steinmetzzeichen waren keiner besonderen Verbreitung und Entwicklung fähig, ■*.l nur wenige Gegenstände mit wenigen Linien deutlich erkennbar darzustellen waren. ■) .Nach v. Cohausen (Alterth. im Rheinland S. fiO) .beginnen die Steinmetzzeichen in tnxi rF mitten unter dieser Zeit eigenthümlichen Zeichen, während im Palas der Hoh- königsburg kaum eines der vorhandenen Zeichen <5'XId Da dies indessen ausschliesslich „Buchstabenzeichen* einfachster Art sind (X = ch, vergl. *"ni), würden sie viel eher auf das 12. als auf das 14. Jahrhundert hinweisen, wie denn auch nach Lanier u. Frölich, Voyage S. 382 der Thurm seiner Gonstruction nach (?) als ein Bau 12. Jhdts. ra erkennen ist. Nach S. 19 ebd. bei Hohbarr „deuten die Steinmetzzeichen an den grossen Haltaiethfinnen auf die Zeit von 1360 hin* (aus welchem Jahre auf der Burg ein Wappenstein vor- undrn ist). Die Zeichen habe ich bereits mitgetheilt ; wegen ihrer auf eine spätere Zeit hinweisenden AarfDhnmg s. im Text gleich weiterhin. Sie gehören aber dem (inschriftlichen) Neubau der Burg im lf» 4ML an, keinesfalls dem 14., da man damals noch keine , Batterie thürme* mit Kanonenschiess- "harten baute. — Das Vorkommen von Stz. bei Wasgauburgen ist für N. regelmässig ein Beweis, •U* grade Strassburger Bauleute den Bau ausführten. So wird auch (Die Ortenau, S. 15) ~4b<4 bei der Schwarzwaldburg Hohengeroldseck ein angebauter Treppenthurm mit Stz. deshalb Zeichen rechnet Pfaff a. 0. mit den (schon weiter vorn mitgetheilten) am übrigen Theile des Tlmrmes befindlichen zu den „für die Zeit des Uebergangsstiles kennzeichnenden" und die vorhin » .«Mlergegebenen an den Hofgebäuden, zu der „bekannten zusammengesetzten kleineren Art, die für •U< 14. und die folgenden Jahrhunderte kennzeichnend ist*. Krieg v.H. dagegen erklärt diese oU'rsten Thurmzeichen vielmehr mit den an den Hofgebäuden befindlichen für gleichzeitig um) zwar beide für „dem 16. Jahrhundert angehörig". Jedenfalls dürften nun die letzteren Zeichen ausschliesslich die senkrechte Mittellinie und eines bereits den krummen Haken zeigend — ebenso -jeher nicht bis in das 14. Jahrhundert zurück, als die oberen Thurmzeichen nicht bis in das 16. hinauf zu setzen sein. Aber diese gehören auch schwerlich noch der Uebergangszeit an; es fehlen üi<- sogenannten Buchstabenzeichen und eines von ihnen (das achte der Reihe) hat das Gepräge der -hoo entwickelteren Gothik. Der obere Thurmausbau wird daher gleichzeitig mit dem ersten, die Jahreszahl 1436 tragenden Mauerthurme unter der Herrschaft des thatkräftigen Pfalzgrafen Otto aufführt sein, während die Errichtung der Hofgebäude, auch dort vorhandenen Inschriften nach, in das 16. Jahrhundert fällt. Schliesslich mögen zur Ergänzung der schon im Text mitgetheilten Stein- metzzeichen und als Anhalt für Vergleichungen noch eine Anzahl weiterer, lediglich «innren Burgbauten (sowie einigen verwandten Bauwerken) entnommener, theils nach eigener, theils nach fremder Aufzeichnung mitgetheilt werden.8) Tri fei s Berchfrit (Buckelqu. 1113 gen.) + 0l:tAl/Uft) «tP Im glatten Thürrahmen mit Inschr. //2Ä : JTVi i£^6. Auf anderen Buckelmauern + /\ Lands berg (Wasgau) Berchfrit (Buckelqu. 2. Hälfte 12. Jhdts.). xl/ 17 +• Ö L 3 Untere Burg (Hausteinrahmen) ^X^/V^^B^S ty (3 bis 7 cm). Ringmauer ■ kleine glatte Quader) h Vj ^U O- Rathsamhausen (ebd.) Berchfrit (Buckelquader erst 1392 gen.) ^Atfla+ANÄklZ*/» (NO \JLT\L Hohbarr (ebd.). Auf alter Ringmauer (Buckelqu. Ende 12. Jhdts.) O WA + ^ ^ ^ A» -A//, •!.•• tktppelzeichen und ein t\j od wiederholt Dreistein (ebd. frühgothisch). Mittlere Burg, auf Buckelquadern ') Ich lasse dahingestellt sein, ob hier nicht mitunter, besonders am viert letzten Zeichen, '* kleinen Nebenlinien auf Unebenheiten des Steines zurückzuführen sind, die es öfter unsicher •• b*n. was zu der Figur gehöre oder nicht. *) Die bezuglichen Veröffentlichungen lassen fast ausnahmslos insofern zu wünschen Übrig, *» M Kirchen wie bei Burgen, an denen Jahrhunderte lang gebaut wurde, nicht angegeben wird, * *. welchem Bautheil bezw. aus welcher Zeit die Zeichen herstammen, geschweige denn, dass über «;•.*-«■ and Ausführung derselben etwas bemerkt wäre. N. bedeutet in Folgendem Näher, R = Kztha, b - Bondenkm. in der Pfalz. .190 AaffiattenQuad. X^ 5 — >•» F^d>T # 17« A ^ (^0 ft. QJ- Obere Bfcs? auf glatten Quadern im Brunnenschacht: VX*"^* N. Wasenburg (ebd., wohl um 1200. Backelquadern N:) Franken bürg (ebd. 1105 gen.). Berchfrit (Buckelquadern N:) Grevenstein Rheinpfalz 13. Jhdt. Berchfrit und Palasringmauer XL»20"25 ZM>K Aa fein profilirtem Thürrahmen "fc n J"e t Zwingermauer an glatten Qu. ^ wAüJ1 X An dem späteren Thurm (w vgk Grdr. Cap. 22) nicht Buckelqu. B: mhf\jTy%. Hartenburg (ebd. gothisch und Renaissance) R: £ N: J ^- Landstuhl (ebd.) Batteriethurm N : "js/^P- (Sickingen-)Hohenburg (Wasgau). Am ganzen alten Buckelquaderbau hfchst spärlich n -f-, Beilstein (Langhans. Württemberg) Buckelqu. 12. Jhdt. (N:) Lichtenberg (ebd.) Buckelqu. Berchfrit 12. Jhdt (N:) Hohengeroldseck (Schwarz wald) Wendeltreppenthurm Blankenhorn (Württemberg frühromanisch) V9->H^-r. Magenheim (ebd.) Unteres Steinhaus, 13. Jhdt. gen. Neipperg (ebd.) Berchfrit (?) 13. Jhdt. gen. ^ v^N 2 4- V-/ -> ^ P^v (Die Zeichen dieser drei Burgen, durchweg Buckelquaderbauten, werden Kunst- u. Alterthdenk. im Kgr. Wtbg. 136 mitgetheilt und sollen von ihnen •manche als entschiedene Runen anzusprechen* sein. Die Zeichen von Magen- heim werden als romanisch, diejenigen der Burg Blankenhorn als „hochaltertümlich' bezeichnet.) Wildenburg (Odenwald) Buckelqu. um 1222. Berchfrit )0$ 20 *be=D H © 7, auch 14, Ringmauer O 6 Freudenberg (am Main. Ende 12. Jhdts.) Buckelquader-Berchfrit VXXAiZ^fik >^ U/X*"J z«™eist 10-18. 191 Miltenberg (ebd. um 1200) Buckelquader-Berchfrit >J-< ^ * h U -f 10 Schilteck (Schwarzwald um 1200). Buckelquader-Berchfrit Burg zu Gelnhausen vor 1170. R: Kästenburg (Rheinpfalz) 12. Jhdt R : *{^)oö0t) ooX C*3 Ä» CO -^*\- Ausserdem Buckelqu.-Palas wohl 13. Jhdts. B: Klingenberg (Böhmen) 1240—47 R: Sogen. Markomannenthurm, Buckelqu. ^ ^Jtf W A T0 ^ lTu 9 Cjf (^ y*>> ausserdem nach Grueber: >T { ^^ Y Xf^jb ^0» Gothischer Kreuzgang Brück a. 4 Leitha. Roman. Buckelquaderthurm. R: Pottendorf (Oesterr.) Romanische Burgthürme. Buckelqu. R : Moritzburg in Halle 1484—1515 R: Hohe^itflbingen 1535 (ausser den schon mitgetheilten einfachen Zeichen) Kreuzfahrerbauten in Syrien (Rey, Etüde, S. 55, 90, 102) Am Ausgang der Burgenzeit und noch mehr während der Renaissanceperiode wurde es beliebt, das Baujahr, in der Regel mittelst einer auch den Namen des Bauherrn enthaltenden Inschrift, auf einer Steintafel an hervorragender Stelle des Neubaues (zumeist über der Thür) anzubringen.1) Die alten Formen der Zahlen ") Nicht immer freilich handelt es sieb dabei um eigentliche Neubauten. So zeigt ein üt*r dem ebenerdigen Thor des Berchfrib von Hagenwyl im Thurgau eingehauenes f y j} 192 sind jedoch hier mitunter um so schwieriger zu lesen, als die Steinmetzen es da anscheinend geliebt haben, den ohnehin noch nicht, wie heute, feststehenden Zeichen noch eine möglichst eigentümliche Form zu geben. Um einen Schlüssel für der- artige Zahlzeichen zu haben, ist es nöthig, das Charakteristische, gewissennassen die Urformen derselben sich klar zu machen. Das Ergebniss meiner hierauf gerichteten Bemühung ist folgendes1); 0 bleibt der mehr oder weniger regelmässig runde Kreis, mitunter als drittes Zeichen der Jahreszahl viel kleiner als die übrigen Ziffern (und dann hoch angebracht wie das gleichbedeutende lat. c), auch wohl da mitunter ganz fortge- lassen.2) In alten Büchern findet sich auch 0 ^* @ (§). 1. Für diese Ziffer ist immer der einfache mehr oder weniger senkrechte Strich kennzeichnend, mitunter mit Anhängseln auch mit einem I-Punkt darüber, so 2. Aelteste Form ^ (auch ^), dann J72 ?Z^^ 3. Der heutigen Form zumeist ähnlich , mitunter mehr oder weniger ver- zerrt, so ^32*$? £3' ganz alt auch ^tyYb1^- 4. Dies Zahlzeichen hat sich entwickelt aus j£ 4. Kennzeichnend ist für dasselbe die nach oben gerichtete (nicht immer rundliche) Schleife mit zwei ge- sondert auslaufenden Enden. So auch JF lA O, ganz alt auch 0 und ähnlich eG. cuzee B. 5. Die älteste Form ist ein senkrechter Strich mit einem links oben ange- hängten Haken: Cl in mannigfacher Weise ausgebildet, so y , auch wohl um- gekehrt h und oben geschlossen y oder Y . Daraus haben sich dann weiter besonders verschiedenartige Formen entwickelt, so j \ f> f \^/ C^c "7' a')er auch t~ und f". 6. Der heutigen Form zumeist ähnlich, so g* (£* auch eckig, wie ~Jß, oder mit weiter oben angehängtem Haken, wie Jj . 7. Die ältere Form stellt sich dar als eine liegende anstatt der aufrechten offenbar nur an, dass 1551 dieser Eingang anstatt der hochgelegenen Pforte neu angebracht wurde. (Auf Waisenberg zeigt das äussere Burgthor unter einer das Baujahr (1596) angebenden lat. In* schrift einen deutschen Vers. Bei Pfannberg ist auf der Hofseite eines Thurmes unter zwei Brust- bildern folgende, heute kaum noch zu deutende Inschrift eingehauen: CVIThLS/lTUVSTZn TJVAE SABNN1CONN f) Ueber verschiedene der hier aufgezeichneten alten Formen vgl. Prof. Treutlein, Gesch. unserer Zahlzeichen. Karlsr. 1875. •) Danach lese ich z. B. die beiden folgenden Jahreszahlen auf Breuberg im Odenwald irwfl 193 Sieben und kennzeichnend für dieselbe ist der nach oben gerichtete, fast immer spitze Winkel mit offen auseinandergehenden Schenkeln. Alte Formen hienach /\ /^ \ ks^ aber auch 41 und V . 8. Diese Ziffer kommt kaum in wesentlich abweichenden Formen vor. Mit- unter ist sie dem kleinen lateinischen g ähnlich, wie Qk oder %* . 9. Von derselben gilt das Gleiche. Abweichende Formen in älteren Schriften Indem es als bekannt vorausgesetzt werden darf, dass bei den in Form von Chronostichen gegebenen Inschriften die Jahreszahl durch Addiren aller (durch ihre Grösse hervorgehobenen) Zahlzeichen gefunden wird, mögen nur noch die sel- teneren s. g. römischen Zahlzeichen dt, dass er bei Burgen auf isolirlen Berggipfeln allezeit in der Mitte, sonst zunächst frei hinler der Kingmauer steht, vom 13. Jahrhundert ab in dieselbe rückt, seit dem 15. wohnlicher gestaltet und der Angriffsseite abgekehrt wird und vom 16. ab ganz fortzubleiben beginnt. Eine hievon durchweg abweichende Lehre stellt nur von Essen- wein in seiner Kriegsbaukunst (S. 48, 67, 172, 176, 178) auf. Ihm zufolge *tand der Berchfrit, ohne den eine Burg des 11. Jahrhunderts gar nicht denkbar i>l. zunächst — da sich ja die Burg angeblich lediglich aus der „mota" entwickelte — immer nur isolirt in der Mitte des Berings. Mit der fortschreitenden Entwicklung «!♦•> Burgenbaues wohl noch im 1 1., jedenfalls im 12. Jahrhundert wurde er an die Angriffsseite gerückt, indem er seine frühere „Hauptbedeutung" als Reduit verloren halte. Wo schon gegen den Schluss des 12. Jahrhunderts der Thurm als solcher in Wegfall kommt, da sehen wir ein anders gestaltetes Werk diese Aufgabe über- nahmen; die Felsklötze von Fleckenstein und Neuscharffeneck sind im Grunde lang ^•-/.r^ene, querübergestellte Burgthürme. Zwar gab es im 13. Jahrhundert „noch immer" (also ausnahmsweise) Burgen, welche sich zur Abwehr auf die Festigkeit 'dzt* anbetrifft, so haben zunächst die Burgen, die überhaupt des Berchfrits zu ent- Minu pflegen,8; solchen jedenfalls auch in der Zeit vor dem 12. Jahrhundert nicht ?*-hab!. Wo ferner innerhalb des Beringes die Berchfrite vor dem 11. Jahrhundert immer gestanden haben, darüber kann man schwerlich etwas Sicheres behaupten, *ii Berchfrite in jener Zeit überhaupt noch selten gewesen sind und wir von nach- weislich so alten kaum etwas wissen. Die angeblich dem 9., bezw. Anfang des In. Jahrhunderts angehörenden Thürme von Bickenbach, Düben undGleiberg ') Die neudeuUche Schreibweise „ Bergfried* ist nur durch die verfehlten Wortdeutungen ."uiU»t and giebt wieder weiter zu derselben Anlas*. Ich ziehe deshalb die den gebräuchlichen W'^ut nicht ändernde alte Schreib weise „Berchfrit* vor. Leo schreibt übrigens „das Berch- fnt\ Salvisberg .der Burgfrit* u. s. w. *) Dafür, dass derselbe aus dem Deutschen in die übrigen Sprachen übergegangen wäre tfüller-Mothes a. (>.), fehlt jeder Anhalt. * Es bildet das die Begel bei den Ausgehauenen, den mit einer Schildmauer bewehrten •••* d*n auf isolirten steilen Felsen belegenen Burgen, vgl darüber weiterhin. 198 stehen jedenfalls nicht in der Mitte, sondern auf der Angriffsseite.1) Weit entfernt endlich davon, dass der Berchfrit schon gegen den Schluss des 12. Jahrhunderts beginne, als bedeutungslos geworden in Wegfall zu kommen, wurde noch im vier- zehnten nachweislich kaum eine Burg ohne eigentlichen Berchfrit gebaut und so derselbe auch damals noch geeigneten Falles in die Mitte des Beringes gestellt, wie nach v. Essenweins Meinung nur zur Zeit der alten „motae* und der ältesten daraus entwickelten Burgen.2) Die hier angeführten Behauptungen des Genannten sind daher unbeweislich und stehen zumeist mit hinlänglich feststehenden Thatsachen in grellem Widerspruch. Einen eigentümlichen, grundleglichen Unterschied zwischen den Berchfriten der Höhen- und denen der Wasserburgen glaubt Generalm. Köhler gefunden zu haben. Er schreibt (Entw. des Kriegsw. III. 1. S. 402): „Es springt in die Augen, dass die Reduitthürme im ebenen oder flachen Gelände eine „andere Bedeutung hatten, als die im Gebirge, wo die Burg durch Unzugänglichkeit des Terrains „genügend geschützt war. Bei den Bergschlössern trat der Zweck als Thurmreduit zu dienen voll- ständig gegen den zurück, das Terrain zu übersehen, und dazu genügte ein hoher Thurm von „massiger Starke, der vorherrschend als Warte diente. Wir finden daher') schon bei den ältesten „Bergschlössern, wie die Habsburg und die Max bürg bei Hambach (Kästen bürg), dass der Haupt- „thurm ausser als Warte noch dazu dient, den schwächsten Punkt der Enceinte zu stärken, sodass „die Bestimmung als Reduit zu dienen, mehr zurücktritt. Der Hauptthurm einer Burg im flachen „Gelände, dessen vorherrschende Bestimmung war als Reduit zu dienen, musste dagegen für eine „starke Besatzung zugeschnitten sein, die wenigstens im letzten Moment darin noch Platz fand. „Die grossen Räumlichkeiten, die ein solcher Thurm bot, machten ihn als Wohnung für den Be „sitzer geeignet, während der beschränkte Raum im Thurm eines Bergschlosses für den Besitzer ein „besonderes Gebäude, den Palas, als Wohnung erforderlich machte/ Das hier Vorgebrachte ist in jeder Beziehung verfehlt. Zunächst ist nicht einzusehen, weshalb eine auf ohnehin aussichtsreicher Höhe liegende Burg eher einer Warte — „um das Terrain zu übersehen* — bedürfen sollte als eine im flachen Gelände liegende (Wasser-) Burg, welcher schon leicht durch eine geringe nahe Erhebung der Um- blick versperrt sein kann; ist doch deshalb grade bei den auf vereinzelten Felsen liegenden Burgen, wie weiterhin nachgewiesen, oft genug auf den „Wartthurmtt ganz verzichtet! Ebenso haltlos ist offenbar die Idee, dass „ Bergschlösser * weil „durch die Unzugänglichkeit des Terrains genügend (?) geschützt", eines Reduits gar nicht, oder doch nicht so, wie die Wasserburgen, bedürften. Endlich entspricht es daher bekanntlich auch durchaus nicht der Wirklichkeit, dass, wie Köhler offen- bar annimmt, die Wohnthürme, (ohne daneben vorhandenen Palas) oder auch nur die umfänglicheren l) Der Berchfrit von Bickenbach steht 2' hinter der Ringmauer (Gohausen, Bergfriede S. 16.) Derjenige von Düben ist zugleich Thorthurm, und bezüglich Gleibergs vgl. v. Ritgen, Gesch v. G leib er g, S. 6: „Da ein solcher (Angriff) am wahrscheinlichsten von der Ostseite her zu erwarten stand, so war der Thurm dort mit Absicht nahe an die (ursprünglichen) Zingeln gestellt.* *) Beispiele u. A. 01b rück und Pfalzgrafenstein, von anderen im 14. Jahrhundert mit Berchfrit erbauten Burgen: Ardeck, Baldenau, Burg-Schwalbach, Garlstein (Böh- men), Deuerburg („Maus"), Eigenberg, Elfeld, Hermannstein, Hohlenfels, Neu- ems, Rauenstein u. s. w. Noch 1381 hielten sich die Vertheidiger von Melnau unweit Mar- burg gegen Landgraf Hermann von Hessen, der schon die Burg im Uebrigen eingenommen hatte, im Berchfrit derselben so lange, bis Entsatz kam (Landau, Hess. Burgen 4. 174) und noch bei der Belagerung von Oberlauda durch die Bauern 1525 zog sich der Würzburgische Oberamtmann v. Rüdt mit wenigen Getreuen in den Berchfrit zurück und behauptete sich dort so lange, bis die Belagerer die Holztheile des Thurmes in Brand setzten. *) Schon der durch dies „daher* angedeutete logische Zusammenhang mit dem Folgenden ist wohl nicht klar. Zudem hat der von Köhler selbst als Beispiel angeführte Berchfrit der Kästen- burg mit 44' Seitenlänge (nach Krieg v. H. a. 0. S. 294) grade eine ganz ungewöhnliche Stärke und und auch derjenige der Habsburg gehört mit fast 10 m Seitenlänge jedenfalls zu den be- deutenderen. Hfi-chfrite sieb nilein oder auch nur vorzugsweise bei .Burgen im flachen GelSnde" fänden. So haben, um nur einige Beispiele anzuführen, die Wasserburgen Galenbeck und Wolfshagen, knie an der mecklenburgisch-pommerschen Grenze, Baldenau auf dem Hunsrück, Brftmserhurg .im Rhein und Gotlliehen am Bodensee so enge Berchfrite. wie sie nnr irgendwie bei Höhen - hurgen vorkommen, wahrend sich Wohn lli firme ohne Palas weitaus am meisten bei Höhenburgen rinden. Ungefähr das Gegenlheil der Kablerscben Behauptungen findet man übrigens bei Frank ■ l'icka Honalschr. a. O. S. IS7): .Der Bergfrit wurde bei Wasserburgen Vorzugs- wei*e als Warte benutzt und stand deshalb, selbst wenn die Burg nur eine ausgesprochene Angriffaeile hatte, nirhl immer zunächst bei dieser, wie in den Höhenburgen." (Die Meinung, dass tri letzterem der Berchfrit immer zunächst der Angriflsseite stehe, ist bekanntlich wieder eine irrthttmliehe.J Die Bedeutung des Berchfrits als Bückzugsortes würde allerdings eine für die Burginsassen .in— rrordentlich hohe sein, wenn es wahr wäre, dass, wie Pror. v. Hitgen, Gesch. v. Gleiberg S. 8 meint, dieselben sich dort ausserslen Falles nur noch einige Wochen zu halten brauchten, um ihrer Feinde auf jeden Fall entledigt zu sein; denn, so heisst es a. 0., „Da die Vasallen nur für Hl Tage zur Heeresfolge verpflichtet waren, so gingen sie auseinander, sobald diese verflossen waren uro! gaben die Belagerung auf.* Hit dem Sammeln des Belagerungshaufens, dem Zuge vor die Burg und dem Einnehmen derselben bis auf den Berchfrit konnte ja schon leicht der weitaus gr feste Theil 'lifser iOtägigen Dienstpflicht verstrichen sein! Die Voraussetzung einer solchen ist jedoch unrichtig. In ilen wenigsten Fällen war es ja das Reich selbst, welches eine Burg belagern liess, und selbst M der dem Reiche zu leistenden Heeresfolge stand nach Wailz (Deutsche Verfassungsgesch. VIII. 171) die Dauer der Flüchtigkeit in Deutschland nicht fest')- Noch weniger war dies gewiss illiiemein bei den Vasallen der einzelnen Grossen der Fall. Ueberhaupt aber waren es ja zumeist Stjdte, Bischöfe, Ritler, die mit ihren eigenen reisigen Knechten oder zum Theil mit Söldnern — ■irren es während lies ganzen Mittelalters gab — vor eine Burg zogen, und da konnte denn von i-.mr Aufhebung der Belagerung wegen beendeter ein für allemal feststehender Dienstzeit vollends r.i.-hi die Rede sein. — Für die Erfüllung des dreifachen dem Berchfrit zugeschriebenen Zweckes: .iU Warte, Schild auf der Angriffsseite und Rückzugsbau zu dienen, genügte an sich >■ in solcher Bau in einer Burg. Wenn wir slatt dessen doch mitunter mehrere, zu- irirhst deren zwei, finden, so lag der Anlass dazu nach v. Cohausen (Bergfriede >. lti) .in der lang streckten Form »•^Berggipfels, wel- che die Beobach- tung seiner Ab- hänge von einer Warte aus nicht UHiglich macht, wie W Minzeberg in d>T Wetterati und Saaleck bei Naum- burg, Öfters scheint das auch durch die Eifersucht oder •las Misstrauen ge- ') Vgl Schultz, Hot. Leben, Aufl. t. I 186, wo nach Matth. Paris ad a. 1*46 bezQg- i"h Frankreichs allerdings der Fall angefahrt wird, dass ein Graf von der Champagne vom Vmigt begehrte, von der Belagerung Avignons heimziehen zu dürfen, weil er nach der Gewohnheit *» Lude* mit 40 Tagen feiner Heeresfolgepfticht genügt habe. 200 meinschaftlicher Besitzer herbeigeführt zu sein/ wie bei der Ganerbenburg Schön- berg am Rhein und bei Thurant an der Mosel. Einen anderen (dritten) Grund gibt v. Essen wein (Kriegsbauk. S. 74) und zwar gleichfalls zunächst mit Be- ziehung auf Münzenberg (Fig. 65) an. Ihm ist der Berchfrit hauptsächlich ein Wehrbau, der durch die von ihm ausgehenden Geschosse nicht nur von Anfang der Vertheidigung an verhindern sollte, dass der Feind überhaupt in der Nähe feste Aufstellung nahm, sondern auch die Ringmauer an der Stelle zu schützen hatte, an welcher ein Angriff zu erwarten war. Bei einer Burg auf langer allseitig fast gleich- massig abfallender Felskuppe „konnte man also weder im Mittelpunkte einen Thunp brauchen, der von jedem Ende zu weit entfernt gewesen wäre, noch sich mit einem einzigen begnügen, der nur die eine Hälfte geschützt hätte, und so legte man an jedem Ende der Burg einen solchen an." Um den wahrscheinlichen Anlass für solche Verdoppelung der Berchfrite zu finden, muss eine grössere Anzahl für diese Frage in Betracht kommender Burg- anlagen berücksichtigt werden, und da ergibt sich denn zunächst die auffallende Thatsache, dass gerade unsere langgestrecktesten Burgen, wie Altbaumberg, Wegeinburg, Madenburg und Lichtenberg in der Rheinpfalz und an deren Nordgrenze, Girbaden und Hohbarr im Wasgau, Alt-Hohenems in Vorarl- berg und Kyffhäuser (von der späteren Höh königs bürg abgesehen) nur einen, wenn überhaupt einen, Berchfrit haben, während andrerseits die mit zwei Berch- friten versehenen Burgen Saaleck, Bodenlau ben bei Kissingen und Hohandlau im Wasgau, sich weit eher durch einen geringen Umfang überhaupt als durch einen langgestreckten Bering auszeichnen. Berücksichtigt man ferner, dass auf Schön- berg ein Theil der (vier) Berchfrite gewissermassen in der Mitte des Beringes auf einen Haufen zusammengedrängt steht und dass es auch sonst an Burgen nicht fehlt, von deren abgerücktem Berchfrit aus (wie bei N e i d e c k in der Fränkischen Schweiz l das Angriffsfeld gar nicht übersehen werden kann, so wird daraus sich hinlänglich ergeben, dass für die vorkommende Mehrheit von Berchfriten die Stellung derselben sowie die Gestalt des Burgplatzes nicht zur durchweg zutreffenden Erklärung dieser Erscheinung führen können. Am wenigsten dürfte der Anlass zur Errichtung zweier Berchfrite in der dadurch ermöglichten „Beobachtung der Abhänge des Berggipfels* gelegen haben. Waren diese sturmfrei, so bedurfte es solcher Beobachtung über- haupt, anderen Falles jedenfalls in Friedenszeiten nicht, und wenn ja einmal an einer Stelle des Beringes ein Sturmangriff zu besorgen war, so konnte ein dort selbst auf blosser Ringmauer aufgestellter Beobachtungsposten hinreichende, vielleicht selbst bessere Dienste thun, als der Wächter auf der Höhe eines Berchfrits. In den meisten Fällen scheinen — wie bei Salzburg (Fig. 595) Schön- berg, Turant u. s. w. — die ganerbschaftlichen Besitzverhältnisse einer Burg (s. darüber Cap. 24) zu der Mehrheit der Berchfrite Anlass gegeben zu haben, wenn auch nicht gerade „die Eifersucht oder das Misstrauen* dieser Mitbesitzer, denn dafür, dass unter ihnen selbst eine Fehde nicht stattfinden konnte, pflegte durch die „ Burgfrieden u gesorgt zu sein. Wenn auch bei nur einem vorhandenen Berchfrit, ungeachtet im Uebrigen durchgeführter Realtheilung allen Ganerben an diesem gleiche Rechte zustanden, so konnte es andrerseits doch dem einzelnen der- selben nur erwünscht sein, auf seinem Burgtheile einen eigenen Berchfrit zu haben1), x) Nach Lehfeldt, Bau- und Kunstd. d. Rbz. Gobleuz S. 633 hätten auf Schön- 201 wie denn auch in dem Falle, dass alle Ganerben (vertragsmässig) die gemeinschaft- liehe Burg zu vertheidigen hatten, für die grössere Besatzung mehrere Ruckzugsbaue zweckmässig waren. So dürfte auch auf Münzenberg, dessen Ruine noch heute im G&nerbenbesitz von Hessen, Solms-Laubach, Solms-Braunfels und Stolberg sind, die beiden Berchfrite zunächst durch dies getheilte Eigenthum veranlasst worden ~t'in. Dem östlichen Berchfrit war dabei seine Stelle durch die sich hier zumThore herumziehende Burgstrasse gegeben, und danach auch dem westlichen die seinige in der anderen Burghälfte da, wo hinter den beiden Palasen sich ein freierer Raum dazu bot. Bei der Wartburg (Fig. 436), die immer nur eigene Residenz der Thfi- rircer Landgrafen war, können freilich die zwei Berchfrite ebenso wenig durch ein i lunerbenverhältniss als durch den Wunsch, die Abhänge zu beobachten, veranlasst worden sein. Hier steht der Hauptberchfrit (r) — an Stelle des alten jetzt neu »■rbaut — in der Mitte des lang gestreckten Berings, zugleich die Vorburg und den digang in die Hauptburg beherrschend, während ein zweiter (s) nahe der südlichen Schmalseite zum Schutz dieser nicht sturmfreien Stelle hinzugefügt wurde. Durch jiuiere Zweckmässigkeitsgründe wurde die Errichtung und der Standort der beiden ffcrclifrite bei der gleichfalls langgestreckten Eckartsburg in Thüringen veran- lagt. Hier steht der grössere, vornehmlich als Rückzugsbau dienlich, zu äusserst auf der Thalseite, während der andere in der Vorburg ganz gegen die ßergseite vorgeschoben ist, hier zugleich als Schild den Eingang von der Vor- in die Haupt- büro deckend. Wieder anders liegt die Sache bei Hohandlau und Saal eck. Das Ge- i".!.ilf der ersteren Burg erhebt sich in seinem westlichen Theil als nicht hoher rVI.-klotz von länglicher Form. Auf diese höhere Stufe war also nach bekannten Grundsätzen sowohl der Palas wie der Berchfrit zu verlegen. Ersterer nimmt nun Mit ca. 34 zu II m lichter Weite) diese Felsplatte schon so weit ein, dass nur an t-r nördlichen und südlichen Schmalseite für einen Berchfrit massiger Platz übrig U.i-b, zumal wenn solcher ausserdem auch noch für einen schmalen Zwinger N.-ilien sollte. Empfahl sich nun zunächst die Errichtung eines Berchfrits am süd- i' liHi Ende , weil von hier aus zugleich der äussere Zugang zur Burg vertheidigt ivt-rden konnte, so war doch den hier aufgestellten Vertheidigern die Richtung nach S'-rdVn durch den vorliegenden hohen Palas fast völlig versperrt. Es war deshalb 'ur die entgegengesetzte Schmal- -nv ein zweiter Berchfrit noth- «■iidig, der hier die weitere Um- .'■Imnft, besonders aber den nach i.i -t-r Seite gelegenen lieferen Burg- ■•••( und so auch den unfern des Ti'innfusses beginnenden rampen- iri/en Aufweg zum Palas be- '.•■rr-j-hte (Fig. fitit. Der enge Et iura zwischen Zwingermauer und i'jl.i- veranlasste es nun wohl hier, '■''S die beiden wenige Schritte voti einander entfernt stehenden starken runden Herrlitrile zu dem 11 ;/Uw-ile eiopü Uanerlten gelifirt Trutz der auf eine sukhe Zutheilung anscheinend hin weisenden -• Jim Bewhaffentieit des BurgpbUea ist das an sich jedenfalls sehr un wahrscheinlich. Fig. 66 202 dass der Berchfrit so an und in die Aussenmauer des Palas gerückt wurde, dass nur etwa zweidritte) seines äusseren Umkreises aus derselben heraussieht. Wenn nun unter dem Dache des Palas ein innerer Umgang rings um denselben läuft, so würde dieser durch den vollrund ausgebauten Thurm unterbrochen worden sein, und um dies zu vermeiden, ist derselbe hier abgeplattet. (Fig. 77 giebt den Gmrid- riss in der Höhe dieses Umganges.) Eine hier in den Berchfrit führende Thür brachte die verschiedenen Vertheidigungsbauten zweckmässig in noch engere Ver- bindung. Hätte nun die Südseite wohl noch hinlänglich Raum geboten, um den Berchfrit hier isolirt zwischen Palas und Zwingermauer zu stellen, so zog man doch auch hier — dadurch zugleich dem Baue mehr Symmetrie gebend — die gleiche enge Ver- bindung zwischen ersteren beiden vor. Liegt jedoch der Eingang in den Südlhurm erst ca. 3 m über dem erwähnten Umgang, so ergiebt sich daraus, dass dieser Thurm zugleich vorzugsweise zum Rückzugsort bestimmt war. — AehnUchcs bietet Saaleck. Der beschränkte Burgplatz steigt auf der nördlichen Langseite steil zu einem schmalen Rücken an, um aut der Südseite fast senkrecht wieder abzufallen. Auch hier waren auf den Rücken der v (kaum noch in Spuren vorhandene) Palas und der Berchfrit zu stellen. i Letzterer zunächst westlich da- ', y Ü? neben (a Fig. 67), da hier durch "^<_o.-~ ■ ?^ ^^- Z^-rx^^'-J^,-^^^^ eine kleine Vorburg (bei V) der Zugang hinaufführte.Zweckmässiger Weise schützte man dann die nicht unersteigliche östliche Schmalseite durch einen gleichen zweiten Berchfrit b. Dieser war allem Anscheine nach an den Palas P direct angebaut und mit demselben durch eine Thür verbunden , während der westliche Thurm durch einen schmalen Zwischenraum isolirt war. Die Berchfrite messen 6 m lichte Weite bei 2 in Mauer- stärke, der Palas ca. 8 zu 24 m. Fig.67. Ueber den im Laufe der Jahrhunderte sich ändernden Stand- ort des Berchfrits1) lehrt Oberst v. Cohausen (.Bergfriede" S. 47 ff.) naher Folgendes : .Rund oder eckig stehen die Bergfriede des 10. und 11. und ebenso noch des 11 Jahr- hunderts ohne Berührung mit der Ringmauer frei hinter derselben, mehr oder weniger der Mitte des Berings nahe.' „Im 13. Jahrhundert bleibt der runde Bergfried der Ringmauer abgerückt, der vier- eckige aber tritt häufig in oder etwas vor dieselbe, wird auch um diese Zeit gern, selten schon früher, über Ecke gegen die Angriffsseite gestellt." ,Im 1*. Jahrhundert treten auch alle runden Bergfriede in oder etwas vor die meist ausspringende Angriffsseite, ebenso wie jetzt immer die viereckigen. " „Im 15. Jahrhundert werden die Bergfriede der Angrißsseite abgekehrt und beginnen mit dem Eintritte in das 16. Jhdt. ganz wegzubleiben." Diese auf die Autorität des Genannten hin seitdem mehrfach wieder vor- getragenen Salze2) scheinen insoweit begründet zu sein, als man bei den späteren ') Bei Burgbeschrei bangen findet man hie und da hervorgehoben, dass der (viereckige) Berchfrit „genau nach den vier Himmelsgegenden' gerichtet sei. Zu den verschiedenen Umständen und Erwägungen, welche bei dieser Baufrage wesentlich waren, hat die Rücksicht auf die Himmels- gegenden schwerlich gehört. •) Nach den selbständigen aber grundlosen Behauptungen Nähers soll die Stellung des 803 Bürgbauten, etwa von 1300 ab, einen runden oder viereckigen Berchfrit, wenn er überhaupt auf der Angriffsseite steht, nicht frei hinter der Ringmauer stehend findet1). Andrerseits ist aber für die frühere Zeit auch keinesweges immer das Gegentheil der Fall, wie v. Co hausen nach Obigem annimmt. Schon um Jahr- hunderte früher findet sich der runde, wie viereckige Berchfrit in und selbst über die Ring- (bzw. Schild-) Mauer vorgerückt. Als Beispiele wären anzuführen im untern Rheingebiet Gerolstein (vor 1200) und Grenzau (um 1210), in der Rheinpfalz Scharf enberg (1168 genannt) und Wachtenburg (dem 11. Jhdt. zugeschrieben), in Thüringen S c h a u e n f o r s t (im 12. Jhdt. genannt), im Wasgau Landsberg (aus der 2. Hälfte des 12. Jhdts.) und Hugstein (13. Jhdt.), im Badischen H a u s ac h (schon 1095 genannt), B a d e n w e i 1 e r (1147 genannt) und Liebenzeil (aus dem 11. Jhdt.), im Thurgau Gasteil (um 1100 erbaut) u. s. w. Die Berchfrite von Hugstein und H a u s a c h sind runde. Ueber die Stellung der fünfeckigen Berchfrite — frei hinter oder aber in der Ringmauer — giebt Oberst v. C oh ausen a. O. nichts an. Auffallender Weise scheint hier indessen im Gegensatz zu den runden oder viereckigen Thürmen die Tendenz vorzuherrschen, die bei früheren Bauten i n der Ring- (bzw. Schild-) Mauer Gehenden bei späteren frei hinter dieselbe zu stellen. So steht ganz vorgerückt der fünfeckige Berchfrit von Bernstein (im Wasgau, schon 1227 eingenommen) und mit der Spitze in der Umfassung diejenigen der Rheinpfälzischen Burgen Grevenstein li. Jhdt), Schlosseck (Ende des 12. Jhdts.) und Hoheneck (um 1150), während frvi hinter derselben diejenigen von Hohlenfels (Nassau 1353 — 63 erbaut), Ort enberg (Wasgau 2. Hälfte des 13. Jhdts.) und etwa der Pfalz bei Gaub (1327 erb.) sich finden. Die Uebereckstellung des viereckigen Berchfrits findet sich u. A. schon bei dem Schwarzen Thurm von E g e r , jedenfalls einem unserer ältesten Berchfrite. Am wenigsten dürften von den oben angeführten Sätzen diejenigen be- gründet sein, dass die Berchfrite (erst) im 15. Jahrhundert der Angriffsseite abge- kehrt werden und im 16. ganz wegzubleiben beginnen. Abgesehen von den zu jeder Zeit erbauten Burgen, bei welchen der Berch- frit mehr in der Mitte des Berings liegt — auf der Angriffsseite ist dann oft eine Vorburg vorgelegt — oder bei welchen eine ausgesprochene „ Angriffsseite- nicht vorhanden ist , finden sich Burgbauten , bei welchen der Berchfrit dieser letzteren entschieden abgekehrt ist, nicht selten schon aus viel früheren Zeiten. Als Beispiele and zu nennen die Berchfrite von N e i d e c k (Frank. Schweiz, schon 1347 erobert), Altberneck (Fichtelgebirge, um 1200 erb.), Sargans (St. Gallen, 1253 ge- nannt), Ehren bürg (a. d. Mosel, z. Z. der Kreuzzüge vorhanden), Rand egg (a. d. Altmühl, im unteren Theile romanisch, im oberen gothisch), B a 1 d e n a u (Huns- rut a. d. Anf. 14. Jhdts.), Rathsamhausen (Wasgau, im 14. Jhdt. gen.), an- leinend Altenah r (Aaarthal, 1246 gen.), Runkel (Lahnthal, anscheinend schon 1159 vorhanden), Klamm (Niederösterr., schon im 11. Jhdt. gen.) u. s. w. Nur Berchfrit» in oder aber frei hinter der Schild- bezw. Ringmauer vielmehr (Militärarchit. Anlage *• 'ine die fränkische von der schwäbischen Bauart, nach Kriegsbau techn. Erfahrungen 140 «Wr die romanische von der fränkischen und alemannischen Bauart unterscheidende Eigen- •.'.InuVhkett sein. Vgl. oben S. 347. •> So steht z. B. noch der viereckige Berchfrit der 1269 zuerst vorkommenden Neuen- ^ arg tm Thargau frei hinter der Ringmauer, 204 bei einem Theil der hier genannten Burgen stand der Berchfrit auf der höchsten Erhebung des Berings und war also diese Bodengestaltung die erkennbare Ursache für die abgerückte Stellung desselben. Gerade das Gegentheil der v. Cohausen'schen Regel findet sich beim Schlosse Bentheim (Westfalen) befolgt. Hier steht der 1418 erbaute (viereckige) Berchfrit auf der Angriffsseite, der wahrscheinlich um 1200 erbaute (runde) derselben abgekehrt. Noch zahlreicher gab es vom Anfang der Burgbauzeit an Burgen, die des Berchfrits entbehrten. Es ist das der Fall bei fast allen , welche (zumeist ausge- hauen) auf vereinzelten Sandsteinklötzen, auf ähnlichen vulkanischen Erhebungen (wie die Hegauburgen) oder aber unter überhängenden Felsen und in Höhlen liegen, ferner bei den meisten Burgen, die eine voll ausgebildete Schildmauer haben, oder bei welchen der wehrhafte Palas, bzw. der einem solchen an Umfang ähnliche Wohn- thurm den Berchfrit ersetzt, oder wo letzterer (wie mehrfach im ostschweizerischen Rheinthal) nur als ein etwas erhöhter Theil des Palas erscheint1). Auch die Deutschordens-Burgen im östlichen Preussen entbehren zumeist eines eigentlichen Berchfrits (vgl. darüder Cap. 22), und ausser den hier angeführten ganzen Gruppen von Burgen giebt es noch überall vereinzelt deren, welche — lange vor dem 16. Jahrhundert — ohne solchen errichtet wurden2). Endlich beginnt auch die Zeit, in welcher man beim Neubau von Burgen der vervollkommneten Feuergeschütze wegen von einem nicht mehr zweckmässigen Berchfrit absah , erheblich vor dem sechzehnten Jahrhundert. So haben die 1452, bezw. 1480 erbauten Nippenburg und Hohkönigsburg keinen eigentlichen Berchfrit mehr3). Für einenFall glaubt Oberst v. Cohauseneine einfürallemal feststehende Stellung des Berchfrits gefunden zu haben. Es heisst nämlich Bergfriede a. 0. S. 15: „Bei Burgen auf isolirten Berggipfeln, welche, ohne überhöht zu werden, auf dem grössten Theil ihres Umfanges angreifbar sind, steht der Bergfried immer (überall und allezeit) frei in der Mitte des Berings, da er nichts hinter sich zu decken, und seine Lage als Warte und Reduit hier die angemessenste ist." In solcher besonders hervorgehobenen Ausschliesslichkeit wird sich jedoch dieser Satz nicht halten lassen, und das um so weniger, wenn zu den Berggipfeln dieser Art, wie a. O. geschieht, auch schon Burgplätze wie Schönberg an der Saale, Eppstein im Taunus und Gleiberg in Hessen gerechnet werden. Dann gehören zu ihnen auch diejenigen von Saaleck an der Saale, Iberg bei Baden- Baden, Dietfurt im obern Donauthal, Reifenstein und Sprechenstein am Brenner, Landskron im Oberelsass und so manche andere, deren Berchfrite *) Ein Theil der hier bezeichneten Burgen geht jedenfalls in's 11. Jhdt zurück, und es ist daher nicht zutreffend, wenn v. Essen wein, Kriegsbauk. S. 48 meint, dass „eine Burg des 11. Jhdts. ohne einen Hauptthurm (Berchfrit)) überhaupt gar nicht denkbar ist.* — Aus verschiedenen der im Text angegebenen Gründe ist z. B. am oberen Ende des Bodensees: im Rheinthal bis zum Anfang des Domleschg, wie am unteren Ende desselben : im Hegau, trotz zahlreicher Burgen der Berchfrit geradezu selten. *) Zu ihnen gehört z. B. die um 1245 erbaute Burg Lichteneck in Wtbg. Auf einem Absätze des hohen Koeherufers gelegen, bildet sie ein von tiefem Ringgraben umgebenes Quadrat von «25 m. Seitenlänge. Das bis 60' hohe Mauerviereck bestand (der Beschreibung bei Koch. Ritterburgen IV zufolge) lediglich aus einem auf der Thalseite liegenden Palas (mit z. Th. fast 3 m starken Mauern) und einem entsprechend engen auf der Augriffsseite vorgelegten Hofe. 8) Bei der Hohkönigsburg (Fig. 620 a) benutzte man den Rest eines älteren Berchfrits unten als Pulvermagazin, in seinem oberen, den angebauten Palas kaum überragenden Theile ledig- lich als -Gucker". 806 k.-inesweges frei inmitten des Beringes stehen. Aber auch bei Burgbergen, die mög- lirhsl vollkommen den oben gestellten Anforderungen genügen, wie diejenigen von Hadenweiler und Hohrappoltstein, findet sich das Gleiche. Auch der nach ,i!l'-n Seilen gleichmassig abfallende Burgplatz von Castel im Thurgau dürfte hie- Iiit zu rechnen sein. Der an sich ja wohlbegründete v. Cohausen'sche Satz hat um so mehr An- spruch auf Ausnahmelosigkeit , je mehr es sich um völlig isolirle, hinlänglich ge- räumige1) und auf keiner Seite unersteigHche Bergkuppen handelt, auf welchem auch nicht etwa wieder eine kleinere Felserhebung dem Berchfrit eine andere besonders tortheilhafte Stellung bietet. Eine der Ausnahmen von der Regel, dass der Berchfrit auf den höchsten Punkt des Beringes gestellt zu werden pflegte, bietet Gösting in Steiermark. Hier nimmt — ausser dem tiefer gelegenen Berchfrit — jenen Punkt ein unregel- mäßig, sogar mit einspringendem Winkel vieleckiger (vormals thurmartiger?) Bau mit engem Zwinger ein. — „Hat man einen dieser Thürme gesehen und untersucht, hat man alle ge- -•h«i." Soll dieser Satz, den wir in einer bezüglichen Abhandlung der Mitth. d. K. K. Central-Commission lesen, auch nur von den Berchfriten Böhmischer B:irjf.'n gelten, so sind doch oberflächlichere Beobachter gewiss geneigt, demselben allgemeine Geltung zuzuschreiben , und man wird ifint-u insoweit allerdings auch Recht geben müssen, aU in der That wohl mehr als die Hälfte unserer IWrhfrite keine bemerkenswerthen Abweichungen mn den gewöhnlichen , den gewtssermassen nor- malen Eigenschaften eines solchen zeigt, und viel- l'iiht noch ein weiteres Viertel derselben auch nur •"•Mie Besonderheiten bietet, die nur dem geübten Äugt* des genauen Kenners unseres Burgbauwesens riii hl entgehen. Der einfache — also nicht „ bewohnbare" Berch- frit nun, wie er sich in den meisten Burgen /-•■■■A, ist'iFig. 68) ein innerhalb des Berings der- »•■iiien , jedoch von anderen Gebäuden abgerückt -l-hcnder , runder oder viereckiger Thurm von f'wa »7 in Höhe und 9,5 m Durchmesser. Sein ■]iit.Tstcs ca. G m hohes Geschoss hat keinerlei Oeff- nilig als ein rundes Loch im Scheitel der Gewölbe- iln-ke. Das darüber folgende minder hohe Geschoss lut der AngrifTsseite abgewendet eine Eingangsthür iiinl hanfig einen Kamin. Die hier etwa 2,5 m be- Fla. 66. inmidi' Mauerdicke nimmt mit jedem höheren Gc- ■j Lieft die Hauptburg (wie besonders häufig ao der Grenze des HardUjebirgea und de« * '^ig der Fall) muf einem nicht Überhöhten Sands teinkloti, so pllegt gleichwohl der Berchfrit. falls —irhrr hier ausnahmsweise vorhanden ist, nicht frei in der Hitte desselben zu stehen, weil der Platz r-— Imlhrib schon von dem Palashau eingenommen wird. (Ureven-slein in der Pfaii Fi|(. 585.) 206 sehass — deren es zwischen dem Erdgeschosse und dem Zinnenkranze zwei bis Tier gjebt1) — um etwa 0,4 m ab, und auf den dadurch an den Innenseiten ge- bildeten Absätzen ruhen die Balkendecken, welche diese Geschosse abschliessend Dieselben, wiederum niedriger als das Eingangsgeschoss, stehen nur durch Leitern mit einander in Verbindung. Nur das Geschoss unter dem Zinnenkranze ist wieder zugewölbt und hat oft statt der Leiter eine in der Mauerdicke ausgesparte Stein- treppe, welche auf die Gewölbedecke, die Plattform, fuhrt. Letztere ist von Zinnen umgeben und hat ein zumeist nicht mehr erhaltenes spitzes Dach, welches ent- weder — das Gewöhnliche — auf den Zinnen ruht, oder zwischen sich und diesen einen Umgang freilässt. Im Folgenden sind nun alle hier berührten Eigenschaften des Berchfrits mit Berücksichtigung der vorkommenden Abweichungen näher zu erläutern. — So weitaus die Zahl der einfach runden oder viereckigen Thürme über- wiegt, so finden sich doch auch fast alle erdenklichen Abweichungen von diesen beiden die Regel bildenden Grundrissfiguren8). Berücksichtigen wir zunächst die einfacheren Figuren, so haben wir einen länglich runden (ovalen) u. A. in Seebenstein (Oesterr.) und einen läng- lich viereckigen u. A. in Freudenberg bei Ragaz, ferner dreieckige Berchfrite u. A. in Grenzau bei Coblenz, Rauheneck • bei österr. Baden und Waldstein in Steiermark, fünfeckige in Stolzenfels am Rhein, Hohlenfels im Nas- sauischen, Ortenberg im Elsass etc., einen sechseckigen u. A. in der Moritzburg (Halle) und der Wilhelmsburg bei Schmalkalden, einen siebeneckigen in Pfannberg bei Frohnleiten (Oesterr.) und achteckige u. A. in Stolberg am Harz und Steinsberg in Baden. Polygone mit mehr als acht Seiten, die sich vom Kreisrund nicht mehr wesentlich unterscheiden würden, kommen meines Wissens nicht vor. Von den bisher aufgeführten Grundrissfiguren — noch andere werden wir im Laufe der Erörterung kennen lernen — sind die ovalen und länglich rechteckigen, sowie die sechs- und siebeneckigen selten8), die dreieckigen etwas häufiger. Die achteckige Grundform findet sich nicht selten, jedoch hauptsächlich erst in späterer Zeit bei Treppen- und anderen Nebenthürmen, während fünfeckige Berch- frite besonders in einzelnen Gegenden ziemlich häufig sind4). ') Berchfrite mit nur zwei solchen Stockwerken sind selten ; ein Beispiel bietet der südliche von Altwindeck in Baden, bei welchem (vgl. auch weiterhin) von 27,5 m Gesammthöhe das Erd- %w\\ie vorstehende Spitze (e) dieses Dreiecks hat man aber ganz selbst- ändig und ohne Rücksicht auf eine Symmetrie der ganzen Grundrissfigur, hier rwht winklig (wie bei Hohenfels, Prov. Nassau), dort stumpfwinklig (wie in Frauenstein) gestaltet, oder sie in anderen Fällen (so in Laurenburg und in Bernstein im Wasgau) in spitzem Winkel noch weiter vorgeschoben. Besonders selbstständig vorgelegt erscheint das Dreieck bei dem sogenannten ilHmerthurm der Nürnberger Burg, indem es nur die Hälfte der Thurmseite deckt (Fi?. 71). Die Vorlegung an sich erklärt sich dadurch, dass die Burg nach der 1* treffenden (östlichen) Seite durch die Natur am wenigsten befestigt erscheint, die hervorgehobene Eigentümlichkeit vielleicht dadurch, dass nach v. Essen wein's Fig. 72. Fig.7V. Fig. 75. Fig. 76. Fig. 77. ') Auch innen fünfeckig ist u. A. der Berchfrit von Hohenfels im Nassauischen. Ueher *riWf tum Theil so gestaltete s. weiterhin. Mit Unrecht behauptet Näher (Militärarchit. Ablage, S. 3t), dass .in allen Fällen der Innenraum dieser (fünfeckigen) Bergfriede ein qua- 4rt lieber int". 208 Vermuthung *) sich hier an Stelle der späteren „Kaiserstallung" ursprünglich ein selbständiges Werk in der Form der Fig. 72 anschloss. Sehr ausnahmsweise hat man bei Hocheppan (Tirol) das dem Rechteck vorgelegte Dreieck dem Hofe (A) anstatt der ßergseite (B) zugekehrt. Wie Fig. 73 zeigt2), ist jedoch diese Stelle in sofern keine ungünstigere, als anstatt des stumpfen Dreieckwinkels einer der beiden rechten Winkel dem Angreifer entgegen gestellt ist. In einigen anderen Fällen — so bei Falkenstein im Harz und Klingen- berg in Böhmen — hat man sogar dem runden Berchfrit gegen die Angriffsseite noch eine scharfe Ecke vorgelegt. Die Figur (74) erscheint also als eine Zusammen- setzung von Kreis und Dreieck. Man hat aber auch — und das spricht gleichfalls für die Richtig- keit der Auffassung solcher Figuren als zusammengesetzter — den Doppel- zweck, den Berchfrit gegen die Angriffsseite zu verstärken und zugleich ihm eine für die feindlichen Geschosse möglichst ungünstige Figur zu geben, in anderen Fällen noch auf andere Weise erstrebt, nämlich durch Vorlegung eines runden Theiles vor den viereckigen, so dass der Grundriss die Gestalt eines stark überhöhten Halb- kreises zeigt. (Fig. 75.) Beispiele bieten Cleeberg (Rzb. Wiesbaden) und Füssen (Südbayern) während andere ähnliche Grundrissformen sich vielmehr als ein unvollständiger d. h. an einer Seite abgeplatteter Kreis, zeigen. So der Berchfrit von Hornberg am Neckar, dessen sonst 7 m langer Durchmesser (a b Fig. 76) in der Richtung aut das Burginnere durch solche Abplattung um ca. 1,5 m verkürzt ist.3) Während diese Abplattung des sonst runden Thurmes an einer Stelle, wo derselbe feindlichen Ge- schossen nicht ausgesetzt war, kaum irgendwie von Nachtheil sein konnte, war sie in manchen Fällen durch Mangel an Platz oder ähnliche örtliche Ursachen bedingt. So sind die beiden Berchfrite auf Ho handlau, Fig. 77 (s. S. 202) abgeplattet und ebenso hat bei Dreistein, gleichfalls im Wasgau, der Berchfrit, der auf der gemein- samen Grenze der unteren Doppelburg steht, nach der nördlichen Aussen- (jedoch nicht Angriff-)Seite hin sogar durch eine etwas nach innen gebogene Linie abge- plattet werden müssen (Fig. 78), weil der beschränkte Platz des Burgfelsens es hier gebot. In zweckmässiger Weise ist bei Pfannberg (vgl. Fig. 216) und bei Grevenstein (vgl. Fig. 585 und 586) der sonst als Achteck angelegte Berchfrit zu einem unregelmässigen Siebeneck gemacht, dort dadurch dass man die gegen die Mitte des Burghofes gerichtete, hier aber ganz unnütze Ecke (a Fig. 79) zweckmässig durch eine grade Wand (b c) abschnitt, hier dadurch dass man umgekehrt nach aussen die Seiten a b und c d Fig. 80 über d b hinaus bis zur Spitze e verlängerte. Eine dem Rechteck mit vorgelegtem Kreisabschnitt ähnliche Figur entsteht dann wieder durch Abrundung der beiden auf der Angriffsseite liegenden Ecken bei dem (nicht übereck gestellten) Viereck (Fig. 81), wie solches sich ziemlieh *) Anzeiger des German. Museums 1878. No. 9. f) Dieselbe ist einem Grundrisse in den Mitth. der k. k. Gentralcomm. 1882 S. XXV entnommen. (Mir ist bei einem früheren Besuche der Ruine diese Besonderheit nicht aufgefallen.- ■) Krieger, die Burg Hornberg. Heilbronn 1869, der übrigens a. O. S. 15 nicht ganz mit Recht meint: „Diese Verbindung von kreisrunder und grader Linie im Grundriss ist die Eigen- thümlichkeit des Thurmes, welche wohl nicht leicht bei einem andern Burgthurm gefunden wird.* 209 Fig. 79. Fig. 80. Fig 81- r häufig, z. B. noch bei Altkreug in Steiermark, findet. Ein Fünfeck mit abge- rundeten stumpfen Winkeln zeigt Runkel an der Lahn. Andere zusammengesetzte Figuren sind ferner entstanden durch die Anfügung von mehr oder weniger nach aussen vorstehenden Treppenthürmen an den Berchfrit. So bei demjenigen von Olb rück in der Eifel (Fig. 82) und noch mehr bei den rechts- rheinischen Burgen Reichenberg und Eigen- berg, deren Berchfrite von drei halbrund vor- tretenden Seitenthürmen flankirt werden (Fig. 118). Nicht eigentlich dahin zu rechnen sind jedoch die Fälle, wo — wie bei der „Katz* am Rhein — ein Treppenthurm, der schon durch seine geringere Hohe sich als in gewissem Masse selbständiges Bauwerk zeigt, dem Hauptthurm mit nur wenig eingebundenem Mauerwerk sich anschliesst (Fig. 83). Eine ganz eigenthümliche zusammengesetzte Figur bietet der Berchfrit von Ortenburg an der Drau, nämlich einen rechteckigen Thurm, der mit einer Ecke in einen grösseren hineinschneidet. (Fig. 84.) Es handelt sich bei dieser Zusammen- füjrung offenbar um eine spätere Erweiterung einer ersten Thurmanlage, und da hiebei nicht wohl der grössere Berchfrit zum Theil wieder abgetragen -ein kann, um für einen kleineren Platz zu ge- winnen, wird vielmehr jedenfalls umgekehrt bei einem Erweite- ningsbaue der Burg an den nicht mehr genügend erscheinen- den kleineren Berchfrit der grössere angebaut sein. Während die bisher angegebenen Grundrissfiguren (mit Aus- nahme des ganz eigenartigen Berchfrits von Ortenburg) bei aller Mannigfaltigkeit immer noch eine gewisse Symmetrie zeigen,1) ■/it'bi es endlich auch noch ausnahmsweise völlig unregelmässige Figuren. Diese Unregelmässigkeit wird dann aber immer durch Besonderheiten des Bauplatzes veranlasst sein. Wie wir Aehnliches schon vorhin M Dreistein gesehen haben, so konnte der, eine Ecke der L ich tenste in' sehen Burg ftutenberg einnehmende Berchfrit deshalb nicht einen voll quadratförmigen Grund- riß erhalten, weil an dieser Ecke (a Fig. 85) der Burgfelsen selbst einen stumpfen Winkel bildet. Aus demselben Grunde (der unzulänglichen Baufläche) wurde z. B. hei Hohbarr und ähnlich bei dem benachbarten Greifenstein (Wasgau) der sonst quadratische Berchfrit durch Abschneiden einer Ecke zu einem unregelmässigen Fünfeck gemacht (Fig. 86) und dieser Grund wird überall da vorliegen, wo sich der f«jnf«*ckige Berchfrit ausnahmsweise nicht in ein Rechteck mit angefügtem Dreieck aufWen lässt, z. BM wie hier, auf einander folgende drei rechte und zwei stumpfe Winkel enthält. Nur der zufälligen Terrainbildung wird auch die auffallend unregel- mäßige Grundrissfigur des Berchfrits von Randeck an der Altmühl zuzuschreiben Fig. 82. Fig. 83. l!\ II -, Fig. 8^. ') Dieselben zeigen entweder gleiche Seiten und Winkel oder können doch in zwei einander itf deckende Hl Uten gethetlt werden. ri^r. Bwftakaai*. U 210 Fig.85. Fig.86. — d Mrin (Fig. 87). Derselbe liegt der Angriffsseite abgekehrt und vollends mit seiner S*;te a c über einer sturmfreien Felswand b d. Die vorspringende Spitze c wird afeo daraus zu erklären sein, dass man bei dem sonst recht beschränkten Burgterrain eine sich hier bietende Ausbuchtung der Felswand — umgekehrt, wie bei 17 - lediglich zur räumlichen Erweiterung des (sonst als Jf ■■■■ überhöhter Halbkreis gedachten) Berchfrits ausnutzte. W^l I H Ebenso liegt auch bei dem Wohnthurm von Her- ^^^J ^L m mann stein im Ghgth. Hessen die vorgeschobene Spitze *^^^ ^B^B auf ebenso geformtem steil abfallenden Felsen. Der Bau (Fig. 88) bietet ausserdem noch die auffallende Besonderheit, dass auf der entgegengesetzten Bergseite zu seiner Verstärkimg ein halbrunder mas- siver Anbau vorgelegt ist. Andrerseits ist bei dem fünfeckigen Berchfrit von Orten- berg im Elsass die Spitze wohl nur deshalb mehr nach der einen Seite gerückt, weil das Aufstellungsfeld des Belagerers nicht der (durch das Burgterrain gegebenen) Grundlinie des Fünfecks gegenüber in a b (Fig. 89), sondern mehr auf derselben (West- )Seite, in cdt liegt. Aus demselben Grunde wurde auch (vgl. Cohausen, Bergfriede S. 17) dem Berchfrit zu Saar bürg a. d. Saar, oder genauer: den diesem an- gefügten Verstärkungsmauern noch ein flaches Fünfeck mit unsymmetrisch ver- schobener Spitze (a) vorgelegt. (Fig. 90.) Wie bei dem Thurm von Gutenberg (s. vorhin) so ist übrigens auch bei den länglich rechteckigen Berchfriten von Freudenberg (Fig. 578) und Kammerstein (in Steiermark) die geringe Tiefe des Baues nur durch die Unzulänglichkeit des Baugrundes — eine schmale Felsklippe — verursacht worden.1) Eine weitere Mannigfaltigkeit der Grundrissfiguren wird nun dadurch hervor- gerufen, dass, wie wir schon gelegentlich beim Fünfeck gesehen haben, die Forin des Thurminnern — der lichten Weite — keineswegs immer der äusseren entspricht. Es gehört durchaus nicht zu den Seltenheiten, dass ein runder Berchfrit sich inwendig viereckig zeigt und umgekehrt. (Fig. 9 1 u. 92.) Abgesehen von diesen beiden Fällen, die zumeist nur durch eine Laune des Erbauers zu erklären sein werden2), zeigt sich auch das Bestreben, complicirtere Aussenformen inwendig einfacher zu gestalten, und findet sich Fig. 90. Fig.91. Fig.92 J) Breite und Tiefe verhalten sich bei beiden Thürmen wie 3 zu 1. Die Zahl der Berch- frite mit länglich rechteckigem Grundriss würde viel zahlreicher sein, wenn man dahin auch diejenigen rechnen wollte, deren Seitenlängen so geringen Unterschied zeigen, dass derselbe ohne Messung kaum wahrnehmbar ist. *) Denken wir uns in den beiden bezeichneten Figuren die Punkte a der Angriffsseite ent- gegengesetzt, so konnte durch die abweichende Form des Thurminnern allerdings eine zweckmässige Verstärkung dieser Punkte hervorgerufen werden. :=t 811 so das Viereck hauptsächlich in einem Fünfeck und den oben angegebenen Figuren, die mehr oder weniger einem unvollständigen Kreise gleichen *), ein rundes Thurniinneres dagegen hauptsächlich in den regelmässigen Polygonen. (Vgl. Fig. 89, 7f> und 70.) Sehr ausnahmsweise finden sich auch noch andere von der äusseren Uestalt abweichende Formen, wie z. B. die eines überhöhten Halbkreises in einem Fünfeck, und wie die Berchfrite aussen in den verschiedenen Stockwerken verschieden gestaltet sein können, so findet sich solches auch — abhängig oder selbst unab- hängig davon — bei dem Thurminnern. So zeigt letzteres bei dem interessanten fünfeckigen Berchfrit von Laurenburg a. d. Lahn (Fig. 93) im Erdgeschoss das enge Viereck a b c d, im Eingangsstockwerk den überhöhten Halbkreis e f g und darüber das weitere Viereck e f h i.'J Bei dem schon erwähnten Berchfrit von Ortenberg (.Fig. 89) hat die verschobene Figur des äusseren Fünfecks auch eine ähn- liche Verschiebung des inneren Vierecks zur Folge gehabt. ' '9- 93. Was den vorhin erwähnten Wechsel der äusseren Form in den verschiedenen Stockwerken betrifft, so nehmen die unten viereckigen Berchfrite von Ebersberg an der Rhön und Löwenstein in Württemberg oben eine runde, bzw. — was sonst ohne 1 k'ispiel sein dürfte — halbrunde Form an, und derjenige von Falkenstein im Taunus zeigt einen Cy linder über zwei viereckigen Absätzen. Ohne wag- rechten Absatz ist bei dem „Oedenthurm* von H e 1 f e n s t e i n in Württemberg, sowie den Wasserburgen Wolfshagen und Löcknitz in Pommern (Fig. 94), das untere Viereck in ein Rund, bzw. Achteck übergeführt. Bei den beiden berchfritartigen Thürmen von Rochlitz in Sachsen ist diese Form zu einer unbedeutenden A hsrhrägiing der Ecken verschrumpft (Fig. 144a). Nicht zuzugeben i.-t, dass, wie bei v. Cohausen, Bergfriede (S. 15) angegeben wird, dieser Formenwechsel „bei den Burgen in der Ebene meist" pj„ qa >tattfinde. Er ist wohl ausschliesslich der Zierde wegen beliebt worden und findet sich daher (mit Absatz) am häufigsten bei den reicher aus- t:< -stalteten städtischen Befestigungsthürmen.3) — Vollends in's Endlose wächst schliesslich die Mannigfaltigkeit der Grundriss- tignren, wenn man dabei auch das Verhältniss der Mauerdicke zur lichten Weite mitberiieksichtigt; denn in dieser Beziehung zeigen unsere Berchfrite keine andere Kegel als die Regellosigkeit. ') Das Viereck entspricht hier der dem Burginnem zugekehrten graden Wand. ') Einfachere Beispiele der wechselnden Figur des lunenraumes bieten u. A. die Herch- f'iie der rheinischen Bnrgen Uutenfels und Lalincck. I>er Erstere, viereckig, hat nur im Ver- ;.-_ rinen runden Innenraum, bei dem Letzteren, fünfeckigen, geht das Quadrat des Innenniumcs «■»-! im liberalen lleschoss gleichfalls in ein Fünfeck Ober. *J Das* ein Berchfrit bei der Ueberfflhruiig in eine andere Aussenfonn umgekehrt durch V.,r*ragung irgend erheblich erweitert wird, dürfte kaum vorkommen. In Bau- u. Kuifl- donkm. d. Rheinprov. I S. +17 wird ein Thurm von Bon real erwähnt, .der unten viereckig. ■ibrn auf Rundbogenfries vorgekragt rund ist." Nach Stolberg, Mscrnt. soll derseliie .oben MdvlukabV (abo wohl in Wirklichkeit .blinde') haben. Augenscheinlich handelt es sich also nur um den obersten Theil, wie solcher bei FhrenTels (Fig. 1K7| achteckig erweitert einem Rundlburm • iriywUi ut. Bei den leichteren Aufsätzen aus Holxfachwerk war Aebnliche* ganz g* wohnlich. I*' S12 Es fehlt freilich auch nicht an entgegengesetzten Behauptungen. So stellte v. Gohausen schon 1860 (Bergfriede, Seite 28) den Satz auft „Die Mauerstarke ist bedeutend und immer mit der Thurmdicke im Verhältniss; bei run- den Thflrmen ist die Mauerstärke gleich dem halben lichten Durchmesser, oder was dasselbe ist, dem halben Radius des Aussenkreises. Bei viereckigen Thflrmen ist ähnlich wie bei kirchlichen Bauwerken die Mauerstärke durch eine geometrische Construktion, durch Ueberecklegen des äusseren Grundrissquadrats bestimmt, indem die Katheten der Dreiecke, welche hierdurch abgeschnitten werden, die Mauerstärke angeben. Durch Rechnung ausgedrückt wird die Mauerstärke 0,293 mal die äussere Quadratseite gross. Diese Mauerdicken sind gewöhnlich dem Eingangsstockwerk eigen.* Dasselbe wiederholt er mit einer Erweiterung bezuglich der Höhe der Berchfrite 1880 (Wehr bauten, Seite 21) in folgender Weise: „Der runde Bergfried hat die Hälfte des äusseren zum lichten Durchmesser; oder seine Mauerstärke beträgt den vierten Theil seines äusseren Durch- messers. Seine Höhe ist gleich seinem Umfang; d. h. etwas mehr als der dreifache Durchmesser. Die viereckigen Bergfriede sind in der Regel quadratisch, ihre Mauerstärke ergibt sich wie bei der Fialen-Gonstruktion der kirchlichen Baukunst durch Ueberecklegen des Grundrissquadrates, indem die Katheten der dadurch abgeschnittenen Dreiecke die Mauerstärke geben. Auch hier ist die Höhe gleich dem dreifachen Durchmesser oder was dasselbe ist, der dreifachen Quadratseite.* Bezüglich der Mauerdicke heisst es dann ebendaselbst noch weiter: .Der unter dem Ein- gangsstockwerk befindliche Raum .... ist ... . nicht in der Mitte, sondern so excentrisch gelegen, dass seine nach der Angriffsseite gerichteten Mauern dicker als die der andern Seite sind/ Dasselbe behauptet dann Näher von allen Stockwerken des Bergfrits, indem er gleich die bestimmte Regel hinzuzufügen weiss, dass diese Verstärkung stets V* der sonstigen Mauer- dicke beträgt '). Wären diese Sätze richtig, so brauchte man z. B. von einem (nicht über Eck gestellten) quadratischen Berchfrit nur die eine Seitenlänge zu messen, um — diese etwa zu 9 m angenommen — danach berechnen zu können, dass die Höhe des Thurmes 27 m, seine Mauerdicke 2,637, gegen die Angriffsseite aber 3,516 m und die lichte Weite 2,848 zu 3,726 m betrage. Unsere Burgbauer haben aber, wie bemerkt, solche starren Regeln keineswegs gekannt'). Zunächst ist es schon an sich unwahrscheinlich, dass bei den vielen Tausenden von Berch- friten, die im Laufe der Jahrhunderte in Deutschland errichtet wurden, oder sei es auch nur inner- halb eines beträchtlicheren Umkreises, ein und dieselbe zum Theil nicht einfache Berechnung den Massverhältnissen zu Grunde gelegt worden wäre; handelte es sich doch mit seltenen Ausnahmen bei den Burgen, und zumal bei diesem regelmässig ältesten Burgtheile, um reine Bedürfnissbauted, welche der Bauherr gewiss zumeist durch nur nothdürflig praktisch geschulte Leute errichten lies, wie sie ihm gerade unter seinen Eigenen oder doch in der Nähe zur Verfügung standen. Bei Fest- stellung der Massverhältnisse hat man sich da jedenfalls wesentlich nach dem eigenen Gutdünken, sowie nach dem je nach den Umständen wechselnden Bedürfnisse gerichtet. Hier hatte etwa der Berchfrit durch breitere Masse gegen ein breiteres Angriffsfeld zu decken, dort forderte die Gestal- rung des Geländes, ihm zum freien Ueberblick eine grössere Höhe zu geben*). Der eine Bauherr ') Deutsche Burg S. 23. .Die Massenvertheilung" in den Wänden der Bergfriede ist so, dass die der Angriffsseite zugekehrten Mauern stets um 7« stärker sind, als die nach dem Burghof gerichteten. Ebenso ist es auch meist bei den kreisrunden Thürmen, wo der innere und äussere Kreis demzufolge excentrisch zu einander stehen/ *) Gegen das Vorhandensein der von Näher behaupteten spricht auch schon der Um- stand, dass solche bei allen den Thürmen nicht wohl anwendbar wäre, bei welchen (vgl. oben) die Grundrissfigur des Hohlraumes nicht der äusseren entspricht, wie denn auch beim fünfeckigen Berchfrit die Spitze — das dem Viereck vorgelegte Dreieck — hier eine massive Mauermasse bildet, anderwärts umgekehrt durch den Hohlraum einer Wendeltreppe geschwächt ist. *) Aber auch Letzteres ist keineswegs immer bestimmend. So hat z. B. der auf isoiirtem, wenig umfangreichen Basaltkegel stehende Berchfrit von Felsberg die nicht gewöhnliche Höhe von ca. 35 m, u. zw. bei nur unten ca. 9 m Durchmesser. Unhaltbar ist es auch, wenn Frank a. O. S. 231 meint: „Die Höhe des Thurmes bestimmte sich nach dem Höhenverhältniss der anderen Burg- „gebäude und stellte sich gewöhnlich zur Breite des Thurmes wie 4 zu 1, doch kommen auch viel „ höhere Thürme vor.* Ein Berchfrit ist nicht höher als gewöhnlich, wenn in seiner Nähe auch eine hohe Schildmauer, wie bei Hohlenfels (s. weiterhin) oder ein Wohnthurm, wie bei Täufers 213 legte Gewicht auf eine möglichst dicke Mauermasse, wahrend der andere, um den Thurra wohn- licher zu gestalten, eines weiteren Innenraumes bedurfte, und wer etwa eine Mauerdicke von 12 Fuss gewählt hatte, wird nicht (um der angeblichen Bauregel willen) diese Dicke gegen die Angriffs - <*He noch um V« erhöht haben, wahrend man doch anderwärts schon etwa die Hälfte (6 Fuss) über- haupt för genügend hielt. In der That habe ich unter weit mehr als hundert Über das deutsche Sprachgebiet zer- streuten Berchfriten, deren Masse ich gesammelt, kaum zwei oder drei gefunden, bei welchen das Yerbältniss zwischen Mauerdicke, lichter Weite und Höhe ziemlich genau übereinstimmte1). Zuzu- geben wird nur sein, dass ungefähr die von Cohausen angegebenen Verhältnisszahlen dem Dur ch- schnittsmass des bei gewöhnlichen Berchfriten Gebräuchlichen entsprechen. Bei den mehr als »WohnthÜrmen* gestalteten findet man dagegen das Yerbältniss zwischen Mauerstärke und lichter Weite durchschnittlich wie 1:3. Von der erwähnten Näh er 'sehen Regel ist nur so viel wahr, dass beim Burgenbau überhaupt die der Angriffsseite zugekehrten Mauern zumeist stärker bemessen wurden als die derselben abgekehrten, u. zw. nicht anders beim Berchfrit, als beim Pallas1), bei der Ringmauer oder bei dem Gange in der Schildmauer "). Ein überall feststehendes Stärkeverhältniss giebt es aber auch hier nicht, wie an zahlreichen Beispielen nachgewiesen werden könnte. Fig. 95 bis 104 geben eine bildliche Zusammenstellung der Grundrissmaasse einer Anzahl von Berchfriten (zumeist ohne Berücksichtigung der excentrischen Lage des Hohlraumes). — Zu der nahe liegenden Frage, ob die runde oder die eckige Form der Berch- frite im Allgemeinen die ältere sei, bemerkt v. Cohausen (Wehr bauten, S. 22), dass ein Zusammenhang dieser Grundrissfiguren mit den verschiedenen Jahrhunderten in Tirol oder andere Berchfrite, wie bei Schönberg am Rhein stehen. Eine Höhe, die das Vierfache der Breite misst, muss schon als sehr ungewöhnlich bezeichnet werden, und noch viel h Miere sind schwerlich nachzuweisen. Auflallender Weise stellt auch v. Cohausen ' Wehrbauten S. 217) seine vorhin angeführte Regel Über das feste Verhältnis der Höhe des Herrhfrits zu seiner Stärke, und zwar ohne irgendwelchen einschränkenden Zusatz bezüglich ihrer Anwendung auf, während er selbst einige Seiten weiterhin (S. 37) angiebt, dass der fünfeckige Berch- frit von Hohle nfels bei 9,25 m Seitenlänge (des Quadrats) eine Höhe von 18,50 m .also das doppelte (!) der Quadratseite* habe. Da bei viereckigen Berchfriten die Höhe gleich dem drei- fachen Durchschnitt, also gleich "/* des Umfanges sein soll, so müsste folgerichtig hier, wo der Um- ring rund 40 m beträgt, die Höhe 30 m, also ungefähr */• mehr betragen, als in Wirklichkeit. Leonsfein Fig. 103. Reschensrcin. Fig. 10V nicht im entferntesten bestehe.1) In seiner Abhandlung über die Bergfriede a. ü. finden sich jedoch S. 15 u. 48 die Sätze, dass bei Burgen auf isolirten Berggipfeln die runde Grundform der Bflrchfrite die häufigere und ältere ist,2) und dass über- haupt im 14. Jahrhundert die viereckigen seltener werden, Bei Näher heisst es Deutsehe Burg, S. ti: „Die Verschiedenheit in der Grundform der Berchfriede erklärt sieh keineswegs aus der verschiedenen Erbauungszeit derselben, und man kann im Allgemeinen nicht behaupten, dass die runden Bergfriede alter seien als die viereckigen.* Dagegen in Burgen in Elsasslothr. S. 7: „Bei den ältesten alemanischen Burgen ist die recht- eckige Grundform allgemein. Man fand wohl später erst, dass die schräge oder rundliche Form dem Breschgeschoss besser widersieht als die Seiten des Vierecks, und man sieht deshalb im Elsa.-* sehr viele runde Thürme.* den 48 noch hinlänglich erhaltenen Berchfriten r- 4 fünf- und dreieckige ') Derselbe führt a. 0. noch an, dass v< des Rbz. Wiesbaden dem 19. Jahrh. 5 runde, 9 i „ 13 „ 6 ,6 , 1* , 6 „4 angehörten. Allein zugleich wird bemerkt, dass auf dem gleichen Gebiet seinerzeit ausserdem noch 97 Burgen gestanden haben. Die nicht mehr bestimmbaren Berchfrite derselben könnten natürlich das gefundene Ergebniss wesentlich verändern, und andrerseits wird doch auch bei den 48 erhal- tenen die Erbauungszeit guten Theiles nur auf Vermuthung beruhen. Mit Recht scheint daher v. f.. dieser Aufstellung selbst kein massgebendes Gewicht beizulegen. *) Es beruht augenscheinlich auf einem Miss Verständnis dieser Stelle, wenn Cori, Bau U. Einrichtung S. 54 ganz allgemein behauptet, dass die runde Form die häufigere in der ältesten Zeitsei. Ebenso heisst es Mass. Annalen 11, S. 217 „die runde Thurmform war bekannt- lich (!) die ältere, doch kommt sie noch bis zu Ende des Mittelalters vor,* 215 Hiegegen glaubt Köhler entschieden den Satz vertreten zu können, dass bei uns zu einer beistimmten Zeit der runde Berchfrit als das regelmässige an die Stelle des viereckigen getreten sei. Es heiset Eni Wickelung d. Kriegswesens III 1 S. 411: »Der Uebergang zu den runden Thür- men hat sich in Frankreich nicht so einfach vollzogen, wie in England und Deuschland .... In Deutschland bezeichnet die Zeit Friedrich Barbarossas den Uebergang. Die Bergfriede der kaiser- lichen Burgen von Gelnhausen und Eger sind noch viereckig, der von Nürburg (um 1180) ist rund. Schon vorher (um 1170) entstanden die runden Thürme auf Münzenberg. Auch der runde Thurm von Tannenberg mag dieser Zeit angehören/ — Mit völlig gleichem Rechte könnte man etwa den sinnlosen Satz aufstellen: Um die Mitte des 14. Jahrhunderts vollzog sich in Deutschland der allgemeine Uebergang von den runden zu den fünfeckigen Berchfriten; denn diejenigen von Keirhenberg (1284) und Biedenkopf (1293) sind noch rund, diejenigen des Pfalzgrafen- stein und von Hohenfels (1327 bezw. 1353) fünfeckig. — Köhler giebt freilich a. 0. dann zu, dass «schon viel früher einzelne runde und noch im 14. Jahrhundert einzelne viereckige Berg- friede vorkommen* ; allein er hat ja für seine obigen Behauptung auch nur einzelne Berchfrite .mitführt, und was können diese vier ihm (vermeintlich) aus Barbarossas Zeit anscheinend allein be- kannten Berchfrite unter den vielen hundert, ja tausend damals schon vorhandenen beweisen? Dazu kommt zum Ueberfluss noch, dass die Erbauungszeit der Thürme von Eger und Nürburg zur Zeit Barbarossas keineswegs feststeht, vielmehr ersterer nach Grueber1) «mit grösster Wahrscheinlich- keit in das beginnende 10. Jahrhundert verlegt wird/ während der Berchfrit der Nürburg (nach v. (lohausen'j «älter als 1107* ist. Es bleiben somit für die ganze Köhlersche Beweisführung ledig- lich die Berchfrite zweier sicher datirter Burgen übrig!1) Nach Krieg v. H. (Anmerkungen zu Hefner u. Wolf, Burg Tannen bürg S. 69 f.) -ind die Berchfrite in der älteren Zeit meist viereckig, „erst später bisweilen rund" . Bei Prof. Lehfeldt (Bau- und Kunstdenkm. Thüringens I. 71) findet sich da- ir"tren (unter Anführung von Thüring. Vereinsztschr. V, 326 ff. u. VI. 20 f.) wieder der Satz Saaleck und Mühlberg in Thüringen, Münzenberg in Hessen, Erbach im Odenwald, B*«irhtim in Württemberg, Franken bürg und Drei st ein im Elsass u. s. w. In Mitth. d. ' *t Verein« d. Pfalz XIV. S. 117 behauptet Naher: „Die rundlichen Grundformen trifft man n der Pfalz nicht (abgesehen von dem späteren Batteriethurm der Hartenburg) da die geologische .' 'itfriage (der Sandstein) allenthalben die Verwendung der schönsten Quaderstücke erlaubte/4 Wie *-li indessen auch aus desselben Verfassers Burgen der Rheinpfalz ergiebt, kommen bei wn Barten fast ausnahmslos runde und halbrunde Thürme, wenn auch nicht gerade r>rrufrile tot. ■'. Frank meint a. 0, S. 233 sogar, dass dort „kein Beispiel eines viereckigen Thurmes •'ifmAndeü sein wird." Solche Beispiele böten indessen die Starkenburg an der Bergstraße und »•• Vorder- und Hinterburg bei Neikarsteinach. f; Kriegsbautechn. Erfahrungen aus der Hheinpfalz (Mitth, d. histor, Ver. d, l-Ux MV) S. 117, 218 „erst im 13. Jahrhundert begegnen.* Man hat jedoch keinen Grund, hienach die fünfeckigen Berchfrite für im Allgemeinen jüngere Bauten zu halten. Nach der oben (S. 214 Anm. 1) mitgetheilten Zusammenstellung fand v. Cohausen im Nassauischen schon im 12. Jahrhundert neben 5 runden 4 fünfeckige Berchfrite. Diese gehen aber noch weiter zurück, wie denn die mit ebensolchem bewehrten Laurenburg an «1er Lahn und Hocheppan in Tirol schon im 11. Jahrhundert als namengebende Stamm- burgen erscheinen. Wenn im entschiedensten Gegensatze zu Näher und v. Essenwein Wink ler (Beitrag, S. 15) in Bezug auf das Elsass meint: „Die fünfeckigen Thürme gehören meistens der frühromanischen Bauzeit vom VIII. — XI. Jahrhundert an*, so erscheint das freilich nicht minder irrthümlich. Die mit fünfeckigen Berchfriten ausgestatteten Elsässischen Burgen Reichenstein, Girsperg, Ortenberg, Bernstein sind im 13. Jahrhundert erbaut, bzw. nicht früher genannt. Nur Lützelburg wurde schon um 1100 errichtet. — Der fünfeckige Berchfrit ist im Ganzen selten. Ausserhalb des Rbz. Wies- baden (nebst den an seiner westlichen Grenze liegenden Stolzenfels und Pfalz- grafenstein) finden sich deren einige nur im Hardtgebirge und in dem sich an- schliessenden Wasgau1). Im Uebrigen sind mir bisher nur ganz vereinzelte bekannt geworden, so diejenigen von Koppenstein auf dem Hundsrück, Langhans (Beilstein) in Württemberg, Hocheppan in Tirol und Schauenstein in Nieder- Oesterreich. Mit den Einschränkungen, welche sich aus dem vorstehend Ausgeführten ergeben, wird man daher dem beistimmen können, wenn v. Essenwein, Kriegs- baukunst (S. 153) „sagen zu dürfen glaubt, dass alle Grundrissformen der Berch- frite (die fünfeckige wird anscheinend hier ausgenommen) gleichzeitig auftreten und dass nur die persönliche Vorliebe des Bauherrn für die eine oder andere Form ent- scheidend war." Neben dieser „persönlichen Vorliebe * übten nur, wie gezeigt, hie und da der Landesbrauch und, besonders bei unregelmässigen Figuren, auch das Gelände ihren Einfluss aus. Wenn das Letztere auch (vgl . S. 2 1 0) bei entschieden länglich rechteckigen Grundrissen der Fall war, so wird man bezüglich dieser an den Satz v. Gohausens (Bergfriede, 49), dass im 15. Jahrhundert die Berchfrite hie und da tvom quadratischen zum länglichen Rechteck übergingen", nicht zu weit reichende Fol- gerungen knüpfen dürfen, wie denn der so gestaltete Berchfrit von Freudenberg wesentlich älter ist2). — ') Sehr verfehlt ist es, wenn Näher a. 0. sogar behauptet, „im linksrheinischen Franken, wozu die Pfalz gehörte, ist die fünfseitige Grundform der Bergfriede vorherrschend." Er luhrt dann aus der Rheinpfalz als solche Berchfrite an diejenigen von Grevenstein, Schöneck. Mich eis bürg, Alt- Wolf stein und Hohe neck; allein von diesen hat die erste Burg einen siebeneckigen Berchfrit, die zweite gehört zum Elsass und hat gar keinen, und die dritte hat nur eine im stumpfen Winkel gebrochene Schildmauer, so dass, wenn dagegen noch der fünfeckige Berchfrit von Schlosseck hinzugezählt wird, unter den mehr als 50 Burgruinen der Rheinpfalz nur drei mit ebensolchem vorhanden sind! im Wasgau 'sind die vorhin aufgeführten fünfeckigen Berchfrite zu nennen, da die (von Näher a. O. gleichfalls aufgeführten) wegen Raummangels unregel- mässig fünfeckigen, nicht aber aus einem Viereck mit vorgelegter Spitze bestehenden Berchfrite von Wangenburg und Gros s-Arns bürg (ebenso Hohbarr) nicht hieber zu rechnen sind. •) Wenn es freilich bei Frank, Burgen bau a. 0. S. 233 heisst: „Die viereckige" — 219 Hienach sind nun die Einzelheiten des Berchfrits von seinem Fusse bis zur Spitze näher zu behandeln. Das Erdgeschoss bildet durchaus der Regel nach vom Baugrunde bis zu -: Solange zusammen. Um ihn daher zur Aufnahme der Vorräthe geräumig genug zu machen, : i-*te er vergleichsweise hoch angelegt werden, und da die Höhe der 1. Etage wegen der Leiter '»h nicht über ein gewisses Maass hinausgehen durfte, musste die Sohle des Erdgeschosses unter «»••n Haahorizont versenkt werden, während sie beim Donjon in der Höhe des Hofs lag". Unter Be- rif .njr auf v. Ritgen, Führer auf der Wartburg, führt Koehler dann als Beispiel (nur dies "•••' den südlichen Thurm der Wartburg an, dessen „regelrechtes mittelalterliches Verliess" t. Fu-** anter den Bauhorizont versenkt sei und mit seinem Sockel 20 Fuss tief im Felsen liege. — ^ " dies Beispiel nicht zutrifft — der Thurm steht auf dem Felsen und steckt nur in späteren " h .ftlafMi • s. v. Ritgen a. O. Aufl. % S. 809 — so ist überhaupt die Voraussetzung des regel- ' -t-ig vertieften Verliesses ebenso irrthümlich als dessen Erklärung durch die angebliche Bestimmung • quadratische — „Form der Bergfrite war oft nicht ursprünglich geplant, sondern mitunter ' lAVi nur aus einer nachträglichen Verstärkung eines runden und quadraten Bergfrits hervor- **V4-/*n. Vgl. Beispiele bei v. Cohausen S. 17 u. 18." — so ist auf dies Zeugniss kein Werth zu •v*-n. da die statt sonstiger Beläge angeführte Stelle bei v. 0 o h a u s e n (Bergfriede a. O.) ledig- ■'• "m einem in gewissem Abstände um den Berchfrit von Saarburg (Fig. 90) gebauten niedri- »'*. Mjntel - also ein gar nicht hieher gehöriges Beispiel! — handelt. 'j Beiträge z. Gesch. Böhmens, Abth. III. Bd. II. (Prag, 1864.) S. 15. Anm. 2. •> So auch Krieger, Burg Hornberg (Heilbronn, 1869) S. 15. Vgl. übrigens weiter . tribach 220 desselben zum Vorrathsranm und durch die TcrmemtKch zum Eingang in den Berchfrit nöthige Leiter. (Vgl. hierüber weiterhin. i Ein vertieftes Verliese hatten übrigens ausser dem schon genannten Wolfs hagen und Stolpe nach zuverlässig erscheinenden Angaben u. JL noch die Berchfrite von Tannenberg (Rbz. Cassel), Kaltenbarg nVttbg.i. Calw und Bolkoburg (4,10 m tief unter dem Bauhorizont ausgemauert), anscheinend der eine Thurm des Doppelberchfrits von Ehrenburg a. d. Mosel u. s. w. Behauptet wird dasselbe il A. von Speckfeld und Reichenberg1). Bei dem Berchfrit von Rand eck (Fig. 87) fuhrt seitlich eine besondere Thür mit Stufen in den etwas vertieften untersten Raum. Bekannt sind auch — ein örtlich nicht eigentlich hieher gehöriges Beispiel — die schreck- lichen ganz unterirdischen Gefangnisse des Dtaliborka-Tburmes auf dem Prager Hradschin (S. Uli Eine vielleicht hieher gehörende Besonderheit bietet auch der Berchfrit („Schwarze Thurm') der Burg zu Eger. Von dem Fussboden seines Erdgeschosses führt eine gemauerte, schräge Oeff- nung, eben weit genug, um einen Menschen hindurchziilassen, weiter in die Tiefe. Der darunter be- findliche Raum hat seit längerer Zeit zur Beseitigung von Kehricht gedient, ist jedoch bisher nicht untersucht worden und wird mit einem der Ueberliefenmg nach vorhandenen unterirdischen Noth- ausgange in Beziehung gebracht*). Die sehr dicken Wände dieses Erdgeschosses sind der Hegel nach nirgends durchbrochen. Ziemlich häufig findet sich jedoch nahe der Decke ein zumeist schräge nach oben geführter Mauerkanal zum {anlassen spärlicher Luft und noch ge- ringeren Lichtes, der, nach innen erweitert, an seiner Aussenmündung nur etwa 10 cm weit ist. Doch finden sich auch abweichende Constructionen dieses Luft- loches, so bei dem Berchfrit von Castel im Thurgau (Fig. 105), während ausnahmsweise in dem einen Thurm des Doppel-Berch- frits von Ehrenburg a. d. Mosel dasselbe nur 1 m hoch über dem Fussboden und mit einer Erweiterung nach innen bis zu 0,75 m Breite und 1,20 m Höhe angebracht ist. Aehnlich fin- den sich in dem Berchfrit von Blatten im St. Gallen'schen Rheinthale zwei innen bis zu 1 Dm erweiterte Schlitze in zwei Seiten des Erdgeschosses in 1,70 bezw. 2,30 m Höhe an- gebracht. (Dagegen sollen hier bei dem Berchfrit der Ham- burg für den spärlichen Luftzutritt nach Krieg v. H. a. 0. S. 283 nur .hin und wieder kleine unregelmässige Spalten von der Höhe der einzelnen Steine und zwischen denselben* be- lassen sein, die sich auch „in allen Stockwerken des Thurnies finden*. Das letztere ist indessen, wie ich gesehen habe, nicht der Fall, würde hier auch völlig zwecklos sein, da diese Stockwerke ohnehin hinlänglich mit Fenstern versehen sind. Das Verliess war mir nicht zugänglich, indessen sind solche Spalten auch hier auf den Aussenseiten nicht zu finden und bei einer Mauerdicke von 8 Fuss an sich sehr unwahrscheinlich.) Das Geschoss ist in der Regel mit einem gemauerten einfachen (zumeist Kuppel-) Gewölbe8) überdeckt, in dessen Scheitel ein in der Regel kreisrundes, mit- unter viereckiges, bis etwa 1 m weites Einsteigeloch ausgespart ist. Letzteres, auch wohl das Angstloch genannt, hat zum Einsetzen einer dasselbe schliessenden Steinplatte entweder eine Verengung nach unten oder einen Falz um den oberen Rand. Fig. 105. ') Bei Reichenberg ist solche Vertiefung jedoch deshalb wenig wahrscheinlich, weil hier das Verliess durch den hoch gelegenen Eingang ohnehin die ungewöhnliche Höhe von ca. 22 m erreicht. *) Briefliche Mittheilung des städt. Archivars Grade. 3) Ein Tonnengewölbe z. B. auf Burg Wein fei den im Thurgau und Gleeberg, Rbz. Wiesbaden, 231 An Stelle der Steinplatte findet sich auch, und besonders dann, wenn das Wrliess mit einer Balkendecke überdeckt ist, eine verschliessbare FallthQre ange- nr.irhl |so in Besigheim), und diese liegt in solchem Falle nicht immer in der Mitle, -j ndt-rn auch wohl (so in Hohenklingen am Rhein) in einer Ecke des Bodens. Da.« Verlies.« den Berehfrits von Gleiberg (bei Giessen) hat neben dem Einsteigeloch i • h eine mit einer Fallthftre verschliessbare aus dem Boden der tiefen Thurmnische schräg durch ..- lirwnlbe hinabführende 1J>0 m lange und O.XO m breite Oefthung (a b in Fig. 106 und 107. ...lil'rof.v.Hitgen, .;.«■». tnn Burg iii'i lierg. Giessen 1*1 . Oer Ebenge- ■.ililitf bemerkt a. O. *:.Imu:. Der Zweck '■>-*r Anlage war ein ■!■ iHlrr: In ruhigen ».i-u konnten die knirangslhür des P.jrnies und jene i •Itib'lr gleichzeitig ."*■' Ühet, and dadurch -in Vorliesso Licht ii.'l Luft zugeführt »t -J*n. Im Falte der Fig. 106. Fig. 107. hV-Ligenmg aber, ■ •in e> einem Feinde gelungen wäre, den schmalen Eingang iu ersteigen, konnte doch nur ein Viiji narh dem indem eindringen, dieser wurde dann solort von zwei Insassen des Thurmes >*'i— t und durch die geöffnete Falllbüre in das Verliess hinahgeschoben , ehe es ihm in der engen I nii-rbe möglich wurde, von seinen Waffen Gebrauch tu machen.* Hiegegen meine ich, dass es doch für die Vertheidiger wesentlich vorteilhafter und leichler .-•■neu «ein dürfte, die in der hochgelegenen ThflrB ffnung erscheinenden Feinde rücklings hitiabzu- ■' <-*n. ab sie erst vollends hereinkommen xu lassen, und dann den Versuch zu machen, dieselben :"-l in ein enges, »chachtartiges und wenig schräg abwärts fahrendes Loch zu zwangen. Letzter™ *ii n->ch ganz innerhalb der nur 1,10 m weilen Thürnische; der Eingedrungene konnte ■ — hier auch von der Heile gar nicht gepackt werden, und sich daher leicht seiner beiden An- .-■■ !n •jilaijge erwehren, bis nach ihm andere in den Thurm gedrungen waren. Eis wird sich also • h hier nur um ein Luft- und Lichtloch gehandelt haben, bei welchem — was immerhin erwünscht • ! - die Außenwand des Erdgeschosses inlact blieb, und das auch vielleicht erst später bei einer (.■-'Urning der Gewfilbedecke in dem schon 910 errichteten Thurm hinzugefügt wurde. — Die Bestimmung und Benutzung der verschiedenen Stockwerke des Berchfrils ■* nicht unbestritten. Was das eigentümlich gestaltete Erdgeschoss betrifft , so lAsst dessen bau- ■■•■ Hinrichtung allerdings auf einen bestimmten Zweck nicht zweifellos schliessen. *• ■ Iw Einrichtung war aber auch nicht durch eine spezielle Zweckbestimmung — - Geschosses vielmehr offenbar von selbst gegeben durch diejenige ■■■* ganzen Berehfrits überhaupt, als eines möglichst feslen nur aus der II V zu vertheidigenden Bollwerks und Reduits. Dies führte aber von selbst dazu, ■■ unlem Theil desselben zu solcher blinden Mauermasse zu machen , die dem '. ,'nifi-r auch keine Thür zum Eindringen in den Thurm bot. Gleichwohl weiss eine allgemeine Ueberlieferung von der Zweckbestimmungdieses '..-!.'• -rho^ses, und zwar bezeichnet sie dasselbe als das .Verliess", in welches ■ iicfangenen mittelst eines Seiles, an dessen Ende ein Knebel geknüpft war, hinab- . ---*-ü wurden. Das Ab- und Aufwinden geschah vermittels! eines Haspels, wie 222 solcher in einigen alten Burgen noch erhalten ist. (Fig. 1241).) Diese Tradition ist eine wohlbegründete, wenngleich nicht unangefochtene. Allzu leichthin erklärt u. A. Näher2): „Dass man hier die Gefangenen unterzubringen pflegte, beruht lediglich auf romanhaften Vermuthungen", indem er zur Begründung nichts hinzufügt als: „denn lange hätte es hier ein menschliches Wesen nicht ausgehalten/ Gegen diesen Einwand ist zunächst zu bemerken, dass dieser stets hohe Raum in dem zumeist auf dem höchsten Punkt des Burgberings errichteten Berch- frit immerhin ein erträglicheres Gefängnis war als beispielsweise die noch in späterer minder rauher Zeit den Hexen oder bis in unser Jahrhundert auf dem Brünner Spielberg den Staatsgefangenen zu ungleich längerer Haft angewiesenen Kerker, so- wie, dass auch in den Burgen für die Gefangenen, die aus irgend welchem Grunde besser zu behandeln waren, es nicht an angemesseneren Hafträumen gefehlt hat8). Hiervon jedoch abgesehen, wird die Wahrheit der erwähnten Ueberlieferung schon durch die Beschreibung der Burgverliesse bei unsern mittelalterlichen Ependichtern unzweifelhaft erwiesen. A. Schulz, Höfisches Lehen S. 37 f. führt u. A. folgende Belegstellen an: Ottokar von Steger CCVII: „Daz er den Zebisch liez ... In den türm unden. Der Charicher ist übel genug, Ausgemawrt als ein krug, Niden weit und oben eng." Gr. Wolfdieter 490 bis 492: Er fand einen riemen wol zweinzig Klafter lank. Der hörte zu dem turne . . Ein scheit von einer buchen stricket er daran. . . Da zach er uz dem turne sin eüf dienstmannu. Ulr. v. d. Türl. Wilh. d. h. p. bt. : „Den Kerker hiez sie obene sliezen". Lanz 1680: „In einen turn er in warf. Da er sunnen noch den manen sach1* u. s. w. Das Wort „Verliess" wird übrigens von diesen Dichtern nicht gebraucht. So wird uns auch in der Zimmerischen Chronik S. 127 erzählt. 1398 sei ein Herr von Geroldseck auf der Jagd gefangen, und nachdem er lange mit verbundenen Augen herumgeführt, im nahen Schloss Lützelhardt „in ain thurm gelegt. . . Nun lag er aber bei z waten jaren im thum, das er nie darauss kam, wist auch nü, wa er war. Wie aber etliche mal das lufUoch oben im thum offen stunde, damit der ungesunt und bös geruch zum tail usser dem thum geen mockt, do hörte er zu Zeiten ein gross hörn plasen, das er sich bedunken liesh, er het dergleichen vor mehr gehört". Wie er dann durch den Thurmhüter befreit worden, „war er aber in den zwaien jaren in der gefengknus so gar abkommen, auch so ungestalt und verendert worden", dass es ihm Mühe machte, Gattin und Söhne von seiner Identität zu überzeugen. Noch unverkennbarer ist von diesem Thurmverliess da die Rede, wo (ebd. Bd 11. S. 350 f.) nach Art dieser Chronik verschiedene von , fiesen gefengnusen" überlieferte Historien an einander gereiht werden. Im Schloss zu Bobenhausen hat der Thurnhüeter das in vielen Jahren nicht gesäuberte oder aasgeräumte Gefangniss von weniger muhe und uncostens wegen ussgebrennt. l) Derselbe brauchte natürlich nur einfach über dem Loche aufgestellt zu werden. Anstatt dessen hat ihn v. Essenwein, Kriegsbau k. Fig. 87 bei einer Durchschnittsdarstellung des Wartburgthurmes in dem zweiten Obergeschoss seitwärts aufgestellt und lässt das Seil erst aber eine dort inmitten der Decke angebrachte Rolle hinauf und dann durch die beiden Obergeschosse hinab in das Verliess gehen. Anhaltspunkte dafür, dass solche Einrichtung jemals gebräuchlich ge- wesen sei, sind schwerlich irgendwo vorhanden. f) Deutsche Burg. S. 23. Ueber andere nur bedingt zustimmende Schriftsteller s. weiterhin. a) Später macht Näher freilich gelegentlich (Die Ortenau. S. 26) das Zugeständnis, dass „in das Burgverliess die gefährlichsten Verbrecher kamen", eine Bemerkung indessen, die eine Verwechslung der Anschauungsweise und Gepflogenheiten eines Burgherrn aus der Faustrechtszeit mit denen eines heutigen Kriminalrichters zeigt. Dann kommt aber N. 1891 wieder (Mitth. d. hist. Vereines d. Pfalz XIV S. 120) darauf zurück, dass „überhaupt die Verwendung der Ver- liesse als Unterkunftsräume für die Gefangenen sehr fraglich bleibt.* Ueber weitere Behauptungen desselben betr. die Burggefängnisse siehe 18. Cap. 223 AI« dann bald darauf vier Bauern haben darin eingelegt werden sollen, wie man den ersten hinab- >tc lassen, do ist er gleich vom dampf erstrumbt, vom Knebel hinab gef allen und dodt ge- «W. Also ist es auch dem ander und dem dritten ergangen. Der viert hat besser glich gehaptt dis* er Mich so stark erhalten und geschrüen hat. So ist er halb dodt und erstickt wieder hin- •inffff zogen worden. In Scharffeneck und Miltenberg sind wunderbare Thiere im Verliess p-nf^en, die den Gefangenen das Essen so ihnen an einer schnür ist hinabgelassen worden, a'if/ezehrt auch jene selbst raolestirt, ja in erstgenanntem Schloss sogar erbermilich umbgebracht 4 «'*•*, weshalb einem Gefangenen auf sein Bitten gestattet wird, ain starken bengel, sich damit zu innren „mit hinab zu nehmen" u. s. w. ') Ueberdies hat man in neuerer Zeit mehrfach u. A. in Ehrenberg am Neckar, Kynsberg in Schlesien, Egg im bayerischen Walde, Steckelberg in H^sen, Neuleiningen in der Pfalz, Rathsamhausen im Elsass u. s. w. — in die*'in Erdgeschoss Menschengebeine, Sporen, Ketten, thönerne Gef&sse und der- gleichen gleichfalls unwiderleglich Zeugen seiner Benutzung als Verliess gefunden2). Noch im 16. Jhdt. aber sollte auf Dillenburg ein 39' tiefer Brunnen zu einem (ifftngniä gemacht werden, ein Vorhaben, welches nur „von wegen des Wassers* aufgeben werden musste8). Das in einigen Thürmen vorhandene im Boden des Erdgeschosses ausge- mauerte Loch findet ebenfalls seine beste Erklärung in der Bestimmung, den Un- r.ith der Gefangenen aufzunehmen, wie denn auch die hier ausserdem vorkommen- den unverkennbaren Bedürfnisanstalten (vgl. Gap. 15) zeigen, dass der Raum zum dauernden — und dann natürlich unfreiwilligen — - Aufenthalt von Menschen be- stimmt war. Die Benutzung des unter dem hohen Eingange liegenden Raumes als Ge- Tiii^nis könnte nur vielleicht in den Fällen zweifelhaft erscheinen, in welchen Ersterer ausnahmsweise noch wieder in mehrere Stockwerke getheilt war. Wenn W Berchfriten mit neuen , vom Baugrund auf beginnenden hölzernen Treppenan- Up'wi sich solche Theilung durch Balkendecken findet — so in Eger, Alt wind- »rkt Lieben fels — so mag dieselbe keinesweges immer der ursprünglichen An- «'■V** entsprechen4). Dass solche Theilung des unteren Raumes indessen auch schon im Mittelalter vorkam, beweisen wohl die Berchfrite, in welchen (sehr ausnahms- ') Von den Verliessen in Calw (Württemberg) bemerkt Weininge r (Oesterr. militär. Zeit- "!.r. IV 43): „Das im Kesselthurm befindliche verengte sich trichterförmig nach unten, so dass VT.and sich legen konnte, und ein anderes war ohne Bedachung, so dass es den Gefangenen auf •i.<* Kopfe schneite und regnete." Im letzteren Falle dürfte es sich jedoch jedenfalls um einen Brunnen oder Cisterne handeln. •) Menschengerippe sollen auch im Verliess des Wohnthurmes des Peterberges bei Frie- «•» h in K Aminen gefunden worden sein. Prof. v. Essenwein will (M i 1 1. der K. K. Central- «r..rois*ion. Jahrg. VIII) diese Tradition nicht bestreiten, allein doch auch nicht so gutwillig daran »•» \\+n. da, ..wenn man Gefangene hier etwa zu Grunde gehen lassen wollte, man doch wohl deren l'-lwn herausgenommen haben würde.* Ich halte diesen Einwand für wenig überzeugend. In £.vii. da beispielsweise ein geistlicher Würdenträger, der Abt von Reichenau, (1382) sieben in ■•••••i/rni Gewisser aufgegriffenen Konstanzer Fischern zur Strafe mit eigenem Daumen die Augen . brücken konnte, war man wohl nicht so zartfühlend. Kriegsbaukunst S. 156 bemerkt v. Essen- »•■ifi- ..frsprünglich dienten jedenfalls die Erdgeschosse ab kellerartige Vorrathsräume, die für die • ^*-n hfrils — ebenso, wie auf derselben Strecke im Innern , juu '■■- Trimmes, vom Fussboden des Verliesses aus - nicht cin ins i'irrh eine Leiter, sondern durch einen Aufzug bewerkstelligt ' '■tili, und im Notfall, wenn Feuer um den Thurm gelegt wurde, als letzte Zuflucht diente. ■; -in !'(• aber auch als schreckliche* Gefängnis benutzt worden int." ') Bei Berchfriten. welche von einem anstoßenden oder nahen WohngeMude aus zugang- I waren d. weiterhin) liegt der Eingang zum Theil noch hOb-T. So hei der Brötn seiburg I'- m. bei Liebeneck bei Pforzheim 19 m hoch. *) Für ein etwaige» seitliches Anbringen derselben fehlte hier die vorgeschobene Stufe. t{'.. darüber weiterbin. worden wäre, und in der That scheint v. Essenwein dies als das durch- aus Gewöhnliche anzunehmen. *) Dem stehen jedoch wieder andere gewichtige Bedenken entgegen. Diese Art der Beförderung — und grade wieder bei sehr hoch gelegenem Eingange — war gewiss nicht Jedermanns Sache , wenn bei Gefahr im Verzuge eine Anzahl von Menschen zu befördern war , gewiss nicht zweckmassig und Letzteres auch in Friedenszeiten insofern nicht , als sie zu jeder Zeit die Mitarbeit eines auf dem Thurm .befindlichen Mannes voraus- setzte und mithin ihren Dienst versagte, wenn dieser etwa durch plötzliche Erkrank- ung verhindert war, als Letzter allein den Thurm verlassen wollte oder dgl. mehr. Als Beleg dafür, dass es in mittelalterlicher Zeit überhaupt vor- kam , dass Menschen auf einen Thurm gezogen bezw. von da herabgelassen wurden , kenne ich nur ein Bild des Manesseschen Lie- derbuches (verkleinert Fig. 109). Vielleicht handelt es sich da um die Benutzung eines Aufzuges, der, wie noch heute bei Thurm wach lern, zum Hinaufschaffen von Lebens- mitteln u. dgl. auf die Höhe des Thurmes bestimmt war. ") Das gegen räuberische lieber falle befestigte Kloster auf dem Sinai hatte, wie einige ägyptische einen solchen Auf- zug auch für Menschen als Zugang zum Kloster überhaupt. Derselbe ist bei dem ersteren noch erhalten. Vor der hochgelegenen Thür ist ein hölzerner Erker ohne Boden an- gebracht, während dahinter im In- nern des Gebäudes das Seil über mehrere an der Decke angebrachte Rollen mittelst einer grossen, im Fig. 109. ') Derselbe bemerkt a. 0. S. 156, dass der vor der Eingangspforte angebrachte hölieme Erker u. A. ,in Friedenszeiten den Aufzug deckte, der zum Thurm emporfahrte" , und liiwt bei seinen ebd. gegebenen Reeonstnictionsan sichten von Berchfriten regelmässig einen Mann, der auf einem an ein Seil gebundenen Knebel reitet, hinaufgezogen worden, selbst bei Berchfriten, die da neben eine bequeme Verbindung mit einem Wohngebäude bieten und bei einer 18 m hoch liegenden erkerlosen ThQr des Bayenthores in Cflln. *) Nach einer Baurechnung von Munieoberg wurden 1638 für 19 Schilling, 5 Beller „22 Klafter hänfen Seil auf den stumpfen Thurm auf's Schlots den Thurmhütern allerhand datut zu ihrer Nothdurft hinaufzuziehen" angeschafft, ebenso für den .hohen' Thurm ein 300 Kl. langes Seil. (Günther, Bilder ans d. Hessischen Vorzeit (1853) S.7.) Ein hessischer Klafter vm = 10 Fuss, dieser = 0,25 m. 327 FVsboden und der Decke eingefügten, um die senkrechte Achse von vier Männern zu drehenden Winde auf- und abgewunden wurde1). Es ist anzunehmen, dass eine solche oder ähnliche Aufzugsvorrichtung, wenn sie bei unseren Berchfriten gebräuchlich gewesen wäre, in den so zahlreich erhaltenen Eingangsstockwerken derselben irgendwelche Spuren zurückgelassen haben w ürde. In den Fachschriften wird allgemein angenommen, dass der Aufstieg mittels einer Leiter geschah. Eine solche steht auch auf dem Bilde einer Wasserburg aus Kjrsers Bellifortis (Fig. 553) hier angelehnt. Ein schriftliches gleichzeitiges Zeugniss «i.iiür ist mir bisher nicht bekannt geworden.1) Die für ungewöhnlich hoch gelegene £mj:änge dabei obwaltenden Schwierigkeiten dürften etwa in der Weise beseitigt ;»-Wfst*n sein, dass der untere Theil des Aufstiegs aus einem feststehenden Gerüst U-tand, auf welches erst eine bewegliche bis zum Eingang reichende Leiter auf- i'—ftzt wurde.2) Um im Belagerungsfalle bei zerstörtem Gerüst wieder aus dem Thunn hinabkommen zu können, mochte dann eine mitgenommene Strickleiter oder H*!l*t das für das Burgverliess vorhandene Einsteigseil zunächst genügen. In ähnlicher Weise hat der „Strafthurm*, ein starker Mauerthurm in Rothenburg an der Tauber, Fig. HO, unten zunächst eine auf aufsteigendem Mauerbogen ruhende steile Freitreppe, von welcher aus dann eine leicht zu beseiti- gende Holztreppe seitwärts vollends zu dem Eingangvorbau hinanführt. Dass Der- .tr'i-e* auch bei Berchfriten vorgekommen sei, erscheint nicht ausgeschlossen, wenn- •r!» itargard (Mecklenburg) schräg zum Eingange hinaufführende Balkenlöcher, offen- er von einer hier vormals angebrachten festen Holztreppe herrührend und zwar • .ri»* allem Anscheine nach mittelalterliche Einrichtung, da in jüngerer Zeit, wie so vielfach beliebt, ein Aufgang durch eine ebenerdig eingebrochene Thür hergestellt wurde. Nach v. Cohausen, Wehrbauten, S. 21 zeigen auch die rheinischen B»rrhfrite von Gutenfels und Grenzau aussen noch die Spuren von überdachten Hol/treppen. Eine freistehend auf Pfosten ruhende überdachte Holztreppe zum oberen ') Heinr. Brugsch-Pascha in Vom Fels z. Meer I S. 327 ff. mit Abb. '■ Schultz, Höf. Leben I 43 bringt nur eine Stelle (Sigenot p. 27, 3) bei, in wel- ■t w>n einer Leiter aus Leder, von Zwergen gewirkt, die Rede ist, die also für die Beantwor- V.r flie«<»r Frage kaum von Belang sein kann. Günther a. O. beruft sich zum Nachweise :uf. da.«* nach einer Münzenberger Baurechnung 14 . . eine Leiter „vor den Thorn* angeschafft ■ •••> ; e*» kann sich da aber auch um eine solche für das Innere des Thunues, der keine Stein- "• )»-n hatte, gehandelt haben. f) Günther bemerkt a. O. : «An dem westlichen Thurme finden sich oben unter dem *-im#» d^telbcn zwei Oeffnungen, an deren Seiten man starke eiserne Hinge bemerkt. Ich glaube ' t ♦ ftfuen zu kAnnen, dass durch diese Hinge Seile geführt wurden, mit welchen . . . auch die Lei- '" zum Ersteigen der Thüröffnung erforderlichen Falles in die Hohe gezogen werden konnte.* Die • •'•■re Idee erscheint an sich als eine glückliche zur vorübergehenden Beseitigung der Leiter, doch .*rfv die mir nicht bekannte) Vorrichtung der Boschreibung nach schwerlich ein Aufzug gewesen • i «Jie eisernen Ringe dienten wohl zum Anbringen von Falladen ?; auch wird man eine Leiter • 1 >*ß und mehr Fu«*s Lange auf alle Falle L.iuin voraussetzen können. 16* Berchfrit von Besigheim, sc in Tirol dürften gleichfalls gewesen sein. .vie ein ähnlicher Aufgang zum Wohnthurm von Täufers in derselben Art schon im Mittelalter vorhanden Ganz cigenthümlich war anscheinend in Schroffen- stein (Tirol) der Zugang zu dem Berchfrit angeordnet, welcher Letztere etwa ein Drittel des gesammten Gebäude- komplexes der eigentlichen Burg einnimmt (Fig. 524). Nach älteren Abbildungen der Ruine führte von dem der Eingangspforte gegenüber zunächst minder steil an- steigenden Vorgelände aus eine schräge Brücke direct (nicht seitlich) zur Pforte hinauf. Der dort noch jetzt vor- handene Rest eines Brückenpfeilers bestätigt diese Ein- richtung. In Hohenklingen am Rhein betritt man den Berchfrit unmittelbar von dem an seinem Eingange vor- überführenden hölzernen Umlaufe der Ringmauer aus. bei der Schattenburg (Vorarlberg) führt ähnlich die hölzerne Gallerie vorbei, die im Burghofe über demErd- geschoss der diesen umgebenden Wohngebäude herum- läuft. Aber auch ein gemauerter directer Zugang, der also von den im Berchfrit letzte Zuflucht Suchenden hinter ihnen keinenfalls abzubrechen war, kommt hie und da vor. Abgesehen von den Fällen in welchen — öfter ausser einem zweiten freiliegenden Eingänge — der durch einen Mauerabsatz gebildete Wehrgang der Fig. HO. Ringmauer durch eine Pforte mit dem Berchfrit in Ver- bindung stand (z.B. Thierberg in Württbg. Franken, Burg Schwalbach im Nassauischen und Windeck an der Bergstrasse, Fig. 254) führt auch nicht eben selten unmittelbar aus einem anstossenden Wohngebäude der Eingang in denselben (Beispiele St. Annaschloss am Bodensee und Reis sen- berg in Württembg.). Bei der Sauerburg {Rbz. Wiesbaden) hat die anstos- sende Ringmauer, deren Innenseite jedenfalls später ein Gebäude angefügt war, in einem oberen Stockwerk eine tiefe Blende und in der Seitenwand derselben den Eingang zu einer in der Mauerdicke liegenden Treppe (mit hofwärts noch auf Kragsteinen vorspringender Aussenwand), die den Zugang zum Berchfrit bildet. Die Regel bei einer Verbindung des Berchfrits mit Bauten ist jedoch die. dass Letztere nur nahe genug standen, um von da zu der Eingangspforte des Thurmes mittels einer leichten und daher im Nothfalle abzubrechenden Brücke gelangen zu können. Unter anderen führt ein solcher, fast 5 m lang und etwa 9 m über dem Erdboden hoch noch jetzt in Hohlenfels (Prov. Nassau) vom Palas zum Berchfrit hinüber. So findet es sich auch, dass der auf den Letzteren zulaufende Wehrgang des anstossenden Mantels kurz vor seinem Ende abbricht und die Verbindung zwischen ihm und dem Thurme daher auch hier nur durch einen hölzernen Steg hergestellt werden konnte, so bei Freudenberg am Main Fig. 137. Indem einen wie dem anderen Falle kann, wenn noch ein Höhenunterschied zu überwinden ist, eine Leiter an die Stelle des wagrechten Steges treten, und Leiter oder Steg können wenn der Bau nicht gegenüber, sondern seitwärts der Berchfritpforte liegt, auch an der Aussenwand des Berchfrits entlang geführt sein. Von den beiden Berchfriten, A\v auf Ho handlau ungewöhnlicher Weise den beiden Giebelseiten des Palas an- p»baut sind (Fig. 66), war, wie erwähnt, der eine von dem Dachboden des Letzteren unmittelbar zugänglich, während die Pforte des anderen (als Rückzugsbau gedachten) noch 3 m höher liegt , also von da aus nur mittels einer Leiter zu erreichen war. IVber den Zugang zu den beiden Berchfriten von Reichenberg (Fig. 191) von dem sie verbindenden Zwischenbau aus s. Cap. 8. — Wie schon gelegentlich bemerkt, hatte der Berchfrit mitunter mehrere Ein- ln*zw. Ausgänge. Es kommt das zumeist in der Weise vor, dass der eine mit einem nahen (zumeist Wohn-)Gebäude oder auch einem Wehrgange in Verbindung gesetzt werden konnte, während der andere ganz frei liegt, und können dabei die beiden Pforten einander gegenüber liegen, wie bei dem runden Berchfrit von Vetzberg bei Giessen oder nicht, wie bei dem achteckigen des Steinsberg. Den Belagerten war auf diese Weise der Rückzug in den Thurm (erwünschten Falles auch ein Wiederentkommen aus demselben) um so mehr erleichtert und gesichert, während aurh zwei dieser hochgelegenen engen Pforten gegen Eindringlinge leicht zu ver- teidigen waren. Bei mehreren ganz freiliegenden Pforten wird die obere regelmässig •lif Verbindung mit einem Umgang herstellen, der, wie die Kragsteine oder die Reihen dichter und grosser Balkenlöcher ergeben, den Thurm ganz oder zum Theil um$chloss. Bei dem Berchfrit von Ol brück in der Eifel führte die obere schräg über der Einsteigpforte gelegene nur zu einem etwa ein Drittel der Thurmseite langen hölzernen Vorbau, der wohl besonders zur Verteidigung des Einganges Stimmt war. Andrerseits findet man auch Berchfrite, die, so hoch ein anstossen- «I*** Gebäude reicht, in jedem Stockwerke mit diesem verbunden waren. Es wird «i.i- jedoch kaum anderwärts vorkommen, als bei solchen, die nie lediglich Berchfrite in eigentlichen und engeren Sinne gewesen sind — wie beim Tri fei s und dem ähnlichen Petersberg1) (über Friesach in Kärnten) — oder nicht mehr solche waren, wie bei Alt wallenstein im Hessischen und P egg au in Steiermark. Der ti**reckige Berchfrit der letztgenannten, erst in diesem Jahrhundert verlassenen Burg, • ine Ecke derselben bildend, hat 4 mit Kreuzgewölben überdeckte Geschosse, die, -•!me Verbindung mit einander, immer abwechselnd ihren Eingang von dem einen •m*l von dem anderen der an die beiden übrigen Seiten angebauten Wohngebäude .'iahen. Eine Verfolgung der etwa auf die Höhe des Thurmes geflüchteten Verthci- •1 jer konnte durch solche Einrichtung allerdings wesentlich verzögert werden. Mitunter wird der Eingang in den Berchfrit erst durch einen angebauten WVndeltreppenthurm vermittelt, und kann auch hier der Eingang zu dem Letzteren, •*!•• bei der ,Katz" am Rhein, erst wieder mittelst einer Leiter erreichbar sein. B»i den Rundthürmen der ,KatzÄ und von Hornberg am Neckar geht dieser Trvppenthurm nicht höher hinauf als bis zum Berchfriteingange, bei den viereckigen wii Nassau im Lahnthal und Elfeld am Rhein vermittelt er bis zur Spitze zu- •r-wh die Verbindung zwischen den einzelnen Stockwerken desselben. Bei letzt- ^riannter Burg (Fig. 150) überragt er in Gleichförmigkeit mit den übrigen vorge- k'.ijrten Erkthürmchen noch den Zinnenkranz2), bei Nassau springt er - unten *.-r-. dann achteckig — aus der Mitte der Hotseite des Berchfrits vor. ') Beide haben Ober dem Einiranirsgesi'hoss eine Kapelle und darrt her einen Wohnraum. *) Diese H&herfQhrung verstand sich beim Vorhandensein der drei anderen Eckthurmchen f-4d<»zQ tod selbet. Ganz ungerechtfertigt ist es aber, wenn auch ohne dies hei modernen Bury 230 Es liegt nahe, dass zu den Aenderungen, die man in späterer Zeit nicht selten mit den älteren Berchfriten vornahm (vgl. darüber weiterhin), auch der Anbau eines bequemeren Treppenthurmes gehörte. Bei manchen Berchfriten steht dieser Treppenthurm als ein späterer Anbau fest 1), wie ja denn solche bei nichtkirchlichen Bauten überhaupt erst in gothischer Zeit aufkamen und erst in der Renaissancezeit besonders beliebt wurden. Bei den Berchfriten mit einem oder mehreren Wehrgangabsätzen ist der Zugang gleichfalls verschieden angeordnet. Bei Leonstein in Kärnten, wo die unterste Staffel aus dem gewachsenen Felsen besteht, ist der Eingang zu ebener Erde des Thurmbaues, beiSterrenberg am Rhein musste man auf den beim Burgbau ausgesparten Felskopf mittelst einer Leiter und von da auf einer zweiten zum Eingang emporsteigen. Bei dem grossartigen Berchfrit von Freudenberg am Main (Fig. 137) gelangte man, wie schon bemerkt, vom Wehrgang des Mantels über eine Brücke zum ersten Absatz, von da mittelst Leiter zu der darüber liegen- den Pforte, von welcher aus beiderseits 5 Stufen in der Mauerdicke auf den zweiten Absatz führen, und erst von diesem aus konnte wieder auf einer Leiter der im obersten Aufsatz befindliche Eingang in den Thurm erreicht werden. — •Ueber die seitliche Lage des Einganges findet sich seit v. Cohausens Vorgange (Bergfriede 29) regelmässig angegeben, dass derselbe „immer der Angriffsseite abgewendet liege." Prüft man diese Behauptung auf ihre Richtigkeit, so versteht es sich zunächst ja von selbst, dass wenn, wie so häufig, der Berchfrit in der äusseren Ringmauer der Angriffs-, bzw. Bergseite lag, sein Eingang nicht gleichfalls noch auf dieser Seite liegen konnte, schon weil er dann ja überhaupt nur von ausserhalb des Burgberings aus zu benutzen gewesen wäre. Aber aus demselben Grunde steht auch nicht minder fest, dass wenn umgekehrt der Berchfrit in der äusseren Ringmauer der Thalseite lag, der Eingang der Angriffs- seite jedenfalls nicht direct abgewendet sein konnte, vielmehr der Regel nach gegen den Hof und damit nach der Angriffsseite hin angebracht war. Wenn es ja im Uebrigen nahe lag, dass man den Eingang mit Vorliebe so anbrachte, dass er den Schüssen des Feindes möglichst wenig ausgesetzt war, so steht es doch andrerseits durch genügsame Beispiele fest, dass dies keinesweges immer ängstlich vermieden wurde. Nicht selten liegt der Eingang dem Thore der Hauptburg und somit dem durch dasselbe in den Hofraum dringenden Feinde grade gegenüber, selbst wenn einer anderen Anordnung nichts im Wege gestanden hätte, und z. B. bei Hohen tri ns im Vorderrheinthal liegt er ganz unverdeckt dem seitlichen Abhänge zu, auf welchem allem Anscheine nach der Pfad zur Burg sich von jeher hinaufzog, konnte also von dem noch ausserhalb befindlichen Feinde ungehindert beschossen werden. In einzelnen Fällen ging man indessen darin noch weiter. So haben die beiden (bei 8,10 m Seitenlänge) völlig berchfritartigen Thürme, die auf Hohenrhätien an der via mala die beiden Endpunkte der hier allein möglichen Angriflfsseite bilden, ihre Eingangspforten direct gegen das sanft ansteigende Angriffsgelände gekehrt. 2) Aehn- bauten der dem Berchfrit angefügte Treppenthurm vereinzelt noch über jenen um ein oder zwei Stockwerke hinausgeführt wird, wie sehr beliebt ist. *) So bei Durlach, Hornberg am Neckar (laut Inschr. 1573), Schwarzenberg in Sachsen (Anf. 16. Jhdts.) und Altenburg bei Bamberg (1578). Eine gemauerte Freitreppe «im Eingang des runden Berchfrits von Zäh ringen in Baden wurde erst 1852 hergestellt. ■) Vgl. Krieg v. H., Militärarch. 240. 231 lirh ist es bei der Oberburgin Rüdesheim,1) die wesentlich nur aus einem Thurni mil Umfassung bestand, und bei dem Berchfrit, der auf der fränkischen Salzburg inmitten des Beringes neben der .Münze" steht. Zu dieser Frage weiss Frank a. 0. S. 234 dann noch anzugeben, dass .bei der Stellung des Einganges Rücksicht auf das Klima genommen wurde, indem ..man ihn, wenn möglich, bei in der Mitte der Burg stehenden Thürmen gegen die ..mildere Windseite legte." Es beruht das gewiss nur auf einer Vermuthung, deren Richtigkeit nur durch eine grössere Anzahl von Beispielen nachzuweisen sein würde. Jedenfalls fehlt es durchaus nicht an frei im Hofraume stehenden Berchfriten, deren Eingang ohne erkennbaren örtlichen Anlass nach Norden oder Osten gerichtet ist, so bei Hohnack, Frankenberg und Plixberg im Wasgau, Steinsberg in Baden, Stargard in Mecklenburg u. s. w. Die Regel war eben durchaus, dass der mit anderen Bauten8) nicht in Verbindung stehende Eingang dem Burghofe zugekehrt war8). Es ist mir daher auch kein Beispiel bekannt, dass er bei fünfeckigen Thürmen anderwärts als in der der Spitze gegenüber liegenden Wand angebracht wäre. — Was nun die Gestaltung dieses Einganges an sich betrifft, so ist derselbe wohl ausnahmelos so eng, dass nur ein Mann zur Zeit ihn passiren konnte, und Aie* After sogar nicht in aufrechter Haltung. So ist derselbe auf Brauneck „kaum '■i Fu^ hoch*,*) eine Einrichtung, welche die Verthetdigung des Zugangs natürlich wesentlich begünstigte. Die Pforte ist, wie schon Eingangs bemerkt, zumeisl rundbogig überwölbt, indem die meisten Berchfrite in romanischer Zeit gebaut wurden und auch während der guthischen beim Burgenbau keinesweges immer der Spitzbogen Anwendung fand. Fig. 111. Fig. 112. Fig. 113. Au—er dem Letzteren kommt aurh der Thnrsturz in gerader und (selten) in ge- '■r.-lr<-n»T Linie vor. (Fig. III von Neuhaus, IM von Falkenstein, beide in terreich nach Cor i a. 0. S. 56, Fig. 113 von Ho hen r hat ien nach Krieg v.H. ') Vgl. v. Essenwein a.O. Fig. U. ') Zu diesen gehört auch die Ringmauer, wenn vnn ihrem Wetirgangc aus der Berchfrit f,-iof!kh war, vgl Flg 85* und 58K. *) Wie gezeigt, ist das keinesweges .stets* der Fall, wie vnn Naher. Deutsche Burg > £! behauptet wird. *) Scuönhulh, Württbg. Burgr-n V. 232 Fig. 114 a. 0. S. 242, Fig. 114 von Schilteck imSchwarz- wald.) Eine verzierende Profilirung der Thürein- fassung und zumal das Anbringen von Jahreszahl und Wappen kommt erst in späterer Zeit vor. (Neuhäus wird erst 1319 genannt, bei Falkenstein die Jahreszahl 1482.) In der Regel liegt die Thür bei viereckigen Berchfriten nicht in der Mitle der Wand, sondern so an die Seite gerückt, dass ihr äusseres Gewinde hier mit der Innenseite der einen Thurmwand ganz oder nahezu bündig ist.1) (Fig. 115 von Lützel- burg im Wasgau Innenseile.) Es trug das zur ausgiebigeren Benutzung und event. Erwärmung des Eingangsgeschosses bei. In der Regel findet man dicht unler der äus- seren Thürschwelle in grader Linie neben einander die mehr oder weniger erhaltenen Reste von zwei bis vier einfachen oder zusaniDien- gesetzten Kragsteinen oder doch die Löcher für an deren Steile eingemauert gewesene kurze Balken {vgl. Fig. 68, 114 und 116). Beide dienten zunächst dazu, dass hier eine vorgeschobene Stufe, eine Art von Podest angebracht wurde, an welche die Leiter anzulehnen war. Die Vorstufe war nöthig, wenn die Leiter nicht in Richtung des Eingangs, sondern seitlich an der Thurmwand entlang aufgerichtet war, und dieses, auf alle Fälle zweckmässig, konnte aus Mangel an Platz wiederum nothwendig werden. So war das der Fall u. A. bei Hohentrins, wo (s. vorhin) der Eingang nach aussen über einem schrägen Abhänge liegt und mehr noch bei Hohrappoltstein, bei dessen rundem, am Rande eines senk- rechten Absturzes stehenden Berchfrit der Eingang wohlbedacht soweit nach aussen gelegt ist, dass er unmittelbar über diesem Abstürze liegt.2) * Wohl in den meisten Fällen aber begnügte man sich nicht damit, auf diesen Tragsleinen oder -Balken eine Vorstufe anzubringen, sondern gestaltete dieselbe weiter zu einem erkerartigen hölzernen Vorbau aus. Wo dies der Fall gewesen, ist solches zunächst durch die Reste, bzw. Spuren zu erkennen, welche von diesem Vorbau über der Eingangspforte gleichfalls nachgeblieben sind. Häufig finden sich hier gleichfalls Kragsteine, in deren Oberseite eine weite Rille ausgearbeitet ist (z. B. bei Schönberg a. d. Saale (Fig. 116 oben) Steinsberg und oft,) bestimmt, den Firstbalken des Pultdaches aufzunehmen, wodurch der Vorbau auch oben an dem Thurm befestigt wurde. Anderwärts findet man auch hier nur Balkenlöcher, so bei Lützelburg (Fig. 116) mit dazwischen ausgehauener Rille behufs engeren Anschlusses des Daches. Wieder anders geartete Reste des Vorbaues zeigt der mehrerwälmte Berchfrit von Hohentrins. Jener, fast die ganze Breite der Thurm- ') Mit Unrecht daher wird diese Anordnung von Krieg v. H. a. 0. 243 bei den Thflrmei von Hohenrhätien als eine „eigenlhümliche" und als ein Beweis hervorgehoben, wie sehr man bei diesem Bau mit der Arbeit des Meisseis gegeizt hübe. ") Es musste bei dieser Anordnung fQr die Angreifer um so verhängniss voller werden, den von innen vertheidigten Thurmeingang auf einer angelegten Leiter ersteigen zu wollen. Fig. 115. 233 st-ite einnehmend, ruhte auf vier Holzbalken; IHüftü53E' i'iiier der Pforte steht eine parallele Reihe dünn- jffigES" pliitliger Steine etwa 15 m weit heraus, offen- ^EtST lar seinerzeit unmittelbar über dem Anschlüsse ties Daches, und, anscheinend um dem Vorbaue auch seitlich mehr Halt zu geben, findet sich zu Widen Seiten der Pforte zwischen den Endpunkten der oberen und der unteren Reihe noch je ein H'hmaler Kragstein eingemauert. l'eber die Frage, wann wir vor der Eingangs- worte das ehemalige Vorhandensein nur einer Vor- rufe (eines .Podestes"), oder aber eines bedachten Vorbaut« anzunehmen haben, bemerkt v. Cohau- -in iBergfriede, S. 29)1), dass die Tragsteine unter derselben zu einem Podest für die Leiter Fig. 110. tw-4imnit waren; „wo jene Tragsteine fehlen, finden wir häufig an ihrer Stelle die Spuren .•-iner Holzkonstruktion, Balkenlöcher, Strebenansätze und kleine lagerartig ausgearbeitete .Tragsteine zur Aufnahme einer Firstenpfette für ein Pultdach, das wohl auch in fried- . liehen Zeilen eine hölzerne zum Bergfried führende Treppe deckte." Diese Unter- •clifidung ist unbegründet. Auch über den Tragsteinen der Thürschwelle findet man nicht selten (so bei Schönberg und Steinsberg) jene höher angebrachten .zur Aufnahme einer Firstenpfelle", und selbst wo Letztere fehlen, ist ein ehemaliger •rkerartiger Vorbau nicht ausgeschlossen. Als eine zweifellose Spur desselben er- -li'int es beim Berchfrit von Schilteck (Fig. 114), dass zu beiden Seiten der Kurie für je einen an der Thurmwand hinaufzuführenden Balken die betreffenden S'i llt-n der Steinbuckeln weggemeisselt sind. Häufig hat man es zweckmässig befunden, den Vorbau oder Podest so an- fiii.-gen, dass der Berchfriteingang nicht in der Mitte desselben lag (vgl. Fig. 116). — In der Itegel war die Eingangsthür inwendig durch einen Balkenriegel ver- -j-rrbar. (Bei dem viereckigen Berchfrit von Lützelburg waren, wie Fig. 115 i-'rzl, deren drei angebracht.) Bezüglich des Steinsberg wird von v. Bayer*) f.-rvorgehoben, dass im Gegensatz zu der freiliegenden Pforte, die zweite, welche ':i t einem nahen Gebäude in Verbindung stand, „von aussen verschliessbar" war. Wir«- das wörtlich zu nehmen, so wäre solche Einrichtung schwer zu verslehen, da i." Burgin-asseii höchst wahrscheinlich ein Interesse daran hatten, dass der Feind lui-n nicht bei dem Hückzug von dem Gebäude in den Thurm folgen könne, nicht ii-r umgekehrt. In der That zeigen vor der nach aussen schlagenden Thür auch .vAi-udig im Sciterigcwflnde zwei einander gegenüber liegende Löcher, dass dieselbe I • r mittelst Vorlegeschlosses an einen vorgeschobenen Riegelbalken befestigt werden »■•nute. Mit Recht bemerkt übrigens v. Cohausen bei Besprechung der Bröni- --rburg1), dass eine „von aussen angeschlagene Thür gegen den Andrang und v'"-< desto fester war". — Die beliebteste Aenderung, welche in unseren Tagen mit alten Berchfriten > "lyrnonunen wird, ist das Durchbrechen eines ebenerdigen Zuganges, sei es nur 'l Noch ihm wörtlich ebenso Cori a. O. S. 66. *) litnkm. der Kunst u. Üescb. Carlsruhe IHM. *| X»»«. Animicn XX. i5. h1 Hl 234 zum mühsamen Durchkriechen genügend (und dann wohl meistens von Schätze Suchen- den ausgeführt), oder zum bequemen Zugang zu einer neuen auf die Plattform füh- renden Holztreppe. Nach v. Cohauseri (Bergfriede S. 49) wurde „im 15. Jhdt. der Eingang schon häufiger zu ebener Erde verlegt.1* Jedenfalls findet sich diese Einrichtung indessen auch schon ganz früh, z. B. bei der 1112 genannten Alteburg an der Mosel, dem um dieselbe Zeit vorkommenden Arras ebendaselbst und dem wohl dem Ende desselben Jahrhunderts angehörenden Freienfels (Fig. 122). Mitunter haben Berchfrite ausser dem hochgelegenen Eingange noch einen ebenerdigen, so die- von „Katz" am Rhein und Burg Schwalbach. Bei der Wasserburg Hagenwyl (Figur 558) wurde der Letztere laut Inschrift 1551 hinzugefügt. — Ueber die Anordnung der Treppen in Beziehung auf die innere ab- schnittweise Vertheidigung des Berchfrits bemerkt v. Co hausen (Bergfriede, S. 32): «Gera sind die Treppen so angeordnet, dass der Vertheidiger von Stockwerk zu Stockwerk sich zurückziehen und den Angreifer immer im darunterliegenden mit Pfeilen und Steinen über- schütten kann, da hiefür Oeffnungen in den Gewölben und Balkendecken gelassen waren. Diese Vertheidigungsweise ergab sich, wo die Communikation auf Leitern geschah, von selbst, wo aber Treppen in der Mauerdicke oder Wendelstiegen angebracht sind, finden wir diese so gelegt, das?, um von einem untern zu einem obern Geschoss zu gelangen, man immer das Dazwischenliegende von einem Treppenausgang zum nächsten Treppeneingang durchschreiten und sich den Geschossen des höheren Vertheidigers aussetzen muss; — dass also die Treppen nicht kontinuirlich fortliefen und etwa nur seitliche Ausgänge hatten, sondern durch defensible Räume unterbrochen waren. Scharfenstein am Taunus und Reichenberg belegen dies mit unzweifelhaften Beispielen.* Neuere Schriftsteller (so Köhler a. O. III 417 und Frank in Picks Monats sehr. 1881, S. 235) tragen dasselbe — wohl in missverständlicher Auf- fassung dieser Sätze v. Cohausens — als eine immer und überall befolgte Ein- richtung vor.1) Mit Unrecht, denn nach meiner Erfahrung bildet es vielmehr durchaus die Regel, dass die in der Mauerdicke befindlichen Treppen in der That „kontinuirlich fortlaufen und nur seitliche Ausgänge haben." Es muss das schon überall da der Fall sein, wo für eine Wendeltreppe nicht, wie sehr ausnahmsweise bei Reichenberg (Fig. 118 nach v. Cohausen a. 0.) mehrere Seitenthürme, sondern nur einer vorhanden ist. Man wird dasselbe aber der Regel nach auch da finden, wo dieser zwingende Grund nicht vorhanden ist, sei es dass die Treppe, wie ausnahmsweise bei dem Rundthurm von Ho h e n b o d m an, sich in ununterbrochener Schraubenlinie vom Eingangsgeschoss bis zum obersten um den inneren Hohlraum herumwindet, oder in einem in der Mauerdicke liegenden cylindrischen Hohlraum aufsteigt (Besigheim, Burg-Schwalbach), oder aber bei eckigen Thürmen gerad- läufig in derselben Seiten wand hin und hergeführt ist (Hermann stein). Bei dem fünfeckigen Berchfrit liegt die Wendeltreppe regelmässig in der zu- meist sonst massiven vorgelegten Spitze (Fig. 93). Auch runde (Besigheim, Fig. 125) und viereckige Berchfrite (Broms er bürg, Fig. 112) hatten, wie gezeigt, Wendeltreppen in der Mauerdicke. Er- schien diese nicht genügend stark, so findet sich ganz ausnahms- weise auch eine Ausweitung für dieselbe, von unten auf, wie bei 01b rück (Fig. 82) oder in der Höhe vorgekragt, wie bei Wind- Fig.117. ') So ist es freilich auch in v. Cohausens Wehr bauten S. 23 dargestellt. im n 235 ert (Fig. 254). Bei dem bewohnbaren Berchfrit von Brand is Siidlirol) hat man eine Wendeltreppe in einer der immerhin noch am meisten Mauerdicke darbietenden Ecken angebracht, jedoch dadurch die Wand nach aussen bis auf 55 cm Stärke schwächt, augenscheinlich der Grund, weshalb denn auch mit dieser Ecke der Thurm eingestürzt ist.8) Zweckmäßigerer Weise daher hat man bei einem der Berchfrite von Gott- lieben (Cant. Thurgau) die (nur die mittleren der im Ganzen r- ,,q sechs Stockwerke verbindende) Wendeltreppe nur zu einem *' Theite ihres Umfanges in die Mauerdicke gelegt, während der übrige, von einem dünnen Mantel umkleidet, nach innen hineinragt (Fig. 117). Aehnlich bei dem runden Berchfrit der „Katz". Eigentümlicher Weise hat der eine Thurm des dem 14. Jhdt. zugeschrie- benen Doppelberchfrits von Ehrenburg an der Mosel im 2. und 3. Geschoss eine -freit ragende* (d.h. auf der engeren, inneren Seite nicht gestützte) steinerne Wendel- treppe. In eigener Weise findet sich dieselbe in dem runden Berchfrit von Plau in M.-rklenburg angeordnet, indem hier beim senkrechten Durchschnitt der obere Theil 'l'T vom Eingangsgeschoss in das zweite führenden Treppe a Fig. 119) unter dem unteren Theil der von diesem in rrrhung des Treppenaufganges haben können, wenn letztere Einrichtung überhaupt vielmehr ■ :^-n mdcren, von Violl e t-Le-Duc angegebenen Zweck verfolgt. Derselbe bemerkt (Dict. 111., 114 „(.'Antra»"): (fn remarquera, que It* etcaliers ä vi» ne numteut piis de foud, iititix s'iiiterroi»iieiit, 7. ') Frank behauptet zwar a. 0-, dass auch Leitern oder Holzlreppen, in jedem Zwisch.cn- ■ -n durch eine Fallthilr verschlicssbar. „so gestellt wuren. dass man von Stockwerk zu Stockwerk *i Angreifer heim Hitrkzug unter sich bestreichen komile:' ich halte jedoch hei einigermas-en .- ■ .i. 'lugen Herrhrrilen. in welchen die alte Einrichtung erhallen war — so hei ilohenklingeii. I- ■ b'nfels, Hoth wasserstelz etc. — es nie anders gefunden, »1- d.i-s die Treppen all dersellien ■■r-eite Ober einander auffliegen. Fflr eine Fallthilr, die hie oder du früher vorhanden gewe-en - 'i mag, würde dabei zumeist wohl nur Platz gewesen sein, wenn dieselbe nn ihrer Schmalseite " W hkb tatig des Treppenaufganges drehbar war. 236 service; ear les parapets des courtiuee n'tlaient aeeeuible que par lea tour», et let eteatitn da tonn deiteroaient, par conxequent toutes lei tUfeneet supirieures. Ich halle jedoch diesen Zweck einer Unterbrechung der Treppen für einen jedenfalls wenin wesentlichen; denn ein Verrflther wird dem Belagerer von der Höhe der Zinnen aus kaum in einer Weise dienlich sein können, deren Vorhaben schon bei seinem Hinaufeteigen offen erkennbar wäre. Uebrigens hat es bei bewohnbaren Berchfriten gewiss nicht zu den Annehm- lichkeiten gehört, wenn der Aufgang zur Spitze ohne ein Passiren der Zwischen- stockwerke nicht möglich war, und erklärt es sich daraus hinlänglich, dass diese Anordnung der Treppen keinesweges eine allgemeine war. Eine zweckmässige Einrichtung bietet der Berchfrit von Langenau im Lahnfhal. Hier führt in der Mauerdicke der nordöstlichen Seite eine Treppe — und zwar schon vom Grunde des Verliesses aus bis in das über dem Eingangsgeschosse liegende Stockwerk, dann aber erst wieder von dem nächsthöheren bis auf die Plattform. In dem dazwischen liegenden Stockwerk (mFig. ISO) ist daher der Aufstieg nur durch eine bewegliche Leiter mög- lich, eine Einrichtung, die offenbar zur vermehrten Sicherheit der bis in den Berchfrit verfolgten Vertheidiger getroffen wurde Die gleiche Einrichtung zeigt der Berchfrit von Reiffenberg im Taunus. Wenn bei Langenau, wie bemerkt, die in der Mauer- dicke liegende Treppe bis in das Verliess hinabführt, so ist das jedenfalls eine grosse Seltenheit. (Der ebenerdige Ein- gang n scheint erst später durchgebrochen worden zu sein. Die bezeichnete, von da hinaufführende Treppe konnte zweck- mässiger Weise vom Eingangsstockwerk aus durch eine Thür mit Balkenriegel versperr! werden). Bei dem viereckigen Berchfrit von Eckarts- berg in Thüringen führt von einer ebenerdigen Thüre aus, die denselben mit einem anstossenden Wohnbau verbindet, eine sehr enge Treppe in der Mauerdicke — eben- so wie die vordere beim Trifels — in das darüber liegende mit besonderem Ein- gang vom Hofe her versehene Stockwerk. Der Zweck war hier der einer directen Verbindung des Wohnbaues mit dem (oberen) Eingangsstockwerk unter Umgehung des untersten (4,05 m breiten und nicht eben hohen) Thurmgeschosses '). Eine noch eigenthümlichere Anordnung ist es, wenn bei dem Berchfrit der Brömserburg in Rüdesheim die von dem Eingangsstockwerk (a Fig. 121 nach v. Cohausen) aus in der Mauer auf- steigende Wendeltreppe von da ebenso nach unten führt um in etwa halber Höhe des Verliesses seitlich in der Wand desselben auszumünden. Es würde nahe liegen, hier einen ehemaligen Zwischenboden anzu- nehmen, wie er in der Fig. angedeutet ist. Eine ganz eigenartige Einrichtung zur Verteidigung iwar nicht direct des ebenerdigen Einganges, wohl aber des weiteren Aufstieges Von hier in den Berchfrit bietet angeblich die Bunr Freienfels, unweit Weilburg in einem südlichen Seitentliale der Lahn gelegen. In Lotz u/Schneider, Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden findet sich S. 181 davon folgende Beschrei- _, _. bung: „Der . . . viereckige Bergfried mit rundbogiger Thflr iu Mg. lel. .ebener Erde hat über dem Erdgeschoss ein . . . ruiidbogiges ') Nach Lenfeldt, Bau- und Kunstd. Thüringens V. 57 fahrte beim Berchfril Fig. 120. 237 .Tnnoenge wölbe in welchem unterhalb des Scheiteln, gegenüber der Thor, ein viereckiges Loch .angebracht ist, durch welches min mittels! einer Leiter in das zweite Geschoss gelangen kann ,!n der Balkendecke desselben befand sich Ober jenem Loche eine Oeffnung und darüber ,i-t in der westlichen Schild wand des ebenfalls tonnengewölbten dritten Geschosses eine .\L-che mit abschüssigem Boden und einer Oeffnung im Hintergründe. Wurde aus dieser ,vim dem dahinter in der Hauerdicke befindlichen Gange aus ein Stein herausgeschoben, ,«i fiel er durch die genannten zwei Löcher dem in das Erdgeschoss eingedrungenen Feinde auf .den Kopf, sobald derselbe durch das Gewölbe in das zweite Geschoss aufzusteigen versuchte. .Außerdem erlaubt eine grade Ober dem Thurmeingang im dritten Geschoss befindliche recht- .rrkige Thor mit äusserer Spitzbogenblende die Verteidigung seines Einganges." Diese seltsame , aber ge wissermassen amtlich beglaubigte Vertheidigungseinrichtung ver- inbutfte mich zu einem Besuch der Ruine, wobei sich denn freilich ergab, dass jene nur in der Fantasie des Besch reibers vorhanden ist.1) Die .Nische mit abschüssigem Boden" ist nflm lieb nichts anderes als ein Kamin, der nur Aas Eigentümliche haben mag, dass •irr vertiefte Feuerraum unten mulden- - — ~~ ^"■rrtiiif auslauft , im Uebrigen aber n.it zwei seitlichen Löchern für die ungebrochenen) Balken oder Trag- •Vine de« Rauch man t eis, und die .Urffnung im Hintergrunde' ist nur '\.r noch schwarze Mündung des - K..u-hrobres. wahrend fOr den au- sblieb dahinter in der (wenig Ober 1 m dicken) .Schildwand* des Berch- fnh befindlichen Gang Oberhaupt regend* eine Oeffnung zu entdecken _ ^^ __ __ rrr>T .-(. *. Fig. Lii u. 143. Uebrigens HP"^^ H I -vi es ja auch von vorneherein auf •". .— =— ■Irr Hand, dass der Aufstieg in den pjg_ 122. Fig. 123. i*riirn Stock des Berchfrits ungleich ■irisamer und einfacher, als durch solche complicirte Einrichtung, durch einen genügend starken W-chhus des engen Einsteigeloches, und wenn selbst solcher nicht ausgereicht haben sollte, durch ■1« ilirect die Mündung dieses Loches umstehenden Vertheidiger zu bewirken war. Auch die an- .■-I. liehe ThOr des dritten Geschosses, welche die Verteidigung des Thur nie in ganges erlauben soll, -t rin gewöhnliches Fenster ohne alle Einrichtung — wie etwa durch einen Vorbau — ZU einer urh unten gerichteten Verteidigung. Bei engen Berchfrilen mit nicht hohlen Wanden wird der gesa mmte Innen- r.ium vom Verliess bis zum obersten Stockwerk im Wesentlichen durch die dort j'if^-itellten Leitern oder Treppen in Anspruch genommen. Ein Beispiel bietet der H>Tchfril von Ried bei Bozen, welcher im Eingang^geschoss nur 2,40 zu 2,58 m liirj.-firuurn hat. Dasselbe ist natürlich vollends der Fall, wenn, wie bei dem Hauptthurm l"ti Hanstein auf dem Eichsfelde, in diesem Räume eine (steinerne) Wendeltreppe l.i 'aufgeführt ist. Dieser Thurm würde lediglich ein Treppenthurm für den un- -l —senden Palas sein, wenn er nicht noch um einige Stockwerke über die Höhe ••• Kjffhauser südöstlich eine innere runde Wendeltreppe, zur Hälfte in einem vortretenden ■ .'iiU-n Anbau liegend, von dem nordöstlich 7 m hoch liegenden Eingangsstockwerk in das Erd- .-".11.»« hinab. Treppe und Anbau sind zerstört. (Bei freilich flüchtiger Besichtigung des Thur- »>■* habe ich diese Einrichtung nicht bemerkt.) "l Üie Beschreibung der Burg Freienfels ist ausnahmsweise mit dem Schlussvernierk -■ Miitbeilungen von C Th. Reinen* t ein (• versehen; der Irrthum fallt also den oben genannten Ver- '•-— rn de* Inventars nicht direct zur Last. Die »eigen t heimlichen VeKlieidigungsein Mehrungen* «*t-'1«i indessen «och in w. Cohauscn, Wehrbauten ä. il hervorgehoben. desselben hinausgebaut und von da ab um einen inneren (als Gefängnis* dienenden) Hohlraum die Treppe in der Mauerdicke weiter geführt wäre. Es fehlt keinesweges an (einlachen) Berchfriten, deren zwischen dem Ver- liess und dem Zinnenkranz gelegene Stockwerke aus kahlen Räumen bestehen, deren völlig glatte Wände nur ausnahmsweise durch einen nach innen erweiterten Licht- und Luft- schlitz durchbrochen sind1) (Fig. 124 Ein- gangsstockwerk von Neuhaus in Oberöster- reich nach Cori). Soweit dieselben ausnahms- weise mit einem Kamine und einem Abtritt bedacht sind, ist regelmässig das Eingangs- stockwerk damit ausgestattet. So in Star- g a rd (Mecklenburg), N ürburg (Eitel), Schön- berg (Thüringen) vgl. Cap. 15. Bei den Thürmen von Besighe'm ist ausnahmsweise ein Abtritterker erst in dem nächstoberen Ge- schosse angebracht, (a in Fig. 125. e ist der Kamin, v ein von dem anstossenden Haust' in das Verliess durchgebrochener Durchgang. Fig. 126 Durchschnitt in der Höhe des ur- sprünglichen Einganges.) Das Eingangsstock- werk der Berchfrite war durch solche Aus- stattung schon bei dem gewöhnlichen Mangel an Baum und Licht noch keinesweges ai fid 124-. einem ständig bewohnbaren geworden; seine Bevorzugung durch dieselbe erklärt sich dar- aus, dass die Belagerten, welche sich in den Thurm zurückgezogen hatten, hier vor Allem zur Vertheidigung des Zuganges zu weilen hatten und so auch der Feuerstelle, abgesehen t von der Erwärmung des Raumes und der B^ reitung von Speisen, dazu bedurften, um gegen die Angreifer Pech und Wasser heiss zu machen. Selten finden sich Kamin und Abtritt im obersten Thurmgemach unter den Zinnen, wo doch die Wolm- nung des Wächters zu verniuthen wäre.2) Solche Ausnahme bietet der Berchfril von Hohlenfels, Prov. Nassau, doch war hier auf der Spitze desselben zugleich eine Windmühle angebrachl. Der bei Erbauung eines Berchfrits ursprünglich verfolgte _, 1:^?c Hauptzweck: der, einen hoch gelegenen und sicheren Raum für rig. «. die Vertheidigung und als Rückzugsort zu gewinnen, kommt be- ') In Prof. Kraus. Kunst u. Allerth. in Elsasslothr. hat Bd. III H9 ans einer en Beschreibung der Burg Falken stein der naive Satz unbeanstandet Aufnahme gefunden: n den unteren Stockwerken (des Berchfrits) das Licht nicht von aussen eingelassen worden. iuss dieser Thurm notliweiidig in der Mitte freien Raum gehabt und von oben das Ucbl er- ') Mitunter hat man das Eingangsstockwerk der erwähnten Einrichtung wegen als die Fig. 126. 839 :-onders bei den nicht zahlreichen Berchfriten zur Erscheinung, die sich im Wesent- lichen nur als ein enger und finsterer, von starken Wänden gebildeter Schacht dar- 4ellen, um erst in der Höhe, dieser Zweckbestimmung entsprechend, sich beträcht- lirii zu erweitern. Ein Beispiel bietet der Berchfrit der (im Uebrigen bis auf Erdwälle ver- schwundenen) Burg Stolpe, welche neben dem gleichnamigen Orle auf einem der ((der nahen Hügel die Pommerschen Herzöge im Anfang des 13. Jhdts. zur Beherrschung des Stromes und gegen die Markgrafen von Bran- denburg errichteten. (Fig. 127 und 128 senk- rechter Durchschnitt und wagrechter in Höhe di-* Eingangsstockwerks. ') Der runde Thurm r.i(rl 2-j ni über den Gipfel des Hügels auf und ■'-■hl dann noch 15 m tief in der Erde, seine Mauffdirke beträgt 6 in bei reichlich ebenso weitem Innenrauin. Das achteckig angelegte, .'itiz finstere Verliess ist ca. 10 m über der Erde mit einem Kuppelgewölbe überdeckt, in dessen Hüte sich das 60 cm weite Einsteigeloch befindet. In dies Verliess , bezw. aus demselben führt .iu-ht. Einen wohlerhaltenen Zinnenkranz hat U.A. der runde Berchfrit der 1368 — 71 erhaulen Burg-Schwalbach (Prov. Nassau) Fig. 131. Zweckmässiger Weise ist die Brüstungsmauer unter den Lücken wesentlich verdünnt und am Fusse derselben nrwh eine Stufe angebracht. Die Durchbrechung der Wimperge mit je einer Scharte «I bei Berchfriten ungewöhnlich. (Ueber die Locher im Mauerwerk s. S. 167.) Verschiedenste Formen V'in Zinnenlücken neben einander zeigt der Berch- frit von Hohenklrngen am Rhein: zum Theil mit dünner Brüstungsmauer und Holzlade (Fig. Swi. zum Theil bis auf ein enges Fenster — nicht äu-trepragte Schiessscharte — ganz zugemauert und /'im Theil wieder — auf den Angriffsseiten — bis tum Fussboden hinab offen; Letzteres eine Ein- - vioöo. nrli'ung für Kanonen, deren eine aus 1526 auf r,9- '*1- nur 50 cm hoher Laffete noch dort steht. In späterer Zeit durchbrach man besonders im Süden unseres Gebietes den Iwrhfrit oben auch mit Scharten für Feuerwaffen. Die drei bewohnbaren Bercli- :rte von Wehrburg, Ehrenburg und Planta in Südtirol (Fig. 132 bis 134) t'tm solches in verschiedener Anordnung. Einfache, grosse, nach aussen all- -itijr erweiterte Scharten anstatt der Zinnenfenster zeigt der mächtige Berchfrit der ""liattenburg in Vorarlberg. Auf der Vorderseite des Thorthurms des Bischofs- l.'.f-* von Chur in Graubünden sind die beiden äusseren der drei Zinnenlücken u< Dinglich bis auf solche Schiessscharte zugemauert, während bei dem gleichfalls '> N' o t h we nd i g ist das ja schon überall da, wo die Wintpergc abgewässert oder schwalben- - »tnxffirmig ausgezackt sind, ') So bei den Berchfriten von Sargans (Schweiz), Langenstein (Baden). Cor! ver ■•'tdaher a. O. ». 65 die oben angefahrte Angabe v. Oohausens mit dem verbessernden Zu- ■i'jt, dan jokhe t'ehermauemng .spater ruikam*. 24ä später (in Mauersteinen) erneuerten obersten Theile des Berchfrits von Neuenbürg im Cant. Thurga« neben offenen Zinnenfenstern nahe der auf der Angrinsseitc liegenden Ecke gleichfalls zwei Schlüsselscharten angebracht sind. Der ersichtlich I Fig. 132. ft Fig. 133. Fig. 13*. ebenso einer späteren Zeit angehörende obere Theil des auffallend achmalen1) Berrii frits von Veldenstein (Bayern) hat im obersten Stock' (ausser einem Abiritt l neun Fenster- und z. Th. Schartenöffnungen und in dem darunter liegenden sieben Schieß- scharten. - Bezüglich der Ueberdeckung der einzelnen Stockwerke des Berch- frits wurde bereits bemerkt, dass in den meisten Fällen das Verliess und das oberste Geschoss unter dem Zinnenkranze Gewölbe, die Zwischengeschosse Balken- decken haben (vgl. Fig. 68)a). Abgesehen davon, dass die gerade umgekehrle Anordnung gewiss niemals vorkommt, finden sich doch mancherlei Abweichungen von dieser Regel. So ist bei dem (alten) Berchfrit der Wartburg und bei dem- jenigen von Gösting in Steiermark ausser dem Verliess nur das Eingangsgeschoss. bei Lieben zell überhaupt nur das oberste Geschoss allein überwölbt. Bei La n genau (Rheinprovinz) ist das oberste Gewölbe durch eine gleichsam einge- schobene Balkendecke in zwei Stockwerke getheilt (Fig. 120), bei Biermannstein unweit Wetzlar war dies bei den beiden Gewölben desThurmes der Fall. Außer- dem sind die Berchfrite nicht selten, die, wie Besigheim (Württemberg), Arn- stein (Harz), Bentheim (Westfalen) und die Pfalz in Rhein, ausschliesslich überwölbte Stockwerke, oder, wie Leonstein in Steiermark, Hohenklingen, Blatten und Castel in der Nordostschweiz nur Balkendecken haben. Letzlere* war besonders bei den einfacheren bewohnbaren und daher einen weiteren Innen- raum bietenden Berchfriten, u. A. überhaupt in Tirol durchaus die Regel. Bei dem obersten Geschoss wurde besonders wegen der Feuersicherheit bei Belagerungen das Gewölbe bevorzugt. Bei dem Berchfrit von Hohenklingen ist dieselbe auch ohne ein Steingewölbe dadurch erreicht, dass auf die Breitertage des Balkenbodens noch eine 40 cm dicke Mauerung, wohl grösstentheils aus einem groben Estrich bestehend, aufgebracht ist. Es ist anzunehmen, dass Aehnliches aueli ') Im Eingangsstrick werk 0,8 zu 5,6 m lichte Weite bei 1,20 m Mauerdicke. ') Wenn in Stieve, Vogesenfdhrer (1873) I 64 von dem Berchfrit von Greifen- stein bemerkt wird, dass derselbe anstatt der Gewölbe mit grossen Steinplatten gederfci sei, was mehrfach zu der Vermuthung römischen Ursprungs Veranlassung gegeben habe, so beruht das Ganze auf einer miss verständlichen Auffassung des in Seh vreighftuser et Golbery, An- tiquites de l'Alsace (1838) II 1137 Bemerkten. Fig. 135. 243 -on-t, wenngleich nicht immer, bei einer zu oberst befindlichen Balkendecke gebräuch- Ihh war. Bei dem Wohnthurm von Thun hat man hier über Ziegelplatten einen Marken Estrich aufgetragen. Auch sonst wurde wohl beim Mangel eines Steingewölbes der Berchfrit hier ol**n durch Balkenwerk besonders fest gemacht. Der Berchfrit von Hagen wyl O'anl Thurgau) hat da mehrere starke Balkenlagen übereinander, der eine der beiden von Gottlieben ebendaselbst zeigt in Mauerwerk eingebettet die in Fig. i:J3 wiedergegebene das Ganze kräftig zusammenhaltende Balkendecke und der RtTt-hfrit von Hohenklingen ist auf den beiden dem Angriffe ausgesetzten Seiten hinter dem Mauerwerk noch durch eine aus unmittelbar an einander stehenden dicken Kilken bestehende Wand verstärkt. Als man steinerne Berchfrite zu bauen begann, lulle man auch bei uns bekanntlich schon seit Jahr- hunderten bei Kirchenbauten den Gewölbebau angewandt Aachener Münster 796 —804), und so hat denn auch »•iiifr der ältesten anscheinend sicher datirbaren Berch- frit» . derjenige der Wartburg, wie angegeben, Gewölbe- •l"ken. Mit Hecht bemerkt daher auch v. Gohausen, Bergfriede S. 47, dass U-i denjenigen des 10. und 11. Jahrhunderts schon „ Kuppel- und Klostergewölbe ■»im»- Rippen* vorkommen, während im 12. Gewölbe mit wulstförmigen Rippen sich üuk'n mögen. Es ist nur die Form und Aus stattung der Gewölbe, welche auch lii'T den sich entwickelnden Baustilen gemäss einen Schluss auf die Bauzeit zulassen.1) Anders behauptet Köhler a. O. S. 115, dass erst „die Bergfriede seit der 2. Hälfte des I- Jahrhunderts sich durch gewölbte Etagen vor den früheren auszeichnen", und an anderer Stelle, x llt, ist ihm der Umstand, dass bei dem Wartburgthurm „das Erdgeschoss und die 1. Etage ge- •»"4t Mnd, '.sogar; ein Zeichen, dass der Thurm erst dem 13. Jahrhundert angehört.* Als Beweis -***- Lehrsatzes soll es anscheinend dienen, wenn es a. O. S. 415 heisst: „Die Thflrme des 11. ■• ■•! zum Theile noch die des 14. Jahrhunderts, wie die der Habsburg, der Maxburg, von Trifels ' ii-ii wich keine überwölbten Räume im Innern.* Statt eines Weiteren nur der Hinweis darauf, : — auch der 1271 erbaute Berchfrit von Blatten deren „noch* nicht hat! Der Trifelsthurm hat /*v«*n nur überwölbte Stockwerke*). Man konnte das stärkere Mauerwerk der Wände in den oberen Stockwerken •!•> Berchfrits füglich ersparen, da derselbe bei den unzureichenden Angriffsmitteln / f^-r Zeit hier weniger gefährdet war. Das Einfachste war daher, die Balkendecken «'••r Zwisclurotockwerke auf inneren Mauerabsätzen aufzulegen, welche Letzteren • - h häufig nur je auf den beiden Seiten finden , auf welchen die Balkenköpfe zu r.».»-n hatten. Dass indessen die hiedurch veranlasste Verjüngung der Wandstärke * ■ ht immer erwünscht schien, ergiebt sich daraus, dass dieselbe sich mehrfach mit Fms* vermieden zeigt. In einigen Berchfriten finden sich die Balken auf Krag- •* nen aufgelegt8), wie bei den übrigen Burggebäuden, in anderen sind ihre Enden ') Es darf dabei indessen auch die Möglichkeit nicht übersehen werden, dass ein Gewölbe • •* •jsiter einem älteren Berchfrit eingefügt wurde. So hat derjenige der 1167 genannten Nur- .ffin der Eifel im Eingangsstockwerk ein Gewölbe aus Tuffstein, .dessen sechs Basaltrippen auf » -'vrroiwilen des Uebergangsstils ruhen* also nicht der ersten Anlage des Thurmes — wohl im \n!.iijff de« 14. Jhdts. — angehören können. (Vgl. auch Bau- u. Kunstdenkm des Hbz. ' -blenx S. 41.) *) Eine Ähnliche Art der Beweisführung desselben Schriftstellers vgl. oben S. 415. % Der sechsstöckige Berchfrit von Gross- Gerolds eck im Wasgau hat nur einmal in 16* *:r»V}i n *. f ~*~ +.-j\ i~- ■?• r,^a >r» ii r- -=n^-fnaa*-r: — Grzweekmassig freilich '.i- -^-n ?-..: *vj-r a«.i:i v— iiLi if-t r^^t-a L."=Lnnac C--*r anderen haben die z-r-r.^~-^ • .a ?u.-:l c Ti'äTDpefi. die der meisten r-n-r-n. n -rii: :: ir: tci! 5'ldiirol keine innerer A-:-/.'j.- In fri" - ;..ih '. i-:-rl Tlinrgau' bilden auf den -t'>c I^u^---a ie~ äcir.iä rv±:>^ki)ren Innern einige - rf-tiü-- S ir..j^ta -n«r i^c!paid siarke Trapleiste -. -„ ?~i 1 :-" . t-:- :>r -o'i ::« iü^ Berthfril von Wilden- '*' z i?f jc !»>£-viJ: i^ aüef i*rhjoen and unten abpe- n>nd«f f.-.l-'. :.rj: ;*- ^'i^r jf— -ö-n£'z-i =t i> £zr*-o den Absatz veranlasste t"-r, Irnr.r* «ii-: ..-'.s zr..-_i-; .-•; T^i^r ":•=-- :a" . ia.^ ir«r demselben die nächsten Lay«n -l«- der. Frr~^i2.iwi>«;2 S« ^nrrea Maaerabsatze auf das Alr*r >W fii.i^ »L.««g. in.: i»ir - l Le- Eirfil .2 E^i if ri-::hr. II. 4) gegenüber den in glm*h«r Maj*r^.i'j* i.\f*r*-j*-.-*n cbt;^^-» .•snistt ? -r^'3.- - 31 öer Architektur bekunden" und »Iah** «-sl «xhuwe." ..i=en- t>-«r i:bcv mn r->ü*kbl annehmen, dass die V*Tt'Alk/iminr.ar-j( 4*r 6«K£ ;-ü "^i »-^'-rai ■Sun.» spä_er 'ttia peAhrt babe. die Verjflngonir lUtt 'AtKttt H**t$.it&*. xa KtrsM-MO. In. Tiü-um «ai B«>±±ite mit und ohne solche Ver- jfinfrang m all"» Zei*.ec f*fc*»t w..r6ec *: *■ c Er-ier»n in^aäft &ts Rudelsburg schon im Hfhm, »f«n Ltttztitren -Wi«^» vec Rs:.;ii*ab*r; 131 Eaii* ies dreüebnlen Jahrhunderts. Die .Stark«? dies«' Maa^rabsiize ist eine stör verschiedene. Nach v. Co- hauaen (Bergfriede S. 2*i beträft ?i-r 6 bis 12 Zoll; indessen finden sich auch weit bedeutendere Mas.^e. So wird durch solche Absätze bei den Berchfriten von l'li-sie and Eisenhart die Maliers!. "nie von 4 m auf 2.80, bezw. nur 1 m ver- jüngt. ('Vgl. auch Fig. 127.1 — Mitunter wurde die Verjüngung des Mauerwerkes nach oben auch in Form äußerer Absätze beliebt, die jedoch nicht entfernt breit genug waren, um etwa als Wehrgänge dienen zu können. Hier fiel natürlich der Nutzen der Ab- »atzc, als Auflager für die Zwischenböden zu dienen, fort und dieselben waren da- lier nur angebracht, um ein in der Höhe überflüssig starkes Mauerwerk zu sparen, und vielleicht zugleich , um den sonst einförmigen Umrisslinien des Baues eine ge- fälligere Mannigfaltigkeit zu geben. Auch diese Bauform bat man zu Altersbestimmungen nutzen zu können ge- glaubt. Bei Besprechung des in zwei solchen Absätzen aufsteigenden Berchfnts der Oh er bürg zu Rüdesheim(Fig.l40)schreibtv.Co hausen, Nass. Ann. 1837 S. 18 : , Dil 'hc Art, auf der Aussenseite die Mauern abzusetzen und nicht, wie es mindestens „schon «cit dem XIII. Jahrhundert in kirchlichen und Profanbauten ganz allgemein „ geschieht, nach innen, giebt dem Thurm eine in das XU., vieleicht XI. Jahrhundert „hinaufreichende Bauzeit. Sie ist z. B dem nordwestlichen Portalthurm des Domes .von Wetzlar, dem Kirchthurme von Neuenahr (Beul 990), dem Bergfried der Sirs- „luirg an der Saar und anderen eigen".1) Offenbar ist die hier gemachte Schluss- liilgi'i'tmg keine nothwendige und überzeugende, da ja nicht ausgeschlossen ist, dass ni'lii'iii tiitiüin ntlgcmein üblichen inneren Absetzen der Thurmwandung auch iIit Miiic nltinii Absud, hihihI Km^teine, Zu den Ausnahmen gehört es, wenn im Berchfrit von \Ynrtli«iiii um Muln nur in den 4 Ecken je ein solcher Kragstein angebracht ist. ') In d"ii Alleren „Wohrbauten" desselben Verfassers S. 30 beisst es, dass diese äusseren AlwIUrc ,,ni>i'i'liini|il «In dein IS. und früheren Jahrhunderlen eigenes Merkmal sind" und „sieb an den meUim wi|riiiierthllrmen nun der Hnhenstaufenzeit in Bayern und in der Rhein- phdi ilniUn," 2*5 plrirhzeitig Ausnahmen vorkommen konnten. Grade das Burgbauwesen weiss j.i durchweg in seinen Einzelheiten nichts von solchen starren überall Schablonen- massig befolgten Regeln. So fehlen denn auch nicht nur, wie vorhin gezeigt, die inneren Absätze bei nicht wenigen älteren wie späteren Berchfriten ; auch die (mehr- uihen) äusseren kommen noch lange nach dem Beginn des 13. Jahrhunderts vor, -nz.B. bei dem Berchfrit des erst 1350 erbauten Rauenstein in Thüringen, wie auch von nichtburglichen Bauten bei dem um 1321 errichteten .Pulverthurm" zu Konstanz1}. In anderen Fällen erweitern sich diese Absätze zu wehrbaren Umgängen. So auf Erkartsberg in Thüringen, bei dessen Berchfrit der untere von der an- lassenden Ringmauer, der obere 1,50 m breite vom Thurminnern aus zugänglich kL*) In besonders grossartiger Weise sind diese Wehrgänge bei dem Berchfrit von Freudenberg am Main entwickelt .Fig. 137). Die 2,35 m starken Absätze waren mit gezinnten Brustwehren am- ff'ben. aus welchen beim unteren hof- warls eine doppelte Pechnase, an den Ecken der oberen runde, gleichfalls mit Fluglöchern versehene Eckthürmchen vorsprangen. Ueber den Aufgang zu 'I'Rselben ist oben S. 230 das Nähere an- gegeben. Der von der unteren Ab- f.ivung an aus Buckelquadern errichtete Bau misst unten 14,65 m Seitenlänge M 6 m lichter Weite.8) Nur einen -ilihen Absatz, bezw. Wehrgang hat iler runde Berchfrit von Felsberg im He>-ischen. Bei anderen war derselbe ■nf Rundbogen (event. mit Gusslöchern) »•■rgekragt, so in Burg Weiteneck an 'ler Donau und bei A u erbe rg (Fig. 380) Ihr Hauptthurm der Wasserburg Stein am Rhein unweit Worms hatte nach — ~ Merian die Gestalt Fig. 138. Mit Vor- . Fig. 137. ü-U- wurde diese (Butterfass-) Form bei städtischen Befest igungstliürmen in An- *-iidung gebracht. Mitunter ist ein zurücktretender oberer Theil des Berchfrits erst u späterer Zeit aufgebaut worden, so beiSchluss Büdingen*) um 1500, bei Falkcn- •'• in im Harz 1592. ') Nach einer ganz unbegründeten Behauptung Nahers (Burgen Her Rheinpfalz S. 11) • -i.| die Abfassungen der Aussen wände auf der Hohe des Einganges eine Eigentümlichkeit der iWtorhen Burgen und der rheinisch-fränkischen Schule." '} Beide waren wohl (rilher mit den für die Vertheidiger notbwendigen BrOstungK- i-.jern umgeben. "J Ein nichl minder gTossartiger Berchfrit dieser Art ist derjenige der Osterburg (3) ■■■ Thorinfen. Der hohe und sehr dicke unlere Theil des runden 73 m hohen, der Zeit um l*X> : whriebenen Thurmes („Sorben warte'") ist wie der zweite, sehr zurück tretende mit Zinnen um- .*-:*n. L'eber dem Letzteren erhebt «ich eine schlanke achteckige Pyramide mit in der Höhe vor* Mragler dritter GaUerie. *) Kunsldenkm. im Ghzlll. Hessen. Kr. »Odingen S. Bf. Mg Wohl nnr ausnahmsweise war der zu einem Wehrgange er- weiterte Absatz (von Alters her?) überdacht. Der alte (mir nicht näher bekannte) runde Berchirit von Idstein (Rbz. Wiesbaden) hat oben Ian dem drei Stockwerke hohen Unterbau über Sandsteinkragsteinen einen Rundbogenfries von Backsteinen, sodann eine Hohlkehlenaus- kragung unter dem mit 2 Pechnasen und mit viereckigen Fenstern von Sandstein versehenen Wehrgange, dessen Dach sich an den stark zurücktretenden runden Oberbau anlehnt.1) Auch bei ■ läo Felsberg (Rbz. Cassel) soll dieser Wehrgang überdacht ge- Flg . 13Ö wesen seina) Mitunter trat gewissermassen an die Stelle des unteren Wehrganges der Felsen, auf welchem der Berchfrit errichtet war. Zweckmässiger Weise stellte man den Letzteren gern auf einen besonderen im Burgbering — sei es natürlich oder beim AbsDrennen der Bausteine ausgespart — sich erhebenden Felskopf. Wohl das eigentümlichste Beispiel dieser Art bildet der „steinerne Beutel* (Fig. 139), fast der alleinige Ueberrest einer der über Wai- schenfeld in der Fränkischen Schweiz ehemals vorhan- denen Burgen. Bot dieser Felskopf neben dem Thurm norli hinlänglich Platz , wie bei Sterrenberg am Rhein und Leonstein in Kärnten (vgl. an anderer Stelle dieses Kap.i so wurde derselbe — event. mit einer Futtermauer um- kleidet — gleichfalls durch eine Brüstungsmauer zu einem Wehrgange ausgestaltet.3) (Vgl. auch die wehrhaften Palase von Altbodman und Gräplang Cap. 448.) Mitunter war der unterste Theil des Berchfrits in ge- ringem Abstände von einem Mantel umgeben, der sich in mehreren Stockwerken mittelst Tonnengewölben an jenen an- schloss. Ein Beispiel bietet die Boosen- oder Oberburg c-._ 130 "' zu Rüdesheim.*) Der Thurm, 38 m hoch mit 9,90 bis bzw. 11 m Seitenlänge und 3,50 m dicken Mauern fast in der Mitte der 'nur ein Viereck von 30 zu 33 m bildenden Burg stehend, war (Fig. 140) bis zur Höhe von ca. 11 m auf drei Seiten von durchschnittlich 2 m weiten , in drei Stockwerten gewölbten Räumen umgeben, welche mit dem Thurminnern in keinerlei Verbindung standen. Ein besonderer Anlass zu solchem Verstarkungsbau grade bei dieser Burg ist nicht ersichtlich. Wenn v. Cobausen a. 0. die Nähe des ansteigenden Berges hervorhebt , auf dem mit Leichtigkeit die Wurfgeschütze des Belagerers aufgestellt werden konnten, so würde derselbe Anlass ja bei den zahlreichsten Burgen in wem'gstens gleichem Masse vorgelegen haben. Die Burg wird 1276 zuerst genannt. Einen ähnlichen, offenbar erst nachträglich angebauten Mantel hat der Berch- frit von Wert heim am Main (Fig. 141). Derselbe besteht aus zwei im Lichten je etwa 2.5 m hohen und 1,7 breiten tonnengewölbten Stockwerken, die, mit einzelnen ziemlich weiten Fenstern versehen, zur Vertheidigung nicht eingerichtet sind, doch ') Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 4«. ■1 l.oi e. Kuii-Ilopoprapliie I. 207. *> Wlwr eine gleiehe Kinrichtunft >>ei dem ttoiijou von Monlrichard in Frankreich s. L)e C.sumont. Abere.Iaire S. 3d£ "1 v Cohauseu. N'ass. Annalen XX. I, S. 17 ff., welchem Aufeatze auch Fig. 1W entnommen W. Ein Modell wohl 17. Jhdls. hetindet sieh in Wiesbaden. dürfte über dem oberen Stockwerk ein Wehrgang mit gezinnter Brustwehr vorhan- den gewesen sein. Von diesem ans ist spater ein Eingang in den s^s^n, Berchfrit durchgebrochen. Letzterer >C»iS'^'-*f>5 M, auf der Angriffsseite stehend, dem überhöhenden (spater noch mit einer Citadelle bewehrten) Berg- nliken entgegengesetzt. An seinem Fusse ragt der Burgboring, mit • iner polygonen Futtermauer be- ki.'idet, in den schluchtartigen Hals- ;-r li mir i bis bezw. 4- m über drin äusseren Baugrunde erhebt, aber .wie von oben ersichtlich, überwölbt ist".1) Eine in mehrfacher Beziehung ähnliche, aber doch wieder ganz eigenthüm- --!■•- Einrichtung zeigt der achteckige Thurm des allen Schlosses von Jagsthausen i Württemberg), der, nahezu 14 m stark um 1500 auf den Grundmauern eines filteren Thurmes erbaut wurde. In ihm befindet sich2) unter dem Niveau des Schlosshofes ,■'''■„'»■11, das sehr tiefe Burgverlies*, welches einen runden engeren Thurm inner- I ilb d.-s grossen bildet, so dass zwischen ihm und den Umfassungsmauern ein l'uum bleibt, welcher durch ein in halber Höhe angebrachtes Gewölbe in zwei ') v. Essen wein, Wohn hau S. :t3. Die«r überwölbte Ksium ist allerdings „ohne :>-tnii-tioti*zeichnung der stets bewohnt gewesenen Burg wird dann auch in Brockbaus' 1 nr. -Lexikon Bd. 3 .als Beispiel einer nur Tür Besatzung*! wecke dienenden Anlage* weiter •-.-lireuX! 'l .Vieh einem Vortrage des mit der Wiederherstellung des Schlosses betrauten Prof. Beyer - i.wih. Chronik, Beilage des Schwab. Merkur. Ifi'8 Xr. H7). 248 Stockwerke getheilt ist. Hier bildet also die Süssere Thurmwand selbst und zwar nur unterirdisch (vermuthltch zum Schulz gegenUntergrabung) einen mehrstöckigen Mantel um einen engeren inneren Thurm. Das Erdgeschoss und das nächstfolgende des achteckigen Thurmes wird durch je eine grosse Halle mit einem auf 4 Säulen ruhenden Kreuzgewölbe eingenommen.— Die äussere Verjüngung der Berchfrite findet sich auch, und zwar am häutigsten bei Rundthünnen, all- mählich, d.h. ohne Absätze durch- geführt. Dieselbe ist öfter so gering, dass sie nur durch Messung wahrzu- nehmen ist, bei anderen Thürmen in- dessen sehr augenfällig. Beispiele sol- cher .anlaufenden* Berchfrite bieten Fürst enberg, Neu katze neinbogen Diez, Münzenberg, Vetzberg, Windeck, Strahlenburg, Schar- fen st ein, Frankenburg, Hohnact Plixburg, Stargard, Steinsberg u. s. w. Ausnahmsweise findet sich solche Verjüngung auch in starkem Flfj.lTl. Maasse bei dem viereckigen Wohu- thurm von Roppershausen. In Baudenkm. im Rbz. Gassei S. 229 wird hieraus auf eine romanische Bauzeit desselben geschlossen. Solcher Schluss ist jedenfalls nicht zuverlässig; Neukatzenelnbogen wurde z. B. erst 1393 erbaut. - Bezüglich der Form des Daches bemerkt v. Cohausen, Nass- Ann XXIII S. 100 bei Beschreibung des Berchfrits von Entenfels, dass „ein gewalm- tes Satteldach mit kurzer Firste immer im Gegensatz gegen den spitzen Kirchthurm- helm für Burgthürme in Gebrauch war". (Fig. 142 zeigt den auf der beigegebenen Abbildung dem Berchfrit gegebenen Ab- schluss.) Solcher characteristischer Unterschied zwischen den Dachformen der Kirch- und der Burgthürme hat jedoch als ein durchgängiger jedenfalls nicht stattgehabt. Auch bei Ersteren waren im Mittelalter, wie bekanntlich auch noch Fin 142 heute, die spitzen Walmdächer in dieser Gegend mehr, in "" jener weniger im Gebrauch ebenso wie — nach alten Ab- bildungen und erhaltenen Bauten — bei Burgthürmen auch die in eine Spitze aus- laufenden „Helmdächer*. Neuere, unter ihnen besonders v. Essenwein, lieben es, bei ihren ,Ke- constructionen" dem Gefälle der Thurmdächer einen einwärts gehenden Winkel zu geben und zwar auch da, wo denselben nicht ein Wehrgang sich anschliesst. (Fig. 143 aus Kriegsbauk. S. 31. Berchfrit Von Landeck.) Dass diese Form etwa durch 251 - solche nur diejenigen von Seh rof fenst ein im Innthalo 1 1;:. 534) und II o c h n a t u p n s im Etschthale bekannt. Bei ■ iden liegt (bezw. lag) das Dach hinter den schwalbenschwanz- rmigen Zinnen, und es versteht sich wohl von selbst, dass auch die : h firme selbst einen entsprechenden schrägen Abschluss haben, "ibei die höhere Seite auf der Bergseite liegt. Vgl. auch Alt- '".dmau, Fig. 447. Ueber nach unten geknickte Dächer s. Cap. 14, über zeit- weilig oder immer unbedachte Thürme Cap. 13. — fiegen das Ende der gothischen Periode wurden flankirende :.■ kthünnchen, besonders in der Höhe vorgekragte, sowohl bei Putaseu als hei «rchfriten (bekanntlich auch bei Kirchthürmen) beliebt. Sie waren bei diesen -Hmders da zweckmässig, wo das auf den Zinnen liegende Dach die Möglichkeit r-ien Umherschauens beschränkte. Fig. 148 fij.lW* Fig,tt9. Fig 150 Solche die Plaltfonn flankirende Eekthürnio sind, wie nahe liegt, hei runden f'i'hfriten seltener als hei viereckigen. Ungewöhnlich stark entwickelt erscheinen -■•- bei dem runden Binhfrit von (irossstei nheim am Main, Fig. 149. Wie dr (Jnmdris- der C.t,5 m Durchmesser hallenden) Plallform, Fig. I4'.lu '), zeigt, sind ■■■ nicht ganz gleich constiuirt. Wenigstens dieser obere Theil des Thurmes ist „■■wi-i nicht jünger als aus der Zeit des Neubaues des Schlosses durch Er/hischof «of brummt und tiirhl elwa Schießscharten, da sie uiiiiiitt«lli:ir am Ku«s* der Mauer aD|ie. I'J'M HDd. '■ Heide Fi^. itarh Ku nslden km. im G^hzth. Hessen. Kr. Offenbart! S. 56 f. 250 wie solches Winkler bei einem Reconstructionsentwurf von St. Ulrich im Was- gau (nicht im Buchhandel) angenommen hat (Fig. 146). Es ist mir indessen keines- weges wahrscheinlich, dass solche Zinnen gewöhnlich so überdacht waren. Wenn bei dem Nassauer Hause aus Schönheitsrücksichlen die Zinnen mit eigenen Abschlüssen aus verziertem Haustein versehen wurden und doch das Haus als solches nicht wohl ohne voll- ständiges Dach sein konnte, so ist durchaus nicht abzu- sehen, aus welchem Grunde man bei den Zinnen eines Burgthurmes nicht in einfacherer und in jeder Beziehung zweckmässiger Weise ein den ganzen Bau überdeckendes Dach immer direct auf die (nicht abgewässerten) Winl- perge aufgelegt haben sollte. Man wird solche Ueber- deckung auch der abgewässerten und der ausgezackten Fifl. 146. Zinnen allerdings da annehmen müssen, wo etwa für den Ablauf des innerhalb derselben niedergehenden Regenwassers keine Vorkehrung getroffen war. v. Essen wein will, Wohnbau S. 34, auch den Gescheibten Thurni bei Bozen mit einem Dache überdecken, welches (Fig. 147), frei über den ausge- zackten Wimpergen schwebend, den oberen Theil derselben in einen nicht weniger als 2 m breit ausladenden Wehrgang einschliesst. Auch wenn an den Seiten der Wintperge die Mauerleisten, auf welchen dieser „reconstruirte" Aufbau ruht, wirklich vorhanden sein sollten1), würde derselbe doch, so construirt, schwerlich in dieser Höhe einem Sturme haben Stand halten können, auch scheint mir die schwalben- schwanzförmige Gestaltung der Wintperge nicht dazu bestimmt gewesen zu sein, m einem Wehrgange versteckt zu werden. Vgl. auch Cap. 16 und 14. Wenn das Dach nicht auf der dünneren gezinnten Brustwehr, sondern (in einem zur freien Bewegung hinter derselben genügenden Abstände) auf der Mauer- masse der Thurmwandung selbst ruhte, war es wohl regelmässig aus Bruch- oder Hausteinen aufgemauerl. Von den wenigen erhaltenen Beispielen sind die Berch- frite von Rudelsburg (Fig. 148) und dem benach- barten Saaleck (Cap. 12) zu nennen.2) Vorrichtungen zum Wasserablauf hinter der Brüstungsmauer (vgl. oben S. 240) lassen auf ein so zurücktretendes Dach schliessen.8) Selten finden sich auch mit einem einseitigen, Hg. 147. sogenannten Pult-Dache gedeckte Berchfrite. Mir sind ') Sie sind das meines Erinnerns nicht. Irgendwelche leichte Holzconstruction scheint freilieh an dieser Stelle einmal vorhanden gewesen zu sein. ?) Bei dem Berchfrit der Rudelsburg ist am innern Mauerwerk zu ertennen, dass auch hier das pyramidenförmige Steindach nicht mehr (wie v. Ritgen, Wart burgführer 211 meint' in ursprünglicher Form erhallen ist. ') Bei dem jetzt ganz überdachten Berchfrit der Ruine Sprechens tein am Brenner sind die mehrfachen die Bröstungsmauer durchbrechenden Löcher gleichfalls für den Wasser- 251 ab «»Irhe nur diejenigen von Schroffenstein im Innthale Ki|r. 524) und Hochnatur ns im Etschthale bekannt Bei beiden liegt (bezw. lag) das Dach hinter den schwaibenschwanz- ftrmigen Zinnen, und es versteht sich wohl von selbst, dass auch die Thiinne selbst einen entsprechenden schrägen Abschluss haben, wobei die höhere Seite auf der Bergseite liegt. Vgl. auch A 1 1- lioriman, Fig. 447. L'eber nach unten geknickte Dächer s. Cap. 14, über zeit- weilig oder immer unbedachte Thürme Cap. 13. — Gegen das Ende der gotbischen Periode wurden flankirendc frklhürmchen, besonders in der Höhe vorgekragte, sowohl bei l'ulasen als hui H-rchfriten (bekanntlich auch bei Kirchthürmen) beliebt. Sie waren bei diesen I--Mtnlers da zweckmässig, wo das auf den Zinnen liegende Dach die Möglichkeit fD'ipn l'mherschauens beschränkte. Fig. 148. Ftg 150 Fig. 149. Solche die Plattform flankirende Eckthürme sind, wie nahe liegt, bei runden I- ii hfriten seltener als bei viereckigen. Ungewöhnlich stark entwickelt erscheinen •-■■ bei dem runden Berchfrit von (irosssteinheim am Main, Fig. 149. Wie ii-r (trundriss der (9,5 m Durchmesser hallenden) Plattform. Fig. 149a1!, zeigt, sind •■■ nicht ganz gleich conslniirt. Wenigstens dieser obere Theil des Thurmes isl ;wi-t nicht jünger als aus der Zeit des Neubaues des Schlosses durch Erzbischof ■■u i( U-limml und nicht etwa Seh iesssc harten, da sie un mittel dar am Kusse der Mauer anye- i Beide Kiifft- narh Kunstdenkn i Gfhzth. Hessen. Kr. OI7enb»eh S. 5ti f. 252 Konrad III. von Mainz 1425 — 31. Nach Baudenkm. im Kbz. Wiesbaden 2W liess Graf Philipp zu Nassau, f 1509, dem runden Berchfrit von Idstein einen hohen Helm mit 4 Ecklhürmchen aufsetzen, wie solcher noch bei Dillich abgebildet ist. Der Berchfrit der 1330 erbauten Bischofsburg von Eifeld (Eltville) im Rhein- gau (Fig. 150) giebt ein Beispiel eines schon ursprünglich mit Eckthürmchen ver-' sehenen Thurmbaues. (Vgl. auch oben S. 229) Etwa vom Ende des 15. Jahrhunderts an begannen überhaupt besonders grössere Herren in den von ihnen bewohnten Burgen dem Berchfrit, der seine alte Bedeutung als Wehrbau guten Theiles verloren hatte, einen reicheren und schmuckvolle- ren Abschluss zu geben. Ein wohlerhaltenes und sicher datirtes Beispiel bietet u. A. die Wasser- burg Erbach im Odenwald. Ueber einer Galerie stichbogiger Fenster erhebt sieb, aus dem Kreis- rund in ein Sechseck übergeführt, der ungemein schlanke schiefergedeckte Helm, durch eine Laterne unterbrochen und mit kleinen Dachfenstern ver- sehen, während an seinem Fusse drei erkerartige Ausbauten mit Treppengiebeln vorspringen. Nach Prof. Schaefer, Kunstdenkm. im Ghzth. Hessen, Prov. Starkenbg. S. 51 — dem auch die Abb. 151 entnommen ist — wären bei diesem, 1497 erfolgten Umbau „die Lucken der Scbarten- zeile in LichtÖffnungen verwandelt worden;" allem Anscheine nach schliesst jedoch der ältere Thurra- bau mit den Kragsteinen für einen Umgang über den Buckelquadern ab, und gehört schon die in ■ ■*■ - glatten Quadern ausgeführte Fenstergallerie (über welche auch die langen Konsolen der Erker hinab- reichen) dem Neubau an. Die von Erbach kommen zuerst gegen 1150 urkundlich vor. Der vormals freistehende Berchfrit ist später zu einem Treppenthurm des 1736 angebauten Schlosses umgeändert worden. Minder schlanke nachmittelalterliche Abschlüsse erhielten gleichfalls im Ghzth. Hessen die Berchfrite von Breuberg und Ronneburg. Die mannigfaltigsten Abschlüsse alter Thürme — besonders Zwiebeldächer oder vier Giebel — zeigen Merian und ähnliche Bildwerke jener Zeit. Man wird ziemlich unbedenklich alle Oberbaue der Berchfrite, welche nicht ein einfacheres Dach auf — vom Pultdache abgesehen — wagrechtem Mauerrande (allenfalls mit Eckthürmchen) zeigen, als nach- mittelalterliche Aufsätze ansehen dürfen. Bei den Schlossbauten der Renaissancezeit zeigen die oben reich und mannigfaltig — unter bevorzugter Anwendung geschweifter Dachformen — ausge- stalteten Hauptthürme vollends, dass sie nur noch zur Zierde und etwa der weiteren Aussicht wegen erbaut wurden. Auch alte Berchfrite sind in späterer Zeit mit Aussichtsgalerien an Stelle der Zinnen (Gutenberg am Neckar) oder des Umganges (Greifenstein an der Donau) versehen worden. Mitunter suchte man sie durch Ausbrechen grösserer 853 Fenster wohnlich zu machen. In eigenlhümlicher Weise ist derselbe Zweck bei Speburg an der Saale erstrebt, indem man (Fig. 152) den oberen Theil des wohl aus dem 12. Jhcit. stammenden runden Berchirils von 50' Durchmesser und 20' Mauerdicke zu Anfang des 16. durch den Anbau von vier drei Stockwerk hohen Erkern erweiterle. — Ein besonders bemerkenswerthes Beispiel dessen, wie wenig bei Berchfriten die vorhandenen (an sich mehr oder weniger begründeten) Regeln über die Merkmale ihrer Bauzeit in allen Fällen zu sicheren Schlüssen berechtigen, bietet die Burg Hagen oder Hain in der Dreieich, Fig. 153 (nach Kunstdenkm. Hessens Kr. Offenbach S. 20, verkleinert). Die Burg, die nordöstliche Ecke der sich bei SS erslrecken- ili-n. jetzt Dreieichenhain genannten Stadt einnehmend, hat einen runden (innen achteckigen) Berchfrit a und einen viereckigen b. Der Erstere steht zunächst bei •ler Brücke m, welche über den, Stadt und Burg trennenden Graben n den Zugang zu letzterer ver- mittelt; der Thurm b, von welchem nur noch die -üdwestliche Wand übrig ist, steht am entgegen- Fig. 152. eoetzten Ende des Beringes, von einem Teiche bespült, 'ler hier die Burg nach aussen deckt. Dieser Berchfrit ist also — da ja der Teich die Stelle des steilen Abhanges bei Höhen- burgen vertritt — der Angriffseite ab-, hier aber so völlig hinausgerückt, dass er auch zur Bestreichung der sich beiderseits anschliessenden Ringmauern dienlich war. Ausserdem aber unterscheidet er sich von dem vorderen Berchfrit durch minder sorg- fältige Mauertechnik, gothische Lichtöffnun- i-a, wohnliche Einrichtung und einen alten Ungang auch schon im Erdgeschoss.1) Alle diese Eigenschaften waren nun nach vor- handenen Regeln ebenso viele Merkmale dafür, dass der Thurm zweifellos der weit- au- jüngste von beiden sein müsste.a)G I e i c h- *"hl ist das Umgekehrte der Fall. Bauverständige schliessen aus der Art •l**» Einganges und des Gewölbes im Erdgeschoss mit besonderer Entschiedenheit, >la*-« Tonnengewölbe von tek tonisch tadelloser Anordnung der Uew dl belach er mit Scbildkappeu.' _254 den Umstand, dass nach Urkunden von 1425 und selbst schon 1341 für ihn die Bezeichnung „der alte Torn" im Gegensatz zu dem „neuen", dem ebenfalls noch romanischen runden Berchfrit, gebräuchlich war. Man würde, und selbst in einem die Burg theilenden Ganerbenvertrage sich mit diesen Bezeichnungen nicht begnügt haben, wenn es nicht, wie wohl erklärlich, eine noch allbekannte und feststehende Thatsache gewesen wäre, dass der viereckige Thurm der ältere war. — * * In den allgemeinen Bemerkungen über unsere Burgen (S. 24) wurde her- vorgehoben, dass der Berchfrit gewissermassen durch zwei Zwischenstufen, den „bewohnbaren Berchfrit" und den „Wohnthurm" zu dem Palas überleite. Diese beiden Bauformen sind in Folgendem näher darzustellen. Der „bewohnbare Berchfrit" bleibt in erster Linie eben ein Berchfrit, d. h. der Hauptwehrthurm der Burg, der auch in seinem Umfange nicht über da« gewöhnliche Mass eines solchen — ungefähr 10 m Seitenlänge — hinausgeht. Seine Bewohnbarkeit ist somit etwas Nebensächliches und kann entweder nur für den Fall der Noth (Rückzugsbau!) vorgesehen, oder etwa dadurch veranlasst worden sein, dass für einen zweiten Besitzer oder auch nur für einen „Burgmann" eine Wohnung ausser dem Palas nöthig war. Man wird daher auch nicht leicht in einer Burg einen bewohnbaren Berchfrit ohne ein anderes Wohngebäude finden. Der „Wohn- thurm " dagegen ist mit anderen Worten ein t h u r m a r t i g e s festes Wohngebäude von grösserem Umfange als der einfache Berchfrit und alle zu einer ständigen Wohnung nöthigen Räume (Saal, Schlafzimmer, Küche u. s. w.) enthaltend.1) Er ersetzt zugleich den Palas und den Berchfrit, und wenn trotzdem es nicht an Burgen fehlt, die Beides noch ausserdem haben, z.B. Reifenstein und Taufers in Tirol, so giebt es ja eben auch Burgen, die mehrere Palase und mehrere Berchfrite hatten. Wie andere Wohnbauten so haben auch die bewohnbaren Berchfrite fast, die Wohnthürme wohl völlig ausnahmelos viereckige Grundrisse.2) Ein thurmartiges Wohngebäude ist durchaus der Regel nach zugleich ein wehrhaft«. Eine auffallende Ausnahme findet sich auf der Ruine Rauschenberg; Rbz. Kassel. Der be- treffende Bau — in Bau den km. d. Rbz. Cassel, 222 auch als „Wohnthurm (Donjon)* bezeich- net — liegt nach drei Seiten auf der ebenen Fläche des inneren Burghofes; gleichwohl führt eben- erdig eine Thür in einen Saal von 4,90 zu 7,40 m Weite mit weiten und niedrigen Fenstern nach zwei Seiten hin. Darüber ist noch ein zweiter etwas grösserer und wie der untere vormals mit Kreuzgewölben überdeckter Saal und ein halb zerstörtes drittes Geschoss vorhanden. Der zierlich mit Hausteinen ausgestattete Bau stammt aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. In der Gestaltung des Geländes ist ebensowenig für seinen geringen Umfang wie für seine Wehrlosigkeit eine Erklä- rung zu finden. Ueber die Zeit der hier behandelten Bauten scheinen die Meinungen nicht übereinzustimmen. Nach v. Cohausen, Bergfriede S. 49 „werden im 15. Jahr- Aehnlich („unwidersprechlich") Dompräbendat Schneider-Mainz, Gorrespbl. d. Gesammtver- eins 1877 Nr. 10. Die gothischen Fenster werden, was ja nichts Bedenkliches hat, für spätere Aenderung erklärt. ') Nicht alle ungewöhnlich umfänglichen Thürme sind zugleich als bewohnbare Bauten eingerichtet. So nicht derjenige von Kisslau in Baden mit 15 m Seitenlänge (anscheinend) auch nicht der aussen 13 m starke Berchfrit von Tosters in Vorarlberg und der einen (jetzt) völlig leeren, fensterlosen Hohlraum von 5,60 zu 11,80 Weite zeigende Berchfrit von Goyen bei Meran. ■) Die Geyersburg (Württbg.) zeigt einen achteckigen Thurmrest, der anscheinend „das Hauptwohngebäude der Burg" war. Letztere bestand einer Chronik nach nur aus einem um- mauerten „kleinen Steinhause." (Schönhuth, Würtbg. Burgen. I 430.) 255 hundert die Bergfriede immer wohnlicher," während andrerseits die Meinung ver- [irrtti't ist, dass der Thurm, welcher dem Burgherrn zugleich zur ständigen Wohnung iliciite, gewissermassen der Anfang der Steinburgen war.1) Was nun zunächst die im 15. Jhdt. immer wohnlicher werdenden Berchfrite [«■trifft, so ist das insoweit zuzugeben, als die gegen das Ende der Burgenzeit erbauten Hauptthürme, wie a. 0. selbst weiter angegeben wird, .dünnere Mauern iiml zahlreichere und grössere Fenster" hatten, mit anderen Worten eigentliche Berchfrite mit finsteren und engen von ellendicken Mauern umschlossenen Hohl- räumen nicht mehr errichtet wurden. Beispiele solcher späteren Thürme bieten Ardeck südlich der Lahn (1395) und Landskron in Oberkärnten (wohl noch «. »entlieh später). Dass es indessen an völlig wohnlich eingerichteten Berchtriten wich schon Jahrhunderte früher nicht fehlte, zeigt u. A. Hohenklingen. Die Meinung andrerseits, dass der, Falas und Berchfrit in sich vereinende Wohnthurm wesentlich dem Anfange des Burgenbaues angehöre, beruht wohl wesentlich auf einer naheliegenden auf der Einfachheit dieser Form begründeten V e r m u t h u n g. Indessen iliirlte dem doch die Erwägung entgegenstehen, dass ein enger Thurm mit einem 'infachen, zunächst hölzernen Wohnhause leichter herzustellen war, als der massige Bau eines Wohnthurnies. In der That zeigen denn auch die hienach zu behandeln- den Beispiele, dass Wohnthürme auch noch im 14. Jhdt. errichtet wurden. Es wurden mithin bewohnbare Thürme (im weiteren Sinne) ebensowohl in älterer, wie in späterer Zeit erbaut. Ein wohlerhaltenes Musterbeispiel eines bewohnbaren Berchfrits bietet d'TJenlgc von Hohenklingen am Rhein (Gesammtanlage und Grundriss s. Fig. ."»ss , welche im 1 2. Jahrhundert ein Stammsitz der Freiherrn von Klingen war. i^-r (Irundriss des Thurmes bildet ein — wie gewöhnlich, ungenaues — Quadrat i->n nördlich 10 m, ö. 9,20, s. 9,33 und w. 9,05 m äusserer Seitenlänge. Seine fönf Stockwerke haben gerade Balkendecken und sind vom Eingange ab durch ein- fache Blocklreppen, welche an der Ostwand über einander aufsteigen, mit einander whunden. Der 9 m hoch gelegene Eingang wird von dem hölzernen Wehrgange au- betreten, der von dem Oberstocke des nahen Wohngebäudes aus an der Ring- m;nier entlang und hier vorüber führt. Das Eingangsgeschoss, 4,95 zu 5 m weit, bat iFig. 154) in der gegen den Burghof gerichteten Westseite ein schmales Fenster mit wagrecht überdeckter Stufennische und nördlich daneben in der Ecke einen »"mauerten von einem Holzrahmen getragenen lUurhfang. Unler diesem Stockwerk, welches ii-iii aN Küche und Aufenthaltsort für das '»-imle wird ansehen dürfen, liegt das 8,54 ] in Hi-fe Verlies*, zu welchem in der N.-O.- : tb' eine Fallthür (Einsteigeloch) führte. An- \ ■t.iM einer nach aussen gehenden Spalte hat = ■l.i- Verlies inmitten seiner Balkendecke noch /-■v-i in dem Bohlenbelag ausgeschnittene Lh1i..t von 20 cm Seitenlange im Geviert. I'.i- zweite Obergeschoss, am wohnlichsten r ira -.nift-richlel, hat auf der völlig gesicherten ' ' '( Vgl. x. B. Schultz, HOf. Lel>en. 1 44: ..Der Ty|>u- de* Donjons U der Sltsre" (im *-^«ih nun eingeben Bercbtrit). Nordhoff, Hol?- U. Steinbau 8. 3W Hiebt an, das* ..man 256 und eine weite Aussicht über das Rheinthal bis zu den Alpen bietenden Südseite (Flg. 155) zwei in tiefen Nischen mit Seitenbänken liegende Fensler, auf der west- lichen (Hof-) Seite ein drittes in weiter Nische, die, ohne Seitenbanke, für die Bell- statt bestimmt war. In der Nordwestecke hat das hier in der Wand aufsteigende Rauchrohr eine seitliche Oeffnung, vor welcher wohl jedenfalls spater ein Ofen (früher wohl ein Kamin) gestanden hat.1) In einer Seitenwand des Hauptfensters befindet sich von flachen Rosetten umgeben einer der beliebten in der Mauerdicke ausge- sparten Behälter (Fig. 493). Das nächstobere Stockwerk bildet einen einfachen Raum — Saal, soweit mau den beschränkten Raum so nennen kann — mit nur einem aber gekuppelten Süd-Fenster gleichfalls in einer Nische mit Seitenbänken, wie die darunter gelegene 2,40 m breit und 1,87 m hoch. Ueber das Plattfonn- stockwerk und die Decken s. S. 242 f. Die Burg hatte ausserdem einen Palas und ein zweites Wohngebäude (Kemenate). jedoch schon unter Karl dem Gr. begann, Wohnhaus und Thurm in einer Weise auseinander und aneinander zu bauen, welche die Keime der Sonderung des Herrenhauses und des Berg- friedes enthält." ') Naher, der Deutsche Burg S. 25 eine ganz besonders ungenaue Innenansicht diese; Stockwerkes giebt (auch die Treppe steigt in umgekehrter Richtung auf) bemerkt daselbst und in dem dort beigefügten Grundrisse (Fig. 156): „Es enthielt bei einem Innenraum von nur 4,9 m Seite im Geviert die Kemenate, eine Vorhalle (c) und einen kleinen Kuchenraum (b) ." Zunächst wurde eine Abtrennung des nur reichlich anderthalb Meter breiten (!) „Küchenraumes" b von dem ohnehin so beschränkten Gesammtraume um so unzweckmässiger gewesen sein, als in dem Emgangsgesch(&=e ein Heerd (offene Feuerstelle) vorhanden, die „Kemenate" a aber dann unheizbar war. Rahn will daher (Am. i. Schweiz. Alterthumsk. 1888 S. 138) auch nur die „Vorhalle" c „durch eine von der Mitte der Südseite ausgehende Bohlenwand abgetrennt" sein lassen. Allein auch zu solcher An- nahme liegt kein ausreichender Anlass vor. Auch dieser Theil des Gesammtraumes war, wie die Fensterbank zeigt, zum dauernden Aufenthalt bestimmt, während er, abgetrennt, fast nur die Treppe umschlossen haben würde, und andrerseits ist der zwischen den beiden Fenstern vorstehende Ballen (vgl. Fig. 155) offenbar erst später zur mittelbaren Stütze der Deckbalken angebracht worden. Das man es übrigens auch keineswegs für nöthig hielt, die Treppen mit den dazu gehörigen Boden- öffnungen von dem Wohnräume abzusperren, kann man bei anderen Burgbauten, wie auch hier schon bei dem nächsthöheren Geschoss, hinlänglich beobachten. Sehr irrthümlich bemerkt Näher a. 0. dass das hier behandelte Stockwerk „noch Ende des 17. Jahrhunderts der letzten Gräfin von Hohenklingen als Wohnung diente." Die Burg gehört seit 1457 der Stadt Stein und die Hohen - klingen sind lange vor dem 17. Jhdt. ausgestorben. 257 Im Berchfrit der Wasserburg Langenau im Lahnthal Fi|t. 196 und 120) ist das Eingangsstockwerk so wohnlich eingerichtet, dass man auch diesen als einen „bewohnbaren" wird bezeichnen dürfen. Der 5,50 m weite Raum (Fig. 157) hat auf der einen Seite zwischen zwei schmalen Fenstern mit Stulrnnischen einen Kamin (jetzt ohne Mantel) und auf den übrigen Seiten noch ein Fenster, bezw. je eine erhöhte weite Nische für ein Nachtlager. (Die Fenster sind durch den spateren Fig. 156. Anbau eines grossen Wohnhauses verbaut worden.) Wenn in den beiden hier zuletzt behandelten Thürmen Wandnischen vor- kommen, so werden solche, sowohl in Form von Wandschränken als für die Bettstellen bestimmt , bei allgemeinen Burgbeschreibungen häufig als zur Ein- rirhtung jedes Berchfrits überhaupt irfhörig angegeben. Leo, dem man ilabei wohl gefolgt ist, behauptet das nur von den Burgen, deren einziger Wohnbau zugleich der Berchfrit war, üllfin selbst bei bewohnbaren Berch- friten oder Wohnthürmen bildeten solche Ni*ohen keinesweges die Regel. Wohl der eigentümlichste Berchfrit, welchen ich auf unserem Gebiete kenne, ist derjenige von Trifels. Der Gestaltung •l<-s Burgfelsens nach (s. Fig. 573) konnte er nirgends zweckmassiger seine Stelle linden, als in der Mitte der oberen Staffel, wo er zugleich den einzigen Zugang zum fato bildete, bezw. versperrte. Er war also zugleich Thorbau. Sein auf dem Fels- hoden aufstehendes (nicht unterkellertes) Erdgeschoss (Fig. 160) bildet so zwei, durch "ine Zwischenmauer getrennt hinter einander liegende, mit Kreuzgewölben überdeckte Thorhallen, die, wohl zugleich als Wachtstuben dienend, durch je eine schmale Scharte in der östlichen Thurmwand spärliches Licht erhielten. Das vordere Thor wurde später (laut Inschrift 1524) zu einer Pforte mit wagrechtem Sturze verengt. Eine Eigentümlichkeit dieses Baues nun, zu welcher mir bisher nirgends ein Seiten- -lück bekannt geworden ist, sind die zwei Treppen, welche hinter einander in der Westwand aufsteigend das Erdgeschoss mit dem nächstoberen verbinden. Die erste rii.-er Treppen nimmt schon in der Laibung der äusseren Thür ihren Anfang, um nachdem sie mit 20 Stufen die Höhe des Oberstockes erreicht hat, als wagrechter '■ang bei i, Fig. 159 in die hintere kleinere Abtheilung desselben auszumünden. Daneben bei a mündet auch die zweite Treppe die in kürzeren rechtwinkligen Wf-ndungen von der hinteren Abtheilung der Thorhalle gleichfalls hier hinauf führt. Diese sehr auffallende Einrichtung') wird durch die Besonderheiten zu erklären ") AI« solche scheint sie freilich keinem der Schriftsteller, welche die Burg behandelt UI-cb - Krieg v. H-, Militär arch. S. 295 ff. ; Naher, Burgen d. rhein. Pfalz S. 13 und B T.ntrJahrh. 1883 S. 149 f.; Dr. Salvisberg. Kriegsarc-hit. S. Ui ff.; Heintl, Mitth. 1 bitL Vereint d. Pfalz 1878. 9. 3(T.; v. Essen wein, Kriegsbauk. 8. 164; Bauden km. in :-r Pfalz 189t. I S. 79 ff. — tum Bewußtsein gekommen zu sein. Mg. i9f . Mftl 17 sein, welche die bauliche Gesammtanlage von Berchfrit und Palas zeigen. Wenn die- hintere Ausgangsthür der Thorhalle, wie in Cap. 14 dargelegt, nur in den engen lieferen und daher als Keller benutzten Raum des anstossenden Palas führte, so ist nicht anzunehmen, dass der hauptsächliche Aufgang in die Wohnräume und den grossen Prachtsaal des Letzteren durch diesen Kellerraum führte; hiezu dienten viel- mehr die beiden in der Mauerdicke des Berchfrits liegenden Treppen. Der Raum C des Oberstockes, in welchen dieselben münden, war aber nicht allein so ein Vor- raum für den Palas, sondern auch ein Gleiches für die Kapelle B. Berücksichtigt man nun weiter, dass auf Trifels ötter der □ deutsche Kaiser mit entsprechendem Gefolge Hof hielt, so liegt auf der Hand, dass für diesen viel und von Leuten verschiedensten Ranges benutz- Fig.158. ten Aufstieg nur eine 1 m breite Mauerlreppe nicht ausreichen konnte, und mag dabei denn die Annahme nahe liegen, dass die vordere der beiden, welche ohne ein Durchschreiten der Wachtstuben zu benutzen war, dem Kaiser und den Vornehmsten vorbehalten war. Im ersten Oberslock des Thurmes entspricht, I p*m . 159. abgesehen von der hier geringeren Slärke der Südwand, die Kapelle der unleren vorderen Thor- halle. Sie ist in romanischem Stile angemessen ausgestattet. Die Rippen des Kreuzgewölbes umschliessen im Scheitelpunkt ein (jedenfalls jetzt) mit Mauerwerk geschlossenes Kreisrund. y. Die Säulen haben Kelchkapitäle und attische _. ... Basen. Die weite mit zwei Stufen erhöhte rig. 'vU. Allarnische tritt nach aussen als ein ungewöhn- lich reich geschmückter Erker hervor (Fig. 161), der, halb zerfallen, in neuerer Zeit wiederher- gestellt wurde. Ebenso eigentümlich nun, wie die vom Erdgesehoss zum zweiten führenden doppelte Mauertreppe und der unter dem Palas durch den Felsen gehauene Schacht (Cap. 18) ist ein zweiter, viereckig mit 1,20 m lichter Weite in der Nordostecke des Kapellenvorraumes G in diesen hineingebauter Schacht S. Derselbe, aus 23 cm starken Steinplatten hergestellt, ist unten weggebrochen, lässt aber noch erkennen, dass er hier ganz oder zum Theil bis aut Manneshöhe offen war. In gerader Linie steigt er dann in dem 5— 6 m hohen Räume bis zu der über ihm in gleicher Weite durchbrochenen Decke auf. Dieser Schacht würde jedes Erklärungsversuches spotten, wenn, wie das nach Nähers Zeichnungen1) der Fall ist, seine Mündung im dritten Stockwerk Fig. 158 zugleich der Feuerplatz eines hier in derselben Ecke liegenden Fig. 161. ■J Burgen der Rheinpfalz. 259 Kaminen gewesen wäre, zumal auch der Schacht nirgends einen, etwa in der Mauer- dicke liegenden Rauchabzug gehabt hat. Gleichwohl freilich erklärt Näher auch ihn für einen Kamin und v. Essenwein, der (a. O. S. 165) dessen Zeich- nungen wiedergibt, hat beiden so über einander liegenden Kaminen hell lodernde Feuer hinzugefügt. Der obere derselben scheint jedoch nie vorhanden gewesen zu >ein Jedenfalls ist in dem durch den Trifels- Verein „renovirten" obersten Stock- werk von einem Kamin überhaupt keine Spur mehr vorhanden, während er nach Heintz (Mitth. d. hist. Vereins d. Pfalz 1878 S. 9) auch früher im südlichen Thi»' Annahme einer Treppe in dem Schacht ist auch wohl durch den Umstand nicht absolut ausgeschlossen, dass auf den Innenseiten desselben von einer vormaligen Einfügung der Stufen nichts zu sehen ist.8) Ob das nach Osten mit einem gekuppelten Fenster versehene nach Norden mit dem Palas in Verbindung stehende oberste (dritte) Stockwerk gleichfalls (wie Hfintz a. O. annimmt) in zwei Räume getheilt war, ist anscheinend nicht mehr festzustellen. Alte Zinnen sind darüber nicht mehr erhalten. Seit Krieg v. H. a. O. pflegt mit aller Sicherheit angegeben zu werden, das oberste Geschoss das Wohnzimmer des Kaisers, die Kapelle zugleich der Aufbewahrungsort für die Reichskleinodien und der Vorraum derselben das Gemach eines mit der Bewachung derselben beauftragten Capellans war — mit welchem Hecht dies Alles, muss wohl dahin gestellt bleiben.4) In Kyburg (Schweiz) sollen ') Nach Heintz a. O. S. 10 „kann der Schacht kein Kamin gewesen sein, weil er im "*~ren Strick überwölbt war." Das jetzige Gewölbe ist jedenfalls neu. *) Unrichtig ist die Angabe bei Krieg v. H. S. 305t dass „die Treppe in der Mauerdicke :y-h p*rhirhUich so werthvollen Baue wäre sehr zu beklagen. *) Nicht zugegeben ist es jedenfalls, wenn Heintz a. 0. S. 9 meint, auf dem nördlich •i~ Thurroe* gelegenen Felsen sei für die Wohnung des Kaisers kein Platz gewesen (? vgl. über den >"rtigen Palas Cap. 14). Derselbe ist übrigens der Ansicht, dass vielmehr in der Kaiserstube die !'•*-" h»kleinodien aufbewahrt worden seien. Naher, nach dessen Meinung (Militärarch. Anlage ^ *Ai der Bau „vollständig die Eigentümlichkeiten des normannischen Donjon in sich trägt44 (?), nurht diesen Raum zu einem „Versammlungssaar'. Ein solcher wäre neben dem durch die Ueber- li-f-mag berühmt gewordenen Prachtsaal des Palas hier gewiss nicht anzunehmen. 17* die Reichskleinodien unter Rudolf v. Habsburg und später in der Sakristei der Burg- kapelle aufbewahrt worden sein, fest steht dies für die Zeit Karls IV. in Bezug aur eine der ThurmkapeHen auf Karlstein in Böhmen. Der jedenfalls mit einer gezinnten Wehrplatte gekrönte Berchfrit deckte (vgl. Fig. 573) den nur durch ihn hindurch zugänglichen Palas und beherrschte ausser- dem gegen Osten den Aufstieg auf die untere, wie von da weiter auf die zweite Felsenstufe und auch gegen Westen den vor Leiterersteigung nicht gesicherten Zwinger z. Wenn zunächst die Ausgangsthür seines Erdgeschosses zum Palas hin- länglich gesichert war, so waren seine oberen Stockwerke nur auf engen, leicht zu vertheidigenden Treppen zu erreichen. Er war daher auch zum Rückzugsbau sehr geeignet. Das Gegentheil behauptet v. Essenw ein, Kr iegsbauk.S. 164: „Man kann diesen Thurm „kaum mehr mit den eigentlichen Bürgt h Armen in Verbindung bringen; er hat von ihnen nicht; „mehr als die obere Wehrplatte und ist im Uebrigen nichts als ein Wohnhaus, "das durch eben ..diese Wehrplatte und ihren Zinnenkranz in den Stand gesetzt ist, sich einen kurzen Augenblick „eines anstürmenden Feindes zu erwehren, also ein festes Haus. Für die Verteidigung der Ge- „sammtburg war er eigentlich nur für die Ostseite von Bedeutung und kann als letzte Zuflucht auch „nicht angesehen werden. Dazu war jeder der äusseren Thürme, insbesondere der ausserhalb he- „legene Brunnenthurm, trotzdem er niedriger stand, weit tauglicher." — Bezüglich der letzten Be- hauptung mag die Hinweisung darauf genügen, dass der Berchfrit 9 zu 13,30 m tnisst. durchweg ■ entsprechend weite Räume hat und auf der obersten Staffel steht, der Brunnenthurm 5,60 zu fj m roisst, selbst nach v. Essen weins Reconstructinnszeic.hnung (a .0. S. 77) Ober dem Brunnensc backt nur eine Wehrplatte mit Zinnen hatte und endlich für alle Burgbewohner schwerlich noch erreich- bar war, nachdem der Feind auch nur bis auf die untere Felsplatte vorgedrungen war. Mehrfache Besonderheilen zeigt der Berchfrit der Neuenburg, welche um die Mitte des 13. Jahr- hunderts im Thurgau unweit des Rheines von den Herren von Klingen errichtet wurde. Seinem Grund- risse nach ein Viereck von 4,50 zu 5 m Innenraum und 2 bis 2,60 m starken Wänden, zeigt der Thurm auf seiner dem Burginnern zugekehrten Nordseite {Fig. 162) zu ebener Erde eine weite Thür, mit nach innen aufwärts, und daneben eine kleinere 1,60 breite, mit abwärts steigendem (also in einen vertieften Baum führenden) Rundbogen überdeckt. Die nördliche Thurm- wand steigt aber nur noch etwa 2 m über diesen Thüren auf; darüber aber zeigen, soweit das Mauer- werk nicht abgebröckelt ist, die beiden Seitenwände nach innen so glatte, mit Mörtelputz übersetzte Ecken, als ob hier der Thurm nie mit Mauerwerk geschlossen Fig. 162. gewesen wäre. Nur auf der westlichen Seite ist diese Ecke zweimal (je etwa 2 m hoch) abgeschrägt und der schwache Ansatz eines dazwischen nach Osten übersteigenden Mauerbogcns lässt hier auf das frühere Vorhandensein grosser Fenster schliessen. Jedenfalls kann die Nordseite über dem noch stehenden 2 m starken Mauerrest nur durch eine ganz schwache Wand mit grossen Oeffhungen unmittelbar an den beiden Seitenwänden geschlossen gewesen sein. Nicht minder auffallend ist, dass die 4,50 m lange Südwand im Erdgeschosse durch eine seltsam grosse Fensteröffnung (Fig. 163) durchbrochen ist, die bei 3 m Höhe sich von 1,20 m aussen nach innen auf 3,50 m Breite erweitert, während auch die Sohle zwischen zwei dem Grundrisse nach dreieckigen Seitenbanken sich noch ziemlich steil nach unten senkt. Endlich ist der Thurm, wie unschwer zu erkennen, auf der Innenseite seiner «tätlichen und Östlichen Wand seltsamer Weise nachträglich und zwar bis etwa zur Hälfte seiner Höhe um 40 cm durch geringes mit grossen Ziegelbrocken reichlich vermischtes Mauerwerk verstärkt und dadurch u. A. in der Ostwand die innere Öffnung eines aussen sichtbaren Mauerschlitzes vermauert.1) Eine Vermehrung der Widerstandskraft der sehr festen Thurm wände kann durch dies zum Theil wieder abgefallene Mauerwerk nicht beab- -icliligt gewesen sein. Durch dasselbe wird daher nur der Kindruck verstärkt, dass die vorhin hervorgehobenen eigen- tümlichen Erscheinungen an diesem Thurmbau durch Um- änderungen zu erklären sind, die bei dieser bis ins 17. Jahrhundert bewohnten Burg zu einer Zeit vorgenommen wurden, da der Berchfrit nur wesentlich noch als benutz- Fig. 163 barer (und dazu hinreichend erhellter) Wohnraum in Betracht kam. Auch die Fenster der Südseite dürften später durchgebrochen oder doch erweitert worden sein. Die Zinnen sind gleichfalls später in Mauersteinen aufgerührt. Eine durchweg eigentümliche Anordnung und Einrichtung zeigt der ca. 1 1 in starke runde Berchfrit der zu Anfang des 14. Jahrhunderts genannten landes- fürslbchen Burg zu Neustadt in Mecklenburg-Schwerin, dessen Ansicht von der Hofseite aus Fig. 164 (nach Lisch, Meck- lenburg in Bildern, 1842) bietet. Eine ebenerdige Thür (links sichtbar) führt nur zu einer »ach rechts in der Mauerdicke etwa um den halben Umkreis ■i*-* Verliesses herum aufsteigen- den Treppe, welche in das über 'li'sem liegende Stockwerk mün- ■M. Letzteres hat in der Mitte cj. ■]« He« Fussbodens das übliche 70 m 81) cm weile Einsteigeloch in das lichtlose Verliess, ausserdem aber hofwärts in der Mauerdicke von ca. 3,5 m Stärke neben einander, aber in verschiedener Hüne ausgespart zwei schmale Gefängnisse, deren höher gelegenes nur mittelst einer Leiter zu erreichen ist. Das Stockwerk ist einschliesslich dieser beiden < ••-fängnisse durch kleine Fenster hinlänglich erhellt. Von demselben aus ist nun keinerlei Kommunikation mit dem höheren Theil des Thurmes vorhanden. Zu dem nächsten Geschoss führt vielmehr vom Hofe aus eine besondere Thür, und zugleich ist dies G esc hos s (anstatt des 'l Auf ilenwllien Seite isl die Hinlermuuerung spater wieder in Form einer aufsteigenden h.j.iw fortgehaneii, aiUK'heinend mn eine Treppen whii^c in dieselbe einzulassen. (Dies, sowie Theile itrr fr>i*een Freiste mische auf Fig. 162 sichtbar.) 262 obersten, wie sonst überall) vorzugsweise, wenn nicht allein für die Verteidi- gung eingerichet. Es hat zu dem Zweck nicht nur nach aussen eine Anzahl eigenartiger Doppel-Schiessscharten (Fig. 333), sondern steht auch durch zwei weitere Thüren mit den (auf der Ansicht sichtbaren) Wehrgängen der beiden ihn flankiren- den Mantelmauern in Verbindung. Das darüber liegende oberste Thurmgeschoss endlich zeigt einen saalartigen Raum von 8,90 m lichter Weite, gegen 4 m über dem Verliess. Derselbe ist durch 7 grosse Fenster mit Seitenbänken und spät- gothischen Vorhangbogen (s. Fig. 472) reichlich erhellt und ausserdem mit einem Kamin und einem vorgekragten Abtritt ausgestattet. Die Form der Schiessscharten und dieser Fenster sind wohl jedenfalls einer späteren baulichen Aenderung zuzu- schreiben. — Die Mauertechnik ist die hier gewohnte: Feldsteine mit Mauerziegeln verblendet. Durch glasirte Ziegel sind dabei über jedem Stockwerk die verschieden- artigen Zierstreifen angebracht, welche unsere Abbildung zeigt. Einen mit gewissem Luxus unter vielfacher Anwendung von Hausteinen er- bauten bewohnbaren Berchfrit, einem „Wohnthurm" nahe kommend, hat die wohlerhaltene Burg Hohlenfels (Hollenfeltz) im Eischthal (Ghzth. Luxemburg) aufzuweisen. Der Angriffsseite abgekehrt, liegt er, von anderen Gebäuden flankirt über einer nach hinten steil abfallenden Felswand. Die ebenerdige, durch ein Fall- gitter geschützte Thür führt über einem Verliesse (V) in einen niedrigen, massig hellen, überwölbten Raum, und eine in der Mauerdicke liegende Treppe dann auf- wärts in ein saalartiges Gemach von etwa 8 zu 10 in lichter Weite. Derselbe ist mit einem grossen Kamin und schönen, auf einer Mittelsäule ruhenden Kreuzge- wölben ausgestattet, deren Consolen kunstreiche Steinmetzarbeit, besonders Karrika- turen, zeigen. Je zwei Fenster liegen auf der Berg- und auf der Thalseite, die letzteren, weil angriffsfrei, doppelt so gross und zweigetheilt. In jedem Fenster führen drei Steinstufen zu den Seitenbänken empor. Auf der Thalseite ist die Wand ausserdem durchbrochen durch einen Wasserausguss und eine kleine Thür, vor welcher Kragsteine anscheinend einen Abtritt getragen haben. Das darüber liegende Stockwerk wird von der Kapelle eingenommen, in deren durch ein gothisches Fenster erhellter Apsis noch der Altarstein vorhanden ist. Mit dieser Bestimmung des an- scheinend immer ungetheilten Raumes steht allerdings wenig in Einklang der dort vorhandene Kamin und noch weniger die (ebenso wie darunter) hier befindliche Ab- trittanlage. Ueber der Kapelle befand sich noch ein weiteres niedriges Stockwerk, von welchem aus man auf den weit vorgekragten (im 12. Kapitel näher beschriebenen) Umgang gelangt. (Bis hier hinauf 107 Treppenstufen.) Die Balkenböden der oberen Stockwerke sind nicht mehr vorhanden. Einen ähnlich auf der Grenzlinie zwischen bewohnbarem Berchfrit und Wohnthurm stehenden Bau hat u. A. die Halbruine Wehrburg in Tirol neben einem schlankeren Berchfrit aufzuweisen. Derselbe hat bei 10 in Aussenseite über dem ebenerdigen Eingange zwei Tonnengewölbe neben einander und darüber auf zwei Seiten je einen Erker. Wie wir schon bei 0 r t e n b u r g im Drauthal einen kleineren Berchfrit zum Theil von einem weiteren umschlossen kennen gelernt haben, so schliesst sich bei Reifenstein (bei Sterzing am Brenner) ein Berchfrit von 5 m Innenseite und 1,70 m Mauerstärke unmittelbar an einen Wohnthurm an. Letzterer bildet ein Viereck mit einem etwas stumpfen Winkel und 9 zu 11 m Innenraum und hat im obersten Stockwerk ein hübsches gekuppeltes Rundbogenfenster , durch eine Säule mit 263 Knospenkapitäl getheilt. Aus dem ungewöhnlich hohen darunter liegenden Stockwerk (vgl. Fig. 434) fuhrt eine Thür in einen, als Gefüngniss bezeichneten finsteren Raum des kleinen Thurmes. An beide Thürme schliessen sich andere Gebäude unmittelbar an. — Mancher Thurm mochte auch nur dadurch zu einem .Im» wohnbaren* werden, dass ihm ein oberes erweitertes Stockwerk aufgesetzt wurde. Vgl. Fig. 164a, eine vormalige Allgäuer Burg nach der Landtafel von Wangen (Baumann, ' f,« iß^a üesch. d. Allgäu II 192) darstellend, und Pf u n g e n Fig. 520. Seit Krieg v. Hochfelden (Militärarch.) und v. Cohausen (Berg- friede) pflegt man unter „ Donjon41 besonders jene mächtigen etwa 20 m starken und 30 m hohen Wohnthürme zu verstehen, die im 11. und 12. Jahrhundert von «len Normannen in den von ihnen eroberten, von England bis Sicilien reichenden Gebieten errichtet wurden und die ausserdem wohl noch in dem vormals klein- Imrgundiscfien Theile der Schweiz, in Deutschland aber „nicht gefunden werden".1) Diese beschränkte Bedeutung des n Donjon * entspricht jedenfalls nicht dem franzosischen Sprachgebrauche,2) und ebenso ist anderseits die Verbreitung des Wohnthurmes eine nicht so beschränkte. Aus den in der „Einleitung11 angegebenen Gründen sind die englischen und französischen Burgbauten in diesem Werke nicht näher zu behandeln. Es mag da- her hier die Angabe genügen, dass der bezeichnete Normannische Donjon zumeist ♦ in runder oder viereckiger Bau von den angegebenen Massen und das isolirte Kernwerk einer Burg war, welches dem Burgherrn zur ständigen Wohnung diente, häutig durch Lisenen und Eckthürme verstärkt war und einen hochgelegenen Ein- gang, Wendeltreppen und einen Brunnen enthielt. In Frankreich gehören diejenigen ') Köhler will a. 0. S. MM mit dem Satze: „In Deutschland ist er nur im Burgundi- -heti Theil der Schweiz vertreten" jedenfalls dasselbe sagen. f) Vgl. K Ah ler a. 0. 403: „Donjon, worunter wir nur den französischen oder englischen Ufjhntbunn verstehen." Dagegen De Caumont, Abecedaire II S. 305: „Dans le seconde type, l< donjon *t Jiait atuc fortifications du pourtour de ienceinte et faisait en quelque sorte corps avec "•'. alor$ i7 n' off mit pas un düimetre aimi comiderablc. C'etait une tour d? Observation plus elevee /tf* U reste de Fedißce, mais qui ne }X>uvait en demeurer independinte." Nach Näher (Burgen • n EUasslothr. S. 1) „versteht man in Frankreich unter Donjon allgemein den hervorragendsten TUjj der Burg» welcher den Belagerten als letztes Reduit diente, sei es nun ein Thurm oder die 'aniit verbundene obere Burg" und dem entsprechend bezeichnet er denn auch bei dem '•rjndrixse der Hohkönigsburg (ebd. BI. 9) den Berchfrit und den gesammten sich anschliessenden »T»^artipen und einen geräumigen Hof umfassenden Gebäudecomplex als „das obere Reduit oder l»*n Don jon." — Jedenfalls wissen von dieser sehr unzweckmässigen Unbestimmtheit des Begriffes l>»nj«»n. bezw. von der Ausdehnung desselben auf die ganze „obere Burg" die beiden bedeutendsten '-zutfhchen Autoritäten Prankreichs, de Caumont und Viollet-Le-Duc, nichts. Nach des Ersteren \t»«rdaire (*. vorhin) giebt es nur zwei Arten von Donjons: als die gewöhnlichere den allein - «vtjeudeii Berchfrit mit hoch gelegener Eingangspforte und die minder umfängliche mit der Ring- n. »j*t verbundene Warte, und speciell bei der von Viollet-le-Duc eingehend behandelten Hohkönigs- '•■»r? unterscheidet derselbe (Dict. rais. III 169) bei dem betreffenden Burgtheile — ebenso wie wir Im» Berchfrit und die anstossenden Wohngebäude — den „Donjon" und die „bätiments 1 haiuUtjon". 264 von Beaugency, Loches, Coucy, Etampes (in Grundform einer vierblätterigen Rose) und Arques, in England die von Hedingham, Rochester, Rising-Gastle zu den be- merkenswertheren. Wenn indessen der runde Wohnthurm von Coucy einen Durch- messer von mehr als 90' bei einer Höhe von über 1 60 aufweist , so gehen auch andere altfranzösische Wohnthürme — so die dem 11. — 13. Jhdt. angehörenden von Isiot und Tournebut — bis auf ca. 65' Höhe und 38' Durchmesser hinab, und um so ausgedehnter ist daher der Kreis der mit ihnen gleichzustellenden Bauten auf deutschem Sprachgebiet. l) Selbst den bedeutenderen Normannischen Donjons ist der Hauptthurm der Burg Karlstein den Massen wie der Lage nach gleichzustellen (Gesammtgrundriss Fig. 604). Auf der höchsten Staffel des Burgfelsens gelegen und von einer Ring- mauer mit Wehrgängen und Eckthürmen umgeben , war er ursprünglich nur durch eine (im 16. Jhdt. abgebrochene) besondere Zugbrücke mit zwei Thoren zuganglich. Bei 57 zu 85' Seitenlänge hat er 121' Höhe und unten 13' starke Mauem. Von den drei unteren mit schönen Kreuzgewölben überspannten Stockwerken enthält das dritte die kostbar ausgestattete heil. Kreuz-Kapelle, darüber befinden sich noch zwei Stockwerke mit Balkendecken und (jetzt) ein Satteldach mit Treppengiebeln. Auch die beiden unteren Stockwerke sind durch Fenster hinlänglich erleuchtet Ansehnliche Wohnthürme finden sich auch in der nordwestlichen Schwelt darunter zunächst Angenstein, an der Birs niedrig gelegen. Der in seinen Ring- mauern noch völlig erhaltene Thurm hat annähernd 10 zu 12 m lichter Weile. Später sind an den- selben fast ringsum, zum Theil auch inwendig, Wohngebäude angebaut worden, über welche seine Masse breit und hoch hinausragt {Fig. 165). Zwei Treppen in einem dieser Anbaue führen zu dem .. Felsboden des Thurmes empor, von da ein ihm auf der einen Ecke angebauter Treppenthurm vier Stockwerke hoch zu dem auf der dicken Mauer umlaufenden Wehrgange. Dieser, auch nach innen mit einer niedrigen Brüstungsmauer versehen und mit einem dahin abfallenden Pultdache überdeckt, hat in der äusseren Brüstung auf jeder Seite nur drei Fenster, von denen je die beiden der Ecke nächstliegenden als Schiesslöcher stark nach aussen erweitert sind. Im Uebrigen hat der Thurm zum guten Theil gekuppelte und mit Seitenbänken versehene Spitzbogenfenster in Sandsteinumrahmung und in etwa */] seiner Höhe über einem kleinen Absätze die Balkenlöcher für einen aussen um- laufenden Wehrgang. Zehn km weiter südlich liegt auf einem senkrechten Felsvorsprunge, eine Thalsperre am Lüssleinbache (Cant. Solothurn) bildend, der ähnliche und ebenso erhaltene Wohnthurm von Thierstein (Fig. 12), ein Rechteck mit abgerundeten Ecken von ca. 8 zu 13 m lichter Weite mit nur zum Theil nach aussen vorstehen- dem Treppenthurm und vier Stockwerken nebst Wehrgang Höhe. Eines der zier- lichen Fenster s. Fig. 468. 20 und dann im Zickzack 40 in den Fels gehauene ') Ueber den dem „Wohnthurm" verwandten „wehrhaften Pakts" s. 14. Cap. 265 Stufen fuhren zu dem spitzbogigen Eingange empor. Der Felsen bot ausserhalb des Thurmes kaum noch Platz für kleine Stallung. Noch bewohnbar erhalten sind u. A. die Wohnthürme von Heidegg auf J»T östlichen Uferhöhe zwischen dem Hallwyler und dem Baldegger See (Cant. Luzern) und weiterhin nördlich von Winterthur Moersburg. Der erstere, in seinem oberen Theile und der inneren Einrichtung nach modernisirt, hat 15 m äussere Seitenlänge bei oben 13 m lichter Weite. Vor Anbau des neuen Treppenthurmes war der Eingang nur mittelst hoher Leiter zu erreichen. Der Wohnthurm von Moersburg, spätestens im 11. Jhdt. aus rohen Steinblöcken erbaut, misst bei ca. ib m Höhe und 3,7 m Mauerdicke 15,9 zu 17,4 m Seitenlänge und hat gleichfalls einen 6 m hoch liegenden Eingang und oben spätere Wohnräume mit zwei Fensterreihen. Der 1182 erbaute Wohnthurm des alten Zähringen -Kyburger Schlosses Thun1) über der Stadt gl. N. ist durch seine vier runden massiven Eckthürme, so- wie durch seinen Umfang von 57 zu 75' Seitenlänge besonders bemerkenswert!!. ITeber einer 14' hohen massiven Mauerung enthält er drei Stockwerke mit auf Holz- pfeilern ruhenden Balkendecken und je zwei breiten Rundbogenfenstern auf den Langseiten. Das mittlere Stockwerk war durch Balkenwände in vier Kammern ge- theilt, von dem darüber liegenden „Rittersaal* führt in der einen Ecke eine Wendel- treppe in die unteren Stockwerke, in der gegenüber liegenden eine solche auf die Wehrplatte. Die Zinnenlücken der letzteren wurden später mittelst stichbogigen Sturzes in Fenster und die Wehrplatte in ein bedecktes Stockwerk mit hohem Dache umgewandelt. Ein Aehnliches geschah mit den achteckigen die vier Eckpfeiler be- krönenden Zinnenkränzen. Vor der Plattform lief ein hölzerner Umgang hin. Der gleichfalls auf dem westlichen Ufer des Thuner Sees gelegene Thurm von Strättlingen, welcher nach Krieg v. H. a. O. wieder die beträchtliche Stärke von 50' Seitenlänge hat, ist seit Jahrhunderten zu einem Pulvermagazin um- ?> ändert, und daher von seiner früheren Einrichtung als Wohnthurm nichts mehr *u erkennen.8) Auf dem Vorarlberger Rheinufer finden sich dann zwei Wohnthürme aus >pätervr Zeit: der ovale, 1343 gebaute von Neuems (s. zu Fig. 424) und der viereckige iwi>cben 1261 und 1319 errichtete von Neumontfort, Letzterer mit 8,50 m innerer ') Beschreibung nach Krieg v. H. a. 0. S. 348 f. *) Seit Krieg v. H. pflegen die Thürme von Thun und Strättlingen allem als «***«»rhalb des früheren normannischen Gebietes vorkommende Wohnthürme angegeben zu werden. |»>-nt t. Cohausen fügt ihnen (Bergfriede S. 27) noch die schweizerischen Bergfrite von Spiez '.->! <) b er b of am Thuner See, Sitten und Neuerburg „als verwandte Anlagen" hinzu. Soweit =.*r diese näher bekannt sind — unter Neuerburg durfte Neuenburg am Untersee, Gant Thurgan • torhin) gemeint sein — handelt es sich dabei nicht um Wohnthürme im engeren Sinne. Als «»iW verwandte Anlagen (z. Th. der Lisenen und Eckthürme wegen) führt er dann die Brömser- t'urf und Sporkenburg (s. Gap. 14), denBerchfrit von Hohlenfels in Luxemburg (s. vorhin) •' i die Deutschordensburgen (s. Gap. 22) an. Wie hier gezeigt wird, braucht man^auch ausserhalb t Schweiz als Seitenstucke zu den normannischen Donjons keinesweges nach so nur entfernt •r*»n „verwandten" Bauten zu suchen. Dasselbe gilt bezüglich Nähers, der (Militärarchit. Anl. * -Vi ff.) nur folgende deutsche, den normannischen Donjons „ähnliche" oder „nachgeahmte" Bauten «<'ihrt: Die Thürme von Besigheim (s. vorhin) und Reichenberg in Württb., den Berchfrit '«' Trifels (s. vorhin) den vorgeschobenen Batteriethurm der Hartenburg mit angeblichem Jt,:ur*aal" (s. Gap. 23) und das Schleg lerschloss (s. Gap. 14). Alle diese Bauten haben mit .'.rrm angeblichen Vorbilde wenig oder nichts gemein. 266 Seitenlange und 2,50 m Mauerstärke sechsstöckig und früher mit einem hölzernen Umgange versehen. Etwas weiter aufwärts liegt auf einem vereinzelt von der welligen Thalsohle aufsteigenden Felskopfe der Rest des 11 zu t3 m im Lichten messenden Wohnthurmes von Forst eck, dem 1206 erbauten Sitze der mächtigen v. Hohensax. In Tirol hat dann u. A. Taufers einen prächtigen, leider völligem Verfalle preisgegebenen Wohnthurm von 17 m äusserer Seitenlänge und hübschen gekuppelten Rundbogen Tenstern im vierten Stock. Von dem Wohnthurm von Kargeck an der Ueberünger Bucht des Boden- sees, 10,3 zu 11,6m lichte Weite messend, ist nur noch eine Wand völlig erhallen mit Scharten erst im dritten Stockwerk, Fenstern im vierten und über dem sechsten sechs Zinnenlücken. Bei dem „Beerfurter Schlösschen" im Odenwald bildete ein in der Mitle stehender Wohnthurm von 14 m im Geviert den Hauptbau.') Ein Wohnthurm des alten Schlosses zu Limburg a. d. Lahn ist Baudenkm. im Rbz. Cassel 296 beschrieben. Ein anderer „der eigentliche Herrensitz" ist auf Normannstein (Thüringen) ziemlich erhalten. In mehrfacher Beziehung von hervorragendem Interesse ist der (in bunj- lichen Fachschriften bisher nicht erwähnte) HoheSchwar ma) in der Meiningenschen Stadt Saalfeld, ein dem wehrhaften Palas nahekommender Wohnthurm. (Fig. 166.) Was zunächst das Alter des Baues betrifft, so pflegt derselbe — und selbst von Autoritäten wie Puttrich8) und Loiz') — der Zeit Karls des Grossen zugeschrieben zu werden. Es wird das hauptsächlich her- geleitet aus Annal. rer. Francor. Tiliani et Lioseliani apud Du Chesne Scriplt T. II ad ann. 806, wo es heisst: Inde .... Carotin filium suiim in terram Slavorum, qui dieuntnr Sorabi, cum exercitu misit. In qua expe- ditione .... duoque castella ah exercitu aedifi- catu, unum super ripam ßuminis Salae. Es liegt aber auf der Hand, dass jene Soldaten weder im Stande gewesen wären (vgl. Cap. i). noch es auch nur für zweckmässig gebalten haben würden, bei Gelegenheit eines Feldzuges Bau- werke wie den Hohen Schwärm auszuführen, sondern dass es sich dabei um einfache Be- festigungen ohne Mauerung gehandelt haben . ■ lhh ptL wird. Wenn ferner nach Regino, Chronic, ad *' 876 die Söhne Ludwigs d. Deutschen zur Theilung des Reiches in lueo, qui dicitur Suulifelt, zusammenkamen, so ist das gleich- falls nicht , wie man glaubte , auf das Thüringische Saatfeld , welches an der ') Korrespdbl. d. Westd. Zeilschr. 1888. f. *) So lautet die älteste und noch heute volkstümliche Bezeichnung anstatt des Samen- „Sorbenburg", welchen anscheinend zuerst der Sani Felder Chronist Sylv. Liebe (t 1645) aus jenem herausgeklflgell bat. ') Denkmale d. Baukunst d. Mitte lalters in Sachsen 13. *) Kunsttopographie 1 530. Die folgende geschichtliche Ausführung zum Theil nacti brieflicher Mittheilung des Archivars Prof. E. Koch zu Meiningen. 267 än>sersten Reichsgrenze lag, sondern auf den Gau Sualifeld im ehemaligen Bisthum Eichstädt zu beziehen. Erst wenige Jahre nach König Heinrichs Tode (t 936) wird das Thüringische Saalfeld zuerst erwähnt und zwar als ein Ort, an welchem sich Otto I. der Jagd wegen aufhielt. Während aber die Stadt dieses Namens erst 1209 urkundlich vorkommt, ist es ein „Salveldon castellum", welches 1057 Königin Richza mit allen Pertinentien dem Erzstift Köln vermacht. Auch die Hohenstaufen hielten sich hier mehrfach auf. Im 14. Jhdt. kommt das „HusÄ Saalfeld mehrfach urkundlich vor und gehörte 1578 als „die alte Vogtey" den sächsischen Herzogen, tue es 1587 den v. Wiedenbach zu Lehen gaben. — Wenn es nun an jeder zuver- lässigen Nachricht darüber fehlt, dass zu irgendwelcher Zeit das castellum der Konigin Richza zerstört, oder aber der jetzige Hohe Schwärm neu erbaut worden wäre, so ist der Schluss nicht ungerechtfertigt, dass es sich bei beiden um ein und denselben Bau handle. Während zudem das rohe Mauer- werk und die auffällige durch das Gelände durchaus nicht bedingte Schiefheit des Grundrisses (Fig. 167) diesen Schluss auf ein so hohes Alter unterstützen, scheint auch ili»' in ihren Eckthürmen so eigenthümliche Anlage des Baues auf eine Zeit hinzuweisen-, in welcher die später M~~ v ""M ?» bräuchlichen Formen fester burglicher Steinbauten sich HpIfL- ' Q noch nicht herausgebildet hatten. Dass der Hohe Schwärm aB/ _~J^^^^ noch über das 11. Jhdt. zurück schon dem Könige Otto I. ^HB^^flEjJV^^r M dem vorhin erwähnten Aufenthalt als Wohnung ^^^^2**-im. du-nte und in dem Falle wohl seinem um die Befestigung pj- yn Ji^er östlichen Reichsgrenze besonders verdienten Vater Heinrich 1. zuzuschreiben sei (vgl. Cap. 4), kann nur als eine Möglichkeit bezeichnet werden. Eine gewisse Unterstützung findet dieselbe in dem Umstände, dass die \on Heinrich I. im Harz begründete Burg Bodfeld einen mit SaaUeld in ganz gleicher Weise gebildeten Namen hat. (Prof. Lehfeldt der (vgl. dasselbe Kap.) in den Bau- und Kunstd. Thüringens aus Millibaren Gründen dem Bercbfrit des Kyffhäuser ein vielleicht noch über die 2. Hälfte des 10. -''.•iu. zurückreichende* Alter zutheilt, will ebenso ungerechtfertigt den Hohen Schwärm (bis auf den k'.-n er*t in das Ende des 13. Jahrhunderts setzen. Er weiss a. 0. VI S. 48 und 120 ff über i.- ««fluchte des Baues anzugeben: „Im 11. und 12 Jhdt. blühte der Ort (1305 zuerst genannt) ArifUg auf. Aus damaliger Zeit stammen die erhaltenen ältesten Reste ... des Hohen Schwanns . . Alle Bauten (der Stadt) wurden im Anfange des folgenden Jahrhunderts zum Theil zerstört. . . > - wurde 1 199 vom Landgrafen Hermann und 1204 von den Böhmen erobert, geplündert und ,1-r.tÄrt" So auch der Hohe Schwann. „Nun soll sie (die Burg), nothdürftig wieder hergestellt, .iLiutirittern zur Behausung gedient haben und deshalb 1290 auf Befehl Kaiser Rudolfs (?) gründ- ..•h zerrtört worden sein. Sie wurde als Rittergut (mit eigenem ummauerten Bezirk innerhalb der .^aiit neu aufgebaut . . Fehlen auch an der Ruine Gliederungen und Kunstformen, sowie jeglicher .!'•"< einstiger Ausschmückung, so lässt sich die Bauzeit doch erkennen. Der Keller ist in seinen ,M*uern aus romanischer Zeit, das Uebrige der Bau vom Ende des 13. JhdLs., Veränderungen an .'MTnungen u. dgl. mögen auch später stattgefunden haben ... Die Grundrisse des Kellerge- .**h«**ej und der oberirdischen Ruinenmauern lassen darauf schliessen, dass der Oberbau später .*rn*uert wurde.* — Die angeführten geschichtlichen Nachrichten sind zunächst ganz unbeglaubigt; • - »md nur auf Saalfelder, für diese Zeit unzuverlässige Chroniken zurückzuführen und selbst durch !•■* (Juellen nicht hinlänglich gerechtfertigt1) Zudem aber sind sie an sich recht unwahrschein- 'i In Wagners Gesch. der Stad t S. (1822) ist da nicht von einem „Zerstören*, '■■Ith immer nur von einem „Ausplündern", bezw. „Ausbrennen* die Rede, und bezüglich der .?' -r. Hieben Zerstörung* 1290 wird dort die handschriftliche Chronik von Liebe angeführt, wonach 268 lieh. Ein „ Raubritter u -Sitz innerhalb einer Stadt wäre wohl geradezu undenkbar, da die Bürgerschaft derselben leicht und bald genug die Ausübung dieses Handwerkes verhindert haben würde. Ein ebendaselbst am Ende des 13. Jhdts. „neu aufgebautes Rittergut1" (? also wohl ein rittermassiger Ansitz) pflegte auch nicht ein derart burgmässiger wehrhafter Bau zu sein, wie der Hohe Schwärm, der vielmehr ganz darauf angelegt erscheint, für sich allein und noch ohne den Schutz von Stadt- mauern vertheidigt zu werden. Woraus ferner das einfache Bruchsteinmauerwerk als hier der ro- manischen Zeit, dort dem Ende des 13. Jhdts. angehörend erkannt werden kann, dürfte schwerlich nachzuweisen sein, und die stellenweise Abweichung der Grenzlinien des Oberbaues von denen des Kellergeschosses würde bei einem theilweisen Erneuerungsbau der späteren Zeit wohl noch eher zu vermeiden gewesen sei, als bei dem einheitlichen Bau jener Frühzeit. Was nun den Bau selbst betrifft, so erhebt sich derselbe auf dem erhöhten linken Ufer der Saale dicht hinter der Stadtmauer und nach der Stadtseite hin durch einen noch erkennbaren Graben geschützt, als ein thurmartiges Wohngebäude von 13 bzw. 14m innerer Weite, 2 m Mauerdicke und ca. 20 m Höhe, an den beiden erhaltenen Ecken noch um ca. 9 m durch je einen Rundthurm überragt. Die Ruine lässt mit fast völliger Sicherheit erkennen, dass von dem Gebäude die grössere Hälfte erhalten ist, welcher die andere einschliesslich zweier weiterer Eck- thürme genau entsprach.1) Ueber dem Keller erheben sich fünf Stockwerke, deren drei unterste durch eine starke in ihren Ansätzen erhaltene Wand getheilt waren. Diese drei Stockwerke, von welchen das unterste nach Südosten eine von 1,2 bis 1,93 m sich nach innen erweiternde Thür und nach Nordosten eine schmalere Pforte enthält, hatten Balkendecken, welche nur zum Theil auf geringen Mauerabsätzen auflagen. Die Fenster, unten in einem nach innen erweiterten Schlitze bestehend, nehmen bis zum vierten Stockwerk, welcher einen durch das ganze Gebäude gehenden Saal enthielt, an Grösse zu. Dieser Saal war, wie noch die Grenzlinien des Kalk- putzes erkennen lassen, mit einem später eingespannten gothischen Kreuzgewölbe überdeckt. Erst im fünften Geschoss — niedriger und fensterreicher wohl haupt- sächlich zur Vertheidigung bestimmt — entwickeln sich die Thürme vollständig als solche, während sie bis da hinauf nur eine massive Verstärkung der Ecken des Ge- bäudes bilden. Diese Entwicklung zu vollrunden und hohlen Thürmen ist in der Weise bewerkstelligt, dass aus den beiden hier zusammenstossenden Innenseite» des Gebäudevierecks ein Tragebogen aufwächst, der zugleich einen unten breiten, nach oben erheblich gegen den Gebäudemittelpunkt überhängenden Eingang in den Thurm bietet. Darüber zeigt das Mauerwerk noch einen flacheren Entlastungsbogen. Die nur etwa 4 m starken Thürme bieten so engen Hohlraum, dass die beiden Stockwerke desselben nur durch fast senkrechte Leitern mit einander in Verbindung gestanden haben können und haben daher schwerlich (wie Puttrich a. O. vermuthet) abgesehen von einem Zinnenkranz noch eine grössere Höhe gehabt. Der völlig dunkle Keller, von welchem der Ueberlieferung nach zwei unterirdische Gänge au?- damals „die Sorbenburg, doch mit Ausnahme der vier Thürme zerstört worden sei.* Die*? „Thürme* sind aber offensichtlich gleichalterig mit den'Zwischenwänden und hätten (vgl. weiterhin) ohne diese überhaupt nicht stehen bleiben können, ein Beweis mehr von der Unzuverlässigkeit der ganzen Nachricht. *) Mehr noch als _des Gleichmasses wegen ist das frühere Vorhandensein auch dieser En der Bergseite, auf welcher noch ander- "i-iltge Mauerreste sichtbar sind, führt eine :.«npe Brücke über eine flache Mulde zu einer riirnt hohen , thalwärts tief abfallenden Fels- [iljlte, deren Mitte der 19 zu 20 m Seiten- lange messende Bau einnimmt. Zum Theil, besonders oben, nicht mehr in alter Form erhalten, hat derselbe in 6 bis 7 Stockwerken unregelmässig vertheilte Fenster, 'ifiiiiich viele unten abgerundete Doppelkragsteine und eine Pulverscharte. Im Innern spilzbogige Gewölbe. Die Burg, welche aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts -lammen soll, wurde mehrfach erobert. Einen im Wesentlichen wohlerhaltenen, besonders in seinem Grundrisse yenthümlichen Wohnthurm bietet die auf badischem Rheinufer gegenüber dem Aargauischen Städtchen Kaisersluhl belegene Burg Rothwasserstelz oder Höteln. Derselbe nimmt die ganze ca. 'J zu 19 m •i '-sfnde Oberfläche eines wenige Schritte vom Strome -ntfemten massig hohen Felsblockes ein, dessen Form ■- veranlasste, dem Bauwerke die un rege! massige 'irundrissfigur A Fig. 169 zu geben. In seiner lang- .'■■Mgenen Form deckt der Thurm gegen die massig an-tt-tgende Landseite vortrefflich ein Wohngebäude, «'l'hes später — einen kleinen Brunnenhof g um- i tilii-^send — derart an denselben angebaut ist, dass —in südliches Ende direct aus dem Wasser des Rheines .,-.(- und mit seinen Kellerräumen erheblich unter ■u^-Hbe hinabsteigt. (B derselben Figur , nur der y 'im nach angedeutet.) Der im zweiten Stockwerk :■■* Wohnthurmes befindliche Eingang ist später vom i'jchstnhl des Anbaues bei a durchgebrochen, wahrend nu. ■kA- V tl^^^^ "o, £ L-ft^ } _^-«-~ 270 der Raum des wohl ursprünglichen, etwas tiefer gelegenen Einganges b zu einer Küche mit noch rauchgeschwärztem Heerd in der Dicke der Mauer benutzt wurde, lieber den Zugang des. Cap. 9. Während die beiden unteren Stockwerke durch eine Querwand getheilt sind, bieten die beiden darüber befindlichen (zu welchen eine Holztreppe c hinaufführt) je einen Saal von ca. 7 zu 15 m Innenraum mit Spuren eines grossen Kamins und 9 bzw. 10 ringsum befindlichen nicht grossen Fenstern, welche Seitenbänke und zum Theil gekuppelte Spitzbogen zeigen. Aus dein Dachstuhl springt auf der östlichen Schmalseite 1,75 m weit ein zur Vertheidigung bestimmter Erker mit noch vorhandenen in die Höhe zu klappenden Fensterladen hervor. Derselbe beherrscht den Zugang zu der unmittelbar neben der Burg liegen- den Rheinbrücke, sowie zu dem Thor f, welches zu dem Wirtschaftshofe führt. Die Zwischendecken des Baues bestanden, wie noch zum Theil erhalten, aus starken unmittelbar an einander liegenden Eichenbalken. Ueber einen unterirdischen Gang s. 18. Capitel. 1377 unternahm es Landgraf Hermann 1. von Hessen mitten zwischen die festen Plätze seiner Gegner, der Grafen von Nassau-Dillen bürg und Solms, u. zw. Wetzlar einerseits und Braunfels und Hohen- solms andrerseits, die nach ihm Hermann- st ein genannte Burg zu errichten. Der auf Grund und Boden der Solraser und nicht ohne anfänglichen heftigen Wider- stand derselben zu Stande gebrachte Bau war also nicht zu einem friedlichen Wohn- sitz bestimmt. Er bestand zunächst im Wesentlichen nur aus dem im Mauerwerk noch wohlerhaltenen Wohnthurm (A des Grundrisses Fig. 170), auf einem um die Nordseite herum steil abfallenden Felskopfe errichtet. Erst etwa zu Anfang des 15. Jahr- hunderts wurde westlich neben diesen Felsen ein Palas (B) erbaut, aus dessen (einschliess- lich des Erdgeschosses) dritten Stockwerk seitdem der Zugang zu dem in gleicher Höhe liegenden untersten Geschosse des Thurmes stattfindet. Der beschränkte Raum, den der Felsen für den Thurmbau darbot, ist durch Hinausschieben der nordöstlichen Ecke voll ausgenutzt. Auf der südlichen Seite, wo das höher liegende Gelände sanft zur Burg abfällt, also zum Angriff vorzüglich geeignet war, bot zunächst eine hohe vieleckige Ringmauer und ein davor ausge- hobener Graben (jetzt zu einem Hohlweg umgeändert) Schutz, ausserdem aber ist die Aussenmauer des Thurmes hier gegen die am meisten gefährdete südöstliche Ecke hin nicht nur an sich, sondern auch noch ganz ungewöhnlicher Weise durch einen davor gelegten halbrunden Ausbau ohne Hohlraum und damit bis auf eine Mauerdicke von 6 m verstärkt.1) ') Nach Landau, Hess. Burgen IV (und danach Günther, Bilder a. hess. Vor- zeit, 1853, S. 3*8) enthielt dieser .angelehnte Rundthurm" das Verliess und hatte vom Erdgeschoß des Wohnthurms aus einen Eingang; nach Lotzu. Sehne id er, Baudenkm. d. Rbz. Wiesbaden, 225 ist derselbe »anscheinend flachmassiv". Meines Erinnerns zeigt der Anbau weder einen Eingang noch nach aussen irgendwelche Oeffnung. Ein altes Geßlngniss ist übrigens noch im Palas vorhanden . 271 Der Thurm (aus Bruchstein mit Sandsteingewänden) enthielt bis zum obersten, unter einem Satteldache heftenden Geschosse drei gewölbte Stockwerke, von denen die beiden unteren, mtsp rechend hohen, durch je eine Balkendecke wieder in deren zwei gelheilt waren. Das oberste (lewdlbe wie die beiden Baikendecken sind nicht im*hr vorhanden. Die beiden noch übrigen Ge- wülbedecken setzen sich aus je vier spitzbogigen Kreuzgewölben mit Rippen, die im unteren Stock- werk auf einem achteckigen, oben quadratischen, Im zweiten auf einem schlanken viereckigen Mittel- [»feiler ruhen. (Vgl. die Grundrisse Fig. 171 bis 174 nach vorhandenen, bei Günther a. 0. mit- ,.'1 heilten Aufnahmen.) Das Erdgeschoß (dessen Eingang e) war zum e Theil durch eine gemauerte, im Uebrigen durch Holz wände anscheinend in drei Abtheilungen ein- iMheilt, deren eine bei f durch einen sehr grossen Kamin als Küche gekennzeichnet ist. Ein zweiter i Kamin liegt über dem ersten Gewölbe bei g 'Fig. 172). Die beiden dazugehörigen Schorn- •Ifine, nach unten in Absätzen verbreitert (vgl. l'ic 174), erheben sich noch hoch über die (seit I7ne (z. B. Alteburg bei Heimbach und bei Heftrich) gar keine Thürme, jene (so Saalburg und Holzhausen) solche nur an den vier Thoren, andere (wie Wiesbaden) zahlreiche nur nach innen vorstehende. Waren diese viereckig, so hatten z. B. das <\iAe\\ von Stein am Rhein und die Mauerumfassung von Boppard halbrunde nur nach aussen vorstehende und die Befestigungen von Neumagen, Bitburg um! Jünkerath in der Rheinprovinz l) vollrunde nach beiden Seiten vorspringende und zwar zum Theil hohle, zum Theil volle Mauerthürme. Bei sehr verschiedener stärke (vgl. oben S. 64—69) — ihre Höhe ging jedenfalls bis über 10 m hinaus iWestd. Zeit sehr. S. 287) — sind ihre Abstände von einander hier gleichmässige, dort wechselnde z. B. bei Neumagen zwischen 21,50 und 40 m. Wenn sonach die Befestigung durch Mauerthürme unseren Vorfahren von Anfang an aus den römischen Bauten bekannt war, und selbst eine Anzahl — Binders linksrheinischer — Städte diese Hinterlassenschaft der Römer fortwährend tl- Bestandteil ihrer Umfassung aufrecht erhielten, so scheint doch zumal bei Hur gen — bei welchen die Festigkeit der Lage und zugleich die geringe Zahl ver- ft/barer Vertheidiger in Betracht kam — diese Befestigungsweise zunächst nicht in Anwendung gebracht worden zu sein. In dieser Beziehung bemerkt V iollet-le-Duc, Dict. III 105: En France et en Nor- »«•4t«, des Tepoque carlooingienne, les eneeintes des cha'eaux itaient flanquees des tours. Mais nur >» bords du Bkin et les provinces voisines de la Germanie, il ne pirait pas, que et moyen de di- f*n*e «il He usirt avant le XI He siede, ce qui ferait supposer que les tours flanquantes iUiient une tra- 44 tum gaUorotmaine. „Le* monuments feodaux de Xe siede jusqu'au croisades, dit M. de Krieg 'Bulletin monum. t*A IV p. 246 et suiv.), ont sur les devx rives du Rhin, leur type commun . . Lnrmetmte* deees plus anciens ehateaux manquent absolument de flanquement exUrieur. Elles sont tties fmne eouronne de merlons . . . ." Nous irons plus loin que M. de Krieg, et nous •) Westd. Zeit sehr. 1891. 284 ff ri»«r. lugMUmii 18 874 dirons mime gue Ut tourg cmpioyees comme moyen de flanquement des eneeintes ne sc rencontrent que tret-rarement data les chäteaux de» bordg de Shin et des Vosges »vant le XVe siede. Li chäteau de St. Ulrich, la partie anciennc du chäteau de Hohenkönu/sbourg, le chäteau de König* heim, celui de Spesbourg, bien que bätis pendant les Kille et XlVe siictes, sont totalement di- pourvus de tours flanquantcs. Cc sont des bntiments formants des angles saitlants, des figwres gia- mitriques rectilignes ii l'exterieur, et venant se groaper autour du doryjon ou beffroi. La pJujuirl de ces chäteaux, ilevis sur des points inaccesaiblee, prcnnent taute leur foree de la Situation du rocher qui leur sert d'assiette et ne sont que midioerement difendus. In der That wüsste ich keine deutsche Burg zu nennen, welche nachweislich Mauerthürme überhaupt — wenn auch nicht Flankirungsthürme, die zur äusseren Bestreichung der Ringmauer vor diese hinausragen — aus der Zeit vor den Kreuz- zügen aufzuweisen hätte, und wenn Köhler a. 0. S. 428 dies nur »im Allgemeinen* gelten lasst, so hat er doch keinen Versuch gemacht, Ausnahmen nachzuweisen. Die älteren Burgen, wie Gelnhausen, Wartburg, Münzenberg, Steinsberg, Schlosseck, Hohenklingen, Scharfen berj; (Rheinpfalz), Hohen egisheim. Kyburg u. s. w. haben entweder keine Mauerthürme oder offenbar nur später (besonders bei Neuanlegung eines Zwingers) hinzugefügte. Ein belehrendes Beispiel der letzteren Art bietet u. A. die Rtidelsburg. Schon bei der ersten Anlage hatte dieselbe (vgl. S. 13) auf der der Vorburg V zuge- kehrten Ostseite den schmalen Zwinger zz und anscheinend einen gleichen auf der nur durch ein flaches Thälchen geschützten Südseite. Jedenfalls nun nicht vor der ersten Zerstörung der Burg 1348 (eine zweite fand 1450 statt) wurde (vgl. S. 150 Anm. 3) die Befestigung auf diesen beiden fast allein zugänglichen Seiten durch die drei Eckthürme a, b und c verstärkt, von welchen der stärkste auf der von beiden Seiten bedrohten Südostecke seinen Platz fand, während !^ der kleine halbrunde nach r innen offene deshalb so weit nach Norden hinausgerückt wurde, um einen Zugang von der Ost- auf die sonst stumi- y. freie Nordseite unmöglich zu machen.1) a und b wurden durch eine neue, im Bogen weiter hinausgerückte Zwin- germauer verbunden, allem Anscheine nach auch b und c durch eine solche, die aller- dings durch das auf anstehen- dem Felsen erbaute Thor- gebäude t unterbrochen war. _. .-," Die Erkenntniss, dass »' Äl Mauerthürme um so wirk- samer waren, wenn sie nach ') Für einen vollrunden Thurra hätte hier nach hinten der Platz gefehlt; nm so weniger kann es begründet sein, wenn Salvisberg a. O. S. 250 bemerkt, der Thurm sei erst ,nun Jwlbirt* Bei einer Iteconstruction der Burg in Spamers III. Conversationslex. ist derselbe gar in derCbor- apsis einer grossen Kapelle gemacht worden. 275 aussen vorsprangen (die Ringmauer flankirtcn), scheint erst allmählich eine allgemeine ^worden zu sein. Während nach Einführung der Pulvergeschütze schwerlich noch andere Manertbürme gebaut wurden, stehen z. B. bei der seit 1226 zerstörten Isen- burg (Westfalen) der Berchfrit und in der Vorburg drei runde und viereckige Thürme an der Ringmauer, ohne vor dieselbe vorzuspringen. Wenn die kleine Burg H o h n a c k im Wasgau, bei deren innerer Ringmauer starke Flankirungsthürme eine hervorragende Rolle spielen^ schon im 11. Jahrhundert genannt wird, so gehört sie doch in dieser Gestalt dem Ende des 13. Jahrhunderts an, aus welcher Zeit ein Ritter von Gundolsheim als ihr Wiedererbauer genannt wird, und bei Salzburg in Franken ist es jedenfalls nicht nachweisbar (vgl. zu Fig. 595), dass die von starken ViVreekthürmen unterbrochene Frontmauer noch in das 12. Jahrhundert zurückreicht, al)g<»sehen von der Frage, ob die Thürme (ausser dem Thorthurm) nicht vielmehr al* Berrhfrite der anstossenden Ganerbentheile der Burg zu betrachten sind. Bei ♦lern im 11. Jhdt. genannten Hohenrätien (Graubünden) standen die an den (ir**iizen des Beringes errichteten berchfritartigen Thürme jedenfalls mit der Ring- mauer nicht in unmittelbarem Zusammenhange (vgl. Krieg v. H. a. 0. S. 240), und so werden sich auch andere anscheinende Ausnahmen als eben nur scheinbare erklären lassen. Wenn wir nun andrerseits bei den von den Kreuzfahrern in Syrien ausge- führten Befestigungsbauten — vgl. die von Rey, Etüde mitget heilten Grundrisse — rtankirende Mauerthürrne aller Art, innen offen oder geschlossen, rund, halbrund und ri»*reckig, und ebenso solche, offenbar der ersten Anlage angehörende bei deutschen Burgen des 13. Jhdts. z. B. Reichenberg (Fig. 189), Neuleiningen (Fig. 602) und auch wohl Wasserburg Marschlins (Fig. 557) finden, so erscheint der Schluss ^rechtfertigt, dass diese Wehrbauten bei unseren Burgen erst zur Anwendung /^bracht worden sind, nachdem die Kreuzfahrer im Orient die Zweckmässigkeit derselben praktisch erfahren hatten. Dies Wehrbausystem war dort als klassische IVberlieferung stets in Gebrauch geblieben, und seine Zweckmässigkeit hing guten Theiles mit der vollkommneren Schusswaflfe, der im Abendlande bis dahin nicht ;vbräuchlich gewesenen Armbrust zusammen. (Vgl. hierüber S. 28.) Die Formen der Mauerthürrne sind im Mittelalter noch mannigfaltigere als W den Römerbauten. An Stelle der nicht mehr vorkommenden bis zum Mauer- junge vollen Thürme1) treten hier neu hinzu die nach innen ganz offenen, die nur m der Höhe der Mauer vorgekragten und die mächtigen Batteriethürme und Rondele aus der Zeit der Pulvergeschütze. In der Höhe vorgekragte (entsprechend kleine) Mauerthürrne, seit dem Aus- gange des 14. Jhdts. beliebt, findet man fast nur an den Ecken, da hier — abge- sehen von der dadurch erweiterten Benutzbarkeit — die vorspringende Mauerecke die Last tragen half. Solche Thürme zeigt neben anderen Mauerthürmen Reichen- herg (Fig. 190 und 191), deren ausschliesslich Hohlandsberg (a, b und c Fig. 576a). Erscheinen dieselben zum Theil nur als eine Ausbuchtung der gezinnten Mauerbrustwehr — event. mit Gusslöchern zwischen den Kragsteinen2) — so ent- wickeln sie sich andrerseits, wenn mit Decke und Dach versehen zu Scharwach t- ') Vgl. darüber meinen Aufsatz aber die Lindauer Heidenmauer im Jahrgang 1892 . 18* 276 thürmchen, Echauguett es,1) unter welchen man zunächst die auf der Höhe der Thürme (besonders städtischer) vorgekragten Eckthürmchen versteht. Sind diese vorgekragten Mauerthürme inmitten einer Ringmauer angebracht, so wurde wohl der überstehende Theil von einem Mauerpfeiler und zwei seitlichen „Pendentifs' getragen, so bei den beiden Main-Burgen Wert he im (Fig. 175 Seitenansicht) und Prozelten. (Die Ringmauer ist hier wesentlich nur Futtermauer.) Diese auf einen lisenenartigen Mauerpfeiler aufgesetzten Mauerthürme bilden gew isser massen den Uebergang von den nur vorgekragten zu den vom Boden ab als Thurm ausgebauten.3) Zwei solche noch mit Armbrustscharten versehene runde Mauerthürme stehen an den beiden Ecken des auf der Bergseite gelegenen tieferen Theiles von Lands- berg im Wasgau (Fig. 591). 3,50 m im Lichten und 2 m Mauerstärke messend hat speziell der nördliche fünf Stockwerke ohne innere Absätze aber mit zahlreichen Kragsteinen für die Balkenboden, von unten an in jedem Stockwerk Schiessscharlen und in den vier unteren Eingänge nach dem Hofe (wo sich ein Wohngebäude anschloss) sowie in der Mitte eine auf die östlich anstossende Ringmauer führende Thür. Ein anderer, mit Scharten für Handfeuerwaffen versehener runder Eckthurm auf Prozelten am Main misst bei gleicher Mauerstarke nur 2 m im Lichten und hat vier Stockwerke, von welchen jedoch Fig. 175. nur das oberste über dem — entsprechend höher als der äussere Zwingerraum liegenden — Baugrunde der Burg sich erhebt. Die Stockwerke sind mit Kuppelgewölben, die ein rundes Loch im Scheitel haben, überdeckt und durch Treppen in der Mauerdicke mit einander verbunden. Aehnliche an der Futtermauer in den tiefer liegenden Zwinger hinabsteigende Thürme aus der Zeit der Pulverwaffen finden sich u. A. in Wertheim am Main und Leuchtenburg in Thüringen, aber auch da, wo aussen bezw. unten kein Zwinger mehr vorgelegt ist, wie bei Hornberg am Neckar (r in Fig. 584). Es dürfte mit diesem Umstände zusammenhängen, wenn bei dem letztbezeichneten Mauerlhurm der untere Theil als das bei Berchfriten gewohnte Verliess gestaltet ist. Wie ebendieses Beispiel zeigt, wurden die Mauerthürme, soweit sie nicht an den Ecken standen, doch zweckmässiger Weise gern da angebracht, wo die Mauer einen nicht einspringenden Winkel oder Knick machte. Ein ähnliches Beispiel bietet Fig. 176 von Prozelten, doch ist hier an dem Mauerthürme o nach aussen ein dort hoch über dem Boden liegender, vom Burghofe aus durch die Mauerpforte e zugänglicher Wehrgang auf Kragsteinen angebracht. So sehen wir mitunter auch einen Mauerlhurm gewissermassen an die Stelle eines auf der Angriffsseite vorgeschobenen Berchfrits treten. Bei Rauhenstein südl. Wien und Maultasch in Südtirol steigt der Burgbering in Form eines schmäleren Felsrückens gegen die Bergseite an und endet hier in einem nach innen ') Echauguette, altfrz. echargttelte, lat. escharguaita, scaraguayta, wird Ton Schaarwschi (zunächst gleich dem modernen Patrouille) abgeleitet. *} Es finden sich auch wohl Eckthürmchen, deren Erweiterung nach oben durch mehrere über einander vorgefcragtc Bogenfriese bewirkt wurde, so ein solches mit drei Friesen aus dem An- fang des 16 .Units, auf (iutenfels am Rhein. (Nass. Annalen,1891 mit Abb.). liese die gerade Seite des 1 hurmes _ 277 offenen viereckigen Thurm, wahrend der Berchfrlt tiefer innerhalb der breiteren Hauptburg steht. Viereckige, weit häufiger aber halbrunde nach innen offene Thürme — auch .Schalen" genannt — finden sich im Uebrigen hauptsachlich in den äusseren Zwingermauern der späteren Zeit und sie erscheinen dabei oft nur als eine weder durch Mauerstärke noch durch Höhe ausgezeichnete Ausbuchtung dieser Mauer selbst. Mitunter — so bei Altbodman Fig. 446 — wurde ein Halbrund auch einfach aussen an die Ringmauer angekiebt, so dass diese die gerade Seite des Thuriues btldele. Bietet hier das Thürmchen f kaum für einen Schützen hinlänglichen Innenrauin, *> bilden den vollkommensten Gegensatz dazu die mächtigen halbrunden und runden Bat- leriethürme und Rondele aus der Zeit der Pulvergeschötze, wie denn ein solches vier- M H feschossiges Halbrund auf Küssaberg in I \ *«nn.i». W Baden bei 3,55 m Mauerdicke etwa 9 m ■*" _. „ Innenweite misst. »' ™* Die beiden Frontecken von Siegmunds- kron (Südtirol) werden durch Batteriethürme ge- bildet, von deren einem Fig. 177 den Durchschnitt giebt. Vom Burghofe aus führt der ebenerdige Ein- gang a in den 6 m weiten Innenraum, von welchem die drei Scbiessscharten b, c und d ausgeben. Das darüber hegende Stockwerk enthält die beiden Scharten e und f, während die drei Scharten des folgenden wieder grade über den drei ebenerdigen liegen. Das vierte und oberste Stockwerk dagegen enthält neun der in eigentümlicher Form sorgfaltig aa-gemeisselten Doppelscharten, welche Fig. 293 abgebildet sind, und vor dieser Schartenreihe zieht -i' h ein Absatz hin, der die (unten 4,50 m starke) Mauer am 1,65 m verjüngt, so dass auch ohne • inen die beiden oberen Stockwerke trennenden li-iden (solche sind in den beiden Thürmen über- haupt nicht mehr vorhanden) auf diesem Maucr- jb*atz hinlänglich Raum zu freier Bewegung sich bot Eine enge Wendeltreppe verbindet den Ein- gang mit der starken Frontmauer g (vgl. Cap. 8). Die Ansicht eines ähnlich gestalteten Thurmes iri<-M Fig. 178, einer im German. Museum befind- "" , ._ ^ . Ii-hen Abbildung der Plassenburg bei Culm- p- *» loch von 1554 entnommen. y' Batteriethürme pflegten zweckmassiger Weise :" ihrem Erdgeschoss für schweres Geschütz eingerichtet zu sein. Es gehört zu den -lienen Ausnahmen, wenn ein solcher 16,50 m starker Thurm auf Weiber treu 278 bei Weinsberg zu unterst einen zum Theil vertieften, ganz verliessartigen Raum hat, der vielleicht als Pulvermagazin diente. Wohl der gewaltigste Batteriethurm, welcher jemals erbaut wurde, ist der 1562-84 als Citadelle der Stadt Schaffhausen aufgeführte 59 m Durchmesser starke „Munot". •) Nach der Zimmerischen Chronik (2. Aufl. 1436) unterstand sich 1479 Graf Eberhard von Württemberg, wahrend er die von Friedingen auf Hohenkrähen im Hegau belagerte, „darneben auch den Megtbery, dem haws Oesterreich zugehörig, zu pawen und wider seine widerwärtigen zu befestigen," nachdem diese Burg 1378 im sogen. Städtekriege nach vierzehntfigiger Belagerung erobert und zerstört worden war. Solchem Befestigungsbau — in Folge dessen Graf Eberhard die ihm gar nicht gehörende Burg „Neu-Württemberg" nannte — sind jedenfalls auch die zwei auf den beiden südlichen Ecken weit vorspringenden Fiankirungsthürme (x und z, Fig. 582) zuzuschreiben. Dieselben, in ihrer Grundrissfigur ein längliches Rechteck mit vorgelegtem Halbkreise bildend, haben ziemlich gleichmässig eine lichte Weite von 3,5 zu 7,5 m und im Erdgeschoss Scharten für kleine Kanonen. Im Uebrigen zeigen sich manche Verschiedenheiten. Der südöstliche Thurm, der Angriffsseite ent- gegen und besonders der Beschiessung von einem nahen Hügel aus ausgesetzt, ist stärker gebaut. Er hat (vgl. Fig. 17'Ji über dem überputzten Erdgeschoss ein (jetzt weggebrochenes} Tonnengewölbe, anscheinend noch darüber Kanonenschar- ten und erst unter dem dritten (obersien) Geschoss einen verjüngenden Mauerab- satz. Der südwestliche zeigt starke Mauerabsätze schon über den niedrigeren beiden unteren Geschossen und hat über dem untersten noch drei seinerzeit durch Balkenböden getrennte und nur mit Scharten für Hakenbüchsen versehene fjq 179 Stockwerke. Während jener endlich oben wagrecht abgeschlossen ist, war dieser (vgl. Fig. 180, der obere Theil des Thurmes, von der höheren Hauptburg aus gesehen) mit einem gegen das Innere der Burg abfallenden grossen Pultdache überdeckt, welches jedoch nicht auf der Mauer aufsass, sondern von dieser ringsum noch um etwa '/a m überragt wurde. Die beiden Langseiten der Mauer stiegen dabei (auf der einen Seite fortgebrochen) katzen treppenartig in Zinnen auf, die im Belagerungsfalle nach theihveise abgedecktem Dache auch noch Schützen zur Deckung dienen mochten. Alle wagrechten Theile dieses Mauerrandes sind nach innen abge- wässert und mit Hohlziegeln (Mönch und Nonne) eingedeckt. Die Befestigung der im 15. Jahrhundert erbauten Nippenburg (Fig. 607) ') Nach Naher, Militärarch. A nlage S.9S .dürfte derselbe in seiner jetzigen Gestalt erst am Ende des 15. JhilLs. entstanden sein". Bei derartigen nachmittelalterlichen städtischen Bauten steht natürlich die Erbauungszeit noch völlig fest. 279 beruht wesentlich auf dem System der halbrunden, nach innen offenen Mauerthünne. Andere verschiedeoer Art bietet u. A. die Hohkönigsburg (Fig. 620a(. Mehrstöckige nach innen offene, besonders viereckige Thürme finden sich sonst hauptsachlich bei städtischen Wehrbauten. Der Grund, weshalb die Innen- weite nicht geschlossen wurde, war wohl hauptsächlich dir, dass dann die Feinde, welche sich eines solchen Thurmes bemächtigt hatten, denselben nicht als Wehr- !kiu gegen die Stadt selbst benutzen konnten.1) Es ist mihi zumeist erst in einer späteren Zeit, in welcher diese Thürme ihre Bedeutung verloren hatten, geschehen, das> man auch die innere Seite derselben mit leichterem Mauerwerk meistens im Holzverbande schloss, um die Thürme dadurch für friedliche Zwecke ( Wächter wohnung, GfßngnUs u. s. w.) benutzbar zu machen. Dies Mauer- werk konnte indessen im Nothfalle ja unschwer wieder «Ifj. 180. Iura ungebrochen werden. Die berchfrit artigen viereckigen Mauerthürme, welche auf Burgen vorkommen — ausser den früher genannten z. B. Pfannberg (Fig. 216) und Kropfsberg im Innthal — pflegten jedenfalls, wie die Berchfrite selbst, rings geschlossen zu sein. Kleinere Thürme, also auch besonders in der Mauer stehende wurden auch »ichüs,*) Wiekhaus genannt, von wie = Kampf, Krieg, also eigentlich Kriegs- h.iiis. Es ist gewiss nur zufällig und nicht, wie v. Ritgen, Münzenberg S. 5 int-inl , etwas für diese „Wiekhäuser" Wesentliches , wenn sie auf der Innen^i u- "IVn sind. Es fehlt auch bei diesem alten Ausdruck nicht an verfehlten Erklärungen. Su ic fcunr Jihrb. 31 S. 80 lAnrn. zu Schmidts Hin terL Forschungen) : .Die Benennung Wkhhaus. wwiie *»*• •in. ml liehe in Coln erhaltene Mauerthünne führen, kommt von dem lateinischen vipiu = KVüe. Mjlirh ist Wichhaus gleichbedeutend mit Warte*,') und Pupikofer, Ge^eh. t. [ r. ■.*» :■** r.itinte man (was ich dahin gestellt sein lasse) „Wighus" = Kriegshaus aurL dV "i-niLj-i**- ral '■">n< einige Burgen, wie Alzenacb bei Gundlingen oder die zu Thuntn al«-n i--^a,-,~i. 'i Es soll wohl nicht wörtlich genommen werden, wenn es b* * L ■: , ; -j-i t ibflmer im Hheinland S. SU in Bezug auf Burgbauteil allgemein lKt-r ..-, g.,-*~- , •, ■inj hinten offen, sodass sich der Eroberer nicht in ihnen J-~-^j- i-i.i. * ' ,:r,j^ -t.r«ibi .Naher, Deutsche Burg S. 34: .Bei der Städte befertunnr •= --- l*-*~ .,.,-«, ■>r Innenseite der Ringmauer offen, um die Geschützrohre leichter ad-- v-.— :, , ,L. iTingcD zu kennen, was bei den entsprechenden Thürmen der BnrjRt = -- -r*-. » . *~ , ■*r.V<| Nach v. Hitgen, Mönzenberg S. 5 waren auch v fc.-a- >— -. ..„ ,[.' mrim innern Seite offen, .damit die Vertheidiger mit Leub'i»'' V — ■ ^_ . - ^- -*■ r '•— -h-Mie auf die verschiedenen Boden dieser Kriegsliäuser irup.. .'•-_"_•. *■ ■ -bJ mihi des völligen Fehlens der vierten Wand. ) Wolfram, Pari. 18.'i. 24: „Tarn oben totiqu. Ges. XVI S. lü (Baseler Urkunde v. 1180): „XmLv *~mm-> *._. '•'am, qut miga dtci poMtt Wieborg . . . erigere.'- ') Wiekhäuser heissen auch anderwärts, z. B. n. ^-sr-i^J'_:— . I 't. Inlnitet aber (vgl. Leier, Wtbcb,), wenn es orji nr *• war**- r >-ihl. oder die Stadt. ------ t - K.^~-' Der Regel nach gehören auch die ausserhalb des Burgberings stehenden Thürme nicht zu den Berchfriten im heutigen engeren Sinne des Wortes. Eine eigene Lehre über vereinzelte Thürme trägt v. Essen wein, Kriegs- baukunst S. 127 vor: „Zwischen den einzelnen Burgen standen auch in Deutschland (ähnlich wie in Syrieo) Wartthürme als Zwischenposten. Ein solcher findet sich noch bei Wolfahrtsweiher unweit Carlsruhe vereinzelt im Walde. Er ist quadratisch, steht auf einem kleinen Hügel und ist von einem Graben umgeben. Eine Zeitbestimmung für denselben ist wohl kaum möglich. Denken wir uns noch eine Palissaden- Ausstattung dazu, so ist dieser Thurm eben eine kleine Mota1), bestimmt für eine kleine Besatzung, die den Verkehr eines Weges zu überwachen hatte, um die Annäherung eines Feindes zu beobachten und rasch auf der nächsten Burg zu melden , wohin sich auch die kleine Besatzung zurückzog, wenn sie etwa die Vorhut des Feindes so lange beschäftigt hatte, bis die Besatzung der Burg die nöthigen Vorbereitungen getroffen. Ein solcher vorgeschobener Posten konnte natürlich seine Aufgabe nur dann erfüllen, wenn er sich im Bereiche einer Burg befand oder etwa mehrerer, die in einer Hand lagen und zu einem Zusammenwirken bestimmt waren. Dann konnte selbst eine kleine Besatzung zeitweilig einen Weg verlegen , die für sich allein ausser Stande war . etwas auszurichten." Diese ganze Idee entspricht nicht den thatsächlichen Verhältnissen. Welcher Burgherr, der das Heranziehen von Feinden zu erwarten hatte, konnte von seinen wenigen Mannen einen Theil entbehren, um einen weit abseits liegenden Thurm zu besetzen, und wie lange etwa und wie überhaupt sollte diese Thurmbesatzung — doch immer nur wenige Männer ! — durch Beschäftigung der „ Vorhut* des Feindes den letzteren selbst aufhalten (von dem seltenen Ausnahmefalle etwa eines nicht zu umgehenden Engpasses abgesehen), damit inzwischen die Burg in Vertheidigungs- zustand gesetzt werden konnte? Daran, dass sich jene Männer nach so erfolg- reichem Kampfe noch wieder in die Burg zurückziehen konnten, wäre nun vollends kaum zu denken gewesen. Solche „Zwischenposten" unserer Burgen (etwa wie beim rechtsrheinischen Limes?) sind daher auch thatsächlich nicht vorhanden ge- wesen. Wie unzählige derselben müssten wir sonst in Resten oder Spuren kennen, da unserer Burgen selbst schon so viele Tausende waren! Bei den Städten waren vereinzelte Wartthürme an den auch wohl noch durch Wall und Graben geschützten Grenzen der Feldmark nicht eben selten. Sie dienten aber wesentlich nur dem Schutze der städtischen Heerden gegen Viehräuber. Die Annäherung solcher wurde vom Wächter durch Schüsse oder andere Zeichen den Hirten, wie dem Thurmwächter der Stadt angezeigt und bis von dort Hilfe kam, wurden die Heerden in die zu den Thürmen gehörenden ummauerten Höfe getrieben. Solche Wartthürme sind u. A. bei Frankfurt a. M., *) Parchim in Mecklen- burg, Bienstädt in Thüringen8) etc. erhalten. Für eine derartige Einrichtung konnte jedoch bei Burgen kaum ein Anlass vorliegen. Wer da aber sonst feindlichen Besuch zu erwarten hatte, konnte nichts Besseres thun, als in wohlverwahrter Burg ihre Ankunft abzuwarten. Wollten die so Bedrohten doch gern möglichst zeitig von dem Anzüge Kenntniss erhalten, so genügte wohl ein an geeigneter Stelle aufgestellter Späher, ohne dass es dazu eines ') Verf. beruft sich hier auf Näher, Umgebung von Karlsruhe, (1884), welcher Schrift auch der dort beigegebene Grundriss entnommen ist. ') Baudenkm. im Rbz. Gassei 172. ■) Bau- u. Kunstdenkm. Thüringens. X 199. 281 _ abseits errichteten festen Thurmes bedurft hätte.1) Es kann daher nicht auffallen, dass solche Einzelthürme in der' Umgebung der Burgen nur höchst ausnahmsweise vorkommen.9) So war der lange Zeit für römisch gehaltene „Stumpfe Thurm" auf dem Hunsruck nach Prof. Hettners Ueberzeugung8) vielmehr eine Warte für die unweit in der Thalsenkung liegende kleine Wasserburg B a 1 d e n a u. Das Gleiche i-t augenscheinlich der Fall bei einem Thurm, der auf einer südöstlich der Ruine Orten bürg (in Kärnten) nahen Anhöhe steht. Derselbe gewährte einen Blick über den von der Burg aus nicht sichtbaren unteren Theil des Drauthales. Bei Geis- lingen (Württemberg) steht (nach Ulm. Corresp.-Bl. 1877. 75) der abgebrochenen Burg Helfenstein gegenüber auf dem Thurmberge der „öde Thurm* (öd = einsam stehend), eine aus der Uebergangs- oder frühgoth. Zeit stammende Vorwarte dieser Burg. Schauenforst in Thüringen ist nach Lehfeldt (Bau- und Kunstd. VI 44) gar .von vier Warten umgeben". Eine eigentümliche Anlage dieser Art ist der den räthselhaften Namen .Klein-Frankreich* führende runde Bauer iethurm , welcher in der Rheinpfalz der ausgehauenen Burg Berwartstein südöstlich gegenüber auf dem etwa V2 km entfernten Ende eines bewaldeten Bergrückens liegt. Eine Sperrung des Zuganges zur Burg konnte hier der Oertlichkeit nach durchaus nicht beabsichtigt sein ; wohl aber gestattete der Thurm, die Umgebung derselben zu beobachten und be- sonders deren Eingang zu bestreichen. 13,70 m im. Durchmesser haltend, hat 'T in den 3,20 m dicken Mauern seiner beiden noch vorhandenen Geschosse je drei GfKchützscharten4) und wurde sonach höchst wahrscheinlich gleichzeitig mit der am Ende des 15. Jhdts. ausgeführten umfassenden Neubefestigung von Berwartstein erbaut. Ebenso selten sind die Einzelthürme, die zwar ausserhalb des Beringes, aber doch demselben so nahe stehen, dass sie zur unmittelbaren Verteidigung der Burg dienten und daher dieser auch im engeren Sinne zuzurechnen sind. Ein Beispiel5) bietet Landskron im südlichen Elsass. Der Felsrücken westlichen Angriffsgeländes (A Skizze 181, vgl. das über diese Burg S. 87 Be- * merkte) ist von dem Felsen, auf welchem, ihm entgegengesetzt, der Berchfrit b der Burg steht, durch zwei tiefe und schroffe Einschnitte g und f getrennt. Auf der Höhe des hiedurch gebildeten mittleren Felsens ist der halbrunde (oder vieleckige?) Thurm e errichtet. Derselbe deckt als Schild den Berchfrit und zunächst dessen ausnahmsweise nach aussen angebauten die höheren Stockwerke mit einander ver- ') Da« hier Bemerkte wird auch nicht dadurch widerlegt, dass Albr. Dürer in seinem Etlichen underricht zu Befestigung der Stadt, Schloss und Flecken empfiehlt, bei Erbauung eines in der Ebene liegenden festen landesherrlichen Schlosses „auf das nahe Waldgebirge *inea und Mörtel« sowie der Umstand, dass der Thurm an der einzigen Steile der alten über die fiWiflirhe führenden Strasse lag, von welcher aus ein Signal zur Burg hin gegeben werden konnte. •) Baudenkm. in der Pfalz. II 194 f. •) Ueber die in der Regel hieher gerechneten Dansker der preußischen Ordensburgen • Gap. 15, bindenden) Treppenlhurm, und seine Besatzung konnte sowohl das Angriffsgelände und die Burgstrasse n unter Schuss nehmen, ■■m\\\^ a^s auc^ ^'e %eSen das Burgthor m und ■'ft/iMiftw s* eiviR. den Palas P Anstürmenden im Rucken *'"" _/ beschiessen. ■f" i-j ,£& Einen, einem ähnlichen Felsenwalle von ' fk ''*^*' untenaufangebauten halbrunden Thurm A ■•iifffi^af[t haben wir in Höh enb erneck (a Ftg. M5), sijBß "bg^V runde und viereckige vorgeschobene Thürme ^ '*■" *" u. A. bei F a 1 k e n s t e i n in der Rhein- 1 pfalz, Falkens tein , Klamm, Fern- """'""/' ■'„/, stein, Scharnstein und Wesen in y ,ui ''///';' Oberösterreich.1) Bei Schranken fels im ' ' Wasgau (vgl. Fig. 222) ist auf dem in gleicher Höhe mit dem Burgplatze fortlaufenden Bergrücken ein viereckiger Thurm 170 Schritte weit gegen eine jenen durchschneidende, unersteigliche Schlucht vorgeschoben, an- scheinend hauptsächlich, um den Feind zu verhindern, sich hier festzusetzen. Bemerkenswerth ist, dass bei dem anscheinend einzigen Burgbau, welchen der Deutsche Orden in Syrien aufgeführt hat: Montfo rt oder Starkenberg, der 16 m starke, aus ungeheuren bis zu 5 m langen Blöcken erbaute Berchfrit ausserhalb des Burgberinges auf der Angriffsseite auf einem (wie bei Landskron, s. vorhin) zwischen zwei Schluchten sich erhebenden Felskopfe errichtet ist.1) Rey a. 0. vermuthet, dass dieser Thurm mit der Burg durch eine hölzerne Brücke ver- bunden war, wie auch v. Essenwein, Kriegsbauk. S. 131 dasselbe bei Lands- kron annimmt. In beiden Fällen handelte es sich jedoch um eine Entfernung von etwa 10, bzw. 12 m. Ein frei schwebender Steg erscheint da nahezu unmöglich, während auch eine aus der Tiefe der dazwischen liegenden Schlucht bis zur Höhe des Einganges im Thurme aufgezimmerte Brücke gewiss sehr unwahrscheinlich ist. Ueberdies würden die Belagerer solche nach aussen ungedeckten Brücken alsbald durch Schüsse oder durch Feuer zerstört haben. Bei Landskron ist denn auch solche oberirdische Verbindung, wie das auf der Burgseite noch ganz erhaltene Mauerwerk zeigt, jedenfalls nicht vorhanden gewesen. Dagegen stand nach Koch. Wtbg. Ritterburgen I, bei der Schalksburg südlich des Schlosses ganz von dem Flüsschen Eiach umgeben ein das Verliess enthaltender Thurm, der, wie (18281 noch die Reste zeigten, in seiner Mitte durch einen 22' langen Balkensteg mit einem oberen Gemache des Schlosses verbunden war. Eine meines Wissens ganz eigentümliche, spätere Anlage der hier behan- delten Art zeichnet die Hartenburg im Hardtgebirge aus. Dieselbe (Fig. 18t'a liegt auf einer sich staffeiförmig etwas abdachenden , in das (von NW nach SO streichende) Isenachthal vorgeschobenen Bergnase. Die erste, 1214 genannte Burg- anlage nahm nur die mittlere, von den (späteren) Eckthürmen a, b und c begrenzte Staffel ein, an und auf deren am höchsten ansteigender Bergseite die Wohngebäude ') Cori, Bau und Einrichtung. S. 73. ") Rey, Etüde sur les monuments etc. S. 1+3 ff. mit Grundr. Derselbe beiwohnet diesen Thurm gleichfalls als den Donjon der Burg . v. Essenwein, der die Anlage nur aus dieser Quelle kennt, bezeichnet gleichwohl einen Saalbau von -lh m Seitenlange (!), der innerhalb des Beringt* auf einer für den Berchfrit ganz ungeeigneten Stelle stellt, als den „Hauptthurm". ') Verkleinert nach Baudenlun. in der Pfalz II 167 ff. 883 liegen. Bei einer gegen die Mitte des 16. Jhdts. vorgenommenen Neubefestigung wurden nun nicht nur die eben bezeichneten drei Tnürme, sondern auch auf einem vorspringenden Felskopfe des noch etwas höher ansteigenden südwestlichen Angriffs- Fig. 182. blandes selbst der besonders starke Thurm d errichtet und dieser dann in eigen- artiger fester Weise mit dein Burgbaue verbunden. Zu dem Zwecke wurde die ..itize dazwischen liegende Schlucht (der Halsgraben) durch einen massiven 15 m lip-iten Mauerbau ausgefüllt, der ebenerdig nur den Thorweg n und zwei kleine Warhtraume mit nach oben führender Wendeltreppe enthält. Ueber diesem Zwischen- teil führt dann aus dem (ebenerdigen) Raum o des höheren Wohnbaucomplexes ••in fast finsterer treppenartiger Gang zu dem Thurme d aufwärts und darüber aus l-m ersten Stockwerke des Wohnbaues eine kürzere Treppe auf die durch das Ge- »'"iibe jenes Ganges gebildete Plattform und so in das erste Stockwerk desselben Tliurmes. Zwei in der Mauerdicke des Letzteren neben einander liegende Wendeltreppen stellen die Verbindung zwischen seinen Geschossen her. (Derselbe, -■lu zerfallen, ist in neuer Zeit nothdürftig wieder hergestellt.) Eine bis auf die -■[iar«imen Geschützscharten anscheinend zuverlässige Abbildung aus 1600 ist der "bilMi Figur beigefügt. Derselbe war offenbar lediglich ein starker Batteriethunn 'ind es ist daher völlig verfehlt, wenn Näher (Militärarch. Anlage S. 56) denselben *I-< .eine Nachahmung der normannischen Donjons" (aus dem 11. und 12. Jhdt. !) [»•/•.•lehnet und meint, dass .das Eingangsstockwerk als Rittersaal gedient haben »ird*. Die umfänglichen Wohnbauten der grossen Hofburg boten genug dazu viel pas-endere Räume. Eine einigermassen ähnliche Anlage wie bei der Starkenburg bietet *l--r Kyffhäuser, wo der am westlichen, höchsten Ende der Hauptburg (und ' V'l'k'h des ganzen Beringes) belegene Berchfrit von dieser durch einen 20' breiten, ti-r-ti . zum Theil in den Felsen gehauenen Graben getrennt ist. ') Eine weitere itinliche Anlage war anscheinend bei der Lobdaburg (c Fig. 599) vorhanden. iVber der mittleren Burg von Steinkallenfels am Hunsrüek (vgl. Cap. 23) steht 4 if -inern vereinzelten ansehnlichen Felsen ein nicht starker runder Einzeithurm, der anx-heinend nur durch mehrere Leitern zu erreichen war. 'I Lehreidt, Bau- u. Kunstdon km. Thüringens V 56 nennt diesen Abschnitt für e Uberburg*. 276 thürmchen, Echauguett es,1) unter welchen man zunächst die auf der Höhe der Thürme (besonders städtischer) vorgekragten Eckthürmchen versteht. Sind diese vorgekragten Mauerthürme inmitten einer Ringmauer angebracht, so wurde wohl der überstehende Theil von einem Mauerpfeiler und zwei seitlichen „Pendentifs" getragen, so bei den beiden Main-Burgen Wertheim (Fig. 175 Seitenansicht) und Prozelten. (Die Ringmauer ist hier wesentlich nur Futtermauer.) Diese auf einen lisenenartigen Mauerpfeiler aufgesetzten Mauerthürme bilden gewissermassen den Uebergang von den nur vorgekragten zu den vom Boden ab als Thurm ausgebauten.8) Zwei solche noch mit Armbrustscharten versehene runde Mauerthürme stehen an den beiden Ecken des auf der Bergseite gelegenen tieferen Theiles von Lands- berg im Wasgau (Fig. 591). 3,50 m im Lichten und 2 in Manerstärke messend hat speziell der nördliche fünf Stockwerke ohne innere Absätze aber mit zahlreichen Kragsteinen für die Balkenböden, von unten an in jedem Stockwerk Schiessscharten und in den vier unteren Eingänge nach dem Hofe (wo sieb ein Wohngebäude anschloss) sowie in der Mitte eine auf die östlich anstossende Ringmauer führende Thür. Ein anderer, mit Scharten für Handfeuerwaffen versehener runder Eckthurm auf Prozelten am Main misst bei gleicher Mauerstärke nur 2 m im Lichten und hat vier Stockwerke, von welchen jedoch Fig. 175. nur das oberste über dem — entsprechend höher als der äussere Zwingerraum liegenden — Baugrunde der Burg sieh erhebt. Die Stockwerke sind mit Kuppelgewölben, die ein rundes Loch im Scheitel haben, überdeckt und durch Treppen in der Mauerdicke mit einander verbunden. Aehnliche an der Futtermauer in den tiefer liegenden Zwinger hinabsteigende Thürme aus der Zeit der Pulverwaffen finden sich u. A. in Wertheim am Main und Leuchtenburg in Thüringen, aber auch da, wo aussen bezw. unten kein Zwinger mehr vorgelegt ist, wie bei Hornberg am Neckar (r in Fig. 584). Es dürfte mit diesem Umstände zusammenhängen, wenn bei dem letztbezeichneten Mauerthurm der untere Theil als das bei Berchfriten gewohnte Verliess gestaltet ist. Wie ebendieses Beispiel zeigt, wurden die Mauerthürme, soweit sie nicht an den Ecken standen, doch zweckmässiger Weise gern da angebracht, wo die Mauer einen nicht einspringenden Winkel oder Knick machte. Ein ähnliches Beispiel bietet Fig. 176 von Prozelten, doch ist hier an dem Mauerthürme o nach aussen ein dort hoch über dem Boden liegender, vom Burghofe aus durch die Mauerpforte e zugänglicher Wehrgang auf Kragsteinen angebracht. So sehen wir mitunter auch einen Mauerthurm gewissermassen an die Stelle eines auf der Angriffsseite vorgeschobenen Berchfrits treten. Bei Rauhenstein südl. Wien und Maultasch in Südtirol steigt der Burgbering in Form eines schmäleren Fclsrückens gegen die Bergseite an und endet hier in einem nach innen ') Echaugueltc, altfrz. echarguetle, lat. eschargaaita, searaguayta, wird von Schaarwachl (zunächst gleich dem modernen Patrouille) abgeleitet. ') Es linden sich auch wohl Eckthürmchen, deren Erweiterung nach oben durch mehrere über einander vorgekragle Bogenfrie.se bewirkt wurde, so ein solches mit drei Friesen aus dem An- fang des 16 Jhdts. auf Uutenfels am Rhein. (Nass. Anna teil, 1891 mit Abb.). liese die gerade seile des inurnjes H9u 277 _ offenen viereckigen Thurm, während der Berchfrit tiefer innerhalb der breiteren Hauptburg steht. Viereckige, weit häufiger aber halbrunde nach innen offene Thürme — auch .Schalen* genannt — finden sich im Uebrigen hauptsächlich in den äusseren Zningermauern der späteren Zeit und sie erscheinen dabei oft nur als eine weder durch Mauerstärke noch durch Höhe ausgezeichnete Ausbuchtung dieser Mauer selbst. Mitunter — so bei Altbodman Fig. 446 — wurde ein Halbrund auch einfach aussen an die Ringmauer angeklebt, so dass diese die gerade Seite des Thurmes bildete. Bietet hier das Thürmchen f kaum für einen Schützen hinlänglichen Innenraum, ■o bilden den vollkommensten Gegensatz dazu die mächtigen halbrunden und runden Bat- ti-riethürme und Rondele aus der Zeit der Pulvergeschütze, wie denn ein solches vier- M H pi>riiossiges Halbrund auf Küssaberg in \ *»*.i«. RR Baden bei 3,55 m Mauerdicke etwa 9 m ■** Innenweite misst. Nfl. 176. Die beiden Frontecken von Siegmunds- tron (Südtirol) werden durch Batteriethürme ge- bildet, von deren einem Fig. 177 den Durchschnitt (riebt Vom Burghofe aus fuhrt der ebenerdige Ein- gang a in den 6 m weiten Innenraum, von welchem nthäJt neun der in eigenthümlicher Form sorgfältig au-^remeisselten Doppelscharten, welche Fig. 293 abgebildet sind, und vor dieser Schartenreihe zieht -ii h ein Absatz hin, der die (unten 4,50 m starke) Mauer um 1,65 m verjüngt, so dass auch ohne ■ im-n die beiden oberen Stockwerke trennenden iUtivn (solche sind in den beiden Thürmen über- haupt nicht mehr vorhanden) auf diesem Mauer- t!.-a1z hinlänglich Kaum zu freier Bewegung sich J..it. Eine enge Wendeltreppe verbindet den Ein- ü .riy mit der starken Frontmauer g (vgl. Cap. 8), I>ie Ansicht eines ähnlich gestalteten .Thurmes .— l»t Fig. 178, einer im German. Museum befind- "" | __ ^ i- ti.-fi Abbildung der Plassenburg bei Culm- r;fl 170 :u'h von 1554 entnommen. Batteriethürme pflegten zweckmässiger Weise : 1 ihrem Erdgeschoss für schweres Geschütz eingerichtet zu sein. Es gehört zu den . ,i-nen Ausnahmen, wenn ein solcher 16,50 m starker Thurm auf Weibertreu 278 bei Weinsberg zu unterst einen zum Theil vertieften, ganz verliessartigen Raum hat, der vielleicht als Pulvermagazin diente. Wohl der gewaltigste Batteriethurm, welcher jemals erbaut wurde, ist der 1562 — 84 als Citadelle der Stadt Schaffhausen aufgeführte 59 ra Durchmesser starke »Munol". *} Nach der Zimmerischen Chronik (2. Aufl. 1436) unterstand sich 147D Graf Eberhard von Württemberg, während er die von Friedingen auf Hohenkrähen im Hegau belagerte, „darneben auch den Megtberg, dem haws Oesterreich zugehörig, iu pawen und wider seine widerwerligen su befestigen," nachdem diese Burg 1378 im sogen. Städtekriege nach vierzehntägiger Belagerung erobert und zerstört worden war. Solchem Befestigungsbau — in Folge dessen Graf Eberhard die ihm gar nicht gehörende Burg „Neu-Würltemberg" nannte — sind jedenfalls auch die zwei auf den beiden südlichen Ecken weit vorspringenden Flankirungsthürme (x und z, Fig. 582) zuzuschreiben. Dieselben, in ihrer Grundrissfigur ein längliches Rechteck mit vorgelegtem Halbkreise bildend, haben ziemlich gleichmässig eine lichte Weite von 3,5 zu 7,5 m und im Erdgeschoss Seharten für kleine Kanonen. Im Uebrigen zeigen sich manche Verschiedenheiten. Der südöstliche Thurm, der Angriffsseite ent- gegen und besonders der Bescbiessung von einem nahen Hügel aus ausgesetzt, ist stärker gebaut. Er hat (vgl. Fig. 17!li über dem überputzten Erdgeschoss ein (jetzt weggebrochenes) Tonnengewölbe. anscheinend noch darüber Kanonenschar- ten und erst unter dem dritten (obersten) Geschoss einen verjüngenden Mauerab- satz. Der südwestliche zeigt starte Mauerabsätze schon über den niedrigeren beiden unteren Geschossen und hat über dem untersten noch drei seinerzeit durch Balkenböden getrennte und nur mit Scharten für Hakenbüchsen versehene fjq 17g Stockwerke. Während jener endlich oben wagrecht abgeschlossen ist, war dieser (vgl. Fig. 180, der obere Theil des Thurmes, von der höheren Hauptburg aus gesehen) mit einem gegen das Innere der Burg abfallenden grossen Pultdache überdeckt, welches jedoch nicht auf der Mauer aufsass, sondern vnn dieser ringsum noch um etwa Vs m überragt wurde. Die beiden Langseiten der Mauer stiegen dabei (auf der einen Seite fortgebrochen) katzenlreppenartig in Zinnen auf, die im Belagerungsfalle nach theilweise abgedecktem Dache auch noch Schützen zur Deckung dienen mochten. Alle wagrechten Theile dieses Mauerrandes sind nach innen abge- wässert und mit Hohlziegeln (Mönch und Nonne) eingedeckt. Die Befestigung der im 15. Jahrhundert erbauten Nippenburg (Fig. 607) ') Nach Naher, Hilit firarch. Anlage S. 22 „dürfte derselbe in seiner jetzigen Gestalt erst am Ende des 15. Jhdts. entstanden sein". Bei derartigen nach mittelalterlichen stadtischen Bauten steht natürlich die Erbauungszeit noch völlig fest. 279 kruht wesentlich auf dem System der halbrunden, nach innen offenen Mauerthürme. Andere verschiedener Art bietet u. A. die Hohkönigsburg (Fig. 620a). Mehrstöckige nach innen offene, besonders viereckige Thürme finden ;ien ärmst hauptsächlich bei stadtischen Wehrbauten. Der Grund, weshalb die Innen- -vite nicht geschlossen wurde, war wohl hauptsächlich der, dass dann die Feinde, welche sich eines solchen Thurmes bemächtigt hatten, denselben nicht als Wehr- Niu gegen die Stadt selbst benutzen konnten.1) Es ist ivobl zumeist erst in einer späteren Zeit, in welcher diese Thürme ihre Bedeutung verloren hatten, geschehen, rlasü man auch die innere Seite derselben mit leichterem Mauerwerk meistens im Holzverbande schloss, um die Thürme dadurch für friedliche Zwecke ( Wächter wohnung, Gifangniss u. s. w.) benutzbar zu machen. Dies Mauer- werk konnte indessen im Nothfalle ja unschwer wieder Fig. 180. herausgebrochen werden. Die berchfrit artigen viereckigen Mauerthürme, welche auf Burgen vorkommen — ausser den früher genannten z. B. Pfannberg (Fig. 216) und Kropfsberg im Innthal — pflegten jedenfalls, wie ilie Bercbfrile selbst, rings geschlossen zu sein. Kleinere Thürme, also auch besonders in der Mauer stehende wurden auch wichüs,*) Wiekhaus genannt, von wie = Kampf, Krieg, also eigentlich Kriegs- li.ni». Es ist gewiss nur zufällig und nicht, wie v. Ritgen, Münzenberg S. 5 iiifinl ■ etwas für diese „Wiekhäuser* Wesentliches, wenn sie auf der Innenseite i'ffi'ii sind. Es lehll auch bei diesem alten Ausdruck nicht an verfehlten Erklärungen. So in Bonner Jahrb. 3t S. 80 (Anm. zu Schmidts Hinter). Forschungen) : .Die Benennung Wichhaus, welche fast »i.'umtlk-hc in (»In erhaltene Mauerthürme fahren, kommt von dem lateinischen vigilia = Wache, r :_-!i.h bt Wichhaus gleichbedeutend mit Warte',") und Pupikofer, Gesch. v. Kyburg in ■;.ii Mit Ib. d. antiqu. Ges. a.O.: .Wichhus wurde genannt der hinter dem Eingangsthor einer Hit? erweiterte zn dem zweiten Thore in den Hör fuhrende, durch ein Fallgitler abschliessbare rUom.* Nach Maurer (Einl. S. IV zu Naher u. Maurer, Burgen des Breisgaues 1884) : .nnte man (was ich dahin gestellt sein lasse) „Wighus" = Kriegshaus auch die Steinhäuser, aus '.-i«-n einige Burgen, wie Alzenach bei Gundlingen oder die zu Thunsee allein bestanden. li Es soll wohl nicht wörtlich genommen werden, wenn es bei v. Cohausen, Aller- : Ij i mer im Rheinland S. 5'J in Bezug auf Burgbauten allgemein heisst : .Die Mauerthürme * i n ■] bintenofren, sodass sich der Eroberer nicht in ihnen festsetzen kann.* Umgekehrt - I.rribt Naher, Deutsche Burg S. 34: .Bei der Stft d tebefestigung sind die Mauerthürme auf ..-r Innenseite der Ringmauer offen, um die Geschützrohre leichter in die einzelnen Geschosse ver- '.-iitren zn können, was bei den entsprechenden Thürmen der Burgen in seltenen Fallen möglich i «r.* I?} Nach r. Hitgen, Münzenberg S. 5 waren auch bei Burgen diese Thürme auf der . -rt»-o innem Seile offen, .damit die Vertheidiger mit Leichtigkeit Wurfmaschilien, Steine und ■ ■-«h'MM auf die verschiedenen Böden dieser Kriegs häuser bringen konnten.' Dazu bedurfte es « IjJ nicht des völligen Fehlens der vierten Wand. '| Wolfram, Parz. 183, 24: „Turn oben kemenäten, wichiU, per/rit, ärker." Mitth. : iniiqn. Urs XVI S. 16 (Baseler Urkunde v. 1180): „ NhIIm pertonne lieere munifionem nliqwim K-ji-.tm, q*t rulijti ilici poiset Wieborg . . . erigere." ") Wiekhäuser heissen auch anderwärts, z. B. in Neubrandenburg, noch die Mauerthürme. :\ . li I-H-ntei aber (vgl Leser, Wtbch.), wenn es nicht für wie gebraucht wird, weichen, ge- . cht, oder die Stadt. 280_ Der Regel nach gehören auch die ausserhalb des Burgberings stehenden Thürme nicht zu den Berchfriten im heutigen engeren Sinne des Wortes. Eine eigene Lehre über vereinzelte Thürme trägt v. Essen wein, Kriegs- baukunst S. 127 vor: „Zwischen den einzelnen Burgen standen auch in Deutschland (ähnlich wie in Syrien) Wartthürme als Zwischenposten. Ein solcher findet sich noch bei Wolfahrtsweiher unweit Carlsruhe vereinzelt im Walde. Er ist quadratisch, steht auf einem kleinen Hügel und ist von einem Graben umgeben. Eine Zeitbestimmung für denselben ist wohl kaum möglich. Denken wir uns noch eine Palissaden- Ausstattung dazu, so ist dieser Thurm eben eine kleine Mota1), bestimmt für eine kleine Besatzung, die den Verkehr eines Weges zu überwachen hatte, um die Annäherung eines Feindes zu beobachten und rasch auf der nächstea Burg zu melden , wohin sich auch die kleine Besatzung zurückzog, wenn sie etwa die Vorhut des Feindes so lange beschäftigt hatte, bis die Besatzung der Burg die nöthigen Vorbereitungen getroffen. Ein solcher vorgeschobener Posten konnte natürlich seine Aufgabe nur dann erfüllen, wenn er sich im Bereiche einer Burg befand oder etwa mehrerer, die in einer Hand lagen und zu einem Zusammenwirken bestimmt waren. Dann konnte selbst eine kleine Besatzung zeitweilig einen Weg verlegen , die für sich allein ausser Stande war , etwas auszurichten." Diese ganze Idee entspricht nicht den thatsächlichen Verhältnissen. Welcher Burgherr, der das Heranziehen von Feinden zu erwarten hatte, konnte von seinen wenigen Mannen einen Theil entbehren, um einen weit abseits liegenden Thurm zu besetzen, und wie lange etwa und wie überhaupt sollte diese Thurmbesatzung — doch immer nur wenige Männer ! — durch Beschäftigung der B Vorhut* des Feindes den letzteren selbst aufhalten (von dem seltenen Ausnahmefalle etwa eines nicht zu umgehenden Engpasses abgesehen), damit inzwischen die Burg in Vertheidigungs- zustand gesetzt werden konnte? Daran, dass sich jene Männer nach so erfolg- reichem Kampfe noch wieder in die Burg zurückziehen konnten, wäre nun vollends kaum zu denken gewesen. Solche „Zwischenposten" unserer Burgen (etwa wie beim rechtsrheinischen Limes?) sind daher auch thatsächlich nicht vorhanden ge- wesen. Wie unzählige derselben raüssten wir sonst in Resten oder Spuren kennen, da unserer Burgen selbst schon so viele Tausende waren! Bei den Städten waren vereinzelte Wartthürme an den auch wohl noch durch Wall und Graben geschützten Grenzen der Feldmark nicht eben selten. Sie dienten aber wesentlich nur dem Schutze der städtischen Heerden gegen Viehräuber. Die Annäherung solcher wurde vom Wächter durch Schüsse oder andere Zeichen den Hirten, wie dem Thurmwächter der Stadt angezeigt und bis von dort Hilfe kam, wurden die Heerden in die zu den Thürmen gehörenden ummauerten Höfe getrieben. Solche Wartthürme sind u. A. bei Frankfurt a. M., a) Parchim in Mecklen- burg, Bienstädt in Thüringen8) etc. erhalten. Für eine derartige Einrichtung konnte jedoch bei Burgen kaum ein Anlass vorliegen. Wer da aber sonst feindlichen Besuch zu erwarten hatte, konnte nichts Besseres thun, als in wohlverwahrter Burg ihre Ankunft abzuwarten. Wollten die so Bedrohten doch gern möglichst zeitig von dem Anzüge Kenntniss erhalten, so genügte wohl ein an geeigneter Stelle aufgestellter Späher, ohne dass es dazu eines ') Verf. beruft sich hier auf Näher, Umgebung von Karlsrahe, (1884), welcher Schrift auch der dort beigegebene Grundriss entnommen ist. •) Baudenkm. im Rbz. Gassei 172. •) Bau- u, Kunstdenkm. Thüringens, X 199. 281 _ abseits errichteten festen Thurmes bedurft hätte.1) Es kann daher nicht auffallen, dass solche Einzelthürme in der' Umgebung der Burgen nur höchst ausnahmsweise vorkommen.8) So war der lange Zeit für römisch gehaltene „Stumpfe Thurm* auf dem Hunsrück nach Prof. Hettners Ueberzeugung8) vielmehr eine Warte für di<> unweit in der Thalsenkung liegende kleine Wasserburg 6 a 1 d e n a u. Das Gleiche i«t augenscheinlich der Fall bei einem Thurm , der auf einer sudöstlich der Ruine Orten bürg (in Kärnten) nahen Anhöhe steht. Derselbe gewährte einen Blick über den von der Burg aus nicht sichtbaren unteren Theil des Drauthales. Bei Geis- lingen (Württemberg) steht (nach Ulm. Corresp.-Bl. 1877. 75) der abgebrochenen Burg Helfenstein gegenüber auf dem Thurmberge der „öde Thurm* (öd = einsam stehend), eine aus der Uebergangs- oder frühgoth. Zeit stammende Vorwarte dieser Burg. Schauen forst in Thüringen ist nach Lehfeldt (Bau- und Kunstd. VI 44) £ar .von vier Warten umgeben*. Eine eigenthümliche Anlage dieser Art ist der den räthselhaften Namen •Klein-Frankreich* führende runde Batteriethurm , welcher in der Rheinpfalz der ausgehauenen Burg Berwartstein südöstlich gegenüber auf dem etwa 1/2 km entfernten Ende eines bewaldeten Bergrückens liegt. Eine Sperrung des Zuganges zur Burg konnte hier der Oertlichkeit nach durchaus nicht beabsichtigt sein; wohl aber gestattete der Thurm, die Umgebung derselben zu beobachten und be- sonders deren Eingang zu bestreichen. 13,70 m im. Durchmesser haltend, bat <-r in den 3,20 m dicken Mauern seiner beiden noch vorhandenen Geschosse je drei <;<*schützscharten4) und wurde sonach höchst wahrscheinlich gleichzeitig mit der am Ende des 15. Jhdts. ausgeführten umfassenden Neubefestigung von Berwartstein erbaut. Ebenso selten sind die Einzelthürme, die zwar ausserhalb des Beringes, aber doch demselben so nahe stehen, dass sie zur unmittelbaren Verteidigung der Burg dienten und daher dieser auch im engeren Sinne zuzurechnen sind. Ein Beispiel6) bietet Landskron im südlichen Elsass. Der Felsrücken dts westlichen Angriffsgeländes (A Skizze 181, vgl. das über diese Burg S. 87 Be- in f rkte) ist von dem Felsen, auf welchem, ihm entgegengesetzt, der Berchfrit b der Burg steht, durch zwei tiefe und schroffe Einschnitte g und f getrennt. Auf der Höhe des hiedurch gebildeten mittleren Felsens ist der halbrunde (oder vieleckige?) Thurm e errichtet. Derselbe deckt als Schild den Berchfrit und zunächst dessen ausnahmsweise nach aussen angebauten die höheren Stockwerke mit einander ver- ') Das hier Bemerkte wird auch nicht dadurch widerlegt, dass Alb r. Dürer in seinem \ • liehen nnderricht zu Befestigung der Stadt, Schloss und Flecken empfiehlt, bei Krhnuung eines in der Ebene Hegenden festen landesherrlichen Schlosses „auf das nahe Waldgebirge *.- ve dem Feinde schwer zugängliche, mit geheimen Aus- und Eingängen versehene Warten zu **#-Z"-n. von denen man die ganze Gegend übersehen und Zeichen mit Rauch, Feuer oder durch '• h^nschösse geben lassen kann." *) Unrichtig, auch bezüglich Norddeutschlands, ist es also, wenn in Fock, Rügensch- ('-»mmerBcbe Gesch. III, Thl. III 16 behauptet wird: „Vorgeschobene Burgwarten zum besseren *:'»>.*- rwehauen, „Auskieke" genannt, befanden sich bei jeder Burg, deren Lage nicht schon an sich •-*xu geeignet war." *) Briefliche Mitth. desselben. Als Gründe werden angeführt: das gleiche Material an -• «-.»#•» und Mörtel, sowie der Umstand, dass der Thurm an der einzigen Stelle der alten über die i * UfXXrhe fahrenden Strasse lag, von welcher aus ein Signal zur Burg hin gegeben werden konnte. *J Baudenkm. in der Pfalz. II 192 f. *) Ueber die in der Regel hieher gerechneten Dansker der preußischen Ordensburgen f^p. 15. » r./t- / Q '^U j ■- — -- ~- - ^ i-:i-*rx± **«■!%. 4*5. "^"--c-i "^- Fz. i^r. i=v inf äsz. z. pr.ibrr H«.iiK ~..? :**fn i»u~ «. -- - "— ~~: :^ll --^ztL^l-^i -=h ~»^— tj-z Tiiim *7\« Schritte r^r ^^^*; -r:n^ s~c*zl :*lt_-=* r-".- : -n :-. il-^5?— .z. ~- >-.:.ii^r Tre^scirbBi. an- l**r ;>ef:r. -«•: *r lr->n. x. *?7-:rfi iiii^^r: .i^: j£ i:::r: >ier S:*rkecberg. *ler >> m *^*."5ii. i-is ir^n— ir^i -•= r.i j a. .irrg^i ryVi'Si ~rtÄ«~e Berchfrit *:i— • -jrzzrzr.jm ±ir itr ^^f^^re tif -zzj^tl w^t ->r-I Lrakkron, ?. /•>r!w. rv .^r^. rv^t ^ruir'r-fL «=?^ -ä^L^tü*:^ F-tfC.c^r errate* k*.*» Rey 4. O, r~r-.. •:".*•>**. ^i--~ ü^ät TiirüL x^i i^r r;irr rx.i: -äz* ril-Lirr^e Brocke ver- iv;r,rl*?rfc x^r. w_e aoi^i t. Itj*it- 1. I:.-ii;i:L 5. löl ii=&e--be bei Land>- Jf.*,r. a.'.r.ir;":rr.r. ir. be^iec Fl~t*i iiLn«:^- -rs ^-:n ;e:«>:i 'i^. ez>r Ezitfernong von ** c^ I*j. r,2"v. 12 m. E~ zrrt ->^i^Tj*rf:«i»rr Sv-x rrsrfiriii: da Eabezn unmöglich, s\cx-rA r/ti ^r.e a'i? i»^ Tj^*- >^ iaj^"s*:n-!i I-ä^oi-ä. S?üu-iht bis zur Höhe ^»^ fc'^.MSf^ lv* Tr/ir^i*? a^iPr^zLZL^-r.- rrli-i* ^r-rs 5^^ unwahiseheinlich ist. f.r^'r!.-^ tt *.r !-*•. *ij=: hrjj&^rr f»:t«:n^r za:c i~*?=*-fi Tir^i-^ktcn Brücken alsbald ^,rr» .Vr. V-.^ 'Si~r *i .r± F-^i-rr z^r?:Tct ^l:»tC- E-ä LaDdskron ist denn auch v,U-ft* f>'.*r.:'\\.* nur lex monumeots etc. S. 143 ff. mit Grundr. Derselbe bezeichnet *l)"«*fi 'tUutfn K\*'n\itn\\n nin fl*n fionjon der Barg . v. Essen wein, der die Anlage nur aus dieser t)in*\\* kHitii, \ttw\eUttri kU'WiwoM «Inen Saalbau von 45 ra Seitenlänge (!), der innerhalb des Beringe* Hilf *Mn«f fOr d««ii IkirrJifrit k«»z ungeeigneten Stelle steht, als den „Hauptthurm". "; Vnfkl«liM«rl fmrh Huu«lenkm. in der Pfalz II 167 ff. Ii-gen. Bei einer gegen die Mitte des 16. Jhdts. vorgenommenen Neubefestigung wurden nun nicht nur die eben bezeichneten drei Thürme, sondern auch auf einem vorspringenden Felskopfe des noch etwas höher ansteigenden südwestlichen Angriffs- Fig. 182. ."■ländes selbst der besonders starke Thurm d errichtet und dieser dann in eigen- artiger fester Weise mit dein Burgbaue verbunden. Zu dem Zwecke wurde die t-MiMv dazwischen liegende Schlucht (der Halsgraben) durch einen massiven 15 m /■r-iu-n Mauerbau ausgefüllt, der ebenerdig nur den Thorweg n und zwei kleine Wachträume mit nach oben führender Wendeltreppe enthält. Ueber diesem Zwiscben- kiu führt dann aus dem (ebenerdigen) Raum o des höheren Wohnbaucomplexes -m fast finsterer treppenartiger Gang zu dem Thurme d aufwärts und darüber aus i-Tn ersten Stockwerke des Wohnbaues eine kürzere Treppe auf die durch das Ge- rt ■"■Ibe jenes Ganges gebildete Plattform und so in das erste Stockwerk desselben TLunnes. Zwei in der Mauerdicke des Letzteren neben einander liegende ttViuleltreppen stellen die Verbindung zwischen seinen Geschossen her. (Derselbe, -•• lir zerfallen, ist in neuer Zeit nothdürflig wieder hergestellt.) Eine bis auf die -:'.irsarnen Geschützscharten anscheinend zuverlässige Abbildung aus 1600 ist der •■ip.„"-n Figur beigefügt. Derselbe war offenbar' lediglich ein starker Batterie thurm od es ist daher völlig verfehlt, wenn Näher (MilitÖrarch. Anlage S. 56) denselben •t- .eine Nachahmung der normannischen Donjons" (aus dem 11. und 12. Jhdt. !) :» /'-lehnet und meint, dass .das Eingangsstockwerk als Rittersaal gedient haben Aird*. Die umfänglichen Wohnbauten der grossen Hofburg boten genug dazu viel ;j^-vndere Räume. Eine einigermassen ähnliche Anlage wie bei der Starkenburg bietet !-r Kyffhäuser, wo der am westlichen, höchsten Ende der Hauptburg (und ■.„'(»■ich des ganzen Beringes) belegene Berchfrit von dieser durch einen 20' breiten, ■-ft-ii. zum Theil in den Felsen gehauenen Graben getrennt ist.1) Eine weitere • Milii-he Anlage war anscheinend bei der Lobdaburg (c Fig. 599) vorhanden, r-tx-r der mittleren Burg von Steinkali enfels am Hunsrück (vgl. Cap. 23) steht . .:" t-inem vereinzelten ansehnlichen Felsen ein nicht starker runder Einzelthurm, der . :wh«.-inend nur durch mehrere Leitern zu erreichen war. ') Lehfeldt, Bau- U. Kunstdeukm. Thüringens V 56 nennt diesen Abschnitt für ;. .die Uberburg*. 284 Ueber vorgeschobene und mit der Burg durch einen Mauergang ver- bundene Brunnenthürme s. Gap. 17. Eine ähnliche an die preussischen Dansker erinnernde Anlage, bei welcher es sich jedoch um einen starken Wehrthurm handelt, bietet das Schloss Vayda-Hunyad in Siebenbürgen. 1) Zugleich mag hier bemerkt werden, dass bei der Burgruine Velhartic, im Böhmer- Walde unterhalb Klattau gelegen, ein zwar nur innerhalb der Ringmauer vorgeschobener freistehender thurmformiger Bau von 30 zu 60' Seitenlänge und 8' dicken Mauern in seinem 30' hoch gelegenen Eingange mit dem 100' entfernten, die Wohnräume enthaltenden Burgtheile durch eine „ Hochbrücke" verbunden war, d. h. einen auf offenen Spitz- bogen ruhenden Mauergang, der an seinen beiden Enden nur durch eine Fallbrücke zu erreichen war, während „ähnliche Anordnungen vielen Anzeichen nach* u. A. auch auf den deutschböhmischen Burgen Graupen und Hasenburg vor- handen waren.2) ') Grundr. und Ans. bei v. Essen wein, Kriegsbauk. S. 140 f. nach Veröffentöchimg der , Wiener Bauhütte*. ') Mitth. d. k. k. Centrale omm. 1874 S. 18 mit Ans. Achtes Capitel. Schildmauer und hoher Mantel. Wcaen der Schildmauer. Fachliteratur. Verschiedene Formen: besonders Wasenburg, Berneck, Srhadeck, Ehrenfels, Hohenstein, Reichenberg, Liebenzell, Alteberstein, Freienfels, Dreistein, Langenau, NtrQscharfeneck, Hohkönigsburg, Siegmundskron, Bärbelstein, Dann. Hoher Mantel: Ortenbarg, * . Hirschhorn, Hohlenfels.) D, 'as nahe liegende Bestreben der Erbauer, ihre Burg auf der Angriffsseite t*sonders zu decken und stark zu machen, hat es veranlasst, dass faian nicht nur z*rn hier den Berchfrit als Schild vorsetzte, sondern auch die nach dieser Seite /"Jegene Wand desselben, sowie vorkommenden Falles die anderer Burgtheile, stärker *!> die übrigen aufführte.1) Es hat das aber auch, und besonders in den Fällen, u u auf der Angriffsseite einem nicht eben spitz zulaufenden Burgberinge ein breites und dazu ansteigendes Aufstellungsfeld gegenüber lag, zur Ausbildung eines eigenen, reiten Berchfrit und Ringmauer selbständig dastehenden Vertheidigungsbauwerkes, •i'-r Schildmauer, geführt. Dieselbe hält ihrer Form und Einrichtung nach /•At-chen Berchfrit und Mauer etwa die Mitte, oder kann, wenn man lieber will, als > >n in die Breite ausgezogener, unten massiver Berchfrit gedacht werden. In ihrer ursprünglichen und eigenartigsten Form bildet die Schildmauer eine ;i ;< h im Grundriss gerade Wand von der vollen oder doch annähernden Höhe, etwa n hfrits. Unten massiv, enthält sie von dem hofwärts hoch gelegenen Eingange •iu- eine in der Mauerdicke gelegene Treppe, welche auf die Plattform führt, während ■ i>*se letztere — und das ist für eine „Schildmauer- besonders charakteristisch — auf allen, besonders also auf den beiden Langseiten durch Zinnen oder Schiesslöcher .-rtheidigungs fähig gemacht ist. Die Behandlung der Schildmauer in der Fachliteratur ist eine sehr schwan- t*-n«i«» and unsichere. Leo deutet a. 0. nichts von ihnen an. Krieg v. Hoch fei den behandelt zmur -r ib«zw. nachtraglich erhöhten) »Schutzmauer*, die er der Gonstruction nach für römisch erklärt, tjoe *ie ab eigenartiges Vertheidigungsbauwerk hervorzuheben. S. 367 f. heisst es dann: ,Die in ~tj fcnemxügen verbesserten Wurfgeschosse, sowie die von den Griechen erfolgreich getriebene Pyro- * txnik. veranlassten eine sorgfältigere Deckung der inneren Räume. So traten denn jene hohen und .. *«-*i Deekungsmauern, welchen wir schon einmal bei den Römern begegnet, unter dem Namen des ') So betragt z. B. bei Reussenstein(Warttembg.) die Mauerstarke auf der unmittelbar :*-';i Angriff zugekehrten Seite des Palas 2 m, auf den übrigen Seiten 1,3 m. 286 .Mantels"1) in den Kreis der aus dem Orient überkommenen Befestigungswerke. . . . Der Mantel tritt meistens (?) nur als nachträgliche Erhöhung älterer niedrigerer Mauern auf, und ist als solcher leicht zu erkennen/9) Oberst von Gohausen scheint zuerst die Bedeutung der Schildmauer als eines selbst- ständigen eigenartigen Burgtheiles erkannt zu haben. Er giebt (Bergfriede, S. 19) eine kurze, aber — bis auf die Bemerkung, dass der Bau „von anderen Bauten isolirt* ist — völlig zutreffende Darstellung desselbenjedoch unter der Bezeichnung „ Doppel Wehrmauer * , indem er hervorhebt, dass derName „Mantel" in den Urkunden nur die gewöhnliche Ringmauer bezeichnet, "j In den 20 Jahre später geschriebenen Wehrbauten erwähnt er jedoch der „ Doppelwehrmauer * auch der Sache nach nirgends und behandelt bei der Besprechung von Ho hie nf eis und Ehrenfels die dortigen Schild- mauern lediglich als Mantelmauern. — Golombel (Die Burgen u. Burgfrieden in Nass. Ann. 1870) wiederholt S. 53 lediglich die oben angeführten Sätze Kriegs mit dem sehr unzutreffenden Zusätze: „Er (der Mantel) findet sich, wie auf der Burg Ehrenfels, so Oberhaupt bei allen Burgen, welche nicht auf einer völlig isolirten Kuppe liegen, also nicht von den benachbarten Anhöhen beherrscht werden." (Bei der Unzulänglichkeit mittelalterlicher Belagerungs- mittel zu der Zeit, als der Bau von Schildmauern im Schwange war, bedarf es für eine Burg hieza schon keinesweges der Lage auf einer völlig isolirten Kuppe.) — Jahns (Gesch. des Kriegs- wesens S. 666) beschränkt sich ebenso auf die obigen Sätze Kriegs, indem er nur zu »unter dem Namen des Mantels* hinzusetzt „oder auch der Schildmauer1*. Dieses Wort war aber dem Mittelalter überhaupt völlig fremd. — Salvisberg endlich bringt in den wenigen Zeilen über* den .Mantel* (Deutsche Kriegs architectur S. 230) gleichfalls keinerlei Selbstständiges. Desgleichen wieder- holt Cori (Bau- u. Einrichtung S. 53) nur die vorhin angeführten Sätze v. Cohausens. Näher erwähnt bei seinen allgemeinen Beschreibungen der Schildmauern (Deutsche Burg S. 18, Bonner Jahrb. 76 S. 131, Burgen in Elsass- Lothr. S. 5 u. s. w.) die durch zwei Thürme flarikirten ebensowenig, wie die in Winkeln aufgeführten. Tst das Vorkommen der hienach Übrig bleibenden Schildmauern ein noch um so selteneres — innerhalb des deutschen Sprachgebietes mag überhaupt auf Hunderte von Burgen eines solcher Bauwerke kommen — so ist um so seltsamer die Bedeutung, die er ihr zutheilt. Nicht nur stellt er bei seiner .Beschreibung der Einzeltheile der mittelalterlichen Burgtt die Schildmauer immer voran, sondern er behandelt die Lage des Berchfrits lediglich in Bezug auf seine Stellung zu dieser, und die Beschreibung des Palas beginnt mit dem Satze: „In älterer Zeit finden wir den Palas stets rückwärts an die Schildmauer angelehnt." Seiner Behauptung nach haben „alle Burgen auf Berg vorSprüngen, an welche sieb rückwärts ein höherer Berg anschliesst* Schildmauern, die „Lehensburgen bestanden meist nur au« einem hinter der Schildmauer stehenden Ritterhaus*, und während N. jene selbst richtig als einen 3—4 m starken „selbstständigen Defensivbau" zu bezeichnen pflegt, liebt er es bei seinen zahlreichen Burgbeschreibungen doch, von einer „Schildmauer* zu sprechen, wo ein derartiger Bau keineswegs vorhanden ist. Bei Liebeneck sollen so — ein ganz undenkbares Vorkommnis — sogar zwei „ Schildmauern u nahe hinter einander liegen! (Pforzheim, S. 58,) Aber auch noch in einer an- deren Hinsicht endlich bevorzugt Näher die Schildmauer in besonderer Weise, ihm sind (vgl. oben S. 133) „die in der Rusticabauart errichteten Schildmauem die erste Grundlage des Quaderbaue? der Burg und dürften noch in die germanische Bauperiode, also in die merovingische Zeit fallen.* Ein Beweis für solche Behauptung ist freilich ebensowenig versucht worden, als für den nicht minder seltsamen Satz (Bonner Jahrb. a. 0. S. 137) „dass die Bergfriede überhaupt eine, in das 19. und 13. Jahrhundert fallende, Vervollständigung der älteren Burganlagen sind, die nur aus Schildrnaoer und Mantel bestanden."4) A.Schultz kennt erst in der 2. Aufl. seines Höfischen Lebens Schildmauern u. zw. 1) Krieg v. H. beruft sich für diese Bezeichnung auf eine Urkunde aus 1289, die nichts weiter beweist, als dass bei Burgen auch von einem „Mantel" die Rede ist. Zahlreiche Urkunden, besonders auch Burgfrieden, erwähnen aber des Mantels, d. h. der Ringmauer, bei Burgen, bei welchen nichts einer Schildmauer Aehnliches vorhanden war. *) Für diese dem Genannten vielfach nachgeschriebene Behauptung dürfte kaum ein weiteres Beispiel zu finden sein als Alteberstein bei Baden-Baden. ') Einmal wird sie auch als „ Bergfriedsmauer " bezeichnet, was Frank a. O. S. 932 zu dem Irrthum veranlasst hat, dass diese Bezeichnung bereits aus alter Zeit stamme. *) Vgl. hiezu weiterhin Alteberstein und HohkÖnigsburg. 887 aoscer Kybnrg) den Belegstellen nach nur solche nach Näher. Wenn dabei manche Burgen aufge- führt werden, die, wie z. B. Altbaumburg, durchaus keine Schildmauer haben, so handelt der Ge- nannte wenigstens folgerichtig, wenn er als solche jede „hohe und sehr starke, der Angriffsfront ent- gegenstehende Mauer* bezeichnet, die (nur) „manchmal zu ersteigen ist, Treppen im Innern hat und Jana zugleich als Reduit dienen konnte/ v. Essenwein weiss in seiner Kriegsbaukunst (1889) von einer Schildmauer nichts u. zw. offenbar mit Bedacht, da er sich doch sonst vielfach grade auf die „Näherschen Skizzen11 stützt, bei der Burg Ehrenfels am Rhein erwähnt er nur (S. 134) «eine mächtige Mauer" und fasst die Schildmauer von Neuschar ff eneck in der Rheinpfalz (S. 176) nur als «einen quader verkleideten Fei- block*, ähnlich dem Fleckenstein, auf, der an die Stelle des angeblich schon «gegen den Schluss prüngen, an welche sich rückwärts ein höherer Berg anschliesst." Mehr als ein höher ansteigendes Angriffsfeld scheint die Breite desselben wie die der •rnfrenüber liegenden Angriffsseite der Burg zur Errichtung dieses Deckungsbaues, d«T sich vom Berchfrit wesentlich durch seine Breite unterscheidet, Anlass geboten zu haben, wie ja eben bei schmalem Burgbering auch gegen das diesen überhöhende Arifrriflsfeld ein Berchfrit als Schild genügte. Es finden sich aber auch durchaus M-hildniauerartige, mit doppelseitigem Wehrgange gekrönte Bauten bei Burgen, die nicht entfernt einem überhöhenden Angriffsfelde vorliegen, so bei Dhaun im Huns- nl^k und besonders bei Badenweiler am Schwarzwald. Letztere Burg liegt auf t-iii«*ni frei sich erhebenden Hügel. Die bezeichnete Mauer (m n Fig. 438) ist in -Mirnpfem Winkel geknickt und 2,68, gegen den Eingang hin 3,75 m stark. — Anscheinend die einzige Schildmauer der alten einfachen Form, welche sich im burgenreichen Wasgau findet, bietet die Wasenburg bei Bad Niederbronn. Von der Bergseite (A, Fig. 183) noch durch einen breiten und tiefen Einschnitt ».'•/trennt, hat die Mauer in ihrer nördlichen Hälfte den durch die Böschung desselben --bildeten Fels zum Sockel und erhebt sich U*sonders an ihrem südlichen Ende, da hier «j^r Baugrund stark abfallt, zu beträchtlicher Hohe des Mauerwerks. Sie deckt nicht nur «J'-n angebauten dreistöckigen Palas (B) mit o-rn dahinter liegenden Theile der Hauptburg, ^meiern auch die wesentlich tiefer daneben pTvlefrene Vorburg c. Bei 4,50 m Mauerstärke beträgt ihre Gesammtlänge 19,50 m, von v<. eichen die grössere Hälfte zugleich die Hintcrwand des Palas bildet. Es würde nun nahe gelegen haben, von diesem aus die Schildmauer direct >. ujt;j nglich zu machen, wie solches oft genug bei Berchfriten vorkommt Die (180 ,IU hohe) Eingangsthür (d) zu der Schildmauer liegt aber südlich etwa 4 m abseits *»w 890 geschätzt. Das Ganze ist aus behaltenem Sandstein sorgfaltig und, wo es angebracht zierlich hergestellt. Wurde die Burg, wie angegeben wird, schon von Rudolf von Habsburg zerstört, so kann sie jedenfalls nicht lange vorher errichtet worden sein. Wenn wir hier den einen Eckthurm „gewissermassen ! Stelle des Berchfrits vertreten" sahen, so entwickeln h diese Eckthürme der Schildmauer in anderen Fällen vollen Berchfriten. Die Schildmauer, welche das um 1215 erbaute Ehren- 1s gegen den steilen Abhang des Niederwaldes deckt, •tet gewissermassen eine Uebergangsstufe in dieser Ent- ckelung insofern, als ihre beiden Eckthürme — deren ier achteckig, der andere rund mit achteckigem Aufratz — ungefähr erst in der halben Höhe des Baues voll Thürmen ausgestaltet sind. (Im Uebrigen enthalt die 5 m starke und ca. 15 m hohe Mauer unter dem gezinnien ehrgange noch einen überwölbten Gang mit zwei langen d schmalen, unten dreieckigen Schiessscharten gegen die rchseite (Fig. 187 mit ergänzten Zinnen und Thurm- schlüssen) '). Von unten auf voll ausgestaltet sind da- ?en die beiden Rundthürme, welche die Schildmauer von •auenburg an der Nahe (gegen 1350 erbaut) ab- schliessen. Ueberall bei diesen Burgen ist, wie nahe liegt, der Wehrgang durch Pforten direkt mit den Thürmen in Verbindung gebracht.8) Ein Beispiel einer zweithürmigen Schildmauer , die keinesweges dem noch etwas höher ansteigenden Angriffsgelände gegenübersteht, bietet Hohenstein un- ,. -_„ weit Langenschwalbach, vor 1190 erbaut. Dieser ff^ \^ "^ - (südlichen) Bergseite gegenüber (zur Verdeutlichung J \ *Sg der Lage die Skizze Fig. 188) ist die Vorburg B 'A \ ■** 4 vielmehr durch einen hohen Mantel ab — s. da- (^^— -^^^^i ^ l rüber weiterhin — gedeckt, während die etwas i;^^*^^^^^ Oa i" höher mit diesem fast im rechten Winkel stehende w y^ y1 Schildmauer c d nur den Zugang zu der Häupt- ern ^TTy' DurB A vertheidigt. Dieselbe ist von zwei starken, unregelmässig fünfeckigen Thürmen flankirt, deren rij. löö. südöstlicher d oben überwölbt und mit einer grossen ') Auffallender Weise bemerkt v.Cohausen, Wehrbauten 34, dass ,die beiden unteren Drittel (dieser „ Mantelmauer ") massiv seien, um den herah roll enden Felsbrocken Widerstand zu leisten." Es ist das schwerlich zutreffend. Warum sollte man einen Felssturz grade an diesem Abhänge des Niederwaldes erwarten, der auch seinerzeit gewiss nicht so kahl war als jetzt nach Anlegung der Weinberge? Ueberdies aber liegt zwischen dem Abhänge und dem Fusse der Schildmauer noeb eine weite grabenartige Vertiefung. Die Hauer ist unten einfach massiv wie jede andere Schild- mauer, um den damaligen Angriffsmitteln gegenüber möglichst unzerstörbar zu sein und weil sie, wie alle Webrbauten jener Zeit nur von der Höhe herab wirksam vertheidigt werden konnte. Ueber die Schiessscharten und einen von v. Essenwein an der Ausseuseite angenommenen hölzernen Wehrgang s. Cap. II und 16. ') v. Cohausen schreibt Bergfriede S. 20: „Man würde aber irren, wenn man der- gleichen Bergfriedsmauern immer als Schirm und als einen Theil der Umfassungsmauer ansehen wollte. In anderen Fallen hat man offenbar wegen steiler Seitenthaler zwei Warten für n&thig er- Mauerbrecher etc. zu schützen. — Die Schildmauer dürfte der ersten Anlage nach der 1150 zuerst genannten Burg angehören, der Oberbau später wenigstens zum Theil ergänzt sein. Einen minder einfachen Bau, der neuerdings gleichfalls vollständig wieder hergestellt ist, bietet die Schildmauer von S c h ad ec k („Schwalbennest'), der hintersten der über Neckarsteinach gelegenen Burgen der Landschaden von Steinach. Hoch über dem Neckar, zwischen steil ansteigendem Gelände und zumeist senkrechten Ab- kürzen (m m Fig. 185) auf eine massig grosse Felsplatte hingedrängt, ist die Burg nur von der einen Seite zugänglich, wo der schmale Bergrücken schon mit den drei übrigen Burgen der Landschaden besetzt ist. Die Burgstrasse zieht sich dann zwischen der Berglehne und der ihr gegenüber stehenden Schildmauer (1) c) bis zu dem erst jenseits der letzteren belegenen Eingangsthor (a) hin, so dass die Schildmauer in Folge solcher An- ordnung ausnahmsweise noch den wei- teren wesentlichen Nutzen bot, diesen letzten Theil der Burgstrasse seiner ganzen Länge nach von oben herab zu Ix-hurrschen. — Eine fernere Abweichung von der Regel finden wir hier insofern, als die Schildmauer, entsprechend einer Einbuchtung der hinteren Bergwand, in ihrer Mitte in einem stumpfen Win- kel gebrochen ist. Der Eingang in die Mauer liegt etwa in ■/« ihrer Höhe und zwar auch hier über dem angebauten dreistöckigen (jetzt völlig verschwundenen) Palas. Eine Treppe führt nunmehr von unten hinauf iin.l von der Eingangsthür eine weitere im Ganzen 82 Stufen) in der Mauer- ilkke auf den Wehrgang. Dieser, auf Trag^teinen vorgekragt und nicht über- ■i-tkt (Fig. 186) ist zwischen den Krüstungsmauem 1,78 ra dick und wird vun zwei ebenso vorgekragten runden E. kthürmen von 2,65 m lichter Weite if grenzt, von welcher der eine (c) zwei, ■ier zunächst gegen die Burgstrasse ^••richtete (b) oben in ein Achteck über- i.''.-h'.*nd, des weiteren Ausblickes wegen «li*-i Stockwerke hoch aufgeführt ist. I>(<_~:er vertritt somit gewissermaßen zugleich die Stelle eines Berchfrits. Der Fu-w ■i--r Schildmauer ist weder durch einen Graben, noch durch eine weitere Ringmauer geschützt Das Ganze ist aus behaltenem Sandstein sorgfältig und, wo es angebracht, zierlich hergestellt. Wurde die Burg, wie angegeben wird, schon von Rudolf von Habsburg zerstört, so kann sie jedenfalls nicht lange vorher errichtet worden sein. Wenn wir hier den einen Eckthurm „gewissermassen die Stelle des Berchfrits vertreten" sahen, so entwickeln sich diese Eckthürme der Schildmauer in anderen Fällen zu vollen Berchfriten. Die Schildmauer, welche das um 1215 erbaute Ehren- fels gegen den steilen Abhang des Niederwaldes deckt, bietet gewissermassen eine Uebergangsstufe in dieser Ent- wicklung insofern, als ihre beiden Eckthürme — deren einer achteckig , der andere rund mit achteckigem Aufsatz ist — ungefähr erst in der halben Höhe des Baues voll zu Thörmen ausgestaltet sind. (Im Uebrigen enthält die 4,6 m starke und ca. 15 m hohe Mauer unter dem gezionten Wehrgange noch einen überwölbten Gang mit zwei langen und schmalen, unten dreieckigen Schiessscharten gegen die Berchseite (Fig. 187 mit ergänzten Zinnen und Thurni- abschlüssen)'). Von unten auf voll ausgestaltet sind da- gegen die beiden Rundthürme, welche die Schildmauer von Frauenburg an der Nahe (gegen 1350 erbaut) ab- schliessen. Ueberall bei diesen Burgen ist, wie nahe liegt, der Wehrgang durch Pforten direkt mit den Thürmen in Verbindung gebracht.") Ein Beispiel einer zweithürmigen Schildmauer, die keinesweges dem noch etwas höher ansteigenden Angriffsgelände gegenübersteht, bietet Hohenstein un- weit Langenschwalbach, vor 1190 erbaut. Dieser (südlichen) Bergseite gegenüber (zur Verdeutlichung der Lage die Skizze Fig. 188) ist die Vorburg B vielmehr durch einen hohen Mantel ab — s. da- rüber weiterhin — gedeckt, während die etwas höher mit diesem fast im rechten Winkel stehende Schildmauer c d nur den Zugang zu der Haupt- burg A vertheidigt. Dieselbe ist von zwei starken, unregelmässig fünfeckigen Thürmen flankirt, deren *'-3" ,BÖ' südöstlicher d oben überwölbt und mit einer grossen ') Auffallender Weise bemerkt v.Cohausen, Wehrbauten 34, dass .die beiden unteren Drittel (dieser „Mantelmauer") massiv seien, um den herabrollenden Felsbrocken Widerstand zu leisten." Ea ist das schwerlich zutreffend. Warum sollte man einen Felssturz grade an diesem Abhänge des Niederwaldes erwarten, der auch seinerzeit gewiss nicht so kahl war als jetzt nach Anlegung der Weinberge? Ueberdies aber liegt zwischen dem Abhänge und dem Fusse der Schildmauer noch eine weite grabenartige Verliefung. Die Hauer ist unten einfach massiv wie jede andere Schild- mauer, um den damaligen Angrifismitteln gegenüber möglichst unzerstörbar zu sein und weil »ie, wie alle Wehrbauten jener Zeit nur von der Hohe herab wirksam vertheidigt werden kannte Ueber die Schiessscbarten und einen von v. Essenwein an der Aussenseite angenommenen hölzernen Wehrgang s. Cap. 11 und 16. *) v. Gohausen schreibt Bergfriede S. 20: „Man würde aber irren, wenn man der- gleichen Bergfriedsmauera immer als Schirm und ab einen Theil der Umfassungsmauer ansehen wollte. In anderen Fällen hat man offenbar wegen steiler Seitenthaler zwei Warten für nöthig er- 291 Pechnase und einem auf vorgekragten Spitzbogen übereckstehenden achteckigen Thürmchen versehen ist. Die beiderseits mit Zinnen bekrönte starke Schildmauer hat oben Thüren nach den beiden Thürmen. In dem nordwestlichen gelangt man von da aus mittels einer Wendeltreppe in der Mauerdicke auf die Plattform. Die Schildmauer beherrscht ausser dein durch sie hindurch führenden Thore e den crimen vor ihr gelegenen Zugang zu demselben sowie noch einen etwas tiefer davor li'trenden Zwinger n, während zweckmässiger Weise ihr südöstlicher Eckthurm dem durch das äussere Thor a gegen e vordringenden Feinde seine Spitze entgegenkehrt. W sonach ihre Errichtung an dieser sonst ungewöhnlichen Stelle eine wohl erklär- liche,1) so mag zu der Wahl der Letzteren doch auch ein hier vorhandenes Felsen- riff beigetragen haben, aus welchem das Massiv der Zwischenmauer zum guten Theil besteht. Auf der Burg Reichenberg unweit Goarshausen steht gleichfalls nicht auf der Angriffsseite ein ähnlicher Bau, der jedoch nicht eigentlich zu den Schildmauern zu rechnen ist.2) (Der zum Theil ergänzte Grundriss Fig. 189 wesentlich nach Fischer, Schloss Burg.) Der umfängliche Burgfelsen fallt besonders auf seiner weltlichen Hälfte, gegen welche der bezügliche Bau a b gerichtet war, steil zu einem tiefen Thale ab,8) während der Uebergang (g) auf der Bergseite im Nordosten liegt. tAiif der östlichen Ansicht, Fig. 190, im Vordergrunde rechts, auf der westlichen, Fig. 191, — beide nach Merian — hinten links.) Von hier zog sich der Weg zu dem Burghof d um den südöstlichen Eckthurm c herum, und von dem Baue a b tonnte daher, abgesehen von den oberen Theilen der beiden Berchfrite (deren süd- Ji< her 1814 beseitigt wurde) der auf diesem Wege vordringende Feind erst auf dem Buiyhofe selbst beschossen werden. Dem entsprechend bildet denn auch der Ver- i/mdungsbau zwischen den beiden Berchfriten nicht eine so massive Mauermasse, nie bei den eigentlichen Schildmauern, was besonders von seiner annährend in der Mitte liegenden beiderseitigen Ausweitung gilt. Dieselbe, je dreiseitig, wird auf der Hofseite erkerartig von zwei Säulen getragen, während sie auf der Westseite (s. Fi;:. 191) von unten gleichmässig aufsteigt. Ebenerdig führt hier ein Thorweg durch •i»n Verbindungsbau. Ueber diesem Durchgang und mit demselben sowohl durch - .'jM, diese, zur Bequemlichkeit und Vereinfachung des Wachtdienstes durch einen hohen Mauer- f+nfr verbunden, ähnlich wie man dies aus demselben Grunde bei den Doppelthürmen mancher k. ri-hen Termittels Brücken gethan hat, und hat endlich das Ganze als geräumiges Reduit ausge- . :~L* — Die mir bekannten Fälle von Schildmauern, die durch Eckthürme flankirt sind, bestätigen : -->en Anlass zum Bau der ThQrme nicht, und die ungewöhnliche Massenhaftigkeit der Schildmauer - A^X «pricht wohl gewiss dagegen, dass es sich dabei in erster Linie nur um einen Verbindungs- /i:»v zwischen den beiden Thürmen gehandelt habe. Sehr ausnahmsweise mag das Angeführte auf i;~.rhenberg(s weiterhin) Anwendung finden, wo jedoch eine eigentliche Schildmauer nicht * -nanden ist. ') Nach ▼. Gohausens Vorgang (Bergfriede S. 21) pflegt es gewissermassen als ein V rzujr dieser Schildmauer betont zu werden, dass sie „wenn überhaupt, nur durch sehr schräge * \"--e gefasst werden konnte*. Dem entsprach natürlich ebenso der Nachtheil, dass auch von ..r aus» das eigentliche Angriffsfeld nur in beschränktem Masse zu beschiessen war. Sie stand aber :-rv.u4Upt mit diesem, so zu sagen, in keiner Beziehung, und es ist nur in Bezug grade auf dieses zu. .^»'tt-n, dass sie, wie v. Gohausen a. 0. schreibt «nichts hinter sich deckte". •) In Baudenk m. d. Rbz. Wiesbaden 369, wird freilich dieser Bau ebenso wie S. 935 r v »rhin erwähnte hohe Mantel von Hohensteia als „mächtige Schildmauer" bezeichnet. •) Der Grundriss ist nach dieser Seite hin, wo übrigens die bauliche Anlage arg verwüstet * nicht vollständig. 19* ein weites Loch in der Zwischendecke als durch eine südlich in der Mauerdicke liegende Wendeltreppe in Ver- bindung stehend Hegt ein tonnen- gewölbter Raum . der (mil Sc h na ase) wohl um so mehr für dieehemaligeKapellezuhaltenisl als die berühmte dreigeschossige Kapelle des Palas (s. Cap. 14) eine solche gewiss nicht war. Darüber liegt ein ähnlicher Raum und neben diesem — über tiefen Rundbogenblenden auf der west- I liehen Aussenseite — engeRäume F (einer mit den Resten eine* Kamins), welche Raudcnkm. a. 0. als „Wehrgange" , von Graf Stolberg", Mscrpt. als „Wohnräume* bezeichnet wer- den.1) Die darüber liegende Plattform war wie bei den ge- wöhnlichen Schildmauern bei- derseits von einer gezinntenRmst- wehr eingefasst. Anders wie bei jenen führte jedoch hier nicht eine Thür von der Plattform unmittelbar in die Eckthünne. sondern der Zugang zu Letz- teren war fürdenVertheidigumjs- ri9" IJW' fall besonders erschwert Nicht nur ist die Verbindung zwischen Plattform und Thurm — wie solches ähnlich auch schon hei der westgothischen Ringmauer von Garcassonne vorkommt — durch einen ein Stockwerk lief im Mauerwerk ausgesparten Schacht unterbrochen, sondern die Eingangspforte des Thurmes ist hier noch so viel höher an- gebracht, dass sie nur mittels einer über den Schacht hinweg angelegten Leiter zu erreichen war. Dieser Aufstieg war gegen Schüsse von ausserhalb beider- ') Bei zweimaligem Besuch der Ruine lie-«s mich das dort übliche Herumfahren der Frem- den den soviel des Interessanten bietenden Bau nicht in allen Theilen genau genug besieh tigrii. um auch für die Entscheidung aller nachtraglich auftauchenden Fragen hinlänglich gerüstet zu sein. 293 i-citij: durch halbe Katzentreppengiebel , die von der Brustwehr zum Thurme auf- stfigen, geschützt, lieber die Thürme selbst s. Cap. 6. In einigen Fällen schrumpft die zwei wirkliche Berchfrite bis zu deren Spitze hinauf verbindende Doppelwehrmauer zu einer Ausdehnung von wenigen Metern zusammen, so bei Kassel bürg in iier Eifel und Ehrenburg an der Jfa-fl. Auch hier diente der Bau nicht mr Deckung gegen das Angriffsgelände. E» gilt das besonders von Ehrenburg (l'ig. I92i, wo dieser „Doppelberchfrit" - :-u kann man ihn füglich bezeichnen — in der Art eines einfachen der An- [■TifTsseite abgekehrt auf dem höchsten Funkte des Beringe* steht. Die Ver- liirtdungsinauer, durch welche auch hier miU-a ein Thorweg führt, ist bis auf iNii-n unter der gczinnlen Plattform Ixidi' Thürme verbindenden Gang mas- siv. Ui'ber die Thürme selbst vgl. S. -'^il und 235. Die bei der Schildmauer von Schadeck gefundene Abweichung von der gc- r.nli-n Grundrisslinie kommt übrigens auch sonst, und zwar in verschiedener Ge- •i.ilt, vor. So hat dieser Bau bei Rheinstein (Fig. 192 a nach v. Cohausen In-rgfriede) einen im Bogen und einen im rechten Winkel zurückstehenden Flügel, nährend er bei Schön bürg am Bhein in drei slump- !-ii Winkeln gebrochen ist. Hier erhebt sich die Schild- a.aiK-r über dem tiefen Graben, der die Burg von der l>Tj-!eile trennt. Das enge rundbogige Burgthor führt - Üwärts durch die Hchildmauer selbst. An diese war n'.i-k-eitjg ein langes Gebäude (angeblich zwei Säle über- _ .g.^- -.'.ander enthaltend) angebaut, von welchem jetzt ausser *' Um noch zuganglichen Keller nur noch zwei an der I' Ti.n^vitc der Schitdmauer über einander befindliche Beihen von Spitzbogen blenden i ; t grossen Schiessscharten zeugen. Von dem hochliegenden Eingange aus führen . -h 50 Stufen in der Mauerdicke auf die Plattform welche noch stattliche Zinnen >!— r keine Eckthürme trägt.1) Die Schildmauer von Kräheneck am Nagoldthal, 32,6 m lang, fast 3,5 m -' nk und noch 20 m hoch, hat hofwärls in der Höhe Eingänge zu zwei überwölb- YVaclit kaminern, von deren einer — mit einem Abtrift versehenen — eine W. i.tit-llreppe auf die Plattform führt (Fig. 503). — Besonders bei kleineren und daher einfacheren Burgbaulen vertritt die - 'lil'lmauer, der .verbreiterte Berchfrif, diesen selbst3): bei grösseren Anlagen '•Vt derselbe ausserdem vorhanden zu sein, wie denn Schönberg am Bhein ') (iraf Stollierg lezeichact (Manuscr. du* lienimn. Museums) diese Schildmauer als .den . • -Lriiulirlieii Rheinischen Polygnnliau, wie auch in Braunol >er](*, und hält die Burg „der Haupt - ■ ri.tr h lür eine Anlage 13. Jahrhunderts". ') Vgl. bes. Nolling am Rhein, Cap. 22. 294 trotz der bedeutenden Schildmauer noch gerade eine ungewöhnliche Anzahl von Berchfriten und dem ähnlichen Thürmen aufzuweisen hat (vgl. S. 220). Abgesehen von dem besonderen Bedürfnisse im Falle des Vorhandenseins von Ganerben, konnte in der That der Berchfrit mit seinem die Schildmauer zumeist überragenden Zinnen- kranze und als weiteres Rückzugswerk nach Eroberung oder theilweiser Zerstörung jener, auch neben ihr noch von wesentlichem Nutzen sein. Wo nun der Berchfrit, wie bei Hohlenfels (s. weiterhin) frei hinter der Schildmauer steht, giebt das zu Besonderheiten keinen Anlass, während die Ver- bindung derselben mit zwei bis zu vollen Berchfriten entwickelten Eckthürmen be- reits vorhin behandelt wurde. Es findet sich aber auch, dass ein Berchfrit auf der Innenseite der Schildmauer unmittelbar an und auf diese gebaut ist. Ein Beispiel bietet Liebenzell im Nagoldthal, wo die ca. 20 m hohe, annähernd 30 m lange und fast 3 m starke Schildmauer schon ihren durchlaufen- den Quaderschichten nach als ein selbstständiges Bauwerk erscheint, an bezw. auf welches in seiner Mitte der quadratische ca. 34 m hohe Berchfrit — wenn auch nicht als erst nachträgliche Ergänzung — gebaut wurde. Die aus besonders grossen Sandsteinquadern errichtete Schildmauer hat ihren eigenen hoch gelegenen Eingang, eine Wendeltreppe und einen in der Mauerdicke hinter dem Berchfrit hin- laufenden Gang, zu welchem von diesem aus erst in späterer Zeit eine Verbindungs- pforte durchgebrochen wurde. Von der Bergseite ist die Schildmauer noch durch einen Graben und eine niedrige Zwingermauer geschieden. Ihrer Innenseite ist auf beiden Seiten des Berchfrits je ein Wohnbau angefügt. Die Burg wird 1284 als Wittwensitz einer Markgräfin von Baden zuerst ge- nannt. Krieg v. Hochfelden erklärt (Militärarchit. 102) die Schutzmauer und den Berchfrit wie auch die übrigen Grundmauern gewohnter Weise für römisch. Er beruft sich ohne weitere Begründung auf die trügerischen Merkmale vermeint- lich „römischer Construction", sowie auf das Vorhandensein der von hier nach Neuenburg führenden Römerstrasse und von römischen Steinmetzzeichen auf den grösseren Werkstücken. Dem gegenüber bemerkt indessen v. Becker (Gesch. des bad. Landes S. 43) mit Recht, dass solche (unauffindbare) Römerstrasse selbst von den eifrigsten Romanomanen noch nicht behauptet worden sei und be- streitet zugleich — ebenso wie Näher (Bonner Jahrb. 76 S. 143) — das Vor- handensein irgendwelcher Steinmetzzeichen überhaupt. Schon der an der Schild- mauer vorhandene, nicht erst später angelegte Abtritt (zu welchem neben dem Eingange ein Gang durch die Dicke derselben führt, Fig. 505) würde übrigens hin- länglich das Nichtrömische des Baues beweisen. Andererseits berechtigt der Umstand, dass die Mauern des Berchfrits in die Schildmauer nicht eingebunden sind, noch nicht, wie Näher (a. O. S. 133) meint, zu der Annahme, dass ersterer eine nachträgliche Verstärkung der älteren Schild- mauer sei; vielmehr hat v. Becker Recht, wenn er beide für „sicher gleichzeitig* erklärt. — Auch die Ruine Freienfels im Weilthal (Lahngebiet) hat auf der Angriffs- seite einen beiderseits durch eine Schildmauer flankirten Berchfrit, doch bietet dieser Gesammtbau mehrfache Unterschiede gegen den bezüglichen von Liebenzell. Hier umschliesst ein nicht überhöhendes Angriffsfeld bogenförmig die Südwest- und Südostseite der Burg, von dieser durch einen gegen Osten hin Schlucht- 295 artigen Graben getrennt. Der Berchfrit a Fig. 193 ist hier nicht, wie bei Liebenzell hinter, bzw. mit seiner Rückwand auf die Schildmauer gesetzt, sondern erscheint als selbstständiger Bau, an den sich beiderseits eine Schildmauer u. zw., dem Rande des Burgberings folgend, in stumpfen Winkeln anschliesst. Von diesen Schildmauern ist die längere südöstliche nochmals in stumpfem Win- kel gebrochen. Aus dem dritten, mit einem Ka- min versehenen Stockwerke des Berchfrits führt seitlich eine Thür in einen oben in der Mauer entlang laufenden Gang, der nach aussen mit 4, nach dem Hofe zu mit einer Schiessscharte versehen fjq . 193 . ist. Bei der ebenso mit dem Berchfrit verbundenen südwestlichen Schildmauer sind nur noch die Seitenmauern dieses Ganges zum Theü erhalten; unter demselben liegt hier aber in der Mauer noch ein zweiter, zu wel- chem der Zugang mittels einer Thür, bezw. Leiter vom Hofe aus sich bot (vgl. die Innenansicht Fig. 194). Die Breite des oberen Ganges betragt 1 ,60 in, während die Brüs- tiingsmauern 1, bzw. nach aussen 1,10 m stark sind. — An die- ses, der am meisten gefahrdrohenden Strecke des Angriffs- feldes gegenüberge- stellte Vertheidigungs- werk schliesst sich nach Osten ein mit Schiess- \ scharten in hohen Spitz- bogenblenden versehe- ner Mantel, nach Westen ein kürzeres Mauerstück an, welches das von je einer Schiessscharte flankirte und noch von einem Eckthurm c vertheidigte Eingangsthor enthält. Der Halsgraben ist auf beiden Seilen gegen ein seitliches Vordringen in denselben durch je eine Quermauer abgesperrt. Der Berchfrit hat seinen eben- erdigen Eingang auf der Hofseite (über eine vermeintliche raffinirte Einrichtung zur Vertheidigung desselben, s. S. 236); der Thurm c hat ungewöhnlicher Weise eine Thür mit flachgiebelförmigem Sturz in der ganzen Höhe des Erdgeschosses. [Längs der über sturmfreiem Absturz liegenden Nord- und Ostseite lagen Wirtschafts- gebäude, bzw. der 3 Stockwerke hohe Palas m, von welchen nur der letztere in seinen Aussenmauern ebenso wie die anstossende Kapelle n mit runder Apsis er- halten ist. Aus der Kapelle führt gegen Süden ein Schlupfthürlein ins Freie. Die nur 45 schritte lange Burg hatte weder Zwinger noch Vorburg.] Erst 1327 ur- 294 trotz der bedeutenden Schildmauer noch gerade eine ungewöhnliche Anzahl von Berchfriten und dem ähnlichen Thürmen aufzuweisen hat (vgl. S. 220). Abgesehen von dem besonderen Bedürfnisse im Falle des Vorhandenseins von Ganerben, konnte in der That der Berchfrit mit seinem die Schildmauer zumeist überragenden Zinnen- kranze und als weiteres Rückzugswerk nach Eroberung oder theilweiser Zerstörung jener, auch neben ihr noch von wesentlichem Nutzen sein. Wo nun der Berchfrit, wie bei Hohlenfels (s. weiterhin) frei hinter der Schildmauer steht, giebt das zu Besonderheiten keinen Anlass, während die Ver- bindung derselben mit zwei bis zu vollen Berchfriten entwickelten Eckthürmen be- reits vorhin behandelt wurde. Es findet sich aber auch, dass ein Berchfrit auf der Innenseite der Schildmauer unmittelbar an und auf diese gebaut ist. Ein Beispiel bietet Liebenzeil im Nagoldthal, wo die ca. 20 m hohe, annähernd 30 m lange und fast 3 m starke Schildmauer schon ihren durchlaufen- den Quaderschichten nach als ein selbstständiges Bauwerk erscheint, an bezw. auf welches in seiner Mitte der quadratische ca. 34 m hohe Berchfrit — wenn auch nicht als erst nachträgliche Ergänzung — gebaut wurde. Die aus besonders grossen Sandsteinquadern errichtete Schildmauer hat ihren eigenen hoch gelegenen Eingang, eine Wendeltreppe und einen in der Mauerdicke hinter dem Berchfrit hin- laufenden Gang, zu welchem von diesem aus erst in späterer Zeit eine Verbindungs- pforte durchgebrochen wurde. Von der Bergseite ist die Schild mauer noch durch einen Graben und eine niedrige Zwingerrnauer geschieden. Ihrer Innenseite ist auf beiden Seiten des Berchfrits je ein Wohnbau angefügt. Die Burg wird 1284 als Wittwensitz einer Markgräfin von Baden zuerst ge- nannt. Krieg v. Hochfelden erklärt (Militärarchit. 102) die Schutzmauer und den Berchfrit wie auch die übrigen Grundmauern gewohnter Weise für römisch. Er beruft sich ohne weitere Begründung auf die trügerischen Merkmale vermeint- lich „römischer Construction", sowie auf das Vorhandensein der von hier nach Neuenburg fuhrenden Römerstrasse und von römischen Steinmetzzeichen auf den grösseren • Werkstücken. Dem gegenüber bemerkt indessen v. Becker (Gesch. des bad. Landes S. 43) mit Recht, dass solche (unauffindbare) Römerstrasse selbst von den eifrigsten Romanomanen noch nicht behauptet worden sei und be- streitet zugleich — ebenso wie Näher (Bonner Jahrb. 76 S. 143) — das Vor- handensein irgendwelcher Steinmetzzeichen überhaupt. Schon der an der Schild- mauer vorhandene, nicht erst später angelegte Abtritt (zu welchem neben dem Eingange ein Gang durch die Dicke derselben führt, Fig. 505) würde übrigens hin- länglich das Nichtrömische des Baues beweisen. Andererseits berechtigt der Umstand, dass die Mauern des Berchfrits in die Schildmauer nicht eingebunden sind, noch nicht, wie Näher (a. O. S. 133) meint, zu der Annahme, dass ersterer eine nachträgliche Verstärkung der älteren Schild- mauer sei; vielmehr hat v. Becker Recht, wenn er beide für „ sicher gleichzeitig* erklärt. — Auch die Ruine Freienfels im Weil thal (Lahngebiet) hat auf der Angriffs- seite einen beiderseits durch eine Schildmauer flankirten Berchfrit, doch bietet dieser Gesammtbau mehrfache Unterschiede gegen den bezüglichen von Liebenzell. Hier umschliesst ein nicht überhöhendes Angriffsfeld bogenförmig die Südwest- und Südostseite der Burg, von dieser durch einen gegen Osten hin schlucht- artigen Graben getrennt. Der Berchfrit a Fig. 193 ist hier nicht, wie bei Liebenzeil hinter, bzw. mit seiner Rückwand auf die Schildmauer gesetzt, sondern erscheint als selbstständiger Bau, an den sich beiderseits eine Schildmauer u. zw., dem Rande des Burgberings folgend, in stumpfen Winkeln anschliesst. Von diesen Schildmauern ist die längere südöstliche nochmals in stumpfem Win- kel gebrochen. Aus dem dritten, mit einem Ka- min versehenen Stockwerke des Berchfrits führt seitlich eine Thür in einen oben in der Mauer entlang laufenden Gang, der nach aussen mit 4t nach dem Hofe zu mit einer Schiessscharte versehen f\q_ 193. ist. Bei der ebenso mit dem Berchfrit verbundenen südwestlichen Schildmauer sind nur noch die Seitenmauem dieses Ganges zum Theil erhallen; unter demselben liegt hier aber in der Mauer noch ein zweiter, zu wel- chem der Zugang mittels einer Thür, bezw. Leiter vom Hofe aus sich bot (vgl. die Innenansicht Fig. 194). Die Breite des oberen Ganges beträgt 1,60 m, während die Brüs- tungsmauern 1 , bzw. nach aussen 1,10 m stark sind. — An die- ses, der am meisten gefahrdrohenden Strecke des Angriffs- feldes gegenüberge- stellte Vertheidigungs- werk schliesst sich nach Osten ein mit Schiess- \ scharten in hohen Spitz- bogenblenden versehe- ner Mantel, nach Westen ein kürzeres Mauerstück an, welches das von je einer Schiessscharte flankirte und noch von einem Eckthurm c vertheidigte Eingangsthor enthält. Der Halsgraben ist auf beiden Seiten gegen ein seitliches Vordringen in denselben durch je eine Quermauer abgesperrt. Der Berchfrit hat seinen eben- erdigen Eingang auf der Hofseite (über eine vermeintliche raffinirte Einrichtung zur Vertheidigung desselben, s. S. 236) ; der Thurm c hat ungewöhnlicher Weise eine Thür mit flachgiebelförmigem Sturz in der ganzen Höhe des Erdgeschosses. [Längs der über sturmfreiem Absturz liegenden Nord- und Ostseite lagen Wirtschafts- gebäude, bzw. der 3 Stockwerke hohe Palas m, von welchen nur der letztere in seinen Aussenmauern ebenso wie die anstossende Kapelle n mit runder Apsis er- halten ist. Aus der Kapelle führt gegen Süden ein Schlupfthürlein ins Freie. Die nur 45 bchritte lange Burg hatte weder Zwinger noch Vorburg.] Erst 1327 ur- 294 trotz der bedeutenden Schildmauer noch gerade eine ungewöhnliche Anzahl von Berchfriten und dem ähnlichen Thürmen aufzuweisen hat (vgl. S. 220). Abgesehen von dem besonderen Bedürfnisse im Falle des Vorhandenseins von Ganerben, konnte in der That der Berchfrit mit seinem die Schildmauer zumeist überragenden Zinnen- kranze und als weiteres Rückzugswerk nach Eroberung oder theilweiser Zerstörung jener, auch neben ihr noch von wesentlichem Nutzen sein. Wo nun der Berchfrit, wie bei Hohl enf eis (s. weiterhin) frei hinter der Schildmauer steht, giebt das zu Besonderheiten keinen Anlass, während die Ver- bindung derselben mit zwei bis zu vollen Berchfriten entwickelten Eckthürmen be- reits vorhin behandelt wurde. Es findet sich aber auch, dass ein Berchfrit auf der Innenseite der Schildmauer unmittelbar an und auf diese gebaut ist. Ein Beispiel bietet Liebenzell im Nagoldthal, wo die ca. 20 m hohe, annähernd 30 m lange und fast 3 m starke Schildmauer schon ihren durchlaufen- den Quaderschichten nach als ein selbstständiges Bauwerk erscheint, an bezw. auf welches in seiner Mitte der quadratische ca. 34 m hohe Berchfrit — wenn auch nicht als erst nachträgliche Ergänzung — gebaut wurde. Die aus besonders grossen Sandsteinquadern errichtete Schildmauer hat ihren eigenen hoch gelegenen Eingang, eine Wendeltreppe und einen in der Mauerdicke hinter dem Berchfrit hin- laufenden Gang, zu welchem von diesem aus erst in späterer Zeit eine Verbindungs- pforte durchgebrochen wurde. Von der Bergseite ist die Schild mauer noch durch einen Graben und eine niedrige Zwingermauer geschieden. Ihrer Innenseite ist auf beiden Seiten des Berchfrits je ein Wohnbau angefügt. Die Burg wird 1284 als Wittwensitz einer Markgräfin von Baden zuerst ge- nannt. Krieg v. Hochfelden erklärt (Militär archit. 102) die Schutzmauer und den Berchfrit wie auch die übrigen Grundmauern gewohnter Weise für römisch. Er beruft sich ohne weitere Begründung auf die trügerischen Merkmale vermeint- lich „römischer Construction", sowie auf das Vorhandensein der von hier nach Neuenburg fuhrenden Römerstrasse und von römischen Steinmetzzeichen auf den grösseren Werkstücken. Dem gegenüber bemerkt indessen v. Becker (Gesch. des bad. Landes S. 43) mit Recht, dass solche (unauffindbare) Römerstrasse selbst von den eifrigsten Romanomanen noch nicht behauptet worden sei und be- streitet zugleich — ebenso wie Näher (Bonner Jahrb. 76 S. 143) — das Vor- handensein irgendwelcher Steinmetzzeichen überhaupt. Schon der an der Schild- mauer vorhandene, nicht erst später angelegte Abtritt (zu welchem neben dem Eingange ein Gang durch die Dicke derselben führt, Fig. 505) würde übrigens hin- länglich das Nichtrömische des Baues beweisen. Andererseits berechtigt der Umstand, dass die Mauern des Berchfrits in die Schildmauer nicht eingebunden sind, noch nicht, wie Näher (a. O. S. 133) meint, zu der Annahme, dass ersterer eine nachträgliche Verstärkung der älteren Schild- mauer sei; vielmehr hat v. Becker Recht, wenn er beide für „sicher gleichzeitig* erklärt. — Auch die Ruine Frei enf eis im Weilthal (Lahngebiet) hat auf der Angriffs- seite einen beiderseits durch eine Schildmauer flankirten Berchfrit, doch bietet dieser Gesammtbau mehrfache Unterschiede gegen den bezüglichen von Liebenzeil. Hier umschliesst ein nicht überhöhendes Angriffsfeld bogenförmig die Südwest- und Südostseite der Burg, von dieser durch einen gegen Osten hin Schlucht- 295 artigen Graben getrennt. Der Berchfrit a Fig. 193 ist hier nicht, wie bei Liebenzeil hinter, bzw. mit seiner Rückwand auf die Schildmauer gesetzt, sondern erscheint als selbstständiger Bau, an den sich beiderseits eine Schildmauer u. zw., dem Rande des Burgberings folgend, in stumpfen Winkeln anschliesst. Von diesen Schildmauern ist die längere südöstliche nochmals in stumpfem Win- kel gebrochen. Aus dem dritten, mit einem Ka- min versehenen Stockwerke des Berchfrits führt seitlich eine Thür in einen oben in der Mauer entlang laufenden Gang, der nach aussen mit 4, nach dem Hofe zu mit einer Schiessscharte versehen f jq , 193 . ist. Bei der ebenso mit dem Berchfrit verbundenen südwestlichen Schildmauer sind nur noch die Seitenmauera dieses Ganges zum Theil erhalten; unter demselben liegt hier aber in der Mauer noch ein zweiter, zu wel- chem der Zugang mittels einer Thür, bezw. Leiter vom Hofe aus sich bot (vgl. die Innenansicht Fig. 194). Die Breite des oberen Ganges betragt 1,60 m, während die Brüs- tungsmauern 1 , bzw. nach aussen 1,10 m stark sind. — An die- ses, der ain meisten gefahrdrohenden Strecke des Angriffs- feldes gegenüberge- stellte Vertheidigungs- werk schliesst sich nach Osten ein mit Schi es s- \ scharten in hohen Spitz- bogcnblenden versehe- ner Mantel, nach Westen ein kürzeres Mauerstück an, welches das von je einer Schiessscharte Dankirte und noch von einem Eckthurm c vertheidigte Eingangsthor enthalt. Der Halsgraben ist auf beiden Seiten gegen ein seitliches Vordringen in denselben durch je eine Quermauer abgesperrt. Der Berchfrit hat seinen eben- erdigen Eingang auf der Hofseite (über eine vermeintliche rafflnirte Einrichtung zur Vertheidigung desselben, s. S. 236}; der Thurm c hat ungewöhnlicher Weise eine Thür mit llachgiebelförmigem Sturz in der ganzen Höhe des Erdgeschosses. [Längs der über sturmfreiem Absturz liegenden Nord- und Ostseite lagen Wirtschafts- gebäude, bzw. der 3 Stockwerke hohe Palas m, von welchen nur der letztere in Meinen Aussenmauern ebenso wie die anstossende Kapelle n mit runder Apsis er- halten ist. Aus der Kapelle führt gegen Süden ein Schlupfthürlein ins Freie. Die nur 45 schritte lange Burg hatte weder Zwinger noch Vorburg.] Erst 1327 ur- 296 kundlich genannt, soll sie um 1 195 vom Grafen Walram I von Nassau erbaut und von diesem Bau u. A. Berchfrit und Schildmauern erhalten sein.1) Eine wesentlich spätere Vervollständigung der Befestigung der Angriffsseite sowohl durch nachträgliche Erhöhung der Schildmauer als durch Anfügung eines Berchfrits haben wir indessen bei Alteberstein unweit Baden-Baden, wobei jedoch zu bemerken ist, dass es sich hier nicht um eine „Schildmauer* im engeren Sinne, sondern nur um eine ca. 4 m dicke Mauer ohne jeden inneren Hohlraum han- delt, deren älterer Theil, aus schwersten Quadern mit zum Theil weit vorstehen- den Buckeln errichtet, auch guten Theils nur „Futter- und Verkleidungsmauer" war. Der Bodengestaltung und der Führung der Burgstrasse entsprechend ist hier der Berchfrit ganz auf das eine Ende der Mauer gerückt. Letztere hält in ihrem unteren, alten Theile Krieg v. H. (S. 79) gleichfalls für römisch, während v. Becker (a. 0. S. 41) sie in das 11. Jahrhundert setzt. Bei der obersten der am breiten Westabhange des Ottilienberges (Wasgau) lie- genden Burgen Dreist ein hat die eigenthümlich gestaltete „Schildmauer* den Er- klärern Schwierigkeit gemacht. Schon nach Lotz, Kunsttop. II 100 wird die Burg „gegen das Gebirge durch eine über 10' dicke isolirte Schildmauer ge- schützt", und-ebenso „hing" nach Kraus, Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I 48 diese „Schildmauer mit der nördlichen und südlichen Umfassungsmauer nicht zusammen", während endlich Näher (Burgen in Elsasslothr. 28) seinen all- gemeinen Lehrsätzen getreu, dieselbe „den ältesten Bestandtheil der baulichen An- lage sein lässt, an welchen, wie anzunehmen, der runde Thurm erst später ange- baut ist". Alle diese Behauptungen erscheinen verfehlt. Was zunächst die vermeintlich „isolirte" — d. h. hier: von der übrigen Burg ganz getrennte - Lage der Schildraauer betrifft, so wäre — ohne dass es weiterer Ausführung bedarf — eine solche für die Verteidigung natürlich so un- zweckmässig als nur denkbar und sie kommt deshalb auch wohl nirgends vor.2) Im vorliegenden Falle wäre sie noch um so unwahrscheinlicher, als das ungewöhn- lich beschränkte Terrain des Burgfelsens daneben überhaupt nur noch zu einem engen Palasbaue Raum gewährte. Die in Rede stehende Idee ist offenbar nur dadurch veranlasst worden, dass bei der in ihrem östlichen Dritttheil sehr zerstörten Burg (Fig. 195 a) die nörd- 1:1000 y^^:Jtj*£**&' liehe Mauer des Palas P hier gänzlich weggebrochen ist, während die südliche, ebensoweit nur in ihrem unteren Theile erhalten, daselbst mit allseitig glattge- ineisselten Quadern abschliesst. Schon rig. 195. daraus aber, dass sonach hier jede Spur einer östlich sich anschliessenden Giebel- ') Baudenkm. im Kbz. Wiesbaden 181. f) Denkbar wäre solche Lage der Schild mauer etwa da, wo — was hier nicht der Fall — an Stelle der die beiden Enden derselben mit dem übrigen Burgbau verbindenden Mauern beider- seits unersteiglich steile Abstürze den Angreifern es ohnehin unmöglich machen würden, von der Seite aus in den Zwischenraum einzudringen. 297 maiier fehlt, erhellt, dass der Palasbau sich noch weiter nach Osten erstreckt haben muss.1) In Betreff endlich der von Näher geäusserten Ansichten liegt zunächst keinerlei Anlass vor, die „Schildmnner" für nicht gleichzeitig mit dem übrigen ungewöhnlich wenig umfänglichen Burgbau zu halten, während man speciell, um ilm „Rundthurm" später anzubauen, den Hohlraum desselben zum guten Theil -r-t aus der Schildmauer wieder hätte herausbrechen müssen. Zum Ueberfluss '• ijrt auch das hier überall freiliegende innere Mauerwerk ganz unverkennbar, dass •s sich hier durchaus um ein einheitlich und gleichzeitig aufgeführtes Bauwerk handelt. Allem Anschein nach ist dasselbe so zu ergänzen, wie Fig. 195 a zeigt3) Mi'! bietet somit dieser Bau im Grunde einen vor die Angriffsseite des Talus gestellten halbrunden Thurm, wie sich ein solcher ähnlich, nur i:'lit mit vollrundem Hohlraum, bei dem am Südabhang des Grünten (Südbaiern) .>?enden Fluhenstein findet. Das jedenfalls sehr seltene Beispiel einer, bezw. mehrerer Schildmauern f»i einer Wasserburg im flachen Gelände bietet Langenau, oberhalb Nassau in • :i«t beträchtlichen Ausweitung des Lahnthaies belegen, vgl. die Grundrissskizze Pw. 196. Die längere und minder starke westliche Schildmauer (a b) deckte die L'irg auf der Eingangsseite. (Sie ist jetzt oben abgebrochen und mit angebauten vüllen unter ein Dach gebracht.) Die östliche (c d), ein starkes innerhalb der lüi.ginaucr isolirt stehendes Werk, ist, wie die erstere, von zwei viereckigen Thür- -:.-fi flankirt, deren südlicher hier über Eck steht. Dieselben haben Ausgänge auf i'/i Wehrgang, welcher hofwärts zum Theil auf vier Kundbogenblenden ruht, so- ■ it nämlich letztere nicht durch eine darüber in der Mauerdicke mit geradem f-mf aufsteigende Treppe verkürzt sind. Die Schildmauern, wie ihre Eckthürme. - ml mit Rundbogenfriesen versehen, •t Thurm d hat nördlich einen Ab- ^=^===^^5=^-. ! die nördliche durch die Gel- ^ 1 -• h. ein Nebenflüsschen der Lahn, ge- ^\i- ■ Kt. während auf der südlichen das kM' '.'siitie sich zu einer kleinen Wiesen- = .•!•• vertieft. Von einer Ueberhöhung - liiirgterrains kann aber auch auf ? r f )-I- und Westseite nicht die Rede ■.. unbeschadet eines kleinen auf letz- r. r ^fUe wenige Meter hoch sich aus i, f'Iateau erhebenden Felskopfes (e). '""""■•„„„, i""1" * !. ül>er die Burg auch Cap. 20. — '.- Die hier abgebrochene Ringmauer ist lediglich durch neues Mauerwerk vor weiterem -■ .1 (rr-chüizl. Ein Beispiel dafür (vgl. S. 31). wie durch unve ständiges Mauern an Ruinen das ._-■• HiW derselben zerstört werden kann. "' Näher, der die stfirende Gewohnheit hat, bei seinen ßurgenitrund rissen die von ihm — ! 'i.iin-r mit (ilörk — vermulheten vormaligen Mauern ohne L'ntensrheidung als noch vorhat! - . . -iiiUietchnep, bat die* bei der hier behandelten Burg a. 0. in der aus Fig. t'J5h erhellenden ..- ^-than. ') Dieser Lage Dach (vgl. Cap. 15) wohl jclciifulls ein solcher, nicht eine Poehnase, wie . . <> km. im Hbi. Wiesbaden ä73 angegeben wird. 298 Auch nachdem man begonnen hatte, die Burgen mehr gegen Feuer- geschütze zu befestigen, wurden noch hie und da Schildmauern errichtet. Doch sah man — den Eigenschaften dieser Geschütze Rechnung tragend — dabei weni- ger auf eine berchfritartige Höhe als auf die Mauerstärke dieses Vertheidigungs- baues und legte Eingänge und Schiessscharten auch schon zu ebener Erde an Eines der wenigen Beispiele dieser Art bietet Neuscharfene ck in der Rheinpfalz Die Schildmauer (ohne Eckthürme), zum Theil auf der noch in dieselbe hinein- ragenden felsigen Böschung des Halsgrabens, der sie von der Bergseite trennt, auf- stehend, ist in einer Länge von 60 und einer Starke bis zu 13,5 m durchweg au; Sandsteinblöcken aufgeführt. Das Innere enthält nur wenig Hohlräume und Schiess- scharten und der mächtige Bau diente daher bis zu seiner Plattform hinauf - er schücsst da jetzt mit einem Gesims ab — wesentlich zur passiven Deckung der dahinter liegenden Burg. Neuscharfeneck wurde 1450 an Stelle eines um 1312 angelegten Vorwerkes des nahen Altscharfeneck wesentlich neu erbaut.1) Bei einer Wiederherstellung nach dem Bauernkriege wurde der früher die Schildmauer als Burgeingang durchquerende Thorweg zugemauert. Einen wesentlichen Fortschritt in der vorhin hervorgehobenen Richtung zeigt dagegen die Schildmauer der noch später, 1480, neu erbauten Hohkönigs- burg. Die aussen 12 m lange Mauer liegt zwischen zwei Eckthürmen und ist. wie fast die ganze Burg aus Sandstein-Buckelquadern errichtet, 6,7 m stark, doch liegt auf der Innenseite noch eine Felserhebung davor, über welche hin zum be- quemen Aufstieg für die Vertheidiger eigenthümlicher Weise eine aus 43 kunstlosen, breiten Stufen bestehende ■^j--_ e "\ c Freitreppe auf die Plattform der Schildmauer führt (a Fig. 197). Die Mauer selbst 1 ist im Wesentlichen eine Ci j blinde Masse, welche nur m \ i ebener Erde durch einen , etwas gekrümmten Gang mit ^ aussen schon hoch liegender Mündung durchquert wird. Die anschliessenden Thürme, richtiger Halbthürme, sind entsprechend ihrer Lage und r^72j> g _. .„_ Bestimmung wesentlich von ^ -" ■? 9i. 3 ' einander verschieden. Der nördliche, dem hier steilen ') Auf eine jedenfalls nicht viel frühere Erbauungszeit der Schildmauer weisen ja mit Sicherheit die Kammern mit ihren Geschützscharten hin. Gleichwohl bemerkt Näher (Burgen d. Rhein pfalz, S. 37): »Die Defensiv hauten an der Angriffsseite sind von grosser militärarchil«- tonischer Bedeutung, da sie noch aus der Grflndungsperiode der Burg (d. h. um Uli) herrühren' Wahrend dieser Ausspruch in Baudenkm. in d. Pfalz II 47 mit stillseh weigender Billigung an- gefahrt wird, bemerkt v. Essenwein, der auch diese Burg nur nach Nähers Skizzen bearbeitet. (Kriegsbauk. 79) : „Die Burg soll angeblich eist im Beginn des 13. Jhdls. erbaut worden sein, was wir nicht vollkommen glaubwürdig finden, da miin eine natürliche Festung, wie sie der FeU ¥b ßeryabhange nahe Hegende, ist wesentlich kleiner und ohne einen in der Mitte aufsteigenden Hohl- raum. Er enthält vielmehr nur in drei mit ein- ander nicht verbundenen Geschossen zur Bestrei- chung des Zwingers b und der Schildmauer je eine, bezw. zwei Schiessscharten, vor denselben die zum Aufenthalt der Schützen nöthigen Kam- mern von etwa 3 m Durchmesser und die beiden zur Verbindung derselben und zum Eingang nölhi- pu Gänge. Dem sich senkenden Felsboden ent- j-pret-hend, führen zu diesen Räumen im untersten Sk-ckwerk Steinstufen ausser- und innerhalb des Thurmes hinab, lieber den äusseren erhebt sich dann, von einem weiten Bogen getragen, die zwölf- Mufige Freitreppe zu dem zweiten Geschoss (Fig. 199), wäh- rend ein drittes nur durch eine (in der Ruine nicht vorhan- dene) Leiter zugänglich ist. Auf der südlichen Langseite des Burgberges fällt das Gelände zunächst minder steil ab und zieht sich hier die Burgstrasse hin. Aus beiden Gründen « urde der diesseitige Eckthurm zu einem umfänglicheren Bollwerke gestaltet als der nördliche. Mit seiner gegen die Fig. ]99. Angriffsseite bis auf fast 8 m Stärke anwachsenden Mauer uniwhliesst er einen bis oben hin ungeteilten Hohlraum von unregelmässiger Form und 5 bis 8 m Durchmesser. Das unterste Stockwerk, zu welchem gleichfalls eine Tr-ppe in der Mauerdicke (e Fig. 197) hinabführt und welches an Höhe den beiden i:nteren des Nordthurmes gleichkommt, enthält nur eine weite Scharte gegen den Hulsgraben cc, zu welchem auf dem unregelmässig abfallenden Felsboden eine weite \ir leckige Kammer hinabführt, und in der Mauer der Ostseite befremdender Weise uir zwei hohe, nach innen offene Seitenräuine von ca. 3 m Tiefe. Freiliegende ■Mnfen (b Fig. 19S) führen dann von aussen auf felsiger Unterlage zu dem oberen >''«kwerke und hier zugleich zu einer weiteren auf die Plattform bringenden Treppe .i d.oelbst) und einem daneben in der Mauerdickc laufenden Gange mit drei ^"liies-tscharten. Dieser Gang (Li m lang) führt zunächst zu der weiten, gegen den Hohlraum offenen Vorkammer für eine gegen die Angriffsseite gerichtete Scharte, die, i ir Iii< auf 60 cm nach innen verengt, für ein grösseres Geschütz bestimmt war. Dann -■ t/t sich der Gang noch 4,80 m weiter bis zu einer in der Verbindungsmauer - ;ixt liegenden Scharte fort. Auf der Höhe der Plattform erstreckt sich nach .••n Seiten des ganzen Baues hin eine fortlaufende Reihe von Kragsteinen hinaus, . if welchen ein irgendwie gestalteter Umgang zur senkrechten Vertheidigung des ^I.iTj»'rfusses angebracht war. Der Zugang zu den inneren Räumen dieses Ver- 'i'-i dahinter liegenden Burgraumes den- j'-nipen zu erfüllen, in der vollen Höhe d«T Aussenmauer eines mehrstöckigen l'.il.is weiter um die innere Burg einen n.i'li aussen durch eine Brüstttngsmauer _--i leckten Verbindungsgang zu bieten, v_'l. diirüber Cap. 10. Ich bezeichne -.l.hc Mauer als .hohen Mantel. 'sj In eigentümlicher und noch eini- ;"ni lassen selbstständigor Weise für die Zwecke der Vertheidigung eingerichtet tuiiltA sich dieser hohe Mantel bei "rlenburg in den Vogesen (Fig. 200, d'niiulriss Fig. 200). Während bei der i br benachbarten Burg Bernstein ■l'-r fünfeckige Berchfrit direkt der Berg- -»-ite entgegengestellt ist, finde! sich der- — 11m- bei Orlenburg in einem Abslande infi durclischnittlicb 1,5 m noch ein ■ iül'i-c-kiger hoher Mantel vorgelegt. Liegt ■ !• r < i rund für diese verschiedenartige Anlüge zunächst darin, dass im ersteren t'.t'.Ui der Burgfelsen schmal und spitz Fig. 200. ,,',{ den Berg zuläuft, so dass hier der r.-rchfrit zur Deckung des dahinter lie- ') Xiher findet (Burgen der Rheinpfalz S. 33) auch hier gewohntermassen eine ,- ir „*t«rke Schildmauer", die jedoch ehenM wenitf vorhanden ist, ah meines Erinnerns der von , angefahrte Rest einen Berchfrits. *) VgL Zimmerische Chronik I 277: „BiawitekeH lagen die baid grafen con War- ■-.n>*er'i mit macht vor AUicck dem schluss, ob der stallt Suis, und hatten du» heftig benchotsen, 302 genden Palas genügte, während bei der breiteren Felsplatte der Ortenburg die Deckung noch durch den umgelegten Mäntel verbreitert werden musste, so ist doch, wie bemerkt, letzterer zugleich in trefflicher Weise zu einem fast selbstständigen Vertheidigungswerk entwickelt. Die Mauer zeigt sich nämlich — wie ich das noch bei keinem anderen Burgbau gefunden habe1) - fast von unten auf durch drei übereinanderliegende Reihen grosser Schiessscharten durchbrochen. Darüber führen zwei Thüren zu einem aussen angebrachten hölzernen Umgang, über welchem dann noch für eine fünfte Reihe von Schützen eine gezinnte Brustwehr sich erhoben zu haben scheint. Ein längs der Innenseite der Mauer errichtetes fünf Stockwerke hohes Gerüst von Brettern und Balken war jedenfalls nothwendig, um den Zugang zu diesen Schartenreihen zu vermitteln und das Ganze wurde dann noch von dem Berchfrit überragt, der ausser den Zinnen gleichfalls noch die Schiessscharten und Balkenlöcher für einen Umgang zeigt. Vorzugsweise als Deckungsmauer gegen die überhöhende Bergseite erscheint auch der gradlinige hohe Mantel auf Hirschhorn am Neckar, der mit seiner Mauerdicke von 2,25 m derjenigen einer Schildmauer nahe kommt. Zugleich bietet er aber auf seiner Höhe einen Verbindungsgang zwischen dem Palas und dem Berchfrit. Auf der Angriffsseite sind diesem Mantel noch in geringen Abständen hinter einander zwei niedrige Zwingermauern vorgelegt. Der zur Deckung gegen die Bergseite errichtete hohe Mantel von Hohen- stein ist bereits S. 290 erwähnt. Von zwei Thürmen2) flankirt, ist er dazwischen auf der Innenseite durch sechs starke Strebepfeiler verstärkt, auf deren rundbogiger Verbindung in der Höhe der Wehrgang hinter der Brustwehr hinlief. Diese inneren, oben durch Mauerbogen verbundenen Strebepfeiler haben offenbar den angegebenen doppelte^ Zweck, die Mauer zu verstärken und in der Höhe eine hinlängliche Mauerbreite für den Wehrgang hinter den Zinnen herzu- stellen. Es ergiebt sich das auch daraus, dass bei niedrigeren — deshalb und weil sie nicht auf der Angriffsseite liegen, der Verstärkung minder bedürftigen — Mauern man sich damit zu begnügen pflegte, die nur zur Verbreiterung des Wehrganges dienenden Bogen erst oben auf Kragsteinen aufzusetzen (vgl. Cap. 10). Deshalb erscheint es nicht als richtig, diese Gestaltung der Innenseite des hohen Mantels — ge wissermassen das Negative betonend — vielmehr als die Mauer schwächende Blenden aufzufassen, wie z. B. Baudenkm. d. Rbz. Wiesbaden 235 bei Beschreibung Hohensteins geschieht. Von Blenden kann bei Schild- und Mantel- mauern füglich nur die Rede sein, wo Erstere als die Ausnahme erscheinen und nur den geringeren Theil der gesammten Mauerfläche ausmachen, wie solches bei Schönburg und Reichenberg der Fall ist. — Ein besonders stattlicher hoher Mantel schützt an den mächtigen Berchfrit sich anschliessend bei Freudenberg am Main, 1196 erbaut, die Hauptburg — nicht, wie bei Hohenstein, die Vorburg — gegen die Bergseite (Fig. 137). Die 1,70 m breiten, oben minder weit vortretenden Strebepfeiler verstärken sich in Ab- auch die im schloss mit werfen vast genöt, also auch, das ain ganze bastei uf dem hals vor dem hocken mantel nider geschossen" ') Einigermassen Aehnliches bietet u. A. der älteste Kern von Gleiberg bei Giessen; doch sind hier in dem minder hohen Mantel, der den runden Berchfrit auf der Angriffsseite uxngiebt, anscheinend erst viel später einige Schiessscharten durchgebrochen. ") Mit 5, bzw. 6 Balkengeschossen. Der westliche ist zugleich Thorthurm. 303 siüiii narh unten bis zu der gleichen Tiefe von 1,70 m, während ihr Abstand von- ■ inander ein sehr verschiedener, von 3,30 m ab wachsender ist. Hier sind nicht, »>■ solches hei Hohenstein der Fall ist, Schiessscharten angebracht. Dagegen sind lnWinlperge des oben befindlichen Wehrganges mit Büchsenscharten durchbrochen. Ein in seiner Gombinalion eigenthüm- üilierBau: ein durch Strebepfeiler und Bogen i erstarkter hoher Mantel, welcher den Aufsatz einer Schildmauer tragt, findet sich in dem um 1360 erbauten Hohlen fei s im Nassauischen (Ansicht von Innen Fig. 201, (ii undriss Fig. 605). Der untere Theil zeich- n>-t sich durch die unregelmässige Grundriss- Suin, sowie dadurch aus, dass die beiden .i i-^-rsten Strebepfeiler noch wieder durch • :iien schmaleren Ansatz zur Mitte hin ver- > -'.irkl sind. Die Bekrönung besteht aus einem 1-lderseitig von gezinuter Brustwehr einge- '.:"t'-n Wehrgang in der Mitte und (ähnlich «>■• Ix'i Berneck) zwei noch um ein Slock- A-rk aufsteigenden thurmartigen Erhöhungen * v:t den beiden Enden, die mit je einem klei- fig. ""'■ i"-n Kamin versehen sind und deren Be- iLi'-huny aul noch über dem Mauerwerk offen aufstehendem Zimmerwerk ruht. Der Auf/ang besteht in seinem oberen Theile aus 21 Stufen, die auf der sich Östlich ..u-rMiessenden halbgiebcl förmig aufsteigenden Ringmauer hinter deren Brustwehr •yn. Bis zum Anfang dieser Treppe hat man eine ebensoviel Sprossen hohe (-•■i!er zu ersteigen; früher mochte der Zugang zu Ersterer von dem östlich an- -'■•-»■nden Gebäude ausgehen. Der Mantelbau wird Ähnlich wie bei Ortenburg (s. wirhin l von dem dahinter ansteigenden fünfeckigen Berchfrit überragt. Im Uebrigen .r'i- über die Burg Cap. 22. Neuntes Capitel. Burgstrasse, Gräben und Thore. (Die Vorschrift des Vitruv und ihre Befolgung. Sperrung ausser- und innerhalb des Burgberinge?. Stete Sichtbarkeit? Mannigfache Führung des Zuganges zum Burgkern. Die verschiedenen Arten der Gräben. Fehlen derselben. Form und Einrichtung der Thorbauten. Flankirung derselben. Wildenstein. Nebenpforte. Versperrung durch Riegelbalken. Fallgitter und ihre Verwendung. Fallthor. Zugbrücke. Verschiedene Aufzugsvorrichtungen derselben. Barbakane. Bedeuten}! des Wortes. Seltene Anwendung bei Burgbauten. Beispiele.) JJie „Burgstrasse" bot — als zum täglichen Gebrauche in Friedenszeiten bestimmt — den einzigen verhältnissmässig bequemen und nicht durch thorlose Mauern versperrten Zugang zu der Burg und bzw. weiter zu dem Kerne derselben.1) Um diesen Zugang also nicht auch dem Feinde zu gute kommen zu lassen, musste die Burgstrasse so angelegt und mit solchen Sperr- und Vertheidigungsvorrichtungen versehen werden, dass jener Mangel dadurch thunlichst ersetzt wurde. Auch bezüglich Anlegung der Burgstrasse fanden unsere Altvordern schon Vorschriften bei ihrem Lehrmeister in Bau- und Befestigungssachen, Vitruv. Es heisst da (I 5) : Curandumque maxime (!) videtur , ut non facilis sit adüus ad op- pugnandum murum : sed ita circumdandum ad loca praeeipia et exeogitandutn, utipvr- tarum itinera non sint direeta sed oxcud. Namque cum ita factum fuerit, tum dcjiruw latus accedentibus, quod setäo non erit tectum, proximum erit muro. Zunächst konnte die hier am Schlüsse gegebene Specialvorschrift auch beim Burgbau unmittelbare Anwendung finden und ist dabei auch der Regel nach durch- aus befolgt worden. Freilich keinesweges, wie v. Cohausen m^int, „ stets*,2) oder wie v.Becker (Gesch. d. bad. Landes S. 41) noch bestimmter behauptet, »bei allen Burgen in Deutschland mit Ausnahme des Dilsbergs am Neckar0, denn beispielsweise schon bei dem gegenüberliegenden „Schwalbennest* ist dasselbe ') Unter „ Burgstrasse* versteht man wohl zunächst nur den bis zur Burg führenden Weg. Das Wort wird in Ermangelung einer anderen Bezeichnung hier im obigen erweiterten Sinne gebraucht. ■) So Nass. Ann. 1890, S. 94 u. Alterth. im Rheinl. S. 59. Näher Wehrbauten S. 28: »Wenn wir unsere auf den Höhen gelegenen Burgen besteigen, so finden wir, dass der Weg so angelegt ist, dass die Burg uns stets zur Rechten bleibt und dass diese Regel selbst durch die Gräben, Zwinger und Vorhöfe durchgeführt ist; stets bleibt die Burg und zuletzt noch der Berg- fried dem Ankommenden zur Rechten." (Ueber die Befolgung der Regel bei Wegbiegungen .«• weiter unten.) 305 der Fall, und ebenso bei dem weiter aufwärts an demselben Flusse gelegenen Horn- bcrg (Fig. 583) kehrte der Angreifer, er mochte durch das obere oder durch das untere Thor eindringen, dem inneren Burgbering stets nur die linke, durch den Schild gedeckte Seite zu.1) Bei den hier und in der Anmerkung aufgeführten Burgen wird man finden, dass entweder der Zugang zu denselben, bzw. 'der Aufstieg auf das Felsplateau, nicht wohl anders möglich war als auf der (vom Ankommenden aus) rechten Seite (!♦* Burgberings, oder aber, dass doch bei Anwendung der Vitruvischen Vorschrift andere mehr ins Gewicht fallende Vortheile für die Verteidigung darüber hätten aufgegeben werden müssen. So würde beispielsweise beim Schwalbennest, wenn man hier (vgl. Fig. 185) die Burgstrasse, anstatt zwischen dem Felsabhang und der Schildmauer, auf der Neckarseite hätte herumführen wollen, dieselbe nicht •iuroh die Schildmauer — die doch zweckmässig nur auf der Bergseite stehen konnte — beherrscht worden sein, und zudem wäre der wesentliche Vortheil der Unnahbarkeit der Burg auf der Flussseite fortgefallen. In den Fällen, da der zur Burg, bzw. zur Hauptburg hinanführende Weg im Schussbereiche derselben eine scharfe Wendung macht , war diese Regel natür- iuh nicht völlig durchzuführen, und so finden wir denn im Wasgau, dass bei Orten bürg (Fig. 206) zuerst die rechte, dann die linke Seite den Vertheidigern zugekehrt ist, während sich bei Hohandlau und Hohkönigsburg (Fig. 620a) •lif umgekehrte Reihenfolge zeigt. Wohl mit Recht bemerkt übrigens Stapel (Mitth. des K. sächs. Vereins 1857, S. 50), dass, wenn thunlich »die letzte Beugung d-s Weges die Burg zur Rechten haben sollte.11 Von dieser Special Vorschrift abgesehen, musste sich freilich die Führung der iJuiystrasse und ihrer Fortsetzung innerhalb des Berings um so mehr anders ge- stalten, als Vitruv solche im Sinne gehabt haben konnte, je mehr im Einzelfalle «/,•_* Burganlage charakteristische Verschiedenheit von dem römischen Castell zeigt. K> handelt sich da bei uns zumeist darum, dieselbe auf ihrem thunlichst Ver- la M^-rten Laufe hinter einander durch eine Reihe von Hindernissen: vertheidigungs- !*■ nifre Thore, Gräben u. dgl. zu sperren. Bei denjenigen Burgen, welche nach Lage sif.d Terraingestaltung nur diesen einen Zugang — bzw. zu ihrem Kernwerk — )->1-n<, konnten daher auch die gesammten Vertheidigungsanlagen wesentlich auf die SjN-rrung und abschnittweise Verteidigung ebendesselben gerichtet und beschränkt u ••nlen. Unter den hieher gehörigen Beispielen bietet Hochosterwitz in Kärnten i i- vollkommenste einer solchen Burganlage, bei welcher der Schwerpunkt der ; :• !»-stigung in der Sperrung der Burgstrasse ganz ausserhalb des eigentlichen L-ir^zbcringes liegt. Um den ganz freistehenden und steilen, 300 m hohen Kalk- ;-*.-m dessen massig grosse Gipfelplatte die Burg trägt, windet sich die aufsteigende s » ') Als weitere Beispiele aus anderen Gegenden wären anzuführen : Die Wasserburg S t u e r M*-< Idenburg, Hohlenfels und Marxburg im Nassauischen, Reissenstein in Württemberg» r ««»riburg und Tollenstein in Böhmen, Hohenstoffeln und Hohenkrähen im Hegau, f» u rg in der Schweiz, Gutenberg in Lichtenstein, Waisenberg in Kärnten u. s. w. manche :• f «-_ Immerhin handelt es sich hiebe i aber doch nur um Ausnahmen von der Regel, und wenn fi«-r (Bonner Jhrbch. 1883, S. 161) im hervorgehobenen Gegensatz zu der „Annahme vieler . x t liunwforscher* hierauf bezuglich schreibt: .Bei meinen Untersuchungen fand ich diese Anord- ^ - ^Iten vor*, so kann das eben nur aus 'der Unzulänglichkeit solcher Untersuchungen er- - 1 werden. JMMr, Bon«Blnmd«. JO 30ti Strasse dreimal herum, dabei durch nicht weniger als vierzehn Thore und drei Gräben gesperrt. (Die Anlage, einem fast völligen Neubau der Burg aus dem Jahre 1575 angehörend, reicht damit freilich über die eigentliche Burgbauzeit schon etwas hinaus.) Ein Beispiel ferner, bei welchem eine isolirte Vorburg wesentlich zur Sperrung der Burgstrasse benutzt wurde, bietet die Ruine Mittertrixen, unweit Völkermarkt (Kärnten) auf einem hohen und spitzen Felskegel belegen. Der Weg, noeli zumeist mit Sicherheit zu erkennen, )2. zieht sich (vgl. die Skizze Fig. 202) zu- nächst einmal um den Berg, überschreitel dann einen Grabeneinschnitt mit senk- , rechten Borten a, tritt durch zwei Thore ^ in die kleine Vorburg b ein (die hier i£ auf einem Vorsprunge und von der ^ höheren Hauptburg c durch ziemlich ~ steilen Abhang getrennt liegt) führt durch abermals zwei Thore wieder auf die selbe Seite hinaus und in einen Zwinger ^in.iii".;-- d, hier in scharfer Kehre wendend end- lich abermals über eine Brücke in ein Gebäude der engen Hauptburg. Der immer- fort steigende Weg, für welchen zum Theil nur durch Autmauerung Raum zu ge- winnen war, liegt dabei in seiner oberen Hälfle und soweit er nicht durch die Vor- burg selbst führt, unmittelbar unter den Geschossen dieser Hauptburg. Ein Beispiel endlich, bei welchem die Sperrungen des Weges ganz inner- ~" halb des Mauerberings liegen und zwar hier his zum letzten Reduit sich erstrecken, haben wir in der Riesenburg unweit Teplitz.1) Wie derGrund- riss (Fig. 203) zeigt, führt der Weg durch zwei Thore, neben welchen das Wachthaiis a, unier der Hauptburg m einen langen Zwinger entlang, dann, der Gestaltung der Felsenklippe folgend, durch vier weitere Thore in die Vorhöfe b, c und d, in letzterem auf steiler Treppe zu dem von zwei Rundthürmen flankirten Thore der Hauplburg und am Ende der letzteren durch ein achtes Thor und über einen Graben zu dem auf vereinzeltem Fels- blocke stehenden Wohnthurme e. Wenn indessen in dieser Burg , begünstigt durch die Terraingestaltung, der Weg durch alle vorhandenen Abtheilungen derselben , durch den Vorhof b sogar zweimal, hindurch geführt wurde, so haben wir dagegen manche andere Burganlageii, bei welchen das Gleiche keinesweges der Fall ist, besonders die vorhandenen Zwinger, welche sehr wohl zur Verlängerung und wiederholten Sperrung des Weges hätten ') K. K. Centraleomm. 1874-, S. 11. 307 .«u-pi-nutzl werden können, nur zum Theil oder selbst gar nicht von demselben ver- folgt werden. Vgl. darüber auch weiterhin. Zu eigenartiger Erschwerung des Aufstieges bot bei den Ausgehauenen Burgen die Lage auf senkrecht ansteigenden Fetsklötzen und die Aushöhlung eben ilieser Gelegenheit. Bei ßärbelstein (Rheinpfalz), welches hier als Muster dienen kann, führte, nachdem man durch die (spateren) Vertheidigungswerke bis zum Fuss ili* Burgfelsens vorgedrungen war, der weitere Weg zunächst durch zwei an der westlichen Langseite desselben angefügte enge Höfe, dann rechts durch eine an seiner Nuntseite angebaute gewölbte Halle, wieder nach rechts durch zwei auf der Ostseite •ii-h anschliessende enge Höfe und nun weiter an der Ausscnseite des Felsens selbst • in Dutzend schmale Stufen aufwärts. Im Innern des Felsens hatte man dann ein i*a. 7 in weites ausgehauenes Gewölbe zu passiren und von da weiter 7 Stufen auf- n.'irls zu steigen, dann führte der Pfad wieder an der Aussenseite weiter hinauf iiint endlich durch ein Thorgewölbe auf die u. A. mit dem Palas bebaute oberste Piatte. Bei der mittleren der unfern gelegenen Alt-Dahner Burgen führt der Aufstieg zwar ganz an der Aussenseile des Felsens empor; zwischen den 18 unteren und II obersten Steinstufen liegt aber, während der Felsen hier keinen betretbaren .\lisatz bietel , eine Holztreppe von 38 Stufen, durch deren Beseitigung im Be- Ug< Tungsfalle ein Aufstieg auf die oberste mannigfach überbaut gewesene Platte un- riinglieh gemacht wurde.1) Wie hier das Zwischenglied der Holztreppe nothwendig wurde, so findet es -i ■■!) bei anderen Ausgehauenen Burgen, dass der Aufstieg auf die Felsplatte, oder am-li die Fortsetzung des Weges auf ebendieser durch eine breite Spalte unter- i-nn-hen ist, die nur auf einem Stege oder einer Brücke zu überschreiten ist. Es .'< >i sich da ein im Belagerungsfalle leicht nifder herzustellendes Hindernis*, wirksamer .i(- die bei anderen Burgen zu dem Zweck künstlich gezogenen Gräben. Beispiele bieten '.. A. die Lothringischen Burgen Ramstein i-.-'l Falkenstein. Aehnliches findet sich ausnahmsweise .'l' li bei nicht ausgehauenen , auf steilen f.-l-t-n liegenden Burgen. So ist bei Reisscn- - ' •_- j n in Württemberg der sich an der (-'•-. -wand hinaufziehende schmale Pfad an _-. .-ijmelcr Stelle durch einen hölzernen -t' tf und gleich darauf durch ein (enges) vor- - j-i ingendes Felsenthor unierbrochen (m Fig. J'i%,i und b). Vgl. übrigens Cap. 18. Im Uebrigen genügte auch schon die — i firualht-it der Burgslrasse an sich, die- .-li^- zu einer oxatä zu machen, und wurde _-r«-iflich die Verteidigung dadurch wesentlich begünstigt. So führt bei Kammer- . r,-j n in Steiermark der Zugang zur Hauptburg an steiler Felswand wesentlich nur 'l Üie jetzige Hnlz treppe ist zwar neu, ilocli tmiss eiae Milche hier offenbar auch fnther (..«itdeo gewesen sein. 308 auf einer Futtermauer entlang und zur Schalksburg führt die Strasse „in einem Bogen von ca. 850 Schritten so schmal hin, dass kein Wagen auf dem hoch ge- legenen Grat fahren kann".1) Bei anderen Burgen brachtedie besondere Lage andere schwierige und entsprechend leicht zu ver- teidigende Zugänge mit sich. So führt zur Ruine Luxburg im Fichtelgebirge, einem vormals für uneinnehmbar geltenden Raubneste „eine Treppe von 11 1 Stufen durch [ schmale Engpässe und dunkle F Grotlen empor" ,a) und in denmetsten Höhlenburgen (Cap. 21), wie soa*l in die Burgen Facklenstein und Fig. 204 b. Oberjuvalta im Graubündner Rheinthal, K a r l s t e i n bei Reicheti- hall, Brunnenburg bei Meran und andere, konnte man nur auf schwierigem Kletterpfad am Felsen aufwärts und zumeist noch zuletzt in die hochliegende Ein- gangspforte mittelst einer Leiter gelangen. — Auch innerhalb des Burgberings war mitunter ein Weiterkommen nur auT Leitern oder Treppen möglich. So bei dem auf drei Felsstaffeln erbauten Eppen- stein in Steiermark. Selten findet sich als (wohl nie ausschliessliche) Verbindung zwischen einer unteren und einer höheren Staffel des Burggeländcs ein Wendeltrcppenthurm (Ehren- berg am Nekar). Einer späteren Zeit gehört auf Ehrenburg (Fig. 192) der mächtige, zu gleichem Zweck errichtete, für Kanonen fahrbare Rampenthurm an. — Ueber die Burgstrasse bei Höhen bürgen bemerkt v. Essenwein, Kriegsbatik. S. i.'i- „Der Gegner durfte nirgends auf seinem Wege den Augen der Verlheidiger entzogen sein; er mnsstt „vollständig in jeder seiner Bewegungen beobachtet werden können; nirgends durfte er aber aueli „einen Gegenstand finden, hinler welchem er sich den Beunruhigungen des Verlheidigers gegenüber „leicht decken kannte. Kein Gebäude durfte in der Nahe sein, welches dem nahenden Angreifer „hatte Schutz gewähren können ; jede Schlucht und Tiefe musste von der Burg selbst und denn „Verthcidigern beherrscht werden. Die Umgebung der Burg bot auch nicht den romantischen An „blick herrlicher Wälder, wie sie heute die Ruinen schmücken. Alles musste vielmehr absolut labl „sein. Kein Baum durfte die Aussicht aus der Burg hemmen, aus der stets überall hin wachsame „Augen spähten, ob nicht etwas Verdächtiges sich zeige, ob nicht ein Feind nahe.') Kein StniiH) „durfte sich etwa so entwickeln, dass ein Feind, auch nur ein einzelner Mann, sich dahinter ver- „ stecken konnte. . . Nur was als Hindemiss diente, wurde gepflanzt und gepflegt. Pflanzen die den „aufsteigenden Boden glatt und schlüpfrig machten und den Gegner, der dessen nicht achtete, zu „Fall brachten, Pflanzen, die eine Grube verdeckten, Gestrüpp und Dornen, in welche er sieb ver- „wickeln konnte, waren willkommen; aber auch diese durften, so wenig als Hecken und Gebück, „solche Höhe haben, dass man sich dahinter verstecken konnte.* Vorstehendes stellt im Wesentlichen nur dar, was man sich heute als zweckmässig erdenken ') Koch, Wtbg. Ritterburgen (18:28) I. Die Schmalheit der Burgstrasse findcl rieh auch bei den Minnesängern hervorgehoben. So Iwein 1075: Nil mix diu burcstrüie Zicein nniiinf« ttiht tt märe. *) v. Hörn, Das Fich lelgebi rge 18«ä S. 26. Dieser Aufstieg auf die bis dahin fc-t unzugängliche Hohe ist übrigens erst später (17it0) hergestellt. *) Auch wenn man ringsum weder von Krieg noch von Fehde etwas rrussle ? 309 rmp. nicht was in Wirklichkeit vorhanden war oder befolgt wurde. Wenn hie und da die Gestal- •unir des Geländes es mit sich brachte, dass — z. B. bei Oberjuvalta — der Aufstieg zur Burg ■;.\m im Schussbereiche derselben lag, so findet doch oft genug das Gegentheil statt. So ist bei <)<-m hoch Ober dem Etschthal liegenden „Sauschloss* (Greiffenstein) der mit vieler Mühe hinaufgeführte alte Burgweg vielfach, und nicht am wenigsten in unmittelbarer Nähe der Burg, tfptn diese gedeckt, und ebenso erblickt der zu der benachbarten Burg Maultasch Aufsteigende ,r**fi; ebensowohl seitwärts oder hinter der Angriffsseite in das Thal münden. Nicht selten liegt !• r der Burg nächste und mit ihr durch einen Weg verbundene Ort — und über diesen hinaus * r.n dorh von einer .Burgstrasse* nicht wohl mehr die Rede sein — auf der gleichen Höhe mit i-r^Wben, und andrerseits macht bekanntlich sehr häufig schon der steile Abfall „der dem Angriff * * T*r«-gengeseUten Seite* des Burgfelsens es unmöglich, grade hier den Burgweg hinaufzuführen. Vollends unrichtig aber ist der oben angeführte Satz, indem er besagen soll, dass auch „ I*r erste Thoreingang* regelmässig auf dieser dem Angriffe entgegengesetzten Seite liege.1) Auch •• r M das Gegentheil schon deshalb richtig, weil die Angriffs sei te ja grade dadurch (von * ri«-r dem Feinde günstigen Ueberhöhung abgesehen) zur solchen wird, dass von ihr aus das Burg- '• rrutn am bequemsten, ja oft genug allein zugänglich ist. In der That liegt denn auch der Regel ■ • h cier Haupteingang in die Burg vielmehr auf der Angriffsseite selbst.*) Dasselbe ist natur- s* ■ • »-*, auch bei denjenigen Wasserburgen der Fall, bei welchen dadurch, dass eine Seite leichter ••.r.tritrtirh ist, eine bestimmte Angriffsseite gegeben ist. Wo das Terrain bei Höhenburgen es ge- * -t**-te, scheint man allerdings — und nicht unzweckmässig — vorgezogen zu haben, den Eingang .%*-.! er auf der Berg- oder Angriffsseite, noch auf der Thalseite, sondern zwischen beiden . z 2 1 »ringen.4) V „Die deutsche Burg, ihre Entstehung u. ihr Wesen insbesondere in Süddeutschland* als - Irrung zu „Die Burgen in Elsass-Lothr ingen* (1886) S. 10. ■) Nach Näher, Mitth. d. hist. Vereins d. Pfalz XIV war das Gegentheil eine ^•-f»t!iümlichkeit des rheinisch-fränkischen Stils, nach desselben Burgen der Rheinpfalz )*» .blieben in der ersten Periode des Burgenbaues die Defensivwerke an der Angriffs- •• iritact, und der Thoreingang war stets der Thalseite zu, wo der Angriff erschwert war.* Die .- Behauptung ist so grundlos, wie die andere. Vgl. oben S. 33 ff. *) So im Reichslande selbst bei Ortenburg, Schrankenfels, Giersperg, Moers- , r tr u. s. w. Bekanntere Beispiele aus anderen Gegenden bieten die Rudelsburg, Eltz, -r renberg, Hohen krähen u. s. w. *) So im Wasgau bei Hohkönigsburg, Wasenburg, Hohbarr, Wohl noch verfehlter indessen ist, was Näher a. 0. weiter über den regelmässigen Lauf der Burgstrasse innerhalb des Beringes angiebh ,1m Zwingerraum setzte sich der Burgweg fort bis „zu dem Hauptgraben. Hier stand eine Art von Brückenkopf (barhacane), durch den man die Zug- „brücke Ober den Hauptgraben erreichte." — Audi bei den Burgen, welcbe Oberhaupt einen eigent- lichen Zwinger haben — und das ist im Ganzen nur die Ausnahme — tritt der Burgweg keines- wegs immer iu diesen ein,1) oder verfolgt ihn gar bis zum Ende; wie aber ein „Hauptgraben* diesen Zwingerraum durchqueren und davor in demselben noch wieder ein Brückenkopf liegen soll, erscheint an sich unverständlich. Jedenfalls kenne ich nicht eine Burg, welche eine Anwendung dieser an- geblich überall befolgten Regel zeigte. Bei der Frankenburg im Wasgau führt freilich die Berg- Strasse nicht nur ganz im Zwinger aufwärts, sondern auch hier vor einer derselben sperrenden Zwischenmauer Ober einen in den Fels gehauenen Quergraben. Der den Burgfelsen zum Theil umgebende „Haupt graben* liegt indessen auch hier an der entgegengesetzten Seite der Burg und \venn zufällig grade bei Beschreibung ebenderselben Hering diesen durch die Hauer abgetrennten Abschnitt des Zwingers ein „Propugnaculum oder Barbacan* nennt,*) so passt einerseits diese Be- zeichnung hier sehr wenig und ist andrerseits etwas ganz Anderes als der „Brückenkopf* Nähers. Ebensowenig kann ich es für zutreffend halten, wenn v. Cohausen (Nass. Ann. IWii S. 74 und Alte rt h. im Rheinland S. 59] allgemein sagt: „Von Zugbrücken wird man nur sehr selten eine Spur entdecken, da der Weg sich durch den Graben und Zwinger, seine rechte Seite preisgebend, hinzieht." Bezüglich des Zwingers vgl. oben; wie wenig aber dem Burgherrn wünschenswerth sein konnte, den Graben durrti die Hindurchleitung der Bürgstrasse allgemein zugänglich zu machen, zeigt sich ja auch sflirm daraus, dass derselbe nicht selten auf beiden Seiten noch durch Quermauern versperrt wurde. So erinnere ich mich denn auch kaum noch einer anderen Burg als Burg Schwälbach. (Fig. 205), bei welcher der Weg sich durch den (hier allerding!) sehr- breiten) Halsgraben h und dann durch den Zwinger z hinzieht. In v.Cohausens älterer Schrift Wehr- bauten heisst es S. 28: „Der Graben ist am Thor meist überdamml oder der Weg tarn Thor führt selbst durch den Graben.* — Fin- den wir heute bei einem Burgrest den Graben vor dem Eingangstbore ohne Lücke für eine Brücke überdammt, so wird wohl mit h&vhst seltenen Ausnahmen anzunehmen sein, das ,:,og0 dieser Damm einer spateren Zeit angehört, in _ _ welcher die Burg als solche ihre Bedeutung Mg. cU3- verloren hatte. Das zumal bei felsigem Boden oft mit grosser Mühe geschaffene Hindernis wäre ja durch den festen Damm — den man übrigens bei künstlichem Graben einfach durch Unterbrechung desselben hätte ersetzen können — grflsstentheils wieder aufgehoben worden. Bei- spiele eines (bzw. früher) überbrückten Grabens bieten im Rheinlande selbst n. A. die Burgen Eltz, Ehrenburg (Fig. 192) Oberburg von Rüdesheim und Reichenberg (Fig. 189). Bei Cori, Bau u. Einrichtung S. 14 liest man: „Manche Felsbnrgen hatten über ihre trockenen Gräben keine Zugbrücke; in diesem Falle musste man das Pferd auf dem Reithofe i?) abgeben und zu Fuss auf schmaler Stiege einerseits in den Graben, andererseits aus ihm heraus zur ') Z. B. im Wasgau nicht bei B a thsam hausen und Hohandlau, ferner bei Ru- detsburg und Greiffenst ein (Thüringen) u. s, w. Aehnlich wie Näher bemerkt freilich u. A. auch schon Stapel (Hitth. d. Sachs. Vereins 1857, S. 51). ') Mitth. d. Vogesenklubs 1885 Nr. 18, S. 34. (Bei Näher findet man in semer Be- schreibung der Burg mit Grundriss — Burgen in Elsasslothr. II — davon nichts.) _ 3U_ Einkssthöre steigen/ Ein Beispiel ist nicht angegeben, auch mir, abgesehen etwa von PI ix bürg Ky. 218, nicht bekannt. — Bei den Höhenburgen, deren Befestigungsprinzip ja hauptsächlich darauf be- ruht, dass — soweit sie nicht wegen Steilabfalles völlig sturmfrei sind — der Be- lagerer auf mehr oder weniger unbequemem Wege zu ihnen empordringen musste, spielt deshalb das künstliche Terrainhinderniss des Grabens im Ganzen eine weit iri-rinpere Rolle als bei den Wasserburgen. Wie bei letzteren die ausgehobene Erde zumeist zur Aufhöhung des Baugrundes benutzt wurde, so mag bei den auf Felsen ii hauten Höhenburgen nicht selten die Gewinnung des zum Baue nöthigen Stein- materials sogar der erste Anlass zur Anlegung des Grabens gewesen sein. Form, Lage und Zweck des Grabens — der bei Höhenburgen naturgemäss fast immer ein trockener ist — können hier verschiedene sein. Ich unterscheide 1) den Halsgraben, welcher das Burgterrain auf der Bergseite von dem pnVseren Massiv abtrennt, i) den Ringgraben, welcher die Burg ganz oder zum Theil umgiebt, 3) den Thorgraben, welcher unmittelbar den Zugang zu einem (äusseren «hIit inneren) Thor versperrt, und 4) den Abschnittgraben, der innerhalb des Burgberings einen Ab- H-Imitt herstellt. Der bei Höhenburgen gewöhnlichen Lage nach ist hier der Halsgraben der ui-itaus am häufigsten vorkommende; er fehlt kaum jemals, wenn nicht die Burg a if einem ganz vereinzelten Felsklotze oder auf einer ebensolchen Bergkuppe liegt. Fn-iliYh wird derselbe oft genug auch durch eine natürliche Vertiefung ersetzt, die ilairi wohl, um das Hinderniss zu verstärken und Bausteine zu gewinnen noch * in-tlich erweitert, vertieft oder mit steileren Borten versehen wurde, hie und da .i!»-r auch schon an sich so weit und tief ist, dass das Burgterrain nicht sowohl * i'V*n nasenformigen Vorsprung des Bergmassivs, als vielmehr einen selbstständigen, «]i«->em vorgelagerten Felskopf bildet. Bei dem künstlichen Halsgraben handelt es -h h darum, einen schmalen Bergrücken, den „ Berghals V) in kürzester, gerader Linie /•i durchschneiden, während der an dessen Stelle vorhandene natürliche Einschnitt i ■"« ht allzu selten eine runde Linie beschreibt und so das Burgterrain mehr in Fi»nn eines natürlichen Ringgrabens aus dem Bergmassiv nicht sowohl ab-, als i.-rau schneidet. Beispiele von letzterer Form bieten Castel im Thurgau, Kagcn- :#-N und Ramstein in den Vogesen, Freien fels unweit der Lahn u. s. w. ') Das Wort ,Hals" war für diesen, den Burgplatz mit der hinterliegenden Höhe ve r binden - ■ .♦ n Bergrücken im Mittelalter eine ebenso gebrauchliche als entsprechende Bezeichnung. An Bei- -; .-;.-n aus der Zeit der Minnesänger wird bei Schultz, Höfisches Lieben S. 13, Anm. 5 mitgetheilt : I "»-it p. 118,31: Kinhiilb dar zu gienk Ein hals, der ne was niht breit Duz was doch diu meiste • '**>**, Dag der hals durchbrochen wart, Want der vels der was hart; p. 119,16: Dorch den hals . fjrtthcn Zu der selben ztte Graben vile wite Tiefe und werehaft. — Virginal 188, 1: Durch den • i.'m po Qienc ein grabe lewederhalp geschroten abe; Durch ganzen vels gehouwen Was er wol hun- :.-rt Klaftern tief. Dar inne ein snellez wazzer lief. Aber auch noch Zim mensche Chronik I j77 : m*eine bastei uf dem hals vor dem hodien mmtel" des Schlossses Albeck. Danach wird der \i— Iru«rk .Halsgraben4 als ein ohne weitere Erklärung verstandlicher und diese Art des Burggrabens :*;:« ii bezeichnender gerechtfertigt sein, auch wenn in einigen Fällen der zu durchschneidende ! _ * ,rr<"ickcn nicht grade die Form eines engen, das Bergmassiv mit dem Burgplatz (wie Rumpf und k | :'» verbindenden Halses hat. 312 Da bei einer Höhenburg anderes als Brunnen- oder Cisternenwasser kaum jemals vorhanden, auch der Halsgraben regelmässig an beiden Seiten offen ist, su ist derselbe ohne Wasser. Ausnahmen sind mir nur bei Adolfs eck im Taunus und den D ahn er Schlössern jm Hardtgebirge bekannt geworden. Bei ersterer Burg, deren nicht hoher Felsen auf drei Seiten von der Aar umflossen ist, wurde der Halsgraben so tief ausgehauen, dass das Flüsschen auch hindurchgeleitet werden konnte. Bei den Dahner Schlössern findet die Reihe von Sandsteinklötzen, auf (bzw. in) welchen diese Ausgehauenen Burgen liegen, nach Osten eine Fortsetzung in einem niedrigeren Felsenriffe. Der hier durchgeschrotene Halsgraben ist nun in Form eines viereckigen Bassins noch um einige Fuss vertieft und hier mit Wasser gefüllt. So mag diese Einrichtung den Burgbewohnern mehr als Wasserbehälter denn als eine Erschwerung des Hindernisses von Werth gewesen sein, da das Burg- terrain keinesweges nur von dieser Seite aus zugänglich war. Wie wir gesehen haben, diente das Aushauen eines Grabens bei felsigem Baugrunde zugleich wesentlich dazu, für den Burgbau das nöthige Steinraaterial zu gewinnen und ist im Mittelalter ein der Burg vorliegender Wall lediglich die not- wendige Folge mehrerer einander parallel laufender Gräben oder mit anderen Worten einer Verdoppelung des Halsgrabens.1) Während diese beiden Gräben bei Hohenberneck (m und n Fig. 445) dicht hinter einander liegen, sind sie bei der Lobdaburg (Fig. 599) durch einen 50 Schritte langen Zwischenraum von ein- ander getrennt. Breite, Tiefe und Steilheit der Ränder waren bei den Gräben ausserordent- lich verschieden. Während sich hier ein bequem zu durchschreitender Graben findet, sind andere ohne Brücke durchaus unpassirbar. Besonders in späterer Zeit suchte man dies Hinderniss zu einem schwer zu überwindenden auszugestalten (vgl. Wil- denstein, Fig. 609 und Burg, Fig. 613) und mauerte zu diesem Behufe auch wohl die Böschungen als senkrechte Wände auf (z. B. bei Wernberg in Bayern). Dir. v. Essenwein bemerkt Kriegsbauk. S. 57: „Auf der Westseite der Salzburg sieht man, dass der Graben nicht mit zu grosser Regelmässigkeit aus dem Felsen gehauen ist, ohne Zwei- fel (!) in der Absicht, das Gehen im Graben so schwierig als möglich zu machen, so dass der Feind welcher ihn etwa genommen (?) hatte, sich darin nicht frei bewegen konnte und für seine Opera- tionen Schwierigkeiten fand, während er den von der Mauer kommenden Geschossen ausgesetzt war.* — Vor allem scheint es mir unzweifelhaft, dass man gar keinen Anlass haben konnte, den ohnehin langen, besonders breiten und entsprechend tiefen Graben mit Aufwand von Zeit und Mübe auch noch möglichst „ regelmässig tt auszuhauen. Im Uebrigen war der Graben vor Allem ein An- näherungshinderniss und es war für den Erfolg der Belagerung wohl kaum von Belang, ob man auf seiner Sohle mehr oder minder bequem hin- und hergehen konnte. Nirgends findet sich denn auch meines Wissens, dass man solches etwa durch müheloses Aussparen von Querbaiiken hätte erschweren wollen. Der Ringgraben, einen wesentlichen Bestandteil fast jeder Wasserburg bildend, kommt bei Höhenburgen nur ausnahmsweise vor, und zwar naturgemäss ') Abweichend ist freilich v. Essenwein, Kriegsbauk. S. 190 f. der Ansicht, dass,, wie angeblich Oberhaupt jeder Befestigungsbau mit Errichtung einer vorläufigen Schutzwehr aus Graben, Wall und Palissaden begann, man auch die bei Aushauung eines Grabens «weggearbeiteten Steinbrocken" vielmehr zur Aufschichtung von Wällen benutzte. Er lässt in Fig. 131 das. den Ringgrabeh der fränkischen Salzburg aussen wie innen von je einem solchen Walle begleitet sein „welche Wälle von Palissaden bekrönt jedenfalls (!) die ursprüngliche Einfassung der Burg bil- deten.* Vgl. hiezu S. 168 Anm. 2. Auch durch eine — freilich nicht immer vorgenommene — Ebnung des Felsbodens innerhalb des Beringes wurde Baumaterial gewonnen, 313 nur da. wo das neben der Burg minder sleü abfallende Gelände eine solche Anlage im ht nur möglich, sondern zur Erschwerung des Zuganges auch wünschenswert!] machte. Es folgt daraus, dass der Graben, wo überhaupt vorhanden, keinesweges immer die ganze Burg umschliesst. Letzteres ist u. A. der Fall bei Plixburg im W.c^au und (ursprünglich) bei der Salzburg in Pranken, eine nur thcilweise Um- «liliftismif weit häufiger, z. B. bei der Frankenburg im Wasgau, Scharffen- ■ l-JD in der Rheinpfalz, Rudclsburg in Thüringen. Der Hinggraben kann natür- luli zum Tbeil zugleich Hals- und Thorgraben sein. Da wo der Thorgraben nicht zugleich — wie bei Hocheppan und Curneid in Südtirol — als Halsgraben nölhig war, kommt er weit seltener vor, .il- in der Regel angenommen wird. Wenn auch von Fachschriftstellern hcrkümni- ln-li gelehrt wird, dass das äussere Burglhor immer durch einen vorliegenden Graben mit Zugbrücke geschützt wurde, so scheint solcher Sperrgraben in Wirklichkeit bei IMienburgen nicht einmal die Regel gebildet zu haben. Jedenfalls giebt es eine Mi-iige von Burgresten, bei welchen auffallender Weise keine Spur eines solchen Grabens zu finden ist, ohne dass dabei abzusehen wäre, wesshalb man solchen etwa i'.'ik'r so vollständig wieder beseitigt haben sollte. Besonders da, wo das Gelände i.'iiniltelbar bis zum äusseren Thor einigermaßen steil ansteigt , fehlt der Graben : •p-lmäästg.1) (Ueber den Grund solcher mangelhaften Thorbefestigung siehe weiter- : 11 bei Behandlung des Thorbaues selbst.) Bei der Frankenburg im Wasgau ist das äussere Burgthor nicht durch im n Graben gesperrt, wohl aber (s. oben S. 310) in dem am Fusse des Burg- ■ l-'-ns liegenden Zwinger, in welchem sich der Burgweg aufwärts zieht, vor einer '."i'-rmauer mit Thor ein kurzer Sperrgraben ausgehauen. In einigen Fällen, in welchen der Burgbering entsprechend höher als die I .'ic-bung lag, wurde vor dem Thore eine grabenartige Lücke dadurch geschaffen, i-- eine ausserhalb in Hichtung auf das Thor aufgeschüttete Rampe einige Meter ■r demselben mit senkrechter Wand abbrach , um in einer (Zug-) Brücke ihre ■ rUetzung zu finden. Beispiele: Taggenbrunn in Kärnten und Montclair i 'fer Saar. Ein ähnlich äuge- "•liiftvr Zugang zur Uujitburg findet sich .* B*,/m"***»ltoiu. *** ** : Orten bürg im 1_ Z?™fyiui l'-i-yaiKRg. 206). Hier A «las äussere Thor t ■ --iillich Uefer als der - il»-in Berchfrit r i-l hohem Mantel be- ■• ikI«! Burgkem, wel- ■ r -i«*h auf der nord- -* liehen Angriffsseite i -tf-ilem Felsen er- .' ( .^'1. Fig. 200). Der -^'■V> Fig. 206. ') Als Bargen, welche uueh ohnedies lies Graben* vnr dem Süsseren Thor entbehrten. ; nennen Maul losch in Südlirol, Ho hltöniitsburg, Urtenberg und I, Hinist 314 Zugang zum Thor o der Hauptburg führt nun allmälig ansteigend auf eine an der Mauer des Palas entlang weiter steigende Rampe m, welche unmittelbar vor dem Thor o derart unterbrochen ist, dass jenseits desselben nur der Theil n in Form eines quadratischen Pfeilers von gleicher Höhe übrig bleibt. Allem Anschein nach war diese Lücke gewöhnlich nur durch einen Bohlenbelag überdeckt, welcher im Fall der Noth leicht entfernt werden konnte.1) Der Abschnittgraben findet sich naturgemäss am häufigsten zwischen der Vor- und der Hauptburg. Ein den Zwinger durchquerender wurde vorhin bei der Frankenburg erwähnt, über einen anderen innerhalb der Haupl- burg s. zu Fig. 222. Er wird fast immer zugleich ein Thorgraben sein. Während der eigentlichen Burgenzeit diente der Graben bei Höhenburgen wesentlich nur durch seine Breite und Tiefe als todtes Hinderniss. Auch die nach den Kreuzzügen hinzukommenden flankirendenThürme haben ebenso wie die auf der inneren Grabenböschung stehenden Schild- und Ringmauern keinesweges immer niedrig gelegene Schiessscharten zur Bestreichung des Grabens. (Ausnahmen s. u. A. Landsberg Fig. 591 und Hohkönigsburg Fig. 197). Erst der Zeit, da die Burgen zum Theil in Festungen umgewandelt wurden, gehören die Anlagen an, welche eine wirksamere Bestreichung der Giabcnsohle bezweckten. Diese Grabcn- veitheidigung war entweder eine frontale durch eine B Eskarpengalerie* oder eine fiankirende durch eine „Kaponniere". Beispiele für beide Arten finden sich bei den am Main einander benachbarten Burgen Prozelten und Kollenberg. Bei Ersterer, deren Bering durch einen schlucht- arligen halbkreisförmigen Graben aus der Hochplatte des nördlichen Stromufers heraus- geschnitten ist, hat man auf der Nordseite der Burg längs der Eskarpe3) auf der Graben- Rg. 207. sohle eine 150 Schritt lange gewölbte Galeric mit Schiessscharten vorgelegt, die auf ihren beiden Enden und in der Mitte durch rund vorspringende Thürme verstärkt ist. Kollenberg liegt, wenig fest, auf dem- selben Mainufer an der Mündung eines flachen (östlichen) Seitenthaies. Ein beträchtlicher, zumeist natürlicher Graben (m m Fig. 20.- 1 trennt die Burg von dem gegen Norden sich Fiq. 208. nocn etwas höher erhebenden felsigen Ge- lände f, um westlich in eine gegen den Strom gewendete natürliche Rinne auszulaufen. im Elsas», H ohenk lingen in der Schweiz, Herkenstein in Nieder&sterreieb, Landstuhl. Grevenstein, Neudahn in der Itheinpfalz und viele andere. ') Naher macht (Burgen in Elsasslothr. Bl. 8 und nach ihm auch v. Essenwein. Kriegsbauk. S. 129) aus diesem massiven Pfeiler einen „Thorthurm" (mit Schiesescharten), durch welchen angeblich der Eingang in die Hauptburg fahrte. ') So nennt man die innere, Conlreescarpe die äussere Graben böschung. 315 Während nun aur dem östlichen Ende die steinerne zweibogige Brücke zum Burg- thor den Graben durchschneidet, ist letzterer gegen Westen nicht durch eine ein- fache Mauer, sondern durch eine auf beiden Langseiten mit Schiessscharten ver- diene und mit einem spitzbogigen Tonnengewölbe überdeckte Galerie (e) ganz gesperrt.1) Di«*elbe endet auf der Bergseite in einem doppelt so hohen und demgemässmit zwei Ht-ihen Schiessscharten über einander versehenen, mit einem Kreuzgewölbe über- spannten Raum R, dessen nördliche Wand durch den glatt abgearbeiteten Felsen H >ildet wird und in dessen Fussboden sich ein viereckiges (jetzt mit Schutt ge- /(illtfs) Loch befindet. Auf der Burgseite ist die Galerie noch eine kurze Strecke laii? unterirdisch weitergeführt bis zu einer gemauerten Wendeltreppe, die 28 Stufen aufwärts steigend, im oberen Burghofe (jetzt) unter freiem Himmel mündet. (Vgl. «in Seitendurchschnitt Fig. 207.) — * Der Thor bau der Burgen wird in den Fachschriften regelmässig als ein !>••-< mders fester Bau dargestellt. So heisst es bei Schultz, Höf. Leben I 34: „Das Thor liegt gewöhnlich in einem ,TVjrme oder, and das ist die Regel, die Thorballe wird von zwei Thürmen flankirt, oft sogar noch .wi einem Tburme selbst überragt, so dass die Befestigung des Thores in der That einer kleinen Ji.:nr verglichen werden konnte/ Nach v. Essen wein, K riegshauk. S. Ü05 „häufte man um . J i* Thor Sperrmassregeln aller Art und Vertheidigungsmittel gegen jeden Angriff. . . . Jedes Thor .w.tr eine Burg für sich*4. Nach Köhler a. 0. S. 353 f. u. 429 finden sich in den Stadt- und Burg- :jj' jungen des Mittelalters nach römischer Art am häufigsten Thorthürme oder zwischen zwei I1 irmen liegende Thore. Näher giebt Deutsche Burg S. 32 an, dass „die Verteidigung des .K r.v.ingsthoreH erfolgte theils von der Seite her, aus einem Flankirungsthurm oder einem Anbau (?) .."•-(»•n dem Thore, selbst aber auch durch senkrechte Geschosse von der im Obergeschosse des .1 '."rthurms angebrachten fliegenden Brücke (?) her.* Selbst v. Cohausen schreibt Wehrbau- ♦ n S. 27 „Ueber den Thoren erhebt sich ein viereckiger Thurm oder es stehen nach älterer Art .' *] «»der zwei runde daneben; sicher aber findet sich aber dem Eingang eine Pechnase* und erst - N-r f\ass. Annalen 1890 S. 74 und AlterthOmer im Rheinland S. 59) wird dies dahin .-.„^^ert, dass anstatt der Thflrme „wenigstens eine breite Pechnase von Stein oder ein Ueber- ri.'-r von Holzfachwerk11 vorhanden waren. In Wirklichkeit bietet diese Gestaltung des Burgthores zu einem festen Thurm- :«i — Thorthurm oder zwei Seitenthürme und, wie noch zumeist behauptet wird, .r über eine Zugbrücke zugänglich — bei unseren Burgen sogar keinesweges die •*_'••!, sondern, und zumal die beiden Seitenthürme, eine seltene Ausnahme, so .löbnlich dieselbe auch bei Stadtbefestigungen ist. Ueberhaupt fallen weit . i»,;vr die geringen Vertheidigungseinrichtungen am Burgeingange auf als das _-< -ritheil. Das die einfache Ringmauer durchbrechende Thor wird zwar oft durch • • n in der Nähe stehenden Berchfrit oder anderen Thurm bestrichen, aber der */Nt«* ist nicht selten auch erst in der Zeit der Pulvergeschütze der älteren An- liinzu gefügt und oft fehlt überhaupt jeder zur Seitenbestreichung des Thores \v«'inibare Bau, als welcher ja übrigens auch eine seitlich vortretende Ring- r Ztvinjrmauer dienen kann und häufig diente. Solcher Bau fehlt z. B. bei der I »-Isburg (erstes Thor), Hohlandsberg und Landsberg im Wasgau, Sau- . j«»*s_s in Tirol, Hohenkrähen im Hegau, Altbodman am Bodensee, Sar- . - im Schweizer Rheinthal, Hohenberneck im Fichtelgebirge, Balduinstein ") Die heutigen Kaponnieren pflegen nur von der Escarpe oder der (lontreescarpe an* ■ l. &rti|«: in den Graben vorzuspringen. 316 an der Lahn u. s. w. Zu den verhaltnissmässig seltenen Burgen, bei welchen das Thor in einem festen Thurme liegt, bzw. lag, gehören Düben in Sachsen, Manns- berg in Kärnten, Salzburg in Franken, Kocherstetten in Württemberg, Karlslein in Böhmen und die Wartburg. Von Burgthoren zwischen zwei als Bestandteile des Thorbaues anzusehenden Flankirungsthürmen sind mir bisher kaum weitere als Altenstein in Franken, Ruppottenstein in Niederösterreieh, B i 1 s t c i n in Westfalen und in Sachsen bekannt geworden. Die beiden Vierttk- thüriuc, zwischen welchen die Thorhalle von Gelnhausen (mit darüber befind- licher Kapelle) liegt, springen nach aussen nicht vor. Der Thorthurm unterschied sich der Regel nach — so bei der Salzburg — nicht weiter von einem gewöhnlichen Berchfrit, als dass er eben anstatt des Veiliesses eine niedrigere nach beiden Seilen verschliessbare Thorhalle halle. Auch das Loch inmitten des Fussbodens des ersten Oberstockes war wohl regelmässig vorhanden, nur hier nicht als „Einsleigeloch*, sondern um eine Beschießung der elwa schon in die Halle Eingedrungenen von oben herab zu ermöglichen.') Beispiele der Flankirung des Thores durch einen für Pulvcr- geschülze eingerichteten Thurm sind nicht selten. Fig. 209 und 210 bieten solche von der Küssa- burg in Südbaden und Payrs- berg in Südtirol. Bei der Ersle- ren wurde der hochgelegene Thor- bogen (rechts) und die zu deni- ä selben führende Zugbrücke mit . Schwungruthen — dieselbe ist sammt den dazu gehörigen Mauer- pfeilern nicht mehr vorhanden - durch das mächtige daneben vor- springende Rondell beherrscht. Bei Payrsberg sehen wir anstatt dessen einen vollrunden EckLimrm. Allein seine Schiessscharten sind nicht auf das Thor selbst gerichtet und ebenso wenig die vier das Letztere selbst umgebenden Schar- ten sowie die Zinnen oben neben dem Thurme. Abgesehen also hier von dem vormaligen pechnasenartigen Vorbau über dem Thore (die Balkenlöcher unter der höheren Thür) und elwa den Thurm ursprünglich bekrönenden Zinnen konnte Fig. 209. ') Bei Beschreibung des Eschenheimer Thorthurmes in Frankfurt a. M. (in Erbkam. Zotorhr. f. Bauwesen, 1808 S. 71) meint v. Co hausen, das Loch in dem Scheitel des Thorgewölbes sei be- stimmt gewesen, die Einfahrt mit Erde zu verschütten. — Abgesehen davon, dass nicht ersichtlich ist, weshalb hier da* bezeichnete Loch nicht denselben Zweck (Beschiessung der feinde) hibw sollte, den ihm der Verfasser, Bergfriede S. 34, bei den Berchfriten selbst beimisst, wäre es doch 317 diT Platz unmittelbar vor dem Thorc nicht bestrichen werden; die Vertheidi- irungsanstalten waren vielmehr dazu eingerichtet, dass man den auf der Burgstrasse ;nren dasselbe anrückenden Feind beschiessen konnte, und zwar das, obgleich auch liier von einem ihn aufhaltenden Thorgraben keine Spur vorhanden ist. Es ist das (die nur auf den herankommenden Feind gerichteten Ver- tlieidigungsanstalten) eine Einrichtung, die man auffallender Weise bei unseren iliinron nicht selten findet. Regelmässig ist dies ja da der Fall, wo das in der Hinjnnauer liegende Thor nur durch einen über ihm liegenden Wehrgang wtlioidigt wird1) und das kommt eben weit häufiger vor, als man nach den vor- hin angeführten allgemeinen Beschreibungen annehmen sollte. Schon Prof. Leo l»"imrkt a. O. anstatt dessen, u. zw. richtiger, von den Vertheidigungseinrichtungen «!••- Burgthores nur: „Uebcr der Porte war die Mauer mit Zinnen (Wintbergen) •viTsehen, welche ein schmales Dach trugen, so dass hinter den Zinnen ein be- wirkter gegen die Burg zu offener Gang war, von wo aus man durch die Fenster •an den Zinnen mit Armbrüsten schiessen oder mit Steinen werfen konnte. Man , nannte diesen Gang eine Wer oder . . . eine Letze." Auch dass (vgl. vorhin) das Thor, wenn es nicht in einem Thurm lag oder mit Seitenthürmen bewehrt war, •wenigstens eine breite Pechnase von Stein oder ein Ueberzimmer von Holzfach werk halte*, kann keinesweges zugegeben werden. Obgleich gerade dieser Burgtheil be- -'irders häufig theilweise oder ganz zerstört ist, sind uns doch Thorbauten hin- '«■vlich erhalten, um zu zeigen, dass sie anscheinend sogar gewöhnlich weder l'inh einen Thurm noch durch eine Pechnase — die zumeist auch keine „breite" M — oder ein Ueberzimmer2) oder einen vorgekragten Wehrgang bewehrt waren. Pechnase und Ueberzimmer konnten freilich auch bei einem starken An- •jnn gogen das Thor wohl wenig nützen. Ueberhaupt aber werden wir uns die 't p-ringe Wehrhaftigkeit des Thores damit zu erklären haben, dass ein solcher An-turm wohl wenig zu erwarten war. Die schweren, oft eisenbeschlagenen und ■•n innen verrammelten8) Thorflügel boten schon an sich erheblichen passiven kV:ii»T * 318 Man verzichtete daher auch häufig, besonders vor Einführung der Feuer- waffen, darauf, neben oder über dem Thore in der Wand Schiessscharten anzu- bringen und dasselbe macht, zumal wenn auch die darüber etwa vorhanden ge- wesenen Zinnen abgebröckelt sind, heute oft genug den Eindruck eines nur auf friedliche Zeiten berechneten Hoflhores. Zu den bemerkenswerlhesten Ausnahmen gehört die Trostburg in Tirol (Fig. 211), welche an den Eingangen mit nach aussen stark erweiterten Schiessscharten förmlich gespickt ist. Mitunter liegt das Thor in eigenem Thor bau mit einem, höchstens zwei Obergeschossen und ist daher nicht eigent- lich als Thurm zu bezeichnen. Flg. 212 und 213 zeigen einen solchen von Horn- berg am Neckar (nördliches Thor, a Fig. 583). Der' thurmartige höhere Theil ist gegen das Burginnere niclil geschlossen und hat hier vor dem ersten Oberslock nur eine hölzerne, durch eine Seilenpforle mit dem Wehrgange der Ringmauer (links) verbundene Brustwehr , von welcher aas der hier zwingerartig verengte Burghof beschossen werden konnte, während oben mittelst leichterer Fachwerkwand eine Wohnung _ für den Wächter hergestellt ist. Später wurde nach aussen der niedrigere Vorbau mit Scharten für Feuergewehre angefügt. ') Sein Dach verdeckt eine spitzbogige Pforte, welche zu einem hölzernen Verlheidigungserker über dem ur- sprünglichen (jetzt in der Mitte FIJ.Z12. Fi9213- des Baues befindlichen) Aussenthore führte. Bei Rabeneck in der Fränkischen Schweiz (Grundrissskizze Fig. 214) ist der am Ende einer Zugbrücke a stehende Thorbau b über der Durchfahrt mit einem runden Tonnengewölbe geschlossen, welches in der Mitte die schon erwähnte Ocff- nung hat, darüber gegen die Burg hin gleichfalls offen. Er konnte hier nach rück- wärts für die Bekämpfung des schon eingedrungenen Feindes sehr dienlich sein. ') Nach Kiiencr, Burf? Hurnberg 18fi9 S. 23 stammt der Thorbau i 15., bzw. aus dem 16. Jln.ll. 319 Derselbe fand sich nämlich danach zunächst in einem zwingerartigen Vorhofe C, um welchem 12 Stufen und eine Spitzbogenpforte zudem höher liegenden Hofe D führen. Diesen schliesst nach Osten und Süden eine Mauer ab, welche den tieferen Vorhuf beherrscht. (P Palas, w Wohnthurm, r Brunnen.) Wieder anders ist gleichfalls nach hinten der __ ~^ TIxTbau von Taufers (Tirol) Fig. 215 gestaltet. FJV''i)thfimlicher Weise sind hier an den Innenseiten l'f drei Wände über der Durchfahrt noch schmale zwi-Möckige, ringsum durch dünnes Mauerwerk ge- «iilir^cne Wehrgänge angebracht, aus deren Schar- [■•ii man sowohl in das Innere des Thorbaues hinab i!- den sich hier anschliessenden Zwinger entlang -lii.-sst.-n konnte. Die Lage des hier etwa einge- /nitigenen Feindes war um so bedenklicher, als vnr dem nächsten Thore, das in langer Halle unter ■ iii'-m Wohnbau aufwärts führt, eine weile hier rtq.clt. im liurgfelsen klaffende Spalte sicher nicht auf dem heutigen festen Breiterboden >r>chritten werden konnte. Ueber eigen thümliche Anordnung eines Gussloches .in der Außenseite des Thores siehe Cap. 12. Mitunter liegt das Thor in einem zu diesem Zwecke ■ '•ivbauten halbrunden Thurme. Bei der stattlichen Ruine l'fannberg in Steyermark führte der Burgweg zunächst bei A durch ein verschwundenes Aussenthor, dann um den sieben- '•kisrt'R Berchfrit herum durch das gleichfalls fast völlig zer- •' >!(■■ Thorgebäude B in einen zwingerartigen Vorhof C, hier 'i ilt-r hohen mit einem Wehrgange versehenen j Ringmauer !-r Hauptburg und dem halbrunden Thurme o vorüber, dann irifk eine Rampe r hinauf in o hinein und von da links : n-h den berchfritartigen Mauerthurm e in den inneren Hol '.■I zwar gegenüber einem zweiten ähnlichen Thurme. Jc- i.fall- waren (nicht mehr vorhandene) Vorkehrungen ge- ■ >:F-n, um dem eindringenden Feinde schon in dem Thurme i-»N oben her einen verderblichen Empfang zu bereiten, v< -r er durch den anstossenden viereckigen weiter vordringen ■'itt: Der Letztere steht durch Seitenpforten mit dem f<9-*". "■ 1 n-'unge auf der Mauer in Ver- mine. Ebenso ist bei S t e i n in : -.-IIk-h Provinz das äussere = ■j.-'hor in einem halbrunden^ ■ mit? angeordnet, nur dass hier^J - .-i n-tossende viereckige fehlt. A «-hnlich ist bei Hohen- , ■ i* ii in der „NürnbergerSchweiz" '^' ' =t nifht fahrbare Thorweg nicht _-. r:i*l'-r Linie, sondern im rechten Winkel geknickt durch den thiirmnrtigcn Thor- 320 Fig. 217. bau geführt (Fig. 217). Die im Ausgange etwa schussbereit stehenden Vertheidiger waren dadurch jedenfalls vor den Eindringenden begünstigt. Dem Ausgange der Burgenzeit gehören die tunnel- artig langen Thorgewölbe an, wie sie sich u. A. bei Lands- kron im Südelsass und Klamm am Semmering finden. Derselben Zeit auch die Thore, welche — wie das auf Hohenkrähen im Hegau zur Hauptburg hinan fuhrende, Fig. 218 — aus mehreren hintereinander zu nehmenden Ab- theilungen bestanden. Bei den Ausgehauenen Burgen führt be- sonders der Aufstieg auf die Platte des Sand- sleinklotzes durch Pforten, welche durch einen \ ^^JT^ fa&l9er ^gj^m Vorsprung desselben gebrochen sind. Ein be- ~ -lütirtP»»^^ merkenswerthes Beispiel dessen, wie auch sonst eine besondere Felsbildung zur Her- stellung eines festen Thores — und im Wei- teren einer ganzen Burganlage — bietet die im 14. Jhdt. von den kriegerischen Aebten von Murbach im St. Amarinthal des südlichen Wasgau erbaute Burg Wildenstein. Im oberen Ende des Thaies und seiner südnörd- lichen Richtung folgend erhebt sich aus der Sohle desselben der schmale etwa 1 km lange Burgfelsen , in der Mitte zu beträcht- licher Höhe aufstei- gend. Diese höchste Kuppe bot nun in einer Länge von 200 und Breite von 80 Schritten einen für die Burg ungewöhnlich günstigen Bauplatz. Nach Osten senkrecht, gegen Süden und Westen minder steil abfallend, ist derselbe nach diesen beiden Seiten durch einen Felsen wall (W Fig. 219 und 220) umschlossen, welcher, wie geringe Baureste zeigen, nur theilweise durch Mauerwerk erhöht zu werden brauchte, um eine natürliche und gewiss ungewöhnlich feste Burgmauer zu bilden. Der westliche Wall fällt an seinem Nordende aus ziemlicher Höhe steil ab, und hier erhob sich auf demselben ein Thurm a, der die von Norden her- kommende Burgstrasse s beherrschte. Besonders Eigenthümliches aber bietet hier der Zugang zur Burg. Der nach Norden sich etwas senkende Burgplatz ist auch hier noch zum Theil durch einen Felsen k geschlossen, der sich an den westlichen Wall, wenn auch minder hoch anschliesst. Jenseits des Felsens schneidet in den Gesammtrücken eine breite Kluft ein, die bei der Entnahme des Baumaterials noch zweckmässig ausgearbeitet wurde. Die von Norden her sich allmälig hinaufziehende Burgstrasse überschritt nun diese Kluft auf einer langen Brücke, deren Joche auf Ä f n •fr JJIIIIIfff/////, *^L Fig. 219. 321 ™« » Schrille langer Tunnel iriiauai werden. Der so durch- irrte Felsen versah also die ;.'-'/t' eines fast unzerstörbaren" 'frirtaups. Auffallender Weisel '.it von diesem Tunnel noch ein Fig -220 •-•rlialb des Burglerrains ins Freie ausmündender kurzer, aber ebenso hoher und ;I'T S'itentunnel östlich ab, dessen Zweck jetzt nicht mehr völlig klar ist. Am "in Ausgange des Haupttunnels sind Rinnen für ein Fallgitter ausgehauen. ■tltrh über dem Thorfelsen ragte der schon erwähnte Wachtthurm auf, östlich ■ii demselben, wo die Burg des Schutzes durch die Felsbitdung am meisten hrti; war sie durch einen Rundlhurm e und eine starke Mantelmauer geschützt, ifij.* fusf das einzige von der umfänglichen Anlage einigermassen erhaltene ■n'crfc. Die Burg wurde erst im 30j. Kriege (1644) von den Schweden einge- i-n und zerstört. Fig. 22 J. -rhiedene Thoranlagen zeigen noch die an anderen Stellen dieses Buches, ap. 22 behandelten Burgen. Eine einfach zweckmässige Befestigung s halte Pfeffingen (nordwestl. Schweiz) Fig. 221. Nahe der südöst- IrejVii Felswand führte von dem Hügelrücken A über den tief einge- afsjrraben eine Zugbrücke, flankirt auf der einen Seile von einem Rund- rh-r anderen von einer gebogenen Schildmauer d e, welche Letztere ;t hinter liegende Burg B gegen Schüsse von A aus deckte. der nicht seltenen Beispiele der Verteidigung des Burgeinganges nur <-hen stellenden Berchfrit und den über dem Thorc sich hinziehenden ■t Sc h ran ken f eis im Wasgau Fig. ±Zi und 223. Das kleine Thor ührt hier allerdings durch eine sihihlmaiierarlig starke und nach tit einer Brüstung versehene Mauer, und den Raum zwischen dem «ler übrigen Burg, deren kleineren Theil der Pahis l* einnimmt, ■hr beschränkten Platzes der ganzen Anlage ein breiter und tiefer funmern halb ausgefüllter) Absthnitlsgraben in aus. Der schmale Felsrücken, auf welchem die Burg liegt, ist auf beiden Seiten derselben noch durch einen Graben durchschnitten. Vgl. auch S. 282. In besonderem Masse unbefestigt er- scheint der ganz eigentümliche Zugang zu PI ix bürg, im Wasgau über dem Münster- tlialauf einem vorgeschobenen Felskopie be- legen, Fig.224. Ohne Zwinger und Vorburg ist der starke auf drei Ecken abgerundete Mauer- bering allseitig von einem breiten und tiefen Hinggraben umgeben, durch welchen auch der (jetzt nicht mehr erkennbare) Weg m dem Eingange a geführt iiaben muss. Hieraber biegt fite aussen gleichfalls abgerundete King- mauer in der Art, welche man sonst wohl nur bei alten Wallburgen findet (vgl. Fig. *2j, beiderseitig nach innen ein, offenbar ohne das» dieser Eingang durch irgendwelche* Thorgebäude geschlossen gewesen wäre. Ein solches stand jedenfalls nur am jetzt abge- brochenen inneren Ende des so gebildeten fast zwingerartigen Raumes (etwa bei m). Dieser Baum konnte zwar gewiss beiderseitig von der Höhe der Mauer aus beschossen werden und der Eingang von da in den Burghof war noch dadurch besonders gut vertheidigt, dass ihm gegenüber auf etwas erhöhter Stufe der noch von einer Zwingcr- mauer umgebene Berchfrit sich erhebt ; gleich- wohl bleibt es wohl unerklärlich, wesshalb man darauf verzichtete, den Eingang hei a gleich- (Wie durch die punktirlen Fig. 223. t: WOO Fig. 22*. falls schon durch einen testen Thorbau zu verwahren. Linien angedeutet, schlössen sich die übrigen Baulichkeiten der Burg ringsum au die Ringmauer an.) — Was Gestalt und Masse der Thoröffnung selbst betrifft, so ist zunächst zu berücksichtigen, dass für dieselben irgendwelcher Wagen verkehr der Regel nach nicht in Frage kommen konnte. Wagen zur Beförderung von Personen wurden in Deutschland bis zum Ende des Mittelalters selbst von den Vornehmsten kaum be- nutzt,1) und wenn auch gewisse den Burgbewohnern nölhige Lasten — wie be- sonders nach Einführung der Pulverwaffcn die schweren Geschützrohre — kaum anders als auf Rädern befördert werden kannten, so gab es doch (wie seinen Ortes gezeigt) genug Burgen, zu welchen ein irgend fahrbarer Weg gar nicht hinaufführt!1. Dem entsprechend halten denn auch manche Burgen nur eine enge Eingangspforte. So das nicht einmal auf besonders schwierigem Gelände gelegene Schrankenfels nur eine solche von Manneshöhe und 1 m Breite, während dieselbe bei Greiffen- ') Kaiser Friedrich III. i Wagens bediente. r iler ersten, der sieh 147* bei seinem Einzüge in Fr.uifc- 323 _ • Uin in Südtirol in der Ring- (unten Futter-)mauer zudem noch 3 m hoch über ilm äusseren Vorgelände liegt. Im Uebrigen pflegte das Hauptthor 2— 3 m weit und etwas höher als weil m x-in. lieber ein inneres Thor von ungewöhnlichen Massen hei Greven stein -. m Fig. 585. Damit nicht zumal in unsicheren Zeilen für jeden Fussgänger das Häupt- ling (.''HtlTnet, bzw. dessen Zugbrücke niedergelassen werden mussle, war zweck- iiij—iinv Weise mitunter1) (so auf Hohlandsberg im Etsass, Fig. 57Ga, Hach- li'-i-^ in Baden und Prozeltcn am Main) neben demselben ein niedrigeres und im uis.Tr als 1 in breites Nebenlhor, das „Einlassthörie" oder .Mannloch", ange- 1'r.ulit, welches dann wohl durch eine eigene kleinere Zugbrücke versperrt werden b-umte. In Fjmangelung dieses Nebenthores findet sich auch in dem einen Thür- !. i^i-l iles grösseren zu demselben Zwecke eine kleine besondere Thür angebracht ly. £18). Es soll wohl noch zur grösseren Sicherheit gegen das unerwartete Ein- il:ingen Vieler dienen, wenn dieselbe {wie bei der landesförst liehen Burg zu Meran) ;,.h|| piri'D 0,">0 m hoch über dem Boden oder der Schwelle des grossen Thores l-yl. (Vgl. Fig. 227.) Die Thürflügel waren um der grösseren Widerstandsfähigkeit gegen Sloss r.ii F.ueranlegen willen wenn nicht immer, so doch gewiss häufig aussen mit ■.nun l'eberzug von starkem Eisenblech beschlagen, wie solche Thüren noch hie ml da (z. B. auf St. Annnschloss am Bodensee) erhallen sind. Sie hingen ."■hl, wie jetzt gebräuchlich, auf seitlich in dein Thurgewände befestigten Angel- ■i-jM/n, sondern hatten (wie schon bei den Römern) an ihrer Hinterecke oben und n'-ri einen vorstehenden Zapfen, der sich in einem entsprechenden, in Sturz und - )mWle eingearbeiteten Zapfenloch (Pfanne) drehte. Diese in Holz und Slein ge- t i--i — i-lten Zapfenlöcher, oder an deren Stelle auch wohl eiserne Ringe findet mau ■■• fi vielfach in Burgreslen. Die Umrahmung der Thore war der Regel nach eine völlig schmucklose; :-t j:.-j.'i-n Ende der gothisehen und noch mehr während der Renaissancezeit wurde - ni'-hr Gebrauch, dieselbe durch eine Einfassung sorgfältig geineisscller Buckel- ,. ui.-iii (Hohlandsberg), durch Insehrift- . .'n i Holibarr), Wappen (häulig, auch auf ■ r Vonlerseite von Peehnasen) und figürliche ir-d-Jlungen verschiedener Art zu zieren. So .1 fitn-r dem äusseren Thorbogen der Wasscr- .-:.' Spantekow in Pommern in einer n.ii— e Kinne noch insofern in abweichen- Fig. 229 b. i/s dieselbe sich nicht im rechten Winkel, sondern in gebogener Linie senkt. f» jsnnz ungewöhnlich mannigfaltige Einrichtung zur Verrammelung einer wenigstens zehn Balken zeigt das Thorge wände am Eingange zum !. Annaschloss am Bodensee. Fig. 230 und 231 stellen die beiden Ge- /V siv, von innen gesehen, einander gegenüber — a b, bzw. a' b' der Thür f'*«ri*n. Den in einer Schmiege auslaufenden Rinnen der rechten Seite (232) i gleicher Höhe der gegenüber liegenden viereckige Löcher, in welche das ]en 13 ur^ thoren (so noch an dem zweiten von Hohenk ruhen im Hegau) gefunden Fig. 230. Die in einer Schmiege auslaufende Balkenrinne findet sich endlich auch in anderer Art in senkrechter Richtung angewendet. So in gedoppelter Weise, z. B. bei dem mittleren Zwingerthor von Hotaen- klingen (Thurgau), wie Fig. 232 in einem längs durch die Mitte der Wand ge- nommenen Durchschnitt (mit verschmälerter Thoröffnungj zeigt. Der Balken wurde hier durch senkrechte Drehung um seinen Mittelpunkt in die beiderseitige nach oben, bzw. unten auslaufende Rinne ge- bracht und dann etwas nach PI« 23], links geschoben, um auch hier ein festes Auflager zu haben. Wie in der Figur an- utet, war derselbe vermuthlich mittelst eines \ liehen Loches in seiner Mitte und einem eisernen en an einem der Thorflügel befestigt. — CB Mit den hier behandelten Sperrvorrichtuufien •ine solche auf Sigmundskron bei Bolzen randt, welche zwar nicht ein Oeffnen des \ res selbst, wohl aber ein Passiren des sich an- essenden Thorweges verhindern sollte. Da^ j. »ufgewölbc , welches durch die 5,10 m starke Hg. 232. Wehrmauer (S. 300) in den Burghof führt, zeigt in der» Mitte der beiden Seitenwände von unten bis etwa 4/b ihrer Hohe je eine senkrechte einen Quadratfuss weite Rinne, die oben mit einer rechtwinklig nach innen gehenden Schmiege ausläuft. Offenbar sollten diese Rinnen die Köpfe der hier auf einander zu legenden Sperrbalken aufnehmen und festhalten. — Zu den Vorrichtungen, welche den ßurgeingang versperrten, gehörte auch das Fallgitter (lat. Cataracta, clalhra, fores clathratae, cralicula, ericius, hericia. hercia: restellus, porta colicia, md. schoztor, sebozporte, slegetor, slegetür, vallelor, valporte,1) frz. herse, sarasin, coulisse, afrz. porte colante, porte couleice, ital. saracinesca). Dasselbe, nach Vegetius IV cap. 4 schon bei den Römern in Ge- brauch, ist allem Anscheine nach bei abendländischen Burgen erst nach den Kreuz- zügen zur Anwendung gekommen, gehörte jedoch nur bei Stadtthoren und den Be- ') Diese mit val-, valte, velle- zusammengesetzten mittelhochdeutschen Ausdrücke scheinen jedenfalls nicht ausschliesslich ein Fallgitter bezeichnet zu habeu. Nach Lexer Hand wfirt erb. bedeuten dieselben vielmehr „ein von selbst zufallendes Zaunthor*. (Vgl. über solches Zaunlhor weiter unten.) In (ohrender, a. 0. nicht angeführten Belegstelle: Demantin 10416 „Dar (auf einer Brücke) trat ») gemachtl sunder wi'm Ein bergfred wichet undc grüz. Ein valtor rfiic nedir schöz. Stcer obir dt» liorggrabin quam geranl, Der wart gerungen nleulmiit," bedeutet es indessen offeubar ein am Ein- gang des Brückenthurmes .niedersc Messendes* Fallgitter. . * ' ','« 327 < fiVim^n des 17. und 18. Jahrhunderts zu den regelmässigen Einrichtungen des Tlmrkiues. Zu der Frage, wo und wie das Fallgitter verwendet wurde, schreibt zu- i.M v. Cohausen (Wehrbauten, S. 27): „Manchmal laufen sie nur in .Klmeiisf einen vor der Mauerfläche, so bei der Pfalz im Rhein, beim Schloss Lahn- in : in der Regel aber in Falzen in den ersten Widerlagen des Thorweges immer •r vor dem hölzernen Thor selbst, denn sie sollen eben dieses vor unmittel- luivm Andrang, vor Feuerlegung schützen und dabei durchsichtig sein, damit man null von Innen sehen und gewahren konnte, was aussen vorging. Dem Angreifer i.irrn >\o besonders dadurch gefährlich, dass man sie erst dann herabfallen Hess, .»/in ct in den Thorweg eingedrungen, die Thorflügel sprengen wollte ; war er so ivowVlitig, so hatte man ihn in der Falle, aus der kein Rückzug möglich war.* — hl dabei nicht wohl verständlich, wie das Fallgitter zugleich beide Bestimmungen ilh-n kann : von Anfang an niedergelassen , den Angreifer von unmittelbarem im^-n gegen das Thor abzuhalten und ihm , wenn er die Thorflügel sprengen k erst nachträglich niedergelassen, den Rückweg abzuschneiden. Tori kennt nur diese letztere Bestimmung. Er schreibt (a. 0. S. 48): FaJlgiüer war in der Regel aufgezogen und wurde nur dann , wenn die Zug- ki« in die Gewalt des stürmenden Feindes kam und dieser in das Thor ein- ;'. herabgelassen, um einige Feinde zu zermalmen, den anderen den Rückzug ' /meiden und sie gefangen zu nehmen und die nachrückenden neuerdings l/.il/en-. — Cori setzt also bei ein und demselben Thor, u. zw. als das Regel- \ rine Zugbrücke und ein Fallgitter voraus, was bei mittelalterlichen Burgen ich irgendwo nachweisbar sein dürfte. Er ist dabei auch offenbar nur wein, Stadt Fries ach, gefolgt, der bei einem Vorthore dieser Stadt hinter '»nicke noch ein Fallgitter als möglich annimmt und dann (S. 14) bemerkt: dir Fallbrücke nicht aufgezogen werden, oder war sie erzwungen und be- i'w Angreifer eingedrungen, so rasselte das Fallgitter herab, zermalmte die fifiririiigenden und hielt die übrigen gefangen; am eigentlichen Thore noch einmal die massiven Thorflügel und das Fallgatter Widerstand11. tl«> vor dem Hauptthor ein nicht aufgezogenes Fallgitter angenommen /'•im ausserdem „vielleicht" vorhandenen ersten die Aufgabe zugeschrieben, di-rii Eindringen einiger Angreiter herabgelassen zu werden. / .Seh u Itz, Hof. Leben S. 35, heisst es ahnlich wie bei Cori mit dem Zu- ■ irr ii am Eingänge und am Ausgange der ziemlich tiefen Thorhalle solche angebracht, so konnte leicht ein kecker Eindringling eingesperrt, ent- :ist nach Schultz a. O. I S. 35 wiedergegeben) bestätigt.1) Ausschlaggebend arur s:r;d aber die alten Fachschriftsteller, vor Allem Aegidius Columna • Rv%:::a::;;>„ d^r hochangesehene „Yegetius des 13. Jahrhunderts ". In dessen Werk IV rvvr.:vin^ principum heisst es 1. III, p. III, cap. 20: ..Ante hujusmodi portam y .. «. ;i ?<* wheracta % j>endens annnllis ftrrcis nndique eciam ferrata, prohibens i*;/r '<<*** h'jstium et incen di um ignis Xam si ohsidentes vellent portas «»••# <...a;< >>.»>«»/# r>\ catheracta. qnae est «mV [»jrtamy prohiM eos. Kursus supra ,- >-),t !.•'■ ih4 d-s~.i ess*% mums perfora'us* recipims i/i^i/h. per quem locum poterunt <"*.•'■ **ii*«'*^ c*t*itu \ i»>*»rit aqua ad rjrtinOiid>tM igtntm, si contigerit ipsutn ad oh- x* tij7-^i*v##r\-i Ferner schreibt Speckle «i loÄ*» in seiner Architectura von Yeslur.sren III, Cap. 2: ^Ersfli'h haLn unsere Alten dirselhige (Fallgittcr) für •i f ;**'rvrvV Pf»r?e »j* *»#"»/***/, Ktlches su unsrm Z?it*n allenthaVten geändert wird, s^/ ♦*"*•!' i« l r^wht m. Z'im audt-rn h*il*n sie e* r*m riwm gantzen G-atter an einer Ä""*--"*. *+vr r*>M JVi/rii, ir? Irhe an rin*m Watl'-ium mit Armen ihre Hebung haben, «•••t im y,n-m Srr'i'k p/dlt tc• '•«•#'/ hat. als afßer dieselbe ■rr." M ■»:*«* :*fiivn und r'H»r>nut n»r»J?#*. «>'''• 4* ie*d?r mit Schiessen noch mit W"f%^ -u *i rjf iah ttir riH Sthirm und JV-*'« &di'»t. t*'"****» gewehrt tcerdeti, her- »■-'i i:v* »tif. j&» r>« '»Ä^-r •vr>*-i*i.f*-fi. di* P/-r*'* a^Uin f»rne am Thurm, und i * *"* im j*. i*rn T~ -r dts Th^rms *i. h S /• •#.<* ^Srvr Ä':*m. «!•].<$ . ol>-<>>* und tjt nacb::;i*telaiterlichpn Zeit im Fn -vrvr'^^ *A;\. ^r:"/.;.h dr:n dah!::ttr l^::::i.ü h-;n Thore ,für ein Schirm um! r^.tt-:: rj d«e^:u »ian.l: t-s ::: h: ;;r":..u:tn ur. i Ter:->.-rr.t w-ri^*. Darüber aber, dass : -. ^;r. Sf-erklr e:v.;f ::\::e Vtr*t\r;;- des FaVrltt-.rs au-h In späterer Zeit keines- wams Irira". *r-/.;-l; wurde, v^.. w-it-r ur.v.r.. Ir.iiiIoss.ir:v:::; d-s P- Car.je v. l»»7S wlri v'r.e Er". Aut^miM? der Cataracta :r. F;*^i::».:t:v: ir-!j-.I»ri: .t"riri .:*: f ^< ■.*::**«- ;*;- ;i •-r:ri**fcr f*rmam ex lignis ^r»-o.*»r"» ün *».-?•• :*-: * >>J crr« »»« i */ ".*■•""- E^"*^* w j-: — *s ^r"".*r-^.t d*s bei den Minne- <^-~* S»*?» ir« ■ •? -v >;-?c ^ »<*-*?**. n 5*_7. — Ftt rfvjkl 1>.M i--r: S» ^r*?c_» <• oJ 'Claris 11W8) >"Ti •••:n : :.-.r - t. >.-~LT»rt w*r**< Fi *r^ .:*%5 :vrr: ^rr.^-rCL ^.i b^i Fr^täsarL Coron. 1". 1*.- :•: sx ** . v*« ••: ."^«.r ._»- r^ ■*«« >*" '.i^^t - -vi* ir f-*£»* «r c»f i"?li ^Tn«' i- *? f» « /~t *v -y-^.: -t» :"• *.•*• vr» *^f iVr?i|,i, Warn sich dut i» •** i r«.^ .--*. .V * r»'Ä >vi *-Vvr*^~ ^ arO ^ r. tlx I" R.-ceri tve^a Senoo. Eccles. -r .■ - ii .- i« ' • « ■ ■ « w - : » ^ *^ L"«\> ^o-- %" *» > •" ri Sfswwc Eaeit p. 136. .^8: _"•..- — i >, i v • ,»."•>'■ * «; ,"• • m -/ r* "Y ^* i' t. — -. «;r_r*oi >:r--lti a. 0. diese > - c - ■«» s. •*-■-"• i*. V; ^ -r : _**-•* ;f j ■ """" '~ >••'■: ; -% i i. r« et-*. T_i..^<'c nach l^ier ~ - * *. _•..*:• ■■- **-«*-•.. r ■. S« f »r i--l"-i' ;: ■- ^**.**< i ..'■- ►*•*»:•?'* i-kx^*.li>.>r. ..r_- - -^--: j\r . : i . .^* •« ^ -• f ir ^.T»?r JLr^a«tonp wieder, . :- •■■:._ T *"-•::-■"• . -.l '-. ^r^ >••• ^ s ^ : : - >•>*: -. :. ine äs F*Li£itl«s etwas zu 329 srti ferro concellatim compactem vel portae robustiores funibus et catenis ita sttspensae ut demitti ei subduci possint, prout res postulat, qitales in urbitan aut arc'tum aditu hosthon irruptioni pulsandae passim in ush remanscrunt." Fast derselben Worte endlich bedient sich Muratori in seinen Antiquitates italicae medii aevi v. 1738, in- dem er (II, 513) die Bezeichnung Saracinesche für Fallgitter erklärt, nur dass dort als Zweck angegeben wird, ut aditum hosti per porlam forte apertam intercludant. Durch diese Schriflstellen dürfte hinlänglich nachgewiesen sein , dass das Fallgitter zwar in friedlichen Zeiten, um den freien Verkehr nicht unnöthig zu er- schweren, gewöhnlich aufgezogen war,1) sobald man aber eines feindlichen Andranges oder Ueberfalles gewärtig war, das Niederlassen desselben eine wesentlich zur Sicherung des Burgthores und somit zur Bewahrung der Burg selbst gehörende Massregel war. Falls bei aufgezogenem Fallgitter unverrnuthet ein oder einige Feinde eingedrungen waren, so lag es ja allerdings nahe, dasselbe hinter ihnen herabzulassen, um ihnen den Rückzug abzuschneiden und etwaige weiter nachfolgende abzuhalten ; allein man wird schwerlich jemals mit Bedacht auf den Schutz, welchen das niedergelassene Gitter gewährte, verzichtet haben um des immerhin unsicheren und bei zahlreichen Angreifern fast belang- losen Vortheiles willen, einige von ihnen, so- bald sie bereits eingedrungen waren, durch ~ ..••"" HI|^V das nachträgliche Herablassen desselben zu ^BQHflK fangen, bzw. zu „zermalmen*. Dieses Fangen Wm~ der eingedrungenen Angreifer , welche die ^^^^^^^^^mTkor Thorflügel sprengen wollten — vgl. die oben _iH» angeführte Auslassung v. Gohausens — war * * * ^K^^^^M wohl zudem noch der Regel nach unmöglich HHHHiHL gemacht durch den zu engen Zwischenraum -. i:Jf* ** zwischen den letzteren und dem Fallgitter. '" Beim innersten Thore von Hornberg am Neckar (Fig. 233) beträgt derselbe z. B. nur 30 Centimeter. Nach den gelegentlich schon mitgetheilten Beschreibungen war also das Fallgitter ein Gitter aus langen, unten zugespitzten, durch Querstangen verbundenen eisernen oder — u. zw. häufiger — hölzernen und nur unten mit Eisen beschlagenen Pfählen,2) an Stricken oder Ketten aufgehängt, während die Enden der Querstangen entweder in Falzen, welche sich in den Thorlaibungen befinden, oder aber in beider- seits vor dem Thore (je etwa vier) eingemauerten „ Klauensteinen" auf- und ab- glitten. Letzleres scheint bei städtischen Thoren häufiger als bei Burgthoren vor- gekommen zu sein. Zu den Ausnahmen gehört hier das noch vorhandene Fallgitter von Pfalzgrafenstein. (Fig. 233a.) Nach Aegid. Rom. a. O. hing das Fall- gitter in eisernen Ringen; nach Viollet-Le-Duc Dict. VI, 81 wurde es mittelst Gegen- ') So zeigen sich auch regelmassig die besonders auf städtischen Wappen häutig vor- kommenden Fallgitter. — Nicht viel Gewicht wird darauf zu legen j*ein, wenn nach den» jüngsten il«r oben angeführten Schriftsteller das Fallgitter hauptsächlich im Falle des einmal oftVn stehenden Th«»res den Eingang versperren soll. Indessen ist auch hier von einem hostis die Rede, so dass ein «tetes Herabgelassensein anscheinend auch nicht verlangt wird. ■) Vgl. Die Minne bürg (Ged. a. d. 1. Hälfte des 1 1. Jhdts. bei Lexer) 4 a: mrin *ch>>s;tvr 06 der porUn hiengt dar ü&z von Itartem stithel gieng viel spitzen stark gezapfet.*1 330 gewichte und eines Wellbaumes aufgezogen.1) Speckte beschreibt a. 0. mit Ab- bildung das seinerzeit gebräuchliche (?) Fallgitter, bei dem _ nur der untere, vierte Theil aus Holz, das Uebrige aus ebenso weiten rechteckigen Maschen aus Ketten besteht, die sich auf einer dicht über der Thorwölbung liegenden Welle aufrollen lassen. Eine Verbesserung der späteren Zeit war gleichfalls das Orgelwerk (Organum), bei welchem die einzelnen Balken mit Ketlen an dem Wellbaum hingen, ohne fest mit einander verbunden zu sein, so dass das Unterschieben eines Hemm- nisses nur den oder die 'grade darüber befindlichen Balken, nicht aber die übrigen hinderte, bis zum Boden hinabzu fallen.2) Gewiss nur ein Ausiluss dichterischer Phantasie ist es, wenn im Iweiti 1085 ein Siegetor erwähnt wird, welches hinter dem zu Fuss oder Ross in die Burg Einziehenden von selbst nieder- _-^iz_ fiel, sobald dieser dabei »von der rechten Stelle" (üz der rehten ' ~ stat) abgewichen war und so durch einen Fusstritt den rig.tOj . Mechanismus berührt hatte, welcher das Fallgitter in der Höhe festhielt. Von der bei Speckle milgetheilten Abart abgesehen, konnte ein Fallgitler natürlich nur da angebracht werden, wo der Thorbau hoch genug war, um das aufgezogene Gitter aufzunehmen. Vor dem Äusseren Burgthore von Reifenstein, Tirol, findet sich ein Fallgilter, welche« anstatt hinter Klauensteinen, hl einem Ober dem Thore zwischen zwei seitlichen Balken angebrachten flachen Brette rtasten steckt, während an den einander gegenüber stehenden Innenseiten der Balken eine schmale Rinne ausgehauen ist. Das Ganze macht, auch abgesehen von einer fehlenden Aufzug- Vorrichtung den Gindruck einer wenig wehrhaften Decoration aus jüngerer Zeit.3) Ein anderes Fallgatter (ohne den dazu gehörigen Mechanismus) ist u. A. noch in der Mitte der langen Wölbung des äusseren Thorcs von Hohenwerfen in Salzburg (wohl zu dem Neubau der Burg iin 16. Jahrhundert gehörend) vor- handen. Mitunter findet man bei Burgresten, so Hohbarr im Wasgau und Sler- renberg am Rhein, oben unter dem Thorbogen einen freiliegenden wagrechten Balken, der von etwa zehn senkrechten, viereckigen Löchern durchbohrt ist, weil genug, um die senkrechlen Stäbe eines Fallgitters hindurchzulassen, während doch für ein solches nach oben ein freier Raum offenbar nie vorhanden gewesen ist. Es scheint mir, als ob man hier schon in älterer Zeit lediglich als Decoration die Spitzen eines nachgeahmten Fallgilters angebracht gehabt habe, wie ja denn gerade dieser Bestandtheil eines wehrhaften Thores auf mittelalterlichen (zumal Orts-)Siegeln beson- ders beliebt war. — Eine besondere Art von Fallthoren scheint, nach Abbildungen zu schliessen, im späteren Mittelaller besonders in den Durchlässen der Palissaden beliebt gewesen ') „La hersc se releee au tmiytn de contre-poüb et rTun treail; eile relombe pur soll propre ttoidt.« Näheres s. das. VII 3+3. ') Jahns, Gesch. d. Kriegs w. S. 664. Auf Hoc hoste rwi Iz (Kärnten) belindel sieb das Modell eines solchen Orgelwerkes. (Mitth d. k. k. Gommiss." 11860, 8, S. 25G.) Uubeachtlich ist, wenn Salvisberg a. O. S. 914 dies Orgelwerk miss verstand lieb schon zu Ende seiner mit dem elften (!) Jahrhundert abschliessenden .feudalen Periode" eingeführt sein lässt. *) Meine Bemühung, von dem Eigeitthilnier darüber etwas zu erfahren, war erfolglos. _331 zu sein : eine starke einflügelige Thür, welche in ihrer oberen Hälfte an den Seiten- balken durch Zapfen befestigt und so um eine wagrechte Achse drehbar war. Die Thür wurde geöffnet, indem man das obere kürzere Ende mittelst Ketten herabzog und sie fiel bei einem Nachlassen derselben von selbst wieder zu.1) — Zu der landläufigen Vorstellung, von einem Burgthore gehört jedenfalls die über einen tiefen Graben führende Zugbrücke.2) So heisst es denn auch bei Näher (Deutsche Burg S. 32): „Das Hauptthor stand stets in unmittelbarer «Verbindung mit der Zugbrücke, die über den vorliegenden Graben führte — „derart, dass die aufgezogene Brückenpritsche zugleich den Thoreingang deckte. .Noch allenthalben sind sowohl die beiden Schlitze, in welchen die Rollen lagen, „wie die der Brückenpritsche entsprechende Vertiefung im Portal bei den besser „erhaltenen Burgruinen sichtbar". Und (Orten au S. 15): „Bei allen auf schroffen Fels- klötzen liegenden Burgen geschah . . . Der Abschluss des Einganges durch eine Zugbrücke, welche sich seitlich an die Ringmauer anlegte." (?) Dass dagegen nach v. Co hausen die Spuren von Zugbrücken sich „sehr selten" finden, wurde schon oben erwähnt, auch ebenso hervorgehoben, dass schon häufig — regelmässig bei finigermassen steil ansteigendem Gelände — die nothwendige Voraussetzung solcher Brücke: der Thorgraben, fehlte. — Bei den Zugbrücken der älteren Form, den einfachen Klappbrücken mit Ketten, liefen die beiden am vorderen Ende der Brückenklappe befestigten Ketten über je eine Rolle, welche oben seitwärts des Thorbogens in der Wand angebracht war. Das Aufziehen wurde dann mit Hülfe eines Gegengewichtes oder aber mittelst einer wagrecht liegenden Winde bewerkstelligt, welche letztere, um den Thorweg frei zu lassen, entweder über oder unter demselben ange- bracht war.3) Abgesehen von der jetzt festliegenden Klappe, ist u. A. in Dornsberg (Tirol) die Einrichtung einer Zugbrücke mit Gegengewicht noch vollständig erhalten. In Fig. 234 gebe ich von derselben einen (idealen) Durchschnitt, dessen rechte Hallte als innerhalb der rings geschlossenen .Thorhalle liegend zu denken ist. Die beiden ') Vgl. Viollet-Le-Duc, Dict. I .Wl fl. •) Zu den beim Volke beliebten auf den Burgbau bezüglichen abenteuerlichen Ideen gebort Huch die «lederne Brücke*, die hie und da die weitesten Zwischenräume überspannt haben soll. Auch Aber Zugbrücken kann man die seltsamsten Ideen finden. So sollen nach Schflnhuth, Wtbg. Burgen III bei der Ruine Reissenstein zu den beiden Mauerlucken, welche die OMwand des Palas reigt (pjg. jofa), von der hinter liegenden Hoch fluche wohl zwei Zugbrücken über einander (!) geführt haben, von denen vermeintlich auch noch Pfeilerreste übrig sind. Abgesehen von der sinnlosen Verdoppelung, wurde es sich da um eine Hübe und Weite handeln, wie sie bis zu unseren Tagen für einen Brückenbau ganz unerhört waren. *) Nach Seh er r, Germania, 3. Aufl. S. 119 Jiiess die MaiierbekrAnung ül»er dem Burg- thore die Wind berge, weil daselbst das zum Aufziehen um! Niederlassen der Zugbrücke und de* Fallgatters dienende Windwerk geborgen war.* — Vielleicht eine Verwechselung mit den „Wim. pergen* der Malierinnen? Fi9-23t. an der äusseren Kante der Klappe in befestigten Ketten r und s laufen über je zwei Rollen (a und o) auf- und dann (in spitzerem Winkel) wieder abwärts bis in den unter dem Thorwege ausge- mauerten viereckigen Hohlraum b d f g. Hier hängt an denselben das Gegenge- wicht c in Form eines länglichen aus starken Bohlen gezimmerten und mit grossen Steinen gefüllten Kastens. Die Klappe c gewährt den Zugang zu diesem Hohlraum.1) Letzterer ist nicht so tief als das ausserhalb des Thores befind- liche Stück der Kette lang ist und zw. mit Recht, da das Aufziehen der Brücken- klappe um so leichler werden muss, je mehr sich diese dabei der senkrechten Linie nähert, und ein mit voller — oder vielmehr durch die längeren Ketten noch vermehrter — Kraft wirkendes Gegen- gewicht dann unzweckmässig sein würde. Eine alte Au Tz ug winde findet sich noch in der vormals bischöflichen Burg ku Meeisburg am Bodensee. Auf der Innenseite des Thores, über und gleich- lautend mit demselben ist in die Seitenwände der Thorhalte eine lange Welle einge- . lassen, auf deren beiden Enden und zwar je hinter dem Mauerloche, durch welches die Aussenkette der ßrückenklappe in den Thorbau eingeführt ist, ein Rad ziemlich beträchtlichen Unifanges steckt. Der äussere Rand des Letzteren ist für die sich hier aufwindende Kette stark ver- tieft. Fig. 235 stellt den betref- fenden oberen Theü der Thorhalle dar (deren linke Seite hier durch einen anderweiten Thorbogen durchbrochen ist). Die Zugbrücke ist im Uebrigen jetzt durch einen festliegenden Brückenbelag erselzl. Gegen den Ausgang des Mittel- f jg 235. alters wurden, wenn auch mcht ausschliesslich, die Zugbrücken mitSchwungruthen oder Z u g- bäumen gebräuchlich, deren Einrichtung der nach Art der Fig. 234 gezeichnete Durchschnitt, Fig. 2:)(i, zeigt. An Stelle der Rollen a Fig. 234 drehen sich hier um eine eiserne Achse zwei Balken, an deren äusserem Ende dasjenige der beweglichen Rrik-knnpritsche mittelst Kelten angehängt ist. Durch Herniederziehen der Balken an ihrem hinteren in der Thorhalle befindlichen Ende wird aussen die Brücke mit- iiiifgezdgen. Damit dies in gteichinässiger Weise geschehe, mussten die inneren Hälften der Zughäume durch Querbalken miteinander in feste Verbindung gebracht ') Dieser, noch in manchen Ruinen (Stucr in Mecklenburg, Hohentwiel elc.) UDinitlel- bar liinler dem Thorbogen hinabgehende Hohlraum findet also hiedurch seine Erklärung. 333 werden. Ueber der Axe der Balken ist in der Fronlmauer des Thores je ein ent- sprechend langer senkrechter Schlitz ausgespart, um bctim Aufziehen die äussere Hälfte derselben aufzunehmen. Der Schlitz durchschneidet entweder bis oben hinauf tileirhmässig die ganze Mauer, oder bildet in seinem oberen Theile nur eine schräg nach vorn auslaufende Rille. Letzteres z. B. bei der Wasserburg Hagenwyl Canl. Thurgau vgl. Fig. 558. Die innere Ansicht der Zugbrücke bei ebengenannter Burg piebt Fig. 237. Balken und Schlitze sind indessen keinesweges immer, wie hier, dicht über dem Thore angebracht, so bei der Küssahurg in Baden (aus dem Anfang des lö. Jhdts. Fig. 209) und bei Reifenstein am Brenner ; bei letzterer Burg reicht der durchgehende Schlitz bis zur Höhe der Ringmauer und ist ol>en ganz offen. Anders wie die über Rollen aufgezogene konnte die Zugbrücke mit Schwung- ruthen natürlich nur da angebracht werden, wo die Frontmauer des Thorgebäudes noch die für die Balkenschlitze nüthige Höhe halte,1) oder aber das Thor in einer freistehenden Mauer lag und somit nach oben für die Schwungrulhen freier Spiel- raum gegeben war. (Fig. 238 die noch vorhandene Zugbrücke von Droste- Vischering in Westfalen nach Fischer, Schloss Burg.) Handelte es sich ilarum, eine längere Brücke schon vor ihrem Ende bei einem Miltel- pfeiler durch solche Aufzugvorrich- lung zu unterbrechen, so genügte «w schon — wie das bei W i I d e n - stein a. d. Donau noch zum Theil •Thalien ist — diesen Pfeiler von •W Höhe des Brückenbelages ab in Gestalt zweier schmaler Seiten- pf-iler weiter aufzumauern, welche letzteren dann oben nur durch die Drehaxo der Schwungruthen mit einander verbunden wurden. ') Es kanu sonach nicht ril-litiu er? Fig.238. 334 Als im Mittelalter gebräuchliche Arten von Zugbrücken werden in Müller und Mothes Archäol. Wörter b. ausserdem noch folgende erwähnt, über deren Anwendung auch bei Burg- bauten mir nichts bekannt ist: „Zugbrücke mit Wippe oder Portalbrücke. Hier liegt die Drehungsachse ziemlich in der Mitte der Achse, so dass der aufzuziehende, den Feinden zunächst liegende Theil der längere ist. Ueber der Drehachse steht ein hölzernes oder steinernes portalähnliches Gerüst, auf welchem zwei schwache Bäume, die Wippen, liegen. Die Bewegung ist wie bei der Brücke mit Schwungruthen erfolgt aber in einem schnellen Ruck/ „Zugbrücke mit Hintergewicht, Wippbrücke. Hier liegt die Achse sehr nahe andern innern, die Thorschwelle bildenden Ende, an dem kurzen Stückchen aber zwischen der Achse und diesem Ende ist eine Gegengewichtsmasse angebracht, welche, sobald man an den wie bei der einfachen Klappenbrücke befestigten Ketten zuckt, sehr schnell in Wirksamkeit kommt, so dass die Brücke ungemein rasch in die Höhe fliegt und die Thoröffnung schliesst. Da sehr wenige alte Beispiele von Zugbrücken erhalten sind, so ist man über die Details des Mechanismus noch vielfach im Unklaren/') - Eine Brücke (überhaupt) wurde nicht blos da angebracht, wo es galt, eine vor dem Thore liegende Tiefe — Graben oder Schlucht — überschreitbar zu machen, sondern ausnahmsweise auch, um einen bequemeren und zugleich gut zu verteidi- genden Aufstieg zu dem Burgbering zu bieten, der auf einer aus dem Vorlande steil aufsteigenden Terrainstufe lag. Ein Beispiel bietet Pia in in Salzburg, wo der Zu- gang zum Aussenthor über zwei gemauerte Pfeiler hinanführte, und zw. das, obgleich der Burgberg hinlänglich Raum und Gelegenheit geboten hätte, den Weg an anderer Stelle (südlich) ohne Vermittelung einer Brücke durch die Ringmauer zu führen. Ueber andere ähnliche Zugänge s. oben S. 313 Eine Zugbrücke ohne vor dem Thorgebäude liegenden Graben hatte auch (wie trotz neuerlicher Aenderung noch erkennbar) Hochnaturus im Vintschgau. Hier lag die gesammte Einrichtung einschliesslich der grabenartigen Vertiefung inner- halb des nach aussen ganz offenen überbauten Thorbogens, derart, dass die Brücken- pritsche sich gegen dessen innere zum Hofe führende Thoröffnung legte. — Das Wort Barbacane oder Barbigan gehört zu den Kunstausdrücken des mittelalterlichen Befestigungswesens, die ihrer Herleitung nach unbekannt2) und im Zusammenhang damit in mannigfacher Bedeutung gebraucht wurden. So findet es sich für Schiessscharte, Zinnen, Zwingermauer und selbst für Fallgitter gebraucht.3) Die gewöhnlichste Bedeutung jedoch im Mittelalter, sowie feststehend besonders in neuerer Zeit ist diejenige eines Aussenwerkes zum Schutze eines Thores,4) und in diesem Sinne soll der Ausdruck auch hier genommen werden. von Wildenstein a. d. Donau) unmittelbar über den herausstehenden Zugbäumen der Dachstuhl des Thorbaues aufsitzt. *) Die vier hier aufgeführten Arten von Zugbrücken werden ^ franz. unterschieden als pont- levis ä chafnes, p.-l. ä bascule, p.-l. ä fleches und p.-l. ä contre-poids. a) Das Wort wird abgeleitet vom arabischen baru = Mauer, vom persischen bätah khaneh = oberes Zimmer. Vgl. Jahns, Kriegswesen, 601, Anm. **, der den Anklang an barba = Bart hervorhebt. Nach Anderen ist es keltischen Ursprunges (bar = vor und bach = schli essen). Auch die lateinische Form (barbacana, barbachanna, barbacanis, barbacenus, barbicanum etc.) steht nicht fest und zeigt, wie man sieht, sogar alle drei Geschlechter. ■) Vgl. Müller-Mothes, Archäol. Wörterb. und Schultz, Höf. Leben S. 41. 4) Daneben kommt der Ausdruck im Mittelalter häutig für Zwinger und Zwingermauer vor (Albert. Aquensis, Hist. Hieros. III, 32 „antemurale, quod valgo Barbacanum vocant* und VI, l 335 Voll entwickelte Barbacane waren bei unseren befestigten Städten gebräuch- licher als bei den Burgen. Jedenfalls sind sie dort häufiger erhalten als hier, wo *W bei unseren Burgresten anscheinend sehr selten zu finden sind. (Deshalb wissen auch die bezüglichen Fachschriflsteller wenig mit dem Thema anzufangen.) Hieher gehörige burgliche Anlagen werden nirgends angeführt und die Darstellungen Viollet- Le-Ducs von der grossartigen Barbacane von Carcassonne sowie Blessons schematische (irundrisse, beide bei einem Burgbau undenkbar, müssen — so bei A. Schultz, Jahns, Salvisberg — die Lücke ausfüllen, während Näher nur gelegentlich die sonderbare Angabe macht (Burgen in E 1 s a s s 1 o t h r. S. 10), dass (allgemein) der Burgweg im Zwingerraum (!) durch eine Art von Brückenkopf oder Barbacane von der Zugbrücke über den Hauptgraben getrennt wurde. Vgl. auch bei Steinsberg Cap. 22. Das vollständigste mir bisher bekannt gewordene Beispiel einer burglichen Barbacane bietet Rathsam hausen im Wasgau. Die Burg (deren Gesammtgrundriss s. Fig. 620) ist in ihrer grösseren süd- lichen Hälfte von einem breiten Walle umgeben , gebildet durch die äussere Böschung des zumeist künstlichen Ring- grabens (die Contreescarpe) und das jen>eits nach aussen abfallende Terrain. Auf diesem Walle liegt die Barbacane A iFig. 239), von welcher aus der beider- seits von Mauern eingefasste aufgemauerte Weg quer durch den Gräben und dann durch mehrere Thore in die Burg führt. Von dem — zumeist durch die Terrain- en erhalten. Aus derselben führen Ihm g eine Pforte und einige Treppen- stufen in den Ringgraben, in der Aus- buchtung bei c zeigt sich eine Schiess- seharte für Feuergewehr. Mit solchen Seharten ist jedenfalls auch die übrige Mauer versehen gewesen, sowie bei o mit einem Thore für die hier einmündende Burgstrasse. Vor dem Thore e ruht der Damm auf einem (Jewölbbogen, an dessen Stelle früher eine Zugbrücke gewesen sein mag. Die Ecke der gleich dahinter be- ginnenden nördlichen Zwingermauer ist hier gleichfalls mit Sehiessseharlen versehen. Spuren weiterer Thore scheinen bei den punktirten Linien vorhanden zu sein, und innerhalb war die felsige Böschung links des Weges gewiss ebenfalls mit einer ver- tlifidigungsfähigen Mauer bekrönt, so dass dem Allen nach der Zugang zur Burg, 1:500 Fig. 239 $ »Mrtro« extcriore*, quos Barbit anas vocant*) und so ist hiefilr besonders bei den deutschen Ordens- bürden die verstümmelte Bezeichnung „Parcham" gebräuchlich geblieben. Vgl. noch die Ausfuhr- uiiüen bei Kohler, Kriegswesen 111. 1. S. 357 u. 450 ff.: „Man übertrug in Frankreich und KugUnd den Ausdruck Barbara n auch auf den Brückenkopf und im weiteren Sinne auf jedes Au^en- v<*rk. welche Form es auch haben mochte, ob Thurni. Pallkidirung oder Mauer.' 328 allein aus der in der Anmerkung zuletzt mitgetheilten Stelle geht doch auch schon hervor, dass wenn man den Andrang solcher zu erwarten hatte, das Fallgilter vor ihnen niedergelassen wurde. Dasselbe findet sich durch« andere Stellen (hier zumeist nach Schultz a. O. I S. 35 wiedergegeben) bestätigt.1) Ausschlaggebend dafür sind aber die alten Fachschriftsteller, vor Allem Aegidius Columna (Romanus), der hochangesehene „Vegetius des 13. Jahrhunderts *. In dessen Werk De regimine principum heisst es 1. III, p. III, cap. 20: „Ante hujusmodi portam ponenda est catheracta, pendens cmnullis ferrcis undique eciam f er rata, prohibens ingressum hostium et incendium ignis. Nam si obsidentes vellcnt porlns munitionis succendere, catheracta, quae est ante portam, prohibet cos. Rursus supra catheractam debet esse murus perforatus , recipiens ipsam , per quem locum potenmt projici lapides, etnitti poterit aqua ad extinguendum ignum, si contigerit ipsum ad ob- sidentibus esse Opposition".2) Ferner schreibt Speckle (f 1589) in seiner Architectura von Vestungen III, Cap. 2: „Erstlich haben unsere Alten dieselbige (Fallgitter) für die allererste P/orte geordnet, welclies zu unsern Zeiten allenthalben geändert wird, ausfolgenden Ursachen. Zum andern haben sie es von einem gantzen Gatter an einer Ketten, oder von Pfälen, welclw an einem Wallbaum mit Armen ihre Hebung haben, und in einem Streich gefällt werden können, und solclie beide Meinung sind, da man die Armbrust noch geführt, gut und bräuchlich gewesen, auch hernach noch für gut angesehen worden, weil man nur eine eintzige Pforten gebauet liat, als aber dicseV* etliche mahl zerhauen und verbrennt worden, welche weder mit Schiessen noch mit Werffen, denn es ihn für ein Schirm und Becken gedient, können gewehrt werden, her- nach haben die , so es besser verstanden , die Pforten allein forne am Thttrm , und hinden am andern Thor des Thurms den Schussgatter gemacht, die es auch besser ge- troffen , und ihr Bedenken auf ein gewissers gesetzt haben , dass , obschon ihnen dk äussere Pforte abgelaufen, zerhauen, verbrennt, zerscliossen und gefällt wurde, die dannoch dahinder den Schussgatter zum besten Mtten." Auch hienach hatte also das Fallgitter bis zur nachmiltelalterlichen Zeit im Belagerungs falle lediglich dem dahinter befindlichen Thore „für ein Schirm und Decken zu dienen, damit es nicht zerhauen und verbrennt werde*. Darüber aber, dass die von Speckle empfohlene Verlegung des Fallgitters auch in späterer Zeit keines- weges überall beliebt wurde, vgl. weiter unten. Im Glossarium des Du Gange v. 1678 wird eine Erläuterung der Cataracta in Folgendem gegeben: „Clathra aut fores clathratae ad cataractae formam ex Ugnis „zwischen den porten zwein beslozzen und gefangen". Ebenso wird — es scheint das bei den Minne- sängern besonders beliebt gewesen zu sein — (Perceval 36144) dem Saigremor und (Claris 1IK8I dem Gouvain durch ein herabgelassenes Fallgitter das Pferd getroffen, und bei Froissart, Chron. II. c. 149 heisst es: „Quont ceux qui estoient sur la porte virent le grand mescfief, üs enrent pfttr de perdre Je chäteau, si laisskrent avaler le grand rastet et encloirent le Chevalier.1' *) Cröne 27512: „Ime wart mit ernste verseil An der brücken die übervart, Wan sich din porte verspart. Mit einem vesten schoztor." (Wigalois p. 118, 17.) Richeri Gesta Senon. Eccles. v. 15 : „Quidam vero Columbariensium timens, ne plures in aäjntorium subintraren', aseendit portam et portam coliciam ab alto ad tma dimisit." Das Gegentheil scheint zu besagen Eneit p. 136, 38: „Die valporten heten si iif gezogen Und giengen ze were stän" ; allein, während Schultz a. 0. diese Stelle gleichfalls als eine vom Fallgitter handelnde anführt, bedeutet valporte, valletor nach Leier Wörterb. III 12 auch an derselben Stelle vielmehr ein von selbst zufallendes Zaunthor. ") Auffallender Weise giebt Schultz a. 0. auch diese Stelle in einer Anmerkung wieder, ohne jedoch im Text von der darin angegebenen eigentlichen Bestimmung des Fallgitters etwas zu erwähnen. 329 w< ferro concellatim compactae vel portae robustiores funibus et catcnis itu suspensae «t timitti et subduci possint , pront res postulat, quales in ttrbium aut arc'tum aditn Www irruptioni pulsandae pnssim in usu remanserunt.* Fast derselben Worte »iidlich bedient sich Muratori in seinen Antiquitates italicae medii aevi v. 1738, in- «I— in er (II, 513) die Bezeichnung Saracinesche für Fallgitter erklärt, nur dass dort ,iU Zweck angegeben wird, ut aditum hosti per porlam forte apertam interclmlant. Durch diese Schriftstellen dürfte hinlänglich nachgewiesen sein , dass das Falljritler zwar in friedlichen Zeiten, um den freien Verkehr nicht unnöthig zu er- -Wiweren, gewöhnlich aufgezogen war,1) sobald man aber eines feindlichen Andranges ■wler Ueberfalles gewärtig war, das Niederlassen desselben eine wesentlich zur Siriierung des Burgthores und somit zur Bewahrung der Burg selbst gehörende M.i-regel war. Falls bei aufgezogenem Fallgitter unvermuthet ein oder einige F'inde eingedrungen waren, so lag es ja allerdings nahe, dasselbe hinter ihnen herabzulassen, um ihnen den Rückzug abzuschneiden und etwaige weiter nachfolgende •ii»/uhalten ; allein man wird schwerlich jemals mit Bedacht auf den Schutz, welchen 'U< niedergelassene Gitter gewährte, verzichtet haben um des immerhin unsicheren ur:'i bei zahlreichen Angreifern fast belang- /"-«•n Vortheiles willen, einige von ihnen, so- r>uM sie bereits eingedrungen waren, durch " ..••-'" IHHHH7 • l.i- nachträgliche Herablassen desselben zu ^^^^H^B :.«n^n, bzw. zu „zermalmen". Dieses Fangen _^M :-r eingedrungenen Angreifer , welche die ^^^^^^^^MTkor T/iorilügel sprengen wollten — vgl. die oben _ _ _iPWm . iv« -führte Auslassung v. Cohausens — war m m m--^M£~j***^^m >"\i\ zudem noch der Regel nach unmöglich HHHHHL -■• macht durch den zu engen Zwischenraum r 1L5£% ** Ai-ihen den letzteren und dem Fallgitter. "' • im innersten Thore von Hornberg am *— -Lur (Fig. 233) beträgt derselbe z. B. nur 30 Centimeter. Nach den gelegentlich schon mitgetheilten Beschreibungen war also das ■ vitter ein Gitter aus langen, unten zugespitzten, durch Querstangen verbundenen -•-rrifii oder — u. zw. häufiger — hölzernen und nur unten mit Eisen beschlagenen 'il«*n,2) an Stricken oder Ketten aufgehängt, während die Enden der Querstangen r \v»-.s;tur jj*jrttn hieng, tlar usz von luirtem stahel gieng viel spitzen sturk gezapfet" 330 gewichte und eines Wellbaumes aufgezogen.1) Speckle beschreibt a. O. mit Ale bildung das seinerzeit gebräuchliche (?) Fallgitter, bei dem nur der untere, vierte Theil aus Holz, das Uebrige aus ebenso weiten rechteckigen Maschen aus Ketten besteht, die sich auf einer dicht über der Thorwölbung liegenden Welle aufrollen lassen. Eine Verbesserung der späteren Zeit war gleichfalls das Orgelwerk (organum), bei welchem die einzelnen Balken mit Ketten an dem Wellbaum hingen, ohne fest mit einander verbunden zu sein, so dass das Unterschieben eines Hemm- nisses nur den oder die 'grade darüber befindlichen Balten, nicht aber die übrigen hinderte, bis zum Boden hinabzufallen.1 Gewiss nur ein Ausfluss dichterischer Phantasie ist es, wenn im Iwcin 1085 ein Siegetor erwähnt wird, welches hinter dem zu Fuss oder Ross in die Burg Einziehenden von selbst nieder- .;-; _- fiel, sobald dieser dabei „von der rechten Stelle" (üz der rehteti " ■ ~ statl abgewichen war und so durch einen Fusstritt den nlj.ciia. Mechanismus berührt hatte, welcher das Fallgitter in der Höhe festhielt. Von der bei Speckle mitgethcilten Abart abgesehen, konnte ein Fallgilt« natürlich nur da angebracht werden, wo der Thorbau hoch genug war, um das aufgezogene Gitter aufzunehmen. Vor dem Süsseren Burgtbore von Reifenstein, Tirol, findet sich ein Fallgitler. «eiche- anstatt hinter Klauensteinen, in einem über dem Thore zwischen zwei seitlichen Balken angebraciilt-ii flachen Bretter tasten steckt, während an den einander gegenüber stehenden Innenseiten der Balken eine schmale Rinne ausgehauen ist. Das Ganze macht, auch abgesehen von einer fehlenden Anfiuf- Vorrichtung den Eindruck einer wenig wehrhaften Decoration aus jüngerer Zeit.1) Ein anderes Fallgatter (ohne den dazu gehörigen Mechanismus) ist u. A. noch in der Mitte der langen Wölbung des äusseren Thorcs von Hohenwerfen in Salzburg (wohl zu dem Neubau der Burg im 16. Jahrhundert gehörend) vor- handen. Mitunter findet man bei Burgresten, so Hohbarr im Wasgau und Ster- renberg am Rhein, oben unter dem Thorbogen einen freiliegenden wagrechleri Balken, der von etwa zehn senkrechten, viereckigen Löchern durchbohrt ist, weil genug, um die senkrechten Stäbe eines Fallgitters hindurchzulassen, während doch für ein solches nach oben ein freier Raum offenbar nie vorhanden gewesen ist. Es scheint mir, als ob man hier schon in älterer Zeit lediglich als Decoration die Spitzen eines nachgeahmten Fallgitters angebracht gehabt habe, wie ja denn gerade dieser Bestandtheil eines wehrhaften Thorcs auf mittelalterlichen (zumal Orts-)Siegeln beson- ders beliebt war. — Eine besondere Art von Fallthoren scheint, nach Abbildungen zu schliefen. im späleren Mittelalter besonders in den Durchlässen der Palissaden beliebt gewesen ') „Im herse se relice au mni/en de contre-poid» et /Tun ircuil; eile retomhe par *ok pro]*'- jioiit*." Näheres s. das. VII 3+3. ') Jahns, Gesch. d. Kriegs w. S. 66*. Auf Hoc hoster wi t z (Kärnten) belimlel rirl il:* Mi*iell eines solchen Orgelwerkes. (Mitth d. k. k. Commiss."!!S60, 8, S. 256.) Unhearhllich ist. wenn Salvisberg a. O. S. 214 dies Orgelwerk missvers ländlich schon zu Ende seiner nni uVm elften (!) Jahrhundert abschliessenden .feudalen Periode" eingeführt sein lässt. ') Meine Beinühung, von dem Eigentümer darüber etwas zu erfahren, war erfolgto-- 33 1_ zu >ein: eine starke einflügelige Thür, welche in ihrer oberen Hälfte an den Seiten- luken durch Zapfen befestigt und so um eine wagrechte Achse drehbar war. Die Thür wurde geöffnet, indem man das obere kürzere Ende mittelst Ketten herabzog und sie fiel bei einem Nachlassen derselben von selbst wieder zu.1) — Zu der landläufigen Vorstellung, von einem Burgthore gehört jedenfalls die über einen tiefen Graben führende Zugbrücke.2) So heisst es denn auch bei Näher (Deutsche Burg S. 32): „Das Hauptthor stand stets in unmittelbarer .Verbindung mit der Zugbrücke, die über den vorliegenden Graben führte — .derart, dass die aufgezogene Brückenpritsche zugleich den Thoreingang deckte. ,Xuch allenthalben sind sowohl die beiden Schlitze, in welchen die Rollen lagen, j\ie die der Brückenpritsche entsprechende Vertiefung im Portal bei den besser .erhaltenen Burgruinen sichtbar*. Und (Orten au S. 15): „Bei allen auf schroffen Fels- ig »Uen liegenden Burgen geschah . . . Der Abschluss des Einganges durch eine Zugbrücke, welche sich seitlich an die Ringmauer anlegte." (?) Dass dagegen nach v. (nhausen die Spuren von Zugbrücken sich „sehr selten* finden, wurde schon "!"-n erwähnt, auch ebenso hervorgehoben, dass schon häufig — regelmässig bei • 'iiiu'i'rmassen steil ansteigendem Gelände — die nothwendige Voraussetzung solcher m Vke: der Thorgraben, fehlte. — Bei den Zugbrücken der älteren Form, den einfachen Klappbrücken iiit Ketten, liefen die beiden am vorderen Ende der Brückenklappe befestigten K<-tN'n über je eine Rolle, welche oben seitwärts des Thorbogens in der Wand ■T..M>racht war. Das Aufziehen wurde dann mit Hülfe eines Gegengewichtes "!-r aber mittelst einer wagrecht liegenden Winde bewerkstelligt, welche letztere, •Mi den Thorweg frei zu lassen, entweder über oder unter demselben ange- k.H-lii war.3) Abgesehen von der jetzt festliegenden Klappe, ist u. A. in Dornsberg i ru|i die Einrichtung einer Zugbrücke mit Gegengewicht noch vollständig erhalten. n fix. 234 gebe ich von derselben einen (idealen) Durchschnitt, dessen rechte Hallte - innerhalb der rings geschlossenen Thorhalle liegend zu denken ist. Die beiden •j Vgl. Viollet-Le-Duc, Dict. I 381 fl. ■» Zu den beim Volke beliebten auf den Burghau bezüglichen abenteuerlichen Ideen gehört »i «li«» .lederne Brücke", die hie und da die weitesten Zwischenräume überspannt haben soll. fi Aber Zugbrücken kann man die seltsamsten Ideen finden. So sollen nach Schonhuth, .•••:. Hurgen III bei der Ruine Reissenstein zu den beiden Mauerlücken, welche die Ostwand I' i i- zeifrt (Fig. 204a), von der hinter liegenden Hochfläche wohl zwei Zugbrücken über i'i.ler (!) geführt haben, von denen vermeintlich auch noch Pfeilerreste übrig sind. Abgesehen ■b-r -in ii losen Verdoppelung, würde es sich da um eine Hfihe und Weite handeln, wie sie bis zu ••• 'i T«i|fen für einen Brückenbau ganz unerhört waren. ■) Nach Seh er r, Germania, 3. Aufl. S. 119 „hiess die MauerbekrAnung ül»er dem Burg- •• «ii** Wind berge, weil daselbst das zum Aufziehen und Niederlassen der Zugbrücke und des ■ '•••rs tlienende Windwerk geborgen war.* - Vielleicht eine Verwechselung mit den „Wim- -fi* der Mauerzinnen? an der äusseren Kante der Klappe m befestigten Ketten r und s laufen über je zwei Rollen (a und o) auf- und dann (in spitzerem Winkel) wieder abwärts bis in den unter dem Thorwege ausge- mauerten viereckigen Hohlraum bdfp. Hier hängt an denselben das Gegenge- wicht c in Form eines länglichen ans stinken Bohlen gezimmerten und mit grossen Steinen gefüllten Kastens. Die Klappe e gewährt den Zugang zu diesem Hohlraum.1) Letzterer ist nicht so lief als das ausserhalb des Thores belind- cj0 034 liehe Stück der Kette lang ist und zw, mit Recht, da das Aufziehen der Brücken- klappe uin so leichter werden muss, je mehr sich diese dabei der senkrechten Linie nähert, und ein mit voller — oder vielmehr durch die längeren Ketten noch vermehrter — Kraft wirkendes Gegen- gewicht dann unzweckmässig sein würde. Eine alte Au f'zug winde lindet sich noch in der vormals bischöflichen Burg zu Meersburg am Bodensee. Auf der Innenseite des Thores, über und gleich- lautend mit demselben ist in die Seilenwände der Thorhalle eine lange Welle einge- , lassen, auf deren beiden Enden und zwar je hinter dem Mauerloche, durch welches die Aussenkelte der Brückenklappe in den Thorbau eingeführt ist, ein Rad ziemlich beträchtlichen Unifanges steckt. Der äussere Rand des Lelzteren ist für die sich hier aufwindende Kette stark ver- tief!. Fig. 235 stellt den betref- fenden oberen Theil der Thorhalle dar (deren linke Seite hier durch einen anderweiten Thorbogen durchbrochen isl). Die Zugbrücke ist im Uebrigen jetzt durch einen festliegenden Brückenbelag ersetzt. Gegen den Ausgang des Miltel- fjq.235. alters wurden, wenn auch nicht ausschliesslich, die Zugbrücken mit Schwungruthen oderZug- bäuinen gebräuchlich, deren Einrichtung der nach Art der Fig. 234 gezeichnete Durchschnitt, Fig. 236, zeigt. An Stelle der Rollen a Fig. 234 drehen sich hier um eine eiserne Achse zwei Balken, an deren äusserem Ende dasjenige der beweglichen Brückenpritsche mittelst Ketten angehängt ist. Durch Herniederziehen der Balken an ihrem hinteren in der Thorhalle befindlichen Ende wird aussen die Brücke mil- aufgezogen. Damit dies in gleich massiger Weise geschehe, mussten die inneren Hälften der Zugbäume durch Querbalken miteinander in feste Verbindung gebracht ') Die^r, noch in manchen Ruinen (Stuer in Merklenburg, Hoheiilwiel elc.) unmittel- bar hinler dem Thor böge 11 hinabgehende Hohlraum rindet also hiedureh seine Erklärung. 333 »mim lieber der Aie der Balken ist in der Frontmauer des Thores je ein ent- •fMheat langer senkrechter Schlitz ausgespart, um b^im Aufziehen die äussere IljJfle derselben aufzunehmen. Der Schlitz durchschneidet entweder bis oben hinauf i'irliinfcsjg die ganze Mauer, oder bildet in seinem oberen Theilc nur eine schräg . ■ - - — - nq tJ<. ■rn auslaufende Rille. Letzteres z. B. bei der Wasserburg Hagenwyl Cant. i vgl. Fig. 558. Die innere Ansicht der Zugbrücke bei ebengenannier Burg g. 237. Balken und Schlitze sind indessen keinesweges immer, wie hier, it dem Thore angebracht, so bei der Küssahurg in Baden (aus dem lf-> 1 6. Jhdts. Fig. 209) und bei Reifenstein am Brenner ; bei furg reicht der durchgehende Schütz bis zur Höhe der Ringmauer und ist offen. mlers wie die über Rollen aufgezogene konnte die Zugbrücke mit Schwung- ürjirh nur da angebracht werden, wo die Fronlmauer des Thorgebäudes ir die Balkenschi ilze nölhige Höhe halte,1) oder aber das Thor in einer n Mauer lag und somit nach oben für die Schwungruthen freier Spiel- en war. (Fig. 238 die noch vorhandene Zugbrücke von Droste- z in Westfalen nach Fischer, Schloss Burg.) Handelte es sich Jüngere Brücke schon ule bei einem Mittel- o/ciie Aufzugvorrich- 'nv't-hen, so genügte m ofid.irhacaue ist also hier nicht als Brückenkopf vor, sondern hinter diesem '"ii angebracht. Zehntes Capitel. Ringmauer und Zinnen. (p\e Ringmauer. Wehr- und Verbindungsgänge auf der Innenseite und auf der Mauerkrone. Zinnen- läden. Massverhältnisse der Zinnen und Form der Wintperge.) w. ie im ersten Capitel gezeigt wurde, konnte die Ringmauer — schon in alter Zeit auch Zingel1) und Mantel, in neuerer wenig passend „Wallmauer* genannt — , welche nach v. Essenweins Meinung das für den Begriff einer Burg Wesentliche war, bei einer solchen ganz fehlen. Dies war der Fall, wo, wie bei Oberjuvalta in Graubünden, der Burgplatz nur eben für die noth wendigsten Baulichkeiten engen Platz bot und auch in seiner Umgebung — hier ein steiler Uferhang — für weitere Anlagen kein Raum war, ebenso bei den über einem stei- len Abhänge liegenden Höhlenburgen (Wichenstein). Umgekehrt kann durch um- fängliche Zwingeranlagen, wie bei Steinsberg (Fig. 592), oder auch ohne solche durch eine von der Gestaltung des Geländes geforderte Weite der Burg, z. B. Hoh- landsberg (Fig. 576a), den Mauern eine solche Ausdehnung gegeben werden, da« neben ihnen die übrigen Baulichkeiten allerdings als das Unwesentlichere erscheinen. Die Mitte zwischen diesen beiden Gegensätzen halten etwa Burgen ein, bei welchen, wie bei der „Maus" am Rhein, die durch eine Zwingermauer eng umschlossene Umfassung der Hauptburg fast nur durch die Aussenseiten der in derselben stehen- den Gebäude gebildet wird. Nicht eigentlich zu den Ringmauern der Burg gehören die Mauern, welche, wie nicht selten der Fall war, beiderseits zu einem am Fusse des Burgberges liegen- den Orte hinabgeführt waren. Eine ähnliche Anlage findet sich bei der Stadt Riedenburg im Altmühlthal. Hier liegen hoch auf beiden Seiten eines südlichen Zuganges zu dem Thale die Burgen Tachenstein und Rosenburg, und wurde dieser Zugang durch eine zumeist noch vorhandene, mit einem Thor versehene Verbindungsmauer zwischen beiden Burgen gesperrt. In anderen Fällen, wohl meistens zum Zweck einer eigenmächtigen Zollerhebung, lief — so bei Taufer< ') Von cingulum, Gfirtel. Bei mehreren Mauern hinter einander hiess so wohl immer nur die äussere, bei Stiidten so die weit vor die Kingmauern hinausgerückte erste Befestigung au> Palissaden od. dgl. 339 in Tirol - von der Burg eine Mauer mit Thor zu einer an ihrem Fusse vorüber •fiMta (nicht wohl zu umgehenden) Strasse hinab. Bei der Burg K oll mutz in Xiedwfelemich war die sogen, „böhmische Mauer" 300 Klafter (ca. 550 m) •ii? ah SchuJzwehr von der Landseite gegen den Fluss hinabgeführt und sperrte las Thal, wie auch den Zugang zur Burg. x) — An sich die ällesto und einfachste Form steinerner Befestigung, diente die ''Kimm zunächst dazu, dem Feinde den Zutritt zur Burg da, wo er ihm sonst [«■ii ^landen halle, zu versperren, in zweiter Linie dazu, den Vertheidigern eine ■Mir Aufstellung zur Bekämpfung der Angreifer zu gewähren. Wo die Ringmauer nicht — zur Deckung auf der überhöhten Angriffsseite r zur Herstellung eines inneren Umganges um die ganze Hauptburg — die Form - hohen Mantels hat (vgl. Cap. 8), beträgt ihre durchschnittliche Höhe etwa hi* vier Meier. Sie kann jedoch bis zu einer Brustwehr zusammenschrumpfen, i sie nach aussen als Futtermauer oder — gewissennassen — durch einen ih/all ihre Fortsetzung findet. Wenn sie directen Schüssen nicht ausgesetzt ist, ihre Dicke in der Regel unter 1 m, doch sich auch, und besonders gegen das Ende -" - ((Maliers weit stärkere Masse, ohne dass es ii .Schildmauern" handelte. So hatte die 'in Quilzows abgenommene Burg Flaue aus Feldsteinen von 14' Dicke, Helfen- iii Württemberg und R a b y in Böhmen is zu 5,27 m, bezw. .neun Ellen" stark, i weiterhin. Ihre Herstellung war eine rliiedene: vom sorgfältigen Buckelquader- im rohen und flüchtigen Bruchsteinmauer- Fig 24*. t-Me/iende Mauern, welche mit Zinnen — oder ■Ifllt- Schiess-icharten — bekrönt sind, hatten ■I nach innen unter der dünneren Brüstungs- Ab-atz, auf welchem die Vertheidiger stehen »nuten, Fig. £44. rfache Abweichungen bietet bei Hohen- Iliyua das Stack der Hing- (Zwinger-) .'s dem ebenen Angriffsgelände gegenüber •reu Rande des schluehtartigen Halsgrabens u. -JWt). Anstatt des fortlaufenden Mauer- r solcher nur vor jedem der Zinnenfensler ■ /breite mit diesem ausgespart, so dass um Deckung zu suchen, nicht seitwärts Wintpergv*) treten konnte. Zugleich aber auch nach aussen, dem Feinde gegen- rii* daHS man vom Erdboden aus ohne snll iiiirti ilcr Mo in in ik Kuii^LT 340 besondere Mühe auf diesen Absatz hinauftreten konnte. Die für das Auflegebolz seitlich ausgesparten Löcher zeigen, dass der Mauerbau der Zeit der Feuergewehre angehört. Für den erwähnten (fort- laufenden) Absatz sind nur aus- nahmsweise — wie bei Sieg- mundskron in Südtirol. Hoh- landsberg im Wasgau, ') Schlo- Miltenberg am Main u. s. « die Mauern an sich stark genug häufiger musste der dazu nölbige Haum ganz oder zum Theil durrii Vnrkraguiig gewonnen werden In der Ruine Wildenburg im Odenwald ist bei einer hohen den Burgbering durchquerenden Mauer die Erweiterung des dieser abgewonnenen " schmalen Absatzes dadurch bewirkt, dass derselbe mit nach innen ziemlich weil überstehenden Steinplatten gedeckt ist. Bei der Ringmauer von Schönberg in Thüringen (Fig. 247) sind zu dem Zweck in gleicher Höhe mit dem Absätze Krag- steine eingemauert, die mit Brettern oder Steinplatten überdeckt wurden. Solche Plattenbedeckung auf den Kragsteinen ist bei der Ringmauer von Altenstein in Unterfranken noch zum Theil Theil erhalten. In der Regel aber sind diese — dann etwas tiefer eingefügten Kragsteine mittelst Rogen übermauert, wie bei Figur 24$ au-; R'unkelstein bei Bolzen und 249 aus Neu- scharffeneck im Hardtgebirge, während es bei Ringmauern von gewöhnlicher Höhe (vgl. Cap. 8) nur ausnahmsweise vorkommt, dass diese Mauer- verstärkung durch Strebepfeiler getragen wird, m bei Wind eck an der Bergstrasse, Fig. 254 (dir Brüstungsmauer ist hier bis auf ein Stück hinler der Freitreppe zum Berchfrit abgebrochen) vgl. auch Freien fels (Fig. 194). Einen in dieser Beziehung eigenthümlirhen Aufbau zeigt die Ringmauer der Hauptburg der Sporkenburg unweit Rad Ems (Fig. 250). Dir rund bogige Mauerverstärkung ihres unteren Theile* reicht auf langen Kragsteinen ungewöhnlich liel hinab, darüber wird aber (s. den beigefügten Durchschnitt) der obere, mit weiteren spitzbogigen Rlenden versehene Mauertheil wieder um etwas Fig. 2*8. dnch vielmehr um eine Berpunft vor SchQss Wimperyen der Rotlii-rhen Kirchen? l'elier e ') Die bis 4.30 m sl.irfce Riiu;ni:iuer Ihürmchen anzunehmen i*t, wuhl ohne Zweif Brüstung. — n . uml welchen Sinn hatte diese Erklärung hei Jen le .Windberge" bei Zugbrücken s. S. 331 Aimi. '■'- trug, wie aueh nach den Resten voryck radier Eek- I eine jelit freilich niehl mehr vorhandene gezinnte 'iiii'czupi'j]. Ikt Zwedt einer Verzierung der sonst einförmigen Fläche dürfte !.i iliiM'i auffallenden Anordnung wesentlich mitgespielt haben, fig.2«. Fig. 250. Der Gang hinler den Zinnen, bzw. Schießscharten der Ringmauer diente m'dit Mos als .Wehrgang" ') den Vertheidigern in dein seltenen, bei manchen i anscheinend niemals eingetretenen Falle einer Belagerung, sondern geeigneten itittl daher besonders bei der Hauptburgauch als alltäglicher Verbindungs- H'i'c jene Zinnen und Scharten gewissermassen eine Treppe hoch lagen, so ■n durchaus der Regel nach erst in gleicher Höhe die Wohnräume (nebst ■ der d't'bäude und oft genug lag in derselben Linie auch der Eingang zum Die Burgbewohn er hatten mithin - abgesehen etwa von den in den r-chä fügten Dienstpersonen — auf ebener Erde weit weniger zu thun als ■til.iin; und diese höher gelegenen Verbindungsgänge, die geeigneten Falles Im WuJingebAuden und Thümien entlang liefen, waren daher zur Erleichte- iil/täßJit'hen Verkehrs innerhalb der Burg oft sehr wesentlich, uuier gewjss in diesem Falle waren die Mauergänge, wo sie nicht !<■ bequeme Breite holen, ganz oder theilweise aus Balken und Brettern und, um auch bei Regen und Schnee einen trockenen Weg zu bieten, )ache versehen. Bi ■/spiel gewährt die wohlerhaltene Burg Hohenklingen, Cant. . .S/che darüber zu Fig. 589. Ueberall an Schiessscharlen vorüberfuhrend. Hänge zugleich Wehr- und Verhindungsgänge.a) Zu dem einen, wie ■rii Zwecke handelte es sich darum, in der Höhe, in welcher sowohl tut Scharten als auch die Wohnräume lagen, innen um die ganze oder doch einen wesentlichen Theil derselben gehen zu können, ohne rem leidlich) Treppen auf- und absteigen zu brauchen. . Cohausen (Bergfriede S. 3») hiess dieser Wehrpang neben .Söller* (vgl. Hehre, wahrend nach Schuld (Höf. Lehen) unter letzterem Worte .die Plale- fhOrigen Zinnen* verstau den wurde. Wird in alten Belegstellen die .wer* r Wrthttitliirer -n-uannl, so kommt dafür zunächst jh freilich der Wehrgang in ■dessen in Konr. v. Waribiirg, Trojan. Krieg «il29 heiml: Vil erker i tjt/rrt im der teere, so kann damit doch nur der «esammte obere Mmlertheil «ler gleichfalls schon alte Ausdruck biustwere für die dünnere Mauer über dem t-fftr zu Kprchen. ■ U", „Hoiitlen-nunr" sind — LetztM-M l-esonders bei Stadtmauern — spätere 342 Wie schon erwähnt, wurden diese Gänge geeigneten Falles auch um die ihnen in den Weg tretenden Wohngebäude und Thürme herumgeführt. Beispiele sind folgende: Bei der Burg Rapperswil am Züricher See, Fig. 251, l) zeigen die an der Hofseite des Palas in gleicher Höhe mit dem linken (nordöstlichen) Mauer- Fig. 251. gange sichtbaren Balkenlocher die vor- malige Weiterführung desselben um diesen Bau. BeiHornberg am Neckar, Fig. 252 (Gesammtgrundriss Fig. 584) hat der auf der äusseren (Zwinger-) Mauer n' entlang laufende Gang von der inneren Burg aus seinen Aufgang am Felsen der Hauptburg über die Stufen a, geht dann über das den Zwinger a durchquerende Thor (die punktirton Linien) fort, bei der Pforte o durch die n " Brüstungsmauer, auf den Kragsteinen Fig. 252. um einen Theil des runden Flankirunps- thurmes und dann, zunächst einige Stu- fen abwärts, auf der Mauer selbst weiter bis zum Burgthore. Bei Windeck an der Bergstrasse, Fig. 253, vermittelt der Mauergang (die Brüstung ist, wie bemerkt, nicht mehr vorhanden) zunächst über einigen Stufen den Zugang zu dem in der Ecke des Berings liegenden Berchfrit und ist dann weiter auf sorgfältig verzierten Kragsteinen (Fig. 25+) um denselben herumgeführt, augenscheinlich um dann über das Eingangsthor hinweg weiterzulaufen. Bei Kropfsberg im Innthale treten an einem Thurme wieder eingemauerte Balken an Stelle der Kragsteine; in Pfann- ') Nach Hitth. d, aotiqu. Ges. in Zürich VI, 4, Taf. % verkleinert, I"Tf.' ibleiermaii) ist der Mauergang, jimficlj wie bei städtischen Befestigungen, miffrlsl eigener Pforten durch zwei liiwijfl! Thürme weiter geführt. Bei der Ruine Wildenburg im Mrrnvald ist ganz ungewöhnlicher l'N' dem Palas hofwärts an seiner uitru Langseile ein Wehrgang vorge- nl >Fig. iööj, dessen plumpe Pfeiler Kl m breil, 1,75 m tiel und nur t lurb sind, während die dieselben 'mutenden Bögen die beträchtliche '•■ von 5,40 m zeigen. Der hienach mit dem Erdgeschosse des Palas 1 IiijJjc Wehrgang wird mit dem p,q 253 ■rcn durch eine Thür in directer idimg gestanden haben. Seine wie besonders die zum noch vorhandene gezinnte Brüs- .111er auf der Hofseite zeigen, -ich hier um einen Wehrgang ', von welchem aus nicht, wie ie noch ausserhalb der Burg ien Angreifer, sondern nur die Fig. 254. 1 den Hofraum einge- j zu bekämpfen waren. : bei Wernberg (Ober- n/gen Burgen tritt übri- i'-ik eine» Verbindungs- ;iH tätlichen Gebrauch i-cnl/ich zurück, als ■ zu hoch liegt. Er i der Heftel unmiltel- ciii Dache des oder mehrstöckigen Wohn- — zumeist nach hin durch eine Zossen — (vgl. S. 303). Die den Umzug schliessende Hingmaiier um dieses Ganges willen zu gleicher unpo wohnlicher Höhe aufgeführt. die Burg' Guttenberg am Neckar und die Ruine Guttenberg 1 I-iohtenstehi. In der Regel kommt indessen dieser hohe Umgang > auf ebenem Burgterrain die Umfassung der Hauptburg schon 'e durch g/teichmiissig hohe Gebäude gebildet wird, so dass für den 'zuführenden Mantel keine zu weite Strecken übrig blieben. Auf ■ mit einem inneren Umgänge ausgestattete (Haupt-) Burg mit ihren I einförmig hohen, zumeist fensterlosen Mauern, über welche ausser Fig 255. 344 dem Berchfrit nur etwa das Palasdach hervorragte, wenig genug dem muleriseh- romantischcn Fantasiebilde entsprochen, welches wir uns gern von alten Ritter- burgen zu machen pflegen, für welches aber ein innerhalb des Berings ansteigendes Gelände eine der ersten Voraussetzungen war. Gestalt und Construction des hölzernen, überdachten Ganges zeigt Fig. 251. Besonders dann, wenn die das Ganze tragenden wagrechten Balken ausser der Ein- inauerung ihres einen Endes nicht noch zu einem Theil ihrer Länge auf einem Mauerabsatze ruhen, hat man es in der Begel für nothwendig befunden, unter ihr inneres Ende noch senkrechte Stützbalken zu bringen. Bei Rapperswyl gehen die- selben zum Theil ausnahmsweise nicht bis zum Hofpflaster hinab, sondern -ruhen auf einem unteren Mauerabsatze. Bei Hohenklingen ist der Gang zum Theil durch schräge gegen die Mauer gestemmte Streben gestützt. Beim Plalzgrafenstein (Grundriss Fig. 559) geht der Gang — hier wesentlich ein Wehrgang — von dem die südliche Spitze einnehmenden Wohnbau aus um den ganzen Burgbering herum zu diesem zurück. Den Mauerdurchschnitt giebt Fig. 256, eine Ansicht des vorgebauten Ganges Fig. 257 (beide nach Bonner Jahrb. 46, Taf. 8 und 9 verkleinert). Hier ruht der Gang ausnahmsweise auf einem steinernen Unterbau, bestehend aus Pfeilern die durch flache Wölbungen miteinander verbunden sind. Auch dieser Unterbau gestattete hinter den Pfeilern hin freien Verkehr längs der hier befindlichen untersten Schiessschartenreihe. Wenn dieser Gang der Zeit um 1600 angehört (Bonner Jahrb. a. 0. S. 51), so kann es sich doch dabei nur um Ersetzung eines älteren durch einen Neubau gehandelt haben, da derselbe für die zweite Schiessschartenreihe nothwendig war. Ueber die noch darüber liegende Gallerie siehe weiterhin. Auch bei der Ringmauer der Vorburg von Reifenstein am Brenner konnte die dem Angriffsfelde direct gegenüber liegende Ausbuchtung (auf der von innen gezeichneten An- sicht Fig. 258 die linke Hälfte) von drei Schützenreihen übereinander vertheidigt werden. Ausser den eben- erdigen grösstenteils für Kanonen bestimmten Scharten (deren einige im 11. (Jap. behandelt sind) kommt über einem Mauerabsatze eine Reihe abwechselnd grösserer und kleinerer r ig. 256, Scharten, und die darüber befindlichen Kragsteine lassen da- rauf schüessen, dass die Mauer hier mit Zinnen, bezw. einer dritten Schartenreihe bekrönt war. Der Absatz ist zu schmal, als dass eine Anzahl von Schützen sicher und bequem auf demselben hätte ver- kehren können; er wird also nur dem wagrechlen Balken des unleren Umlaufes zum Auflager gedient haben, wie die über die Kragsteine gelegten Längsbalken denen des oberen, über welchem dann das ganze Gerüst mit einem Dache abgeschlossen war. Es finden sich freilich bei unseren Burgresten auch Ringmauern mit Zinnen- oder Schartenreihen, die so hoch liegen, dass sie vom Erdboden aus nicht zu benutzen waren, während doch (nach innen) darunter weder1 ein Mauerabsatz, noch Balkonlöcher für einen gezimmerten Wehrgang vorhanden sind. Man wird annehmen dürfen, dass ein solcher in diesen Fällen etwa durch Aufstellen von Rustböcken mit darüber gelegten Laufbrettern hergestellt worden war. Bei dem Umlauf des Pfalzgrafensteines lehnt sich das Pultdach des- selben unterhalb der obersten (dritten) Schiessschartenreihe an die Kingmauer. Diese Scharten sind aber auch noch mit einem gedeckten Umlaufe versehen, indem gleich- Fig.257. laufend mit der Brüstung nach innen eine ebenso hohe, etwas dünnere Mauer — bade zwecks Raumgewinnung etwas vorgekragt — aufgesetzt und darüber ein Satteldach aufgezinimert ist. Für die lichte Weile des Ganges bleiben 1,40 in übrig. Solche Ueberdachung scheint v. Essenwein auch bei allen einfachen nur mit Zinnen versehenen Ringmauern für nöthig gewesen zu halten. Bei einer solchen der fränkischen Salz- burg bemerkt er (Krie gsbault. S. 192): „Die Hauer bedurfte eines Schutzes gegen Witterung» einflösse und erhielt diesen zweifellos (!) durch ein aufgeschlagenes Dach, das auch den auf der Mauer befindlichen Schutz bot." — Meines Wissens fehlt uns jeder Anhalt für die Annahme, dass man solche Schutzdächer für nothwendig gehalten und daher in nur irgend ausgedehntem Hasse angebracht hatte, wie denn auch nur in seltenen Aus nahmetallen die Ringmauer hinlänglichen Kaum dafür geboten haben würde. ") Auch bei der Wartburg ist auf der ganzen Ringmauer der Vorburg ein mit einem Satteldache überdeckter Umlauf erhalten. Derselbe ist jedoch in dünnem Holzriegelwerk auf die stumpfe, d. h. nicht mehr mit einer Brüstung versehene Mauer aufgesetzt, ragt beiderseits auf Balken mehr oder weniger weit über dieselbe hinaus und ist hier guten Theiles (vgl. Cap. 10) durch schräge Spriessen gestützt (Rg. 259). Nach v. Ritgen's Ansicht (a. 0. S. 30) sind diese Umläufe im 15. Jahrhundert an Stelle der früher vorhandenen Zinnonbrüstung hergestellt, »um die Geschütze, welche mit Lunten abgefeuert wurden, gegen den Regen zu schützen." Es ist dabei indessen wohl übersehen, ddss sie mit nur ungefähr 2 in lichter Breite selbst für die kürzeren mittelalter- lichen Geschütze mit ihren Laffeten und dem zum Laden nöthigen Raum zu eng waren, und überdies auf den beiden steil zu weiten Tljälern abfallenden Lang- seiten der Burg ein Anlass zur Verthei- dtgung durch Geschütz nicht vorlag. Wie leicht gebauten Umläufe haben da- ') Die a. O. beigegebene Zeichnung giebt das Schutzdach so wieder, wie bei dem Pfalz* «rafenstein (s. vorhin), nur dass an Stelle der inneren Seitenwatid eine auf dem Hauerabsatze ruhende Fig. 259. 346 her statt der Schiessscharten auch nur gewöhnliche, 1 m breite Fenster und keiner- lei auf directe Vertheidigung hindeutende Einrichtung. In ähnlicher Weise sind bei der besonders wehrhaften Burg Wildenstein an der Donau (vgl. zu Fig. 609) die Berg- und die Thalseite hier der Hauptburg beiderseits durch (nicht auf die Mauer gesetzte) Umläufe mit einander verbunden, die nach aussen nur gewöhnliche Fenster haben. Es handelt sich hier also wesentlich um die schon behandelten Ver- bindungsgänge, die als solche, wie auch zum Rundgang für die Wächter mittelbar auch bei der Vertheidigung nützlich waren. Nach einer von v. Essenwein a. 0. S. 204 wiedergegebenen Veröffent- lichung der .Wiener Bauhütte", Fig. 260, ist in Set. Martin am Diex (Kärnten) bei einer schlichten, weder hohen noch starken Mauer ein mit einem Satteldach gedeckter Holzüberbau erhalten, der dem Schützen auf ihrer Innenseite einen Um- gang und hinlänglich Raum bietet, um gedeckt durch zwei Scharten nach aussen schiessen zu können. Wenn hiebe! die Befestigung des Aufbaues auf der Innenseite der Mauer erwünschten Falles auch noch durch einfache, bis zum Erdboden hin- abreichende senkrechte Stützen ersetzt werden könnte so haben wir damit eine Constructjon, mittelst deren jede zinnen- und schartenlose Mauer, wie solche auch bei Burgbauteil vorkommen, mit einer vollständigen Ver- theidigungseinriehtung versehen werden konnte, ohne dass es dazu Balkenlöcher oder eines Absatzes bedurft hätte. In dieser oder ähnlicher Weise mag das denn auch hie und da geschehen sein; doch geht v. Essen- wein wohl entschieden zu weit, wenn er a. O. meint: „Auf diese Weise wurde wohl das ganze Mittel- alter hindurch jede einfache Umfassung irgend eines Raumes zur Festung umgestaltet, sobald es nöthig wurde, sich dahinter zu vertheidigen." Jedenfalls war auch dieser Ueberbau zu wenig einfach, um ihn - ,. . - noch erst nach eingetretener Nothwendigkeit, sich zu Fig. 260. vertheidigen, aufzimmern zu können.— Wenn es nach Vorstehendem bedeckte Umgänge gab, die nur an der Innenseite der Ringmauer hinliefen, solche, die nur auf derselben ruhten und ferner solche, die auch nach aussen weit überstanden, so fragt es sich. in wie weit etwa auch solche gebräuchlich waren, die, gewissermassen in weilerer Entwicklung dieser An- und Ueberbauten, auch auf der Aussenseite der Mauer noch wieder hinabhingen.1) Auch diese finden in v. Essenwein ihren entschiedenen Verfechter. Der- selbe bemerkt a. O. S. 241 über den Zweck dieser vorgekraglen Wehrgänge überhaupt : „Konnte die lange Mauer zwischen zwei Thürmen auch von diesen aus bestrichen werden, Balken co nstruetion tritt. Auch so aber würde bei der Salzburg kaum Platz dafür gewesen sein, da die (a. O. fast 3 m dick gezeichnete) Mauer nach meiner Messung nur 1,75 m lies am m (stärke hat. ') Die lediglich auf der Aussenseile angebrachten Umgänge, welche nicht sowohl bei Ringmauern, als bei B weh friten vorkommen, sind im lti. Cap. im Zusammenhang mit anderen Ue ber- und Vorbauten zu behandeln. \ so rausste doch auf einen am Fusse stehenden Feind die sicherste Wirkung ausgeübt werden, \ er direct lotbrecht von oben beworfen werden konnte. Dies bot seine Schwierigkeiten, wenn gl Steine erst auf die Briis- toogsböhe der Zinnen ge- hoben und dann mit den Händen herabgeworfen wer- den muaslen, wobei sich der Werfende über die massige Brüstung vorzubeugen hatte. Mit Sicherheit konnte solcher Warf nur geschehen, wenn ein Ober die Steuerflucht aufgeladener Vorbau vor- banden war, der Oeffnungen im Boden hatte, durch welche grosse Steine mit dem Fusse hinabgestossen »erden konnten. Solche Vorbauten konnten tbeils au einzelnen Stellen herge- stellt werden —[Erker, oder sie konnten als nach aussen erweiterte Wehrgänge nach der ganzen Länge der Hauer ausgeführt werden. Bei der grossen Wichtigkeit, die sie hatten , müssen wir an- nehmen, dass ihre Verwen- dung schon in ziemlich frühe Zeit hinaufgeht.' Wielv.Essenweinsich diese Wehrgänge conatruirt denkt, zeigt Fig. 261 (a. 0. S. 157}, den Berchfrit von Landeck (Rheinpfalz) und zwei auf der AngrifTsseile unmittelbar, bzw. tiefer in geringem Abstände vor ihm \ »inlautende Mauern dar- stellend. Der Genannte be- merkt dazn, dass er sich die Verteidigung dieser Mauern nur durch ausgeladene hol- lerne Wehrgänge denten fc An n e. Auch bei dem Thurme, denn „ohne solchen war es v- ,bei der Dicke, welche die ■Amen .-.Instruction haben muss, ganz unmöglich, von oben den Fuss der Mauern oder die unteren „Wehrgänge zu beherrschen . . . Hatte der Feind, was bei der geringen Besatzung und der Lang- samkeit, mit welcher das Spannen und Bereitrichten der Armbrust geschah, leicht mOgiich war, „diese (die von den Zinnenfenstern ausgehenden Sehuss-)Lmien überschritten, so konnte er am Fusse ■,der Mauer machen, was er wollte; kein Vertheidiger konnte ihm etwas anhaben, wenn nicht aus- .geladene Galerien vorhanden waren, von denen aus er direct von oben getroffen werden konnte. „Ohne solche ausladende Galerie war nur der Thurm, wenn die Mauer erstiegen war, in grösserer „Gefahr, weil leichter ersteigbar, als wenn er ganz frei gestanden hätte." 348 Alle diese Ausführungen sind durchaus nicht einwandfrei ; l) wären sie es, so würden allerdings alle Burgmauern, an deren Fuss der Feind hinankommen konnte, mit ausgeladenen Wehrgängen versehen gewesen sein müssen. Weiterhin (S. 24-2) giebt dann auch freilich v. Essenwein zu, dass „Balkenlöcher, welche erkennen Hessen, dass Gerüste am oberen Theil der Mauer aufgeschlagen wurden, sich an älteren Bauten (nur an diesen':') kaum linden," er glaubt aber vertreten zu sollen, dass die Wehrgange eine Conslruction hatten, die zwar nicht an den Zinnen selbst, wohl aber an dem über ihnen aufgeschlagenen Schutzdache mit Leichtigkeit angebracht werden konnte." Es heisst dann weiter: „Wollte man in der Weise, Fig. 262. „wie dies Viollet-Le-Uuc (Dict. rais. VI 12'J u. 131) angiebt, diese Wehrgänge an „den Zinnen aufschlagen, so standen die letzteren, insbesondere die Brüstung, voll- kommen bedeutungslos für die Vertheidigung, aber den Verkehr der Verlheidiger „im Innern sehr störend, mitten in der Holzconstruction. Die Gänge mussten min- destens auf die Höhe der Brustwehr gelegt sein. Wurden sie aber über den Zinnen „am Schutzdache errichtet, so konnten sie ihre Wirkung ausüben, ohne dass die „Zinnen ihre Aufgabe verloren hätten, in welchem Falle man sie doch lieber voll- ') Wer würde die Mauein mit einem Wehrgang umgeben haben, um Steine (es gab ja auch andere Vertheidigungsmitteüj nicht vollends auf die Brüstung heben zu brauchen, sondern mit dem Fusse hiuabstossen zu können (übrigens doch nur, nachdem sie über die Brüstung hinüber auf den äußeren Wehrgang gebracht waren)? Ueberdies war es weder schnell, noch unbemerkt auszu- führen, mit der Brechstange ein Loch in die Mauer zu brechen, und selbst wenn dies von oben oder von der Seite her nicht zu verhindern gewesen sein sollte, so war es immer noch verhällniss massig leicht, das Eindringen des Feindes durch ein solches Loch abzuwehren. Dies Angriffsmittel gehörte daher auch, von der späteren Zeit ganz abgesehen, gewiss nicht zu den besonders zu befürchtenden. Eine Leiterersleigung aber wurde am besten von den bedrohten Zinnen aus abgewehrt. 349 .ständig weggelassen hätle, was jedenfalls besser war, als wenn sie störend im .Wehrgange standen. So glauben wir, dass sie insbesondere bei Thürmen, bei .denen ja keine Seilenbestreichung der Front möglich war, errichtet wurden, wenn .vielleicht auch die lange Mauer ohne solche Wehr blieb." v. Essen wein verwirft also am Schluss seines Buches die Form und Art, in welcher er selbst regelmässig diese vorgekragten Wehrgange entworfen hat und nimmt die Behuuptung ihrer Unerlässlichkeil bei Ringmauern zurück. Ich meines- theils glaube — und zwar auf Grund der noch vorhandenen Burgreste, wie alter Abbildungen — dass die Ringmauern gewiss nicht oft ein Schulzdach hatten, dass schwerlich jemals an diesem Miniaturdach ein vorgekragter Wehrgang angebracht war, der erst über der Zinnenreihe seinen Anfang nahm, und dass ebenso wenig solche Wehrgänge gebräuchlich waren, die (etwa wie durchlöcherte Kasten) diese Zinnen nach aussen ein- und abschlössen. Wo solche an Ringmauern vorkamen, waren sie höchst wahrscheinlich entweder unler den Zinnen angebracht, wie z. B. die Balkenlöcher und Zugangspforten bei dem hohen Mantel von Ortenburg Fig. 300 (und ebenso bei den Berehfriten von Blatten, Fig. 523, undTosters, beide im Schweiz-Vorarlberger Rheinthal) zeigen, oder sie waren auf die brüslungs- und linnenlose Mauer aufgesetzt, wie bei der Wartburg (Fig. 259) und bei Grün! n- gcn im Canton Zürich (Fig. 262), bei wel- cher letzteren Burg der so gestaltete Um- I lauf der Ringmauer in dem vorgekragten Theile des nach Art des Konstanzer Kaufhauses auf- gesetzten Riegelbaues seine Fortsetzung findet. Um die aus den Zinnenfenstern Schiessen- den nach aussen zu decken, gab es auch einfachere und zweckmässigere Vorrichtungen als einen den ganzen Oberbau einschliessen- den Wehrgang: den schräg nach unlen geöff- neten Laden. Fig. 2tS3 zeigt (aus Dürers Holzschnitz- werk „das Marienieben") solche bei einer Ringmauer mit schrägen Spriessen festgestellt, Fig. 264 einen beweg- lichen von dem Berchfrit von Hob enk lingen am Rhein. Derselbe ist um die Axe a drehbar, die mit ihren beiden Enden in je einem in der Seitenwand der Zinnenlücke befindlichen Loche liegt. Das Gleichgewicht der oberen und unteren Ladenhälfte gestattet wenigstens bei Wind- stille ein beliebig weites Aufstellen ohne besondere Be- j: i Hg. 263. Wie schon oben bemerkt, genügt die ungewöhn- liche Dicke einer Mauer nicht, dieselbe zu einer „Seluld- mauer* zu machen. Ebenso können ausnahmsweise auch Gänge in einer Ringmauer vorkommen. So führt auf Sigmundskron in der mit der Angriffsseite (der Fnaitmauer g Fig. 177) in rechtem Winkel stehenden über 3 m starken Ringmauer von der ebenerdigen Kanonenscharle A Fig. 265 zu einer anderen B ein 70 cm rig.cD**. breiter 5,85 m langer gewölbter Gang, zu dessen Anlegung wohl der Umstand mit- 360 wirkte, dass vor der letzteren Scharte der zur Angriffsseite abfallende Hofraum wesentlich tiefer liegt. — Mitunter wurde die Ringmauer auch zum Theil durch den gewachsenen Felsen ersetzt, so bei Waldstein im Fichtelgebirge und Wildenstein im Was- gau (s. S. 320). Aehnlich wie hier war das von der alten Heldensage umwobene Wa- sigenstein ebendaselbst »ge- gen den östlichen fig- 265. Burggraben durch einen aus dem natürlichen Gestein herausgemeisselten Mantel, d. h. stehen gelassenen Felswall gedeckt." Ueber die bei den Zinnen gebräuchlichen Massverhältnisse pflegen die Fach- schriften nähere Angaben nicht zu enthalten. Zu erwähnen sind folgende Be- merkungen. Oberst v. Cohausen schreibt Bergfriede, S. 34: „Die Fenster sind $'/> Fuss (Schulterbreit) bis 3'/. Fuss (Zweimannbreit) ; und zwar in der Alleren Zeit breiter, später enger, werden sie endlich im 15. Jahrhundert bis auf eine Schiess. scharte ganz zugemauert .... Die Zinnen (des Bergfrieds) von Schönhurg sind gleichfalls ur- sprünglich nur niedrig gewesen, die spätere Erhöhung ist leicht zu erkennen." Prof. v. Ritgen bemerkt:1) .Damit ein Mann gedeckt sei. muss die Zinne mindestens 6 bis 7 Fuss Höhe bei 4 Fuss Breite haben. Die Scharte aber musste, damit man zur Anwendung jener verschiedenen Waffen (Steine, Speer, Bogen oder Armhrust) sich vorlegen konnte, mindestens Schulterbreite, t'/i Fuss, oder 4 Fuss, Zweimann breite, erhalten. In der That sind dieses auch die Grenzen, zwischen welchen alle Zinnen des klassischen Alterthums und des Hittelalters angelegt sind, mit wenigen Ausnahmen bis zu den Veränderungen, welche die Einführung der Feuerwaffen im 15. Jahrhundert herbei rührte. . . Die Zinnen des II. Jahrhunderte gleichen den späteren römischen auch in den Abmessungen, nur sind sie roher ausgeführt, breit, niedrig und nicht ausgehragt, oben flach ohne Deckplatten und ohne abwärts geneigte Sohle, z. B. die ältesten Zinnen der Wartburg von 1070 bis 1100. Auch im 12. Jahrhundert wird meist die gleiche rohe Form beibehalten, wie solches eben die ältesten Zinnen von Münzenberg zeigen, welche aus grossen Buckelsteinen {opus rusticum) errichtet sind." Bezüglich dieser Zinnen von Münzenberg heisst es dann noch in den Mitth. des Frankf. Geschichtsvereins 1881, S. 58: „Die grössere Tragweile der Schiesswaffen verlangte immer weite]- vorgeschobene Werke und schränkte andrerseits die breite der ursprünglich zwei, dann einen Mann breiten Zinnen scharten, die für Nahkampf berechnet waren, wesentlich ein. Diese zeitliche Aufeinanderfolge der Zinnen ist grade in Münzenberg vortrefflich zu beobachten und bietet vornehmlich die nach dem Durchschreileit des ersten Thores um deutlichsten sichtbare Umwandlung der zwei Mann breiten Zinnenscharten des 12. Jahrhunderts (Basalt in grossen Buckelquadern) in einen Mann des 1+. Jahrhunderts (mit Hausteinen)". Was nun zunächst die Breite der Zinnenfensler betrifft, so ist hie- nach die angerührte Lehre v. Cohausens in den späteren Schriften dahin näher ausgeführt, bzw. geändert worden, dass es nur Zinnenlücken von »Schulterbreite*, ') üesch. u. Beschrbg. v. Münzenberg, 1879, S. 6. 351 d. h. 2V2 Fuss (78,5 cm) „oder1* von „Zweimannbreite", d. h. 38/4 (v. Ritgen: 4) Fuss (117,5, bzw. 126 cm) gab, und zwar das erstere Mass in der Armbrustzeit an die Stelle des letzteren, weiteren trat. Beispiele sind ausser dem von Münzen- berg nicht angeführt. Prüfen wir nun diese Angaben auf ihre Richtigkeit, so haben sich mir bei gelegentlichen Messungen dieser Fensterbreite folgende Zahlen ergeben: Auerberg (Berchfrit) 0,68» m, Mägdeberg (Ringmauer) 0,70 bis 0,90 m, Ried (desgl.) 0,71m, Zähringen (Bchfrt.) 0,78, Burg Schwalbach (desgl.) 0,80 m, Hohen- höwen (Ringm.) und M a r i e n b u r g (Hochmeisterhaus) 0,85 m, Steinsberg (Bchfrt.) 0,90 m, Schwez (Bchfrt.) 1 m, Ehrenburg (Ringm.) 1,20 m, Runkel- stein (desgl.) 1,25 m, Sprechenstein (Bchfrt.) 1,35 m, Ried (desgl.) 1,50 m und Rafenstein (Ringm.) 1,60 m. Es ergiebt sich hieraus erstens, dass die Fensterbreiten sich nicht zwischen 78,5 und 117,5, bzw. 126 cm, sondern — falls ich überhaupt schon die äussersten Masse gefunden haben sollte — zwischen 68 und 160 cm bewegen,1) und zweitens, dass durchaus nicht nur entweder das vorhin angeführte kleinste, oder aber das annähernd doppelte Mass („Schulter-" oder „ Zweimannbreite*), sondern alle denkbaren Abstufungen vom angegebenen engsten bis zum weitesten Breiten- masse vorkommen.2) Danach passt nun aber auch für die Zinnenfenster zahlreicher Burgen, näm- lich für alle die, deren Weitenmass ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Extremen liegt, weder die Bezeichnung „ Schul terbreite", noch diejenige der „Zwei- niannsbreite". Soll die letztere ferner, wie doch wahrscheinlich, die Bedeutung haben, dass die zweimannbreiten Zinnenfenster bestimmt seien, gleichzeitig für zwei Vertheidiger Raum zu bieten, so würden bei den so weiten Fenstern ja auch zu- gleich die Wintperge — hinter welche sich jene zum Spannen der Armbrüste zu- rückzuziehen hatten — die doppelte Breite haben müssen. Dies ist aber keines- weges der Fall, wie denn beispielsweise bei Burg Seh walbach bei 80 cm weiten Fenstern 2 m breite Wintperge und bei Sprechenstein neben 1,35 in weiten Fenstern nur 1,50 m breite Wintperge gefunden weiden. Nach dem Allen kann ich die liier behandelte Eintheilung und Bezeichnung der Zinnenfenster, die auch wohl kaum aus der Burgenzeit selbst stammt, für eine den Verhältnissen entsprechende nicht halten. Was nun ferner die behauptete Verengerung der Zinnenfenster im Laufe der Armbrustzeit (vgl. die obigen Gitate) betrifft, so steht da zunächst der Beibringung einer erheblichen Anzahl von Beispielen wieder die zumeist vorhandene *) Anscheinend selbstständig schreibt Dr. Salvisberg a. O., S. 2:24: „Die Zinnen fenster hatten eine lichte Weite von 50 — 100 cm, d. h. wir finden oft „Zwei mannsbreite" verlangt (?), kurz, sie mussten oben weit genug sein, dass man in ihnen den breiten Armbrustbogen handhaben, Steine werfen und auch den Mauerfuss unter Schuss und Wurf halten konnte14. Dass dies bei einer Weite von nur 50 cm auch dem engbrüstigsten Vertheidiger unmöglich sein würde, liegt auf der Hand. Bei „restaurirten14 Burgen kann man freilich noch ganz andere Diminutivmasse finden, so bei dem Berchfrit von Hohenbodmann (Südbaden) Zinnen von 75 cm Breite und 30 cm Höhe, welche 38 cm weit (Zinnenfenster) auseinanderstehen! *) Ganz unzutreffend ist also auch, wenn G. Köhler (Entw. des Kriegswesens a. O. S. 417) schlechthin behauptet: „Diese (Zinnen-) Fenster waren 3 Fuss weit und 3 Fuss hoch14. Es ist das zunächst bezüglich der Berchfritzinnen aus der Zeit von 1050 bis 1200 gesagt, doch finde ich über etwa abweichende Masse in der Folgezeit nichts bemerkt. 352 Unmöglichkeit entgegen, mit Sicherheit zu bestimmen, wann der betreffende Burg- theil erbaut wurde. Bezüglich Münzenberg's mag es allerdings zutreffen, dass die ursprünglichen Buckelquaderzinnen dem ersten Burgbau (bald nach 1150) und die durch die abweichende Mauertechnik hervorstechende Verengerung derselben der Zeit der Falkensteiner (1255 bis 1418) angehört, welche Herren zuletzt erheb- liche Verwendungen auf den weiteren Ausbau der Burg machten; allein wo finden sich überhaupt noch bei anderen Burgen spätere Verengerungen ursprünglich weiterer Zinnenfenster V Dass solche nicht vielfach gefunden werden, zeigt uns schon, dass eirf allgemein stichhaltiger oder gar zwingender Anlass dazu nicht vor- lag, wie ja denn auch durch den Gebrauch der Armbrust die Gefahr einer im „Nahkampf" abzuwehrenden Leiterersteigung Iceinesweges beseitigt war. Prüft man nun hienach mit Rücksicht auf ihr Alter die oben von mir mit- getheilten Beispiele, so ergiebt sich bezüglich der weiteren Fenstermasse Folgendes: Die mit 1 m Weite zwischen beiden Extremen die Mitte haltenden Zinnen des Berchfrits von Seh wetz (Ostpreussen) gehören dem ursprünglichen Bau an, der mit 1339, wie angenommen wird, schon in eine Zeit fällt, da sich der aus- schliessliche Gebrauch von Armbrust und Bliden seinem Ende näherte. Die 1,20m Fensterweite zeigende Ringmauer von Ehrenburg im Pusterthal, einem noch jetzt vom Grafen Künigl bewohnten Schlosse, macht mit ihrer guten Erhaltung und ab- gedachten Zinnen jedenfalls den Eindruck der späteren Burgenzeit. Der Wehrgang von Runkelstein bei Bolzen mit 1,25 m Weite dürfte frühestens aus 1320 stammen, in welchem Jahre die zur Ruine gewordene Burg wiederhergestellt wurde, wahr- scheinlicher aber erst gegen 1400 errichtet worden sein, da in dieser Zeit Vintler die Burg erweiterte und fast neu, besonders auch das an die betr. Zinneninauer anstossende „Sommerhaus" aufbaute.1) Die gegenüber liegende, mit 1,60 m das weiteste Mass zeigende Burg Rafenstein endlich wird erst 1358 genannt,2) und die bezügliche Ringmauer gehört vollends erst der Zeit der Feuerwaffen an, wie ihre unten mit rundem Ausschritt versehenen Schiessscharten zeigen. Diese Beispiele bieten daher eher das Gegentheil der behandelten angeb- lichen Regel und beweisen jedenfalls, dass — mag es sich nun um die Umänderung alter, oder die Herstellung neuer Zinnen handeln — von einer allgemeinen Ver- engerung der Zinnenfenster gegen das 15. Jahrhundert hin nicht die Rede sein kann. v. E s s e n w e i n schreibt (Kriegsbauk. S. 245) zu der angeblichen späteren Verengerung der Zinnenfenster: „Je mehr der Gedanke zurücktrat, dass die eigentliche Entscheidung im Abschlagen des Sturmes von den Zinnen liege, je mehr man darauf rechnete, den Feind aus der Ferne zu bekämpfen und vom Sturme Oberhaupt abzuhalten — und dies war im Oriente bei den Kreuzzügen Uebung ge- worden — , um so weniger Gewicht brauchte man auf die Breite der Scharten zu legen, um so breiter konnte man die deckenden Windberge machen, und es bildete sich das Verhältniss heraus, dass die Scharte die halbe Breite der Windberge erhielt, wobei die letztere durchschnittlich 1,60 m und die Scharte 0,80 m wurde. In dieser breiten Windberge fand man es dann zweckmässig, einen loth rechten Schlitz in der Mitte anzubringen." Wie man sieht, ist also auch v. Essenwein der Meinung, dass in Folge der zurückgetretenen Bedeutung des „Nahkampfes" die Weite der Zinnenfenster ver- ringert wurde; allein — und man muss gestehen, folgerichtiger — verlegt er diese Aenderung schon in die Zeit der Einführung der Armbrust durch die Kreuz- ') Vgl. die betr. Sonderschriften von Dr. Höffinger und Dr. Schönherr. 9) Staffier. Tirol u. Vorarlberg (1844) Bd. II, S. 902. J 353 _ züge und zwar noch vor Anbringung der Schiessscharten in den Wintpergen, mithin um zwei Jahrhunderte früher als die anderen oben angeführten Schrift- steller! Den Beweis, dass die Scharten vordem breiter waren, muss er aber auch schuldig bleiben, da (S. 240) „verhältnissmässig wenig alte Zinnen erhalten sind". Es wird lediglich angeführt, dass die vermeintlich älteren Scharten der Wartburg „etwas über 1 m" und der Salzburg ein „ähnliches Verhältniss" — beide also nicht einmal erheblichen Unterschied von den späteren „durchschnittlich 80 cm* — zeigen. Die ausserordentliche Meinungsverschiedenheit über die Zeit der Schartenverengerung kann aber überhaupt nur noch ein Beweis mehr für die Haltlosigkeit der ganzen Idee sein, und es ist daher keinesweges dem zuzustimmen, wenn v. Essenwein a. 0. S. 191 f. bezüglich der Mauerzinnen der Salzburg bemerkt, dass trotz der „schrägen Abdachung der Windberge, wie solche dem 14. Jahrhundert eigen sind, doch ihre Anlage, soweit sie die Breite der Windberge und Schartenbreite betrifft, noch der älteren Zeit angehören muss" (?). Die oben angeführte Bemerkung v. Cohausen's, dass die Zinnenfenster im 15. Jahrhundert bis auf eine Schiessscharte ganz zugemauert wurden, ist trotz ihrer uneingeschränkten Fassung gewiss nicht in dem Sinne zu nehmen, dass dies überall geschehen sei. In der That kommt solches nur sehr ausnahmsweise vor und pflegte nach meiner Beobachtung auch dann — so bei dem Thorthurm der Bischofs- burg von C h u r (Graubünden) und dem Berchfrit von Hohenklingenam Rhein — nur bei einem Theil der Zinnenfenster beliebt zu werden. (Vgl. hierüber das Cap. 11.) Unzutreffend ist auch die oben angeführte Behauptung v. Ritgen's, das Mass der Wintperge von 4 Fuss (1,26 m) Breite bei mindestens 6—7 Fuss (1,88 bis 2,19 m) Höhe und der Zinnenfenster von 2V2 bis 4 Fuss (78,5-126 cm) be- zeichne die Grenzen, zwischen welchen auch alle Zinnen des klassischen Alterthums angelegt seien, und die Zinnen des 11. Jahrhunderts speziell glichen in ihren Ab- messungen den späteren römischen. Ueber die Masse der altgriechischen Zinnen sind mir Angaben nicht bekannt; bezüglich der rechtsrheinischen (also „späteren") römischen Wehrbauten nimmt aber v. Cohausen (Grenzwall S. 343 und Nachtrags. 22) nach den gefundenen Bodenmassen und Zinnendecksteinen Wim- perge von nur 1,60 m Höhe und 61 cm bis 1,15 m Breite, jedoch 2,60 bis 2,83 m weite Zinnenöffnungen an und bemerkt bezüglich der 14 n. Chr. erbauten Mauern des Prätorianerlagers in Rom, dass die noch erkennbaren ursprünglichen Zinnen- lücken 2,80 und selbst bis 3,45 m weit waren. *) Bei unseren Burgen schwankt nach meinen Messungen die Breite und Höhe der Wintperge zwischen 0,76 zu 1 m (Ringmauer von Ried) und 2,35 2) zu 2 m (Berchfrit von Burg Schwalbach). Zu dieser Höhe kommt zur Deckung des Vertheidigers dann noch die der Brüstungsmauer unter den Zinnenfenstern, welche 1 m oder etwas weniger hoch zu sein pflegt. Wenn von Essenwein in oben angeführter Stelle noch behauptet, dass sich nach Einführung der Armbrust bezüglich ein- und derselben Zinnenreihe „das Verhältniss herausbildete, dass die Scharte die halbe Breite der Windberge erhielt*, so findet sich solches Verhältniss zwar nicht eben selten; zumeist herrscht aber auch hier die grösste Verschiedenheit. So zeigen von den beiden einander ') Die bezüglichen Angaben stimmen an den beiden citirten Stellen nicht ganz mit ein- ander fiberein. *) Vgl. jedoch weiterhin Auerberg. Piper, Burgenkunde. 23 344 dem Berchfrit nur etwa das Palasdach hervorragte, wenig genug dem malerisch- romantischen Faiitasiebilde entsprochen, welches wir uns gern von alten Ritter- burgen zu machen pflegen, für welches aber ein innerhalb des ßerings ansteigendes Gelände eine der ersten Voraussetzungen war. Gestalt und Construction des hölzernen, überdachten Ganges zeigt Fig. 351. Besonders dann, wenn die das Ganze tragenden wagrechten Balken ausser der Kin- mauerung ihres einen Endes nicht noch zu einem Theil ihrer Lange aul einem Mauerabsatze ruhen, hat man es in der Regel für noth wendig befunden, unter ihr inneres Ende noch senkrechte Stützbalken zu bringen. Bei Rapperswyl gehen d.e- selben zum Theil ausnahmsweise nicht bis zum Holpllasler hinab, sondern 'ruhen auf einem unleren Mauerabsatze. Bei Hohenklingen ist der Gang zum Theil durch schräge gegen die Mauer gestemmte Streben gestützt. Beim Pfalzgrafenstein (Grundriss Fig. 559) geht der Gang — liier wesentlich ein Wehrgang — von dem die südliche Spitze einnehmenden Wohnbau aus um den ganzen Burgbering herum zu diesem zurück. Den Mauerdurchsthnitl giebt Fig. 25(5, eine Ansicht des vorgebauten Ganges Fig. 257 (beide nach Bonner Jahrb. 46, Taf. 8 und 9 verkleinert). Hier ruht der Gang ausnahmsweise aul einem steinernen Unterbau, bestehend aus Pfeilern die durch flache Wölbungen miteinander verbunden sind. Auch dieser Unterbau gestattete hinler den Pfeilern hin freien Verkehr längs der hier befindlichen untersten Schiessscharlenreihe. Wenn dieser Gang der Zeit um 1600 angehört (Bonner Jahrb. a. O. S. 5li. so kann es sich doch dabei nur um Erselzung eines älteren durch einen Neubau gehandelt haben, da derselbe für dir zweite Schiessschartenreihe nothwendig war. Ueber die noch darüber liegende Gallerie siehe weiterhin. Auch bei der Ringmauer der Vorburg von Reifenstein am Brenner konnte die dem Angriffsfelde direct gegenüber liegende Ausbuchtung (auf der von innen gezeichneten An- sicht Fig. 258 die linke Hälfte) von drei Schützenreihen übereinander vert heidi gl werden. Ausser den eben- erdigen grösstenteils für Kanonen bestimmten Scharten (deren einige im 1 1 . Gap. behandelt sind) kommt über einem Mauerabsatze eine Reihe abwechselnd grösserer und kleinerer Fig. 256. Scharten, und die darüber befindlichen Kragsteine lassen da- rauf schliessen, dass die Mauer hier mit Zinnen, bezw. einer dritten Schartenreihe bekrönt war. Der Absatz ist zu schmal. als dass eine Anzahl von Schützen sicher und bequem auf demselben hätte ver- kehren können; er wird also nur dem wagrechten Balken des unleren Umlaufes zum Auflager gedient haben, wie die über die Kragsteine gelegten Längsbalken denen des oberen, über welchem dann das ganze Gerüst mit einem Dache abgeschlossen war. Es finden sich freilich bei unseren Burgreslen auch Ringmauern mit Zinnen- oder Schartenreihen, die so hoch liegen, dass sie vom Erdboden aus nicht zu benulzen waren, während doch (nach innen) darunter weder ein Mauerabsatz, noch Balkenlöcher für einen gezimmerten Wehrgang vorhanden sind. Man wird annehmen dürfen, dass ein solcher in diesen Fällen etwa durch Aufstellen von Rüstböcken mÜ darüber gelegten Laufbrettern hergestellt worden war. Bei dem Umlauf des Pfalzgrafensteines lehnt sich das Pultdach des- ■Ah itoleriialb der obersten (dritten) Schiessschartenreihe an die Kingmauer. Diese -. Jurten sind aber auch noch mit einem gedeckten Umlaufe versehen, indem gleich- yrjmr fig.257. ' mit der Brüstung nach innen eine ebenso hohe, etwas dünnere Mauer — {ivii'Jtü Raumgewinnung etwas vorgekragt — aufgesetzt und darüber ein i(] iiufgezimmerl ist. Für die lichte Weite des Ganges bleiben 1,40 m übrig. S./die L'eberdachung scheint v. Essenwein auch bei allen einfachen nur nril Zinnen i liiiiirmnuer« für nfltbig gewesen zu hallen. Bei einer solchen der fränkischen Salz- t-rki er fKriegsbauk. S. 194) : „Die Hauer bedurfte eines Schutzes gegen Witterung* iJ erhielt diesen zweifellos (!) durch ein aufgeschlagenes Dach, das auch den auf der iMrhca Schutz bot." — Heines Wissens fehlt uns jeder Anhalt für die Annahme, dass Schutzdächer für nothwendig gehalten und daher in nur irgend ausgedehnte in Masse i.'dfe. wie denn auch nur in seltenen Ausnahmefällen die Kingmauer hinlänglichen Kaum 7 haben würde.') ich bei der Wartburg ist auf der ganzen Ringmauer der Vorburg ein Nitfefdache überdeckter Umlauf erhatten. Derselbe ist jedoch in dünnein ■rfc auf die stumpfe, d. h. nicht mehr mit einer Brüstung versehene setzt, ragt beiderseits auf Balken mehr oder weniger weit über dieselbe sf hier guten Theiles (vgl. Cap. 1(1) durch schräge Spriessen gestützt Nach v. Ritgen's Ansicht (a. 0. S. 30) sind diese Umläufe im 15. in Stelle der früher vorhandenen Zinnenbrüstung hergestellt, „um die (ehe mit Lunten abgefeuert tlott Hegen zu schützen." r« Jessen wohl übersehen, ur ungefähr 2 m lichter ■ die kürzeren nüttelalter- ' mit ihren Laffeten und nöfhig'ori Raum zu eng iTtlies auf den beiden n/ern abfallenden Lang- ■in Anlass zur Verlhei- •>chütz nicht vorlag. 11 Umläufe haben da- Fig. 259. 4Mjre£**lM-ne Zeichnung giebt das Schutzdach so wieder, wie bei dem Plalz- mr das.-; an -Stelle der inneren Seitenwand eine auf dem Hauerabsalze ruhende 346 her statt der Schiessscharten auch nur gewöhnliche, 1 m breite Fensler und keiner- lei auf directe Vertheidigung hindeutende Einrichtung. In ähnlicher Weise sind bei der besonders wehrhaften Burg Wildenstein an der Donau (vgl. zu Fig. (109) die Berg- und die Thalseile hier der Hauptburg beiderseils durch (nicht auf die Mauer gesetzte) Umläufe mit einander verbunden, die nach aussen nur gewöhnliche Fenster haben. Es handelt sich hier also wesentlich um die schon behandelten Ver- bindungsgänge, die als solche, wie auch zum Rundgang für die Wächter mittelbar auch bei der Vertheidigung nützlich waren. Nach einer von v. Essenwein a. 0. S. 204 wiedergegebenen Veröffent- lichung der «Wiener Bauhütte", Fig. 200, ist in Set. Martin am Diex (Kärnten! bei einer schlichten, weder hohen noch starken Mauer ein mit einem Satteldach gedeckter Holzüberbau erhalten, der dem Schützen auf ihrer Innenseite einen Um- gang und hinlänglich Raum bietet, um gedeckt durch zwei Scharten nach aussen schiessen zu können. Wenn hiebei die Befestigung des Aufbaues auf der Innenseite der Mauer erwünschten Falles auch noch durch einfache, bis zum Erdboden hin- abreichende senkrechte Stützen ersetzt werden könnte so haben wir damit eine Conslruction, mittelst deren jede zinnen- und schartenlose Mauer, wie solche auch bei Burgbauteu vorkommen, mit einer vollständigen Ver- theidigungseinrichtung versehen werden konnte, ohne dass es dazu Balkenlöcher oder eines Absatzes bedurft hätte. In dieser oder ähnlicher Weise mag das denn auch hie und da geschehen sein; doch geht v. Essen- wein wohl entschieden zu weit, wenn er a. 0. meint; „Auf diese Weise wurde wohl das ganze Mittel- alter hindurch jede einfache Umfassung irgend eines Raumes zur Festung umgestaltet, sobald es nöthig wurde, sich dahinter zu vertheidigen." Jedenfalls war auch dieser Ueberbau zu wenig einfach, um ihn noch erst nach eingetretener Notwendigkeit, sich zu fio 260. vertheidigen, aufzimmern zu können.— Wenn es nach Vorstehendem bedeckte Umgänge gab, die nur an der Innenseite der Ringmauer hinliefen, solche, die nur auf derselben ruhten und ferner solche, die auch nach aussen weit überstanden, so fragt es sich. in wie weit etwa auch solche gebräuchlich waren, die, gewissermassen in weiterer Entwickelung dieser An- und Ueberbauten, auch auf der Aussenseite der Mauer noch wieder hinabhingen.1) Auch diese linden in v. Essenwein ihren entschiedenen Verfechter. Der- selbe bemerkt a. O. S. 241 über den Zweck dieser vorgekraglen Wehrgange überhaupt : „Konnte die lang« Mauer zwischen zwei Thürmen auch von diesen aus bestrichen werden. ßalkenconstnictioii tritt. Auch so aber würde bei der Salzburg kaum Platz dafür gewesen sein. da die (a. 0. fast 3 in dick gezeichnete) Mauer nach meiner Messung nur 1,75 in üeeammtstärke hat. ') Die lediglich auf der Aussenseile an gebrachten Umgänge, welche nicht sowohl Iwi Hingmauern, als hei Berchfriteti vorkommen, sind im IB. Cap. im Zusammenhang mit anderen Ueber- und Vorbauten zu behandeln. .. inn-le ilnrd auf einen am Fusse siehenden Feind die sicherste Wirkung ausgeübt werden, wenn -: A'rtd Itfhrechl inn oben beworfen werden tonnte. Dies bot seine Schwierigkeiten, wenn grosse "-im «st inf die Brfe- ' ; ii'pji bfrabgeworfen wer- ■. nnuten, wobei «ich der ■■fruit flier die massige •luiht «Armbeugen hatte. \- herb fit Iwjwte solcher 1 nur gescheheD, wenn ~.\tr die Mauerflucht MiiVner Vorbau vor- ■h »sf. defUeÄnungen Knien halt«, durch ■ irret« Sieine mit ■''■!••$ hinaßgestosMn k minien. Solche -,i tonnten Ihetls Irren Stellen berge- rJen -Erker, oder m ab nach aussen - ll'cfirginge nach i Länge der Haner werden. Bei der iiiiligkeit, die sie li-sen wir an " ihre Verwea- i ziemlich frohe ■lit.' nj/c cunstrairt V. Ü6I {«- O. Hcrcbfrit von - ini-fulz) und Angriflsseite .fe vor ihm uern dar- mmitte be- ir sied die er Mauern rJene liöl- Th urme, S*^" "?V Italien mu.«s, ganz unmöglich, von oben den Fuss der Mauern oder die unteren ■rrsclien . . . Halte der Feind, was bei der geringen Besatzung und der Lang- er das Spannen und Bereilrichten der Armbrust geschah, leicht möglich war, 'iiinenfen-Mtern ausgehenden Schuss-iLiuicn ülterscli ritten, so konnte er am Fu-se wim er wollte; kein Yertheidiger konnte ihm etwas anhaben, wenn nicht aus- ■rlianden waren, von denen aus er direel von oben getroffen werden konnte. ■nie llalerie war nur der Tbunn, wenn die Mauer erstiegen war, in grosserer ersteigbar, als wenn er ganz frei gestanden hätte." 348 Alle diese Ausführungen sind durchaus nicht einwandfrei;') wären sie e*, so würden allerdings alle Burgmauern, an deren Fuss der Feind hiiiankoromeii konnte, mit ausgeladenen Wehrgängen versehen gewesen sein müssen. Weiterhin (S. 242) giebt dann auch freilich v. Essenwein zu, dass „Balkenlöcher, welche erkennen Hessen, dass Gerüste am oberen Theil der Mauer aufgesehlagen wurden, sich an älteren Raulen (nur an diesen?) kaum finden," er glaubt aber vertreten zu sollen, dass die Welirgänge eine Conslruction hatten, die zwar nicht an den Zinnen selbst, wohl aber an dem über ihnen aufgeschlagenen Sehulzdache mit Leichtigkeit angebracht werden konnte." Es heisst dann weiter: „Wol'te man in der Weise. Fig. 262. .wie dies Viollet-Le-Üuc (Dict. rais. VI 12'J u. 1311 angießt, diese Wenrgänge au „den Zinnen aufsehlagen, so standen die letzteren, insbesondere die Brüstung, voll- kommen bedeutungslos für die Verlheidigung, aber den Verkehr der Vertheidifrer „im Innern sehr störend, mitten in der Holzconstruction. Die Gänge mussten min- „deslens auf die Höhe der Brustwehr gelegt sein. Wurden sie aber über den Zinnen „am Schutzdaehe errichtet, so konnten sie ihre Wirkung ausüben, ohne dass die „Zinnen ihre Aufgabe verloren hätten, in welchem Falle man sie doch lieber voll- ') Wer würde die Mauern mit einem Wehrgaug umgeben haben, um Steine les gan j» auch andere Vertheidigungsmitteüj nicht vollends auf die Brüstung beben zu brauchen, sondern mit dem Kusse hinabstussen zu können (übrigens doch, nur, nachdem sie über die Brüstung biDÜber aul den äusseren Wehrganjr gebracht waren)? Ueberdies war es weder schnell, noch unbemerkt austu tiiliren, mit der Brechstange ein Loch in die Mauer zu brechen, und selbst wenn dies von oben eder von der Seite her nicht zu verhindern gewesen sein sollte, so war es immer noch verhältnbsnii-^' leicht, das Eindringen des Feindes durch ein solches Loch abzuwehren. Dies Angriffsmiltel gehiirte daher auch, von der späteren Zeil ganz abgesehen, gewiss nicht zu den besondei-s zu befürchtenden. Kino Leilerersleigung über wurde am besten von den bedrohten Zinnen aus abgewehrt. 349 .»l fmdig weggelassen hätte, was jedenfalls besser war, als wenn sie störend im .H'tlirgiinge standen. So glauben wir, dass sie insbesondere bei Thürmen, bei .lim«] ja keine Seilenbestreichung der Fronl möglieh war, errichtet wurden, wenn .fiflfc'ichl auch die lange Mauer ohne solche Wehr blieb." v. Essen wein verwirft also am Schluss seines Buches die Form und Art, 11 «vlrlier er selbst regelmässig diese vorgekragten Wehrgange entworfen hat und [lind die Behauptung ihrer Unerlässlichkeil bei Ringmauern zurück. Ich meines- 'ii< eis glaube — und zwar auf Grund der noch vorhandenen Burgreste, wie alter tfiMli hingen - dass die Ringmauern gewiss nicht oll ein Schulzdach hatten, dass Imerlirli jemals an diesem Miniaturdach ein vorgekragter Wehrgang angebracht .ir, der erst über der Zinnenreihe seinen Anfang nahm, und dass ebenso wenig 1* Wehrgänge gebräuchlich waren, die (etwa wie durchlöcherte Kasten) diese ii!»'i) nach aussen ein- und abschlössen. Wo solche an Ringmauern vorkamen, imi sk höchst wahrscheinlich entweder unter den Zinnen angebracht, wie z. B, <■ Haikenlöcher und Zugangspforten bei dem hohen Mantel von Ortenburg Fig. hi .und ebenso bei den Berchfriten von Blatten, Fig. 523, undTosters, beide i Sfi H'eiz- Vorarlberger Rheinthal) zeigen, oder sie waren auf die bröslungs- und n-ulose Mauer aufgesetzt, wie bei der Wartburg (Fig. 259) und bei Grünin- ii im Canton Zürich (Fig. 262}, bei wel- i letzteren Burg der so gestaltete Um- i I 'l'T Ringmauer in dem vorgekragten Theile p nach Art des Konstanzer Kaufhauses auf- : } t/.l.n Riegelbaues seine Fortsetzung findet. I'hj die aus den Zinnenfenslern Schiessen- \g nach aussen zu decken, gab es auch ' ('Iure und zweckmässiger« Vorrichtungen 9-eM. iu-ii den ganzen Oberbau einschliessen- W.hrgang: den schräg nach unten geöff- ii Laden. Fig. 2ti3 zeigt (aus Dürers Holzschnitz- .dtts Marienleben") solche bei einer Ringmauer ■ hrätren Spriessen festgestellt, Fig. 2(i4 einen beweg- i von dem Berchfrit von Hob enk lingen am Rhein, ibe ist um die Axe a drehbar, die mit ihren beiden i in je einem in der Seitenwand der Zinnenlückc iiji'heii Loche liegt. Das Gleichgewicht der oberen in leren Laclenhälfte gestattet wenigstens bei Wind- ■ -ir j beliebig weites Aufstellen ohne besondere Bo- Wi<- schon oben bemerkt, genügt die ungewöhn- u"i-k<* einer Mauer nicht, dieselbe zu einer „Schild- zu machen. Ebenso können ausnahmsweise •Tuifro in einer Ringmauer vorkommen. So führt -munilskron in der mit der Angrill'sseite (der i.hht « Fig. 177) in rechtem Winkel stehenden I in starken Ringmauer von der ebenerdigen n-i-tiiirte AFig. 205 zu einer anderen B ein 70cm Fig. 264. ■j.S.1 in langer gewölbter Gang, zu dessen Anlegung wohl der Umstand mit- 350 wirkte, dass vor der letzleren Scharte der zur Angriffsseite abfallende Hofraum wesentlich tiefer liegt. — Mitunter wurde die Ringmauer auch zum Theil durch den gewachsenen Felsen ersetzt, so bei Waldstein im Fichtelgebirge und Wildenstein im Wa> gau (s. S. 320). Aehnlich wie hier war das von der alten Heldensage umwobene Wa- sigenstein ebendaselbst .ge- gen den östlichen Fig. 265. Burggraben durch einen aus dem natürlichen Gestein herausgemeisselten Mantel, d. h. stehen gelassenen Felswal] gedeckt." Ueber die bei den Zinnen gebräuchlichen Massverhältnisse pflegen die Fach- schriften nähere Angaben nicht zu enlhalten. Zu erwähnen sind folgende Be- merkungen. Oberst v. Cohausen schreibt Bergfriede, S. 34: .Die Fenster sind 8'/i Fuss (Schulterbreit) bis 3"/« Fuss ( Zwei mann brei t) ; und zwar in der älteren Zeit breiter, später enger, werden sie endlich im 15. Jahrhundert bis auf eine Schien scharte ganz zugemauert .... Die Zinnen (des Bergfrieds) von Schonburg sind gleichfalls ur- sprünglich nur niedrig gewesen, die spätere Erhöhung ist leicht zu erkennen.* Prof. v. Ritgen bemerkt:1) .Damit ein Mann gedeckt sei. muss die Zinne mindestens 6 bis 7 Fuss Höhe bei 4 Fuss Breite haben. Die Scharte aber musste, damit man zur Anwendung jener verschiedeneu Waffen (Steine, Speer, Bogen oder Armbrust) sich vorlegen konnte, mindestens Schulterbreite, ä','i Fuss, oder i Fuss, Zw ei mann breite, erhalten. In der Thal sind dieses auch die Grenzen, zwischen welchen alle Zinnen des klassischen Alterthums und des Mittelalters angelegt sind, mit wenigen Ausnahmen hi-a zu den Veränderungen, welche die Einführung der Feuerwaffen im 1 ö. Jahrhundert herbeiführte. . . Die Zinnen des II. Jahrhundert» gleichen den späteren römischen auch in den Abmessungen, nur sind sie roher ausgeführt, breit, niedrig und nicht ausgekragt, oben flach ohne Deckplatten und ohnt abwärts geneigte Sohle, z.B. die ältesten Zinnen der Wartburg von 1070 bis 1100. Auch im 12. Jahrhundert wird meist die gleiche rohe Form beibehalten, wie solches eben die ältesten Zinnen von Milnzenberg zeigen, welche aus grossen Buckelsteinen (opus rusticum) errichtet sind.* Bezüglich dieser Zinnen von Münzenberg heisst es dann noch in den Millh. des Frankf. Geschichtsvereins 1881, S. 58: .Die grössere Tragweite der Schiesswaffen verlangte immer weiter vorgeschobene Werte und schränkte andrerseits die breite der ursprünglich zwei, dann einen Mann breiten Zinnensr harten, die für Nahkainpf berechnet waren, wesentlich ein. Diese zeitliche Aufeinanderfolge der Zinnrn i>t grade in Münzcnherg vortrefflich zu beobachten und bietet vornehmlich die nach dem Durchschreiten des ersten Thores am deutlichsten sichtbare Umwandlung der zwei Mann breiten Zinnenscbarlen Je> 12. Jahrhunderts (Basalt in grossen Buckelquadern) in einen Mann des 14. Jahrhunderts |mil Hausteinen)". Was nun zunächst die Breite der Zinnenfenster betrifft, so ist hic- nach die angeführte Lehre v. Cohausens in den späteren Schriften dahin näher ausgeführt, bzw. geändert worden, dass es nur Zinnenlücken von .Schulterbreite*, ') üesch. u. Beschrhg. v. Milnzenberg, 1879. S. 6. 351 «I h. i]k Fuss (78,5 cm) »oder* von „Zweimannbreite", d. h. 38/4 (V. Ritgen: 4) fu* (117,5, bzw. 126 cm) gab, und zwar das erstere Mass in der Armbrustzeit an y Stellt' des letzteren, weiteren trat. Beispiele sind ausser dem von Münzen- f* ijr nicht angeführt. Prüfen wir nun diese Angaben auf ihre Richtigkeit, so haben sich mir bei Entliehen Messungen dieser Fensterbreite folgende Zahlen ergeben: Auerberg Mihit) 0,68*10, Mägde berg (Ringmauer) 0,70 bis 0,90 m, Ried (desgl.) Hin, Zähringen (Bchfrt.) 0,78, Burg Schwalbach (desgl.) 0,80 m, Hohen- ' «• •• n (Ringm.) und Marienburg (Hochmeisterhaus) 0,85 m, Steinsberg Mit) 0,90 m, Seh wez (Bchfrt.) Im, Ehrenburg (Ringm.) 1,20 m, Runkel- j/j'de^gl.) 1,25m, Sprechenstein (Bchfrt.) 1,85 m, Ried (desgl.) 1,50 m und Ullstein (Ringm.) 1,60 m. Es ergiebt sich hieraus erstens, dass die Fensterbreiten sich nicht zwischen und 117,5, bzw. 126 cm, sondern — falls ich überhaupt schon die äusserst en • Pfunden haben sollte — zwischen 68 und 160 cm bewegen,1) und zweitens, durchaus nicht nur entweder das vorhin angeführte kleinste, oder aber j/jnfihernd doppelte Mass („Schulter-" oder „ Zweimannbreite *), sondern •nkbaren Abstufungen vom angegebenen engsten bis zum weitesten Breiten- Vorkommen.2) Danach passt nun aber auch für die Zinnenfenster zahlreicher Burgen, näm- nlle die, deren Weitenmass ungefähr in der Mitte zwischen den beiden ii liegt, weder die Bezeichnung „ Schulterbrei te", noch diejenige der „Zwei- ritv*. Soll die letztere ferner, wie doch wahrscheinlich, die Bedeutung ci-s die zweimannbreiten Zinnenfenster bestimmt seien, gleichzeitig für zwei /it Raum zu bieten, so würden bei den so weiten Fenstern ja auch zu- Winlperge — hinter welche sich jene zum Spannen der Armbrüste zu- *-n hatten — die doppelte Breite haben müssen. Dies ist aber keines- Fnll, wie denn beispielsweise bei Burg Seh walb ach bei 80 cm weiten in breite Wintperge und bei Sprechenstein neben 1,35 m weiten ur 1,50 in breite Wintperge gefunden weiden. ■Ii dem Allen kann ich die hier behandelte Eintheilung und Bezeichnung Mister, die auch wohl kaum aus der Burgenzeit selbst stammt, für eine j/ssen entsprechende nicht halten. '• nun ferner die behauptete Verengerung der Zinnenfenster • Armbrustzeit (vgl. die obigen Gitate) betrifft, so steht da zunächst der •in« *r erheblichen Anzahl von Beispielen wieder die zumeist vorhandene Iwineml selbstständig schreibt Dr. Sal vis berg a. 0., S. &24: „Die Zinnen te lichte Weite von 50—100 cm, d. h. wir finden oft „Zweimannsbreite" verlangt (?), o/n*n weit genug sein, dass man in ihnen den breiten Armbrustbogen liandhalien, J nach den Mauerfuss unter Schuss und Wurf halten konnte'. Dass dies bei einer an auch dem engbrüstigsten Vertbeidiger unmöglich sein wurde, liegt auf der irirf en- Burgen kann man freilich noch ganz andere Diminutivmasse finden, so von Hohenbodmann (Sfidbaden) Zinnen von 70 cm Breite und HO cm Höhe, < Zinnenfeiister) auseinanderstehen! inzutreffend ist also auch, wenn G. Köhler (Entw. des Kriegswesens a. (). S. il7) t*t : »I>iese (Zinnen-) Fenster waren .'* Fuss weit und 3 Fuss hoch*. Es ist das lt»r Berchf ritzinnen aus der Zeit von 10ÖO bis l:JO0 gesagt, doch finde ich über 'a«-^e iu der Folgezeit nichts bemerkt. 352 Unmöglichkeit entgegen, mit Sicherheit zu bestimmen, wann der betreffende Burg- theil erbaut wurde. Bezüglich Münzenberg's mag es allerdings zutreffen, das> die ursprünglichen Buckelquaderzinnen dem ersten Burgbau (bald nach 1150) und die durch die abweichende Mauertechnik hervorstechende Verengerung derselben der Zeit der Falkensteiner (1255 bis 1418) angehört, welche Herren zuletzt erheb- liche Verwendungen auf den weiteren Ausbau der Burg machten; allein wo finden sich überhaupt noch bei anderen Burgen spätere Verengerungen ursprünglich weiterer Zinnenfenster? Dass solche nicht vielfach gefunden werden, zeigt uns schon, dass eiri allgemein stichhaltiger oder gar zwingender Anlass dazu nicht vor- lag, wie ja denn auch durch den Gebrauch der Armbrust die Gefahr einer im „NahkampP abzuwehrenden Leiterersteigung keinesweges beseitigt war. Prüft man nun hienach mit Rücksicht auf ihr Alter die oben von mir mit- getheilten Beispiele, so ergiebt sich bezüglich der weiteren Fenstermasse Folgendes: Die mit 1 m Weite zwischen beiden Extremen die Mitte haltenden Zinnen des Berchfrits von Seh wetz (Ostpreussen) gehören dem ursprünglichen Bau an, der mit 1339, wie angenommen wird, schon in eine Zeit fällt, da sich der aus- schliessliche Gebrauch von Armbrust und Bilden seinem Ende näherte. Die 1,20m Fensterweite zeigende Ringmauer von Ehrenburg im Pusterthal, einem noch jetzt vom Grafen Künigl bewohnten Schlosse , macht mit ihrer guten Erhaltung und ab- gedachten Zinnen jedenfalls den Eindruck der späteren Burgenzeit. Der Wehrgang von Runkelstein bei Bolzen mit 1,25 m Weite dürfte frühestens aus 1320 stammen, in welchem Jahre die zur Ruine gewordene Burg wiederhergestellt wurde, wahr- scheinlicher aber erst gegen 1400 errichtet worden sein, da in dieser Zeit Vintler die Burg erweiterte und fast neu, besonders auch das an die betr. Zinnenmauer anstossende „Sommerhaus" aufbaute.1) Die gegenüber liegende, mit 1,60 m das weiteste Mass zeigende Burg Rafenstein endlich wird erst 1358 genannt,2) und die bezügliche Ringmauer gehört vollends erst der Zeit der Feuerwaffen an, wie ihre unten mit rundem Ausschnitt versehenen Schiessscharten zeigen. Diese Beispiele bieten daher eher das Gegentheil der behandelten angeb- lichen Regel und beweisen jedenfalls, dass — mag es sich nun um die Umänderung alter, oder die Herstellung neuer Zinnen handeln — von einer allgemeinen Ver- engerung der Zinnenfenster gegen das 15. Jahrhundert hin nicht die Rede sein kann. v. Essen wein schreibt (Kriegsbauk. S. 245) zu der angeblichen späteren Verengerung der Zinnenfenster: „Je mehr der Gedanke zurücktrat, dass die eigentliche Entscheidung im Abschlagen des Sturmas von den Zinnen liege, je mehr man darauf rechnete, den Feind aus der Ferne zu bekämpfen und vom Sturme überhaupt abzuhalten — und dies war im Oriente bei den Kreuzzügen Uebung ge- worden — , um so weniger Gewicht brauchte man auf die Breite der Scharten zu legen, um so breiter konnte man die deckenden Windberge machen, und es bildete sich das Verhältniss heraus, dass die Scharte die halbe Breite der Windberge erhielt, wobei die letztere durchschnittlich 1,60 m und die Scharte 0,80 m wurde. In dieser breiten Windberge fand man es dann zweckmässig, einen lothrechtea Schlitz in der Mitte anzubringen." Wie man sieht, ist also auch v. Essenwein der Meinung, dass in Folge der zurückgetretenen Bedeutung des „ Nahkampfes u die Weite der Zinnen fenster ver- ringert wurde; allein — und man muss gestehen, folgerichtiger — verlegt er diese Aenderung schon in die Zeit der Einführung der Armbrust durch die Kreuz- ') Vgl. die betr. Sonderschriften von Dr. Höffinger und Dr. Schönherr. ') Staffier. Tirol u. Vorarlberg (1844) Bd. II, S. 902. j353 w und zwar noch vor Anbringung der Schiessscharten in den Wintpergen, äii um zwei Jahrhunderte früher als die anderen oben angeführten Schrift- -ilfff Den Beweis, dass die Scharten vordem breiter waren, muss er aber auch '■iiM/f? bleiben, da (S. 240) „verhältnissmässig wenig alle Zinnen erhalten sind". wird lediglich angeführt, dass die vermeintlich älteren Scharten der Wartburg »ras über Im* und der Salzburg ein „ähnliches Verhältniss" — beide also nicht unl erheblichen Unterschied von den späteren „durchschnittlich 80 cm" — zeigen. außerordentliche Meinungsverschiedenheit über die Zeit der Schartenverengerung aber überhaupt nur noch ein Beweis mehr für die Haltlosigkeit der ganzen *'in, und es ist daher keinesweges dem zuzustimmen, wenn v. Essenwein S. 191 f. bezuglich der Mauerzinnen der Salzburg bemerkt, dass trotz der jvn Abdachung der Windberge, wie solche dem 14. Jahrhundert eigen sind, luv Anlage, soweit sie die Breite der Windberge und Schartenbreite betrifft, ♦ r älteren Zeit angehören muss" (?). Die oben angeführte Bemerkung v. Cohausen's, dass die Zinnenfenster Jahrhundert bis auf eine Schiessscharte ganz zugemauert wurden , ist trotz eingeschränkten Fassung gewiss nicht in dem Sinne zu nehmen, dass dies '-chehen sei. In der That kommt solches nur sehr ausnahmsweise vor und ach meiner Beobachtung auch dann — so bei dem Thorthurm der Bischofs- Chuv (Graubünden) und dem Berchfrit von Hohenklingenam Rhein — wm Theil der Zinnenfenster beliebt zu werden. (Vgl. hierüber das Cap. 11.) /^zutreffend ist auch die oben angeführte Behauptung v. Ritgen's, das Wr/ntperge von 4 Fuss (1,26 m) Breite bei mindestens 6 —7 Fuss (1,88 i Höhe und der Zinnenfenster von 27a bis 4 Fuss (78,5 — 126 cm) be- Grenzen, zwischen welchen auch alle Zinnen des klassischen Alterthums >n, und die Zinnen des 11. Jahrhunderts speziell glichen in ihren Ab- (h'ti späteren römischen. Ueber die Masse der altgriechischen Zinnen zaben nicht bekannt; bezüglich der rechtsrheinischen (also „ späteren*) re/irbauten nimmt aber v. Cohausen (Grenzwall S. 343 und . 22) nach den gefundenen Bodenmassen und Zinnendecksteinen Wim- r 1,60 m Höhe und 61 cm bis 1,15 m Breite, jedoch 2,60 bis 2,83 m flnungcn an und bemerkt bezüglich der 14 n. Chr. erbauten Mauern >rlagers in Rom, dass die noch erkennbaren ursprünglichen Zinnen- d seihst bis 3,45 rn weit waren. *) -*f>ren Burgen schwankt nach meinen Messungen die Breite und Höhe zwi&chen öt76 zu 1 m (Ringmauer von Ried) und 2,352) zu 2 m Burg Schwalbach). Zu dieser Höhe kommt zur Deckung des nii noch die der Brüstungsmauer unter den Zinnenfenstern, welche weniger hoch zu sein pflogt. an Essen wein in oben angeführter Stelle noch behauptet, dass •iing- der Armbrust bezüglich ein- und derselben Zinnenreihe herausbildete, dass die Scharte die halbe Breite der Windberge sich solches Verhältniss zwar nicht eben selten; zumeist herrscht * grösste Verschiedenheit. So zeigen von den beiden einander •iirhen Angaben stimmen an den beiden citirten Stellen nicht ganz mit ein- 1 weiterhin Auerherg. 23 354 benachbarten Burgen der Bergstraße Auerberg und Bickenbach die Erster? 2,95 m breite Wintperge und 95 cm breite Scharten, während bei der Letzteren die bezüglichen Masse 90 und 78 cm betragen,1) ohne dass ein Anlass vorläge, eine wesentlich verschiedene Bauzeit der betreffenden Mauern anzunehmen. — Die Wintperge und Brüslungsmauern sind oben mit wagrechter Fläche ab- geschnitten, oder nach aussen oder nach beiden Seiten — selten unzweckmä^i^r Weise, wie bei Fig. 247 nur nach innen — abgewässert. Diese Abwässerung M meines Wissens bei Bauten der alleren Zeit als eine ursprüngliche bisher nielil nachgewiesen. Mitunter, so bei dem Berchfrit der Schattenburg (Vorarlberg) und dem Wohuthurm von Angenstein Fig. 165, sind die Zinnenlücken aussen nicht nur nach unten , sondern auch nach beiden Seiten durch Abschrägung ausgeweitet. Eine andere Form der Wintperge ist ihre schwalbenschwanzformige Aus- sackung in krummen (Fig. 248 und 147) oder geraden Linien. Dieselbe kommt nach v. Cohausen, Bergfriede 35 seines Wissens ausser vereinzelt in Augs- burg und Südtirol, in Deutschland und Frankreich nicht, wohl aber in Italien vor u. zw. als ein unterscheidendes Merkmal der Gibelinischen gegen die Guelfiselini Bauten. Solche Zinnen finden sich indessen ausser in Bellinzona (Cant. Te$sin, auch von v. Cohausen ebd. erwähn!), auch in Nordlirol (vgl. Fig. 524), zu Mein- m in gen im Allgäu, bei niederösterreichischen Burgen nördlich der Donau und am Kreml in Moskau. Dir bei arabischen Bauten gewöhnlichen vielfach abgetreppte» Wintperge kommen in einfacherer Form in späterer Zeit auch bei uns vor. Fig. 266 von einem Mauerthunu von Fiq.266. Wertheim am Main. Wenn dieselben sich an dem Berchfrit der Rudelsburg in Thüringen (Fig. 14*1 u. zw. ohne Brüstungsmauer der Zinnenlücken finden, so entspricht das gewiss niilil dem ursprünglichen Zustande, wie hier auch das aufgemauerte Helmdach nicht mehr das ursprüngliche Ist. ') Wftrner u. H im- km nun im Corresp.-Bl. J. Gesamml Vereins 1880, 8. 77. Elftes Capitel. Die Schiessscharten. ilinrle «t»r Fensler? Schiewkammer und Scharlennische. Die , Stute lischarte". Schürten ii und ArmbrMe. Anfang und Formen iler Armbrust-scharte. Kennzeichen und Formen r Scharten für Pulverwaflfen. Entwicklung derselben und Schlüsse auf die Bauzeil.) I7aniit der Vertlieidiger der Burg bei möglichst vollständiger Deckung des > rjiireh eine Mauer nach aussen schiessen kann, muss diese Mauer durch liRssschorte durchbrochen sein. Die Letztere hat zweckmässiger Weise, nc Deckung zu beeinträchtigen, dem Schützen hinlänglich freies Umblicken Vii nach dem Feinde zu gestatten und ebenso möglichst freie Bewegung mit i-swaffe bei thunlichster Annäherung derselben an die äussere Scharten- '/.» dem Zwecke ist bei stärkeren Mauern nach innen vor der Sehiess- itit- hinlänglich weite und liefe Nische in der Mauerdicke ausgespart. lieft ist auch bei dicken Mauern in der 'il zu unterscheiden, ob eine sie durth- Sjialle als Sclüessscharte oder nur zum ein Licht und Luft bestimmt war. Lst ■ tiefe, sich (nach aussen) gleichmässig Spulte vorhanden, wie sie sich beson- er- und Erdgeschoss der Wohngebäude unteren Stockwerken der Berchfrite »fite der Vertheidiger in dieselbe nicht rdringen, um sich nach einem draussen r'einde umzusehen, geschweige denn -f. auf denselben zu richten; es kann hl um eine Schiessscharte handeln,') Flg. 267. (<•» unteren Theilen dieser Bauten i .sind. In anderen Fallen — so bei den runden und vierpassähn- t.-n im Erdgeschoss des Palas der Lobdaburjr bei Jena und bei innen in eine runde Blende gefassten (Fig. 2ti7), die sich ebenso in Im* fi»Iw<-h ist es daher, wenn Säher, Lc Chuleau de ta Surra (Lausanne in Bfrrhfril von La Bitia bei Martigny eine „m-urdiiiie- (mil dem Zusätze; r tritt /»>ur lex Arqarhn«ieurn\ zeichnet, die aus einem zwei Meter langen <-st**ht, iler von 1,30 bis auf O.li in sich verengend die Mauer durch bricht. An n-ittrhin) setzt freilich irr.ide X.IIht wieder eheinu unrichtig bei jeder Schien. •ir*--itile Nische voraus. der Neuenburg unweit Chur findet — konnten und mochten diese im NolhfalK* zugleich als Schiessscharten benutzt werden u. zw. um so mehr, als die allen Ab- bildungen belagerter Burgen uns nicht seilen zeigen, wie auch aus Fenstern von gewöhnlicher Weite geschossen und geworfen wird. Vgl. Cap. 13 Fig. 410 u. 413. Bei der Frage, ob es sich um Letztere oder um ein Fenster handelt, ist auch w berücksichtigen, dass die Ausweitung einer Spalte auf der Aussenseite der Wand nach oben, wie auf der Innenseite nach unten wohl für das vermehrte Einlassen von Licht, kaum jemals aber für das Schiessen von innen heraus zweckmässig ist. also auch bei einfach gestalteten Oeffnungen, die nur innen nach unten erweitert (abgewässert) sind, oder bei solchen, die nach allen Richtungen hin inmitten der Mauerdicke ihre grösste Enge haben, es sich zunächst jedenfalls nur um Fenster handeln kann. — Die schon erwähnte, die Mauer verdünnende Nische kann zweierlei Gestall haben: entweder sie ist, und dann zumeist bis auf Fussboden hinabreichend, so hoch und weit, dass der Schütze *ÄM * selbst in dieselbe eintreten kann (und soll), oder sie ist, die Scharte enger umrahmend, nur geeignei und dazu bestimmt, die Handha- bung der Waffe thunlichst nalie der Scharte selbst zu gestatten _/, . ,gg Wo eine Unterscheidung wun- Fig.?68. schenswerth erscheint, bezeichneirh die Nische im ersteren Falle al= Schiesskammer, im zweilen als Schart cnnische (a,bzw. bFig. 268 vonHohcn- klingen Cant. Schaffhausen). Zumeist ist nur eine Kammer (Fig. 293) oder nur eine Nische1) (Fig. 312) vorhanden, nicht selten (Fig. 334), besonders bei dünneren Mauern, keine von beiden. Die Scharte selbst ist der Regel nach entweder in einer die Nische nach aussen abschliessenden Steinplatte ausgemeisselt (Fig. 315 und 332), oder aber sie ist in der Mauer selbst als eine nach aussen, oder nach innen oder nach diesen beiden Seiten ausgeweitete Oeffnung ausgespart. Den engslen Punkt dieser Scharten nennt man die Schartenonge. Die Form der Scharte hat im Laufe der Jahrhunderle mannigfache Wand- lungen durchgemacht. Solche Wandlung steht im Ganzen fest für die uns näher liegende Zeit des Ueberganges von der Armbrust zum Feuerrohr; es fragt sich. inwieweit sie auch durch die Einführung der Armbrust an Stelle des alteren Bogen* veranlasst worden ist. Bei Erörterung der letzteren Frage ist zunächst die Frage der „Stufen- scharte" zu erledigen. Nach Dr. Salvisberg (a. O. S. 213) „wurden im 10. u. 11. Jahrhundert in Relation mit .den Fortschritten, welche die Wurf- und Schusswaffen erlitten (?) vor allem die Scharten ulagro „verbessert durch die Einführung der Stufenscharle, die bei sicherer Deckung eine bequemer* „Handhabung der Waffe gestaltete, als die bisherigen engen Sehlitze mit Schmiegen. Schflne .Beispiele solcher Scharten finden sich im Saalhof zu Frankfurt a. H. Diese Einrirti- .tung — heissl es dann weiter — verbreitete sich ungemein rasch im ganzen Abend 'I In der Regel werden „Kammer" und „Nische'- als gleichbedeutend (so Näher, Deut- sche Burg, S. 31) oder auch nur letzterer Ausdruck allein gebraucht. 357 Fig. 269. ,.*iuh und erhielt sich bis tief in die Kreuzzüge hinein, wo dann das immer mehr /!, 'iWiraurh kommende weitere Circumvallationssystem der orientalischen Zwingeranlage ihren Vh'mi mehr oder weniger aufhob und beschränkte und sie desshalb nicht selten in eine r**i^(pf anlafre' mit Wandsitzen umgeändert wurde." Dieser Darstellung von der angeblich so wichtigen und seinerzeit überall verbreiteten „Stufen. nie' liegt nun -nichts Tatsächliches weiter zu Grunde, als dass in * m vor 50 Jahren (1842) schon abgebrochenen, angeblich aus ','i.VN'her Zeit stammenden Thurme des Saalhofes sich e i n Fenster v.Nnhänten befand, zu welchem sechs Stufen hinaufführten; und «»•li-hem Krieg v. H. (Militärarch. S. 266 f.) lediglich vermuthet, iiwlbe aus einerScharte erweitert worden sei, während fdlrrhin horizontal verlaufende) Gewölbedecke hinter derselben sich *o w*akt habe, wie Fig. 269 zeigt. Diese auch von Dr. Salvis- nirrn,iu) wiedergegebene Figur soll dann die vormalige Stufenscharte h x> darstellen, wie sie Krieg v. H. nach einer ähnlichen im Don- H'X'lifsfer (vgl. darüber weiterhin) sich dachte. Aber auch diese h'mp v. Kriegs hat alle Wahrscheinlichkeit gegen sich. Es handelt r:li< h bei dem Saalhofe um ein nach dem Hofe hinausgehendes im Erdpt'schoss des Thurmes, an welcher Stelle man, zumal zu iL J>efcanntlich keine Schiessscharten anzubringen pflegte. Der m* teliebte .innere Abschnitt" (vgl.- oben S. 13) spielt aucli hierbei wieder seine Rolle! Auch bei diesem Schriftsteller, offenbar der Quelle Salvisbergs, lesen wir dann freilich fijVsf Einrichtung hat sich ungemein schnell im gesammten Abcndlande verbreitet und i bi* in die Zeiten der Kreuzzüge, wo der allgemeinere Gebrauch der Armbrust die Schar- rwviterte*) und neue von den Byzantinern überkommene Befestigungsformen sie unnöthig - allein ein Beweis für diese Behauptung würde schwerlich zu führen sein. Jedenfalls muh nicht, bei Burgen des deutschen Sprachgebiets eine .Stufenscharte" gefunden zu umt ist ja, dass man zur grösseren Sicherheit der Bewohner Oeffnungen besonders in fiV/'äudetheilen gern hoch über dem Fussboden anbrachte, und wie denn bei sehr dicken tlchen hoch liegenden Fenstern mitunter Stufen hinaufführen,*) so mag das auch hie itttT Sfhiesssc harte vorgekommen sein, ohne dass man jedoch berechtigt wäre, diese ;ii#* besondere Abart von den übrigen zu unterscheiden. Ia, die ganze Idee von den hurten erscheint um so hinfälliger, als ihr Vorhandensein selbst in dem Donjon von ;i zitieren englischen und französischen Donjons, anscheinend mit Recht, bestritten wird. S. UlS f. erklärt auch sie für Licht- und Luftöffnungen , die schon desshalb zum <»r Armbrust untauglich waren, weil sie selten über 2 Fuss Breite hatten. Krieg v. H. i Eing-angsstockwerk des um 1040 erbauten Berchfrits der Habsburg Stufenscharten .i/>fre>ehen davon, dass hier überhaupt keine Schiesscharten zu suchen sind, handelt reuen Angabe (a. O. S. 4SI) nach um Oeffnungen, die an ein Schiessen mit Bogen- ( h unten, #ar nicht denken lassen. übrigens Krieg v. H. hier von der Erweiterung der Scharten n i s c h e ^t-führte Armbrust spricht, so scheint er allerdings auch der Meinung i. dass die Scharte gleichzeitig selbst solche Erweiterung erfuhr. In ior missvers ländlichen Wiedergabe durch Dr. Salvisberg hatte vielmehr schon vor Verbesserung der Schusswaffen (also wohl Einlührung der Armbrust -«ide die Einrichtung der (weiteren?) Stufen sc harte an Stelle der früheren /;isst! S. folgt, hier wieder anscheinend dem Major Jahns, der in gleichem v. Krieg^-hen Ausführung (a. O. S. 6-20) als neue Befestigungsform aus der Kaiser (also 1024 — 1145) anführt: „Die Stufenscharte, d. h. die Einrichtung I.iuersehlitze römischer Art zum freien Gebrauche der HandschusswafTen, zumal toh wäre also die „Stufenscharte* lediglich eine erweiterte, und nicht eine umgezeichnete Scharte und sie wäre schon nach 104t eingeführt besonders zum *t, von weh- her Jahns (S. 700) selbst richtig bemerkt, dass sie als Kriegswaffe t allgemein in Aufnahme kam! •he in den Berchfriten zu Langen au, Hohenklingen und Hohlen- 57, bzw. S. 404. 358 seinen ausführlichen Anmerkungen zu Hefner u. Wolf, Burg Tannenberg heisst es S. 72 bei Besprechung der Erkerbauten, dass man „in die auf der Haupt- mauer senkrecht stehenden Seitenwände eines solchen Vorbaues ein für die Arm- brust geeignetes Schartenfenster oder zwei schmälere Schlitze für den Pfeilbogen anbringena konnte. Dass sonach die Armbrustscharte gegenüber dem engen Schiess- schlitz für Bogen mehr die Gestalt eines „Fensters" gehabt habe, ist, wie wir weiter- hin sehen werden, eine ganz unbegründete Idee. — Ueber die durch Einführung der Armbrust herbeigeführten Folgen bemerkt Köhler (Kriegswesen III. 1. S. 112): „Die Armbrust . . . spielte schon bei der Belagerung von Crema 11511 eine grosse Rolle.1* „Sie wurde dann im 13. Jahrhundert für die Ent Wickelung der Kriegsbaukunst von der grössten Bedeutung, indem ihr im Vergleich zum Bogen horizontaler Anschlag eine leichten* Schartenkonstruktion ermöglichte und die Mauer weniger schwächte." Leider ist dieser mehrfach unklare Satz — was bedeutet eine „leichtere Schartenkonstruktion", inwiefern wurde sie durch den horizontalen Anschlag ermöglicht, und wesshalb schwächte dieser Anschlag die Mauer weniger? - nicht weiter erläutert, und auch weiterhin bei Behandlung der „Militärarchitectur von 1200-14*1" (S. 436 ff.) findet sich keine weitere Ausführung dieses Gedankens.') Sollte die geringere Schwäch- ung der Mauer vielmehr mit der „leichteren Schartenkonstruktion * zusammenhängen, so ist Krieg v. H., wie wir vorhin gesehen, vielmehr der Meinung, dass „in den Zeiten der Kreuzzüge der all- gemeinere Gebrauch der Armbrust die Schartennischen erweiterte, bis neue von den Byzantinern überkommene Befestigungsformen sie unnöthig machten.* In der That sollte auch, wenn die Ein- führung der Armbrust auf die Gestaltung der Nische überhaupt von Einfluss war, ihr horizontaler, also mehr Raum in der Breite beanspruchender Anschlag eher eine Erweiterung der Scharte anil damit Schwächung der Mauer veranlasst haben, als umgekehrt. Was übrigens den Schluss des eben angeführten Krieg v. H.'schen Satzes: die Unnöthi*- keit der Schartennischen, betrifft, so dürften mit den bezüglichen „neuen Befestigungsformen • beson- ders die Pechnasen und Hürden gemeint sein. Allerdings sind diese gewissermassen selbst vorge- schobene Schartennischen und böten freilich für eine solche innerhalb ihrer Mauerdicke keinen Platz ; im Uebrigen aber wurden solche Nischen durch diese — oder andere — neue Befestigungsformen so wenig für die Folgezeit unnöthig, sind vielmehr so gebräuchlich geblieben, dass z. B. Näher (Deutsche Burg, S. 34) in den Ringmauern und Flankirungsthürmen gar keine Scharten ohne die- selben zu kennen scheint.8) Suchen wir hienach weiter den (behaupteten) Unterschied zwischen Schiess- scharten für Bogen und solchen für Armbrüste festzustellen,3) so würde das sehr leicht sein, wenn wir bei unseren Burgresten ein oder das andere Mauerstück un- ') Es findet sich wohl gelegentlich (S. 468) angedeutet, dass die um 12* man auch den unteren Theil der Ringmauer und die verschiedenen Stockwerke Nr Thürme durchbrach. Noch selten zu Anfang des 12., häufiger im 13. Jahr- I ;iil*rt, werden diese Scharten wieder seltener gegen die Mitte des vierzehnten, •wii durch eine zwischen zweien solcher Scharten angebrachte Mine leicht ein ganzes s ".»k der Mauer zu Fall gebracht werden konnte. Man ersetzte sie durch Machi- 'ilis und die Scharten finden sich ausser auf der Höhe der Wehrbauten nur an •AiWn Orten, an welchen eine Schildwache stationirt war, wie z. B. über und tuärt'? der Thore, am Burgweg (dans des passages), zu beiden Seiten der Fall- ier ii. s. w. Sie erscheinen an den vorhin bezeichneten Orten erst wieder zur •if, da die Feuerwaffen in Gebrauch kommen. Auch bezüglich der deutschen Berchfrite bezeugt Oberst v. Gohausen » •! ^friede S. 34), dass wir die Wintperge „schon im 13. Jahrhundert gewöhnlich .'■•• um die andere mit einer Armbrustscharte durchbrochen finden". Da aber mit •ii III. Jahrhundert die Armbrust überall in Gebrauch gekommen war, fällt die j! ti*ht»rs suirant un angle de 35 deyres. Un linteau cintre couronne cette buie et une plongee .''/>*/> bt termine dans na partie inferieure, Ces entaillcs sont primitivement triangulaires ; f w tlteit du XI He Hi'eclet elles deviennent carrees. Wenn indessen auch der Bau des Stadt- *- von Carca.«sone in den 'Anfang des \± Jhdts. zurückreicht, so werden doch diese mit --« li.-irf«»n versehenen Baut heile nach der eigenen, vorhin wiedergesehenen Ausführung Viollei- "* in «lie etwas spätere Zeit der Armbrüste zu setzen sein, worauf auch die Bemerkung be- y •!» ~ «Ireieckigen Ausschnittes am unteren Ende der Schiessspalte schliessen lasst. Auch Näher hebt hie und da hervor, dass die Ringmauern gewisser Burgen „noch - ii. Auch v. Essenwein bemerkt Kriegs bauk. S. 2U>: .In Deutschland dürften Sc hiess- i in tU-n Zinnen, ebenso wie solche in den unteren Theilen der Mauer, sehr spät aufgetreten i #»- zumeist an der not h igen Mannschaft fehlte, um sie zu besetzen (?). Sie finden sich «Nu Mauern der Stadt C.öln, aber sicher in den Mauertheilen, die noch aus dem 13. Jhdt. i. #-Ik»ii nur als spätere Durchbrüche," tt» i t • t,i 360 im Nagoldthal mit 2 */■ m hohem und 20 bis 26 cm weitem Schlitz und (nach Burgen der Rheinpfalz S. 35) Neuleiningen. Da aber zur Zeit des Bogens die Ringmauern noch keine Schiessscharten zu haben pflegten, kann es sich hier wohl nur um solche für Armbrüste (die ja freilich auch einen „Bogen* haben) handeln. Ein a. 0. auf Bl. 11 gezeichnetes Beispiel der Bogen- scharten von Neuleiningen (über 2 m lang) zeigt sogar unten eine kreisrunde Ausweitung, würde also, falls die Zeichnung richtig ist, gar in die Zeit der Pulvergewehre gehören. — Während so die Schartennische während der ganzen Burgenzeit wenig Veränderung zeigt, finden wir bei der Scharte selbst (im engeren Sinne) bezüglich ihrer Grösse, der Erweiterung nach innen, wie aussen und der Form der Schartenenge die grösste Verschiedenheit. Ueber diese im Laufe der Jahrhunderte durchgemachten Wandlungen sind die Angaben der Fachschriftsleller ebenso sparsam1) als wenig mit einander übereinstimmend. Zunächst schreibt Oberst v. Cohausen (Bergfriede, S. 48 und 34): «Im 13. Jahrhundert sind gewöhnlich die Wintberge, eine um die andere für die aus den Kreuzzügen mitgebrachten Armbrüste mit langen Schiessspalten versehen, welche gegen Ende des Jahrhunderts, besonders wenn sie mit Haustein bekleidet sind, am untern Austritt einen dreieckigen Schnitt annehmen. Diese zu Anfang aussen eng, innen weit, mit waagrechter Decke und sehr stark gesenkter Sohle, wird im 15. Jahrhundert kürzer und nimmt im 16. und 17. Jahrhundert alle möglichen Schlüsselloch- formen an.* Ausserdem habe ich in burglichen Einzelschriften noch folgende Auslassungen gefunden: Ed. Hering bemerkt in „Schloss Spessburg" (Strassburg, 1879) S. 16, dass gegen die Kitte des 13. Jahrhunderts u. A. hohe enge, vierseitige und nach innen sich sehr erweiternde Mauer- schlitze die früheren niedrigen rundbogigen Schiessscharten ersetzten, und Fr. Krieger führt in „Burg Hornberg* (Heilbronn 1869) S. 22 für die Zeit vom 15. bis 17. Jahrhundert Folgendes aus: „Im 15. Jahrhundert finden sich Schiessscharten noch selten angebracht, und zwar in den untern Stockwerken für leichte Röhren bestimmt. In der ersten Hälfte desselben erweitern sich die Schiessscharten von innen nach aussen, indem insbesondere ihre Sohle nach aussen zur Auflage de- Gewehres sehr stark sich herabsenkt.1' „Gegen das Jahr 1500 zu werden die Schiessscharten kleiner und enger und erweitern sich vielmehr nach innen/1 „Vom 16. Jahrhundert an erhalten die sehr schmalen Schiessscharten zum Durchstecken der Schiessröhre unten auf beiden Seiten einen drei- eckigen, später wohl auch runden Ausschnitt, bis sie zuletzt allerlei spielende Formen, z. B. Kreuze annehmen." — Was nun die Angaben v. Cohausens betrifft, so finden sich zunächst zwei schmale, 2 m lange Schiessspalten mit drei- eckigem Ausschnitt am unteren Ende (Fig. 270) u. A. auch schon in dem unteren Wehrgange der Schildmauer der zwischen 1208 und 1220 erbauten Burg Ehrenfels am Rhein. Dieser Ausschnitt kommt also (u. zw. auch bei „rheinischen* Buryen i schon früher als gegen Ende des 13. Jahrhundert* vor. Andrerseits erinnere ich mich so langer Schiessscharten aus anderen Burgresten (abgesehen von den weiter vorn erwähnten Waldeck und Neuleiningen) nicht ; dieselben sind also im Allgemeinen jedenfalls sehr selten. ') Es erhellt das am besten daraus, dass Jahns, der in seinem Handb. d. Kriegs- wesens die einschlägige Literatur so fleissig benutzt hat, ausser der oben angeführten Bemerkung über die „Stufenscharte- und einer späteren über die Scharten für (grösseres) Pulvergeschötz (S. 1162) gar nichts über mittelalterliche Scharten enthält. Auch Wörner u. Heckmann, die in ihren Aufsätzen „Ueber mi ttelaltr ige Ortsbefestigung* zu Heft 1 u. 4 des ,Corresp.- 361 Die Kreuzfahrerbau ten in Syrien zeigen durchweg diese lange Form 'kr Charten — meurtrieres tres-plongeantes, Rey, Etüde a. 0. S. 15, der i'/ufügl: identiques ä Celles que nous voyons usitees en France (Ums le cours du Xlle (!) $Mt. Die dreieckige Erweiterung bildet nach Rey's Zeichnungen bei den- < l\m nicht die Regel.1) Dagegen zeigt sich bei einigen Scharten des Krak des /jnaJiers (PI. 5 und 7) eine kreisförmige Erweiterung in der Mitte oder auch ein lininandergehen des oberen Schlitzendes in drei kurze Spitzen. Die »sehr stark gesenkte Sohle" findet sich bei diesen Bauten nur mitunter ü n. 0. Fig. 29) auch bei den Scharten der Wintperge. Bei deutschen Burgen mir Aehnliches bei Zinnenscharten bisher nicht bekannt geworden, und so haben 4ilb die wagrecht durch die Brüstungsmauer gehenden Scharten z. B. des 1368 •aub'ii Berchfrits von Burg Schwalbach nur die Länge von nahezu einem !«*r.2) Dies ist aber auch zugleich die ungefähre Länge, welche, soweit meine Imvhlung reicht, selbst bei Scharten für Hakenbüchsen, also jedenfalls bis in U>. Jahrhundert hinein als die am meisten übliche erscheint. Jedenfalls wird >iVh nicht durch die vorhin angeführte Bemerkung v. Cohausens zu der An- )e verleiten lassen dürfen, dass etwa allgemein im 15. Jahrhundert die -.-scharten kürzer geworden wären. Andrerseits kann ich freilich auch nicht dem Grunde zustimmen , aus '-in nach v. Essenwein's Meinung sowohl bei der Armbrust als auch noch r Hakenbüchse eine möglichst lange Schiessspalte nothwendig war. Derselbe »t a. 0. S. 257: „Von Anfang an war es bei der Gonstruction des Bogens und der Armbrust nothwendig n. der Schiessscharte nach lothrechter Richtung möglichste Ausdehnung zu geben, so dass tze, welcher seine Waffe so tief, als die Breite der Scharte es zuliess, in diese einlegte, e Freiheit der Bewegung hatte, wenn er sie mit dem Geschosse von oben im Bogen in r Ebene vor seinem Gesichte nach unten schwang .... Mit Einführung der Feuerwaffen h zunächst das Vejhaltniss nicht. Für die Handbüchse sowohl als für die Hakenbüchse Ijts anderes war, als ein grösseres Exemplar der Handbüchse, welches, weil zu schwer, halten zu werden, unten einen Haken zum festen Auflegen hatte) bedurfte es eines langen m sie gerade so, wie die Armbrust, lothrecht von oben herunter einzuführen." •/i gestehe nun, nicht wohl zu begreifen, weshalb man mit den hier ge- Wiusswaffen, um zu zielen, zuvor einen weiten Bogen von oben nach *hreiben musste und dazu eine möglichst lange Scharte nöthig hatte, zu- der die beiden Bogenwaffen, noch die Hakenbüchse in den Schiessschlitz Tigebracht werden konnten. Mit der letzteren besonders war ja ein Zielen 'i f nachdem sie fest auflag , und es ist nicht abzusehen, wcsshalb man ht einfach gleich in wagrechter Richtung in den dafür bestimmten Aus- fn£r«*schoben haben sollte. Wie wir sehen werden, ist denn auch bei n Zur Hakenbüchsen für solche vorbereitende lothrechte Bewegung zu- \bhildung einer grösseren Anzahl (37) von Scharten bringen, bemerken nichts über f-'^K^^^hichte ihrer Form und geben dazu grösstenteils weder die Masse noch selbst selben an. l»eruht allein Anscheine nach auf Ungenauigkeit, wenn liei der Aussenansicht diese »lmassig vielmehr nur als eine Gabelung des Schlitzes erscheint. ?recht, d. h. ohne tasonders gesenkte Sohle. Die eben bezeichneten Scharten 'ei ten gleichmässig gegen die Mitte hin abgeschrägt, so dass hier die Scharten- :"i62 meist gar kein Raum. Der weitaus wesentlichste Zweck der Länge der Schiess- scharten — die sich ja auch (vgl. weiterhin) in wagrechter Richtung findet — ist natürlich der, dein Schützen möglichst weit auseinander- liegende Zielpunkte zu gewähren. In Frankreich bestanden nach Viollet-Le-Duc a. O. die Schiessscharten seit der Mitte des 14. Jahrhunderts aussen nur in einer einfachen oder am unteren Ende ausgeschnittenen Spalte, die aber auch häufig durch eine sie in der Mitte durchschneidende Querspalle zu einer Art von Talzenkreuz (croix pattee) ge- staltet wird. Scharten von diesen Formen finden sich in Frankreich seit dem 15. Jahrhundert allent- halben ; sie waren endgültig als die besten ange- nommen, da sie sowohl den rasanten als einen Bogenschuss gestatteten (Fig. 27 \). {Der hier - nach Viollet-Le-Duc — gezeichnete „Bogenschuss' '**. durch das obere Ende der Scharte dürfte bei der ■^ Unsicherheit des Treffens und der Leichtigkeit des Pfeiles freilich wenig Werth gehabt haben. Ueber die Einführung der Scharten für Feuerwaffen in Frankreich s. weiter unten.) Was nun unsere deutschen Burgen betrifft, so bietet zunächst Fig. 272 und 273 Innenansicht Fig. 271. Hg. 273. Fig. 272. und Durchschnitt einer sorgfältig gemauerten Armbrustscharle mit vorliegender Kammer. Dieselbe findet sich (neben einer Anzahl ganz ähnlicher) in dem nörd- lichen Theile von Landsberg (Wasgau) u. zw. in dem östlichen Eckthurme des- selben. Wie an anderer Stelle begründet, ist dieser Burgtheil wahrscheinlich im 14. Jahrhundert erbaut worden. Die eigentliche Scharte durchbricht die Mauer in schräg nach links geneigter Richtung, um eine vollkommene Bestreichung der hier- hin sich erstreckenden Ringmauer zu ermöglichen. Der äussere Theil der Scharten- sohle ist nach unten abgeböscht. Die Scharte selbst besteht nur in einem bis auf 8 cm verengten, 1,37 m langen Schlitze, während die Kammer 1,80 m hoch ist. Weitere Formen von Armbrustscharten (von aussen gesehen) zeigen dk1 Figuren 274 bis 27*1. Die erste, von geringer Grösse und durch ihre Erweiterung nur am oberen Ende auffallend, findet sich über dem äusseren Hauptthore der Ortmi- burg im Wasgau, die zweite Form, noch kleiner, (die Masse konnte ich hier wie dort nicht nehmen) mehrfach an der äusseren Befestigung von Regensburg, die drille 363 1 A figm F. 275 Fig.276. Shiirle je einmal auf den drei Aussenseiten des Kirchthurmes von Allensbach bei Konstanz. Hier sind die beiden wagrechten Schlitze 45 cm, der senkrechte 1 m ■i/ifr und gegen 7 cm breit. Die Schartennische A hier — anders als bei Fig. 272 — durch eine •/ifinp, die Schiessschlitze enthaltende Steinplatte /'shlossen und gestattete so, die Armbrust noch ihcr an die Mündung zu bringen. Andrerseits ist i»r zwar nicht die Schartensohle abgeböscht, dafür Ut auf der Innenseite der zwischen den beiden .lirrechten Schlitzen befindliche Theil der Platte ;vn diese hin abgeschrägt. Wurde es hiedurch i dem unteren Schlitz ermöglicht, mit dem •rhossp näher an den Thurmfuss heran zu kommen, so konnte diese Abschrägung dem oberen Schlitz wohl nur den Zweck haben , mehr Licht einzulassen , da, schon vorhin bemerkt, es wenig Zweck haben mochte, hier in der Richtung i oben hinauszuschiessen. — Wie wir gesehen haben, passt der oben angeführte Satz v. Cohausens, die Schiessscharten zu Anfang (bis zum 15. Jahrhundert?) aussen eng, innen mit wagrechter Decke und sehr stark gesenkter Sohle seien, auf die hier näher be- Itcfi Armbrustscharten (von Ehrenfels, Ortenburg, Burg Schwalbach und Allens- sehr wenig.1) Derselbe giebt also jedenfalls nicht die massgebenden Merk- für ein höheres Alter unserer Scharten an. Ebendiese Beschreibung passt >eits vollkommen auf eine weiterhin zu behandelnde Schiessscharte (von jstein in Tirol), die aber durch die Vorrichtung zum Auflegen des Gewehrs ■'»ii der Feuerwaffenzeit angehörend sich ausweist. Di> Armbrust - wie vollends der Bogen — eignete sich ihrer Art und uh nicht dazu, beim Gebrauche irgendwo fest aufgelegt zu werden, wie wir rh in zahlreichen alten Abbildungen dieselbe immer nur freihändig gebraucht f>ie Armbrustscharte bestand daher zweckmässiger Weise wesentlich aus itkrechten Schlitz, eben weit genug, um den nahe davor abgeschossenen it und sicher, und zwar nach Erfordern auch in einer etwas schräge nach £*n. !<>rs als mit Bogen und Armbrust verhielt es sich mit den älteren Hand- ln. Wir wissen, dass die Hakenbüchse, die erste Handfeuerwaffe, r< *naueres Schiessen gestattete und die zugleich mit unserer heutigen iVhkeit hatte, zum Zwecke besseren Zielens und Hemmung des Rück- #?r unteren Seite des Laufes und dessen vorderem Ende nahe einen h v. L. Affler, Gesch. der Festung Tim (ebd. 18X1) S. 36 hat sojfar ein dur- fte des 1«4. Jahrhunderts erbauter Thurm (Vleichzeitijje) Sc hiesssch arten, die sich nur ein Geringes erweitern. Danach würde es also schon Armbruslscharten dieser Form 364 „Haken" zum festen Auflegen des Gewehres trug. Sowohl das Gewicht der Waffe als die noch wenig vollkommene Vorrichtung zur Entzündung der Pulverladung ge- statteten ein freihändiges Schiessen nicht. Nun liegt es aber auf der Hand, dass wenn man zum Zweck des Zielens die Büchse seitlich um den Auflagepunkt drehte, der davor befindliche Schiessschlitz sich alsbald als zu eng erweisen mussle, und es vernothwendigte sich daher für die Handfeuerwaffen eine Verbreiterung der Schiess- spalle, welche Verbreiterung besonders, wenn eine besondere Vorrichtung zum Auflegen nicht vorhanden, zugleich zum Durchstecken des Gewehrlaufes nöthig war.1) Diese Erweiterung der Schiessspalte an ihrem unterenEnde und das häufig nach innen davor angebrachte wag rechte Holzstück zum Auflegen sind daher vor Allem die sicheren Kenn- zeichen einer Scharte für Pulvergewehre. Was die Erweiterung betrifft, so begnügte man sich zunächst wohl hie und da — z. B. bei dem im 13. Jhdt. gebauten Mantel von Ortenburg im Wasgau - bei vorhandenen Armbrustschlitzen in Sandstein dieselbe in wenig sorgfältiger Weise mit dem Meissel zu bewerkstelligen. Bei der Herstellung neuer für Pulverwaffen bestimmter Scharten gab man der Ausweitung verschiedene Formen: die einer all- mäligen Verbreiterung des Schlitzes oder die eines Kreises. Die Kreisform findet sich auch unten wagrecht abgeschnitten als (ungefährer) Halbkreis, und ebenso ist F|9-2"' Fig.278. F.g.279. Fi9-280- bei der allmäligen Ausweitung das untere Ende entweder rund oder mit wagrethteni Abschluss. (Fig. 277 vom Greiffens t ein im Wasgau, 278 Hohennagold in Württemberg, 279 Taggenbrunn in Steiermark und 280 Kammerstein in Steiermark.) ') Diese zumeist kreisrunde Erweiterung wird regelmässig als (lediglich) zum Durchsterken des Gewehrlaufes bestimmt bezeichnet. (So auch VioIIet-Le- D uc, Dict. : L'urliilerie ä fta eml alor* modifier de nouveau la forme des meurtrüres. Cellesei ne te compo3erent plus que de trow rattds poar passer la gueule du mouequet avec une mire au-de&sus.) Aus gleichzeitigen Darstellungen in Bild oder Wort lässt sich diese Frage meines Wissens nicht entscheiden; indes--*« würde, wenn man immer das Rohr durch die Scharte gesteckt hätte, schwerlich, wie so häutig der Fall ist, davor eine besondere Vorrichtung zum Aullegen angebracht worden sein und vor Allem L-4 zwischen dieser Vorrichtung (s. darüher weifer hinten) und der Schartenmündung regelmässig eint grössere Entfernung als zwischen dem (dahinter zu hakenden) Haken der BQchse und der Mündung derselben. Endlich liegt auch vor der Auflage- Vorrichtung nicht immer eine zum Durchstecket! hin- länglich weite Stelle der Scharte. So bei der oberen Oeflhung der Scharte Fig. 292, und bei den hie und da (z. B. auf der Innenseite des Thorbaues von Taufers in Tirol) sich findenden Scharten von überhaupt so winzigen Abmessungen, dass an das Durchstecken eines plumpen Uewehrlaufp- nicht gedacht werden kann. - v. Essen wein schreibt freilich (Kriegsbauk unst 857): „Der Rauch, der beim Schusse entstand, würde indessen im Innern hinderlich gewesen sein, und so musle unler allen Umständen die Mündung aus der Scharte herausgestreckt werden"; allein ich meint'. 365 Wie mannigfaltig: dabei das Massverhältnis zwischen dem Schlitz und Oni'jlerang sein kann • . U- t'r> ! crerzutel zl ganz ; -rT'fiH'miistJzeigeniite • harte 285, Fig. 288 den Mauerdurch- fler Scharte 286. i'fi die Weite des Schlitzes wie NfJuiifT ist eine sehr verschiedene. inen bisherigen Messungen wechselt Crsterem zwischen 2 und 20, bei zwischen 15 und 45 cm, je nach- 'ür Handbüchsen oder für liegen- ullz bestimmt sind. Bei den Ge- irlvn musfl, wie hier eingeschaltet a. die Scliiessöffnung entsprechend '/(■bracht sein und die (in der rtt-rliche) Schiess- * /anglichen Raum ie des Geschützes (nebenbei unge- 293 sind wie vorher 289 und 290, sowie weiterhin 308, 313 und 316 Aufnahmen enl- nommen , welche Wörner und Heckmann jedoch _ __. ohne nähere Angabe im Cor- ** ' resp.-Bl. d. Gesa mm t- vereins 1881, 1 mittheilten. Wegen der Aehnlichkeit, welche manche der aus Kreis und senkrechtem Schlitz zu- sammengesetzten Scharten mit einem Schlüssel- loch haben, nennt man dieselben auch wobt Schlüssel scharten.1) Erscheinen dieselben, anstatt aufrecht zu stehen, als wagrecht liegend, so haben wir die sogenannte Maulscharte. Dieselbe, unter den Scharten überhaupt Fig.298. Fig. 300. Fig. 301 ') Wenn, wie weiter vorn angeführt, nach v. Cohausen die Scharten seinerzeit .alle m n . Ueacli. d. Haaren Ysenburjr u. Hiin einem runden Flankirungsthurm der Frankenburg (Wasgau) hat (Fig. 319 a) eine äussere etwas ovale und (ebd. b) eine innere einschliesslich der Scharten- enge viereckige Form. Sie kommt auch als aussen viereckige Maulscharte mit Abstufungen nur an den beiden Schmalseiten vor, so am Rhemlhorthurm zu Konstanz. Häufiger findet sich jedoch diese Scharte j) in der Doppelform Fig. 320 bei spateren Burgbauten besonders im Westen unseres Gebietes. Fig. 315. so in Landstuhl (Rheinpfalz), Fleckenstein (Wasgau), Hochberg und Neueberstein (beide in Baden), Ähnlich ohne Ab- stufung in Sehoeneck (Wasgau) u. s. w.'l Fig. 321 giebt noch einen bezüglichen Mauerdurchschnitt von einem „Römerthurm" (!) bei Lutz im Tiroler Innthal und ') Für dieselbe würde „ Stufe nsc harte" eine passende Bezeichnung »ein, wenn nicht eine Verwechselung mit der weiter vorn behandelten Stufenscharte v. Kriegs und seiner Nachfolger iii befürchten wBre. ') Durcliaus unrichtig ist es hienach, wenn nach Jahns, Kriegsw. a. O. S. ] IM sirh Fig. 319. Fig. 321. üi einen solchen vom un- teren Burjrlhor von Land- -tuhl. Hier sind die Scharten -i-hrä|r angeordnet (vgl. da- rüber weiterbin), um den Zu- suig besser bestreichen zu .. , . Kinnen, undihreEngemündet "■ s n eine geräumige Kammer. (Fig. 323 die n-hle Scharte in grösserem Massstabe.) Eine eigentümliche Vorrichtung, um j verhüten, dass eine Kugel von aussen die Scharte eindringe, findet sich in der arburg (Bayern). Dort ist — Fig. 324 »} in die entsprechend ausgerundete Schar- irtige eine hölzerne Kugel eingefügt, (ehe zwecks Durch- itung des Gewehr- fts durchbohrt ist I sich nach allen •'ii drehen lasst, so man überall- srhiessen und, die Kugel Fin "n er drehend, auch die Scharten- ganz schliessen konnte. Das loch war natürlich weit genug, man noch über den Lauf hin- zielen konnte. Eine ahn- Vorrichtung ist noch bei dem •rk des Laufer Thores zu i b o r g vorhanden, nur dass jstatt der Kugel eine mit einem versehene, um ihre senk- Axe drehbare hölzerne Spin- der Schartenenge ange- ist. *) f, hieran anknüpfend, ein- i't werden mag, findet sich - auch eine Vorrichtung ■ Schiessscharte ganz zu ver- n. Bei Scharte 326 ist zwischen der die Schiessspalte enthaltenden Steinplatte i Auflegeholz auf beiden Seiten der Nische eine senkrechte Spalte in der ■ arten mit abgetreppten Wangen (nur) zuweilen bei offenen Ratte ■ v. Essenwein, Kriegsbauk. 258. Ausser dem Vorigen Viollet-Le-Du 1 r .^M-, Fig. 324-. Fig. 325 Fig.326. Mauerdicke ausgespart,1) welche auf der einen Seite tief genug hineingeht, um eine noch vorhandene Scliiebetliür ganz in sich aufnehmen zu können. Ebenso ist hei Scharte 302 die auf beiden Seilen der Schiesskam- mer sich zeigende senkrechte Spalte (23 cm breit und 27 tief) gewiss nur dahin zu erklären. dass mittelst ein- zelner indieselben auf einander gelegter hakenför- miger Hölzer die Scharte natli aussen abgeschlossen werden konnte. (Eine ähnliche Vorrich- tung in grösserem Massstabe findet sich in dem Thorbau derselben Burg, vgl. S. 326.) Einen eigentümlichen, pwh- nasenarlig vorstehenden Schild Mir Deckung des Schützen zeigt die Schiessscharte der Ronneburg aus der Zeit gegen 1550, Fig. 3i< (aus Kunstdcnkm. im Ghzth. Hessen, Kr. Büdingen, S. 260). Bei den bisher behandelten Scharten standen die Bestandteile ihrer Figuren unter sich in un- unterbrochenem Zusammenhange ; es kommt jedoch auch der umgekehrte Fall vor, besonders in der Weise, dass die eine Schartennische abschliessende Steinplatte mehrere von einander getrennte Schiess- öffhungen enthüll. Beispiele mannig- faltiger Art bieten u. A. der Thor- bau nebst An- schlüssen von Taufers (Fig. 326 bis 328) und ein Ecklhurm des Zwingers von Prozelten am Main (Fig. 329 bis Fig.330. 331). 326 a und b F. 327. Fig.328. Fig.329. b. ') Auf der Zeichnung forlgelassen, i i beeinträchtigen. l bei dem kleinen Massstabe die Deutlichkeit nichi 371 'tiüiült oben und unten je eine in der Mitle erweiterte, bzw. stark gesenkte Maul- •iliarte1) und dazwischen eine einfache Schlüsselscharte. Die Prozeltener Scharten .■■■kirnen sich dadurch aus, i kus die ungewöhnlich starken Steinplatten fast ihrer ganzen x lliviie und Dicke nach zu all- • ili^-ji Abschrägungen nach In Scharten Diündungen hin ; .msjicineisselt worden sind. >' An-.-erdem scheint man sich im- eine größtmögliche Man- ir'falligkeit inder Zusammen- 'i-llung der Figuren zur be- fiq 332. «indcren Aufgabe gemacht zu f'9- **'• n«n. So ist mit der Schlüsselscharte bei 329 eine kreisrunde, bei 330 eine Maul- liarte und bei 331 eine senkrechte Schlitzschartc verbunden, eine andere Nische illiält ebenso zwei Schlüsselscharten übereinander u. s. w.a) (lieber den Thurm- iii selbst s. S. 376.) Die Scharte Fig. 332 von einem halbrunden Mauerthurm zu ille theile ich hier noch ihrer hervorragenden Eigentümlichkeit wegen mit.3) Wenn ausserdem bei mehreren der bisher schon mitgetheillen Scharten durch nvei Auflegehölzer (bzw. die dazu ausgesparten iln-r der Seitenwände) die Benutzung ebenso l'T Ausweitungen der Schartenmündung ermög- il oder doch erleichtert war, so zeigen eine nthümliche, hieher gehörige Einrichtung die mrten des zweitobersten Geschosses des runden ififrits von Neustadt (Mecklenburg) Fig. 333. r bildet die Aussenseite der unteren Bank eine k gesenkte Sohle für nach unten gerichtete fi-sp. Darüber und weiter nach aussen gerückt, -t der (oben wagrechte) gemauerte Bogen ein li-s Auflager, und als drittes erscheint der noch 1»t wieder mehr nach innen zurück einge- ■rte dünne Balken, dessen Benützung als solches iir Höhe des so zur Verteidigung eingerich- Fensters freilich nicht unmittelbar vom Fuss- i aus möglich wäre.4) Hg. 333. Zwei dicht über einander durch die Ring- ■> Die, wie hier, ein Schiessen lediglich nach unlen gestaltenden Scharten nennt man -cha rttn*. ') '.Hü und 331 zeigen in Wirklichkeit noch je eine enge die Mitte senkrecht durch - • mle Spalte, die nur durch eine ungewollte nachträgliche Trennung der beiden Steinbutten •> Nach Bau- u. Kunsldenkm. d. Prov. Sachsen a. 0. 8. 328. ') Oleichwohl wird derselbe den angegebenen Zweck gehabt haben, da nicht anzunehmen man etwa zur Befestigung des mehrere Meter starken Mauerwerkes einen so verlinllni-vs- I 'innen Balken verwandt und derart offen durch das Fenster geführt haben sollte. 372 Flg. 33*, Fig.335. mauer gebende Schiessscharten mit verschieden geböschter Sohle finden sich in Veldenstein. (Fig. 334 Mauerdurchschnitt.) Aehnliches im Nebeneinander bieten die sogenannten Hosenscharten. MBH Naturgemäss soll die Scharte ein Schiessen zunächst nach fl^^H ^^^H rl e r Stelle hin ermöglichen, welche hauptsächlich gegen Angreifer ^H I ^^| zu vertheidigen ist. Liegt diese Stelle — etwa ein Thor — nicht L^ I ^8 in grader Linie vor der inneren Mündung der Scharte, so ist letzlere ^^k^ I ^^^J in schräger Richtung durch die Mauer gebrochen und die Wen- jfl^Bj ^^H düngen derselben sind in gleicher Weise abgeschrägt. Ein Beispiel ^H Lmh boten schon die beiden ein Thnr von Landstuhl flankirenden Scharten ^^^^ ^^Wi Fig. 322, ein weiteres in ähnlicher Lage zeigt Fig. 335 von Hohen- klingen im Cant. Schaffhausen. (a b ist hier eine in der Schartenenge eingemauerte Steinplatte, welche den Schiessschlitz enthält.) Liegt das Ziel auf beiden Seiten der Scharte, so finden sich, je- doch im Ganzen recht selten, die vorhin genannten Hosenscharten mit zwei schrägen Kanälen, welche Einrichtung vor derungetheiltausgeweiteten einfachen Mündung den Vortheil grösserer Sicherheit vor etwa von aussen in die Scharte geschossenen Kugeln ge- währt. Fig. 336 und 337 zeigen im Mauerdurchschnitt Hosenscharten aus den Ringmauern von Greifen- stein in Thüringen, bzw. Planta in Tirol. Letz- tere hat zwei sich in der Mauerdicke kreuzende Schusskanäle und ist für zwei Schützen berechnet. Fig. 338 ist eine dreitheilige Hosenscharte für Hakenbüchsen aus Neueberstein im Schwan- wald (nach Näher, Deutsche Burg a. 0.1, Fig. 339 eine wesentlich anders gestaltete aus einein Batteriethurm der Küssaburg (Südbaden) für Geschütz. Fig. 340 zeigt die drei Innen mündungen derselben.1) Eine den Hosenscharten verwandte Einrich- tung ist die, dass mitunter von einer Kammer zugleich eine Scharte für Handfeuerwaffen und eine solche für liegendes Geschütz ausgeht. Ein Bei- spiel bietet der eine halbrunde Eckthurm von Mägdeberg im Hegau, vgl. den Grundriss Fig. 341 (Gesammtplan Fig. 583). Hier bestreicht die Scharte a für grösseres Kaliber den im äusseren i Zwinger Z herauf führenden Burgweg seiner Länge nach, während eine von der einen Seitenwand der i: soo. Kammer nahe der Decke schräg abgehende Scharte c f jg 33g für Handbüchsen direct auf das Eingangsthor zur ') Naher bemerkt a. 0., dass hiebet eine Kanonenscharte mit zwei Scharten für Hilen- büchsen verbunden sei. Letztere sollen jedenfalls die beiden Süsseren sein, doch fehlt zu dieser Fig. 336. . w . Fig. 337. Fig. 338. 373 Fig.3W. inneren Burg b gerichtet ist. Fig. 342 giebl eine Ansicht der beiden äusseren Schartenmündungen, deren grössere spflter grösslentheils zuge- mauert worden ist. Bei einer Bastion zu N ü r n - berg ifig. 357) gehen von ein er Kammer vier in fiie*=]öcher aus. Nicht immer frei- lich ist das zweite von einer Schartennische iu- seillich schräg durch !ii- Mauer gehende Loch l'ichfaJIs eine Schiess- -harte. Wenn vor iner mnenmündung -r Raum zu enge ist, ii dort eine Schuss- ifle in die Richtung i,e>es Seitenkanals ngen zu können, ist derer vielmehr nur u bestimmt , dem tlipidiger einen Ausblick in -'-Iben Richtung zu gewähren. IVi-;piel bot bereits die Scharte Täufers, Fig. 326 a und b, der Kanal r auf den Platz un- >-lbar vor das äussere Burg- gerichtet ist. (Die Innen- ilung gestattet zugleich ein hieben dos Auflegeholzes, für »•■; in der gegenüberliegenden ■ ii wand das kleinere Loch !-(>art ist.l Ein weiteres Bei- tindet sich auf Hohlands- im Waspau (Fig. 343 a, b 'ind Austsenansicht, Fig. 344 furi'hschnitt), wo der Sehkamit o in gleicher Weise die Richtung auf ein es Thor hat. Zwei solcher Spahlöcher gehen endlich von einer ganz ein- . jedenfalls auch zum Schiessen zu benutzenden Scharte in der Ringmauei rjr Hausach {Schwarzwald) aus (Fig. 345). Dieselben sind 17 cm breit, ca hing, 26, bzw. 40 cm hoch und mit Backsteinen ausgefuttert. — Fig.3«. FigJM Rg.3*V _' aller Orund; sie liegen ;cbussk«iäle all dies«. demselben .Niveau, wie die mittlere und haben supur norli 374 Hie und da wurde eine Seitenbestreichung der Ringmauer dadurch ermöglicht, dass an geeigneter Stelle die Fortsetzung derselben in gebrochener Linie weiter hinaus- gerückt und in dein so entstandenen Knick eine Schiessscharte angebracht wurde. Am Einfachsten war dies da zu bewerkstelligen, wo, wie bei Fig. 346 vom Mägdeberg im Hegau, die Linie der Ringmauer in zweifachem Winkel (Knie) gebrochen wurde,1) und das damit gewisser massen eingeschobenene Zwischenstück der Mauer rig.a 3. jang gemig ist (60 cm), um für die Mündungen einer direct hindurchgeführten Schiessscharte Raum zu bieten. Minder einfach gestaltete sich das Anbringen der Scharte bei Fig. 347 von Altbodmann am Bodensee, indem hier der eine Theil (a) der Mauer nur um den grössten Theil ihrer Stärke vor den anderen (b) hinausgerückt ist , im Uebrigen aber in gleicher Richtung weiterläuft. Um hier eine Scharte zur Bestreichung der Aussenseite von b rig.jw. anbringen zu können, musste der vorspringende Mauertheil a auf der Seite des Hofes d erst durch eine (nach oben muldenförmig auslaufende) Nische, vgl. die Ansicht, in entsprechendem Masse verdünnt werden. Die dann unmittel- bar vor der hinteren Nischenwand und in gleicher Richtung mit dieser durchgebrochene Schicssscharte (c) liegt aber mit ihrer äusseren Mündung noch nicht völlig vor, d. h. ausser- halb der Aussenseite von b, so dass vor dieser fig 347 Mündung in der Mauer b noch eine flache, rinnenförmige und allmälig auslaufende Ver- tiefung — die punktirte Linie des Durchschnitts - aus- gehauen werden musste. Bei der anscheinend nach- träglich aus der Mauer ausgehauenen Nische hat man für die hier postirte Wache Seitensitze stehen gelassen. Bei Fig. 348 von Reifenstein am Brenner ist die Mauer nur in stumpfem Winkel gebrochen, und die (1,60 m hohe) Kammer musste daher noch weiter in die Mauer hineingehen und zugleich auf der linken Seife eine Ausweitung erhalten — sie wird dadurch ausnahms- weise zu einer fünfseitigen — damit man (über die Bank d e f ) auch dicht an der Mauer entlang schiessen könne. Während hier durch die Schiessscharte e nicht nur der in der Verlängerung der Mauer liegende Haupteingang in die Vorburg, sondern auch die zu demselben hinanführendc Burgstrasse beherrscht wird, ist bei der vorigen ') Um die Scharte anzubringen, genügt natürlich ein Winkel; der zweite gielit der Man« die bisherige Richtung wieder. 375 . 35 schreibt: „Bei Jen Burgen nahendem Winkel der Ring- fy. Ml dasselbe bezüglich einer die Mauer b weiterhin durchbrechenden versteckt »■tiden Polerne der Fall, während bei Mägdeberg, Fig. 346, die Scharte aller- fap nur eine sturmfreie Mauer bestreicht, hier also nur zum etwaigen Schutz gegen «Ine heimlich bis da hinauf Gekletterte dienen konnte. Hielier irehOrt es auch, wenn Näher, Deutsche Burg in Kim finden wir die sinnreiche Erfindung des Vorbaues bei * miiit, um für die Sihiesskamnier den iiöthigen Kaum zu ge- um-n (Kif. 31»). Der .\'ame Erkerscharte dürft« hierfür ■in m-MTiff Ausdruck sein." — Zunäelist vermag ich nicht ein- -Ihii, uns mit der Zweckmässigkeit dieses Vorbaues der „ein- 1 1 ::' Winkel Jer Hingmauer" zu thun habe. Letzterer kommt ij"-rli;iu|i! selten vor, und habe ich auch diese „Erkerscharte" i rlrn mir liekiinnlen bedeutenderen Burgresten des Mainthaies ii' iiesrheii. Dieselbe dürfte danach jedenfalls keine (hier oder l'in.IrH häufigere Einrichtung sein, so duss ein besonderer i.ii Jiifilr zweckmässig wäre. '| (L'ebrigens stimmt liei den von ■ JH-i-''j.'eIferien Figuren (3+9) Ansicht und Grundriss des Vor- «, nie uun sieht, nicht Oberem.) Rg.3W. .Nachdem in IrlViidein die ii|i(.-ächlich iiiinrnunden tnderSchar- iiandelt sind ■ilitv andere n noch ge- ii Ii weiter- f|A4heiIt - ' " ' zunächst "f* f er Fig-350. ,,,.„, . chnisthe * atifg der- irnl öl kt die Vorrichtung zum Auflegen der Hakenbüchse zu bemerken. Wie die beigegebenen Ansichten zeigen, ist die Schartcnnische zumeist flach- n-rwölbt, seltener grade überdeckt, während die weitere Sclriesskammcr wohl (,'-' lang. 20 cm weit. Man sieht hei den Burgen im Huinlhal sehr j-»;efulirte und technisch fein durchdachte Sc hie glucken dieser Art." — Die „Erker' uls-o hier etwas völlig Anderes bedeuten." 376 mauer von Allbodman (Baden), indem hier die Nische mit zwei auf einanderge- legten balkenartigen Holzstücken geschlossen und aus diesen der (nach aussen ver- engte) Schiessschlitz heraus- gesägt ist. Die Herstellung der Scharte dürfte kaum von An- fang an so geplant gewesen sein. Freilich wandte man auch sonst ausnahmsweise Holz bei Herstellung der _. , Schiessscharten an. So auf- "' fallender Weise sogar bei der Fig. 352 a so grossartigen und mit grossem Aufwände erbauten Feste Hohenwerfen im Salzburgischen (Fig. 353a). Mehr wohl zur Verzierung als zur Ablenkung feindlicher Kugeln wurde mit- unter die Schartenmündung mit Buckelquadern — auch solchen von länglicher, leistenartiger Form — umgeben, während die Wand im Üebrigen mit solchen nicht bekleidet war. Beispiele: Schramberg im Wtbg. Schwarzwald und Schoeneck im Wasgau. Bei späteren Batteriethürmen von ,Neudahn (Rheinpfalz) bildet die Mündung das unförmlich grosse Maul einer aus dem Stein gemeisselten Fratze. Das Auflegeholz, welches z. B. bei Scharte 326 die Stärke von 6 zu 9 em hat, ist in der Regel in die Seitenwände der Schartennische fest eingemauert. In anderen Fällen kann dasselbe beliebig eingefügt und wieder beseitigt werden. Eine %353. *'"" Fig. 354. einfache Einrichtung hiefür zeigt Fig 353 von der Ringmauer von Veldenstein, andere, ähnlich wie bei den Balkenriegeln an Thüren die Scharten 298 und 326. Nur wegen dieser Einrichtung zum Einschieben eines Auflegeholzes bin ich geneigt, auch die Scharte Fig. 354, welche sich in dein runden Berchfrit der Wasser- burg zu P I a u (Mecklenburg) im Eingangsstockwerk findet, für eine Schiessscharte zu halten. Sie ist dort zum Ein- lassen von Licht und Luft nicht nöthig, würde auch Ersteres durch den langen und engen Kanal nicht spenden ; wohl aber ist sie grade auf die den Burggraben über- '"r° spannende Brücke gerichtet. Fiq'355' Bei 279 von Taggenbrunn besteht sehr aus- stein an de s 377 lahnisirei« du untere Auflager aus einem eingemauerten platt enförm igen tarfclejn. Eine andere Vorrichtung für das feste Auflegen der Hakenbüchse habe ich i-her nur bei den gegen die Mitte des 16. Jahrhunderts in Wildenstein an der "tiau hergestellten Hauischarten gefunden. irr ist nahe ausserhalb der (15 cm breiten d iS cm hohen) Schartenenge in die wag- ■hlt Sohle der Schartenausweitung ein int« nach der Enge hin sich bis 4 cm ver- wies Loch (a in Fig. 355) ausgespart, ches damit genau der unten dreieckigen ■n des an der Büchse sitzenden Hakens Fig.356, wicht. Bei der roh in unbehauenen Steinen ausgeführten Scharte Fig. 356 vom deberg dürfte die untere Erhöhung in der Schartenenge besonders den Zweck il haben, als Auflager zu dienen. Der Versuch nun, die Zeit der Einführung dieser verschiedenartigen Pulver- -charten zu bestimmen, wird dadurch sehr erschwert, dass nicht nur die Er-- --zeit der betreffenden Burgtheile zumeist nicht feststeht, sondern auch noch Iten in älteres Mauerwerk Scharten überhaupt neu oder solche von späterer n die Stelle älterer eingesetzt worden sind. Was den letzteren Fall betrifft, so befinden sich unverkennbare Pulver- (in Schlüsselloch- und ähnlichen Formen) z. B. in den alten Berchfriten renberg (Tirol) und Pfannberg (Steiermark), in dem 1342 erbauten imi zu Heilbronn und in den unstreitig älteren Ringmauern von Hoh- ■rjf (Wasgau) und Chillon am Genfer See. Auch in der Zimmerischen IV, 34 wird es getadelt, dass* durch nachträgliches Brechen von „Schutz- -Schiessscharten) und Fenstern in die Thürn und Gebew zu Seedorf und t e i n die Festigkeit der Bauten gemindert worden ist. <*sfs Dicht seltene Vorkomme iss ist Kahler anscheinend unbekannt gewesen, wenn er Kriegswesens a. O. S. 455 ff.) hervorhebt, dass die 13+3 und in den folgenden tele Befestigung von Danzig, sowie die „gleirhzeiüg ausgeführte" von Breslau in ihren i bereits damals mit Geschutz-schartan versehen worden seien, die vorn durch „eine -inplatte mit einem runden Loche für die Mfindung des GeschO lies" geschlossen waren. 3. O. S. 339 seihst bemerkt, dass „allen Nachrichten zufolge sich in Deutschland erat lebhafteres Interresse für Beschaffung von Buchsen zeigte", und so (nach Jahns, i t-ifs w. 956) auch im Deulschordenslande 1374 die ersten Bflchsen nachgewiesen sind, icher anzunehmen haben, dass diese Geschdtzsc harten erst durch eine leicht zu be- spätere Einsetzung der betreffenden Steinplatten hergestellt worden sind, um so il* sonstige Beobachtungen auch nicht entfernt auf eine bis zur Mitte des 14. rö ckr eichende Einführung von Pulverscharten schliessen lassen. schon angeführt, stammen nach v. Cohausen die Schlüsselscharten iwendiger Bestandteil ja das runde Loch der Danziger und Bres- t ist — vielmehr erst aus dem 16. und 17. Jahrhundert, und auch r erhielten die Scharten erst .vom 16. Jahrhundert an unten einen Her wohl auch runden Ausschnitt". Ich glaube indessen, dass diese 378 von Köhlers Meinung so weit abweichende Zeitbestimmung gleichfalls eine nicht zu- treffende ist, sondern die Schlüsselscharten sich mit hinlänglicher Sicherheit bereits für die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts nachweisen lassen. Sie finden sich u. A. bei den Burgen Schramberg (Nippenburg) im Würltembergischen Schwarzwalde und Sigmunds krön bei Botzen. Erstere (s. zu Fig. 607) wurde nachweislich 1459 neu aufgebaut, erlitt bereits 1464 eine feindliche Einschließung und zeigt noch verschiedene inschriftliche Jahreszahlen aus den nächsten Jahrzehn- ten; Sigmundskron wurde höchst wahrscheinlich von dem baulustigen Herzog Sig- mund nach 1473 wesentlich neu gebaut.1) Beide Burgen zeigen noch bedeutende Reste, die nach der Art der Wehrbauten als ein — und zwar einschliasslicli der bezeichneten Scharten durchaus einheitlicher — Bau aus jener Zeit erscheinen. Auch bei den allem Anschein nach gegen Ende des 15. Jahrhunderts erbauten Mauerthürmen von Grevenstein (Rheinpfalz) haben die Scharten bereits einen in der Mitte rund erweiterten Schiessschlitz. Wenn die Kapelle zwischen den Berneck-Burgen, aus welcher die künstlicheren Schiessscharten Fig 315 mitgelheilt sind, laut alter Inschrift gleichfalls schon 1480 erbaut wurde, so ist es allerdings wohl offensichtlich, dass die diese Scharten umschliessenden , zum Theil wieder kunstlos zugemauerten Fensterbogen nicht von vorn herein zu Schartennischen bestimmt waren. Ein sicherer Beweis für das Alter der Scharten kann daher hier aus der feststehenden Bauzeit nicht hergeleitet werden, wenngleich man sich leichter schon damals entschlossen haben mag, die Fensterbogen in dieser Weise zu verwenden, als erst später, nachdem die- selben bereits in anderweiter, zweckentsprechend würdiger Weise ausgefüllt waren. Aber nach anderen Bauten scheint man in der That auch solche kunst- volleren Schartenformen bereits in dieser Zeit der letzten Jahrzehnte des 15. Jahr- hunderts hergestellt zu haben. Solche, und offenbar mit dem ganzen Baue gleich- zeitige Scharten, s. Fig. 302, finden sich (ausser den tieferen einfachen Schlüssel- scharten) im obersten Stockwerke eines Eckthurmes von Sigmundskron. Ein weitere.- Beispiel bietet die gleichfalls Tiroler Burg Taufers, aus welcher die Scharten Fig. 299 und 326 bis 328 mitgetheilt wurden. Sie finden sich dort in dem äusseren Thorbau und der anstossenden Zwingermauer und stehen als kunstmässig ersonnene Vertheidigungseinrichtungen auf völlig gleicher Stufe mit den eigenthümlichen Guss- löchern, welche das Thor selbst und ein anstossender Bau zeigen (vgl. zu Fig. 380 1. Dieser Thorbau, der mit seinen Anschlüssen als ein durchaus einheitliches und gleichzeitiges Werk aus der letzten Burgenzeit erscheint, trug nach Staffier, Tirol a. 0. II 249 (1844) „eine Aufschrift, welche besagte, dass die Burg im Jahre 1481 ganz umgebaut werden musste", und es ist doch fast undenkbar, dass man, wenn grade dieser Thorbau einer späteren Zeit angehörte, doch jene Inschrift un- verändert wieder an demselben angebracht haben sollte.2) Aber auch die in ganz anderer Form künstlich ausgearbeiteten Scharten 310 bis 312 gehören anscheinend schon ungefähr derselben Zeit an. 312 findet sieh in einem runden Eckthurme der 1501 neu erbauten Burg Hohen b er neck im Fichtel- ') Vgl. S. 300. Sigmund erwarb, bzw. erbaute ausserdem die Tiroler Burgen Sigmundseck. Sigmundsricd, Sigmundsburg, Sigmundsfreud, Sigmundslust und Sigmundsfried ; Sigmundskron aber war. wie Staffier (Tirol a. O. II 903) schreibt, die Krone unter allen diesen Burgen. *) 1891 habe ich die Inschrift meines Erinneriis nicht mehr gesehen. Die Burg. ti<**li von einem Baumann bewohnt, ist übrigens seit Jahrhunderten ganz dem Verfalle überlassen. 379 Mnrgvt und die in ihrer Eigenthümlichkeit auffallend ähnlichen Scharten 310 und :»IJ von dem nur etwa 6 Meilen südlicher gelegenen Vcldenstein werden daher in dieselbe Zeit entstanden sein. Auch bei diesen Bauwerken findet sich keine jiir einer erst etwa nachträglichen Einfügung oder Veränderung der Scharten. Wenn sonach die hier besprochenen Scharten nicht unwesentlich früher er- liineji, als in der Regel angenommen wird, so leidet das gefundene Ergcbniss i'nfalls auch nicht an innerer Unwahrscheinlichkeit. Da (vgl. Cap. 13) der Ge- dieh der Buchsen für Deutschland urkundlich bis zum Jahre 1346 und insbe- jdere bei Verteidigung von Burgen bis 1365 zurückreicht, so kann es gewiss hl aulfallen, wenn die Entwickelung der für dieselben bestimmten Schiessscharten ir als ein Jahrhundert später — und damit etwa drei Menschenalter nach dem m urkundlich nachgewiesenen Auftreten der Hakenbüchsen1) — als im Wesent- >n abgeschlossen erscheint ; kommt doch noch der Umstand hinzu , dass die •rwaffen selbst in den nächstfolgenden Jahrhunderten keine so durchgreifende ollkommnung mehr erfuhren, dass ein Einfluss der Letzteren auf die Form der ^scharten anzunehmen wäre ! Wenn vollends diejenigen Recht haben, welche, \ Essen wein a. O., meinen, dass die Büchse des Rauches wegen „unter daständen aus der Scharte herausgesteckt werden musste* und die, wie fast arfischriftsteller, angeben, dass das runde (oder ähnlich geformte) Loch der v lediglich zu diesem Zweck vorhanden war, so sollte man sogar annehmen, iV Schlüsselscharte noch älter sei als aus der letzten Hälfte des 15. Jähr- te, und in der That ist V i o 1 1 e t - L e - D u c für Frankreich — wo die Feuer- nahezu gleichzeitig mit Deutschland auftreten — der Ansicht, dass die runde nausweitung, d. h. die einfache Schlüsselscharte den vervollkommneten !en, welche am Ende des 15. Jahrhunderts erscheinen, ziem- t voraufgingen2), eine Ansicht, die dem vorhin für Deutschland gefundenen s fast genau entspricht. Auch v. Essen wein bemerkt ungefähr dasselbe — selbst wenn man '«Walter* bis 1517 ausdehnt — mit den Worten (Kriegsbauk. 259): e noch dem Mittelalter ungehörige Entwicklungsstufe der Schiess- haben wir noch die decorative Ausgestaltung durch schräge Stellung statt -cliten, durch hakenförmige Anordnung, durch Verbindung horizontaler mit dem lothrechten, durch Anordnung runder und halbmondförmiger i zu bezeichnen." Was hiebei übrigens die schrägen Scharten betrifft, [Beispiel weder von dem Verfasser angegeben, noch mir selbst bisher be- >rdt*n ; hakenförmige — vielleicht die einzigen, die es giebt — finden sich n 16. Jahrh. angehörenden Zwingerbastion am Hallerthürlein zu Nürn- ausser einer Senkscharte neben jeder der oberen Geschützöffnungen i Jahre 1410, doch geht ihr Ursprung gleichfalls in da* 11. Jahrhundert zurück. i'ff. r.iis. a. O. : L'artillerie ä feu vint alors modifier de nouveau la forme des meur- 4 ne se txtmposerent plus que de trous ronds j>our passer la gueule du mousquet acec Wäm*. {^uelquefois ces trous tont doubl es avec une rai nitre horizontale entre euur /«* jtorte Orientale (V Anijolsheim (s. ohon Fi#. 314). Mais lex progres rapides que t> #* fews €iH XVe siecle derouteient fort les construeteurs militaire*. . . Ce n'ettt qu'ä :*<:le <£ti* le* Ingenieurs ou urchitectes combinent de crritables meurtrieres ponr la 380 Fig.357. zwei so gestaltete Scharten für Hakenbüchsen von derselben Schiesskammer aus- gehen. (Fig. 357 nach Viollet-Le-Duc, Essai sur Parchit. milit. au moyen age. Paris 1854.) Die Scharte Fig. 303 findet sich in der 1434 erbauten Bockenheimer Warte und ist daher vielleicht die älteste bei uns bisher nachgewiesene Maulscharte.1) Die Maulscharten mit abgestufter Mündung Fig. 318 ff., welche bereits genau treffende Belagerungs- geschütze voraussetzen, bedeuten indessen eine Vervollkommnung, welche wohl im 15. Jahr- hundert noch nicht vorkommt. Diejenigen von Hachberg gehören (nach Näher u. Maurer, Burgen des Breisgaues) einem Erweiterungsbaue des badischen Markgrafen Karls II. an, der von 1553 bis 1577 regierte, und so würden auch die des Land stuhl zu der Erneuerung der Burg gehören, welche inschriftlich 1595 , nach Sickingens Fall, stattfand. Im Uebrigen würde es aber verfehlt sein, anzunehmen, wie anscheinend mehrfach ge- schieht, dass die künstlicheren Schiessscharten, nachdem man sie einmal kennen gelernt hatte, überall den einfacheren vorgezogen worden und an deren Stelle getreten seien. Die nach 1480, bzw. gegen 1554 auf- geführten Wehrbauten der Hohkönigsburg im Wasgau und von Wildenstein an der Donau haben z. B. wieder nur einfach rechteckige Scharten, ja, allem An- scheine nach gleichzeitig angebracht erscheinen bei Sigmundskron die künstlichen Scharten Fig. 302 neben einfachen Schlitzen mit kreis- oder halbmond- förmiger Erweiterung am unteren Ende, bei Schramberg neben Schlitzen dieser Schlüsselform wieder rechteckige Schiesslöcher aller Art ohne Ausweitung und ebenso bei Veldenstein der einfache senk- oder wagrechte Schlitz neben den kunst- mässigen Scharten 310 und 311. Dies Vorkommen so verschiedenartiger Scharten neben einander erklärt sich zumeist genügend daraus, dass die minder einfachen für die leichter beweglichen Handbüchsen bestimmt waren und hauptsächlich nur da angebracht wurden, wo es galt, ein — nach der Tiefe, wie nach beiden Seiten — ausgedehnteres Feld zu beherrschen. Auch andere Umstände können bestimmend auf die Wahl der Scharten- form einwirken. So ist die durch ihre verhältnissmässig moderne Form auffallende, sorgfältig gemeisselte Scharte Fig. 304, welche sich wiederholt in einem Abschnitt der Ringmauer von Halle findet, zweifellos älter als eine regelmässig darunter befindliche, die einfach nur in einem kurzen Schlitz mit viereckiger Ausweitung nach unten besteht. Letztere wurde nämlich offenbar nachträglich in je ein in die Bruchsteinmauer gebrochenes Loch mittelst Backsteinen eingemauert (d. h. in der ') In Bau- u. Kunstdenkm. d. Prov. Sachsen a. O. Lief. VII wird freilich vermulhet dass gleiche, nur etwas kürzere Scharten in der Ringmauer von Halle „vielleicht in das 14. J*hr> hundert zurückgehen" (?). 381 [.mihi Füllung ausgespart), und man wählte die angegebene Form, weil sich dieselbe im! solchem Mauerwerk am leichtesten herstellen Hess. Nach einer schon weiter am milgelheillen Stelle aus liollel-Le-Doe, Dict. als. ist diese Form (abge- tan etwa von der Schlitz- v'rj sonst die einer schon um -.MiHe des 13. Jahrhunderts ehräuehlich gewordenen iibruslscharte. / * \ I'ebrigens kommt auch £. ^ j ü der dreieckige Aus- '"** iili der Armbrustscharten rj- arg ■lark gesenkter Sohle PuJveischarlen vor, so die Scharte Fig. 358 (mit Löchern für das Auflegeholz) ichtiger Stelle der Fronlmauer von Greifenstein in Tirol. Auch andere einfachere Scharten finden sich nach Form und Grösse ganz neden häufig genug gleichzeitig neben einander, so bei Taggenbrunn die '.e Fig. 279 neben anderen rund ausgeweiteten Scharten verschiedenster £s bleibt hienacb noch zu untersuchen, welcher Zelt die Scharten angehären je nachdem sie nach aussen, nach innen oder nach beiden Seiten ihre Aus- • haben.1) Es fehlt auch hier nicht an mehr entschiedenen als haltbaren Behauptungen, ile 360 angeführt, weiss Krieger anzugeben, dass in der ersten Hälfte Jahrhunderts die Scharten sich (mit sehr gesenkter Sohle) nach aussen, •00 dagegen (kleinerund enger geworden) nach innen erweilern. v. Essen - gegen ist der Meinung (a. 0. S. 259), dass allgemein seit .Anwendung von ■n selbst auch kleineren Kalibers die Schiessscharten nach aussen erweitert iit Verlegung des engsten Punktes an die Innenseite" und zwar war dies -icht nach nothwendig, weil .man, um das Laden zu erleichtern, die Ge~ dung nicht zu weit aussen stehen haben konnte, um das Geschütz nicht rückziehen zu müssen". ■ine eigenen Beobachtungen haben nun auch hier nur ergeben , dass ■r ganzen in Betracht kommenden Zeil nach aussen enge Scharten ebenso , wie dahin erweiterte. So finden sich Scharlen (für Handbpchsen endes Geschütz) nach aussen weit auf Hohkönigsburg (Schild- 14S0 s. Fig. 197—199), am Florianithor von Krakau (gleichfalls vom 15. Jahrhunderts), auf Wildensetn (gegen 1550. Fig. 355) und in rt Menge bei der Trost bürg (Tirol) an Bauten, die wohl einer noch -n Zeit angehören (Fig. 211), nach aussen eng auf Schramberg lundskron (nach 1473. Fig. 177), Reifens t ein am Brenner (King- jrburg aus ungefähr derselben Zeit), Mägdeberg (Bau I Fig. 582 letzteren Falk hat die S.: harten enge in der Regel die Form eines einfachen senk- doch kommt auch hier die runde Ausweitung demselben vor (so bei ti r e v e n s t e i n ■r die Enge hat gani die Form eines Kreises (Pajrsberg) oder eines Quadrats. 382 desgleichen), bei den Bauten (am Thor und Batteriethurm) , welche laut Inschrift 1583 Bischof Johann auf Hohbarr, der „diu neglecta ruinosa arx", herstellte und bei den der spätesten Burgenzeit angehörenden Bundthürmen von D o rnec fc (Schweiz, Fig. 608) und Neudahn (Rheinpfalz, Fig. C14). Nach aussen und innen erweiterte Scharten finden sich endlich beispielsweise wieder auf Schrambcrg, Grevenstein (Mauerthumi. Ende 15. Jhdts.) , Payrsberg (runder Flankirungsthurni Fig. 288) und Ehrenburg (Eckthurm des Schlossgebäudt« Fig. 359) t), die beiden Letztgenannten Bauten (in Tirol), die bis in das 17. Jahrhundert hinaufgehen dürften.3) -. ,-q Beiläufig bemerkt, ist die äussere Ausweitung der Scharte '' mitunter eine so flache, dass sie, zumal wenn sie am Ende einer kanalartig verlängerten Schartenenge liegt, für eine Seitenrichtung des Bohrcs, und daher auch als eigent- B liehe Schartenausweitung nicht in Betracht kommen kann. Fio 160 *"te' ^"' Durchscnmtt der bereits erwähnten Schärft* von Neudahn, und 361, die schalenartige Mündung einer solchen von Dorn eck (Schweiz), beide jedenfalls nicht älter als 16. Jahrhunderts. Einige weitere Beispiele (ausser den bereits bisher erwähnten) davon, wie bei gleichzeitigen Bauten ver- r- agi schieden geformte Scharten gleichzeitig neben einander '" beliebt wurden, sind folgende: Die 1484—1503 erbaut erzbischöfliche Moritz bürg zu Halle zeigt Scharten 1) aussen lang und schmal mit guten Quadern eingefasst und mit ziemlich weit nach aussen liegender Scharten- enge und 2) solche mit weiter zurück- liegender Enge, aussen ungefähr qua- dratisch , auch selbst breiter als hoch und mit flachbogigen Mauersteinbögeii überdeckt.') Die Kingmauer der Vor- burg von Reifenstein hat neben der bereits Fig. 348 mitgetheilten Scharte mit fünfseitiger Nische u. A. die beiden Fig. 262 a, b und 363 a, b. Bei Erstem ist die 70 cm hohe Bank zu s/a 'nrt'r Brette stark nach unten abgeböscht bis e:fl »ga zum Schiessloche b. Die Scharte 363 ' hat über einer ganz wagrechten Bank eine einlache Maulscharte, welche sich von 28 cm nach innen bis auf 42 cm er- höht. Die Kammer ist bei beiden 1,45 bzw. 1,30 m hoch. Besonders bemerken*- werth aber ist die Ringmauer der in „spätgothischer" Zeit hinzugefügten nördlichen ') Die HOhe betragt hier in der Schartenenge 16, an den beiden Mündungen 60 cm. *) Wie v. Löffler a. O. S. 189 Anm. bemerkt, nannte man die Scharten, deren Enge in der Mitte der Mauer lag „Schiesszangen", die nur nachausse n erweiterten „ScbiesslAcher". ') Bau- u. Kunstdenkm. d. Prov. Sachsen a. O. S. 3J6. 383 ftlv von Chillon, dos „Friedhofes".1) Ebenerdig wechselt hier der Reihe nach •i.'urhst zweimal je eine nur nach aussen mit einer nur nach innen erweiterten iliarlcab, wonach zwei Scharten folgen, deren Enge genau in der Mitte der iiinfdicke liegt. Wenn sonach bei einer Reihe sicher datirter Bauten bis in das 10. Jahr- . , Thurmes ein vorzügliches Hülfsmittel* ; Näheres darüber wird jedoch nicht •r'-ben. 2) Bei Behandlung des Zeitabschnittes von 1519 bis 1650 bemerkt dann noch iiü, Kriegs w. S. 1162: „Bei Neuanlagen schuf man Scharten, die sich von •h'/i nach Innen bis zu einem gewissen Punkte verengten und dann wieder n das Geschütz erweiterten. Jener Punkt war anfangs der Längenmittelpunkt Scharte; später verlegte man ihn sehr viel weiter nach innen, denn da die •tu 4 bis 5 m dick waren, so lag andernfalls die Schartenenge vor der Mün- r »l«s (icschützes und wurde sehr schnell durch Luftdruck und Pulverdampf u\\\/\u. — Hiebei ist offenbar übersehen, dass die bei so dicken Mauern wohl vorhandene Schiesskammer soweit in die Mauer hineinreichte, dass man ilN die Geschützmündung durch die Schartenenge stecken konnte. Ausserdem ;ib <»s. wie gezeigt, schon früher Scharten, die lediglich nach aussen er- waivn; die Verlegung der Schartenenge „ weiter nach innen* kann dt eine Entwicklung sein, die sich erst im oben bezeichneten Zeitraum vollzog. 'i S. Mittli. d. Züricher Antiqu. Ges. XXII, 4, Tafel 12. ') Wenn solche überall gleichmässig befolgten „Aenderungen" überhaupt festzustellen wären, :u zunächst jedenfalls eine grosse Anzahl sicher datirter und über ein grosses räumliches breit Wer Scharten gesammelt werden müssen. Zur Beibringung solchen Materials ist aber -»«•iis bisher nichts Nennenswerthcs geschehen. (Köhler selbst hebt in einer Anmerkung vit*» hervor, dass er die weiter vorn erwähnten Scharten von Danzig und Breslau - also ht — ..persönlich" ausgemessen habe.) Zwölftes Capitel. Gusslöcher. (EinfQhrung, Formen und Verwendung der Pechnasen. Maschikulis. Verschiedene Form and Anwendung. Auch bei den Deutschordensburgen?) u. m, durch Mauerwerk geschützt, den unteren Theil einer Aussenmauer von oben her beobachten und nötigenfalls durch Schuss und Wurf vertheidigen zu können, brachte man zweierlei Arten von Vorbauten; entweder Maschikulis oder Pechnasen an. Beide Vorbauten haben noch senkrechte, also direct nach unten führende Gusslöcher mit einander gemein, aber sie unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, dass diese Gusslöcher bei den Pechnasen in einzelnen kleinen, zu diesem Zweck angebrachten Erkern liegen, während bei den Maschikulis für dieselben dadurch Raum gewonnen wurde, dass die ganze Brüstungsmauer, oder aber die Aussen- mauer eines oberen Stockwerkes, auf Kragsteinen um mehr als ihre Dicke1) vor die untere Mauerflucht hinausgerückt wurde. Obgleich schon Vegetius die Pechnasen zum Löschen des an den Thoren angelegten Feuers empfiehlt,2) scheinen die Römer dieselben doch kaum angewandt zu haben.8) Die Abendländer haben mit Gusslöchern versehene Vorbauten jedenfalls erst durch die Kreuzzüge kennen gelernt.4) *) So wenigstens der Regel nach; vgl. jedoch darüber weiterhin. — Keinesfalls sind Maschikulis (wie Pechnasen) ohne ein nach unten führendes (seiüich geschütztes) Gussloch zu denken Um so seltsamer heisst es daher in Kunstdenkm. Badens I S. 58 von den Scbiessschirteo Fig. 276: „Mauerschlitze für Pfeile, an der Nord- und Ostseite (des Thurmes) ,mit vorspringen- der Platte, eine Art Machikuli bildend11. In Wirklichkeit sind diese beiden «Platten ganz schmal und lang, ein Stockwerk tiefer als die Scharten leistenartig auf der Aussenseite de» Thurmes in die Mauer eingefügt. Ihr Zweck war offensichtlich nur, den darunter in Resten er- haltenen Wandmalereien zum Schutze zu dienen. Sie stehen also mit den Scharten in keinerlei Be- ziehung und sind ungefähr das Gegentheil eines Maschikuli. •) v. Cohausen, Bergfriede S. 37. ') Die festen Thore z. B. von Trier, Autun, Aosta, Verona zeigen nichts Derartiges. *) Krieg v. H. versucht in den „Anmerkungen" zu Hefner u. Wolf, Burg Tannen- berg S. 72 eine Entwickelungsgeschichte der Maschikulis und Pechnasen, die freilich dadurch nicht an Klarheit gewinnt, dass alles über die Mauerflucht vorstehende Bauwerk, und damit auch die (blinden) Bogenfriese, als „Erkerbauten' bezeichnet werden. 385 [wj bezeichnende Name Pechnase1) — also ein nasenförmiger Vorbau, aus Ailihem Pech herabgegossen wird — dürfte erst spät-, wenn nicht nachmittelalter- i'lii'B L'rsprunges sein. Die Minnesänger kennen nur „Erker",2) die, regelmässig in pöserer Zahl vorkommend, neben perfrit und wichus genannt werden. (Vgl. !ir bei Schulz, Höf. Leben, Aufl. 2, I S. 25 Anm 2 angeführten Stellen.) Be- ■kiiIiT* bezeichnend ist Troj. 25128: Vil erker üz geschozzen Wären oben an Her '■", Ihr iaiie m der schützen here Mit aretnbrwten und mit bogen. Sollte dies dar inne sa: wörtlich zu nehmen sein, so kann der Dichter des ■"juikhen Krieges1) freilich nur unten geschlossene und zumal grössere Erker- ■■itm im Sinne gehabt haben, als die Pechnasen unserer Burgen, denn diese bieten t liiuläiiglich Raum, um durch eine dahinter in der Mauer befindliche fensterartige Alling Kopf und Arme in den vorgekragten Theil hinausstecken zu können, und 'I der Regel nach unten völlig offen.*) Wird man nach dem eben Bemerkten eine lichte Weite des vorgekragten il» lim wagrechlen Durchschnitt) von 72 cm Breite und 54 cm Tiefe, wie sie P't'hnase in Gutenberg am Neckar zeigt, für das etwa mittlere Mass annehmen nii. sii kommen doch auch wesentlich hievon abweichende Massverhältnisse vor. iinlil sich über dem (t haisei t igen) Aussenthor von Hornberg ebendaselbst ein ''irier würfelförmiger — nach unten nur mit rundem Ausschnitt versehener — .in. dass derselbe dem Thorwächter nur dazu gedient haben kann, den Kopf i zu stecken, um den Einlass Begehrenden sehen und mit ihm sprechen zu n. (Ein daneben befindliches Wappen stammt aus der Zeit von 1438 — 1456.) r-rits giebt es namentlich auch so breite wen: dass dieselben in der Mitte noch durch ' inj selbst zwei weitere Kragsteine (im Ganzen < i bzw. vier) getragen werden müssen (Fig. il 3t>i. Letztere nach Merian die Vorder- em später abgebrochenen Thorgebäudes auf vi brücke zu Trier darstellend.) Die solcher t/.) er-.( durch Herimee liiefür eingeführt worden ist. hf Wort wird zumeist abgeleitet von arca, Kasten, nach anderen von areus, Bogen oder :ir.v.ra) Mehrheit von ItOgen {Maschikulis ?) oder auch vom arabischspan. alcor, An- ..nrail v. WOraburg, t 12X7. in-n eigenen Begriff scheint sich der t Tübinger Prof. Schmid von Pechnasen ge- n In meinem bekannten Werke A. v. Hohen berg unterlasst er bei Erwähnung ir, xu bemerken, das* dieselben — wenngleich seiner eigenen Angabe nach (i. B. II, wesentlich überwiegen. (Vgl. Fig. 36G lind 367, von den befestigten Kirchen von Mey, bzw. Chazelles in Lotliringen, nach Migette in Kraus, Kunst- u. Alterth. in Fig.365. n9-3M- Elsasslothr. 111 S. 785 und 65 mitget heilt.) Bei einer anderen, besonders (wenn nicht ausschliesslich) in Tirol verbreiteten Form ersetzt das Dach, bis auf die Krag- steine hinabgehend, zugleich die Vorderwand, so dass die Pechnase (im senkrechten Durchschnitt) als Dreieck über die Mauerfläche hinaustritt (Fig. 372). Wohl hauptsächlich aus späterer Zeit findet sich hie und da eine Pechna*e mit zweiseitigem, sogenanntem Sattel-Dache, wie an dem äusseren Thorbau von Neueberstein in Baden (Fig. 368 aus Näher, Deutsche Burg). Hier mochte der Wunsch , über dem Doppelwappen noch einen mit Benaissanceornamenten reich verzierten Giebel anzubringen , diese Form veranlasst habe». Eine unverzierte Pechnuse mit Satteldach hat die Schön- burg bei Naumburg. In einigen Fällen scheint das Dach ganz gefehlt zu haben rig. 367. Eg jst Ini/dli* (oben Fig. 367) ohne solche die Seiten- .'nuli' allmalig aus der Mauer vorgekragt zu sein. Ausnahmsweise begnügte man sich indessen i'h damit, die Pechnase anstatt auf Kragsteinen if einer einfach aus der Mauer herausgesteckten '•tarnen Unterlage aufzumauern. Beispiele bieten '■ IVdinasen der Ringmauer von Liechten- i. in bei Mödling unterhalb Wien (Fig. 372) und Fig.369. h näher dargestellten Gestalt. Die sonst kastenförmige Pechnase ler, Tirol II S. 822. .-Vliiewneliarten — in der Hegel für Feuerwaffen unten rund ausgeschnitten — it nur eine in cier Mitte der Stirnwand. Ausnahmsweise hat die Pechnase von deren zwei, wenn nicht gar slalt des später eingeflickten Steines inmitten noch i*t eben, wie alle besonders breiten Pechnasen, für mehrere Vcrtheidiger be- ll« seitlich in Lochern zu schiessen, dazu mochte bei den ungefügen mittelalter- i selten hinlänglich Kaum sein. Bei den Pechnasen von Liechtenstein (oben iifft\r eine eigene Scharte, daneben schräge durch die Mauer geleilet, rtnsthor in Köln hatte am Kusse jedes Wimperges eine Pechnase (Ansicht mit nach Wielhase in v. Essenwein, Kriegsbauk. S. 113). Nach Cori > obcrAstcrr. Berchfrite von Spielberg, Thumb, Wachsenberg und seit in der Hohe an symmetrisch vertheilten Punkten. 390 ist nach vorne nicht geschlossen, abgesehen von einem kleinen die senkrechte Öff- nung schützenden Dache, in Gestalt einer zwischen den Seitenwänden befindlichen schräg abfallenden Steinplatte. Darüber aber ist noch hinlänglich Raum, um auch über dies Zwischendach hinweg weiter hinausschiessen zu können. Bei einer dieser Pechnasen ist noch der hölzerne Laden vorhanden, welcher dann zum Schutze des Vertheidigers die Vorderseite derselben bis etwa zum obersten der eingezeichneten Pfeile schliessl. Die schon oben erwähnten , auf Holzbalken vorgekragten Pechnasen von Taufers finden sich den Wehr- gang entlang, der in Fortsetzung desjenigen der Ringmauer unter dem Dache de* „ Kornkastens* hinzieht. Die mit et . fi, diesen Einrichl- ■'»' ' ungen versehene . Aussenwand des Gebäudes bildel zugleich einen nicht auf der Angriffsseile liegenden, jedoch zugänglichen Theil der äusseren Ringmauer , und die Pechnasen konnten nur dazu dienen , einen etwa in der Nähe sich zeigenden oder eine unmittelbare Zerstörung des Mauerftisses ver- suchenden Feind zu beschiessen. Der Kornkasten war (nach Staffier, Tirol II S. 247) schon im 14. Jahrhundert vorhanden. (S. darüber auch Gap. 14.) Noch ungleich ausgedehnter endlich ist die Anwendung dieser Pechnasen- reihen1) beidemPalas vonKatzen- 7. ungen unweit Meran. Derselbe (Fig. 376) steht mit der Rückseite am Rande eines tobelartig ausge- schnittenen Bachbettes und ist auf der Landseite durch einen breiten und tiefen Graben geschützt. Aeussere Befestigungsbauten, die auch kaum aus mehr als etwa einem Thorbau und einer Ring- mauer bestanden haben dürften, sind nicht mehr vorhanden. Da- für ist der durch Umfang und Höhe '■ ausgezeichnete und mit seinen un- teren gewölbten Räumen ent- sprechend stark gebaute Palas oben mit ungewöhnlichen , die ganze fjg.JfO. Umgebung beherrschenden Ver- ') Durchweg verkehrt ist es. wenn Näher, Deutsche Burg, S. 3« schreibt : .Bne fort- .laufende Beihe solcher Pechnasen, welche in Frankreich und der romanischen Schweiz (nur dort?) 391 'ii' i-li'imjjüvomchhingeii versehen. Ueber die Decke des oberen bewohnten Stoek- itI^ ragt die Umfassungsmauer noch um .Manneshöhe hinaus, so unter dem :fi mn Daclisluhle einen ungetheil- ii Heilen Raunt für die Ver- .'i'lijrer darbietend. Die Mauer M aber ist hier durch andert- \> Jlfler hohe und durchschnitt- rhen so breite Oeffnungen (rJirochen, vor welchen weite wen — die Maasse wurden •i n\»-n angegeben - vorge- sind, und zwar nach vom nach den beiden Seiten hin zw. zwei, während die stürm- üi'tst'ite deren nicht bedurfte. ib-ii Schiessscharten, deren -er Pechnasen drei ca. 35 _ . .._ e — auf jeder Seite eine — riuper Ausweitung nach rtg.ir i. ith<, ist zwischen den n noch jedesmal eine runde oder rundbogige - einmal deren zwei — ausgespart, welche als Schiessscharte benutzt werden konnte. tvijd eine dieser Pechnasen (nebst Schiessloch) rauin, Fig. 378 solche von unten aus. der lindet sich vor und über dem Hauptthore ' nach aussen vorgekragt en und deshalb der durch Schösse ausgesetzten Pechnase ein dic- ke erfüllendes Giessloch i n dem das Thor Bauwerke selbst. Fig. 378. in Deutschordenssehlosse Marienburg ist fiuiTviereck dos „Hochschlosses" (Fig. 598) -eh ermöglicht, dass der von der Vor- dem Binnenhofe (A Fig. 379) des ff Thorweg (m) in schräger Richtung ren zu der entsprechenden inneren während das Thor (o) selbst im zu der Thorballe angebracht ist. iiussle sonach vor dem Thor ein ( -iner Blendnische mit fast drei- >se übrig bleiben, in dessen Decke ■<-h angebracht ist. Thrirmen oiler langen Hauern angewendet wurden und hei 60 i-rn Länge meist i hielten, bezeichnen die Franzosen mit dem Ausdruck machicoutis, während .moucliarubie" genannt werden'. — Nur in den liier behandelten Fällen, wo •Iheit einzelner vorgekragter Gu-is.rker handelt. kann> man von .Keinen von ;olche worden alier dadurch niclit zu Mn.«chikulis und elienxo ver-li-lien die harabi jetle Pechiuise, sie mag gross 0.1er klein sein. Fig. 379. Noch eigentümlicher ist dieselbe Einrichtung bei dem äusseren Thore dif Burg Taufers in Tirol (Fig. 380) i fig.360. IpFinl Fig.381. "fl i Werk gesetzt, indem hier der Thorweg z das Thorgebäude wie sonst rechtwinklig durch- schneidet, aber in dem mit flachem Stich- bogen überwölbten Thorbogen (a) das engere spitzbogige Thorgewände (m) schräg einge fügt ist, so dass vor dem Thore in der einen Ecke dieses Stichbugens freier Platz zu einem länglich schmalen Giessloche (n) bleibt. Grund- riss wie Ansicht geben den oberen Theil de? Thores, von unten gesehen, wieder. In einem Nebenbau des Thorgebäudes ragt die äussere Ecke des Obergeschosses über die hier abge- rundete des unteren hervor und ist dieser Ueberhang gleichfalls zu einem kleinen Guss- loche benutzt worden. (Ueber die Bauzeil vgl. S. 378.) Eine Einrichtung, welche /.wischen Ma- schikulis ond vereinzelten Pechnasen gewisser- massen die Mitte hält, zeigt der Berchfrit der Burg Miltenberg am Main, von dessen Plattform zur Hälfte Fig. 381 den Grundriß giebt. Fast genau in der Mitte jeder Seile ist hier auf vier Kragsteinen eine nach oben offene dreitheilige Pechnase von 0,55 zu (üu Ganzen) 2,10 m lichter Weite vorgebaut. Die Brüstung der Plattform von 8 m innerer Seitenlänge hat auf jeder Seite der Pechnase noch ein 0,58 in breites Zinnenfenster, während ein drittes über der mittleren Oeffnung der Pechnase in deren nur 17 cm starken Um- rahmung ausgeschnitten ist. Um sich dem Letzteren bequemer und ungefährdet nähern zu können, wurde dasselbe (vgl. die Ansicht Fig. 382) mit einer Steinplatte überdeckt, welche , wenn der Feind dem Fusse des Thurmes näher gekommen war, leicht wieder beseitigt werden konnte. Der Berchfrit ist aus Buckelquadern von rothem Sandstein errichtet, welche einfache Steinmetzzeichen tragen. Diese Gusslöcher- Vorrichtung hat also mit den Maschiknlis die einfache, oben offene Vorkragung der Brüstungsmauer, mit den Pechnasen das gemein, dass es sich um (vier) einzelne allseitig vor die Flucht der Aussen- wand vorspringende Auskragungen handelt.1) iegsarebit. S. 226 heisst, Auskragungen Ober Thoren Aehnliehe am Zinnenkranze auf je drei Tragsleinen vorgekragte Gusslöcher lulle von den beiden runden Berchfriten von Saaleck (Fig. 67) jedenfalls der i-llii'/ie, u. zw. hier einander nach Nordosten und Südwesten gegenüberstehend. iir entere Vorbau lag über dem engen Wege, der von der Vorburg V zum Palas P Jirle, der andere nach aussen über steiler Felswand , und mag daher dieser als i'lriü gedient haben. ') Wieder etwas anders hergestellte Vorbaue am Zinnenkranze zeigt der acht- er Berehfrit von Steinsberg in Baden. Vor der Hälfte seiner acht Zinnen- i-irr ii. zw. immer vor je einem um das andere waren seitlich unter denselben i'i einfache Kragsteine eingelassen , die anscheinend einen nur leichten hölzernen luu trugen. Von denselben liegt je einer über den beiden Eingangsthüren des vlifrils. L'nler wesentlicher Anwendung von Gusslöchern ist bei dem späten und zu- ■I wuhlerhaltenen Burgbau von Hohlenfels (Hollenfellz) im Ghth. Luxemburg irachtvolle Wohnthurm in hervorragender Weise i'i-rfheidigung von oben eingerichtet. Fig. 383 (Jen Grundriss einer Ecke der Aussenmauer Hirn im obersten Geschoss. Diese 180 cm 1 Hauer a c ist hier zu ihrer inneren Hälfte noch um ca. 2 m höher geführt, während aussen eine gleich hohe , halb so starke -miauer (c d) auf Kragsteinen aufgesetzt ist, ■■•< zwischen beiden ein 90 cm breiter, um mzeii Thurm laufender Wehrgang (b c) ge- st. Zu demselben führen ringsum aus dem Fig. 383. '"'** umt- dieses Geschosses sieben Thüren. In ufr c d sind auf jeder Thurmseite sechs oben mit einem Sturz bedeckte «f i (nicht zwischen je zwei Kragsteinen eines) von nicht ganz */* zu lf2 m usgespart; nur über dem (ebenerdigen) Eingang findet sich zweckmässiger in solches von doppelter Breite, um für zwei Vertheidiger Raum zu bieten. ■n Gusslöchern ist in regelmässiger Abwechslung entweder •s (oben offenes) Zinnenfenster oder eine Schiessscharte von i Fig. 384 angebracht. ffnierkenswerth ist nun vor Allem noch der in jeder Ecke, ihme nur derjenigen, in welcher die Thurmtreppe mündet, tu Kamin e, für welchen dadurch Raum gewonnen wurde, 9-Oot. runde Hinterwand auf je vier über einander vorstehenden (i aufgesetzt wurde, welche aus den Ecken des darunter liegenden Ge- [•rails wachsen (Fig. 385). Diese Kamine werden hauptsächlich dazu be- Lt-st-n sein, darin im Belagerungsfalle Pech, Wasser u. dgl. zu erhitzen, Jessen u. s. w. w an die Wand geklebter Häuschen hiessen Erker, dagegen ungedeckte erker- "injre liest Zinnenkranzes mm nämlichen Zweck — also wie bei Miltenberg — ixler Moucharabis, so beruht das wohl auf einem der in diesem Buche nicht eben -r-tandiiisse anderer Fachschriften. ■r Thurm ist oben nicht mehr völlig erhalten , auch ohne eine bin zur Mauerlri-ppe r nicht zu ersteigen. Ein ändert* Beispiel von Gusslocii und Abtritt auf der Platt- r man n stein, S. 371. Weiteres hiezu s. Cap. 15. ü 394 Wohl zur Verstärkung der äusseren Mauer (c d) ist unweit der beiden Enden jeder Thurmseite zwischen ihr und der inneren Mauer (a b) eine Verbindung in Form eines Thürgewändes (f) hergestellt. — Bei dem runden Berchfrit von Auerberg an der Bergstrasse, dessen oberen Theil Fig. 386 (nach der Wiederherstellung in neuerer Zeit) darstellt, ist der Gang hinter der äusseren (Zinnen-) Mauer (c Fig. 387) — hier nur 70 ein breit — gleichfalls nach innen ebenso durch eine Mauer eingefasst, welche letztere hier jedoch durch PI «o- den engeren Thurmaufsatz gebildet wird. Die äussere a* Mauer ist hier nicht, wie bei Hohlenfels, in ihrer ganzen. 60 cm betragenden Dicke vorgekragt und mussten daher die Gusslöcher (b) mehr in die Mitte dieser Mauerstärke verlegt werden. Die- selben, unten etwas abgeböscht, haben eine Weile von 30 bis 35 cm zu 45 cm. Den senkrechten Durchschnitt eines solchen bietet Fig. 388. Die Zinnenfenster (a) und Schiess- scharten (d) sind hier nicht, wie bei Hohlen- fels, über den Gusslöchern, sondern in un- regelmässiger Reihenfolge neben denselben angebracht. Die Verstärkung der Aussenroauer durch den Thürbogen (i) fehlt auch hier nicht Der Gang, bzw. die mit Gusslöchern und Scharten ausgestattete Zinnenmauer führt je- doch nicht ganz um die innere Thurmfort- Fiq.386 Setzung (A) herum, sondern ist durch einer niedrigeren Ausbau B derselben, bzw. die daneben befindliche Mündung der aus dem unteren Stockwerk in der Mauer- dicke aufsteigenden Treppe unter- brochen. Die letzte gusslochartige Ocffhung (e) in der durch den Ausbau gebildeten Ecke ist übrigens, wie die wesenUich weitere OeU- nung und der manneshohe Ein- gang in die Mauernische zeigen. kein Gussloch, sondern ein Abtritt. pj0 30« WM Derselbe liegt — was diese Zweck- r:Q Joe bestimmung weiter erkenntlich macht — grade über einem ziem- lich versteckten Mauerwinkel des Zwingers und hat auch nicht, wie die Gussloeh- nischen, gradeaus noch einen kleinen Sehschlitz durch die Mauer. An dem sechs Stockwerke hohen viereckigen Berchfrit der am Rhein zu Boppard gelegenen vormals bischöflich Trier'schen Burg ist das oberste Geschos auf Consolen und flachen Bogen vorgekragt. Von diesen sieben auf jeder Thurm- seite vorhandenen Bogen sind jedoch nur die fünf mittleren mit Gusslöchern ver- 395 ■■'hui. indem das vorgekragte Obergeschoss , an den Ecken des Baues stark abgc- niuR hier soweit wieder zurücktritt, dass die beiderseits hier zunächst liegenden i'npea keinen Raum für solche mehr boten, lieber den Gusslöchern befinden sich nif jeder Seite zwei Zinnenfenster und je eines inmitten der abgerundeten Ecken. I'r Benhfrit ist1) in seinen unteren Theilen von Kurfürst Balduin (1307—1354) ■:riehlel, während die oberen einem Wiederherstellungsbau von 1500 angehören. Im Gegensatz zu dem Boppardei Thurm springen hei dem schmuckreichen -■n'hfril der bisehöflich Mainzischen Wasserburg von Elfeid im Rheingau die '.■ fct-n des Wehrganges in Gestalt sechseckiger, weiter unten vorgekragter Thürmchen. '.«. des anklebenden Treppenthurmes vor. Der dazwischen (auf Stichbogen mit [■tinmpnnnlen Kleebogen) vorgekragte Wehrgang (Fig. 150) ist gleichfalls mit whikulis ausgestattet. Der Bau gehört wahrscheinlich der zweiten Hälfte des !. Jahrhunderts an.2) Maschikulis hat nach v. Cohausen, Wehrbauten S. 41 auch der-sechs- Lv Berchfrit der gleichfalls am Rhein gelegenen vormals erzbischöflichen Marlins- v zu Oberlahnstein, , indem die Zinnen des obersten Stockwerks fast um ■ AIauer.*lärke herausgerückt sind8) und durch gothische Friesbogen auf weit vor- bilden Tragsleinen getragen und durch dreigriflige eiserne Anker gehalten werden." Die Ringmauer von Liechtenstein bei Mödiing, welche sich in drei- jer Form an den mit dem Palas überbauten Felsen anschliesst , hat auf zwei r Seiten die oben behandelten Pechnasen, auf der dritten, der Angriffs - Seite, ■kragte steinerne Maschikulis, deren Aussenansicht und senkrechten Durchschnitt Ii9 a u. b zeigen. i-t jedoch nicht w-n abgebrochene) unter selbst auf onsolen vorge- sundem vor der- < ine dünnere auf im Ziegelsteinen tat: Anschei- Fig. 389. >nnte man nur • Ringmauer hinweg oder durch Fenster in denselben die davor liegenden er zum Schuss oder Wurf benutzen, wie denn das Ganze in seiner leichten l>fnsii wie die bezeichneten Pechnasen nicht recht den Eindruck des auf Kall Berechneten und Ursprünglichen macht. ■Jirip ebenso ausserhalb der Mauer angebrachte steinerne Gusslochreihe — li>am über ganze Mauerseilen in die Breite ausgezogene Pechnase — um- i<-r fJurg Domsberg (Südtirol) ein bewohnbares Gebäude und zwar in '■hier Höhe. Hier ist (vgl. die Grundrissskizze Fig. 392) der zum Theil V.i.-Ii Lelifeldt, Bau- u. Kunsldenkm. des Rh*. Coblenz S. 579. \>l. Lotz u. Schneider, Baudenkm. d. Rbl. Wiesbaden S. 100. IH« e<* «ich bier der angefahrten Stelle nach um wirkliche .Maschikulis* liandell. die iiutTusm zu sehen gestalteten*, wo werden, da die Mauer nur fast tun ihre Dirke vnr- i»-r Ähnliche in derselben (zwischen den Tratwleiuen) ausgesparte OefTnuiigen vorhanden \\ ie wir das bei Auerberg gesehen haben. von Wirtschaftsgebäuden umgebene vorburgartige Hof n von dem gleichfalls einen viereckigen Hof umgebenden — hauptsächlich den Palas, aber auch den umbauten Berchfrit enthaltenden — Gc- bäudecomplex m, durch den ausgemauerten Graben o ge- trennt, über welchen die Zug- brücke i zunächst zu einem aus diesem Complex vor- springenden thorthurmarligen Baue führt. Die diesen nun umgürtenden Maschikulis (auf dem Grundrisse kreuzweise schraffirt) reichen auf der rechten Seite nur bis zu der freistehenden Mauer a b, welche, den Graben ab- schliessend, zwischen sich und dem hinterliegenden Palas noch einen kleinen Zwinger (z) freilässt, dagegen auf der anderen Seite auch noch um einen Flügel des Thorbaue? und damit auf einen kurzen TheüderAussenseitederBmv herum. Letzteres muss auf- fallen, da hier keineswegs ein dem Angriff besonders ausgesetzter Punkt zu ver- theidigen war. Fig. 390 giebl diesen Bau von der Brücke, 391 von dieser Aussenseitc aus wieder. Wie diese An- sichten zeigen, sind die Ma- schikulis (nach Art der Pech- ebenso wie der Thorbau.1) ich der Palas — mit zahlreichen Fig. 391. nasen) mit einem kleinen Pultdaehe überdeckt und die Zwingennauer und übrigens unter dem Dache i Schiessscharten versehen. Bei dem Wohnthurm des Schlosses Anserweüer in Lothringen (Fig. 393 nach Migette milgetheilt Kunst u. Altert li. in Elsasslothr. Bd. 111) ist nicht die Zinnen bekrönung, sondern das bewohnbare oberste Stockwerk2) auf Konsolen wil dazwischen liegenden Gusslöchern vorgekragt Jene mehrfach abgerundet reichen so- weit hinab, wie man solches sonst hauptsachlich nur bei den Maschikulis in romanischen Gegenden (z. B. der französischen Schweiz) zu sehen gewohnt ist. ') Derselbe , in seinem oberen Theile das Archiv enthaltend , ist hier Fremden MJer nicht zugänglich. ') Bei der ungewöhnlich geringen Hohe des Baues erscheint die Vermuthung nicht »u* geschlossen, dass derselbe früher noch um ein weiteres Stockwerk höher war. 397 Fig 393 Wie schon vorhin bei der Burg Taufers gezeigt, kann der Raum für Guss- Mut dadurch gewonnen werden, dass die rechtwinklige Ecke eines Obergeschosses likf die abgerundete des unteren hinaus- ragL In ausgedehnterem Masse ist dies l'T Fall, wenn ein rechteckiger Ober- in auf einen kreisrunden Unterbau auf- : <-t>tit ist, wie dies der Kirchthurm von (Wkenranspach unweit Saaralben n Lolhringfn Fig. 394 (nach ebd. III "J'M zeigt. Häufiger, besonders bei rc- Miiischen Burgbauten, findet sich die umkehrte Anordnung zumeist in der Vise, dass ein dünnwandiges rundes -r baibrundes Thürmchen auf ent- iwhend langen Kragsteinen auf die n' Hauerdecke aufgesetzt ist. Auf deutschsprachlichem Boden ist jedenfalls nie viel in Gebrauch ge- '■n. Ein Beispiel bietet (nach Näher, iren v. Elsasslothr.Ergänzungsbl.) •pälgothischer Zeit l) K i n z h e i m im Wasgau, Fig. 395. il«-he Kragsteine finden sich (später eingefügt) an i-'i wie vorhin) drei Ecken der Ringmauer des etwa » südlich gelegenen Hohlandsberg; doch ist '•m L'cberbau, der ganz ähnlich gewesen sein dürfte, mehr vorhanden. Einen ähnlich wie bei Fig. 395 Tagten Eckthurm enthalt der dem 16. Jhdt. ange- le Thorbau von Hohenwerfen in Salzburg, öh ler bemerkt (Entw. d. Kriegs- 111. 1. S. 460) bezüglich des i'/ips der Maschikulis bei deutschen .Am meisten scheint sich der ■ < >rden in Preussen der Maschi- nen! zu haben, aber auch erst seit i* des 14. Jahrhunderts." Mir eifelhafl, ob dies überhaupt je '■■wesen ist. Köhler führt (ebd. 's einziges Beispiel den Berch- ci S c h w e t z an der Weichsel gleichnamigen Ordensburg an, r That scheint hier der Zinnenkranz, von aussen betrachtet — ich gebe i fine Abbildung desselben nach ErbkauTs Zeitschr. f. Bauwesen - zwischen den weit hinabreichonden Consolen zweifeltos Gusslöcher zu hei Besteigung des Thurmes wird man jedoch durch die Wahrnehmung ng.395. Alterth. io Elsasulothr. I 124, uro die Tlnlrmclien unrichtig als .Erker" 398 überrascht , dass der anscheinend nur für solche bestimmte Raum zwischen den Kragsteinen des weit ausladenden Zinnenkranzes in Form einer 50 cm breiten und 1,40 m langen Bogenbrücke übermauert ist, ohne dass diese Ueberdeckung — wie der ganze Bau in Backstein aus- geführt - — irgendwie den Eindruck des später Hinzugefügten machte. (Fig. 397 die Innenansicht, 39$ —r der wagrechte Grund riss einer Scharte mit Wintperg.) Die er- wähnte Brücke diente dazu, den i, Zwischenraum zwischen der Schar- P tenbrüstung und dem Aussenrande * des Thurmes (die punktirte Linie Fig. 398) zu überdecken und dem * Vertheidiger hier einen sicheren und etwas erhöhten Standpunkt zu geben. Halte man diesen Zwischenraum als Gussloch be- nutzen wollen, so würde man ihn mit einer beweglichen Platte von Holz oder Stein überdeckt haben. Die weite Vorkragung des (sech- zehneckigen) Zinnenkranzes kann somit wohl nur den Zweck ge- habt haben, für eine grössere An- zahl von Vertheidigern auf der Plattform des Thurmes Raum und Gelegenheit zu schaffen. Die Burg ist gegen 1350 erbaut. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Zinnenkranze der in der zweiten Hälfte des 14. Jhdts. er- richteten Hochmeisterwohnung der Marienburg, von welcher Fig. 399 den oberen Theil der gegen die Nogat gelegenen Seite (nach R. Dohme, Gesch. d. Bau- kunst, Berlin 1887) darstellt. Das Dach tritt hier weit genug zurück, um zwischen seinem An- fang und der Brüstungsmauer der Zinnen hinlänglich Raum zur freien Bewegung für die Vertheidiger zu lassen, und zwischen der Aussenmauer des Gebäudes , den weit heraustretenden Trägem des Zinnenkranzes und den diese Träger vorn verbindenden Bogen wäre hinlänglicher Raum für Gusslöcher vorhanden, nicht nur zwischen den die Ecken des Baues ver- stärkenden Pfeilern, sondern auch hinter der auf schmalen Konsolen sechseckig vor- gekragten Brüstung dieser selbst (vgl. den wagrechten Durchschnitt Fig. 400). Allein Fig. 397. Fig. 398. ni.ii hier isl derselbe und zwar (mit dem gesaininten Wehrgange) mit fest eingo- Fig.399. Steinplatten überdeckt, die auch hier nicht als ■rr Armierung erscheinen. ') irend mir weitere für diese Frage in Betracht "nfensbanten nicht bekannt sind, hat es nach i besprochenen also sogar den Anschein, als ilsrJie Orden die Anbringung von Gusslüchern o eine weite Y'orkrngung der Plattform solche haben würde, mit Fleiss vermieden habe. *' i.'Ii (.'. Steinbrecht , der Wiederhersteller der MarienburK; und beste Kenner derselben i lireutsi.-chen Ordensburgen, erklärte mir, keinen besonderen Anhalt dahlr zu haben, : (Jussliicher vorhanden gewesen seien, v. Essenwein nimmt solche. Kriegshau- 1217 f) ohne Weiteres an und gieht auch (anscheinend, ohne den Bau seihst ge- cinc erläuternde Abbildung davon. Danach sollen indessen die hinler den Ver- *r I/sfiieuartigen Träger hinabgestosseneii «mächtigen Steine" drei Stockwerke liefer •prinitunde Fensterhrilstung und darunter auf eine zweite noch weiter vorspringende tif dich! darunter im Graben befindlichen Gegner zu treffen. Gusslocher, durrh Injrreifer gar nicht direct treffen kann, würden jedoch (des unsicheren Treffens wie iinv/ic-liten Fallkraft wegen! derart um weck massig sein, dass sie schwerlich irgend- ■ >riji'ii wind- Auch dies spricht also gegen das Vorhandensein der Falllocher i e n den Eckpfeilern. Dreizehntes Capitel. Belagerung und Waffen. (Griechisch -Römische Kriegsmaschinen. Einfluss der Kreuzzuge. Uehemimpelung. Minen. Mittel- alterliches Antwerk: Mauerbrecher, Wandelthurm, Wurfmaschinen, Armbrüste. Aufstellung der Maschinen. Abwehrmittel der Belagerten. Aufschlagen der Wehrgänge erst in Anlass einer Be- lagerung? Wirksamkeit der Maschinen. Geschosse. Griechisches Feuer. Alte Beschreibung von Belagerungen. Einführung der Pulvergeschütze. Langsame Entwickelt! ng und fortgesetzter Gebrauch des Ant Werkes. Arten der Geschütze und Handfeuerwaffen. Gebrauch und Aufstellung der Geschütze. Beschreibung von Belagerungen. Zerstörung eroberter Burgen.) Anlage und Ausbau einer Burg stehen nothwendig in engem Zusammen- hange mit der Frage, wie und mit welchen Mitteln eine solche seinerzeit angegriffen und vertheidigt zu werden pflegte; um Erstere beurtheilen zu können, muss man sich diese Frage zu beantworten wissen. Die in der Entwicklung des mittelalterlichen Burgenwesens sich zeigenden drei Abschnitte — mit den Kreuzzügen und der Einführung der Pulvergeschütze als trennenden Grenzmarken — machen sich in erster Linie in Bezug auf die dem Be- lagerer, wie dem Vertheidiger zu Gebote stehenden Kriegsmaschinen und Waffen geltend. Von Belagerungen, die im 9. und 10. Jahrhundert, also zu Anfang unseres Burgenbaues, auf französischem Boden stattfanden, wissen wir, dass man sich dabei noch der alten griechisch-römischen Kriegsmaschinen bediente. So erwähnt der Mönch A b b o in seinem Gedicht von der Belagerung von Paris durch die Nor- mannen 886 der Katapulte, Bailisten und Mangen, und er lässt —wohl nicht ohne dichterische Uebertreibung - die Mauern der Stadt gleichfalls mit 100 Katapulten bewehrt sein.1) Nach dem Bericht des Mönches Richerus von Reims Hess 938 König Ludwig IV. bei Belagerung der Burg von Laon eine starke Breschhütte in Form eines auf Rädern stehenden, mit einem Satteldache be- deckten Hauses gegen die Mauer vorschieben, unter deren Schutz diese untergraben und zerstört wurde. Dagegen konnte 987 Hugo Capet bei Belagerung derselben Stadt einen grossen auf drei Rädern gehenden Sturmbock des ungünstigen Ge- ländes wegen nicht zur Anwendung bringen. Von demselben Chronisten wird un- ferner eingehend beschrieben, wie 984 bei Belagerung von Verdun König Lothar ') Näheres hei K ö h 1 e r a. 0. S. 154 f. 401 iWn W Fuss hohen Wandelt hur m errichten und an die Mauer bringen Hess, hu »elchem aus ein ähnliches von den Belagerten errichtetes Gerüst umgerissen wurde. Wurden so im Festungskriege lediglich die Vorschriften des Vegetius und !■•* Vilrovius befol/t, soweit man das vermochte, so scheint die Belagerungskunst 11 11. Jahrhundert aus Mangel an Uebung noch weiter zurückgegangen zu sein. if (Vberlieferung aus dem Alterthum verblasste noch mehr, die eben bezeichneten 'N-hriften wurden noch weniger verstanden, für den Bau der Maschinen fehlten r/t He und deutliche Muster.1) Der Angriff beschränkte sich daher häufig auf "U, oft nicht gehörig vorbereiteten Sturm oder eine blosse Blockade, zu deren Wirkung nicht selten - wie freilich auch vor und nach dieser Periode geschah f/. und selbst die erst mit den Kreuzzfigen aufkommenden Wurfmaschinen mit i ( Zentner nur etwa 76 m oder 120 Schritte weit (vgl. weiter hinten). . Hoch f e lden, M i 1 i t ä r a r o h. 251 ff. u. 300 und d anach Jahns, H a n d h. de. 26 402 Ueber die Einzelheiten des Festungskrieges in der Periode von Beginn der Kreuzzuge bis zur Einführung der Pulvergeschütze haben wir eine reichhaltigere Litteratur. Ausser zahlreichen Einzelbeschreibungen in den Chroniken ist uns be- sonders in dem um 1280 geschriebenen Werke De reff im ine principnm de< Cardinais Egidio Colonna, gewöhnlich Aegidius Romanus genannt, eine ziemlich eingehende Anleitung dazu überliefert.1) Eine Belagerung begann nun geeigneten Falles mit dem Versuche der Ueber- rumpelung. Schlug dieser fehl, so folgte die Einschliessung zugleich mit dem Graben von Minen, Zerstörung der Mauer aus unmittelbarer Nähe und Beschiessung durch das „Antwerk" und zuletzt der Sturm mit Hülfe des Wandelthurmes. Was die in Folgendem kurz zu erörternden Einzelheiten betrifft, so ist zu- nächst der Versuch der Ueberrumpelung auch bei Burgen zu allen Zeiten ge- bräuchlich geblieben. So trachteten 1490 die v. Werdenberg zu Sigmaringen, die v. Zimmern'sche Burg Wildenstein in ihren Besitz zu bringen: „Dieiceil es aber dermassen bevestiffet, das sie solchs mit kaim ff wall zu erobern getrawkn, wrd ir fürnemen, solchs mit lüsten und prattiken zu überkommen". Ein bestochener Wächter öffnete auch zu verabredeter Zeit das Thor und ein im Hinterhalt ver- steckter Werdenbergischer Haufe brach hervor; doch wurde der Anschlag noch vereitelt. „Etlich alt diener zu Wildenstain wurden der prattik von (geschieht (zufällig) gewar; also ee die Werdenbergischen auf die burgk im vorhof kämmen 9 hetten m die thor plossiff zugeschlagen*.*) — Viel später, im Jahre 1709, wurde im Toggenburger Kriege Schloss Iberg durch Ueberrumpelung eingenommen, indem ein Haufe von 24 Mann bei starkem Frühnebel die Mauern der Vorburg überstieg und, als dann das Schlossthor geöffnet wurde, um den Viehknecht hinauszulassen, in dieses ein- drang.3) — Die Ueberrumpelung konnte indessen auch mit der Anwendung von Gewalt verbunden sein und gestaltete sich dann zu einem die Gegner völlig über- raschenden Sturm ohne Anwendung schwer herbeizuschaffenden Geräthes. Durch Einhauen der Thore4), Herabreissen der Zugbrücken mittelst langer Haken5) und Ersteigung der Mauern auf Leitern suchte man unvermuthet den Platz zu gewinnen. In ihrem um 1410 geschriebenen Livre des faicts d'arraes et de cheualerie empfiehlt Christine de Pisan, allerdings für eine regelmässige Be- lagerung, zahlreiche doppelte Leitern mit vier Sprossenreihen, um zugleich vier Krieger in Front aufzunehmen, und mit Rollen am vorderen Ende, um besser fort- zugleiten. Die grössten sollen 36 bis 40' lang sein.6) Handelt es sich nun um die Arbeiten einer regelmässigen Belagerung, >o giebt zunächst auch zum Graben der Minen Aegidius a. O. weitschweifige An- weisung, deren Inhalt kurz folgender ist: Der unterirdische Gang ist vor Allem herzustellen, ohne dass die Belagerten etwas davon merken, und er ist, um das *) Gap. 16— 22 des dritten Buches, von welchen u. A. A. Schultz. Höf. Leben, längere Auszüge bringt. ■) Zimmerische Chronik I 563. ■) Naef, Mskpt. a. O. IV S. 136. *) Ulr. v. Zadzikhofen, Lanzilet. 152. •) Froissart, Chroniques, ed. Buchon. I cap. 259. •) In mittelalterlichen Kriegsbüchern pflegt anstatt der einfachen Leitern noch allerlei anderes abenteuerliches „Steigzeug*, z. B. in Gestalt von vielgliedrigen Srheeren. abgebildet zu sein, welches jedoch schwerlich jemals praktische Anwendung gefunden hat. 405 '-.« flwnji/iillra oder tieniptüns ungegerbten frischen Fellen bedeckt werden. Einige dieser li-luntn sind 30, (0, aufh iff, ja manche so hoch, dass sie die höchsten Thörme überragen. Die «.-Linr itini auf Bädem so nahe als möglich an die Hauer gebracht, and giebt es daran Zug- : i-«'-n, ilie mm auf die Hauer werfen kann. Sie enthält in allen Stockwerken Haufen von i.',"m, nin denen die obersten die auf der Mauer Befindlichen bekämpfen, die in den anderen '■Lirprkffl durchbrechen dieselbe, und so ist die Festung derart angegriffen, dass sie leicht ge- '.ih* wirf." Die uns überkommenen oberflächlichen Abbildungen des Wandellhurms ;■■ ii zumeist nur ein schwaches Balkengerüst, ohne Zwischenbüden als Untergestell '- fci>tenarttjfen Aufsatzes für die Verlheidiger.1) Fig. 402 I Benutzung einer Zeichnung Viollel-Le-Ducs) dürfte Wiligen Beschreibungen nach der gebräuchlichsten n nahekommen. Eine allassyrische Abbildung (Jahns, Tiif. ') zeigt den rings geschlossenen Thurm zugleich piifin Widderbalken versehen. Auch das Aufstellen i> erwähnt. Die 1147 vor Lissabon und 1I5'J ii-er Friedrich I. vor Crenia benutzten Wandelthürmc !).j und 100' hoch. in Widder, Katze oder Ebenhoch anwenden zu , itiusste natürlich der vor der Mauer etwa vor- r- j~« firaben an der betreffenden Stelle zuvor mit Erde, iwli'ln u. dgl. ausgefüllt worden sein. — Dir ans der Ferne d. h. durch Geschosse wirkenden Belagerungsmaschinen ■riutlt1 waren theils Schiess-, theils Wurfinsrumente und gleichfalls mehr i'l'it den alten griechisch-römischen nachgebildet. Dass indessen die Kunst, zustellen, mit den Kreuzzügen einen neuen Aufschwung nahm, dessen ist ln-Af Beweis, dass das lateranische Concil v; J. 1139 bei Strafe des Bannes .jene todbringende und goltverhasste Kunst des Baues von Wurf- und zcii ferner gegen katholische Christen zu üben." Einzelnon ist dies Gebiet ein besonders schwieriges theils durch die ikfit und Unklarheit der uns überlieferten Abbildungen und gelegent- ri'ibunjfen, mehr noch aber durch die Mannigfaltigkeit der alten Be- rferen Bedeutung offenbar, schon im Mittelalter nicht einmal überall Imt.3) Das für unseren Zweck Wesentliche dürfte Folgendes sein. tfliiissiiiflssig klar ist zunächst das Gebiet der seit Anfang des 13. Jhdts. ■u Wurfgreschütze , bei welchen ein zweiarmiger Hebel durch ein rh t in BfWfgung gesetzt wird. Wir verdanken das einer Beschreibung ■■ ji. O. c;ip. 18, wo es, frei wiedergegeben, heisst: rlVii.i^i-Jiiiien ([>«*( rar iac) zerfallen in vier Arten und liei jeiler von ihnen giebt es V\~;iff<*t>alketi (virga. eigentlich ItutheJ, an dessen Ende sich eine Steinschleuder he- il Ii ii s . Handbuch Tnf. «8. .> Atifkliiruiiy der .Suche haben sich liesnnders bcmilht Violle l-Lc-Duc (Üirt. • > ii r i'Mtmoir.; nur l'iirlilteriei und .Napoleon III. iEtude* sur l'artillerie) sowie Iiiiidl>. a:«i ff.), Schultz (Hflf. Lehen II 873 IT.) und Köhler (Entwicklung •r:ill unzweifelhafte und mit einander filieren stimmende Ergebnisse haben aber ttffn keinesweges gehabt. Jähiis nimmt nach den Darlegungen Kohlers seine i der Uesch. der Kriogaw. I S. 10d guten Theils zurück. Demmin, finlift sicli wesentlich niil der Wiedergabe alter Abbildungen, 404 Das Mittelalter hatte, wie in der gesammten Kri egs Wissenschaft , so auch für dies Belagerungsinstrument zahlreiche Bezeichnungen. Von den gebräuchlichsten: Widder (aries) und Katze (cata) bezog sich die Erstere zunächst auf den Balken, das Letztere auf das Schutzhaus allein.1) Ausserdem findet man die Namen Sau (scropha, porca, porcus, Soge), Fuchs (vulpes), Maulwurf (talpa), Krebs (caneer), Igel (erinaceus), Schildkröte, Priapus u. s. w.2) Bei einigen dieser Instrumente scheint der Balkenkopl mehr bohrer-, haken- oder zangenartig gestaltet gewesen zu sein, Letzteres um die los gestossenen Steine damit beseitigen zu können. Was die Maase betrifft, so kamen im Alterthum (nach Athenaios, 210 v. Chr.) Widderbalken bk zu 180' lang vor und wurden dieselben von nahezu 100 Männern angezogen. Beim Angriffe der Spanier auf Konstanz 1548 hatten nach einer alten Beschreibung die- selben „Bruchbäum oder Arides, so 16 bis 20 Schuh lang = aychine mit EifSfn vornenher beschlagene Höltzer waren". In der Regel waren die Balken wohl sehr gewichtig; die starke Wirkung ihrer Stösse wird mehrfach (so Ghronicon Colmariens«' ad ann. 1300) hervorgehoben.3) Die Katze, als Schutzhaus allein, wurde sonst auch dazu gebraucht, an die Mauer geschoben, Belagerer sicher zu bergen, die unter ihrem Dache mit anderen Brechwerkzeugen die Mauer zu zerstören suchten. Die gewaltigste und für die Belagerten gefahrlichste der für den Nahkampf bestimmten Belagerungsmaschinen ist der Wandelthurm, Bercfrit oder Ebenhoch, auch (nach Vegetius) Exostra oder Sambuca, von den Chronisten schlechthin machina oder castellum genannt. Christine von Pisan giebt a. O. davon folgende (etwas ge- kürzte) Beschreibung : „Sie ist ein aus stärken Brettern und Balken errichtetes Gebäude von mehreren Stock- werken, und damit, sagt Vegetius (IV, 4), solches Bauwerk gegen Feuer gut geschlitzt sei, muss et 1) Es heisst aber auch Ghron. Cölm. ad ann. 1293: catlum vel inslrumentum , qw> turres destruuntur. ") Vgl. hiezu Schultz, Höf. Leben, Aufl. 2. 408 ff., Köhler a. O. 121 ff. u. Jahn*, H a n d b. 635. Letzterer rechnet hieher auch dan T a r a n t , d. h. Mauerbohrer ; derselbe ist aber nach den von Köhler S. 157 Anm. 4 angeführten Quellenbelegen vielmehr ein Geschütz. Dagegen irrt Köhler entschieden, wenn er a. O. Si 122 schreibt, dass „für den Widder seit dem 13. Jatardt. der Name Turnier aufkommt*4. Wenn es Wigänd v. Marburg SS. rer. Pr. II 532 heisst: «w»- struxit unam machinam sive arietem (vulgariter tumeler) t so ist das nur ein Beispiel mehr für die Unsicherheit mittelalterlicher Schriftsteller im Gebrauche dieser technischen Bezeichnungen. Schon wenn Köhler sich weiter auf die Steierische Reimchronik 310 beruft, wo es heisse: und die tumdtrt. Daz ist ein werich also getan, Dag man seiden dafür cJuin Gezymmem noch gemauren, daz dttfir mag getawrn, so zeigt gleich die von ihm anscheinend übersehene Fortsetzung (Ausgabe der Monom. Germ., v. 30242) mit den also was geworben, daz davon was verdorben Hut und rosse vil, dass e* sich hier vielmehr um ein Wurfgeschütz handelt. Ferner heisst es im Willehalm v. Qesterr. von Joh. v. Würz bürg (1314) 50: kein tumeler wart nie gemacht, des warf die hut venirte, und nach Justinger, Edit. Studer 473 (auch von Köhler selbst S. 201 angeführt) „zogen 13SS die von Bern und Solothurn vor Nidouw mit buchsen, bilden, boller, tumler . . . und warf m» tag und nacht in". Nach dem Frankfurter Baumeisterbuch handelt es sich 1384 „umh 9 reift au den s wen gel an dem dummelerti und nach einer anderen Stelle ebd. werden 2 abgebrochene Dummeier in das blldenhüs gelegt Zahlreiche Stellen endlich (vgl. Lexer Wtbch. II u. Schult* II 393) führen den Turnier zusammen mit anderen Wurfraaschinen an. ") In einer Buchmalerei des 10. Jhdts. (Demmin, Kriegsw. S. 857) läuft der Widderbalkwi selbst auf zwei Rädern und auf der Trajanssäule erscheint er als frei getragenes Handinstrumen i. mit welchem die Diicier ein Gasteil bestürmen. Der Beschlag hat hier und auch sonst die natur- getreu ausgebildete Form eines Widderkopfes. r t>n|Jal!en nJw wenigste ungegerbten frischen Fellen bedeckt werden. Einige dieser l-.;ji«rn sind JO, 10, auch äü1, ja manche so hoch, dass sie die höchsten Thitrme überragen. Die .-mnc n-ird iaf fiäderaso nahe ab möglich an die Hauer gebracht, und giebt es daran Zug- i'-ii. i[ig man auf die Hauer werfen bann. Sie enthält in allen Stockwerken Haufen von .'.fl], ii m denen die oherslen die auf der Mauer Befindlichen bekämpfen, die in den anderen -.«■rieii durchbrechen dieselbe , und so ist die Festung derart angegriffen, dass sie leicht ge- .wj] H-ird.' Die uns überkommenen oberfläch liehen Abbildungen des Wandelthurms ji zumeist nur ein schwaches Balkengerüst, ohne Zwischenböden als Untergestell • fc.isli>nartigen Aufsalzes für die Verlheidiger. ') Fig. 402 Benutzung einer Zeichnung Viollei -Le-Dues) dürfte ./filjgen Beschreibungen nach der gebräuchlichsten /uiiVliummen. Eine altassyrische Abbildung (Jahns, Taf, 1) zeigt den rings geschlossenen Thurm zugleich will U'idderbalkcn versehen. Auch das Aufstellen 'urftiiastrhinen :iuf demselben wird im Mittelalter aus- bist- erwähnt. Die 1147 vor Lissabon und 1159 - ans der Ferne d. h. durch Geschosse wirkenden Belagerungsmaschinen itide waren theils Schiess-, theils Wurfinsrumenle und gleichfalls mehr er den allen griechisch-römischen nachgebildet. Dass indessen die Kunsl, urteilen, mit den Kreuzzügen einen neuen Aufschwung nahm, dessen ist ■sie Beweis, dass das lateranische Concil v; J. 1139 bei Strafe des Bannes .jene todbringende und gollverhasste Kunst des Baues von Wurf- und cli ferner gegen katholische Christen zu üben." ftfnzcüicn ist dies Gebiet ein besonders schwieriges theils durch die teil und Unklarheit der uns überlieferten Abbildungen und gelegent- •ibunflon , mehr noch aber durch die Mannigfaltigkeit der alten Be- deren Bedeutung offenbar, schon im Mittelalter nicht einmal überall 'i.'i(.B) Das für unseren Zweck Wesentliche dürfte Folgendes sein, friissiiuiasig klar ist zunächst das Gebiet der seit Anfang des 13. Jhdts. i Wiirfpescliütze, bei welchen ein zweiarmiger Hebel durch ein ii t in Bewegung gesetzt wird. Wir verdanken das einer Beschreibung a. O. eap. 18, wo es, frei wiedergegeben, heisst? iii.'ix-liinen (petrariac) zerfallen in vier Arien und l>ei jeder von ihnen triebt ex ~.i^-ffmJlteji (virga. eigentlich Ituthe), an dessen Ende sich eine Steinschleuder be- ll n s , Hiin.Ibuch Taf. 68. AuricUlrUIlK der -Sache halien sich besonders bemüht Vioile t- Le-Duc (üi.t ■i r fMemoire sur 1'a.rlillerit't uml Napoleon III. fKludes sur l'artillerie) sowie in. Il>. fi:«i IT.). Schultz (Hör Leiten II 373 ff.) und Kohler (Entwicklung ;• II unzweifelhafte und mit einander ü herein stimmende Ergebnisse halien aber ren keinestweges gehabt. Jahns nimmt nach den Darlegungen Köhlers seine iler (iexcli. der Kriensw. 1 S. 1W guten Theils lunVit. Demrain, iü^t siel» wesentlich mit der Wiedergabe alter Abbildungen. 406 findet und welche man niederzieht und mittelst eines Gegengewichtes etnporschteudert. Zuweilen reicht das nicht aus, sondern man muss an Stricken ziehen, um den Hebel hoher empöre usrhneller.. Ihit Gegengewicht kann fest oder beweglich oder beides zugleich sein. Ersteres wenn ein Kasten mit Sand. Steinen, Blei oder anderen schweren Körpern unverrückbar mit dem kurzen Arm des Hebet verbunden ist. Diese Maschine, von den Alten Trabucium genannt, wirft am genauesten, weil das Gegengewicht stets gleichförmig wirkt .... Die zweite, von den Römern Biffa genannte Maschine mit einem beweglich an dem Hebel hängenden Gewicht wirft stärker und weiter,1) aber niehl ~o genau und gleichmassig. Eine dritte Haschine , Tripantium hebsend , hat beide Arien des Gegen- gewichtes zugleich und wirft deshalb sowohl genau als weit. Eine vierte Gattung hat kein Gegen- gewicht, sondern wird durch Menschen an Stricken gezogen. Dieselbe wirft nicht so gros» Steine als die anderen, aber man kann sie in kürzerer Zeit schussbereit machen und deshalb öfter mit ihr werfen. Wir wissen hienach zunächst, dass wir unter dem seit 1212 oft genannten Triboc (fr. trebuchet, it. trabocco) das Wurfgeschütz mit festem Gegengewicht z» verstehen haben. Fig. 403 (aus Demmin a. 0. 8622) nach der Pyrotechnik de l'Ancelot lorrain) zeigt diese Maschine schussbereit. Der lange Arm des Hebels ab, an dessen Ende die Schlinge mit dem Stein c befestigt wurde , ist bereits milteU Welle und Rad d hernieder- gezogen. Losgelassen, schnellt ihn der mit festem Gewicht e beschwerte kurze Hebelarm in die Höhe und im Bogen oben angekommen, löst sich der Stein aus der Schling«.- und wird so fortgeschleudert Der Name Biffa für das Geschütz mit beweglichem Gegengewicht findet sich nur in der angeführten Stelle. Anderwärts kommen eine Buffa und eine Bidda vor, und man ist sich darüber einig, dass damit dieselbe Maschine wi ii , aber doch 8 Centner w'tfeti Steine (!) viel- ir die einen Theil der Wune ausmachenden drei ■nrti Gewichte, welche -jjiporschnellendes vorne r?ezugenen Hebels an vi Hüten seines kurzen i angehängt wurden i'-.-en mit Stricken an- /M können, liegt er f'iq.Wt. ivl m niedrig), während andsatz mittelst des brlgeschleudert der Ausdruck ti) für die dritte rindet sich nur u.--. Wir haben den beweg- ivj fehl akus teil noch an das '.nlbencnde ■in^eliängt An .«olchen fehlt es ischeinend Maschine e bt'zvich- ino end- her der i einfach •ni lande irX mit der Bezeich- nete. Aus dem '. Bibliothek von f." mit Maschinen kamen \ie verschiedenen 37) für die um 1300 erwähnte „Rulte" zu halten. Gegen Köhler a. 0. S. 162 ist zu bemerken, dass die Ruthe doch wohl „ nirgends so selbstständig fungirte" als hier. und wenn die Dichter (vgl. ebd.) durch die Rulte hauptsächlich Feuer werfen lassen, so ist auch in der deutschen Ausgabe des Vegez die hier abgebildete Maschine als als „Fewrpfeyl, mit solcher Form angericht", bezeichnet. Im Uebrigen mag das Vorstehende als Uebersicht über die verschiedenen Arten der ßelagerungsmaschinen dieser Periode genügen.1) — Derselben Schiess- und Werfmaschinen bedienten sich auch die Belagerten zur Abwehr, wie wir aus zahlreichen Stellen der Dichter und Chronisten ersehen. Dabei Ist die Frage von besonderem Interesse, wo sie in dein zumeist enge be- und umbauten Räume dieselben aufstellten. Wenn wir auf gleichzeitigen Abbildungen diese Maschinen als kleine, zu- meist von nur einem Mann gehandhabte sehen, so entspricht das zwar dem Ver- hällniss zwischen Mensch und Bauwerk, welches wir auf allen Abbildungen aus ') Es kommen freilieh noeli manche Kriegs maschinell vor, die ich noch gar nicht erwähnt habe. So spielen in den niederdeutschen Urkunden besonders der Hansastädte die „seAieiewfe" un«l „dryuende (treibende) wert" eine grosse Rolle. Ersleres wird Lübecker Urkundenb. III 5i* al= ein „machinamentum sagittarium", Letzteres vom Herausgeber derselben als eine .Pfeil- und Wurf- maschine* erklärt. Ebenso Fock, Rflgensch-po mm. Gesch. i, 1«, während Köhler a. 0. 1SM Katze und Bercfrit für dryvende werke hält. Audi P ix i des kommen •ebendaselbst vor. Der ander- wärts mehrfach genannte Pnilerel wird gleichzeitig als eine kleinere Schleuder für Steine und Brandstoffe erklärt. Andere Maschinen, von denen man wenig oder nichts Näheres weiss, sind Bu.«*. Swengel, Biblia, Troja, Schneller u. s. w. 411 jfk Zeit — altegyptischen schon, wie denen der Trajanssäule — gewohnt sind, nji li hier aber keinesweges der Wirklichkeit. Wie schon erwähnt, wurde die vierte Md auf den Thürmen „r*W gross Block mit Armbrust, dttntus vnit ICisen angespitzte und gefiederte Pfeil geachtsten". (Lehmann, Chronika v. 412 innen verbreitert worden war. Jahns hat indessen Gesch. der Kriegswissensch. S. 11)2 die von ihm im Handbuch durchgeführte angebliche Eintheilung der Go- werfe in hohe und niedere ausdrücklich zurückgenommen ; ausserdem aber ist hiebei übersehen, dass diese, überhaupt nur ganz ausnahmsweise vorkommenden über- wölbten Strebepfeiler nicht hinter eine an sich schon dicke, sondern durchweg nur hinter eine dünne Mauer gesetzt wurden , wesentlich um den Wehrgang hinter der Brüstungsmauer herzustellen. Es ist schon eine Ausnahme, wenn derselbe dadurch bei der grossartigen Mantelmauer von Wertheim am Main auf 1 ,70 m Breite ge- bracht wurde. Diese Breite genügte dazu, dass dort die Vertheidiger unbehindert einander begegnen konnten, nicht aber zur Aufstellung von Maschinen, die ja zudem alle nur von hinten bedient werden konnten. Nur etwa die ganz ungewöhnlich (14 Fuss) starken Mauern der Quitzow'schen Burg Plaue mochten auch für kleinere Maschinen genug Raum bieten. Wie aber der Berchfrit ja zunächst sein Dach hatte, auch seine Höhe ein einigermassen sicheres Zielen bei Bogenwürfen gewiss erschweren mochte, so konnte andrerseits jedenfalls bei den meisten Burgen eine etwa nicht erhöht im Innern der- selben aufgestellte Maschine mit Erfolg nicht wirksam werden. Der Raum war zu- meist zu enge, um zumal über eine hohe Mantelmauer oder etwa den vorliegenden Palas selbst im Bogen hinüberwerfen, geschweige denn unter solchen Umständen sicher das Ziel treffen zu können. Nur da, wo ausnahmsweise — wie z. B. bei Ehren bürg an der Mosel oder Klamm am Semmering — der Burgberg von der Angriffsseite aus terassenförmig aufstieg, mochte es innerhalb der Burg an geeigneten ebenerdigen Plätzen für die Maschinen nicht fehlen. Bei dieser Sachlage kann es wohl auffallen, dass man beim Burgenbau sonst nicht auf der Angriffsseite einen genügend weiten und zweckmässig erhöhten Standort für die Aufstellung des Antwerkes einzurichten pflegte. Es ist das jedoch offenbar nicht gebräuchlich gewesen, weil das andernfalls in unseren Burgresten hie und da noch erkennbar sein müsste. *) v. Essenwein, so viel ich finde, der einzige Fachschriftsteller, welcher auf diese Auf- stellungsfrage näher eingeht, schreibt im Anschluss an die Besprechung der Rüdesheimer Oberburg (Kriegsbauk. 51): „Meist musste man sich begnügen, eine Burg so lange einzuschliessen, bis die „Besatzung durch Hunger oder andere Zwangslagen zur Ergebung genöthigt war. Wohl verwendete „man auch Wurfapparate gegen die Mauer; aber diese hatten weder die Treffsicherheit, noch die „Kraft unserer heutigen Geschütze. Die Besatzung, welche solche auf den Plattformen der Bwy „aufstellte, konnte damit den ungedeckten Angreifern und ihren provisorischen Werken gegenüber „weit mehr erreichen, als diese gegen die massive Burg. Desshalb gehörten solche Platt- formen stets zum Vertheidigungs-Apparat jeder Burg Insbesondere „hatten alle Thürme zu oberst ihre Terrasse, und wenn wir uns irgend eine Borg in „gutem Verteidigungszustand denken, müssen wir uns auf allen Theilen, die vertheidigt „werden konnten undsollten, solch e von Zinnen umgebene Plattformen „denken, auf denen die Vertheidiger sich frei bewegen konnten, auf denen zudem die Wurf* „apparate standen. Aber diese Plattformen waren schwer wasserdicht zu erhalten und der „Verwitterung preisgegeben. Desshalb setzte man allenthalben, wo das Klima es gebot, Dächer „ darauf, welche sich leicht entfernen Hessen, wenn die Noth es erforderte.* Der Genannte bemerkt dann weiter, dass er bei den Burgen-Reconstructionszeichnungen seines Buches „nur ausnahmsweise M Vielleicht bietet ausnahmsweise die Rudelsburg ein Beispiel solcher Vorrichtung Beim Eingang in die sehr weite Vorburg liegt da wenige Schritte hinter der Ringmauer der etwa i m hohe Stumpf eines ganz isolirten, starken Rundthurmes, der kaum viel höher gewesen ist und auf seiner Plattform besonders zweckmässig eine Wurfmaschine getragen haben dürfte. 413 .'!;<• Dächer weggelassen habe, obwohl dieselben zur wehrhaften Erscheinung durch- .ifl- nicht gehörten*. Ebd. S. 156 heisst es dann bezüglich des Berchfrits gleichfalls, dass man if IVitterungseinilusses wegen „vorzog, die steinerne Wehrplatte desselben nicht dauernd unbedeckt ,n lds*ü. Man legte ein Dach darauf, welches mit der Steinconstruction nicht verbunden war und fohl abgenommen werden konnte, wenn eine regelrechte Belagerung der Burg vorauszusehen war. \>m auch schlug man erst die Wurfmaschinen auf. .... Wir dürfen uns dieses Schutzdach noch "ir ito All. Jahrhundert ab einen recht provisorischen Bau denken ; denn man wusste nicht, wie u'J es weggenommen werden musste. Erst spater, als man sah, dass die Wehrplatte doch recht .'''/i offen gebraucht wurde, gab man auch diesen Schutzdächern eine definitivere Form/ Man fragt sich bei dieser ganz neuen Behauptung wohl vergebens, wesshalb n {.'rade zu der Zeit, da die Kunst, wirksame Schiess- und Werfmaschinen zu nf vinen neuen Aufschwung nahm, die Aufstellung solcher auf dem ßerchfrit als selten zweckmässig oder nöthig herausgestellt haben sollte, und diese Be- .'ung wird noch unverständlicher, wenn v. Essenwein selbst an anderer Stelle •1 1 ausdrücklich für die Zeit bis zum fünfzehnten Jahrhundert noch wieder ;dz aufstellt: „Der Vertheidiger konnte leichter von seinem erhöhten Stand- t aus die Maschinen der Belagerer durch ähnliche, die er auf seinen rpiatten stehen hatte, zerstören, als diese im Stande waren, der Burg ich zu schaden.* Aber auch die grundlegliche Idee überhaupt, dass die Thürme und alle zu h/enden Gebäude einer Burg von Zinnen umgebene Plattformen hatten, die friedliche Zeiten mit einem leicht zu beseitigenden Schutzdache überdeckt ju*/j die Belagerer ein Antwerk gar nicht anwenden konnten,8) so nlclt sich gewiss nur um ein Thurmdach, wenn es in Veldcckes Eneit 6301 aus- Si besetzten das innen Jre türmen und ir ginnen. Jr dach *t abe brachen; esonders ausgesetzt waren. her Art von Antwerk hatte man z. B. der auf der oberen Felsplatte des isolirten U»n Burg bei kommen wollen, oder solchen Burgen, die über tiefem Abstürze im r hohen Bergwand (wie Fragstein und Wichenstein in der Ostschweiz) len zackigen Felsgrates (wie Schroffenstein und Maul tusch in Tirol) ^>t allen hoch gelegenen Burgen, zu denen kein fahrbarer Weg hinaufführte? 414 Fig. 409. kommen wir — in vollem Gegensatze zu der Ansicht v. Essenweins — zu dem Er- gebniss, dass für sehr viele Burgen kein geeigneter Platz, für sehr viele aber auch kein Bedürfniss für die Aufstellung solcher Kriegsmaschinen war.1) In einzelnen Fällen scheint Letzteres ausserhalb der Ringmauer geschehen zu sein. Bei der einzigen mir bisher bekannt gewordenen alten Abbildung, welche eine von Burginsassen aufgestellte Wurf- maschine zeigt — Fig. 409 nach einer Buchmalerei der Genueser Annalen v. 13. Jhdt. Pariser Handschrift — ist dies offenbar der Fall. Auch als 1263 der Rathsherr Walsbach von Eisenach mittelst einer Blide angeblich dreimal zwischen der Stadt (?) und der Wart- burg hin und her geschleudert wurde, heisst es davon in alter Reimchronik: n Ward gelegt auf ein Blieden breit, War ein Instrument wie ein Geschoss. Stand aussen vor neben dem Schloss*. Ebenso zeigt eine von Schultz (Hof. Leben II 381) aus der Casseler Handschrift des Wilh. von Orlens mitgetheilte Zeich- nung einer von der Seeseite belagerten Festung eine in Thätigkeit gesetzte Blide frei auf dem Quai stehend.2) Nach Vorstehendem wird nun zunächst die Frage zu untersuchen sein, was der Belagerte als solcher während dieser Zeitperiode zu thun hatte, bzw. welche Mittel zur Abwehr ihm zu Gebote standen. Aegidius Colonna giebt darüber — zunächst freilich für belagerte Städte — im 21. und 22. Capitel im Anschlüsse an Vegetius eine weitschweifig Belehrung,3) deren Inhalt folgender ist: Um nicht durch Hunger oder Durst be- zwungen zu werden, ist eine entsprechende Menge von Proviant in die Festung zu schaffen und sind nötigenfalls noch Cisternen anzulegen. Ausserdem sind Vorräthe zu beschaffen an Schwefel, Pech und Oel, um die feindlichen Maschinen in Brand zu stecken, an Holz und Eisen für Pfeile, Wurfspeere, Maschinen und Schutzbauten, an Sehnen und Seilen für die Bogen und Balisten, an gepulvertem Kalk, der, in Gefassen auf die andringenden Feinde geworfen, diese blind macht, an Häuten zum Schutz der Maschinen und Bauten gegen die Brander der Feinde und an Rollsteinen, die auf den Mauern und Thürmen aufzuhäufen sind. Nach begonnener Belagerung sind dann gegen etwaige Minen Gegenminen zu graben, in welchen man die Feind*4 ') Das Schloss Bioule z. B. wurde 1346 bei seiner Armirung mit grossen und kleinen Arm- brüsten, aber nicht mit Steinschleudermaschinen versehen. (Fave\ Etudes IV. 9 Anhang.) Wenn andrerseits in Froissart, Chroniques, chap. 259 hervorgehoben wird, dass (1346) „die in dem Schlosse (Aiguillon) auch gute Gewerfe hatten", so wird man daraus schliessen dürfen, dass dies nicht etwa* Selbstverständliches war. ■) Es erscheint hienach nicht so unwahrscheinlich , wenn bei einer in Spamers Gonver- sationslex. unter „ Ritterburg" gegebenen Reconstruction der Schwesterburgen Rudelsburg um) Saal eck auf einer beiderseits die trennende Schlucht begrenzenden Felsstufe neben den Hanren innerhalb niedriger Mauerumfassung je eine Wurfmaschine aufgestellt ist. Jedenfalls wfirde bei der Saaleck das Gelände dazu sehr passend sein. *) Deutsch wiedergegeben in Schultz, Höf. Leben II 427 ff. 415 • kämpfen kann, auch kann man auf die Letzteren am Ausgange der Minen in "wn Tonnen bereit gehaltenes Wasser oder Urin schütten. Die Steinschleuder- Nliinen sucht man entweder bei einem Ausfalle oder bei heimlichem nächtlichen 'Mwhleichen oder durch ßrandpfeile in Brand zu setzen oder auch mittelst ■favr Gewerfe zu zerstören. Das Gleiche gilt von den an die Mauer herange- flifen Holzbauten. Ausserdem kann man den Widder mit dem „ Wolfe u un- ««llirh machen, d. h. mit einem krummen, mit Zähnen ausgezackten Eisen, welches, «Iriefcen über die Mauer hinabgelassen , den Kopf des Widders packt , so dass ilrtiselben hinauf ziehen kann. Die Stelle, an welcher der Wandelthurm an lauer geruckt wird, muss man heimlich untergraben, damit derselbe dort ein- umJ umfällt. Wo eine Bresche zu besorgen ist, sind dahinter hölzerne oder mißlich steinerne Mauern aufzuführen, und die dann eingedrungenen Belagerer emwilrfen zu überschütten. Diese Angaben des Aegidius sind noch nicht erschöpfend. So hingen die ien auch schwere Balken an Seilen über die Mauer, um Erstere, wenn die an den Fuss der Mauer kamen oder dieselbe ersteigen wollten, schnell hi<.«sen) #i die viende wider In den tiefen graben nieder*1. Die Wasserburg aus Fit?. 553 zeigt solche über die Mauer gehängte ,jbfocheu in Gestalt schwerer Baum- : Afit&tümpfe noch gefahrlicher gemacht sind. Fussangeln. Dieselben bestehen in ihrer einfacheren, schon von den Römern m ;ills vier grut fingerlangen Eisenspitzen, die von einem gemeinschaftlichen Mittei- len, das*», man mag sie werfen, wie man will, immer eine Spitze senkrecht nach />ie.-jelben waren sehr gebräuchlich. Beispielsweise wurde die Burg Hatt stein m Ku<>*»isen * ausgerüstet. ins, Kriegswesen, S. 659, Cori a. (). S. 37, Salvisberg a. O. S. 224, Köhler :2. Frank in Pick's Monatsschr. a. O. S. 122, Giemen, Tyroler Bgen., it «lieser Ansicht scheint v. Essen wein zu sein. Er bemerkt (Kriegs- ■5-* er bei Reconstruction der Nürnberger Burg überall die ausgeladenen mitj?ezeichnet habe, weil dieselben nun einmal zum mittelalterlichen Ver- Arten, und es ihm schwer werde, eine mit Luxu> gebaute Burg im Schlüsse sieh ohne solche vorzustellen. 416 falls halte ich sie nicht für begründet. Ein feindlicher Anschlag auf eine Burg pflegte nicht so lange vorherzusehen zu sein, und es gab andrerseits für die zumeist geringe Besatzung derselben, wie wir gesehen haben, genug andere dringende Vor- bereitungen für eine auszuhaltende Belagerung, so dass man es schwerlich für zweckmässig gehalten hat, hiezu auch noch das umständliche Herstellen der hölzernen Wehrgänge sich aufzusparen, eine Arbeit, die nicht etwa jeder des Zimmerhand- werks Unkundiger verrichten konnte und die um so mehr bei einiger Ausdehnung der Wehrgänge leicht für sich allein Wochen in Anspruch nehmen mochte. Welchen ausreichenden Grund aber hätte man auch dazu haben sollen, jene fortwährend je nach kriegerischen oder friedlichen Aussichten abzubrechen und wieder aufzuschlagen, da unsere dauerhafteren Hölzer, vollständig jeder Witterung ausgesetzt, bis zu hundert Jahren und darüber sich erhalten?1) So ist denn auch hinlänglich der Beweis zu führen, dass das wenigstens durchaus nicht einer allgemeinen Uebung entsprach. Es fehlt keinesweges an alten Ansichten von Burgen, welche mit diesen hölzernen Wehrgängen umgeben sind, und hie und da ist uns überliefert, dass bei einzelnen derselben jene selbst weit über die Zeit ihrer praktischen Benutzbarkeit hinaus erhalten blieben. So hatte noch 1712 das Schloss Boitzenburg (Prov. Brandenburg) „eine schadhafte Ringmauer, auf der sich ein baufälliger hölzerner Umgang befand*2) und von Bürglitz in Böhmen bemerkt Gottschalk a. 0. Bd. VIII, dass die hölzernen Gallerien, die um das ganze Schloss, um die Mauern, selbst unterm Dach der Kirche herumliefen, erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts als unnöthig und feuergefährlich abge- nommen wurden. Auch wenn in einem amtlichen Bericht über bauliche Besserungen an der Burg Pottenstein bei Haimburg v. J. 1359 bezeugt wird, dass der Ritter Häuser „auf daz Frawenhaus vnd an dem Tueren ze mauren vnd an der wer umb dm Tueren vnd an den Stiegen verpaid hob hundert phunt phenning* , so hat es sich dabei augenscheinlich — schon zum Unterschied von der Maurerarbeit arnfThurm — um die Ausbesserung einer ihn permanent umgebenden hölzernen Were gehandelt. Bonner Jahrb. XLVI S. 53 kann man sogar3) lesen, dass die «über- kragenden Holzgeschosse über den Thürmen in Friedenszeiten gewöhnlich nicht vorhanden waren41. Es bedarf das wohl keiner besonderen Zurückweisung. — Es bleibt hienach noch die Verwendung und Wirksamkeit der Maschinen und Waffen dieser Periode näher zu behandeln. • Was zunächst die Geschosse betrifft, so bestanden dieselben der Regel nach bei den Armbrüsten und ihnen ähnlichen Schiessmaschinen aus eisenbeschlagenen Bolzen oder auch aus Steinen, bei den Werfmaschinen nur aus Letzteren. Die Bolzen konnten, wie schon erwähnt, bis 6 Fuss lang sein; die Steine waren ent- weder, wie bei den Mangonellen, nur faustgross (pugillares) oder, bei den grösseren Maschinen, bis zu 12 Centnern schwer. •) Vgl. Mothes, Baulexikon 1882 Bd. II S. 139. 8) Kirchner, Das Schloss Boytzenburg. Berlin 1860, S. 3i9. Das ,auf der Mauer lw>* es allerdings möglich erscheinen, dass es sich hier um eine etwas anders gestaltete heize nach Art der auf der Wartburg noch erhaltenen handelt. S. darüber weiterhin bei Behandlung der Pulvergeschütze. 3) Baumeister Peters, der Pfalzgrafenstein. 417 Steine von letzterem Gewicht wurden u. A. 1249 vor der Burg von Este und 1388 vor Nidau (am Bieler See) verwandt.1) Zwar sollen auf Cypern durch die Genuesen Steine von 900 bis 1400 kg und 1346 vor Zara solche von 1431 kg braucht worden sein, und Napoleon HI. kommt (E tu des p. 48) zu dem Er- ■inws, dass bei einem Hebel von 19,8 m Gesammtlänge und einem Gegengewicht •m 16400 kg ein Stein von 28 Centnern etwa 70 m weit geworfen werden könne, H'h hält Köhler (a. 0. S. 202 Anm.) die Herstellung einer brauchbaren Maschine, ? mehr als 12 Centner Gewicht werfe, für unmöglich.2) Bezüglich der Flugweite hat D u f o u r berechnet, dass ein Gewerf mit (im v/m) 8 m langem Hebel bei einem Gegengewicht von 3000 kg ein Geschoss von kg 76 m weit, dagegen eine Windarmbrust einen einpfündigen Stein 832 m schleudern könne, wogegen Köhler für letzteren Fall nur etwa 500 m zugeben Bei 1849 unter Fave zu Vincennes angestellten Versuchen wurde bei 10,3 m r/i Hebel und 90 Centnern Gegengewicht eine 24pfündige Kanonenkugel 175 m reworfen, mit Sand gefüllte Bomben von 22 cm Durchmesser 145 m, von 27 und Durchmesser 120 m weit. (Napoleon, Etudes II, 38.) Die Treffsicherheit anlangend, so gestatteten die Schiessinstrumente ein ziem- laues Zielen zumal, nachdem man gelernt hatte, sie auf verstellbaren ten anzubringen. Aber auch bei den Werfmaschinen scheint das in höherem er Fall gewesen zu sein, als man bei dem hohen Bogenwurf und der unge- •össe aller Verhältnisse erwarten sollte. Aegidius schreibt sogar a. O. : i Trabucium (Tribok) könnte man fast eine Nadel treffen*, und er fügt iung hinzu: „Wenn die Maschine rechts oder links vom gewollten Ziel sie entsprechend seitlich zu rücken; wenn sie aber zu hoch wirft, ist sie weiter zurück zu bringen, oder man legt einen schwereren Stein, den sie hoch werfen kann, in die Schleuder. Das Gegentheil ist zu thun, wenn *drig wirft. Bei genau bestimmtem Ziele sind immer die Steine vorher j.* Eine andere praktische Regel giebt Torsello in seinem Liber um f i d e 1 i u m von 1321 : Je nachdem man weit oder kurz werfen an die Krümmung des eisernen Hakens am Ende des Hebels, an dem leuder befindet, entsprechend ändern, da der Abgangswinkel des Ge- urch bestimmt werde.8) r die Form der Steine bemerkt Schultz, Höf. Leben II 400: „Wir nicht' vorstellen , dass die Geschosse , welche alle die genannten •hieuderten t rohe Felsblöcke und Feldsteine waren ; sie wurden für i sorgfältig behauen und gerundet, und manche noch einkugel mag für diese Geschütze ursprünglich bestimmt gewesen sein.4* i-hon an sich für unwahrscheinlich. Verschiedentlich wird uns be- ?i einer Belagerung Tausende von Steinen in die Feste geworfen warum sollte man sich die zeit- und kostspielige Mühe gemacht atav. Ghron. 19, 90 („lapides ponderis librarum 1200 et ultra") und Leh- le militaire de la Suisse. h Jahns, Handb. 644. Kriegswissensch. I 197. >chon erwähnten Belagerung von Nidau allein 2 Trojas der Berner projiciebant 200 lapides et ultra. (Justinger a. O. S. 473.) In die Burg Falkenberg 27 418 - * haben, dieselben alle sorgfältig behauen zu lassen, zumal die Art der Wurfmaschinen das keinesweges — wie etwa der Lauf eines Pulvergeschützes — erforderte. Da?< die Belagerer, wenn an Ort und Stelle geeignetes Material war, Steinbrecher mit- brachten,1) beweist ebenso wenig etwas hiegegen, als wenn Schultz aus einem Schriftsteller (Guiart) anführen kann, dass irgendwo „gerundete Steine* (pierre* arreondis) geworfen worden seien. In der That ist uns denn auch überliefert, dass z. B. bei Belagerung der Burg Iberg zu Ende des 13. Jhclts. „grosse Felsstücke' und 1445 bei derjenigen der Burg Rhein felden (beide in der Schweiz) gar „Grabsteine und dergleichen Laste" geworfen wurden.2) Auch bei Fig. 409 sind die geworfenen Steine offenbar unbehauen. Bei Parcival 568, 28 werden (unbe- arbeitete) „wazeersteine, sinewel und hart", d. h. im Wasser unregelmässig gerundete Steine, verwandt. Mit den Wurfmaschinen wurde indessen auch noch mancherlei Anderes als Steine in die belagerte Feste geschleudert: mit Nägeln beschlagene Balken, Leich- name, todtes Vieh, mit Menschenkoth gefüllte Fässer, Bienenstöcke, lebende Ge- fangene u. s. w.3) Frönsperger schreibt noch in seinem 1573 erschienenen Kriegs sbuch, Dritter Theil: »Vor alten Zeiten hat man Instrument gehabt, die hat man Schleudern oder Schiengent genannt, das sind Werfzeug gewesen ; mit denselbigen hat man todte Schelmen *) vnd andere Werk mehr, als Stein v. dgl. in die Befestung geioorfen, solchergestalt haben die darinn iciederumb heran** gethan. Darumb sollen solche Instrument auch noch in einer Besatzung recht wol zugericht sein, damit ob mit solchem Zeug etwas hineingeworffen würde, dasselbig vnd dgl. anders mehr, so in der Befestung sterben vnd vnfletig sein möcht, wider mit dergh rästung hinauszuwerfen. Solches In- strument mag man auch mit grossen Wachen (Steinen) laden vnd in die Schantzen werffen, mit ich gesc/ien hob, das geschehen ist." — Besondere Geschosse endlich, bei den Gegnern sehr gefährlich, waren die Feuer bringenden. Dieselben bestanden im Wesentlichen entweder aus eisernen Kugeln, auch ebensolchen mit Oel gefüllten Fässern, die, glühend gemacht, die feind- lichen Bauwerke in Brand setzten, oder aber aus einer Mischung von Brennstoffen, welche Griechisches Feuer genannt wurde. Der Ueberlieferung nach hat Kallinikos dies Griechische Feuer 673 nach Konstantinopel gebracht und dadurch den Oströmern ein werthvolles Uebergewicht wurden angeblich 7800 Steine geworfen. Die Steier. Reimchr. 691 berichtet dazu: Ztceen and sieben zig Wagen zesamme mochten getragen bi Nachten und bi Tagen, Zwaz min Stein darzu nahm. (Jahns, Hdbch. 766.) ') So hatten die Frankfurter 1404 bei Belagerung der Burgen Rüc klingen und Mar- mel us 12 Ober- und 6 Untersteinbrecher unter 2 Steinbrechmeistern mit einem auf 5 Karren ge- ladenen Gezeug bei sich. (Klemm, Werkz. und Waffen S. 339.) *) Schwab, Schweiz. Ritterburgen Bd. I und Wurstisen, Basler Chronik (Basel 1765) II 422. ") Bei der Belagerung des Karlstein durch die Prager 1422 wurden angeblich 1800 mit stinkendem Aas und Menschenkoth gefüllte Fässer in das Schloss geworfen, wogegen sich die Be- lagerten durch ungelöschten Kalk zu schützen suchten. Ebenso 1333 bei Schwan au, wo auch (vgl. weiterhin) lebende Menschen in die Burg geworfen wurden. Von Letzterem wurde schon oben (Wartburg) ein weiteres Beispiel erwähnt, und nach Froissart T. I p. 191 wurde 134o bei Be- lagerung von Auberoche ein Bote der Belagerten aufgefangen, wie ein Knäuel in die Schlinge der Maschine gelegt und so in die Stadt zurückgeworfen. Bienenstöcke wurden u. A. (Belege bei Schultz a. O. II 401) während der Kreuzzüge mehrfach als Wurfgeschosse verwandt. 4) Schelm hat hier die mhd. Bedeutung von todte r Körper, Aas. Lexer, Wtb. 11. Frönsperger starb 1575. 419 «Inf ihre Feinde verschafft. Die älteste erhaltene Schrift, welche darüber berichtet, M bekanntlich des Marcus Graecus liber ignium ad comburendos hostes iijs dem 9. Jahrhundert.1) Das da gegebene Recept lautet: „Nimm reinen .Schwefel, Weinstein, Sorcocolla (Baumharz), Pech, Kochsalz, Erd- und Baumöl, lass .1« put zusammenkochen, tränke Werg damit und zünde es an. Nur Harn, Wein- .<■«)» oder Sand vermag es zu löschen/ Diese oder ähnliche Mischungen wurden In der Regel mittelst eines Pfeiles geworfen. Die Kreuzfahrer erfuhren zuerst 1190 ■<»r Aecon die Wirkung des Griechischen Feuers, indem ihre Belagerungsmaschinen amif verbrannt wurden. Seitdem spielte das Feuerwerfen geeigneten Falles fast bei tkr Belagerung seine Rolle. — Nach allem vorstehend über die Belagerungsmaschinen dieses Zeitraumes v»'führten wird sich die für uns besonders interessante Frage, was damit gegen ii belagerte Burg ausgerichtet werden konnte , einigermassen sicher beant- im Ia&r irichtiger war, Stinkzeug in die Burg zu werfen ... als durch Wurfzeug em zu Fall zu bringen*.2) Meiner Ansicht nach gehen diese Schriftsteller in ihrer völligen Verneinung Köhler giebt als Grund an, dass die Wurfgeschütze ja die Steine unter inkel von etwa 45 Grad abschössen, während der Einfallwinkel noch 'in inusste ; allein es scheint mir dabei übersehen zu sein , dass in den j Fällen , in welchen die Burg höher lag als das Angriffsgelände , bei gestellter Maschine die Mauer auch an ihrem Fusse sehr wohl von dem m dem Augenblick getroffen werden konnte, in welchem dessen Flugbahn fihernd wagrechter Linie bewegte. Andrerseits giebt Jahns zu, dass iv in erhöhtem Winkel fortgetriebenen Geschosse den oberen Theil der ümmten, die Brustwehr zerstörten und sogar den Umsturz der Mauer ?n, wenn diese sehr schwach war oder die Mineure schon vorgearbeitet rvnn er dies auch nicht als das heutige „brechiren" gelten lassen will, >#ebniss doch schliesslich dasselbe. Wenn endlich v. Essenwein in *itvr oben angeführten Stellen wiederholt den „unsicheren" Schuss der •vorhebt, so ist wohl mehr Gewicht auf die gleichfalls schon mitge- (jrung des Aegidius zu legen, dass man damit fast eine Nadel habe 1 e r meint freilich (a. 0. 169), das Buch sei bald nach 1225 verfasst worden, doch h{?e wiesen, dass der im 9. Jhdt. schreibende Araber Joan Mesue den Marcus citirte. nsch. I 156.) »b*st: dies zu versuchen, denn unmittelbar vorher wird eben versichert, dass die Stande waren, der Burg erheblich zu schaden*. 27* 420 So fehlt es denn auch bei den Chronisten1) und Dichtern keinesweges an anderslautenden Stellen: Villehardouin (1200) erzählt,2) dass 1206 die Mauer vcn Didymotica durch 16 grosse „pierriers* an vier Stellen umgeworfen worden sei und v. Essenwein giebt an anderer Stelle8) selbst an, dass 1272 durch die feind- lichen Wurfmaschinen ein 500 Schritte langes Stück der Stadtmauer von Friesach nieder gelegt wurde. Wie schon oben angeführt, versichert die St ei er. Reim- chronik bei Gelegenheit der Belagerung von Martinsdorf, dass vor den Würfen der Turnier nichts Gezimmertes oder Gemauertes bestehen könne, und v. 691 heisst es ebendaselbst; Dy do warffen mit den mangen, Si tribens so langen. Um daz rinkchmauer und turn Von- den wurffen verlump) ebenso Alexander!. 1159: Unde hiez mangen richten Und Ute die turme brechen Mit sturmes geicalt u. s. w. Vgl. auch Matthäus Paris, Ausg. 1640 S. 295 bei Belagerung des Schlosses von Lincoln 1217: non cessantes lapides damnosos proicere ex mangoneUis, ui castelli muros dissolverent. Schon V e g e z rühmt IV 2 und IX 2 die Durchschlagskraft der Balisten und des Onager. Wenn endlich Köhler (S. 202) schreibt, in den Geschossen von 12 und mehr Centnern sei kein Fortschritt zu erkennen, denn „ Steine von einem Centner „Gewicht wären auch für die grössten Zwecke, die man sich setzen konnte, aus- reichend gewesen", so wird man unbedenklich der Ansicht sein dürfen, dass die Alten, welche — im Gegensatz zu einem Schriftsteller des 19. Jahrhunderts — die reiche praktische Erfahrung ihrer Zeit hatten, schwerlich sich mit so grossartigen Maschinen Mühe gemacht haben würden — und es handelte sich dabei ja keinesweges um einen einzelnen Fall — wenn sie sich nicht mit allem Grund besonderen Nutzen davon versprechen durften, und die Absicht war dabei natürlich nicht auf das Zer- stören von Zinnen und Dächern, sondern der Mauern selbst gerichtet. Damit soll freilich nicht entfernt behauptet sein, dass in allen Anwendungs- fällen die Mauer durch die Maschinen habe niedergeworfen werden können; zu starkes Mauerwerk, zu schwache Gewerfe und ungünstiger Aufstellungsort werden vielmehr oft genug jede bezügliche Anstrengung zu einer vergeblichen gemacht haben.6) Der beste Beweis dafür liegt wohl in der gewöhnlichen Anwendung des Widders, Mauerbohrers und der Minen zugleich neben den Schiess- und Werf- maschinen. Nur wo dies Alles nicht anwendbar war, musste die Belagerung die Gestalt einer lange währenden Blockade annehmen. Wesentlich um eine solche wird es sich z. B. auch gehandelt haben, wenn (nach Bavaria I. 2. S. 1116) 1357 ein Ritter von Egg in der Burg Natternberg, auf ganz isolirtem etwa 70 m hohem Hügel an der Donau gelegen, fast ein Jahr lang die Belagerung zweier bayerischer *) Köhler bemerkt a. O. : „Es fehlt natürlich (?) nicht an Chronisten, die von Bresche- legen durch Wurfgeschütze sprechen, doch sind sie schlecht unterrichtet.* Das ist freilich keine Widerlegung. ") L'Histoire. Collect. Buchon T. III, angeführt von Jahns a. O. ") Mittelalterl. Baudenfcm. von Friesach. Wien 1863. S. 6. 4) Vgl, auch die Darstellung S. 422. 6) Napoleon und Köhler führen a. O. solche Beispiele an. Der vermeintliche Beweis gegen die Möglichkeit der Breschelegung überhaupt kann nach dem hier Vorgetragenen damit nicht erbracht sein. Umgekehrt schlug man auch noch 1437 vor Freudenberg ein grosses Antwerk auf, nachdem die Büchsen sich nicht bewährt hatten (vgl. S. 428). 421 II< rzoge aushielt, bis er durch Kaiser Karl IV. entsetzt wurde. Doch konnten auch 'iiMlif he Belagerungen so lange ausgedehnt werden, wie diejenige von Hohen- /oilern (s. weiterhin) zeigt. — Am Schlüsse der Behandlung dieses Zeitraumes mögen einige Beispiele von la^rungen mittelst Antwerks solche anschaulicher machen. Als 1295 König Adolf v. Nassau die Kreuzburg in Thüringen belagerte, rirhMe er auf einer benachbarten Höhe eine hölzerne Kemenate, die „Adolfs- r;\ zu seiner Wohnung und stellte daneben eine Blide auf, die grossen Schaden der Burg that. Ausserdem wurde zwecks Untergrabung der Burgmauern eine !/«* gebaut, dieselbe aber von den Belagerten bei einem Ausfalle verbrannt. Diese n j'iloch sehr an Wassermangel, wesshalb oft in der Nacht sich Einzelne an ken aus den Fenstern hinabliessen , um Wasser zu holen. Nach vierwöchiger Mung musste die Burg gegen Sicherung des Lebens und Eigenthums über- i werden. Eine gewisse Berühmtheit aus dieser Zeit (1333) hat die Belagerung der rvk sehen Wasserburg Seh wanow, im Elsass bei Erstem am Rhein gelegen, . Aus der Zimmerischen Chronik (1380 ff.) theile ich nachstehend das Üichore darüber mit: Darneben so war die bürg von gebewen und in sonder- r verliehen gelegenhait Italien ungewinlich , auch mit gueten kriegsleuien votn d sonst und mit allerhandt notturftiger profiant nach nottur/t versehen. Es n die stett1) allerlai vorteil, mochten aber dieser befestigung nichs abbrechen. 'so ain lange zeit darvor. Die Belagerten laden darauf zwei Vertreter der » dir Burg, um sie von der Uneinnehmbarkeit derselben zu überzeugen, dd verderbt tvard und die im schloss genett, das sie nit lenger sich A*v hetten die stett den vortheil, das es in dreien monaten oder r, Hasel, Luzern, Bern, Freiburg und andere, die von den Geroltzecki&chcn vil- li angriffen , beraupt und verletzt worden. 422 hett auch der werkmaister ainer mit grosser geschwindigkait feur werk hinein geworfen, von dem ain schön haus , genannt das ritterhaus , ward abgebrannen , das meriails kriegsvolk vom adel und sonst , uf sechzig personnen , in ain thurn weichen muesten. Bei der nun folgenden Uebergabeverhandlung werden nur siben schlecht personnen mit grossem bitt aussgebeten und bei dem leben erhalten, nachdem schon vorher zwei gefangene geroltzeckische büchsenmaister, und darnach der dritt van steüen in schhudern und Instrumenten sampt dem Kat ins schloss zu todt geworfen. Darauf wurde das Schloss und was darin ward uf gnad und ungnad uf geben. Es wird dann auch hier, wie bei so vielen anderen eroberten Festen, die Märe wiederholt, dass die Frau v. Gerolzeck auf gleiche Weise wie angeblich die Frauen der Weibertreu bei Weins- berg ihren Mann gerettet habe. Die Uebrigen wurden sämmtlich enthauptet bis auf die sieben „ schlechten Personen", denen noch ain alts mendle, das unschadbar, und ain junger reuter, war noch schier ain kvndt, hinzugesellt wurden. Darauf ward das schloss mit grosem jubel und frolocken der Colmarheuslen und Kochensperger zer- rissen und geschlaift, wie das der augenschain noch mit bringt. Es Ketten die stett anfangs der belegerung ain brücken über dm Bein gemacht, nit ferr vom schloss, darüber man fuere und rit, all dieweil das leger weret. — In der Reimchronik des Ottokar v. Steiermark, f nach 1300, findet sich V. 30181 bis 30551 eine anschauliche Beschreibung der in das Ende des 13. Jahr- hunderts fallenden Belagerung von Martinsdorf und St. Margreten durch Herzog Albrecht. Der wesentliche Inhalt der etwas weitschweifigen Darstellung ist folgender: Er Hess die Katzen an den Graben bringen, um die Mauern „in den Grund zu brechen a, auch ein Ebenhoch wurde so nahe herangetrieben, dass die Belagerer alles Thun und Treiben der Bewohner beobachten konnten. Die Antwerke, Turnier und Bliden warfen Tag und Nacht grosse Steine in die Burg. Leute und Rosse, manches Dach und manche Wand wurden damit vernichtet, die Estriche, welche die Belagerten schirmen sollten, durchbrochen und die „festen Thürme* so zerstört, dass man durch sie hindurchsehen konnte. Ein hoher und starker Rundthurm war mit einem festen und dicken Schindeldach gedeckt. Ebenso war Haus und alle Wehre mit Dächern überdeckt. „Do man für daz hüs kam, ein meister daz üznam, an der gelegenlieite diser sach , swaz man würfe üf daz dach , daz mäht niht gdhes ab gewalzen von den manicvallen valzen, die daz dach üf im het.u Die Belagerer warfen desshalb „ein Feuer von Schwefel" mittelst einer Rutte auf die Dächer, die dadurch in Brand gesteckt wurden. Da wenig Wasser in der Burg war, wollten die Belagerten die brennenden Dächer „aufbrechen-, wurden aber durch wohlgezielte Würfe des Antwerkes von der Arbeit vertrieben, so dass sie sich darauf beschränken mussten, das (darunter befindliche) Gewölbe mittelst eiserner Thür zu schliefen. Schliesslich wurde der Thurm (Berchfrit) untergraben und umgeworfen und der Herzog Hess „gar verwüsten was zu der Veste gehörte". Die Verteidigung einer Feste in der Zeit vor Anwendung des Pulvers zeigt Fig. 410 (Miniatur aus dem Josephus des Konr. v. Scheiern. Cod. Monac. 17404% mitgeth. in Schultz, Hö f. Leben). Von den vor dem hochgelegenen Thor haltenden Reitern scheint der vorderste mittelst langen Speeres Feuer an den Bau zu legen, ein darüber postirter Vertheidiger eine mit irgendwelcher Materie gefüllte Tonne auf jenen zu werfen, während ein anderer seine Armbrust auf ihn richtet. Weiterhin erklettern zwei Angreifer die Ringmauer an den vorspringenden Buckeln, üie sich zugleich an krummen über die Brüstung gehakten Haken empor- Aus Feuslern der dahinter liegenden Burg werden sie von zwei durch fig.MO. ."'ili-cklen Vertheidigern mit Steinen beworfen. Mehrere der Letzteren haben Schilde der Hinaufkletternden getroffen. ']'-■ unanfechtbaren Nachrichten über die Verwendung von Feuergeschützen uopa geben bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zurück. Wenn iv .Stadt Metz bezügliche Angabe für das Jahr 1324 mit Recht bestritten jrt-ht die älteste bisher bekannte, und zwar urkundliche Nachricht dahin, v, tXiti schmiedeeiserne Kugeln und Kanonen von Metall fertigen liess, je andere Nachricht aus 1331 bezeugt, dass damals schon die Burg von ! msi e srfiioppi (Büchsen und Feuerwaffen) beschossen wurde.2) Fast — i-(i«* eil Islam ml einer Chronik aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Völlig zu- i.t aber nur gleichzeitige Urkunden und Aufzeichnungen, besonders den von spateren >'Wit wrilbten Anachronismen gegenüber. Auch die zuerst für die Geschütze ge- irhnungen sind nicht immer völlig klar. Vgl. hiezu Kahler a. ü. S. i'16 und '. 77-"» -— Auch der Verlasser der Zimmerischen Chronik meint, I S. 173, ' A'iin streifet, dun genchütt hat bald mich den leiten dt» römischen tönigt Huedolfen "ff s/c/mjjt, ict'eicol dtsxrn wenig ijewett, vil weniger aucii man damit hat künden — üif „kleine und ei neue kuißen, uf necht und acht pfuudt Khtttr die man noch um föfiö) in veldern unfer rom 'tetttiii 'Aimberu finilt" llilt von den Rolhweilern, iJurt gehabt, verschossen worden seien. Uie Unrichtigkeit dieser Annahme erhellt '•■tu I 'mstiirnie, dass eiserne (iesi'hillzku^eln in Deutschland erat gegen Ende des i Aufnahme kamen. Vg. Jahns n. O. S. Wl». •r. S. atdö. Jahn:«, a. O. Auch Handfeuerwaffen (schiopi pizoli, schiopelli) ' im Inventar der Burg Formizane erwähnt. 424 gleichzeitig, 1338 — 1346 kommen im Besitz der französischen Kriegsflotte, bei Belagerung des spanischen Ortes Tarifa durch die Mauren und bei Armirung eines englischen Schlosses Feuergeschütze vor.1) Bezüglich Deutschlands weisen, soviel bis jetzt bekannt, zuerst die Stadt- rechnungen von Aachen2) 1346 Ausgaben für Büchsen und Pulver auf. Bald darauf, 1348, bedient sich Naumburg bei Eroberung der Rudels bürg bereits einer Büchse und hat wenige Jahre später mehrere derselben nebst einem Büchsenmeister.3) Bei anderen grösseren Städten treten sie in den folgenden Jahrzehnten auf, in Lübeck erst 1370. Ueber ihre Verwendung im Festungskriege finden wir weiter, dass Herzog Stefan sich ihrer 1364 bei der Belagerung von Mühldorf in Baiern bedient, während im folgenden Jahre der Markgraf von Meissen die Belagerung von Schloss Eimbeck aufheben muss, weil die „Blibuchsin" der Vertheidiger seine Maschinen zerstörten.4) Im 7. Jahrzehnt werden dann zuerst grosse Steinbüchsen erwähnt,6) welche Kugeln von 50 bis zu 450 Pfund Gewicht schössen.6) Dieselben werden alsbald auch zur Belagerung von Burgen gebraucht, während solches, wie Köhler a. 0. S. 239 hervorhebt, 1362 bei Belagerung von Zwingenberg am Neckar und 1366 bei einem Kölner Zuge gegen die Burg Hemmersbach augenscheinlich noch nicht der Fall war. So stellte 1377 Magdeburg eine Büchse zur Belagerung der lauenburgischen Raubnester Pritze und Dannenberg,7) 1380 setzte Landgraf Herrmann von Hessen der Burg Hatzfeld mit Büchsen hart zu8) und 1383 verpflichtete sich Markgraf Sigismund von Brandenburg mit den Mecklenburgischen Fürsten, zur gemeinschaft- lichen Zerstörung der Raubburgen in ihren Landen auch die nöthigen Büchsen zu liefern,9) und 1391 zog Jobst v. Brandenburg mit einer Büchse in der Mark umher, um seine Vasallen zu demüthigen.10) Nach einer im Nürnberger Archiv vorhandenen Aufstellung waren 1388 zur Belagerung eines ungenannten Schlosses bestimmt: eine grosse Büchse, genannt l) Fave, Etudes sur le passe et l'avenir de Tartillerie. (Paris 1862) S. 74 ff. •) Veröffentlicht von Laurent, Aachen 1866, S. 182. Nach Demmin, Kriegswaffen 3. Aufl. S. 109 hätte der deutsche Orden schon 1328 grosse Kanonen angewandt. Toppen, Aeltesle Nachr. über d. Geschützwesen in Preussen, (Archiv f. Art.- und Ing.-Qfficiere LXIII) weist jedoch nach, dass dies selbst 1336 noch nicht der Fall war. Auch aus dem Vorhandensein eines .Feuer- schützen* auf der Burg Ehrenfels am Rhein (Seh unk, Beitr. z. Mainzer Gesch. I 39) hat man (z. B. Jahns a. O. S. 776) geschlossen, dass dort schon 1346 Pulvergeschütze vorhanden waren. „Furschutte* hiess jedoch anscheinend der des Schiessens mit Brandpfeilen Kundige. •) Aus den Naumburger Rathskämmereirechnungen mitgetheüt von W. Gorssen, Die Rudelsburg S. 14 f. *) Rothe, Thüringische Ghronik. Ausdrücklich wird hinzugefügt: „Die war dg erste Buchse, dy in dessin Landin vornommen ward." *) Vom Jahre 1363 berichtet der Deutschordens-Ghronist Joh. v. Posilge, dass bei Belagerung des Schlosses Kowno dasselbe seitens des Hochmeisters «Tag und Nacht mit Bliden und Tummlern gestürmt wurde; denn noch waren nicht die grossen Steinbüchsen, sondern allein Lothbüchsen.' •) Wegen den näheren Angaben verweise ich im Allgemeinen auf die von Jahns a. 0. S. 956 ff. und Köhler a. O. S. 225 ff. gegebene quellenmässige Zusammenstellung. T) Deutsche Städtechron. 7. 271. •) Winkelmann, Beschreibg. v. Hessen und Hersfeld 6, 343. *) Fock Rügensch-Pommersche Gesch. Lpzg. 1866 II 98, wo dies mit Unrecht, wie das vorher- angeführte Beispiel zeigt, für die älteste nachweisliche Verwendung von Pulver- geschützen im nördlichen Deutschland ausgegeben wird. ') Wagner, Dengwürdigk. v. Rathenow S. 195. i^ 425 (liriemhilde, die Steine von etwa 560 Pfund schoss,1) zwei Centnerbüchsen, eine Hapn-V drei Karren- und 30 Handbüchsen. 1390 soll Herzog Albert ungeheuer .Tusse Steinkugeln auf Burg Leon stein im Traunkreis haben werfen lassen.2) Ausführlich berichtet die Limburger Chronik (Deutsche Chron. N 1. 86) .« der Belagerung der Raubburg Hattstein im Nassauischen im J. 1393 u. A. * da ,,die siede hedden grosse bossen , der schoss eine siben oder achte centener >-re}) Und do gingen die grossen bossen an, der man numme gesehen enhatte uf vh von solcher grosse unde von swerde.u Die beim Zuge befindlichen Frankfurter lisherren berichteten: „Und risset auch, daz man mit den bussen, die man itzund dicke und faste durch dass huss schisset11 Die Burg wurde gleichfalls mit hütz vertheidigt und, guten Theiles freilich in Folge Uneinigkeit der Belagerer, erobert. Daneben spielten freilich die alten Wurf- und sonstigen Belagerungsmaschinen längere Zeit ihre Rolle. Charakteristisch ist, dass 1373 bei einem Artillerie- i1 zwischen den aufsässigen Würzburgern und ihrem auf der Burg residirenden re die Ersteren nur noch mit Bilden, der Letztere dagegen schon mit Büchsen m tonnte.4) 1395 zogen nach der Limburger Chronik die Grafen v. Nassau Katzenelleribogen vorElkershausen an der Lahn „und schlugen gegenüber lere Burg Grafeneck auf und herrschten von da die Burg Elkershausen mit Büchsen, mit Bleyden und andern Sachen, bis sie die Burg gewonnen." %'Jagerung von Tannenberg 1399, über welche eingehende urkundliche en durch die bekannte Arbeit von Hefner und Wolf (Frankfurt 1850) ! aind, hatte jeder der Verbündeten — der Erzbischof von Mainz, Pfalzgraf und die Stadt Frankfurt — „sin Berfryt mit ym" und kam ausserdem i, Bussen, Blyden, geschutze, werken vnd anderm gezuge als sich darizu / noyt ist." 1405 belagerten die St. Gallener die Burg Rheineck am dt grobem Geschütz, Blyden und Steinschwenkeln.6) In der Feldkircher Jlrichs im Graben ist bei der achtzehnwöchentlichen Belagerung der urg zu Feldkirch (Vorarlberg) durch die Appenzeller im Jahre 1406 nur von deren „aufgeführtem Wurfzeug11 die Rede,6) anscheinend also fe, noch vereinzelt vorkommende Belagerung, bei welcher man sich mit irfmaschinen allein begnügte.7) Xähere nach den Städtechron. bei Köhler a. O. S. 275 ff. min, Kriegswaffen Aufl. 3 S. 110, der hier, wie sonst, Quellen nicht angiebt. it zusammen, wenn nach Hormayr,BurgvestenIS. 156 in dem Schlosse Frey deck .'<•/ mit der Aufschrift 1389 eingemauert war, mit welcher in dem Jahre Leonstein 7. Kiserne Kugeln gab es damals im deutschen Reiche anscheinend noch nicht. ilvr Anm. in G ottschalk, Ritterburgen VIII, 190 soll sich aus dem Chronicon <*»J>ecJker, Ann. Hass. III p. 37 ergeben, dass dies nicht das Gewicht der Kugeln, !zes selbst wäre. Es steht jedoch hinlänglich fest, dass man in dieser und der Steinbttchsen goss, welche Hunderte von (Zentnern wogen und Kugeln bis zu scliossen. Vjrf. Köhler a. O. 291, 295. he Städtechron. Nürnberg I 33: „burfen die von Wirzberg mit plaidtn ßurk untl teten do ril schaden. Do hat der piscftof vil puchsen auf der purk t mit puchsen in die statt, und tet eil schaden« , daz wert by dreyn wachen." erpt. III 25«. ' III. e freilich den Appenzellem vor Bregonz vom Grafen Montfort neben Bliden ^roese Büchse abgenommen. (Zellweger, Cesch. d. Appenzeller Volkes I, 382.; 426 Bei der Belagerung Karlsteins durch die Prager 1422 hatten diese 4 grosse Büchsen, 5 Bliden und 45 Doppelhaken bei sich. Ausser Steinen wurden Fässer mit Feuer und, wie schon erwähnt, Aas und Koth geworfen. 1424 Hess die Stadt Basel ein Gewerf machen, dessen Gegengewicht in einer „unsäglichen Last in einem angehenkten Kasten" bestand und das einen „viel Centner schweren" Stein warf. Dasselbe, zunächst vor dem Spalenthor aufgeschlagen und probirt, wurde dann 1445 bei der schon erwähnten Belagerung der Burg Rheinfelden verwandt.1) 1449 wurden noch in Stralsund auf dem Markte ein paar grosse Bliden gebaut, aber als man damit die Probe machen wollte, zeigte es sich, dass Niemand so recht damit Bescheid wusste, ein Zeichen, dass um diese Zeit die Wurfmaschinen bereits anfingen, aus der Uebung zu kommen.2) Am längsten wurden sie noch zum Werfen von Brandgeschossen angewandt, wie denn noch 1495 der Erzblschof von Trier vor Boppard ein „Feuerge werfzeug" benutzte.3) Wenn Frönsperger (f 1575» sogar noch den Gebrauch des Antwerks zum Werfen von Aas und Steinen selbst gesehen haben will (vgl. dessen weiter vorn mitgetheilte Aeusserung), so kann es sich dabei wohl nur noch um den einen oder anderen ganz vereinzelten Fall gehandelt haben. Jedenfalls scheinen schon in der zweiten Hälfte des 15. Jahr- hunderts Belagerungen vorzukommen, bei denen nur Feuergeschütze verwandt wurden. So wurden, als die Erfurter 1452 Apel v. Vitzthum auf der Wachsenburg belagerten, rings um den Berg fünf Batterien solcher errichtet. (Ausserdem gruben Bergleute nach den Kellern und dem Brunnen hin, wodurch ein grosses Mauerstück zum Einstürzen gebracht wurde. Die Burg fiel nach 3 Wochen.) — 1485 beschoss Bremen die in einem Morast gelegene und von 2 Gräben umgebene Burg Elme heftig mit Mauerbrechern, unter welchen auch die beiden grossen Steinbüchsen „Schnelleke" und „Basilisk" waren, und eroberte sie in 13 Tagen. (Fock, Rügensch- Pommersche Gesch.) Mit welchem Eifer man sich hie und da schon zu Anfang des 15. Jahr- hunderts die neue Erfindung zu nutze machte, zeigt besonders der Umstand, dass die Deutschordensburgen 1410 mit ungefähr 173 Büchsen, drei Jahre später, nach Absetzung des besonders thatkräftigen Hochmeisters Heinrich von Plauen mit 676 Pulvergeschützen besetzt waren, mithin ihre Zahl sich mehr als verdreifacht hatte. (Toeppen, Arch. f. Art.- und Ingen.-Offz. LX ICO ff.) Die einzige, aber hohe Bedeutung der grossen Steinbüchsen für den Angriff bestand in der Möglichkeit, mit ihrem wirksamen und weit reichenden4) Horizontal- ') Wurstitzen, Basler Chronik, Basel 1765 f. II 422 mit Abb, die auchbei Jahn*. Handb. Taf. 73 wiedergegeben ist. *) Fock, Rügensch-Pommersche Geschichte S. 159. *) Toll, Archiv f. Art.- und Ing.-Off. LX. — Bei Demmin, Kriegswaffen S. 85») findet sich der nicht ganz verständliche Satz : „Blyde und Mange kommen bis Anfang des 16. Jahrhundert vor, da ja noch 1585 Herzog Albrecht von Sachsen bei Belagerung des Schlosses Ricklingen durch einen Blydensteinwurf getödtet wurde." Es kann wohl nur Herzog Albrecht der Streitbare gemeint sein, der 1500 in Folge von Wunden starb. 4) Nach Köhler a. 0. III 79 schoss eine Steinbüchse bis 1500 Schritt weit; nach den» „Buchsenwerkch" etwa v. J. 1410 (Cod. 67 der Ambraser Sammig.) „soll eine Büchse von 7 Klotz Länge dreissig hundert Schritt tragen, die eine mehr, die andere minder, je nachdem das Pulver ist.* NachFock, Rügensch-Pommersche Gesch. 159 Hess 1451 der Rath zu Stralsund ein grosse* Geschütz bauen, das 30 Schiffspfund (ca. 90 Gentner) wog und mit 26 Pfund Pulver eine bis 1*> Pfund schwere Steinkugel angeblich etwa eine halbe Meile weit schoss. 427 liii^e Bresche zu schiessen, wozu die alten Gewerfe mit ihrem hohen ;» nsohuss nur in günstigen Ausnahmefallen tauglich waren. In der That haben ir üIh'T die kräftige Wirkung der Steinbüchsen in dieser Beziehung verschiedentliche .i'Ji/ichten. Heber die Belagerung von Hattstein vgl. vorhin, bei derjenigen von i/j/itnberg gab die grosse Frankfurter Buchse am ersten Tage „einen schoss, : dtr stein in dem thurrn blieb stecken, der ander, daz ein groz loch in den thurm I" Nach sieben Tagen war hinlänglich Bresche geschossen, so dass die Burg lirmt werden konnte. Die Magdeburger Schöppenchronik berichtet von der ;mm\: der schon vorher durch eine Gegenburg eingeengten Harzburg im * Uli: „und belagerten de horch yar na und schickcden dar die yrote Bussen «/toten die muren und türme to der erden." Nach der gleichen Quelle belagerten fforggraf Friedrich und der Erzbischof von Magdeburg die Quitzowsche Burg vn »und schoten dar to mit grossen Bossen unde toworpen de muren, de von Zigel- als dick gebawet war (14 Fuss stark), dat me mit einem wagen rumeliketi dar up wen". Bei Belagerung der Burg Frankenstein in Schlesien 1467 warf eine m*r schwere und von 24 Pferden gezogene Donnerbüchse der Breslauer mit •Jen Schusse ein solches Mauerstück um, dass die Besatzung sich ergab.1) Andrerseits war aber auch die Verwendung dieser grossen Breschengeschütze /jf/ichcn Mängeln und Schwierigkeiten verbunden. Der zu belagernden Feste nahe2) war die Büchse bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts, d. h. bis zur ijr des Schildzapfens, hinter einem Schirm auf ein an Ort und Stelle zu- vzimmerles Lager von Balken — Wiege, Lage oder Bock genannt — wag- rt fest zu betten, dass selbst der Rücklauf unmöglich gemacht wurde, ar daher zunächst schon beschwerlich genug — ja in manchen Fällen üblich — das Geschütz mit seinem Zubehör vor die Burg zu schaffen. ihon erwähnten Nürnberger „zug für ein sloss" ersehen wir, dass zum h*r Büchse Chriemhilde 12 Pferde, für ihre Wiege 16 Pferde, für den v< •/spannige Karren, ferner ein vierspänniger Wagen für das Hebezeug, ;/ie für 12 Steinkugeln, und je einer desgleichen für die Bedienung von n sowie für das Geräth und Gepäck des (berittenen) ßüchsenmeisters aren. Ebenso wird von der Tannenberger Belagerung berichtet (a. O. der berg zu dem Ifuse ist zu mal geyn vnd hoch vnd ist zumal crodeliche hin off zh kommen, dann mer mohzen anne die bussen alleyne czweiyntziy d ane die. laden czwey vnd drysziy XXXII pferde han . . . vnd yehoret r Erbert darzu." unbeholfenen und wagrecht festliegenden Steinbüchsen waren also iijpt nur gegen die Burgen zu verwenden, die ein annähernd gleich und für einen umfänglichen Wagenlross zugängliches Angriffsgelände ihror Un beholfenheit kam dann noch die Umständlichkeit des Ladens, u. Beschreibg. der Burgvcsten etc. Schweidnitz 1821. S. ±24. -t es in einem Bericht von der Tannenherger Belagerung (a. (). S. 56 j: „auclt f/r***»*en bussen dem haue wul schaden bnmjcn, wan man nie dem huse hr enget, ie berichtet wird, 1 Yl'.\ hei Belagerung von Hanstein im Kichsfelde 2 Kanonen ken, Pommern, Kartaunen, Wagenbüchsen und die kleineren /ibüchsen, dann Bock-, Noth-, Centner- und Riegelbüchsen, erfen der Geschosse die Mörser, Wurfkessel, Böller, Roller u. s. w.8) a> Orgelgeschütz, ein Vorläufer der Mitrailleuse, tritt alsbald auf. Die ersten Handfeuerwaffen waren lediglich eine kleinere Form der damaligen schütze. Die älteste sicher, und zwar noch aus dem Ende des 14. Jahr- , datirte Handbüchse, in dem Schutt der Cisterne von Tannenberg ge- besteht in einem 27,2 cm langen und 17 mm weiten Rohre mit einem • und einer Tülle für einen zur Handhabe dienenden Stock nach Art mstieles.4) us einer ähnlichen Handbüchse mit etwas längerem Rohr konnte man oisiwg des Feuerwerksbuches auch mit „ einmal anzünden" mehrere (bis zu 12) schiessen. Die Anleitung heisst (verneudeutscht) : „Thue *r in die Büchse, als einer der Klötze (von Eisen oder Blei) lang ist, Klotz auf dies Pulver, dann wieder soviel Pulver und wieder ein Klotz, ist» voll ist. Durch jeden Klotz läuft ein Röhrlein . . . dadurch wird <<*n und eine Schwefelkerze hineingesteckt. Zündet man es an, so nach dem andern heraus. *6) Diese Büchse musste natürlich an der verwickelte Materie zu entwirren, hat sich neuestens besonders Köhler a. O. viel 'mlen Geschütze einen Zweck haben, da für die übrigen die Zinnenfenster da /],2i und auf alle Fälle ist nicht wohl einzusehen, weshalb solches erst „nach ührimg vervollkommneter Feuergeschütze tt geschehen sein sollte, da man j zu der Zeit für Geschützschiessscharten zu ebener Erde hinlänglich Sorge vjrJ. % 177, 258, 265, 340 u. 363). Ober die Zweckmässigkeit, Pulvergeschütze überhaupt unbedeckt aufzustellen, '«•«falb v. Ritgen anderer Meinung. Derselbe schreibt (Wartburgführer \ M): von den Umfassungsmauern der Vorburg, „dass im 15. Jahrhundert, 1 Feuerwaffen allgemein in Gebrauch kamen und man statt der Zinnen e (fange auf den Mauern anlegte, um die Geschütze, welche mit ] abgefeuert wurden, gegen den Regen zu schützen, diese Um- r auch auf der Wartburg vor sich ging." (Vgl. S. 345.) \M der Frage der abnehmbaren Dächer ist der wehrhafte Kasernenbau (c der im 22. Cap. näher behandelten Burg Wildenstein an der Donau in Betracht zu ziehen. In der neben dem Bau liegenden „Kommandanten- t'mdet sich unter den unscheinbaren Schildereien, mit welchen die Wände bemalt sind, über einer Thür eine kaum noch erkennbare Ansicht der welcher der Kasernenbau mit Geschützen aber ohne Dach dargestellt ist. 1 ist nun hieraus die Ueberlieferung entstanden, dass dieser „Dachstuhl ' Kriegsfälle abgeschlagen und in Friedenszeit zum Schutze gegen die icdor aufgerichtet werden konnte". Auch Prof. Durm, dessen Dar- ' nnstdenkm. Badens I 41f> die eben angeführten Worte entnommen ilir Folgerung. Ich halte es jedenfalls für nicht erwiesen, dass der s Jfciues, (Jraf Gottfried Werner v. Zimmern (f 1554), dies im Sinne nul noch weniger glaube ich , dass das jemals thatsächlich so ausge- bt •/. Das oberste, frei unter dem Dache liegende, ungetheilte Geschoss nach als „Soldatenhalle" und „Arsenal" bezeichnet, war nach drei o/jen-Geschützständen ausgestattet und enthält auch die frei liegende j/iiinandaritenwohnung. Konnte man sich nun wohl von der Mass- inp;vn eine gewisse Berühmtheit erlangt, diejenigen des Hohenzollern und b Hohenkrähen. Was den ersteren Fall betrifft , über den wieder die Zimmerische Chronik HO ff. ausführlich berichtet, so hatte um 1420 Graf Friedrich von Zollern seinen '«.•wen Bruder Eitelfriedrich von dem ihnen gemeinschaftlichen Hohenzollern ver- Am\ und auch die Städte Rottweil und Rottenburg durch Wegelagerei gegen sich .'/bracht. Die liesen etliche raisigen im jar 1422 in den pfingstfeiertagen das Jos* Zollern unversehenlichen berennen, doch wusste Graf Friedrich dem Anschlage hwnen. Darnach sammpt er sich nit lang , er raupt ohne Verzug uf freundt ' feindt, was er mocU ankommen. Damit speiset er das haus und liess es mit m kriegsvolk, auch mit proviant und aller nottur/t uf ain lange zeit wol versehen. rend er dann selbst heimlich davon reiste, um in Lothringen und Burgund • zu suchen, zogen die reichsstett (Augspurg, Ulm, Reutlingen, Bavenspurg und ihre) mit macht daher; sie brachten mit inen ain guets geschütz, auch allerhand 'Hstttngen zum werfen. Das leger hetten si zu stetten im closter und darumb. m grafe Eitelfriderrich von Zollern zu inen, der wardt in allem rathschlag, wie doss zu belegern, zu beschiessen und zu retten sein mecht. zaigt inen auch alle uii/ des schloss, wo es am schwechesten sein macht, das doch hievor mennige- flas werlichist hei geachtet. Wie nun dieselbigeti nach nottur/t geschanzet, do Jie von Rotweil usser irer schanz zu schiessen, gleichwol nit mit grosen haupt- Jcdoch man hei das schloss usser angeben graf Eitelfriderrichs am aller- *m ort angrifen, das man wol befände, in die harr solche mauren nit heben . . . Also lagent die reichstett mit vil volks zu ross und zu fuess und aim vsten vor Zollern denselbigen sommer und den nachvolgenden winter, so lang, t zehen tage nit feit , es het die belegerung ain ganzes jar geiveret , in t die büchsemnaister alle thürn, mauren und mehrtails andere gebew im f gar nahe biss uf den perg, fietteti abgeschossen. Man het auch an der n gegen Hechingen am perg gegral>en und von holzwerk und ertrich ain /rbc/c gemacht, darauf ain pastei ül)er die andern gebawen, das die obrist n und darnach ledig gelassen; aber das schloss Zollern wardt von »n*nen9 gehlindert und biss in grundt zerstört und zerbrochen. Das echsten freitag nach unsers herrn uffart im jar 1423. inem steilen Phonolithkegel des Höhgau liegende Hohenkrähen Vlters her den Ruf der Uneinnehmbarkeit haben, da man von sahr daas die Mauern sich nicht lange halten würden. e. ^8 434 dem hinter ihm allmählich bis zu gleicher Höhe aufsteigenden Bergrücken ihm der weiten Entfernung wegen mit den alten Belagerungsmaschinen wenig anhaben konnte. Dass dieser Vortheil der Lage gegenüber den Pulvergeschützen in NichU zerfiel, zeigte sich alsbald, nachdem 1512 der Schwäbische Bund unter Georg von Freundsberg (übrigens mit 8000 Mann) vor die Burg zog. Auf der bezeichneten Berglehne wurden 12 grosse Stücke, deren zwei einen 18 Werkschuh langen Lauf hatten, aufgestellt und zunächst die Pfisterei zerschossen. Wegen gefahrlicher Ver- wundung des Friedinger, dem hauptsächlich die Fehde galt, Hessen sich am dritten Tage die vom Adel an einem Seil über die Mauer und kletterten dann mittels Fuss- eisen den steilen Felsen hinab. Die Hälfte der aus 36 Mann bestandenen Be- satzung blieb zurück und ergab sich ; doch war das unterste Burgthor derart mit Felsen verrammelt, dass es der Arbeit eines halben Tages bedurfte, um dasselbe zu öffnen.1) Wenn übrigens hier ein so unverhältnissmässig starker Kriegshaufe vor den Hohenkrähen gezogen war, so war das schon in jener Zeit nichts Seltenes. So hatten die a. 1393 vor die Raubburg Hattstein gezogenen Fürsten und Städte allein an Fahrzeug „ivol tusend wagen vnd karren oder n%eru, 1434 eroberten die Dortmunder mit 700 Mann und 50 Reitern die Burg Steinhusen, 1444 der Lausitzer Sechsstädtebund mit 9000 Mann den Bürgstein.2) Eine wohlvorbereitete Burg pflegte dagegen mit etwa 35 bis gegen 100 Streitern besetzt zu sein. Einige Beispiele wurden bereits ange- geben. Als die Raub- burg Montfort in der Rheinpfalz 1450 von den Kurfürsten von Mainz und der Pfalz erobert wurde, war sie mit 60 Edlen und Un- edlen besetzt. Als eine Ausnahme ist es wohl zu betrachten, wenn die FUjA13. dem Grafen v. Würt- temberg gehörige umfängliche Burg Mägdeberg im Höhgau bei der Belagerung von 1378 nur eine Besatzung von 34 Mann hatte. Fig. 413 aus der 1486 zu Ulm gedruckten Chronik des Lyrer von Rankwyl stellt eine mit Feuerwaffen vertheidigte Bnrg dar.3) Es wird zumeist j_ä A *% l) Nach Fugger, Spiegel der Ehren des Erzhauses Oesterreich. ■) Auch schon vordem pflegte, wenn es sich um Belagerung von Burgen bei Gelegenheit eines Krieges oder um einen Rachezug gegen eine Raubburg handelte , die Zahl der Belagerer ein* verhältnissmässig starke zu sein. Anderer Meinung ist v. Essen wein, Kriegsbau k. S. M2: „Auch die Angriffsarmeen, welche zur Belagerung einer solchen Burg in Bewegung gesetzt werden „konnten, waren so geringe, dass die paar Mann der Besatzung sich auch ohne (Mauer-) Thürroe ,ihrer erwehren konnten.* •) Der umfängliche, mit Kriegern, Zelten und aufgefahrenen Kanonen nichts Besonderes bietende Vordergrund ist hier fortgelassen. 435 ;"J5 gewöhnlichen Fenstern geschossen. Die Mauern zeigen keine Bedachung oder vni£ekragte Wehrgänge, nur der eine Thurm einen mit Brettern bekleideten aus- ladenden Aufbau. - Wie mitgetheilt, wurden Schwanow und Zollern „geschlaift", bzw. „biss nyrundt zerstört und zerbrochen". Es fehlt nicht an anderen Beispielen einer so gründ- Wien Zerstörung eroberter Burgen. So „schleiften (angeblich) 1416 die Constanzcr € tvn ihtien anfänglich in Brand gesteckte Vöstung Grimmenstein (Cant. . Gallen) mit 500 stäihs arbeitenden Männern in den Grund und brachten an Ab- rhunu der unerhört<-vösten Mauren 3 bis 4 Wochen zu".1) Von der Zerstörung von Alt-Rapperswyl durch die Züricher 1350 be- tet der Zeitgenosse Eberhard Muller: „Unnd als dise ab der vesti harnend, ward nber geblündert, demnach undergraben mit holt: usgefüllt, angeeündt und uff den n geicorffen, die verfiel so guot, daz man kum sach, dass vormals etwa* da ge- !en was." Wie man solche Zerstörung mit Anwendung des Pulvers bewerkstelligte, uns (wenngleich nicht überall sonderlich klar) ein Schreiben des Mathias Corvin J476t betreffend die Raubburg Talkenstein in Niederschlesien. Dasselbe Lieber Nikolai, Euer Schreiben mir itzt gethan, hob ich vernommen, und befehlen Euch, ron Löwenberg und Hirschberg alle Maurer und Zimmerleute fodern lasset, die Mauer hl, nachher seiner Stätte, zwei Ellen hoch, und Holz sägen von grossen Tannen oder Fichten >e Löcher hart treiben, eine Handbreit einen von dem andern; und po das ganze Viertel ist, so lasset die zwei Ecken aushauen und nachJier den Erker auf beiden Seiten auf zwey hauen auf halben Monden und unterspickts dann wohl mit Holze und streuet aus und 'er ein und zündet es an, und dass die Mauer gearbeitet werde, da sie am äussersten auf steht, damit sie desto leichter überfalle. Item: sagt denen von Löwenberg, dass sie nit iass zween wegkommen, das Haus Talkenstein sey denn gebrochen. Item, desgleichen ' den Schmiedeberg, dess sie zwanzig Bergknechte mit Gezeug schicken ; so sie das nicht »an das ganze Heer auf sie legen. Item: schreibt das auch auf Hirschberg. ttum Breslaw am Mittwochen nach Exaude. drerseits beschreibt der Strassburger Stadtbaumeister Daniel Speck 1 e (f 1589) in itectura von Vestungen Thl. I Gap. 3 mit Abbildung: , grosse Brech schrauben, so der alte Meister Linnhart Danner zu Nürnberg erst- u. gemacht hat, welche auff 5 oder 6 Schuh lang, im Tiiameter auff 4 Zoll dicke, und k tcol gefaßt und versehen seynd, hinten zu ins Erdreich, da werden gute starcke *t, oder gesetzt, und nach der Seiten auf Schrägen gelegt, oben mit einer messingen f man starke Säume wider die Mauern setzt, und also demnach mit einem oder Schlüsseln angezogen, so wirft es Mauren, die 10. 12. biss über die 16. Schuh dicke , wie dann er, Danner, im Fränkischen Krieg, Blassenburg, Lands per g, und andere ■chltisser, Mauren und Thürn, so auff 16 Schuh dick gewesen, und man nicht brechen tetiergeworffen hat.u iuer anderen Art und Weise, speciell die Thürme zu zerstören, be- v. I J. a. O. 292 bezüglich der durch die Städte Türkheim und Kaisers- Drei Exen: rfinleichnamstag' 1466 wurden die Thürme, nachdem man die hölzernen Böden ^äram fliehe Fenster und Schlitze verstopft hatte, mit brennbarem Zeug, dürrem gefallt und dieses von unten angezündet. Eine derartige Procedur nannte man , Constantiniscb-Dreybogige Ehren- Pforte. Constanz 1735 S. 258. i dabei freilich nur 60 Männer 8 Tage genug zu thun, eine wahrscheinlichere jetzt hohes, wenn auch nicht umfängliches Gemäuer übrig ist. 28* 436 „Ausbrennen*. Die plötzliche Hitze dehnte die Luft aus, und da diese keinen schnellen Ausweg fand, sprengte sie die Mauern und warf sie um. Bei den ungeschlachten Blöcken des Wekemund und der Wahlenburg gelang dieses keinesweges vollständig, wenigstens nicht an ihrem mittleren und unteren Theile. Die westliche und die nördliche Seite des Thurmes Dagsburg aber stürzte zusammen.4 Eine Quelle hat Krieg v. H. bei dieser Angabe nicht genannt. Meines Wissens soll solches Ausbrennen der Thürme1) von den Bauern in dem nach ihnen benannten Kriege (1513 — 1525) ausgeübt worden sein. Wie dieselben indessen mehrfach mit unzulänglichen Mitteln vorgehen mussten, dürfte auch dies bei dem starken Mauerwerk der Berchfrite nur selten zum Ziele geführt haben. Solche gründliche Zerstörung bildete jedoch nur die seltene Ausnahme. Besonders dann , wenn nicht der ganze Kriegszug etwa nur der Eroberung einer einzelnen Burg galt, pflegte man sich diese zeit- und kostspielige Mühe nicht zu machen. Soweit die Burg nicht etwa schon durch die Belagerung selbst mehr oder weniger beschädigt war, begnügte man sich nach ihrer Einnahme damit, das Holzwerk an Dachstühlen und Umläufen anzuzünden und höchstens noch die dünneren Brüstungsmauern abzustossen. Beispiele bieten u. A. nach Naeffs Mskpt. die schweizerischen Burgen Rheineck, Iberg und Clanx, welche im Appenzeller Kriege (1401—1408) lediglich ausgebrannt wurden. Auch sonst bietet sich überall die ganz gewöhnliche Erscheinung, dass „zerstörte" Burgen alsbald wieder bewohnt werden, oder auch, wenn dies nicht, noch jetzt stattliches, fast unversehrtes Mauer- werk zeigen. * ') Es findet sich in anderen Büchern als eine nicht ungewöhnliche Massregel angegeben. z. B. Schultz, Höf. Leben II 451 f. Vierzehntes Capitel. Die nicht thurmartigen Wohngebäude. > * und „Saal*. Unzutreffende Beschreibungen des Palas. Palas von Wartburg, Rothenburg, y. Hankelstem, Hohkönigsburg, Reichenberg, Trifels, Wasenburg, Sargans, Glopper, Rappers- rAwrg. Dächer, Giebel, Eingangsthüren, Decken, Malerei, Fussboden, Treppen. Die Ke- >, Ladern, Dörnitz, Musshaus. Bedeutung dieser Ausdrücke. Der wehrhafte Palas. t Vmprung? Baden weiler, Brömserburg, Sporkenburg, Birkenfels, Neuwallenrode, Altbod- mati, Gräplaog, Hohengeroldseck etc. „ Steinhäuser.* Schleglerschloss, Forst.) n ns Wort „Palas", gleich Pfalz (phalenze) und Pallast von palatium ab- vird seit Prof. Leo allgemein zur Bezeichnung des Haupt-, bzw. einzigen indes einer Burg gebraucht. Es war in diesem Sinne jedenfalls noch am 13. Jahrhunderts (z. B. bei Konr. v. Würzburg) gebräuchlich,1) kommt in der Zimmerischen Chronik nicht mehr vor. Wie das bezeichnete nen Saal zu haben pflegte, so werden bei den Minnesängern Palas und '<*r auch als gleichbedeutend gebraucht, aber auch andere hallenartig Räume wie z. B. ein mit Fallgittern beschlossener Eingang zum Bürg- in»*, ein in einem Thurme belegenes Gemach oder ein Schlafzimmer /s n Palas* bezeichnet. Andrerseits wurde auch das Wort sal für das robraucht.2) r was gestanden an ein finster in siner bürge palas. (Leben d. heil. Elisabeth 3164.) Lexer, Mhd. Wörter b. (palas, sal) und Leo a. 0., der zu dem Ergebniss lirht nur einen Palas geben konnte, der kein Saal, sondern auch einen Saal, der i honen Camer11 genannt. Zimmerische Chronik I 303 wird grosses Hochzeitsrnahl gehalten. — Nach H. Weininge r's Meinung (Oestcrr. 438 Seit Prof. Leo (1837) bis auf die jüngste Zeit weiss man bei allgemeinen Darstellungen des Burgbauwesens in der Regel eine ganz bestimmte Beschreibung des Palas zu geben und zwar ist derselbe danach ein langgestreckter stattlicher Bau mit einem Obergeschoss, welches allein oder doch grösstentheils von dem grossen, durch schöne gekuppelte Fenster erleuchteten „Rittersaal* eingenommen wird. Vor dem Letzteren erstreckt sich auf der Hofseite häufig eine Galerie oder Laube, während eine ein- oder zweiarmige Freitreppe zu üim hinaufführt.1) Als Beispiele werden wohl die Palase von Goslar, Münzenberg, Gelnhausen, Braunschweig, Wartburg, Eger, Wimpfenund Seligenstadt angeführt. Der wesentliche Fehler bei dieser Darstellung liegt nun aber darin, dass unter den vielleicht tausend uns — bzw. aus ihren Resten hinlänglich reconstruir- bar — erhaltenen Palasbauten nicht viel mehr Beispiele, als die eben angeführten für dies Schema zu finden sind. Dasselbe passt eben fast nur für grosse, zumeist landesfürstliche, Hofburgen der romanischen Zeit. Uebersehen wird dabei freilich noch, dass wir für die innerhalb der Ringmauern vor dem Saale hinlaufende Galerie wohl lediglich in der Wartburg ein sicheres Beispiel haben. In Goslar und Münzenberg war sie jedenfalls nicht vorhanden, während bei den übrigen oben genannten Palasen die geringen Ueberreste keinen einigermassen sicheren Schluss zulassen. Auch wenn die Minnesänger gern von solcher „Laube* (loubej berichten, so wird kaum eine Stelle nachweislich sein, in welcher das vieldeutige Wort gerade einen solchen Gorridor bezeichnen müsste.2) Von den vorhin aufgeführten Palasbauten wurden diejenigen von Goslar, Braunschweig und der Wartburg, durch spätere Um- und Einbauten vielfach entstellt, in der letzten Hälfte unseres Jahrhunderts thunlichst in ursprünglicher Weise wieder hergestellt. Das Kaiserhaus zu Goslar, wahrscheinlich um 1050 von Heinrich ÜI. erbaut, und damit vielleicht der älteste uns erhaltene Profanbau überhaupt, war zugleich Theil einer auf der höchsten Stelle der Stadt angelegten Burg. 57 m lang und 18 m breit enthielt es in dem einzigen Obergeschoss einen 7 m hohen, 45 m langen und 16 m breiten Saal und auf jeder Giebelseite daneben einen Cortidor mit einer durch grosse Doppel-Freitreppen zugänglichen Vorhalle. Der Saal wurde nur auf der Frontseite durch 7 grosse dreitheilige Fenstergruppen erleuchtet, deren mittlere, breiter und höher als die übrigen, in ein hier sich erhebendes Frontispiz hineinragt. Diese architectonische Auszeichnung des Mittelpunktes der Front, wie überhaupt die hier beobachtete volle Symmetrie derselben, ist bei Palasbauten durchaus ungewöhnlich (vgl. Cap. 15). Aehnliches zeigt die Rückseite des 1288 errichteten Saalbaues von Marburg. militär. Zeitschr. 1863. 321) bildete bei den Burgen des 14. und 15. Jhdts. ,das Besuch- oder Prunk- zimmer, das neuere Schriftsteller den Rittersaal zu nennen pflegen", regelmässig ein oberes Geschoss des Berchfrits(J). *) So auch z. B. Prof. v. Ritgen in Gesch. v. Münzenberg (Giessen 1879) S. 7. Richtiger Cori, Bau und Einrichtung S. 86 f. ■) Vgl. Moriz v. Craon 1701: über die burcmüre Ein hübe was gehangen. (Schultz, Höf. Leben I 59.) Wie hier einen Altan oder Erker, so bedeutet das Wort sonst auch eine Gerichtshalle (rihtloube) oder einen Speicher (kornloube). Vgl. Zimmerische Chronik II 331: Uf der Kirchen . . . hett es underm dach ain weite, grosse lauben, war ain kornschütte. 439 Ueber die ursprüngliche Eintheilung und Benutzung des Erdgeschosses sind \\r hier, wie in der Regel bei anderen älteren Palasbauten, auf Vermuthungen ■M-hränkt. Schwerlich ist es zutreffend, wenn v. Essen wein, Wohnbau S. 19, ■rauf bezuglich meint, dass „uns eine Reihe (!) grosser Saalbauten erhalten sind, Vlie alle das gemeinsam haben, dass sie aus zwei Stockwerken bestehen, zwei Je über einander haben, den geschlossenen unteren als Wohn- nm für die junge Ritterschaft, den oberen offenen als Halle für die idlkh vorzunehmenden Regierungshandlungen, dann aber auch für Feste und Me.**) Auch bei dem Palas der Wartburg soll (ebd. S. 23) im Erdgeschoss • im Saale einer Caserne die Ritterschaft des Hofes untergebracht" gewesen Savh v. Ritgens, des Wiederherstellers der Burg, jedenfalls massgebenderer '■JJiinjr2; enthielt dasselbe dagegen drei Räume für den täglichen Verkehr, in filf»4 den Speisesaat mit küchenartiger Einrichtung und grossem Heerde, rechts 'immer der Frauen, links den Aufenthaltsort der Männer, daneben einige fe pwvölbte Räume, als Schlaf- und Wachtzimmer.8) In Eger befanden sich th'in Saalgeschoss die Vorratskammern, Dienerschaftsstuben, ein Gefängniss lischt auch Stallungen.4) Das untere Stockwerk war auch in der Regel herlieft wegen nur mit schartenartigen Fenstern versehen,5) und wird man i ['/»ständen nach event. auch das frühere Vorhandensein von Scheidewänden hwerk (vgl. weiterhin) anzunehmen haben. So deuten nirgends bauliche unkte oder auch die Ueberlieferung darauf hin, dass hier regelmässig ein ♦aal oder doch casernenartige Wohnräume für die „Ritterschaft* vorhanden ivaren.8) las das Saalgeschoss betrifft, so nahm in dem Palas von Eger, wahr- em 1160 von Friedrich Barbarossa erbaut (Fig. 452), der 10,5 zu 23 m Sun] nur die östliche Hälfte des Baues ein, neben ihm lagen westlich U>r zwei Zimmer, ein Gang und die Küche. Von den nur aus Fachwerk i Scheidemauern (vgl. über solche weiterhin) ist nichts mehr vorhanden. hohe Saal war, ausser einem kleineren Fenster auf der Giebelseite, # ni breite und mit den Nischen 4 m hohe, mit je vier schönen Mar- 'schmückte Fenster erleuchtet. In Allem sehr ähnlich war, soweit das "ll<>n ist, der Saal in dem von demselben gegen 1170 erbauten Palas u seil. auch ebd. S. 18 und die weiterhin angeführte Stelle aus dem Anz. des Germ. rer S. 34. genauere Bestimmung der einzelnen Räume beruht natürlich zumeist nur auf /»er. Kaiserbg. zu Eger (180i) S. 23. n Ausnahmen gehört die Wartburg, wo auch schon im Erdgeschosse hofwärts aJi«*rie vorhanden ist, während die Rückseite in sturmfreier Höhe liegt. tri« lere Hciirifls teile r wissen nichts von diesem unteren Saale. So v. Eye und Lehen der Vorzeit. Bd. II i Mittelalterliche Burg): .Das Wohngebäude -en Stockwerken, von welchen das untere zu Vorrathskammcrn und Dienst- wurde, das obere einen grossen Saal . . . enthielt.' Leo, Ueber Burgen- terrain oder hie und da wohl auch Parterre, welches den unteren Stock des uagr in der Regel von Gewölben, die als Vorrathskammern und dgl. dienten, »ein.* 440 In dem 1067 von Ludwig dem Springer erbauten Wartburgpalas (Fig. 414) enthielt das Geschoss über dem schon erwähnten ebenerdigen (unter welchem sich noch zum Theii ein Souterrain befand) neben dem „Sangersaal* ur- sprünglich nur das so- genannte Landgrafen- zimmer, bis 1319 von dem 33 zu 95' messen- den Saal auf der an- deren Giebelseite noch die Kapelle abgezweigt wurde. 1130 wurde dem Gebäude durch Ludwig I., den ersten Landgrafen von Thü- ringen, noch ein dritter Stock aufgesetzt, wel- Fig.414-. eher hinter der hof- wärts sich erstrecken- den Galerie nur einen zweiten 33 zu 130' messenden Festsaal enthielt. Derselbe ist jetzt mit einer in das Dach hineingehenden schrägen Decke wiederhergestellt. Allem Anscheine nach mit Unrecht ist v. Ritgen (Führer S. 153) der Meinung, dass dies im 11. und 12. Jahrhundert bei den grossen Sälen , meist" der Fall war, und er will jedenfalls hier an den bis zur Restauration allein erhaltenen Giebeln „sichere Anhaltspunkte" für solche schräge offene Holzdecke gefunden haben, während v. Essenwein (Wohnbau S. 24) „keinen Zweifel hegt, dass der Saal ursprünglich ebenfalls seine flache Holzdecke hatte, welche durch eine mittlere Säulenreihe gestützt war, wie wir überhaupt durchaus nicht annehmen dürfen. dass der ganz modernisirte Palasbau uns das alte Bild zeige". Jedenfalls sind uns die bisher erwähnten Palase nur in durchgreifender .Restauration" oder in zumeist spärlichen Ruinen erhalten, und ich habe noch um so weniger Grund, dieselben hier eingehender zu behandeln, als, wie bemerkt, sie keinesweges den Paksbauten entsprechen, die wir in unseren Burgen gemeinhin zu finden pflegen , und als es auch überdies an Fachliteratur über dieselben nicht fehlt.') Palase oder bestimmte Theile eines solchen, die wesentlich nur als Saalbau erscheinen, kommen freilich auch in späterer Zeit immer noch vor. ') Vgl. Thl. IT bei den betr. Artikeln In vergleichender Zusammenstellung werden diese Palase von L. Winter, Burg Dankwarderode (Braunscbw. 1883) behandelt. Ausserdem Ott*. Gesch. d. deutschen Baukunst und v. Essenwein, Wohnbau. Auch Letzterer kommt a. O. über diese schon hinlänglich behandelten Palase (einschliesslich Marburg, Marienburg. Jfümbei? und Vayda-Hunyad) nicht hinaus. Ebenso fuhrt Schultz, Höf. Leben I 53 als .die wichtigsten Palasbauten in Deutschland* wieder nur die Eingaugs genannten (8) an, dem er allerdings noch die Saalburg, die .nur in Details publicirl, mehr als manche Kirche eine Aufnahme verdiente*, und im Nachtrag noch Vianden in Luxemburg als „erhaltenen Palasbau* hinzufügt. Unter der S*albur? ist wohl die frankische Salzburg gemeint, die aber ausser dem kleinen Zierbau der .Münze* nicbis Nennenswert lies an Wohnbauten mehr enthüll, wahrend Yiumlen im Anfang dieses Jhdts. auf Ab- bruch verkauft und völlig devaslirt worden ist, 441 Ein zierlicher Palas dieser Art aus der Uebergangszeit ist z. B. in der Haine Rothenburg lauf einem westlichen Ausläufer des Kyffhäuserberges) im Hiiutrvcii ziemlich nOglln- ■'..i erhallen. Derselbe, zum rinl iieit ans dem Burg- -:inf heraustretend, liegt ^PBfe ul -wner östlichen Längs- WW n»t fFig. 115.! am Rande ( hier steil von dem ebe- lÜrpäden aufsteigenden ,'i.|-.-iis|Grundr.Fig.4l6). Ittv der Palas sonach (nie Zeit an sich noch pi_ uj ich gesichert liegen, so ■int doch diese Sicherheit aufTallend wenig berücksichtigt bei seiner baulichen Mimjr. Von der westlichen Hälfte des durch eine dünne Längswand getheilten rhossm führt nämlich im Süden ein in weites Thor a unmittelbar auf den /i'Jer steilen Abhang des Burgberges, dieser Eingang in den Palas jelzt ztt- '•i das dem Antommendcn unmittelbar hi- äussere Burglhor erscheint.1) Von östlichen Baume führte ferner eine f/iiir e in die Östliche, durch vier iirh als Scharten benutzbare) Fenster Hälfte des Erdgeschosses. Um so anzunehmen, dnss jener — mag it den Thüren an beiden Enden Wi zum Durchgang bestimmt er- dern Feinde ohne eine davor (p-nnauer unmittelbar zugänglich i sollte. Eine solche, etwa mit "" '"Hh,,,^-,-^ tfi'rtingstatie zu verrammelnden p:_ t.16 bei Erbauung der davor licgen- rts. R kommt endlich noch dazu, dass eine doppel- oder gar drei geschossige '•//e von dieser Grösse ohne» Beispiel wäre,2) und dass Ausstattung und Ein- uiVf! des Baues (verhältnissmässig unbedeutende , einfach flachbogige Fenster, s Trennung von Chor und Schiff, keine Spur von Wandmalerei, wohl aber un- uwhMge Zweischifligkeit) in keiner Weise auf seine vermeintlich kirchliche Be- ••nn% hinweisen, was, wenn man einen so verhältnissmässig grossartigen Kirchen- ü/KIliren wol!let schwerlich der Fall sein würde. Fast hundert Jahre später 1368—71 hat gleichfalls ein Graf von Katzen- >n eine andere Burg, Burg-Schwalbach, erbaut, bei welcher ebenso vor ik dieter Felsplatte dreimal im Winkel gebrochen ist, zeigt der v. E.'sche Bau hier eine gerad- /inifpe Front, die för sieben stattliche dreifach gekuppelte Fenster neben einander Platz hat. Da cJinirwis zur Erklärung dieses Winkelbaues kein Rechtfertigungsgrund angedeutet ist, das übrig pMiehene Höfchen aber im Norden noch gerade die Cisternen mit umfasst, darf angenommen werden, 'ih» auch v. £. sich ohne genügenden Grund scheute, diese zu überbauen. Krieg y. Hoc hfelden hat sich mit Recht hieran nicht gestossen, er lässt vielmehr Milmrch. S. 308) den Palasbau die ganze nördlich des Berchfrits befindliche Felsoberfläche ein- i'-hmea. Allein ein anderes Bedenken veranlasst ihn, wieder eine andere Besonderheit dieses Baues ^zunehmen. Er hält die aus dem obersten Berchfritstockwerk nördlich hinausführende Thür für in Fenster und meint, dass ebendesselben wegen die östliche, über der tieferen Felsstufe liegende /jlfte des Palas nur ein Obergeschoss und darüber ein flaches Dach gehabt haben könne. Zu Mier, gleichfalls sonst# nicht vorkommenden Gestaltung des Baues liegt aber, wie bemerkt, der 'meinte zwingende Grund nicht vor. Anscheinend nicht ohne Berechtigung meint Krieg v. H. >-nJem, dass der Palas «zur vertikalen Vertheidigung der Felsplatte mit einem Umgang gekrönt* v-^n sein werde, während der von v. Essenwein gezeichnete Bau keinerlei Vertheidigungsvorrichtungen rt. ') Ohne Grund „scheint' Krieg v. H. in der nordöstlichen Ecke der Platte noch ein Thurm jnden zu haben. Wenn wir uns sonach den Palas des Trifels als einen drei-, bzw. über der rmi Felsstufe zweistöckigen Bau zu denken haben, der den ganzen nördlich des hfrite gelegenen Theil des Felsens einnahm, so bot derselbe auch offenbar hin- ichen Platz für den „gewaltigen mit Mannelsteinen geblatteten Saal*, von ii'/n Herzog berichtet,2) und da das „ Gemach", in welchem 1670 noch die unter- l//cheii Säulen vorgefunden wurden, kein massig grosses gewesen sein kann, nU'i) wir uns auch unter diesem ebendenselben Saal zu denken haben, wo 'twa eine an den fensterlosen Wänden umlaufende Galerie, bzw. (eine zweite die darüber liegende Decke getragen haben mögen. Ein Saal wurde ja zu Wf durchaus nicht immer nur mit diesem, ihn auszeichnenden Worte be- im Uebrigen waren die Säulen in einem Gemache; es wird daher etwa c in gekuppelten Fenstern, für die sie auch zu hoch und zu zahlreich waren, rentier zu denken sein. — Ein auf der Nordseite des Berchfrits aussen über tflgeschoss nicht tief eingehauener Doppelbogen dürfte auf das hier an- •m* Gewölbe des Saales schliessen lassen.3) Derselbe stand dann sehr ureli den Vorraum im Berchfrit mit der dortigen Kapelle in Verbindung. ndet auch durch die hier als wahrscheinlich bezeichnete Gestaltung des A erwähnte Siegelabbildung — soweit eine solche aus dem 12. Jahrhundert für nat urgetreu gelten kann — wohl ihre ungezwungenste Erklärung: itlichen Bogengänge werden die rundbogigen Fensterreihen sein, die auf >tfront des Baues schwerlich gefehlt haben. — m (lösten denn die tief unter der erwähnten Fensterreihe liegenden schartenartigen **stimmt sein. In Wirklichkeit ist die Mauer hier aber blosse Futtermauer für die inter sich anschliessenden Felsen. >elfre war Hanau-Lichtenbergischer Amtmann in dem wenige Meilen entfernt , und er konnte daher sehr wohl aus eigener Anschauung, oder doch von dem r wohnenden Bekannten zuverlässig ober denselben berichten Andrerseits konnten n vor 1B64) die Marmorplatten des Saales aus dem damals bereits «eingefallenen 'i he fugten entfernt sein, wie ja der Trifels Jahrhunderte lang als Steinbruch gedient ?er haben wir Anlass, hier mit Heintz a. O. S. 12 einen .Schwindel*, eine .dem ndene Fabel" anzunehmen. I^ehmann, Pfalzische Burgen II findet .am Thurm e noch die Halbzirkel des •morsaal es* . 448 Der nur 8 zu 9,50 m im Lichten messende Palas der Wasenburg im VVasgau ist der Rückseite einer starken Schildmauer angefügt. Er hat nur auf einer (an dieselbe anstossen- den) Seite Fenster,1) u. zw, hier schon im Erdgeschoss deren ganz weite (Fig. 421), da dieselben, gegen die An- griffs seile völlig durch die noch weiter vorspringende Schildmauer gedeckt, zudem hier über einer senkrechten Felswand liegen. Das dritte Stockwerk ist auf dieser Seite nicht mehr erhalten. Das weite , besonders verzierte Fig. Yd, Fenster (vgl. 15. Cap.) ge- hörte offenbar dem ,Saal* an. Im Uebrigen ist, abge- sehen von den Leisten zum Auflegen der Deckbalken an der linken Wand, von einer inneren Eintheilung keine Spur übrig geblieben; dieselbe kann daher auch hier nur durch leichte Wände hergestellt gewesen sein. Ein im Wesentlichen noch wohl erhaltener Palas aus dem Ende des Mittel- alters findet sich auf der Burg Sarg ans, im Rheinthal über dem gleichnamigen St. Gallischen Städtchen gelegen. Von einer Seile des hier steil abfallenden Burg- raumes bis zur anderen sich erstreckend , fcheidet das Gebäude denselben in zwei (annähernd gleiche) Theile und hat daher zur Verbindung dieser mit einander eben- erdig eine (gewölble) Thordurchfahrt, auf deren Seiten Pferdeställe bzw. ein kleiner dunkler angeblicher Hundestall liegen. In der Thordurchfahrt führt an der einen Seitenwand eine (jetzt nicht mehr benutzte) frei gelegene schmale Steintreppe in das obere Geschoss. Dasselbe enthält ausser der Küche zwei holzgetäfelte Zimmer, während weitere hier befindliehe Vorrathsräume seinerzeit wohl gleichfalls als Zimmer eingerichtet waren. Eine jetzt sehr einfache Holztreppe führt in das darüber gelegene Stockwerk, welches zum grösseren Theile von dem 9 zu 10 m messenden Saale eingenommen wird. Derselbe hat auf den beiden Langseiten de? Gebäudes ein, bzw. zwei rundbogige Fenster mittlerer Grösse mit Seitenbänken. während der obere Theil der Wände und selbst die Unterzugsbalken der einfachen Holzdecke mit einer Menge von Wappen') bemalt sind und die Wand zwischen den beiden Fenstern der Hofseite mit einer lebensgrossen Kreuzigung (auf Leinwand) be- deckt ist. Zur Heizung diente ein umfänglicher manneshoher unten offener und vom Vorraum aus heizbarer Ofen (Fig. 422) , der (wahrscheinlich nach Beseitigung der Kacheln) nur mit rohem Lehmbewurf verputzt ist. In einerEcke des Saales führt emeThür in einen engen, in der Giebelwand ausgesparten Raum mit einer Schiessscharte und einer zweiten Thür, die auf den Umgang der Ringmauer führte. Der neben dem Saal liegende ') Also sehr ausnahmsweise deren auch nicht gegen den Burghof hin, von welch das Andringen des schon in die Burg eingedrungenen Feindes zu erwarten war. ') Es sind diejenigen der eidgenossischen Vögte, welche hier seinerzeit rcsidirteu. 449 Haine Raum dieses Geschosses, nicht viel kleiner als jener, enthält die Mündung ijif hier hinauf führenden Treppe und eine weitere auf den Dachboden fährende. IH Letztere zeigl einen starken, sehr halkenreichen Dachstuhl {von der Form eines iilbivalrmJaches) und in jeder der beiden 'Mw&nde zwischen zwei Schiessscharten ;a Fenster mit Seitenbänken. — Die Burg iirde nach einem Erdbeben 1460 wieder ■;:l'jiil. 1499 weiter ,in baulichen und ^jHfiSäi ■ ''■ I ■Iiriiaflra Zustand versetzt". Ein Seitenstück zu diesem Palas bietet ebenso fast unberührt ans dem 15.Jhdt.uns Fig.*t22. dlwie der Burg Neuem s oder Glopper dem gegenüber liegenden Vorarlberger imfer (Fig. 423). Der Burgplatz, auf seiner nördlichen Hälfte von slurmfroiem imle begrenzt, hat im Nordweslen des Beringes eine noch einige Meier hoch igemie Felsstufe. Auf derselben steht der Wohnthurm (a Fig. 424), allem ein »ach noch ein Theil der ersten 1343 gemachten Burganlage.1) Nach deren 'innig* im Appenzeller Kriege 1407 wurde dem Wohnthurm der Palas b an- derart, dass bei diesem das ungefüge Mauerwerk jenes in den Vorplatz jedes «es hineinragt. Was nun südöstlich des Wohnlhurmes von der erwähnten e noch übrig war, ist von dem Palas überbaut ; Letzterer reicht aber östlich er dieselbe hinaus, so dass Hälfte des Gebäudes noch *vn, als .Keller" benutztes fc hat. Zu dem um die r Fclsslufe (bzw. des I über dem Hofe liegen- cschosse führt aussen, -i Afauerpfeiler gestützt, roe überdachte Treppe der Eingangs thür c in artigen Podast endigend, ier zunächst betretenen »ort dem Wohnthurm an drei Stockwerken FigÄ23- Theil als Vorplatz ts belegenen Wohn- vüdlirh vom Thurm liegende gewissermassen als Treppenhaus, indem lieh äusserst einfachen Block-) Treppen von einem Geschosse in das Bei der hohen Lage konnte hier ausnahmsweise auch schon das ur Wohnung dienen. Es enthält ebenso wie das zweite eine kleine üinder liegender enger Wohn- und Wirlschaftsräume, doch sind die ■s oberen Geschosses als für den Burgherrn selbst bestimmt, durch »Ihische Wand- und Decken vertäfelung ausgezeichnet. Im dritten t>e hat in dem später zu einer Kapelle eingerichteten Erdgeschosse 5 ZU 9 m, die cken und einem Tonnengewölbe liegende Plattform 7 zu 13,5 m Hehle Weile. 450 '///Min»»"»'/*: .^^n»„(|( des Thurmes gelangen. (Die nördliche Palaswand ist nach einem Brande in neuerer Zei t grösstentheils durch eine dünnere Fachwerk- wand ersetzt worden.) Als drittes Beispiel mag der Palas der Bur* Rapperswyl am Züricher See dienen.1) AnsichtFig.251,Grund- riss des ersten und zwei- ten Oberstockes Fig. 425 und 426. Der reichliche Raum in dem vier- stöckigen , dreissig m langen und halb so brei- ten Gebäude gestattete ausnahmsweise eine ge- wisse Raumverschwen- dung, die besonders in dem 9 zu 1 1 m weiten Flur des Erdgeschosses t r rp -TT V — I So m Fig. 426. ') Dieselbe ist auf 99 Jahre zwecks Aufstellung des «Polnischen Museums* venniethet. Vor dem leider damit verbundenen vermeintlich verschönernden Ausbau des Palas ist derselbe in seiner fast unberührten Erhaltung seit spätgothischer Zeit in den Mitth. der Antiqu. Ges. in Zürich 1849, 4 eingehend beschrieben. Der Aufsatz hat mir wesentlich als Quelle gedient __451 und dem entsprechenden Vorräume der oberen Stockwerke zum Ausdruck kommt. ki< weder selbst in den Felsboden vertiefte, noch unterkellerte Erdgeschoss enthält m beiden Seiten des Flurs nur schwach erleuchtete Vorrathsräume. Der Vorplatz v i^ zweiten Stockwerkes, in welchem die breite Treppe a ausmündet, hat auf beiden »:iH Fenster, von welchen die hofwärts gelegenen sogar weiter als alle übrigen )»l Die in den Fenstern, sowie auch noch zum Theil an der Wand aufgemauerten mke zeigen, dass dieser weite Vorplatz allerdings auch zu längerem Aufenthalt be- mmi war, hauptsächlich wohl für die zahlreichen Unterthanen der reich begüterten uh-n von Rapperswyl, deren (ersterer) Geschäfte mit der Herrschaft, Rechtshände] fcl. hier erledigt werden mochten. Eine Spitzbogenthür führt in den durch massig H* Fenster unzureichend erleuchteten Saal s, dessen Wände und flache Decke mit nmhoh getäfelt sind und der bei k einen Kamin oder Ofen hatte. Die übrigen mo diesos Stockwerkes t und 1 sind nur durch Bretterwände abgegrenzt, die an die starken, die Decke tragenden eichenen Pfeiler anschliessen. Dabei hat hum t noch das Eigentümliche, dass er, wohl der leichteren Heizbarkeit it mit einer besonderen 1,3 m unter der Balkendecke des Ge- *>es liegenden Decke — aus Brettern und einem mehrere Zoll dicken i von Kalkmörtel hergestellt — überdeckt ist, so dass zwischen dieser Decke r allgemeinen des Geschosses ein freier Raum bleibt. Eine Thür mit Esels- >ogen fuhrt in das durch drei gekuppelte Fenster reichlich beleuchtete Gemach, vn Wänden die die Bretterfugen überdeckenden Leisten unter der Decke ver- l>it7sbogen bilden. Zwischen t und 1 führt ein Gang zu der Küche m mit crri h, dem Ausgusse i und einem Ausgange zu zwei nischenartig in der tdcn Ringmauer angebrachten Abtritten. In dem dritten Stockwerk, zu die rechtwinklig gebrochene Treppe b hinaufführt, ist der Vorplatz u durch von Zimmern auf der Südseite auf die Hälfte des Raumes beschränkt. 'ilipe Einteilung ist im Uebrigen aus dem Plane Fig. 425 ersichtlich. Die i und o reichen gleichfalls nicht bis zum Boden des Geschosses ; das heizbar und mit gewölbter Decke versehen. Das Gemach w, wiewohl icksteinfussboden , zeichnet sich durch reicheres Schnitzwerk vor den •-, und lagen hier oben anscheinend die aussichtsreichen Wohnzimmer der tafl. Das frei unter dem Dache liegende oberste Geschoss, zu welchem eppe x empor führt, zeigt,* wenngleich auch noch mit Fenstern mit Seiten- ehen, keine innere Eintheilung, abgesehen von einem als „ Folter- jreltenden Bretterverschläge. Es steht durch einen an der Ringmauer hölzernen Gang mit dem Berchfrit in Verbindung. Von der Vertäfelung r abgesehen, ist der Palas sehr einfach ausgestattet; die Fenster sind ckig, den Fussboden des Flurs bildet theils der nackte Fels, theils ein ld auf den oberen Vorplätzen tritt das rohe Bruchsteinmauerwerk der unverputzt zu Tage. Was das Alter des Baues betrifft, so wurde die begründet, 1350 nach Bericht eines Zeugen „verbrannt und gänzlich 734- von Herzog Albr. v. Oesterreich „im vorigen Masse* wieder auf- dem Eingangs erwähnten Aufsatze (S. 206) „zeigt eine genauere es Gemäuers sicher, dass (bei jener Zerstörung) das Wohngebäude ^te Stockwerk (d.h. bis in das zweite O b e r geschoss) stehen blieb/ lussigkeit dieser Beobachtung habe ich kein Urtheil ; immerhin würde lahmen gehören, wenn die Grafen von Rapperswyl sich schon 29* 452 am Ende des 11. Jhdts. einen so umfänglichen steinernen Palas errichtet haben sollten. Bemerkenswert!! ist hier besonders, dass einzelne Wohngemächer selbst auf drei Seiten nur Bretterwände haben. Leichte Fach werks wände, die in den Ruinen keine Spur zurückliessen, wurden schon vorher erwähnt. Wie v. Essenwein, Wohnbau S. 122 bemerkt, „wurden bei der umfassenden Verwendung von Fach- werkwänden im Innern der Gebäude, insbesondere im Innern der Zimmer und Säle. allenthalben weit über den Schluss des Mittelalters hinaus die Zwischenräume zwischen dem Fachwerk einfach mit Stückstecken und Strohlehm (nur ausnahms- weise mit Mauerwerk) ausgefüllt und geglättet", auch wohl — jedoch nicht das Balkenwerk selbst — überputzt und mit Malerei verziert.1) Zu den seltenen Ausnahmen gehört es jedenfalls, wenn auf Burg Eltz der (mit einem reichen Netzgewölbe überspannte) „Fahnensaal" des gegen 1500 erbauten Hauses Rodendorf eine unregelmässige fünfeckige Figur bildet. — Wie bereits gezeigt, bot sich bei den auf Felsgrund siehenden Burgen nicht einmal immer für den Palas ein ebener Bauplatz. Ein Beispiel dessen, mit wie ungünstigen Umsländen hier die Burgenbauer mitunter zu thun hatten, bietet Giersberg, als eines der „drei Rappoltsteiner Schlösser" unweit St. Ulrich auf halber Höhe des von Hohrappoltstein gekrönten Wasgauaus- läufers gelegen. Eine guten Theiles senkrecht aufsteigende Klippe (Fig. 427a Ansieht von Westen) bot hier in ihrem oberen Tlieile nur eben für den Berchfrit (a Fig. 427 b) und den anstossenden Palas b b, eine östlich daneben * gelegene Stufe für einen zwingerartigen Hofraum cc nothdürftigen Platz. Die südliche Giebel- ' wand des Palas, den Eingang zu demselben enthaltend, stand auf dem Niveau dieses Hofes; allein der erste hier betretene Palas- raum war in seiner hinteren Hälfte ausgefüllt Fig. 427 - mit dem steil etwa 6 m hoch aufsteigenden Felsen der Klippe. Hier oben war die erste ') Das wohlerklartiche Fehlen dieser leichten Zwischenwände scheint gleichwohl i. Essen- wein zu der Annahme veranlasst zu haben (Tgl. oben S. 459), dass die Fala.se der Borgen Kfd- massig zwei Säle flber einander gehabt hatten. Derselbe Umstand hat es anscheinend verschulde!. wenn auch Dr. Faul Giemen in einer Heine von Burgen am Etschthale oder unweit desselben (w Boymont, Wangen, Lichtenberg, Prössels) zwei die ganze Weite des Palas einnehmende Säle übereinander findet. Er behauptet (Tyroler Burgen, S. 139), dass dies .auch in deutsch™ Burgen sehr beliebt" gewesen sei, wie denn (nach Naher, Burgen der Rheinpfalz) »Altleiningeo sogar einen dreistöckigen Palas mit grossen Räumen von je 9 Fenstern Front enthalte*. Dies allein aus Deulschland angeführte Beispiel passt indessen sehr wenig. Die Wohnbanten von AlUeininfen hatten 365 Fenster (Baudenkm. der Pfalz I S. 183), allein es handelt sieb da am ein grosses Re- naissanceschloss, welches mit einem burglichen Palas nichts mehr zu thun hat. — Anders liegt » bei Taufers in Tirol, wo Giemen (a. O. S. 35) gar einen .vierstockigen Palas* findet, .der Ober einander vier grosse, aber niedrige durchgehende Säle enthalt, die untersten drei mit Säulenstelhaipn, nur der oberste mit einer flachen Holzdecke'. In Wirklichkeit ist der so beschriebene Bau ein alter _ _453 ''.'■irrmauer tnil einer Thür aufgesetzt. Aber auch der durch die Lelztere betretene wik foiilllere) Raum bot nur unmittelbar hinter dem Eingange eine kleine ebene Furie und war im Uebrigen wieder '.«.% von etwa 3 m hoch aufsteigenden -H,.-. .Miihwi Felsmassen eingenommen. Nur , n rfem drillen, neben dem Berchfrit •'■ wl wonach mit seinem Erdgeschoß drei i. liK-tirote höher als der unterste Ein- >i ng liegenden Räume war der Felsen )•. einer ivagerechten Hache abgear- 1 M. S) konnte der schon unten in I'alis eingedrungene Feind, zumal i /fe-eiligung der vielleicht nur leiter- wj Treppen, noed nachhaltig be- -==' ^ = " ""-" - — /I «erden, bevor er in die bewohn- Fig.*r27 - Räume auf der Hohe der Klippe (''. nach »eichen dann noch der anstossende Berchfrit als letzter Rückzugsort blieb. Die Burg wurde 1422 doch erobert. Das» der unbehauene Felsen seltsam in einzelne Räume des Palas hinein- >roml auch bei anderen zwischen und auf Felsklippen erbauten Burgen vor. Wie .schon die beiden zuletzt behandelten Palase zeigen, konnte durch das auch eine unregcl massige Form dieses Baues veranlasst werden. Ein Beispiel bietet Landeck in der Rheinpfalz, wo der einen Theil der inneren ■r bildende Palas eine längliche Figur mit sieben aus- und einem ein- '•n Winkel zeigt. Ein Halbrund bildete der Palas von Hallenberg. i Ihurmarliger Höbe mit ganz unregelmässig rundlichen Grundrissen i in der nordwestlichen Schweiz. So zeigt der stattliche Palas von 'ii den Grundriss Fig. 428, ohne dass, und besonders bei der auffallenden t a das Gelände hiezu überalt ge- ■ haben scheint. Der Bau hatte fc werken einen inneren Umgang, i-ini' für die Balkendecken, un- Fenster mit Seitenbänken, aber Nach aussen — der Palas in nicht angriffsfreien Ende des fallen die durchweg dicht in Massigen Abständen etwa einen rig.*« reit vorstehenden Steinblöcke '•rnkasten* (vgl. auch Staffier. Tirol II 3+7), in dessen unteren Stockwerken die /.- drei starken Quermauern mit je zwei weiten slichlwgigen Oeffnungen ruhen' (<• 11,-iuiii Ober diesen Kornböden, heute auch ah „HiUersual* hexeichnet, zeichnet n-li uuk, diu» er durch «Inf Fensler mit Seilenbänken hinlänglich erleuchtet ist. -inen Fest räum tu niedrig und einfach auch nur auf einem filier Stalte hinweg Vchrgunge zu erreichen, während der urapr flu gliche Palas (jetzt von ärmlichen 1 der stattliche Wohnlhurm (S. 26fi) weit getrennt davon liegen. Hinter dem ■r S. 387 u. M90 behandelte Weltrang hin und wSre ich deshalb geneigt, zu zu einem Massen« juartier für den Fall bestimmt war. dass die Burg mit einer •ihaar belegt war. 454 auf. An Umfang, unregelmässigem Grundrisse und Höhe ähnlich ist der Palas von Gilgenberg im Canton Solothurn. Auch bei sonst regelmässigem Grund- risse zeigt sich in jener Gegend die abgerundete Ecke, an römische Vorbilder gemahnend, beliebt. — Eine eigentümliche Lage hat der Palas von Hohenkrähen im Hegau. Der gleichnamige schlanke, auf der Bergseite steil, auf den drei übrigen Seiten fast senkrecht abfallende Phonolitkegel trägt auf seiner obersten noch sanft ansteigenden und hinlänglich geräumigen Platte die abgesonderte, ringsummauerte Hauptburg. Auf dieser Platte erhebt sich aber noch, von den drei vorhin bezeichneten Seiten durchschnittlich je etwa 8 m entfernt, ein besonderer Felsrücken bis zur Höhe von etwa 6m(a in Fig. 429, welche einen ungefähren Durchschnitt des obersten Theiles Fig>29. Mrrn M 1:500 Fig. ^30. des Burgberges von der Berg- zur Thalseite darstellt), und den schmalen Raum zwischen ebendiesem Felsrücken und dem thalseitigen Abstürze hat man zur Errichtung des Palas benutzt. Obgleich auf den anderen Seiten neben dem Felsrücken hinlänglich ebener Platz für diesen Bau vorhanden gewesen wäre, hat man doch diesen, wie die Figur zeigt, schon in sich abschüssigen, hinter demselben gewählt, offenbar, um dem Palas damit eine vor feindlichen Schüssen absolut gesicherte Stelle zu geben, indem auch auf der Thalseite ringsum nirgends ein Punkt ist, von welchem aus mittelalterliche Artillerie bis zu dieser Höhe hinauf hätte wirksam werden können. Um bei diesem beschränkten Bauplatz für den Palas nur einen Raum von 19 zu 6,5 m lichter Weite zu gewinnen, musste, wie Figur 430 (Durchschnitt in Höhe des Eingangsstockwerkes) zeigt, der hinterste Raum (d) schon guten Theile* aus dem harten Felsen gehauen werden. Hier senkt sich (in Richtung des Pfeiles) zwischen zu Tage tretendem Felsen der Zugang zu dem tiefer und nur noch unter a, b und c liegenden Stockwerk, welches — mit ganz aus dem Felsen gehauener Rückwand — nur noch 4,5 m Tiefe zeigt.1) Aus dem unter c gelegenen Raum geht dann weiter — bei dem dort eingezeichneten Pfeil — der (durch Schutt un- passirbare) Abstieg zu einem noch tieferen Stockwerk, für welches hienach vor dem weiter gegen den Abhang vorrückenden Felsen nur noch unter a und b enger Raum gefunden ist. Auffallender Weise ist der (Eingangs-) Raum unter c völlig finster gelassen, und da zugleich der Abstieg zu dem tieferen Stockwerk unmittelbar ') Man wird diese Räume jedoch nicht mit Kraus, Runstdenkm. d. Gbzth. Baden S. 46 als „Keller" bezeichnen können, da sie im Uebrigen völlig frei liegen, auch (abgesehen von dem unter c gelegenen) durch Fenster taghell erleuchtet sind. 455 w>r dem Eingang zu dem Gemach unter b angebracht ist, so liegt die Vermuthung iuiIk da** dabei zugleich eine Falle für den etwa bis hieher vorgedrungenen Feind vorgehen war. Der Palas war in den beiden zugänglichen Stockwerken in kleine mit .liisnafaiiie des Raumes d tonnenüberwölbte Gemächer, und ebenso auch, wie die noch au>!i'henden Mauerreste zeigen, in dem darüber gelegenen Stockwerk eingetheilt. — Der Palas von Falkenstein in der Rheinpfalz liegt gleichfalls ganz im Slmlze des gegen das Angriffsgelände (Bergseite) höher aufsteigenden Burgfelsens. Was die bauliche Ausgestaltung der bewohnbaren Burgbauten im All - /miiien betrifft, so werden die Fenster und Heizanstalten im folgenden Capitel handelt. Die Dächer waren gewiss auch hier, wie überall, in der ältesten Zeit I Stroh gedeckt, doch ist man bei Burgbauten, bei welchen die Brandlegung durch j'Tjjfrile u. dgl. besonders zu furchten war, sicher schon frühe zu minder feuer- diflirlicT Bedachung übergegangen, wie denn auch ganz alte Darstellungen einer ;r schon harte Dächer zu zeigen pflegen. Diese bestanden, wenn auch auf Neben- nlotf forme ou terrme cottverte en du lies", wie an anderer Stelle bemerkt wird , „probablcment pbteer du canon für la terrasse**. Es gilt das zunächst von dem Saalbau s Fig. 418, und be- ll dit*es Theües des Palasbaues wird es wesentlich dadurch unterstützt , dass nach einem Be- 'unpprotololle von 1608 es als nothwendig erkannt wurde, hier ein oder zwei Geschütze zur vlipung des Thores (t, Fig. 620a) aufzupflanzen. ') Andrerseits scheint wenigstens der süd- FUlpel ein Dach über dem Gewölbe gehabt zu haben, da nach einem Protokolle von 1606 h des Wohnraumes Aber den beiden Gängen (vgl. Fig. 419) ausbesserungsbedürftig id auch wenn in einem späteren Bericht von dem oft ausgebesserten Dache der Burg hin gehandelt wird, ') ist darunter schwerlich das Dach eines Pferdestalles oder sonstigen un- 'fcn .Nebengebäudes zu verstehen. Aach die Brömserburg (Fig. 439) war jedenfalls schon zu Merians Zeit ohne Dach. Oberst usen bemerkt dazu (Wehrbauten S. bO): „Dass diese heute als Garten angelegte Platt- ' überdacht war, ist von vornherein schon dadurch wahrscheinlich, weil alle Burgen und /lieh selbst die Stadtmauern in unserem Glima mit Dächern versehen waren, zumal die e zu einer Zeit, wo man noch weniger ab jetzt (?) die Mittel besass, wasserdichte Gewölbe * v. Essen wein hat auf einer Reconstructionszeichnung (Kriegsbauk. 170) der Platt- Wi* ein Dach gegeben, weil er „glaube, dass solche Dächer stets zum Schutze aufgerichtet ,/nriessen — fügt er hinzu — ist man gewohnt, gerade diese Niederburg ohne Dach zu . . die Platte hatte ein solches nicht nöthig; sie hatte schon zu Merians Zeiten kein heute noch ohne solches vollkommen wasserdicht.* Auch bei dieser noch heute be- ? muss es als unwahrscheinlich bezeichnet werden, dass man schon vor der Mitte des der Rothenburg ein so ausgezeichnetes Thürgewände (s. vorhin Fig. 417) hon aus der romanisdi-got raschen Uebergangszeit aufweist. Ein einfach gothisches ih-lhor mit nach innen nicht gewöhnlich gestaltetem Sturz zeigt (von hier aus sehen) Fig. 432a aus Rathsamhausen im Wasgau, einen in Rolhsandstein gehauenen spatgothischen r7r«.432bausSickin- i-Hohenburg in der iiipfafe, Fig. 432c aus risluhl ebenda die ei- imaSkh einfache Her- rig eines spatgothischen pjq 433 tanghogens, Fig. 42Ü j/ilirung zweier Thor- Fig. 432 c. (e vom Palas von nsJein daselbst und gleichfalls aus dem 16. Jahrhundert. Eine schöne, aus n, Blumen und menschliehen Figuren zusammengesetzte Hausteinumrahmung Frübrenaissance hat der oben erwähnte Palas von Hornberg am Neckar. Die Decken waren der Regel nach Balkendecken, ausnahmsweise Stein- Letztere finden sich hauptsächlich über dem Keller, dem Saal und der Von den einfacheren Gewölben des Kellers abgesehen, kommen dieselben iherhaupt jemals gebräuchlichen Formen, von dem einfachen rundbogigen bis zum kunstreichsten auf einer oder mehreren Mittelsäulen ruhenden llic vor, vgl. die schon behandelten Beispiele von Reichenberg, Hoh- rg und Burg-Schwalbach. Schöne Gewölbe finden sich u. A. in , im .Rittersaal' des 1288 erbauten Theiles des Marburger Schlosses wewölbe auf vier achteckigen Mittelpfeilem ruhend) und vor Allem in fih>n von Marienburg. Bei Palasen, welche feindlicher Beschiessung -;<•(/(. sind, linden sich auch der grösseren Festigkeit und Feuersicherheit eidtm unteren Geschosse überwölb!, so bei Prozeltcn am Main und «enden Theile des Palas von Gräplang (s. zu Fig. 44«J), ffolzdeckon M waren in der Regel starke Balken — in einem zumeist er eigenen Breite gleichen Abstände — mit ihren Enden entweder in erri eingelassen oder ruhten auf einem hier vorhandenen Mauerabsatze je einem hier auf Kragsteinen liegenden Längsbalken. Seitlich, ihrer »he, war in dieselben ein Falz eingeschnitten, in welche ein starkes ich wohl mit Strohlehm umwickelte Staken eingeschoben wurden.2) itfiikanten der Balken waren einfach oder verziert abgefast, jedoch ir bis in die Nähe der Enden, welche kantig blieben. Die untere ulken findet sich auch noch in mehr oder weniger künstlicher Weise irres Kingrehen auf die Ausstattung der Wohnräume — ilher welche es auch 1*4- h ritten nicht fehlt — lieirt ausserhalb meiner Aufgabe. Em handelt wich da- eine «las Hihi der Hurten vervollständigende l'ebersicht iu gehen. Balkendecke *. Fig. 155. Bei dem Wi.lmthurm von Roth wasaerslelz starken Balken, soweit sie noch vorhanden sind, unmittelbar an einander, 460 durch Schnitzerei verziert.1) In anderen Fällen nagelte man auch die Bretter neben einander unter die Balken und verdeckte die Zwichenfugen durch flache Leisten. So wurden auch gern, und zwar auch in kleineren Wohnräumen, flachgewßlble Decken hergestellt. Andernfalls bedurften bei weiteren Räumen die langen Decken- balken einer Stütze in Gestalt eines in ihrer Mitte querüber untergezogenen Balkens der dann seinerseits wohl auf einem starken Holzpfeiler ruhte. Zur Vermehrung der Sicherheil lag dann wohl diesem Pfeiler zunächst noch ein kürzerer Unterzugs- balken auf, oder aber waren zwischen dem längeren und dein Pfeiler noch zwei schräge Streben angebracht (Fig. 434 aus dem Wohnthurm vonReiffen- stein in Tirol). Ausser diesen Holz- decken einfacher Art linden sich jedoch in den Palasen kunstsinniger und reichet Grossen auch Decken , welche durch mannigfache Profilimng der Balken, Leistenwerk, Bildung mehr oder weniger liefer Kassetten und die ganzen Flächen einnehmendes Holzschnitzwerk in mannig- fachster und hervorragender Weise ver- ziert sind.2) So finden sich schöne Ka-<- setten besonders in der Burg Chillun, '^"' ~ reiches figürliches Schnitzwerk in der 1322 erbauten Burg von Füssen (Südbaiern); andere Beispiele hat u. A. v. Essen- wein (Wohnbau S. 128 ff.) nach fremden Quellen mitgetheilt. Die Bekleidung der Wände mit Holzläfelung, von welcher besonder? im Süden unseres Gebietes in Burgresten noch manches Gute erhallen ist, scheinen nach v. Essenwein a. 0. S. 125 erst im 15. Jahrhundert aufgekommen zu sein: bei dem Alter und der dauernden Beliebtheit des Holzbaues ist dies jedoch an sich nicht wahrscheinlich. Bei französischen Dichtern um 1200 werden denn auch schon getäfelte Zimmer (cambre lambroisie) mehrfach erwähnt, vgl. auch Troj. des Konr. ,v. Würzburg 17506: „Von zcderholze reine Was alles sin yezimber." (Schultz. Höf. Leben I 62.) Auch hier zeigt sich vom glatten durch Leisten eingefasslen Brett bis zur reichsten Holzschnitzerei die grösste Mannigfaltigkeit. Ebenso alt aber, wie bei uns der (mittelalterliche) Steinbau überhaupt, ist dessen Ausschmückung mit Wandmalereien. Abgesehen von unsicheren Nach- richten über solche in Karls des Grossen Aachener Bauten, wissen wir, dass in seiner Pfalz zu Ingelheim, wenn auch erst unler Ludwig dem Frommen vor 826 die Wände des Saales und der Kapelle mit biblischen und wellgeschichtlichen Dar- stellungen geschmückt wurden.8) Der Wandgemälde in Palasen wird dann auch ') So besteht z. B. solche Verzierung in dem bewohnbaren Berchfril von Hohenkl inpeo am Rhein nur aus einigen beim Behauen der Balken »leben gelassenen runden zolldicken Platten, in einem Saale des darunter im Städtchen Stein liegenden Georgsklosters in kunstreichsten Ranken, Arabesken und Spruchbändern. ') Schon der weitgereiste Mönch Alex. Nek am (t 1227) vergleicht spottend die gescbnitile» Pecken mit Spinnennetzen. ') Vgl. Janitschek, Gesch. d. deutschen Malerei (Berlin 1887) S. 19 ff. «•IJ 461 \m den Minnesängern des 12. und 13. Jahrhunderts mehrfach gedacht,1) Friedrich tb'r dtfeene fliöl — 1394) Hess den oberen Saal der Wartburg mit Darstellungen -/«er Kriegsthaten ausmalen,2) 1342 war in Chillon das Gemach des Grafen mit Wien verziert*) und 1388 Hess Niklas der Vintler die Burg Runkelstein W Bozen in hervorragendster Weise mit den berühmten Fresken ausstatten, die mich einer Wiederherstellung 1504-8) noch heute grössten Thciles erhalten sind. holten stellen bekanntlich Wappen, Turnier, Jagd, Tanz und Ballspiel, einzelne wrnen und Scenen aus der Geschichte und besonders aus dem Sagenkreise der /j/if-sanger dar. Mit ihnen waren nicht nur die inneren Räume, sondern auch die •nv Halle unter dem „Sommerhause" und die dem Hofe zugekehrte Aussenwand -film bemalt.4) Durch alte, wie man meint, zum Theil in das 13. Jhdt. zu- mhmle Wandmalerei zeichnet sich auch Klingenberg in Böhmen (Kapelle Kreuzgang) aus.6) Die Freude an farbiger Ausschmückung bethätigte sich aber allein in figürlichen Darstellungen, sondern auch in einem Ueberziehen der e von Seclos und Zingerle (Wien, Wagner). Eine Uebersicht in Höffinger, ii (Wien 1H89). J. k. k. Centraloomm. 1S58 und 1S74. * « bekannte Goliathhaus in Kegensburg, die bemalten Häuserfronten in Stein f hausen, der (abgebrochene) ganz mit Wappen beileckte „Wappenthurm* in 462 Auf die fantasiereichen Schilderungen der Minnesänger (vgl. Schultz a. 0. S. 116) ist hier gewiss wenig Gewicht zu legen.1) Ein Beispiel in Runkelstein, wurde schon erwähnt. Wenn ferner die Kemenate der Wartburg nach ihrem Neubau in Fach werk 1317 das „gemölte hm by dem thorme" genannt wird, so darf man diese auffallende Bezeichnung auch wohl auf äussere Bemalung beziehen. In ein- facherer Weise zeigt die Ostseite des Palas von Deuerburg am Rhein am Bogen- fries abwechselnd roth und weiss beinahe Keilsteine und Thierfiguren in den Feldern, während die Grundlinie jedes Bogens zugleich die obere Seite eines gleichseitig dreieckigen Schildes bildet.2) Zierlich in Kalkputz ausgeführte Wappenschilder hat noch der Palas von Balduinstein innen zwischen den Fenstern. Als seltene Ausnahme ist es jedenfalls zu betrachten, wenn der Berchfrit von Jörgenberg im Vorderrheinthal, der Thurm des Schlosses Magliaso (Cant. Tessin) und ein hoher, nach 1450 auf der Burg Hu ny ad in Siebenbürgen errichteter .Brückenthurnr „dekorative Fa^adenmalerei" zeigt, bzw. zeigte.3) Ueberhaupt aber bildet diese gesammte Ausschmückung der Burgbauten durch kunstreichere Gewölbe- und Holzdecken, Wandvertäfelung und Malerei im Allgemeinen sicher seltene Ausnahmen, die noch zumeist frühestens in den Ausgang der eigentlichen Burgenzeit zurückreichen. Einfache, ja ärmliche Ausstattung — auch mit Geräth (vgl. weiterhin) — war durchaus das Gewöhnliche, eine Erschei- nung, welche uns selbst bei fürstlichen Wohnsitzen bis in die Renaissancezeit hinein nicht selten in auffallender Weise entgegentritt.4) Was den Fussboden der Wohnräume betrifft, so haben wir im 4. Cap. gesehen, dass derselbe schon in alter Zeit wenigstens in Holzbauten nicht selten aus Brettern bestand. Das Gewöhnliche war jedoch während der Burgenzeit ein Estrich5) oder die Belegung mit gebrannten Ziegel- oder Thonplatten, die wohl nur ausnahmsweise durch Reliefauflagen, eingepresste Gontour-Zeichnungen oder ver- schiedenfarbige Glasur verziert waren.6) In dem bewohnbaren Berchfrit von Hohenklingen am Rhein messen diese (unverzierten) Platten 18 cm im Geviert bei 2,5 cm Stärke.7) Dieser unwohnliche und kalte Belag wurde jedoch, wie die *) Nur diesen mag es entsprechen, wenn der Berchfrit der wiederhergestellten Burg Cochem an der Mosel neuerdings mit einem grossen weithin schimmernden Mosaikbilde des Christo phorus geschmückt wurde. ■) Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden, 71. ■) Anz. f. Schweiz. Alterthumsk. 1880. 33, Mitth. d. Antiqu. Ges. XXI 15 mit Abb. u. Erbkam, Zeitschr. f. Bauwesen 1868, S. 465. *) Nur als Curiosität mag es erwähnt werden, wenn Dr. Salvisberg a. O. S. 462 be- hauptet, dass „auf die innere Ausstattung (des Palas) vom Anfange des 13. Jhdts. an eine Hauptsorgfalt verwendet und dieselbe nicht selten mit orientalischer Pracht und Ueppig- keit angeordnet wurde*. *) Nach v. Essenwein, Wohnbau S. 135 bestand derselbe (aber gewiss nicht immer' aus Gyps, mit Sand, Ziegelmehl und kleinen Ziegelbrocken vermischt. •) Ueber verzierte Backsteinfliesen aus den Burgen Strassberg und Altbüron s. Anz. f. Schweiz. Alterthumsk. 1 885 S. 1 13 u. 201 . Im Nationalmuseum zu München sind kleine erhaben verzierte Fussbodenplatten aus der Abtei Steingaden „aus der Zeit von 1200 bis 1300*. Andrerseits waren auch die bestausgestatteten Räume des Schlosses Rapperswil mit einfachen Ziegeln ausge- legt. (Mitth. d. Antiqu. Ges. VJ, Heft 4.) ') Näher, Deutsche Burg, S. 26 behauptet (mit bildlicher Darstellung), dass der Fuß- boden hier aas zwei Lagen solcher Platten über einander bestehe. Von solcher schon an sich sehr unwahrscheinlichen Einrichtung ist indessen keine Spur vorhanden. _ 463 M/im-sänger vielfach bezeugen, durch Teppiche und bei festlichen Gelegenheiten entsprechend langen in vier Theile gespaltenen Stammendes aufgenagelt, ilinnd die senkrechte Seile der Stufe, um dem Fusse mehr Platz zu bieten, wohl fehlte hier der Regel nach die erforderliche r. . ^ r schon von der Mitte des 12. Jahrhunderts ab nachzuweisen,2) sind in gleichfalls selten. In der Mauerdicke liegende finden sich u. A. in der 51 ab erbauten Hochmeisterwohnung und dem älteren Hochschlosse der ibnrg. Oh* angebauten Wendeltreppenthürme , welche bei den Schlossfronten der mwit fast nie fehlen, scheinen bei den burglichen Palasen auch nicht viel fgrkummen zu sein (vgl. Hohkönigsburg). Bei denjenigen von Burg- iiivh (Prov. Nassau, erb. 1368 — 71) und (irevenstein (Rheinpfalz) ' rrppenf hurm noch in der Mitte der Mauer, nach aussen und innen hervor- «•/ GrevenMein ist er überdies , wie die fein profilirte Thür und die der 'form mindestem nahestehenden Steinmetzzeichen (s. S. 190) zeigen, erst wfügl. Dasselbe ist offenbar der Fall bei der ausgehauenen Burg t'in (VVasgau), bei der Madenburg (Rheinpfalz, in ausgeprägtem til) u. s. w. mit Beziehung besonders auf Burgbauten bemerkt v. Essenwein, Wohnbau S. 217, Gebäude angelehnten Treppenthürme „in der älteren Zeit auch äusserlich •■ vom Beginn des 11. Jhdts. an aber zum Theile sechs-, meist aber achteckig waren". t Anlagen bei Wehrbauten werden aber nicht angefahrt. — Näher schreibt r S. £8 ganz allgemein über „die Wohngebäude der Burg" : „Der Zugang zu den ur-piel bietet die Brömserburg in Rüdesheim. beweislich dürfte es sein, wenn nach M ü 11 e r- M o t h es, Archflol. Wärtern. „vom 6. — 9. Jhdt. noch ziemlich selten, vom 10.— 12. etwas häufiger* waren. (wre*** nur geeignet, eine falsche Vorstellung von denselben hervorzurufen. 464 Bei den beschriebenen Palasen sind zumeist mancherlei Kemenaten er- wähnt worden. So (auch Kemmenäde, Kemnäte, Kempnät etc.) hiess nämlich im Mittelhochdeutschen ein mit einer Feuerstätte (kamin) versehenes Ge- mach, besonders Schlafgemach.1) Seltener wurde das Wort auch für ein Wohngeb&ude selbst (so auch für ein städtisches) gebraucht,2) und so ist es seit Prof. Leo üblich geworden , damit ein besonderes Gebäude in den Burgen zu be- zeichnen, „der für das eigentliche Familienleben, für die Frauen namentlich, das „war, was der Palas für die Gäste und für den Verkehr der Männer*4. Ein solche? Gebäude war ja allerdings da nothwendig, wo der Palas, abgesehen von dem Saale, eigentliche Wohnräume nicht enthielt. Indessen bildete dies doch eine im Allgemeinen sehr seltene Ausnahme und es ist daher durchaus nicht richtig, wenn manche Fach- schriftsteller immer die Kemenate als ein bei einigermassen vollständigen Burganlagen regelmässig vorkommendes besonderes Gebäude aufführen.3) Am weitesten geht darin v. Essenwein, der ja freilich auch den Palas als einen regel- mässig nur aus zwei Sälen Ober einander bestehenden Bau hinstellt. Wohnbau, S. 6. schreibt derselbe allgemein: „ Während der generationenlangen Friedenszeit wollte der Burgherr eine bessere „Kemenate (als die im Thurm gelegene) haben, und so entstand in Deutschland neben dem Palas „und dem Thurme noch ein drittes Hauptgebäude auf jeder (!) Burg, die Kemenate."* Auch da, wo mehrere Wohngebäude (im weiteren Sinne) auf einer Burg vorkommen, sind dieselben keinesweges immer als Palas und Kemenate von einander zu unterscheiden. Mehrere Palase wurden z. B. erbaut, weil mehrere Familien die Burg besassen und bewohnten, oder untergeordnetere Wohngebäude waren Burg- Es heisst da: „Meist war nur das Erdgeschoss des Palas von Stein, während der Oberbau im reichen „Holzriegelbau prangte. Bei steinernen Bauten ruhten die Obergeschosse meist auf einem kraftigen, „vorspringenden Rundbogengesims und sind durch Wachtthürmchen an den Ecken belebt. Das weit „vorspringende Dachwerk war von schweren Hölzern konstruirt und steil geneigt. Die abgetreppten, „über Dach vortretenden Giebelwände und der Zinnengang vor der Traufe (bei weit vorspringendem „Dache?) dienten zum Schutze des Daches und zur Aufstellung von Wachtleuten (?).' — Der Ober- bau in Riegelwerk und die Eckwachtthürmchen gehören zumeist erst einer späteren Zeit an. der Zinnengang kam im Ganzen nur ausnahmsweise, der Bogensims meistens nur als oberster Abschluß des Mauerwerkes vor, und die weit vorspringenden (alten) Dächer dürften schwer nachzuweisen sein. ') Lexer, m hd. Wöterb . . z. B. daz hüs dri kernen äte hat e (Alb. v. Halberstadt). «**'/ mit kemenätin (Eilhardt). Jedenfalls unrichtig ist es, wenn Prof. Leo, Uebei Bürge nb au, be- hauptet, die „Kemenaten* seien vielmehr Kammern gewesen, denen anscheinend die Kamine fehlten wie denn auch das Wort durchaus nicht mit dem s lavischen (?) Kamien in Verbindung zu bringen sei. Es stammt nach Lexer a. 0. von dem mlat. caminata und dieses von caminos (vgl. auch Viollet- Le-Duc, Dict. II: Gaminade. Vieux mot employe pour cJvimbrc ä feti, chambre dans ktpdk est une cheminee). Ebenso falsch ist es natürlich, wenn nach Gottschall, Ritterburgen Y1U 157 Anm. „man ursprünglich unter Kemnat einen Streitthurm, eine Hochwarte verstand*. *) Bei der gewohnten Vieldeutigkeit mittelalterlicher Bezeichnungen wurde „Kemenate* andrerseits mitunter selbst für einen gesammten Burgbau gebraucht und kommt auch als Name *>n solchen vor, z. B. Kemnath und Hohenkemnat in Bayern. *) Dr. Salvisberg weiss a. O. S. 206 noch anzugeben, dass die Kemenate „allerdings in der früheren Zeit, nicht separat erstellt, im Palas noch untergebracht war*. Eher würde man etwa das Gegentheil behaupten dürfen. *) Ebenso derselbe schon Anz. des Germ. Mus. 1878, 9 bei Beschreibung der Nürn- berger Burg: „Wir wissen, dass als nothwendige Bestandtheile jeder Burg des 11 Jhdts. der Palas und die Kemenate (wenn auch an einander gebaut) zu betrachten sind, ersterer ein (grosser Saal in zwei Geschossen, zu deren oberem eine Freitreppe emporführte, letztere in verschiedene kleine Räume gctheilt, als Wohnung des Burgherrn." 465 i iiiimi oder Untergebenen eingeräumt u. dgl. mehr.1) Die .Kemenate" als Wohn- .111 unli'isrlieidel sich im Uebrigen nur dadurch etwa von dem Palas, dass bei ihr •r Saal i eventuell mit seiner Freitreppe und seinen ■■«■liltirroijteii schönen Fenstern) fehlt, bzw. durch tum' Kannte ersetzt ist. Solche Räume konnten li mit dem — sonst mehrdeutigen — Worte (dem* hezeirlinet werden.2) — Eine - auch in ihrer Mehrdeutigkeit — ähn- ■ Itaeirhmmjr wie Kemenate und Gaden ist die »il* i Dirnitz, Tumilz, Dorntzc u. s. \\,), Nach --inH'i-iii a. 0, S. 6 »kam, war die Burg nur ■niiawji pross, in späterer Zeit als vierter Bau wlien Berchfrit, Palas und Kemenate) die Dür- iii/ii, Speise- und Auienthallsraum des Gefolges i-r Mannschaft , heizbar wie die Kemnale, so <\\ in diesem Ruunie auch mancherlei andere ;--il entwickeln konnte." In Wirklichkeit hat ■li au f de» meisten mehr als nur „einiger- ii grossen' Burgen eine Dürnitz als besonderen 'il gegeben: derselbe scheint im Wesentlichen i'jnjgen landesfürstliclien Hofburgen errichtet :n >ein. SJo hat die Wartburg (Fig. 436 nach cm sowohl einen Palas oder Saalbau p, r- ... Kemenate k und eine Dürnitz d. "' "t«T die lautrere schreib! v. Hitgen. Fahrer, S.älfi: „Johannes Rolhe erzählt : ■/■• hatte Laailijrafe Frrdtrieh von Ihringi» Warberg irrder gebuwi/t . . . tauk leget? ■/••' schone hofednTHzcin.' Nun ist aber dorn lein. dArntze. ilornitz. dirnitz (nach den nfiim-iil. iiestuiirium. stuha. ein heizbarer Raum, eine Stube, welche durch einen (Mim Ich konnte, im Gegensatz zu snlcheii Räumen, welrlie durch Kamine geheizt wurden. ■irul Hofstuhe ist also gleichbedeutend. Die Sitte, in Burgen und Schlossern grossere. h'-izimf Versammlung-Zimmer iinil Wohnräume zu erbauen, welche mehr Bequemlich- »Is 'Ire hi-djerigen nur durch Kamine und durch kellerartige tlonslruclion imlhdilrftig iTfii K(.i|fei) der l'aliise. ward um die Mitte den 14. Jhdts. allgemein (?l, und wie '.') -ii-Jt r.uni Theil an den l'alas geknilnA hallen, mi gah <*s "•"' lach Hofamter hei 'irtiitzKi.tisti'r. SilberkHmmerer hei der Dirnitz n. s. w, Kasl gleichzeitig mit der ll'jir'lmrg wartl auf dem Schlosse zu Meisten eine Dirnitz durch Uttn den Reichen -211 lutttfe der f'lalzgraf in Amhcrg eine Tilmitz, welche gross und gewfilhl war und in'it Sil ulen ruhte, darüber halle sie einen zweiten Stock, worin sich die Stube des ißi-fnntl.' (Als weilere Beispiele lifitlen noch die lande* fürstlichen Schlosser zu ■'•■li we rill frcn.'innt werden k Annen.) iren l.tUi d«m Amtmann von Scliwarzenfels >lthz. Cnssel) ah Burgsitz .eine urliurg" angewiesen. Leier, in li ri. Wtbih. bedeutet gadem auch ein Haus von nur einem ihthcr nicht richtig, wenn anslatt der Kemenate, welche mehrere (iademer enl- V •' >■- Pulke umgekehrt heisst : .Mit dem Hauptgebäude stand wohl noch ein in Verbindung, welches ebenfalls Kemenaten enthielt und zum Aufenthalte der -ti~o unrichtig i«t es, wenn nach Leo a. (>. .jede Kemenate ein R:u lern ist. alier im- Kemennti.-.' Die eine Anzahl von Zimmern umfassende Kemenate war eben v. (-<> li« Ilsen gebraucht hei Beschreibung der Bröinserhurg in Nass. Ann. '-■li- im Sinne von .Stockwerk". ,•>.!.-. ;wi 466 Padjera bemerkt (Mitth. d. Geschichtsvereins in Frankf. a. M. 1881. 54): .Im „14. Jhdt. trat neben die Kemenate die Dürnitz (lat. aestuarium, slavisch drwonice, noch heute im „Bauernhause Norddeutschlands x) „Dörnse" oder „Dönsse* genannt), ein Bau. der einen durch Oefen „heizbaren Raum (phiselgadem) oder mehrere enthält, welche als Versammlungszimmer oder Familien- „ räume benutzt wurden und die Kemenate mehr und mehr in den Hintergrund drängten (?). Die „Kemenate fällte in Münzen berg den südwestlichen Theil des Arnsburger Baues aus. Von der Dörnitz „stehen nur noch wenige Mauerreste , wenn diese nicht eher wegen des darinstehenden Kamin> „wenigstens ihrer ersten Anlage nach für eine zweite Kemenate in Anspruch zu nehmen sind.' Wenn die Dörnitz regelmässig durch Oefen heizbar war,*) so liegt das wohl nur darin. dass man im 14. Jhdt. schon die Vorzüge desselben vor dem Kamin kennen gelernt hatte; um durch Oefen heizbare Räume zu erhalten, brauchte man aber doch kein neues Gebäude aufzuführen! Da- für dass der von Padjera bezielte sogenannte „Falkensteiner Bau* (m Fig. 65) gerade eine „Dürnitz* sein sollte, liegen keinerlei Anhaltspunkte vor. Er war einfach ein (wahrscheinlich um 13 erbauter) zweiter Palas, doppelt so lang wie der ältere „Arnsburger" (n) derselben Burg (!) und veranlasst dadurch, dass diese zu jener Zeit eine Ganerbenburg geworden war. 3) Jedenfalls zu eng wird indessen hienach der Begriff der „Dürnitz" von Lexer, mhd. Wtbch. gefasst, wenn das Wort demselben zufolge nur „ein zu einem besonderen Gebrauch be- stimmtes Gemach, meist eine geheizte Badestube * u. s. w. bedeuten soll. — Eine vielfach verschieden ausgelegte Bezeichnung eines burglichen Wohnhaus ist endlich das „Musshaus" (muoshüs). Nach Puttrich (Baudenkm. d. Mittelalters in Sachsen. Wartburg)4! -^oll dasselbe sein ein „Haus der Müsse oder Bequemlichkeit*, v. Ritgen bemerkt (Münzen her? S. 7): „Zuweilen war der grosse Saal des Palas auch zugleich Waffensaal, und dann trug das ganze Gebäude davon den Namen Mushaus, d. h. Waffenhaus. So war es z. B. auf der W'artburg.* Näher wird diese Ableitung begründet von Dahl (Gottschalk, Ritterburgen VI): „Gothisch ist Mu«. „Musa, Mus-ysar gleich Harnisch. In Deutschland war Mushaus, Moshuss, Maushuss ein befestigte* „Gebäude, oft auch Zeughaus. So hiess das Zuchthaus (?) in Mainz Mosehuss und in Lübeck und „ Brauasch weig die über das Stadtgeschütz gestellten Rathsherrn Musemeister. Daher Musket. Mu~ „kedonner und der Mausthurm am Rhein.4* Nach Lexer, mhd. Wtb. ist muoshüs soviel wie Speisehaus, -saal, cenaculum und diese Deutung ist offenbar die richtige, da muos = Speise. Mahl- zeit, Gemüse ist, während die Müsse mittelhochdeutch muoze heisst, während die Stammsilbe raus im Sinne von Harnisch, Waffen dem Mittelhochdeutschen fremd ist.*) Hienach wird freilich auch Hie Frage danach, was wir uns unter diesem Musshaus = Speisehaus zudenken haben, verschieden beantwortet. Nach Müller-Mothes, Archäol. Wörter b. wäre es „das Küchen- und Wirthschaftsgebätule einer Hofburg" gewesen, während Padjera a. O. bemerkt: „Der Söller (solarium) auch Sommer- nlaube, Esslaube (lobium), Muoshüs (cenaculum) genannte Raum ist die seitlich offene, mek „hölzerne Gallerie, welche oftmals im (?) Oberstock des Palas sich vorfindet, der Ort der sommer- lichen Mahlzeiten. Manchmal wird hienach der ganze Bau, an dem sich die Laube befindet, mit „dem Namen Muoshaus bezeichnet. In Kärnten heissen heute noch die Holzgallerien der Häuser „Mushus, anderwärts Soler. * Wenn auch, was ich nicht weiss, in Kärnten eine Holzgallerie „Mushus* heissen sollte, *» fehlt doch jeder Anhalt dafür, dass das mittelalterliche muoshüs ursprünglich dieselbe Bedeutung. *) Jedenfalls nicht allgemein. In Mecklenburg und Pommern ist der Ausdruck meine- Wissens unbekannt. a) Russisch djornizza, der Ofen. ") Padjera folgt hiebei v. Ritgen, der Gesch. v. Münzenberg S. 9, den Falken- steiner Bau als „die Dirnitz* bezeichnet, während er ihn eben vorher richtig als den „zweiten Pala?" bezeichnet hat. 4) Dort wurde nach der Chronik 1067 ein „Mushaus* gebaut. 5) mus bedeutet Maus oder auch Muskel. Vom „Mäusethurm" bemerkt J. Trithemiu> (t 1516), er habe seinen Namen daher, weil man von da, wie die Katze auf die Mäuse, auf uV vorbeifahrenden Schiffe gelauert habe, „wie denn die Alten das Lauren und Ausspüren Mausen xu nennen pflegten." Es handelt sich da jedoch wohl einfach um einen zur Sicherung des Rheinzoll»-* erbauten Mauthsthurm. .-',!>i lulr. Ebensowenig Ins« die Quellenstellen dabei auf ein untergeordnetes „Kiklien- und ■I Hu bflyelwiidf srhlifsseti. Msiner Ansicht nach ist das Musahaus, das Haus der „Mahlzeit* — 1 ir. iti'li iir=pnta(lifl»m B^rifTdes feierlichen Speisens — dasselbe, an welchem der Burgherr ,. Hil oder «erwh! hielt die .Malstatte*, der Palas. Darüber, ob der Palas der romanischen Hofburg zur Vertheidigung einge- IM war, oder nicht, sind die Ansichten verschieden. Nach Krieg v. H. a. O. 'Mi diente der (als regelmässig vorhanden angenommene! innere C-orridnr der ;'-*i|p ,zur Aufslellong der Vertheidigungsmannschafl gegen einen Angriflf vom »an-*, war geradezu „zum Behufe der Verteidigung" angelegt.1) Nach ■scjiffoin dagegen (Wohnbau 111 und ü) war der „Saal nicht darauf eingc- ■'. den Kriegern Deckung zu bieten", er war wie die Kemenate „frei und offen, mtl. im Augenblicke der (Wahr geopfert, nicht vertheidigt zu werden", wenn auch liefe («■sf-lii^s kii Goslar angeblich „die Wohnung und der Aufenthaltsort der den ;ih l,eihiv;irhe umgebenden Kitter war, welche die Zugänge zur Terrasse und die . D-*-n zur Hülle z» besetzen und, wenn ndthig, zu vertheidigen hatten." In Wirklichkeit konnten auch die Palase regelmässig vertheidigt werden, lii-n bei jedem soliden Steinhau.se der Fall ist, wenn die Eingangsthür durch ■-M versperrt und die nur in den oberen Stockwerken vorhandenen Fenster ■irfce l/iden etwa mit Schiessschlitzen geschlossen wurden.2) Einen dauern- •1/. gegen einen Feind, der die Burg im Uehrigcn bereit« in seiner Gewalt mute der Palas jedoch nicht bieten, und daher werden in solchem Falle ■nVii nurli kaum jemals versucht haben, sich dort noch länger zu halten. in .uideres ist dies bei den Palasen, welche baulich zur Verteidigung I und eventuell auch der Gesammtanlage nach zum Kernwerk oder Rück- Vilnif) bestimmt waren, bei tr/iaftert Palas", welcher /. < von dem Wohiithurm zu in Palas überleitet. ■ wurde freilich, wenn das Anlass bot, der Palas auch ■ AfigTiffsseite gestellt. Da : = ' -cbospcn unmittelbar nus- niisste er vor Allem durch 4 -tarJce und wenn mög- Wand jre^en deren Wirk - ^'cschntzt Moin, ;t-fis*v**rtht*s Beispiel sol- lt 'ii wir In Homburg, Fiq . W7. was übrigens ja aurhffir °' " seine Eigenschaft als Reduit nichts bewies*, den Hofraum (A) in zwei Theile, sondern die Hauptburg findet mit dem jenem angefügten, über steuern Abhang liegenden Bau r ihren Abschluss. Die Burg ist übrigens nach erweiternden Festungsbaulen feindlicher Zerstörung und neueren Parkanlagen in ihrer ursprünglichen Anlage nur noch zum Theil erkennbar. Was zu dieser etwa gehört, zeigt der Grundriss. Als „wehrhaftes Haus" behandeln die beiden Genannten8) u. A. die Nieder- oder B r Ö m s e r b u r g , jenen massigen, dunklen und ruinenhaften Mauerwürfel, der zwischen den modernen Häusern Rüdesheinis jedem Rheinreisenden sattsam auffällt. Die Burg, aus nur oberflächlich zuge- richteten, etwa 30 zu 50 cm messenden Grau- wacke- und Quarziteteinen erbaut, zeigt sich äusserlich als ein (einschliesslich des bis 3 m über dem äusseren Gelände beginnenden Erd- geschosses) drei Stockwerke hoher Würfel (Fig. 439 nach v. Cohausen). Der Beriti; wird allseitig durch gleichartige schmale, in ') Dass es sich hier in der Thal nur um die eine Aussenmauar eines Gebäudes uifl nicht um eine selbstst&ndige Wehrmauer handelt (wie in Bau- und Kunsldenkm. d. Ghith. Baden l 468 angegeben wird) zeigt u. A. die Kellertreppe r und der geringe Rest einer angetauMi Wendeltreppe t. *) Köhler nach der von Krieg v. H. u. O. S. 'Mi gegebenen Beschreibung, v. E**eu- im Stoeiirerkeii gewölbte Gebäude gebildet, deren Trakt nur in der Nordwestecke irn-Ji einen ebenso breiten Thurm (o in Fig. 440, Grundriss des Erdgeschosses) in f ^unüberliegenden Südwestecke durch eine dort seit lange vorhandene Lücke [erbrochen ist. In den Hofraum H ragt ein starker Berchfrit e, der jetzt, abge- rheo, die übrigen Bauten nur noch um ein Stockwerk überragt. (Vgl ober den- "ii ai Fig. ISI.) In der südwestlichen Lücke hat, wie die glatt abschliessenden uro der anstoßenden Gebäude zeigen , ein besonderer Bau gestanden. Nach oha iisen (Ann. S. £1) war dies ein dritter, vielleicht bis 11 zu 11 m messender rm. was bei dem geringen in? des Gesumm (baue; und Ml ähnlicher Anlagen jeden- rchl wahrscheinlich ist. Noch ■r wahrscheinlich ist es, dass iie v. Essenwein (Kriegs- • 10} meint, «die Küche ichtigem Schlolmantel* ge- haben möge. Der Küchen- uirde meines Wissens nie er Mauermasse umkleidet, Bau mit den senkrechten •ines Thurmes auch oben hätte ausfüllen können. im*..r»,. 4. nimmt hier auf Grund Fig. 440. i'srhen Abbildung (vgl. hausen a. O.) ein Thorgebäude etwa mit darüber liegender Kapelle an. ■ Jedenfalls jetzt einzige Eingang liegt nahe der Nordwestecke und zeigt mliche Vertheidungseinrichtung. Wer über die Stufen b und durch die Zu den gegen den Hof durch die Pforte i geschlossenen Flurraum c ar, fand sich hier in einem engen Räume, über welchem sich keine 't'ii und in welchen die Vertheidiger von dem Thurme o, sowie von ihrigen Seiten den Schacht oben umgebenden Plattform hinabschiessen, werfen konnten. Auch im Weiteren aber war die Burg zur Abwehr ungener Feinde wohl eingerichtet. Der Hofraum bildete nur einen ht , in welchem dieselben allseitig von oben herab bekämpft werden 'en ersten Oberstock führten von hier drei Treppen (m, n und r) r Jede zunächst zu einem kleinen Vorplatz, der den Vertheidigern .Standort bot und dann beiderseits zu Thüren, welche die sich Zu- m-rh ßalkenriegel hinter sich verrammeln konnten. Zumeist an ihrten dann Treppen in der Mauerdicke zum obersten Stockwerk, aber nur eine und zuletzt von hier 16 m hoch über dem Hofe, ; (f) zu dem als Rückzugsort dienenden Berchfrit. Die Burg war n vom Rhein mit Wasser gespeisten Kinggraben, die Plattform, i v. CiitiHUafDa W einbauten 18*0. im Centralbl. 1. Bauverw. IKSrt IHH7. Die Burjr int übrigens im Innern für Studieniwecke nicht leicht iu- »n Frtlireii«l(> datier zumeist tdoii'hfall- auf diesen Veröffentlich untren. 470 wie auch die Abbildung bei Merian zeigt, von Zinnen, die auf Friesbogen etwa? vorgekragt waren, umgeben. Nach ßodmann (Rheingauer Alterthümer) war nach Allem, was uns Urkunden und Zusammenhang der Geschichte bewähren, die Niederburg in ihrer ersten Anlage bereits ein Oberhof der fränkischen Könige. Anscheinend seit dem 10. Jahrhundert bis zum Anfang des 13. gehörte sie zum Erzbisthum Mainz und kam dann an die Herren von Rüdesheim, Ihre erste urkundliche Erwähnung fällt in das 13. Jhdt. Nach v. Cohausen lässt das Mauerwerk noch stellenweise erkennen, dass die Wohngebäude auf und an eine ältere gezinnte Ringmauer aufge- setzt wurden. Er glaubt, diese Ringmauer mit den beiden Thürmen in der nord- westlichen und der südöstlichen Ecke „dem 11., vielleicht selbst dem 10. Jhdt zu- schreiben zu dürfen-, während der erwähnte Umbau in seiner schlichten Grossartig- keil in die erzbischöfliche Besitzzeit, nach den Ornamenten in die Zeit um 1100 falle. Nach v. Essen wein dagegen (a. O. 168, Anm.) weisen die Ornamente der Fenster „zweifellos" etwa auf das Jahr 1200 hin, und hat der Umbau „ohne Zweifel" erst durch die Herren von Rüdesheim stattgefunden. Krieg v. H. glaubt den gesammten Mauerbau bis auf die ornamentirten Theile und den späteren Berch- frit in das 10. Jhdt. setzen zu sollen. Wenn nun v. Essen wein a. O. S. 169 bemerkt: „Das erste Obergeschoß „hat Fensteröffnungen auf allen Seiten, jede gross genug, dass ein Feind dadurch „einsteigen kann, wenn er in einem Kahne eine Leiter aufstellte. Ebensolche „Fenster hat das 2. Obergeschoss. Es ist also keine Burg mehr; es ist ein „behagliches offenes Wohnhaus, welches im 13. Jhdt. aus der Niederburg „gemacht wurde-, so ist das schwerlich gerechtfertigt. Die in schwankendem Kahne aufgerichtete Leiter hätte (vom Wasserspiegel ab) immerhin eine Höhe von wenigsten- 10 m haben müssen, und S. 171 bemerkt auch derselbe: „Diese Fenster waren „übrigens ebenfalls durch Läden und Sperrbalken verrammelt/ So fährt denn auch v. Essen wein (S. 169) fort: „War die Burg also zum Wohnhause umgewandelt „worden, so war es doch ein sehr festes Haus, das ganz leicht gegen „jeden Ueberfall vertheidigt werden konnte, und darauf ist es „auch bis in jede Einzelheit eingerichtet." (!) Ich stimme nun, wie ge- zeigt , dahin völlig zu , dass die Wohngebäude der Burg zu den „ w e h r h a f t e n " zu rechnen sind, allein es ist kein Grund vorhanden, die Anlage, die (abgesehen von dem Ringgraben) zwei (je zweiflügelige) Wohngebäude, zwei, wenn nicht gar drei, selbstständige Thürme, darunter einen ausgebildeten Berchfrit, und einen Hof hat, nicht als eine Burg, sondern nur als ein „wehrhaftes Haus" aufzufassen;1) es giebt noch kleinere Burgen (z.B. Oberjuvalta in Graubünden und Schroffen- stein in Tirol, Fig. 524), die niemand ein Haus nennen wird. Ueberhaupt aber ist die Brömserburg keinesweges eine so eigenartige Anlage, als man zu meinen pflegt (v. Cohausen nennt sie, Wehrbauten S. 29, „eine der merkwürdigsten Burgen"); dieselbe kommt, von dem kleineren Thurm o abgesehen, auch bei anderen Wasserburgen nicht selten vor. So gleicht ihr — bis auf den dem Hofraum zu gute kommenden um einige Meter grösseren Umfang — völlig die Hauptburg von ') Nach Köhler a. O. S. 104 wäre sie ein Beispiel derjenigen „aus ein, zwei, drei oder „vier Flögein gebildeten, in eine viereckige Enceinte von ca. 100 Fuss Seitenlänge eingeschlossenen „ wehrhaften Häuser" , die angeblich im deutschen Flachlande an Stelle des (normannischen! Donjon ausgebildet worden sind, 471 Sloi'f in Mecklenburg (Fig. 561) und von den Schweizer Wasserburgen1) z. B. fiaftavjl im CanL Thurgau (Fig. 558), nur dass hier der Oberbau der ringsum üi/D-ndra Gebäude in späterer Zeit in nicht mehr burglichem Stile erneuert ist. SJf'-l dt-r Thorbau würde hier dieselbe von Krieg v. H. für die Brömserburg ver- lütilhHe Stelle einnehmen. Auch die im Tiroler Etschthale auf einem niedrigen fi-fofaüppl gelegene, den Höhenburgen zuzuzählende Burg Forst besteht im Wesent- 'i'Imi aus drei hohen Gebäudeflügeln, die mit einem viereckigen Berchfrit einen sehr v-ii Hüfrauji) umscbliessen. — In ähnlicher Weise bestehen manche Burgen auf beschränktem Terrain nur ii- nun», ganz oder zum Theil von einer Ringmauer umgebenen Baucomplex, ■ Hur, nach aussen als ein einheitliches hohes Bauwerk erscheinend, einen ver- llfli-üifu&sjg stattlichen Palas, in der Regel einen anstossenden Berchfrit und ■ufalls noch einen kleinen Hof umfasst. Zu ihnen gehört Sporkenburg, auf dem östlichen Ufer eines unterhalb • 111 das Lahnlhal mündenden nördlichen Seiten- - (»'legen. Ganz eigentliümlich ist hier die In .Augriffsseitc hinler einem etwa lit m tiefen Mm breiten Halsgraben und der Ringmauer iwiiile Xurdfront (Fig. 442) des die Hauptburg Ikwlfn Baucomplexes (Fig. 443) gestaltet, ■sfhVIie Hälfte ist als ein schmaler Thurm ■I. der unlen einen Thorweg mit rundbogigem ücwöibe, über demselben ein nach der düd- liric- spitzbogiges Tonnengewölbe und in lii'her Höhe eine Thür und Balkenlöcher n zur Verteidigung des grade darunter Einganges zeigt. Neben dem Letzteren --■ — Int beiden Aussenecken der Front steigen rlt}.*4c. starke runde Pfeiler heraus, die in der icltcn) Höhe des Baues viereckige 1 (ragen. Bei dem Thurme - auf untergelegten Kragsteinen, u rlie Gestalt von Thierköpfen Fig. 444). Der erwähnte Thor- 11/ riiien kleinen Hof a;2) alles H'o/mbau, vun welchem jedoch (Jui-st liehen Ecke und der mit einen stumpfen Winkel bil- <»»( nur noch ganz niedriges Fig. 4M. tili i^t, das der Ost wand ganz umuitte-Ibnr anschliessenden lürzfe. I» war ein thurm- ödere m 1 altanartiger Vorbau, c. ein Abtritt- 11 einem lieliäuileviereck n-t-lben i.-t ilrr unmiltelJiar bzw. in j;e rindern Alislande * trenidezu «Ins Gewflbji liehe. i>T ist die oben (Fi(f. S">0) belianelelle Aussen mau er niedriger. Jedetif;ills |fat 1 Mittli. il. Fninkf. Uesehi.-hlsv. 1881 S. 41 IT. die Sporkenburtr, al= iiL« ein l>onj<>n naeli norminniMchcr Art begeiehnet. 472 Schacht (s. das Cap. 15.}, bei w eine Wendeltreppe. Die milden Pfeiler, welche wohl an allen fünf Ecken vorhanden waren, erinnern an die normannischen Donjuus, von welchen der von Loches gleichfalls rund heraustretende Strebepfeiler, derjenige von Beaugency Aber den eckigen vorgekragte Thürmrhen hatte.1) In Deulscliland haben wir etwas Aehnliehes wohl nur noch heim Hohen Schwann (Fig. IC6). Eine Hing- mauer umgab in geringem Abstände den Bau auf der Nord-. Ost- und Südseite, nur auf der Letzteren so weil zurück- tretend, dass hier allenfalls zu kleinen Stallungen oder dgl. Fifl.t44. Raum blieb. Die 1198 genannte Burg wurde im dreissi«jährigen Kriege zerstört. Die Burg Birkenfels wurde gegen 1202 von dem Strassburger Ministerialen Burcard Beger hinter dem Ottilienberge im Wasgau auf einem sanften, waldbe- wachseiien Hange da erbaut, wo ein Gewirre niedrigen Felswerks aulsteht und den Platz einjgermassen zu einem vertheidigungsfähigen macht. Ausser der einen zwinger- arlig engen Hof umgebenden Hingmauer besteht der Bau wesentlich nur aus einem verhä Uni ss massig stattlichen vierstöckigen Palas mit hochgelegenem spitz- bogigen Eingange und unregelmässigen viereckigen und rundbogigen Fenslem dem auf der den Ankommenden zu- gewandten Giebelseite ein fünfeckiger Thurm angefügt ist. Fast nur aus dem Palas |p Fig. 44ü> und einer wehrhaften Ringmauer be- steht Hohenberneck oder Neu- wallenrode im Fichtelgebirge. gegen 1"»00 nach vorgängiger Zerstörung wieder aufgebaut. Die Burg liegt auf einem schmalen, von Nord nach Süd laufenden, seitlich steil abfaltenden Felsrücken, um welchem sie nördlich durch zwei schluehl- artige Gräben m und n abgetrennt i^t. An das dazwischen wallartig stehen ge- bliebene Felsenriff ist noch der abge- sonderte halbrunde Thurm u angebaut. Der Zugang war über eine Zugbrücke t«« ■ m. durch das spätgothische Thore fFig.25Ü>, an welche sich noch aufwärts steigende Felsstaffeln anschliessen. Die genau dem Felsrande folgende Ringmauer ist durch zwei halbrunde und einen stärkeren voll- runden Thurm bewehrt. Im Zuge der Mauer hat Östlich noch ein kleines fenster- reiches Nebengebäude i Platz gefunden. Im Zwinger hat mau nördlich einen Fek- kopf o stehen gelassen, der hier auf der Angriffsseite wenigstens den unteren Theil des Palas vor Schüssen sicher!. Der Palas selbst , ein tüchtiger und sorgfältiger Bau aus Bruchsteinen mil Eckqundern und Mausteil lumrahmuugen an der Tliflr und Fig.4^5. ') S, lici de naummil, ( s th höheren, den fünfeckigen Berelifrit enge umschliessendcn Mantel ( Grund r. M. tjrf. S 3DIj, Südlich bildet bc die Aussenmauer des Palas, während .-h tmrh die Asllichc Ecke des Berchfrits von demselben umfasst wurde. Es M -irfi (lies daraus, dass die beiden Seiten c b bis a oben eine Reihe gleich- er gekuppelter Fensler mit sorgsamem Hausteingestelle aufweisen.1) Hier führte auch vom Palas aus ein Holzsteg i Iferelifril [die punktirten Linien) u. zw. /nein in den Felsen gehauenen Graben ■ freilich an dieser Stelle als ziemlich i- erscheint. Der unten von schief- ■ii -nur noch niedrigen) Mauern dureh- Pafcts hatte noch eine etwas erhöht kleinere Thor s nach Süden hin. • if."-ntlicfier Burgkern, bzw. als wolil- ■r wclirhafler Rückzugsbau kommt w»h in anderer Weise vor. im gleich nach 131)7 erbauten Alt- '■ am Bodensee wurde der Palas '■) auf" die höchste Stelle des Be- Frl.iplalte gestellt, welche, beson- ,.. ,,c »sten und Süden tiefer abfallend. *' durch (fine wehrhafte Mauer (fberk) eingefasst wurde, die in ihrem '•!'■ zugleich Futtermauer war. Auf der südlichen Burg- oder Angriffs- inur noch in Spuren vorhandene) Vorburg vorgelegt und die Haupt- rreJi die von unten auf- niTthiirmc b und c (letz- utli Niu Jii-Ii langgestreckter ixwifchcn liegende hohe i sie überragenden Palas . den Aufriss Fig. 447, n Westen). Dem trotz- bi< auf die Felsplatle rVinde versperrte zu- i'bi'ti und durch das leiditrte Pforte i den ■i" etwa auf der Burg- Fig.W. wnr «iitiiicli in jeder Uezielmiig ein i-ljiltlicher Hau. Niilier bezeichnet . N< irrtliOluluh nur den Titeil P ul* den Pala». unil daiwcli findet sich ilunn < Kricirsbiiuk. S. Ii".ii zu fmz iiuzuti-i-tTt-ncicii Bemerk untren filier diesen ver- neu Ik-^jitzuriK" uiiKt'Tiiltteinlt' .BcliHirlielikeil" bietenden Wohnraum vrnudawt, iM-zilplicheii Vortrag in den K.hriMt-n des Bodenseevereini- l«»l. 474 Strasse und durch das Thor H Eingedrungene fand sich hier zunächst zwischen hohen Mauern und, in den Burghof gelangt, hauptsächlich unter der wehrhaften Mauer k, welche vor der Nordseite des Palas hier die obere Felsterrasse begrenz!. Noch durch ein oder vielleicht zwei Tliore in den Zwingerraum zwischen dieser Mauer und dem Palas aufwärts vorgedrungen, fand der Angreifer endlich vor dem Eingange d zum Palas noch tili letztes seinen Weg sperrendes Thor x. - Besonders bietet nun der Bau a auch abgesehen von dieser Lage ein bemerkenswerthes Bei- spiel eines wehrhaften Palases. Auf der nördlichen Thalseite hinlänglich uiil Fenstern ausgestattet (s. Fig. 451] — die Ostseite fehlt — hat er deren auf der Angriffsseite nur geringe in I*- trächtlicher Höhe , im Uebrigen aber ist er trotz seiner Weile von IC zu 18 m nicht mit einem zwei- seitigen oder Satteldache, sondern sehr ungewöhnlicher Weise mit einem Pultdache überdeckt derart, dass dem Angriffsfelde nicht eine leicht zu durchsehiessende und in Brand zu setzende Dachfläche, sondern eine feste Mauer entgegenstand, welche üben mit Zinnen bekrönt und einigt' Meter tiefer bis zur Westseite herum mit Schlüsselscharten durchbrochen ist. Diese Erhöhung der Südseite ist allerdings erst in späterer Zeit vorgenommen worden. Die seit 1261 genannte Burg Wartau, deren wohlerhaltene Kuine auf einem in das St. Gallische Rheinthal vorgeschobenen hohen Hügel liegt, besteht im Wesentlichen nur aus einer ziemlich weiten Umfassung um den auf einige Meier hoher Felsslufe liegenden Palas. Derselbe, 22 m lang und 9 bzw. 10 m breit, hat nahezu 2 in starke, in den oberen der vier Stockwerke sehr verjüngte Mauern und in den beiden unteren Stockwerken nur Schlitze. Eine 1 ,50 in starke Querniauer (rennt einen nördlichen etwas kleineren Theii ab, der, auf der Felsstufe am sichersten ge- legen und noch um ein Stockwerk erhöht. ge wissermassen als Berchfrit diente, auch erst im zweiten Stockwerk in der Quermauer seinen Eingang hatte. In der Höhe läuft ein gezinnter Wehrgang ringsum. Die weiter rheinaufwärts auf schmalem niedrigem Hü>J Fin 44-Q gelegene Neuenburg (angeblich, aber sicher nicht „aus dem 9. Jhdt") besteht vollends nur aus einem vierstöckigen WohngebäunV mit hochliegendem Eingang und einer auf der Angriffsseitc in 3,50 m Abstand da- vor sich erstreckenden Zwingermauer, die ausserdem nur noch eine Schmalseili des Baues und hier zugleich einen Brunnen mit umschliesst. Diese Burg darf aller- dings vielleicht nur als ein .wehrhaftes Haus" bezeichnet werden. üräplang, im Cant. St. Gallen, der alte Sitz der v. Tschudi. 122" genannt und seit 1750 zerfallen, liegt (Fig. 448) nur im südöstlichen Theile s<-in<- 475 frrifljfes nicht über einer senkrechten Felswand. Das so am meisten gesicherte ■laiche Ehde des Burgplatzes nimmt der stattliche Palas P (Fig. 449 Ansicht '»« Westen aus) ein, und die im Ganzen nicht (mehr) belangreichen Befestigungs- iulen beschränken sich fast darauf, ihn da zu schützen, wo er an sich zu- 'i/jjrlich wäre. So ist ihm da, wo südlich der Fels anfängt, minder tief abzufallen, sowie 'lieh gegen den Hof hin je eine vertheidigungsfähige Terrasse, ein erhöht liegender %rt\ in und e vorgelegt. Das zu m führende Thor konnte anscheinend früher *-h eine Zugbrücke gesperrt werden (jetzt führt ein Damm über einem Tonnen- «>lb*j zu ihm hinan) und wurde durch den t auch das Burgthor t bestreichenden ihn Zwingerraum m beherrschenden Thurm n mit vertheidigt. Das östliche Angriffe zunächst allein ausgesetzte Dritttheil des Palas aber ist in seinen n unteren Stockwerken durch starke Gewölbe gesichert, während der Bau im /«•n mir Balkenböden hatte. Eine grosse Fläche von Fischgrätenmauerwerk in /wienwand lässt auf ein hohes Alter des Palas schliessen. Bei Hohengeroldseck im bad. Schwarzwald (Fig. 618) steigt innerhalb nfassung vereinzelt ein etwa 50 m langer Felsen bis zu 8 m auf. Die Ober- iwlben ist in drei Theile getheilt, deren mittlerer den Hof bildete, während thn äusseren mit Wohngebäuden überbaut waren, von welchen der vier- uehrhafte Palas P noch ziemlich erhalten ist. Anstatt eines Berchfrites ' Biirp nur in der nordöstlichen Ecke der Umfassung einen starken Mauer- Lediglich aus einem ebenso bebauten, noch kleineren Felsen nebst i Zwinger und einem vorgeschobenen Thorthurm bestand die nahe gelegene rsberg. l Steiermark bildete bei der stattlichen Ruine Stein der in einer Ecke i/fren Beringes hinter weiten Höfen auf steilem Felskopfe liegende Palas >krundthürmen offenbar das eigentliche Kernwerk der Burg. Eine auf j aufsteigende Rampe vermittelte zunächst den Aufstieg auf diesen Felsen, e ähnliche Lage auf einem beträchtlichen, jetzt nur an einer Stelle müh- etternden Felskopfe hatte der Palas von Balduinstein an der Lahn. spiele dieser Art bieten die im ±±. Cap. behandelten Burgen Greven- Afäpdeberg, sowie Liechtenstein bei Mödling, welche letztere mancher Ausgehauenen, wesentlich nur aus einem starken auf niedrigem den Palas und einem auf seiner einen Längsseite vorgelegten Burg- nicht mehr sicher aufzuklärenden wehrhaften bewohnbaren Bau scheint /) bvrg am Neckar in dem sogenannten Mantelbau1) — s. Fig. 583 — */i. Derselbe schliesst den Burgbering auf seiner südöstlichen, allein i- ab, hat 4<) zu 94' Grundfläche, bis zum Dache noch 30' Höhe und, •bau nur nach der Seite des sonst wenig vertheidigten unteren Burg- fracht kommen konnte, hier 9', auf den übrigen Seiten (V starke K ri e jrors Angabe2) hatte nun der Bau in diesem Mauerringe, ausser int*»!" ist auch eine althergebrachte Bezeichnung für den rechteektigen Bau auf ii ff en im Neckar, welcher Bau von Dr. Paulus (Kua*»t- u. Alterthd. im Kgr. «Ist«« *J. Jhclt. genetzt wird. y r k H om lierg, Heübronn 1N69, S. 7 f., eine in Bezug auf Milche thate&ch- einend zuverlässige Quelle. 476 drei Licht- und Lultschlitzen im unteren Theile, keinerlei Oeffnung, indem die jetzt vorhandenen Thüren und Fenster erst am Ende des 18. Jhdts. zu Wohnzwecken ausgebrochen wurden, während gleichzeitig der Bau bis auf seine jetzige Höhe er- niedrigt wurde. Da nun nicht anzunehmen ist. dass ein Gebäude von solchem Innenraum lediglich zu Vertheidigungszweeken errichtet worden sei , so ist wahr- scheinlich, dass ein bewohnbares Stockwerk, vielleicht ein Ueberbau in Holiverband (Cap. 16), sich noch über dem jetzigen Bau erhoben habe. Die theilweise mit Backsteinen, also allem Anscheine nach später so aufgemauerte nordwestliche Ecke des Baues giebl zu der Vermuthung Anlass , dass hier ein Treppenthurm den Zu- gang zu der hochgelegenen Wohnung vermittelt haben möge.1) Das Gebäude, ein Bruchsteinbau mil Buckelquadern an den Ecken, wird von Krieger in etwa die 2. Hälfte des 13. Jhdts. gesetzt und für das „Schloss" der einen der beiden castra Hornberg {der obere und der untere Burgtheil) gehalten, welche in einer kaiserlichen Urkunde von 136t! erwähnt werden. — Zu den wehrhaften Palasen gehören auch besonders die sogenannten Stein- häuser, die hauptsächlich in Süddeutschland das einzige Kernwerk fester in Dörfern oder kleinen Städten belegener Burgsitze, gewissermassen nicht voll entwickelter Burgen, bildeten.2) Ein hervorragender noch wohlerhaltener Bau dieser Art ist das Schlegler- s c h 1 o ss in dem Württembergiscrteii Städtchen Heimsheim, ein im 14. Jhdt. erbauter GanerbensiU zu- nächst besonders des 1366 von schwäbischen Rittern gegründeten Bundes der Schlegelkönige, die 13*J5 von Eberhard dem Greiner durch Einnahme von Heimsheim über- wältigt wurden.") Das Gebäude bat bei 23 in Länge und 15,6 m Breite über dem 5,4 in hohen, nicht bewohnbaren Erdgeschoss vier 4 m hohe, durch starke Balkendecken geschiedeneStockwerke,deren erst e> von einem grossen und einem klei- neren Saale eingenommen wird. „Wappen, schöne Thüren, Kamine .^,5 ,-. - ~, _^ _ .. ,- und kraftvolles gothisches Eichen- _^._ ^ holzgezimmer* . Die Fenster der Mg. 4-50. drei mittleren Stockwerke sind ganz ') Nach Krieger a. (>. lflsst die Volkwsagc den Bau mit der höher gelegenen Hauptbüro nicht nur durch einen unterirdischen tiang, sondern auch durch eine Hangebrücke (!) verbunden ge- wesen sein. (Letztere vielleicht eine der im Volksglauben beliebten Lederbrücken, die hier (reilirli weit über 100 Schritte lang gewesen .«ein wurde.) ') Vgl. Zimmerische Chronik II 283: „Et standt umb dimtbig zeit (1330) am Mrr- liclm stainhaus aJlernechst liei Horl), liiess der Heliislnin, ttamtiss bekriegten damah etlich w**» ctleUeut dit graten von Wiirtembeeg und trieben vil hochmuels etliche jar." *) Vgl. Unlands «Drei Könige zu Heimsen*. Abh. u. Beschrbg. des Schlosses in Paul«- 477 W'iyfiiedeu und ungleich vertheilt. Der erwähnte kleinere Saal hat in einer fast mw ganze Schmalwand einnehmenden Nische zwei je dreigetheilte Fenster, darüber «k vierte Stock ei« ebenso dreigetheiltes, dessen Mitte von einem Spitzerker einge- nommen wird (Fig. 450). Nur im obersten Stockwerk, welches an der Vorderseite Mit einem Rundbogengesimse etwas vorgekragt ist , geht eine Reihe regelmässig vi rlheilter kleinerer Fenster rings um das ganze Gebäude. Da von hier aus haupt- s'whlkh die Verteidigung zu geschehen hatte, mochten dieselben mit Blendläden, 'k sich um eine wagrechte Mittelachse drehten, versehen sein. Die dem Angriff /jf^gengestelJte äussere Langseite des % Baues hat bis hier hinauf keinerlei Oeffnung ml i0 cm dicker als die übrigen Seitenwände. .//**• Mauern und doppelte Gräben, zum Theil noch sichtbar, umgaben den Bau. Ein ähnlicher Bau Ist die durch die Sage von der weissen Frau bekannte mte" (Kemenate) von Orla münde in Thüringen, fast der einzige Ueberrest der Y der gleichnamigen Grafen, welche östlich neben der Stadt dieses Namens auf r nach drei Seiten steil abfallenden Bergzunge lag. Das zu Anfang des 13. Jhdts. nie hohe, düstere Gebäude, dreimal länger als breit, l) hatte unregelmässig ver- p Fenster, zumeist mit gradem, einige mit rundem, eines auch mit kleinbogigem Der alte Jnnenbau ist durch seine spätere Umwandlung in einen Kornspeicher verstört. Es war der Palas der Burg und lag der Vorburg und dem Eingange f Jauptburg nahe gegenüber, war also gewiss zugleich zur Vertheidigung bestimmt. Eine ahnliche, „durch gewaltige Mauermassen und Höhe wirksame1*2) üe\ gleichfalls der einzige Ueberrest einer Burg, Reinstädt, liegt etwa trdwestlich der vorigen. „Wohl im 15. Jahrhundert erbaut", hat sie gleich- vpelmässige (rechteckige) Fenster und nur unter dem Dache, wie beim -c/i/oss, deren kleinere in gleichmässigem Abstände. Die eine Ecke des abgestumpft. >.in Sehloss Forst, oberhalb Meran auf einem Hügel an der Etsch gelegen, imt und neuerdings wohnlich wiederhergestellt , besteht im Wesentlichen hohen Gebäudecomplex, welches einen Hof umschliesst, so enge, dass benerdig fast ganz von dem Brunnen eingenommen wird. Die oberen /iahen hölzerne um diesen Hof laufende Gänge. terth. im Kgr. Wtb. und Näher, Stadt Pforzheim. Ersterem ist die Fig. 450 v Mnssangabe entnommen. yen dieser der Höhe ungefähr gleichkommenden Länge des Baues kann man es f. Dr. Lehfeldt (Bau- u. Kunstd. Thüringens III S. 145) thut, aN einen .mächtigen bezeichnen. K S. 157 mit Abb. Fünfzehntes Capitel. Bauliche Einzelheiten der Wohnräume. (Fenster. Ungleiche Form und Vertheilung. Schlitze. Kuppelfenster. Verzierung. Verschlug. Seitenbänke. Zeit derselben. Kamine. Finföhrung und Formen derselben. Vielfache Beispiel. Heizung zweier Räume. Oefen. Wandbehälter. Küche. Ausguss. Bedürfnissan- stalten. Arten und Erkennungszeichen derselben. Unterscheidung von Pechnasen. Die D a n z k e r der Deutschordensburgen. Ihre Bestimmung.) Jjür die Anordnung der Fenster in burglichen Wohngebäuden ist e? characteristisch, dass dabei keinesweges eine äusserliche Gleichförmigkeit bezielt wurde, sondern für Lage und Grösse der Ersteren lediglich die Vertheilung der inneren Räume und. deren verschiedenartiges Bedürfnis mass- gebend waren.1) Auch die Rücksicht auf Festigkeit und Sicherheit im Belagerungs- falle hängt insofern damit zusammen , als man um ihretwillen die Wohnräume der burgherrlichen Familie, welche — wie besonders der Saal — reichlicheres Tages- licht erheischten, in die oberen Stockwerke verlegte. Diese Gleichgültigkeit gegen die äussere Symmetrie ging so weit, dass man Letztere selbst da nicht herstellte, wo (besonders in späterer Zeit) auf geschützter Seite des Palas Reihen grösserer Fenster in mehreren Stockwerken angebracht wurden, obwohl hier gleiche Maasse und Abstände unschwer herzustellen gewesen sein würden. Ein Beispiel bietet (Abb. 451) der zu Anfang des 14. Jahrhunderts errichtete wehrhafte Palas von Altbodman (Baden). Noch der gegen 1500 erbaute Palas von Neuwallenrode (Cap. 14) bietet dieselbe Erscheinung. Andrerseits erstreckte sich solche Verachtung der Gleichförmigkeit eben nur auf die Gesammtaussenseite der Gebäude; die mehreren Fenster einunddesselben Innenraumes wurden der Regel nach durchaus gleichartig und in gleichen Ab- ständen hergestellt. Abgesehen von der Kapelle kommt hier freilich fast nur der Saal ak mehrfenstriger Raum in Betracht. ') Vgl. die characteristische Anekdote in der Zimmerischen Chronik II 293: ft* war cast ein baw, wie ainest grave Sigmundt von Lupfen ain baw zu kunsaw im Elsas (hette. Da- selbst lies er ain staine haus ufmauren ohne fenster und thüren, und als der dachstuel ufgericht, do lien er allererst die fenster und thüren darein brechen, wo es im eben war; war gleichwol aih mainung (nicht ohne Sinn), dann do honte er am basten sehen, wo die fenster am notturftigsUn. 479 _ fe im Ganzen geringe Bedürfnis^ der Burgbewohner nach hellen Bäumen iiM einteilen auch hier seinen Ausdruck. So ist der 9 zu 10 m messende Saal l'f Hurg^ Sargans (St. Gallen) nur durch ein, bzw. zwei massig grosse einander iiiNkrliegemie Fensler erheill. In der Regel zeichnen sich jedoch die Fenster ■it- Saales durch ihre Anzahl und Glcich- '''.'iiijjTteif, oder aber durch ihre Grösse W häufig zugleich durch den Schmuck ■rlirh und geschmackvoll ornamentirter murine aus, so dass dadurch oft schon « aijysMi die Lage dieses Raumes im '(• p'tfniBewbtief wird. Als Beispiel it ilif Palas der Kaiserburg zu Eger, N-hi-inlich um 1150 erbaut, Abb. 452. Ainefbm sind die z. Th. schon ver- ■--- : '■fi Saalfenster als noch erhalten dar- '" IM ii [ebr/gen zeigen eine Anzahl her- wider - zumeist fürstlicher — Palas- (ier romanischen Zeit in langgc- r Fronte eine mehr oder weniger %'f KegelmAssigkcil in ihren Gruppen gekuppelter Fenster, eine Regel- H. tlie allerdings wieder zumeist dadurch veranlasst wurde, dass entweder ilti-i ganze Gebäude einnahm, oder aber hinter der Fronte zunächst Gänge -irh erstreckten. I Vgl. Cap. Palas. I mimt zu dieser sonst die Regel bildenden vollständigen Nichtachtung fiiT .Aussenseiten der Gebäude die Rücksicht auf die Sicherheit der Bo- t'/r/ic es gebot, an ■hen Angriffen aus- !lm. also fast immer n unteren Stock- i-iiftv Licht- und .mztibringeii, so- miient bei den Ausdruck kom- /VnJieit zwischen / ffi r/h issbau und ft.-rJivnd reicher den wechseln- -ii (sprechender •rklürt es .«ich "" f\Q.*tb~£. .vofil nirgenc's migTaltipkeit in Gestaltung der Fenster gefunden werden kann, als lichon Burgbautcn. dem baufciindigeu Forscher ein trotz aller Zerstörung noch immer allein berücksichtigten Kirchen fast ganz unbeachtetes Studien- kunn in diesem Werke, dessen Aufgabe nicht auf dem Gebiete 480 der Baukunst im engeren Sinnt' liegt, nur durch eine beschränkte Zahl von Bei- spielen diese Mannigfaltigkeit zur Anschauung gebracht werden. Die Licht- und Luflöffnungen im Erdgeschosse der Wohngebäude und den mittleren Stockwerken der nicht bewohnbaren Berchfrite bestehen in der Regel aus einfachen länglich viereckigen Schützen, die sich nach innen allmäüg, aber bei der Dicke der Mauer doch wesentlich erweitern, so z. B. im Palas der Ruine Schopfein (Südbaden) von 10 cm auf 2 m bei 1,40 m Höhe.1) Fig. 453 und 454 zeigen Be- sonderheiten im Aufbau. Bei Ersterer — aus dem Hohen Schwärm zu Saal- feld — ist die Oeffnung bei zunehmender Erweiterung beim Mangel zur wagrechten Ueberdeckung ausreichlich langer Steine in einfachster Weise mit einer Art von Satteldach über- deckt. Bei Fig. 454 — aus dem Erdgeseboss des bewohn- baren Berchfrits von Ehrenfels in Graubünden — hat man über die (gewöhnliche) wagrechte Decke statt eines Entlasl- ungshogens , aus anderen plattenförmigen Bruchsteinen ein solches mit Mauerwerk nicht ausgefülltes Satteldach gestellt. - Bei dem Palas von Kollenberg am Main geht die südliche Längswand in Folge abschüssigen Geländes weit tiefer hinab als die nördliche. Gleichwohl sind in den dadurch veran- lassten zwei übereinander befindlichen Kellergeschossen die Lichtöffnungen auffallender Weise nicht in der freiliegenden Südwand, sondern gegenüber angebracht (vgl. Durchschnitts- skizze Fig. 455). Die Fenster des oberen Kellers a münden in einem Graben c, der die Nordseite des Palas von dem höher liegenden Burghofe trennt, und von diesen Fenstern i in der Ueberwölbung des unteren Kellers b ausgesparter weiter Schacht zur Erhellung des Letzteren aus. — Wo es sich, wie bei dem Palas von Hohenkrähen (vgl. Fig. 429), um eine gegen Schüsse und Ersteigung völlig ge- sicherte Lage handelt, wurden auch in dem untersten Geschosse eines solchen schon weitere Fenster anstatt der schmalen Scharten angebracht. Andrerseits hat bei dem Anbau des Palas von Raths am hausen (Wasgau) ein im Wohnräume des Erdge- schosses liegendes Fenster, im Uebrigen von gewöhnlicher Höhe und mit Sitzbänken aus- gestattet, einen Schlitz von nur 1H ein Weile offenbar desshalb, weil es von einer jenseits des Ringgrabens ebenso hoch gelegenen Ebene aus leicht beschossen werden konnte. — Bei den Fenstern der Wohnräume spielt die Kuppelung derselben eine grosse Rolle, von dem durch eine romanische Säule einfachster Art getheilten, weniger als 1 in breiten Fenster Fig. 456 von Her Burg Hardenberg (Prov. Hannover) bis zu tlem aus acht Bogen zusammengesetzten des Palas von Münzen berg Fig. 4">7 (aus Günther, Bilder d. hess. Vorzeit). Diese vielbogigen Arkadenfenster mit kunstreichen Säulen finden sich besonders hei den Kaiserpfalzen und Hofburgen der Fig. 453. Flg. 454. geht nach unten « Fig. 455. Fi?. 456. ') Ueher die UiitersflMHdung dieser Oelfi Hingen von den Scliiessseiiarl 481 g] ® ® (f:> Fig. 457. \mambm Zeil, so m Goslar, Wimpfen, Seligcnstadt, Gelnhausen, Wartburg und hi. Aach lieble man es, mehrere (gewöhnlich zwei) solcher zwei- und dreige- i'Pff Her Fenster durch zusammenstossende Wölbungen, Entlastungsbogen oder eine .'■■nieirrabaftfidK .VwJw zu einer ■fiJl» zu ver- üJhl Ffr. 458 rf 18 aus den rjf.'_ Um von Lands - r jr im H'asgau «I HbIim- widscek im ramraJd. Bei ■rem sind die i. im Ein- ^ etwas ver- ^ n ausge- ^ ij Fenster- -\^| •n durch Ji aussen frfe Altarnische I!f) getrennt. uppt'/fensiern frennung der i od (weder i Werecfcigen ■ durch eine i/i (er auch hinter einander gestellte Säulen be- Fifi. 460 aus der Rudelsburg. \rknd(.m zu Wimpfen und Geln- LfjfJi findet man zwei Fenster durch i , an den beiden Ecken durch ton Viereckpfeiler mit einander . 461 aus der Wildenburg im Wohnthurm der Lobdaburg sind in ei in tiefen Nischen liegende Kuppel- Gnippc vereinigt. r in der romanischen Zeit beliebten ' und damit auch das Aeussere des '»'»K'K° Arkaden auszuzeichnen, bzw. iich«*m l.icht zu versehen, finden wir '.■■St dasselbe auf andere Art erreicht, Irichsburg im Wasgau durch eine ' einzelner gleichförmiger Kuppel- Ijüiiffe von 17 m), deren eines Fig. •ldrerseits zeigt es sich gleichfalls hei Fig. 458. Fiq>59. Fig. 460. i Wasgauburgen . nbe auch in Tirol beliebt, statt dessen hier vielmehr eine weite, flachbogig überdeckte Oeffnung anzubringen.1) Es ist durchaus eine Ausnahme, wenn bei dem prächtigen Fenster der Wasen- burg (Fig. 421) diese 4,50 m breite Niscli* nach aussen durch eine dünne Wand mit (ach1| fensterartigen Öff- nungen geschlossen isl.-i Was im Uebrigen die Verzierung der Fenster betrifft, so findet sich die Durchbrechung de? flachen über, bzw. zwischen den beiden gekuppelten Fenstern befindlichen Feldes _. . durch eine kleine ver- "9* ' Fi9 M2 ■ schiedengeslalteteOeff- nung u. A. , und zwar als Vierpass , schon bei der anscheinend im letzten Vierlei des zwölften Jahrhunderts erbauten Lobdaburg. Die vorhin erwähnten Fensler von St. Ulrich zeigen hiebei einen Wechsel von Viereck, Kreis und Vierpass, während das mittelste durch eine Oeffnung von der Gestalt t _[ ausgezeichnet ist. Aehnlich wurden mitunter auch die neben einander befindlichen Säulen ver- schieden ausgestattet, so in Lobdaburg und Wimpfen. In der Uebergang-- <& Fio.463. Fia. 465. Fig. 464. zeit finden sich auch Fenster mit Rosetten verziert, so im Palas von Liebenzeil Kijr. 463, in einfacherer Kugelform wieder bei den Saalfenstern von St. Ulrich Eine Umrahmung der Fenster mit dem romanischen Zickzackornament findet t-'h u. A. bei Wildenburg s. vorhin und mehrfach, auch auf der Aussen=eile ') .Solche im Palas der untersten Burg Dreistein und von Birkenfels, ht-i.le in ttwsp*,», mal 5,50 m breit. Beispiele in Tirolbieten u. A. der Palas von Brunnenburg (5,30 ml iiu! -x ßmhftit von Payrsberg (Fig. +71). ', Im-t aus einer ungewöhnlich grossen Steinplatte bestellende obere Theil hat sich. er>i liBuwE:-.«* ';n> \i Klammern befestigt, gehalten, obgleich die ihn trügenden Zwischenpfeiler längst ,.„..-,•>,, .»,.1. 483 Fig. 466. If-Riiks, fwim Palas von Hünzenberg. In dem gleichfalls der Uebergangszeit vliiiniidwi Palas von Rnthsamhatisen im Wasgau bedeckt ein durch kleine ■Trtiire Vertiefungen hergestelltes Schachbrettornament die nach unten geneigten j'li-n der gan^ eigenlhüraliehen Uebcrdeckung einer Fensternische, Fig. 464. Aus r ■jiiilfrothk'heji Zeit zeigt Fig. 465 ein Fenster i ffiirdenberg mit Vorhangbogen, aussen von i iliirriiisehneMendeiti Stabvverk eingefasst. Im lehngen tritt in der gothischen Zeit die i" .4 u^tattung der Fenster entschieden zurück, nicht nur bei einfacheren Bauten überwiegt i.'ius das (auch früher vorkommende) recht- ■ (ferüste, dessen Kanten etwa mit einer i «ier einer Hohlfase versehen sind, Fig. 406 '17 aus den Palasen von .'iiriman und Schram- r.'rsterer nach 1307, Lctz- 'i'.l erbaut. Linie gekuppelte Fenster viganga- und gothischen r/ie nach Form und Aus- Inas der kirchlichen Ar- l'envandtes haben (Fig. hierstein, Cant. Solo- .ms dem Saalbau von und 470 aus Han- risfeidef, sind im Ganzen mtten sich den Massen ""» rzierenden Masswerk nach in verhältnissi nässig bescheidenen Grenzen. stdir stilwidrig, wenn z. B. Napoleon III. die alte Bischofsburg Gott- !i grosse Fenster mit reichem gothischem Masswerk aus dem Kreuz- u>(anzer Münsters verzierte.) l'firstehendem noch ■Itt-n Fensler der /l£\*W I liieren selbst bei rt-n von beschei- urid Ausstattung li. auf Hohen- File. 155). Aus- ieli besonders in südlichen ELsch- ran und Rotzen Joimont und Payr: ■r schon vorhi Fig. 470. Fig. 469. Fig. 468. jerg (Fig. 471) über einem vorgekragten erwähnten weiten ungeteilten Oeffnungen , die- r hu rir und Brandts vereinzelte höchst sorgfältig gearbeitete. und dreifre kuppelte Fensler mit Mittelsfuilen haben. Ein solches i- beträchtlichen Weite von 1.45 m Breite und int Höhe findet wohiithurinartigen Berchfrit des auf der rauben Höhe von Sterzing am Brenner gelegenen Reifenstein (vgl. S. 262), ein anderes bei Ehrenburg im Pusterthale. Auch anderwärts finden sich vereinzeile Ausnahmen. So hat der Berch- frit der landesrursllichen Burg Neustadt in Mecklenburg (Fig. 164) zu oberst weite und zier- liche in spätgothischer Zeit ein- gesetzte dreitheilige Fenster mit Vorhangbögen (Fig. 472). Zur Renaissancezeit fand man es hie und da auch schön, an die Stelle r* t7i ■'** a*er Zinnenfenster ovale Oehsen- 9 ■ äugen einzusetzen , so bei den '"" Berchfriten von Rafenstein bei Fig.4-72. Botzen und Langenstein ia Baden , an letzterer Stelle mit 0,90 zu 1,25 m lichter Weite. In unteren Stockwerken finden sich vereinzelt auch kleine Rundfenster (OculiJ, Fig. 473 in Form eines Vierpasses aus einem der Berch- frile der fränkischen Salzburg, Fig. 474 in . Form eines Drei- schneuss (spätgoth. Fischblase) aus e- ,™, Fifl.474 einem Treppenthurm von Han- " * stein. Ueber die Fenster im untersten Stockwerk der Berchfrite s. S. 220. — Bezüglich des Verschlusses der Fenster ist vor Allem zu beachten, dass die Verglasung derselben zumal bei Profanbauten erst gegen den Schluss der Burgen- zeit eine allgemeinere wurde.1) Wenngleich schon den Römern bekannt und ganz vereinzelt bei Kirchenbauten seit dem 5. Jahrhundert vorkommend,2) ist sie in Privat- häusern erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts nachzuweisen, wird dann von den Minnesängern zwar nicht selten, aber immer als etwas Besonderes erwähnt und war selbst im 15. Jahrhundert und darüber hinaus noch nicht allgemein im Gebrauch.1) Erst vom 15. Jahrhundert an wurden allmälig anstatt der kleinen runden in Blei gefassten Butzenscheiben viereckige gebräuchlich. So lange aber auch jene noch nicht da waren, konnte man die Fenster bei rauher Witterung nur mit Vorhängen, ') Vgl. hiezu Jac. Falke, Ueber Fensterverglasi Mitth. der k. fc. Commiss. 1863 1 IT., Müller und Mölln Schultz, Hof. Leben I, 68 f. ') Schon Hieronymos (t 420) erwähnt vilrum lignis inclusum, nach Gregor v. Tonr* Vll cap. 29 hatte 585 die Zelle des dortigen Abtes Glasscheiben, 930 erhielt das Kloster Reichenau au- kleinen Rumischeiben zusammengesetzte Fensler. *) 1438 hebt es Aeneas Sylvius als etwas besonders Merkwürdiges hervor, dass in der Kaiserstadt Wien die meisten Häuser Glasfenster halten. In Zürich erhielten erst 1504 die bis dahin mit Tuch bespannten Fenster des Ralhhauses Glasscheiben, und noch 1553 konnte sich Felix Pialer über die geringe Anzahl der Glasfenster in Montpellier wundern. 485 isuiiIcr aber mit Läden schliessen, in welchen leizteren allenfalls zum Einlassen ürfrüeji Lichtes kleinere Oeflhungen mit Hornplatten, einer Fetthaut (fleme), ge- iiiwlfm Pergament, Marienglas od. dgl. bespannt waren. Die L&den bestanden, im nicht aus Stroh hergestellt, l) aus Brettern zum Vorsetzen, zu deren festem •vhluss mittelst Balkenriegeln man mitunter in den Seitenwänden der Fenster- Jim Löcher ausgespart findet,1) für kleinere Riegel auch im steinernen Fenster- Ilr' selbst,5) bezw. in einer zu diesem Zweck dem mittleren Pfosten v'ituppellen Fenstern) in halber Höhe gegebenen Ausbauchung in vom Palas in Neuwindstein im Wasgau, nach 1332 iL Im 12. Jahrhundert hatte man dann auch Klappläden mit r Oberkanle sitzenden Scharnieren, im vierzehnten hie und da laden und erst im sechzehnten wurden auf Angeln oder an n drehbare gebräuchlich, die in der zweiten Hallte desselben irfi-ris auch aus Rahmen mit Füllungen hergestellt wurden.4) Fensterläden sind noch in dem bewohnbaren Berchfrit von 9' nhe/m (Pfalz) erhalten. /fei diesem sehr mangelhaften Verschlusse sind die mehrerwähnten weiten !wi ßogenöflhiingei) um so auffallender. Bei diesen, wie auch bei den Jen cetheillen Kuppelfenstern pflegt gerade jede noch sichtbare Vorrichtung iit) für einen Verschluss zu fehlen. Nur bei der Brunnenburg ist in der t'nterfläehe des Bogens seiner ganzen Länge nach eine Rille eingehauen, fpunkt durch ein viereckiges Loch unierbrochen, was auf einen späteren wohl durch ein Glasfensler hindeutet. In dem nach 1459 neu erbauten •argans, Cant. St. Gallen, ist ein Bogenfenster von 3,75 m Lange, nach Ahschneidung des Bogens) rechteckig, mit drei Mittelpfosten und .•/»gefügten Glasfenstern geschlossen. — nzfichnend für einen Wohnbau aus der gothischen Burgen- ie Fensternischen mit gemauerten Seitenbänken, vormals genannt. ■jisfergerüste waren durchaus der Regel nach mit der äusseren Mauer- iiinl die Dicke der Mauer machte es daher dem innen Davorstehenden dax Fenster zu erreichen oder gar aus demselben hinabzusehen, zu- II) Sicherheit gegen von aussen kommende Geschosse die Fenster- jJJit dem Zimmerboden zu liegen pflegte. Dieser Uebelstand veran- lass man die Wand unterhalb des Fensters und in gleicher Breite n geringerer Starke als die übrige aufführte, wonach dann zur An- licwohiicr in der so entstandenen Fensternische Seitenbänke auf- - .-». O. deutet die Stelle (Krtnig vom Odenwald, vom stro 130) Ue strtnee ■ttrel dahin, dass die Kitzen der Laden mit Stroh verstopft wurden, venater- (v|jt1. Ijexer) Fensterladen. L-rsvlilusn i.-l z. B. bei den Saalfenslern der Burg Sargans, Cant. Sl. (lallen, rühren diese kleineren Locher auch von einem späteren Verschluss durch 1 Mothc* a. 0„ .Fensterladen*. 486 Bezüglich der Zeit, in welcher die Fensternischen Gebrauch wurden, be- merkt v. Ritgen1), wenn die Dichter (des 12. Jahrhunderts) häufig von den Frauen sängen: „sie sazzen in den Fenstern", so sei das nicht so zu verstehen, als hätten sie in den Fensternischen gesessen, denn solche habe es erst fünfzig bis hundert Jahre später gegeben. — Es wird dass dadurch widerlegt, dass verschiedene von Schulz2) angeführte Beispiele aus König Rother, den Nibelungen, Kudrun und Parzival — alles Dichtungen, die so viel man weiss, im 12. Jahrhundert entstanden sind — Personen in den Fenstern nicht nur sitzen, sondern auch stehen und in und aus denselben gehen, auch Kranke in ihnen gebettet sein lassen. Das setzt offen- bar eine Fensternische voraus, in welcher man stehen und aus welcher man gehen konnte, und da werden auch „diu minneclichen meide11 in den Fenstern auf den festen Seitenbänken derselben gesessen haben, wie ja damals andere Sitze (Stühle) nur erst wenig in Gebrauch waren. Wenn also unsere Dichter des zwölften Jahrhunderts die Fensternischen (mit Seitenbänken) gewiss schon aus eigener Anschauung gekannt haben, so war diese Einrichtung allerdings damals noch so wenig allgemein üblich, dass sie in den uns nachweislich aus dieser Zeit erhaltenen Palasresten (Wartburg3), Eger, Lobda- burg, Münzenberg) nicht vorzukommen scheint. Man wird sich da allerdings so be- holfen haben, wie v. Ritgen a. 0. S. 77 angiebt: , Bei den namentlich in den unteren Etagen wohl 54 bis 60 Zoll und darüber hohen Fensterbrüstungen bedurfte es, um dem Lichte nahe zu sitzen, breiter Schemel (schemele) und auf diesen der Bänke, auch setzten die Frauen sich meist auf Kissen und Teppiche, welche auf die Fensterbrüstung selbst gebreitet wurden." Kam die hier besprochene Einrichtung somit erst vom 13. Jahrhundert an allgemeiner in Uebung, so dauerte sie andrerseits bis zum 16. Jahrhundert, findet sich z. B. noch in der 1480 erbauten Höh königs bürg und dem gleichzeitigen Herz- berg, dagegen schwerlich noch irgendwo in einem Renaissancebau. Sie fehlen z. R. schon in dem der Frührenaissancezeit angehörenden Palas von Hornberg am Neckar4). Anscheinend waren jedoch zu keiner Zeit alle Fenster eines Burgbaues mit Nischen und Seitenbänken versehen. Aus demselben Grunde, welcher es rathsam erscheinen Hess, erst die Wände der oberen Geschosse überhaupt minder stark her- zustellen, findet sie sich hauptsächlich in diesen Geschossen und zwar hier wieder vornehmlich in den herrschaftlichen Wohnräumen (Saal und Kemenaten), also bei- spielsweise nicht in der Kapelle.6) Bezüglich der Fensterbänke bemerkt Viollet-Le-Duc (Dict. rais. II 102): Ordinairement, quand les murs sont tres-rpais, comme, par exemple, dans les chaieavtx l) Wartburgführer. 2. Aufl. S. 77. *) Höfisches Leben S. 55. *) Bezüglich dieses am vollständigsten erhaltenen Palas bezeugt solches ausdrörUkh v. Ritgen a. 0. S. 89. 4) Wenn es Lehfeld, Bau- und Kunstdenkm. Thüringens I 58 von dem Palas- rest der Kunitzburg heisst, dass „dessen zwei grosse, tiefe, rundbogige Fensternischen mit Silz- bänken den Bau dem 16. Jahrhundert zuweisen", so ist das um so unverständlicher, als ebenda vor- her von ihm selbst angegeben ist, dass die Burg seit 1453 Ruine ist. 5) Bei der Burgkapelle von Tarantsberg im Vintschgau lassen somit die (dem Altar zum Theil abgekehrten) Fensterbänke erkennen, dass der Raum nicht ursprünglich für diesen Zweck bestimmt war, sondern erst später dazu eingerichtet wurde. 487 '•/';*'), les knes smt iaptses perpcndiculairement an jour, le long des tteux ebrase- ■i-iih, si la/mflrt est krge, oh d'un seule cötr, si la fenitre est i'troite. Ce dernier "injik de baue est friqimit datis les tours de guet, ou Von placait des seniinelles pour '■«tivr et qm Sf passait << l'extvrieur par des fen/tres etroites. Les menrlrures per- > «' k hm des feiirtines mis de grands cercs formant comme de petits ckambres "■•ml emitmr fmtmmt deiix hommes, sota toujours garnies de bancs poses le long • tbtu f'itet du reduit, perpendiculairvment an mur en face. Celle disposilion de " ii deinem dans Us Ibrasements des fenüres se conserva jtisqu'au XVIe stiele. Diese Salze finden sich bei unseren deutschen Burgen nicht durchaus he- il Zunächst sind hier e i n z e 1 n e Fensterbänke überhaupt so selten, dass ich eines Beispieles nur aus dem (jetzigen) »Rittersaal" der Rudelsburg erinnere, u Fenster bei 1,23 bis 1,34 m Breite nur auf der einen Seite eine Bank haben. i'kiiren finden sich zwei Seitenbänke auch bei so schmalen Fenstern, dass .*ml bequemes gleichzeitiges Benutzen der Ersteren nicht thunlich erscheint, dem $a.il der St. Ulrichsburg, wo auf eine Gesammtlänge von 17 m acht - kommen, im Palas zu Rabeneck (Frank. Schweiz), wo zwischen den funken zum Theil nur ein Zwischenraum von 50 cm bleibt und in demselben JHiienburg (bei Meran), dessen Bänke nur ca. 25 cm breit und tief sind. -ind bei deutschen Burgen die für Wächter bestimmten Ausguckfenster i nicht immer mit. Seilenbänken versehen, und was die hier nach Viollet- tirmpsweine vorkommenden Einzelbänke betrifft, so sind beispielsweise auch übliche» zwei Bänken versehen die Fenster, welche (je eines) in den beiden /[jijjmiauer bündigen Giebeln des Palas der Burg Sargans unmittelbar 6'fMJk des allen Daehstuhles und von je zwei Schiessscharten (lankirt i fiacii Allem offenbar nur für .Wächter zur Beobachtung des ausserhalb ii" bestimmt waren. vielfach in unseren Burgresten erhaltene Theile des Mauerwerkes selbst '(? Kamine in diesem Buche zu behandeln. ler dnbei am nächsten liegenden Frage, rlltvn in Burtfbauten angebracht wurden, nur die unsichere Altersbestimmung sondern auch noch der Umstand das ntworl schwierig, dass Kamine, jeden- in/f ihrem Rauchrohr ganz ausser- nituvr Mcf«'n, sehr wohl auch nach- '«■rt'i» Bau hinzugefügt werden konnten i mehrfach hinzugefügt worden sind. üllvr und Moth.es, Archäol. ,K'amin") ist der älteste bekannte tltene) Kamin in Deutschland der- -it der Schönburg bei Naum- Nach v. Co hausen, Berg- V7 mng- zuerst der Bergfried des iio und da Kamine haben, und mderer Stelle (ebd. S. 31) gleich- •r Schön bürg als Beispie] an. Fig . ^76. 488 Freilich gehen gleich wieder über das Aller dieses Baues die Meinungen auseinander. Zumeist wird er in das Jahr 1062 als Bau Ludwig des Springers gesetzt, nach Anderen tritt er zu Ende des 11. Jahrhunderts als Sitz gleichnamiger Dynasten auf, nach v. Cohausen (ebd. S. 34) gehört er dem Anfange des 12. Jhdts. an,1) nach Müller und Mothes a. 0. erst der Zeit um 1160. Aus letzterer Zeit sind freilich auch noch mehrere andere Kamine erhalten, so der prachtvolle, von zwei achteckigen Säulen getragene, in dem vor 1170 er- bauten Palas von Gelnhausen (Fig. 477) und der ihm auffallend ahnliche im Palas des wohl noch etwas älteren Münzenberg.2! Ein Jahrhundert früher, 1067, wurde indessen das Landgrafen haus der Wartburg erbaut, welches in den beiden unteren Stockwerken im Wesentlichen noch in der ursprünglichen Gestalt erhalten ist.9) Nur von dem einen der hier mehrfach vorhandenen Kamine, dem des Esszimmers, bemerkt v. Ritgen, dass die alten Theile .einer etwas späteren Zeil als dem 11. Jahrhundert anzugehören schei- Fiq.'f??. nen", also etwa dem Anfange des zwölften. Ich bin aber geneigt, die Reste eines noch weil älteren, nämlich aus der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts herslammenden Kamines in einem burglichen Bau als erhalten anzunehmen, und zwar im Hohen Schwärm zu Saalfeld, welcher, wie S. 267 ausge- führt, wohl schon von König Heinrich I. (t 936) oder doch wenige Jahre später von Otto L errichtet wurde. Im mittleren Stockwerk des wohnthurmartigen Ge- bäudes finden sich da die Kragsteine (Fig. 478) fin- den Mantel eines „altdeutschen" Kamines, deren auf- fallend rohe Zurichtung kam erlaubt, sie, als etwa nachträglich eingefügt,4) in eine spätere Zeit als diese ""'" """* zu setzen. Dass im zehnten Jahrhundert aber ein königliches Wohngebäude bereits mit einem Kamin einlachster Art ausgestattet war, hat durchaus nichts Unwahrschein- liches. ') Wohl hierdurch veranlasst, bemerkt Köhler (Enlwickelung a. O. S. 418 Anro.L rtass bei demselben „die Existenz des Kamins nicht für die erste Hälfte dieses ( 12.) Jahrhunderts spricht, wo sie in Deutschland noch nicht vorkommen*. Letztere Behauptung ist jedoch, auch wenn man zu Gunsten des Verfassers annimmt, dass sie sich nur auf Burgbauten beziehe, ud beachtlich, weil ein Versuch eines Beweises nicht gemacht ist, und der Genannte auch nicht beanspruchen kann, in solchen Fragen als Autorität angesehen zu werden. Vgl. darüber auch weiterhin. ') Konrad v. Hagen in Dreieichenhain, der schon 1129 vorkommt, erwarb den Berg JCin»a- berg, nach dessen gleichnamigem Bau sich sein Sohn nannte. (Günther, Bilder a. d. hess. Voneil 1853. S. 15.) *) Prof. v. Ritgen, Föhrer. 2. Aufl. S. 34. ') Wenn dies, weil der Kamin einschliesslich des Bauchrohres ganz ausserhalb der Hauer lag, an sich ja sehr wohl möglich gewesen wäre, so spricht andrerseits auch wieder diese einfachere Anlage für das höhere Alter, bezw. die geringere Kunstfertigkeit dar Bauleute. 489 Wenn seinerzeit nach Vertreibung der Römer die Allemannen, Franken i. \ n\ in den Resten ihrer Bauten Hypokausten, Back- und Ziegelöfen fanden, so ml das freilich zunächst kaum andere Folgen gehabt haben, als dass etwa, wer h in den halbzerstörten Landhäusern wieder häuslich eingerichtet hatte, die vor- mknen Heizeinrichtungen weiter benutzte, bis sie ganz verfielen. Der künstliche i der Hypokausten1) zumal hat auch nach späterer Wiederaufnahme des Stein- < > durch die Deutschen selbst fast keine Nachahmung gefunden (vgl. darüber 'fh/n), und vollends vorher blieb gewiss das offene Herdfeuer, dessen Rauch einen Ausgang suchte, wo er ihn fand, zugleich die einzige Heizeinrichtung, die jd bei einfachen ländlichen Wohnungen z. B. in Norddeutschland hie und da bfc in unsere Tage erhalten hat. Diese Heizungsanlage durch einen Rauch- anM und ein Abzugrohr zu vervollkommnen, lag indessen so nahe, dass wir 'iliinmg solcher Einrichtung wohl nicht auf römischen Ursprung zurückzugehen n, wonngleich dafür das griechisch-römische Wort Kamin (xdfiivo^ caminus) nmen wurde.2) Die älteste Nachricht in Wort und Bild über solche vervollkommneten rlivhen Heizanlagen in dem hier zu behandelnden geographischen Gebiete // bekanntlich auf dem berühmten Baurisse des Klosters St. Gallen vom l In den erklärenden Aufschriften sind dort zahlreiche Räume als came- lenate) oder pisalis (Phiesel und Phieselgadem) bezeichnet, und der Zeich- besteht die Heizanlage theils aus nischenartigen Feuerstätten, theils aus /V von den Ecken aus rund in den zu heizenden Raum vorspringen, e beiden Refectorien, ausdrücklich als pisalis überschriebene Räume und /brnace calens" dieser Anlagen entbehren, also aller Wahrscheinlichkeit 'pokausteneinrichtung versehen sein sollten.3) Ueber dem „camüms* aber Jer Schornstein („exitus* oder „evaporatio fumi"). Diese ebenso aus- s entwickelten Heizanlagen erklären sich einestheils durch die rauhe in römischen Wohnräumen diesseits der Alpen regelmässig gefundene Hypocaustum lus* unter den Fussboden, der auf 46—95 cm hohen gemauerten Säulchen ruhte i. schwebender Boden) heisse Luft geführt wurde, die in einem ausserhalb ange- /i /praefurnium) erzeugt war. In der Regel war damit auch eine Erwärmung der /efi-selben entlang geführte Röhren verbunden. *r Ansicht ist Krieg v. Hoch fei den, indem er Militä raren. S. 209 schreibt: v/t* die AI Jennannen und Franken den römischen Brenn- oder Backofen zum Heiz- 'J, richteten sie auch eine in der Mauerdicke befindliche Wärmeröhre, unter Be- Xniiiens caminus. dadurch zu einer neuen Heizanstalt her, dass sie den Anfang ins unter dem Fussboden liegende Hypokaust, in einen oberhalb des Fussbodens i. gt*gen das Gemach offenen Raum, das andere verticale Ende der in die Höhe ifjr**#en in\s Freie ausmünden Hessen.* Als weitere wesentliche Aenderung ge- ilnzu, dass auch die Feuerung in das Zimmer selbt verlegt wurde. Uebrigens r* jr«//*#'o^ bei den Alten nicht »die in der Mauerdicke liegende Wänneröhre*, «», den Si-hnielz- oder Brennofen selbst. em Hisse bei diesen Bauten aussen zumeist angefügtes halbrundes praefurnium * wohl zur Gewissheit. Eine ähnliche Einrichtung findet sich beim Kloster t>s man sich dort mit offenem Feuer ohne Rauchabzug oder mit der für weite Räume sehr ungenügenden Erwärmung durch dunstende Holzkohlenbecken begnügt haben weide.3) Zu den ältesten uns erhaltenen Kaminen gehört allem Anschein nach auch der im bewohnbaren (von unten) dritten Stockwerk des nördlichen Hauptthunne? von Hohenräthien (Graubünden) befindliche (Fig. 479 nach Krieg v. H. Militärarch. S. MI). Schon um 600 bis ins 9. Jhdt. sass das rathiR-h- fränkischc Grafengeschlecht der Victoriden hier auf einer Burg (einen gleichnamigen Ort giebt es nicht) und im 11. Jhdt. kommen wieder »Edle von Hocli- Realta* vor, denen gewiss die jetzt noch vorhan- denen Baureste bis auf die neuere Johanniskapellc zuzuschreiben sind.8) Der Kaminmantel mit Spuren vertretender Halbsaulen oder Pfeiler ruht nach Krieg a. O.4) auf zwei horizontal in die Mauer eingelassenen Balken, die, fast 3' vorstehend, durch eine Pfette verbunden sind, und solche Rahmt» wiederholen sich eigenthüml icher Weise in zu- nehmender Höhe und Verjüngung zur Entlastung des untersten, indem, ebenso ungewöhnlich, der Fig. 479. Mantel sich allmälig zum Rauchrohr verengt und so das oberste Stockwerk durchziehend bis zur Brustmauer der Plattform emporstieg. Die Wände des Mantels bestehen aus dünnen und schiefrigen Platten des in der Nähe gebrochenen Materials, aus welchem fast die ganze Burg aufgebaut ist, und sind reichlich mit Lehm und Mörtel überstrichen Die Feuerstätte Hegt guten Theiles in der Mauerdicke und zeigt hier dasselbe opu.- spicatum, welches am ganzen Burgbau viellach vorkommt.5) ') Neugart. Codex diplom. Alemanniae A. 1, pag. 158: Charta (lozperti i'Mai ^l'-i- Quando vero ad monasterium connerti voluero, tunc habeam kaminaUim privatim deputatamf'. Gn^tt' war damals Abt von St. Gallen. ') v. Cohausen bemerkt a. 0. S. 31 zunächst in Bezug auf die Berchfrite: „Man hranntt im Mittelalter, wie in Italien noch, viele Holzkohlen, was bei nicht zu dichten Thüren und Fenstern wohl wenig Gefahr hatte und keinen Kamin erforderte." ') Krieg v. H. sehreibt a. O. den Bau der Zeit der sächsischen Kaiser and zwar nwh dem 10. Jhdt. zu, jedoch ..beruht das hauptsachlich auf ihrer (der Burg) rentralen Lage zur Leber wachung mehrerer Alpenpässe". 'I Der Bau war mir bei einem Besuch der Ruine nicht zugänglich. Ein Mitglied der all« Familie Jäcblin. welcher die Ruine seit lauge gehört, hatte den Ausbau zweier der (3) Thürme m Wirlhschafts- und Wohn ungs räumen unternommen. *) Um so weniger liegl wohl die Wahrscheinlichkeit vor, dass. wie Krieg a. 0. mein*, der Kamin erst später, „aber noch immer im Laufe des 13. Jahrhunderts in die Mauer gebrorh-n und der Mantel noch später hinzugefügt wurde, nachdem ein kürzerer, in älterer (?) Webe sthrSe 491 Dürfte sonach auch dieser Kamin spätestens dem 11. Jahrhundert zuzu- -hniben sein, so haben wir — abgesehen von der Wartburg — solche allem An- 4-lii-in* nach aus der ersten Hallte des li. Jahrhunderts U.A. in den bewohnbaren (»rdifrilen von Petersberg bei Friesach in Kärnten und Hohenklingen am lilu-in. Der erstgenannte Thurm gehör), wie v. Cssenwein in seiner Schrill über .ilie Mittelalter!. Baudenkm. Friesachs' (Wien 1863) S. 18 ausführt, -' ,i-li-<-iicn Einzelheiten der darin hv- ' ' illii'heii Kapelle nach zu den 1134 > in Kr/biscliof Konrad ausgerührten - ;'.-tigungsbauten, ohne dass dabei .r lirii Kamin eine spätere Zeit an- -*rt**^^" '»**■ - --^>-^ -in.iiiinen wurde. Derselbe (Fig. 4K0 '^*A /S^^ i'h von Essenwein a. 0.) befindet ~\\ / A ii in dein über der Kapelle liegenden —X \ / X. .'•-iitlivhen Wohngemach des Burg- \ 3 / ■ rur. Der Manie) ist auf zwei über ' . ii aus den Wänden herauskom- Rg.W. .' inl** Cunsolen gestützt, auf denen .-. ~.i-Ii-t zwei in der Mitte zusammen- .-fjjde Steine aufgelegt sind, die r durch die Einmaucrung der Enden gehalten werden. Bei der Decke des Ge- ■ ■ ■ — <■* schliefst sich der gleichfalls ausserhalb der Mauer liegende viereckige Schorn- ■i .li«- Mauer pefilhrter, sielt .iL- pnjrenngeiu] erwiesen". Die un|rcwfthnlioh einfache An lau* — .,,-r- die Verengung des Kaminmanlels zuplciih zum Hiimlirohre — *|irieht elier fflr ein lie- . r- liolier Alter derselben. 492 Die Erbauung von Hohenklingen wird in den Anfang des 13. Jhdts. ge- setzt,1) seit diesem Jahrhundert erscheinen die von Klingen als Schirmherren der darunter gelegenen Stadt Stein. In einer Ecke des Eingangsstockwerkes, welche? zugleich als Küche diente, befindet sich der (wohl später erneuerte) Rauchmantel des Heerdes, auf einem 1,45 m vorspringenden, nicht gestützten Balkenrahmen ruhend (Fig. 154). Der Schornstein liegt von da ab in der Dicke der Mauer und hal in dem über der Küche liegenden Wohngemache eine OefTnung, vor welcher sich wohl ursprünglich ein Kamin, später ein Ofen befand. Der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts *j gehören dann noch u. A. die Kamine im Eingangs- stockwerk der beiden Besigheimer Bercbfrile an (Ans. und Grundr. Fig. 481). Der eckige, nach vorn ungewöhnlicher Weise verengte Mantel ruhl auf 20 cm starken, 1,68 m langen romanischen Säulen. Der „Rittersaal" des 1182 erbauten Wohn- thurmes von Thun (vgl. S. 265) hat einen Kamin mit weit ausgeladenem 8' breitem Mantel auf zwei zierlichen 5' hohen Säulen. _, _. Eine ebenso eigentümliche als einfache »" ' Anlage zeigt der Kamin in dem bewohnbaren Bereh- frit vonKrämpelsteina. d. Donau (1200) (Fig. 48f! nach Cori a. 0.). Die in einer Ecke ganz in der Mauerdicke liegende Feuerstätte ist oben gegen das Thurminnere nur durch einen vor der Wand vorstehenden, aufsteigenden Strebe- bogen geschlossen, dessen tieferes Ende auf einer Konsole aufliegt. Wohl gleichfalls der spätromaniseheu Zeit gehören die beiden Kamine Fig. 483 (nach Kunst- und Alterth.-D. im Kgr. Wtbg, 1, S. 121) und 484 an. Ersterer aus dem gt- wölbten Eingangsstockwerk des grösseren Buckel- quaderberchfrits von Neipperg zeigt die hi? in die Renaissancezeit sehr gebräuchlich ge- bliebene Form der Wangen, nach welcher die- selben, unten wenig vorstehend, erst in der Hälfte oder etwa a/s ihrer Höhe bis zu der Weite des Mantels ausladen. 484 aus dem Palas von Rathsamhausenim Wasgau 8) hat zu beiden Seiten des nicht mehr vorhandenen Mantels ein aus romanischen Säulen und eckigen Pfeilern ""- ■ -B- zusammengesetztes Bündel. Der wesentlich ein- fachere Kamin Fig. 485 befindet sich in einem späteren Erweiterungsbau dieses Palas. ') Schriften des Bodenseeveref ns. XIII, 16. ') Kunst- u. Alterthdenkm. im Kgr. Wrtbg. Kl. Ausg. 1, S. 64. •) Die von Näher, Burgen JD Elsasslothr. Bl. 7 gegebene Ansicht zeichnet sich Jurrb besondere Ungenauigkeit aus. _ 493 Aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts — „stark mit gothischen Ele- nftn versetzter Ueberpmpslil" (Baudenkm. d. Rbz. Wiesb. 197) — stammt der j'.'.n i"if.Ü<6 im „Kaiser- ■d" von (üitenfcls am i"in. Ion den älteren in ;:.''.: :.'.-"n, ilinzenbcrg und Hildburg' unterscheidet ■vh dadurch, dass die iler Säule ruhende Con- niil ihrer Abrunduiuj rierletkreise wesentlich lf'."t und noch einen iher hinausragenden ■umhmenals L'nter- > )(anf<*ls trug. Ziemlich alt ist auch -r sehr einfach auf- (e Kamin Fig. 487 PafasvonSalzder- (f'rov, Hannover). 'VlfGnindriss zeigt, antel mit nach un- ien/g eingezogenem Gewände ganz auf dem die beiden untersten Ge- •iMiMideji Absätze der fast 2 m starken Mauer ruht. tu aus mhnu Inr- fig.W-. Fig.4Ö6. rli;dl) derselben liegende , h/j* eig-entliümliche Kamin rfirh in einem Wohngemarh •}S im Tiroler Elschthale. ii u. A. der vor 1JSH auf ( .Maus") niu Murin cr- in seinen drei unleren Geschossen zwischen den gleich ge- i*rn je einen Kamin, so ist der gegen das Ende des folgenden ete umfängliche Palusbau der Holt königs bürg üi ahnlicher Fig. 485. 494 Weise besonders reich mit Kaminen ausgestattet. Fig. WO zeigt die Reste solchen Aufbaues aus dem nordösllichen Flügel. Der ebenerdig unter dein zumeist zerstörten Tonnen- gewölbe liegende Doppel kainin diente als Küehenhefrd. Fig. «7. Fig. 438. Fig.*89- Fig.WO. Wie schon aus den bisher mitgetheilten Beispielen sich ergeben dürfte, sind aus der Form der Kamine — abgesehen also etwa von dem Stil der am Mantel vorhandenen Ornamente — genaue Schlüsse auf die Zeit kaum zu machen. Soweit meine Beobachtung reicht, verschwinden etwa mit der reingothischen Zeit die Säulen als Träger, etwas später der nur auf Consolen ruhende Mantel. Wohl einer der spätesten von letzterer Art (Fig, 491) findet sich in dem 1368—71 gebauten Beruh- frit von Burg-Schwalbach iin Nassauischen. Etwa von der Uebergangszcil an wird mehr und mehr vorherrschend die vorhin bei Fig. 483 bezeichnete Form der Wangen, die zwischen den lom bar disc hen oder altdeutschen, unten garo offenen und den französischen Kaminen, deren lothrechte Wangen mit dem Mantel gleich weit vorstehen, die Mitte hält. Die überhaupt seltenen hollän- dischen Kamine auch ohne vorstehenden Mantel kommen vor der gothisehen Zeit kaum vor. Im Uebrigen findet sich sowohl die ganz vor der Wand liegende 495 Fig. 491 als die in dieselbe vertiefte Feuerstätte zu allen Zeiten. Dass Beides schon zu Anfang vorkommt, ergiebt sich aus den mitgetheilten Beispielen ; ebenso findet es sich nebeneinander z. B. in dem Wohnthurm der Lobdaburg (Thüringen) aus dem Ende des 12. und in der Marienburger Hochmeisterwohnung aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts, hier bei Kaminen mit gleichmässig nach unten eingezogenen Wangen, ein ebensolcher Kamin mit vertieftem Feuerraum in dem Palas von Hornberg am Neckar aus dem 16. Jhdt. u. s. w. Desgleichen findet sich in einem engen Bau von Hardenberg ausser dem holländischen Kamin Fig. 488 ein anderer mit nur vorstehendem Mantel und ein dritter mit Wangen von der Form der Fig. 487. In gothischer Zeit wurde es beliebt, besonders am unteren senkrechten Theile in der Front des Mantels Wappen, Orna- i'iwite und Reliefs anzubringen. So hat hier der Kamin im zweiten Geschoss des liTchfrits von El fei d (2. Hälfte 14. Jhdts.) fünf Wappenschilde, ein solcher *«»r dem .Rittersaal" in Spangenberg (südl. Kassel) ein Relief (Jagdscene) aus ♦i« in 15. oder 16. Jahrhundert. Bei den Burgen des Wasgau findet man mitunter (ausser dem Rauchabzug) •;•»• Hinterwand der Feuerstätte durch ein etwa 1 bis 2 Quadratfuss weites Loch •I -lrrhbrochen. Bei einem Kamin der Ho hkönigsburg (Fig. 490) mündet diese ' >* rfhung in den Schornstein, der dahinter von dem ein Stockwerk tiefer belegenen kürhenkamin aufsteigt, und diente also nur dazu, einen weiteren Luftzug herzu- -#»i!«*n. In der Spessburg und der Lützelburg (am Odilienberge) liegt der be- 'r.-rfVnde Kamin an der Zwischenwand zweier vormals bewohnbarer Räume, und i ttv hier die Oeffnung gewiss den Zweck, auch dem im Rücken der Feuerstätte I • ^* -fielen erwünschten Falles einige Wärme abzugeben. In Spessburg (Fig. 492) ist die Oeffnung, „vor die wohl zur Zeit ein dickes Eisenblech geschoben werden mochte" *) , noch durch eine durch- laufende Steinplatte getheilt, in Lützel- burg findet man da ähnlich zwei quadrat- förmige Löcher über einander, deren unteres für einen zeitweiligen Verschluss mit einem Falz umrandet ist. Ueber den vermeintlichen Kamin im Mittelgeschoss des Trifelsthurmes und den für eine eigenthümliche Ver- theidigungseinrichtung gehaltenen im r. hfrit von Freienfels s. S. 258 und 237. — Neben die Heizung dutch Kamine scheint ziemlich früh diejenige durch t« hflöfen getreten zu sein. In der seit 1399 zerstörten Burg Tannenberg ffc~ — :on sind schon verschiedenartig glasirte und überraschend kunstvoll (nischen- i:ii;r^ geformte Ofenkacheln2) ausgegraben, die auf eine vielleicht bis ins 13. Jhdt. ^«■kir**hende Entwickelung dieses Gewerbszweiges schliessen lassen. ') Hering, Schloss Spessburg. Strasburg, Bull 1879. S. 5. ') Abgebildet in Hefner u Wolf, Burg Tannenberg und v. Essen if ein, Der > /j b a u S. 139. Fig. 492. 496 Wohl mit Unrecht glaubt v. Essen wein, Wohnbau S. 139, schon auf dem Bauriß von St. Gallen eine Heizung auch durch Oefen angeordnet zu finden; die (weiter vorn erwähnten] in die Ecke gezeichneten Apparate könnten nichts anderes sein als Oefen (?), andere seien durch die Beischrift fornax deutlich als solche bezeichnet. Meines Wissens haben die Römer den fornax al- einen im Raum selbst stehenden nur zur Erwärmung bestimmten Ofen noch nicht gekannt und so ist auch der „fornax", wo er auf dem Baurisse vorkommt, hier ein Heerd, dort ein Backofen und (bei dem domus fornace calens) offenbar das praefurnium für das Hypokaustum. Die Oefen wurden regelmässig von aussen, etwa von einem vor dem heiz- baren Gemach liegenden Gange aus geheizt. Plump und sonach rings geschlossen pflegten sie weit in das Gemach hineinzuragen. Vgl. Fig. 422. Etwa vom 16. Jhdt. an gab man in prächtiger ausgestatteten Räumen auch den Oefen in mannigfacher Weise eine kunstvolle äussere Form, wie solche in Museen noch vielfach aufbewahrt werden. Verhältnissmässig früh tritt daneben der gusseiserne Ofen, mit Wappen, Inschriften u. dgl. verziert, auf. Ein sehr grosser von 1529 ist auf Trausnitz (Landshut) vorhanden, ein anderer von 1536 befindet sich im Münchener National- museum, ein sehr schöner aus 1559 im Kränkinger Schlosse zu Engen im Hegau, ein anderer von 1590 in Dhaun im Hunsrück. — Zu der baulichen Ausstattung der Wohnräume gehörten auch kleine in der Mauerdicke ausgesparte Behälter, welche man ncrch hie und da in Burgresten findet. Dieselben sind verschiedenartig gestaltet. Einen ungetheilten würfelformigen Hohlraum mit einer Rosettenverzierung auf den denselben einfassenden Quadern zeigt Fig. 493 aus dem Berchfrit von Hohenklingen (vgl. Fig. 155). Inder Regel sind die Behälter jedoch in mehrere Fächer getheilt, bzw. liegen mehrere ^•?», o Igggy^y Fig. 494. fffltn * 4hC*f. Fig. 495. Fig. 493. derselben, für sich verschliessbar, neben oder übereinander. Fig. 494 zeigt solche aus dem Palas von St. Ulrich im Wasgau, Fig. 495 den wagrechten Durchschnitt anderer aus dem Palas von Grevenstein im Hardtgebirge. Die letztere Anlage hat noch das Eigenthümliche , dass die für sich verschliessbaren (übrigens 41 em hohen) Fächer hinten in eines zusammenlaufen. Es waren wohl nicht besonder- werthvolle Gegenstände, welche man in diesen Behältern verwahrte, denn ihre Oeffnung ist zwar regelmässig von einem Falz umgeben, zeigt aber keine Spur überhaupt einer in demselben angebrachten Thür. Es scheint also, als ob man den Behälter nur mit einem losen, genau in den Falz .passenden und etwa mit einem Handgriffe versehenen Brett schloss, falls nicht ausnahmsweise etwa eine hier vor- handene Wandtäfelung das Anbringen einer verschliessbaren Thür in derselben gestattete. Ebenso wie die Kapelle bildete die Küche entweder einen besonderen Bau oder eineh Theil eines anderen Gebäudes, oder aber man begnügte sich damit. 497 im [i Wohnraum zugleich als solche zu benutzen. Im erstoren, .selbst bei grösseren »iintiin lagen anscheinend nicht häufigen Fülle1) war die Küche, wie bei den Klöstern, ii einstöckiges Gebäude, dessen gewölbte Decke sich in der Mitte zu einem hoch- nirrjpendeii Schornstein verengte. So in Araburg in Niederösterreich. Auch die lEiitie Peggau in Steiermark bietet ein woblerhaltenes Beispiel eines solchen Baues nil -L-chseckigem Schornstein, der auf der Angriffsseite durch einen entsprechend '.»ln-ii in stumpfen Winkeln gebrochenen Mantel gedeckt ist. Auf Petersberg >i Kriesack in Kärnten schliesst sich ein ähnlicher Bau (unrichtig als »Schmelze" [»'zeichnet) mit hohem vierseitigen, pyramidalen Gewölbe an den Palas an. Ebenso i if dem benachbarten Geyersberg. In dem Palas selbst lag die Küche sonst ti ihr Kegel im Erdgeschoss, so auf der Wartburg, oder auch, wie in Eger, ii dein oberen, den Saal enthaltenden Stockwerk, in dem Palas von Höhen- linien (Fig. 588) neben dem Saal merkwürdiger Weise derart, dass der einzige Z'^aiig zu demselben dicht am Heerd und dem Ausgussstein vorüberführt. Sie ■. mite indessen auch in einem Nebengebäude untergebracht sein, und ist dies mit- ,'.''-r in der Weise geschehen, dass, wie bei Falkenstein im Harz und der »alten i:n:v'" von PenzMn in Mecklenburg, ein Zugang zu dem inneren Burghöfe durch i— elbe führt. Auch bei der in einem anderen Gebäude liegenden Küche kommt ■- vor, dass die Gewölbedecke des Raumes sich allmalig zu einem aus ihrer Mitte • iM>'ijrcnden Schornstein verengt. In der ausgehauenen Burg Bärbelstein (Rhein- '■■!/) erhebt sich über dem Küchenraum ein gewölbartig aus dem Felsen gehauener iim-hfang, der ohne Schornstein oben seitlich ins Freie führt. Der Küchenheerd ._■( sich hier (ähnlich in Weisswasserstelz am Rhein) als eine in einer Ecke i talt eines Viertelkreises höher aufgemauerte Platte. Zumeist aber deutet nur n- grössere Kaniinanlage — so auf Hohkönigsburg der Doppelkatnin Fig. 490 — i' di<- matürlich offene) Feuorstelle einer Küche, oder es ist, wie in dem Berchfril •ii Hohenklingen Fig. 154, nur in einer Ecke über einem Balkenrahmen ein : hf.tng aufgemauert. Fig.496. Flg. 497. Fig. 49a Auch Viol et- ,e I> uc weiss (Diel. e. , S. 1 .'.'> il. die Kfii-Iie « i ii is. (V 475) in Frankreich nur eine dernrtigi1 im Jii-ti7|).iliisl zu l'nris unzmjfben. I'nricltliv ir lleuel a|i ein besonder?« Haus ersrheine*. 4Ö8 Auf die Benutzung eines Raumes als Küche deutet häufig auch ein in der Nähe des Kamins in der Aussenwand vorhandener Ausguss hin, ein zumeist dicht unter der Sohle eines Fensters durch die Mauerdicke gehender Stein, dessen Ober- fläche zu einer flachen nach innen oft erweiterten Rinne ausgehauen ist. Beispiele: Landsberg und Spesburg im Wasgau, Mayenburg in Tirol (Fig. 496i und, minder einfach, Hanstein im Eichsfelde (Fig. 497). In Spesburg ist unter dein besonders hoch liegenden Ausguss auf dem Boden ein grosser Trittstein angebracht. Wenn solcher Ausguss sieh auch in dem bewohnbaren Berchfrit von Hohlenfcl- (Luxemburg) in dem mittleren, den reich ausgestatteten Saal enthaltenden Stnck- werk findet, so wird das zeigen, dass man wenigstens im Nothfalle auch den dortigen weiten Kamin als Koehheerd benutzen wollte, und wenn ein Gleiches im oberst--n Stockwerk des Berchfrits der Habsburg (Schweiz) der Fall ist,1) obgleich hier kein Kamin zu sehen ist, so wird man eben schliessen dürfen, dass ein solcher an der vierten, jetzt forlgebrochenen Wand vorhanden war. Abgesehen selbst von den hierher gehörigen Danzigern der preusskehen Ordensburgen, sind in unseren Burgresten Bedürfntssanstaltcn so vielfach und in so mannigfacher, dieser ihrer Zweckbestimmung nach nicht immer ohne Weitere* in erkennenden F;_rm erhalten, dass eine nähere Behandlung dieses wenig anziehenden Gegenstandes in einem die Vollständigkeit anstrebenden Buche über den Burgenhau nicht vermieden werden kann. Fjq.501. Fig. «9. Fig. 500. Wo die Stärke der Mauer es gestattet, also zunächst bei Bcrchfriten, finden wir den Abtritt2) zumeist ganz in derselben liegend, indem bei ihrer Aufführim; ') Die .Sohlbank einer Feraterfllfhung hest»lit hier ganz aus dem Au.^ussstein. de-- flnehe Minne unier dem ilarauf stehenden steinernen Fensterrahmen lundurrhgehl. *) Altdeutsch: selifchtts, in Steinmetz urki nden: I'ervete, Ltiablein, Spmehhniuel, Ar» gliiiliHiimmerliii. 499 ii'lf Hohlräume der Anlage ausgespart wurden. Ein Beispiel aus dem fünfeckigen ;m drn Palas angebauten Berchfrit von Birken fei s (Wapgau) gebe ich in Fig. 49K. Die im Erdgesehoss befindliche Nische hat hier eine Höhe von 1,70 und eine Tiefe um U5m, von welcher ein Drittel auf den Sitz entfüllt. Der Bau stammt aus iler Mitte des 13. Jahrhunderts. Fig. 400 zeigt die äussere Mündung des Abtrittes im Eil igangsstock werk des Berchfrits von Landsberg ebendaselbst aus dem Anfang il'"elben Jahrhunderts. Bei dem Abtritt, welcher zu Liebenzeil in Württemberg hinter der Schild- NMiier in dem Berchfrit liegt, ist der Abfluss nicht, wie in den beiden vorigen rVtlli'ii, in Form einer engen Röhre, sondern in der kürze, en und breiteren einer unmittelbar unter dem Sitze sich nach aussen öffnenden Mulde abwärts geführt. In dem Berchfrit von Eisenhart (Prov. Brandenbg.) liegt1) der Ab- irrt in der Mauerdicke neben der ca. 10 ni hoch gelegenen Eingangsthür, und ebenso wird man die zur Seite des Einganges in den Berchfrit von Schönberg (bei Naum- luirgi befindliche nach hinten vertiefte2) Nische (Fig. 500) für eine solche Anlage /i.dten müssen, zumal dieselbe eben in diesem Eingangsstockwerk der Berchfrile nicht -••ID'ii war. Beispiele dessen bieten ausser den schon angeführten Nürburg (Eitel), Slargard (Mecklenburg), Lützclburg (Nordwasgau) und Habsburg (Schweiz). i'--i Nürburg liegt der Abtritt an der vom Eingangsstockwerk in der Mauerdicke hinaufgehenden Wendeltreppe, hei Lützelburg führt in einer Ecke des Stockwerkes ■ti un versc hliessharer nur etwa 55 cm breiter Eingang (Fig. SODdirect zu dem Sitz. Ti„if,„.r ■>-*-- - Fig. 503. Dasselbe ist der Fall mit einer sonst nicht crklär- FiQ.502 liehen Anlage in einer unter dem Wehrgang der Sehild- niaiier zu Krähcneck gelegenen Kammer. Diese verengt . Ii in der Längsrichtung der Mauer gleichfalls zu einer Nische, deren Ansicht und i itntlriss in Fig. 50i u. 503 gegeben sind. Der eine lieht« Weite von 30 zu 35 cm zei- ■m lt* Schacht abcd geht in gleicher senkrechter Hiihtung unter den Fussbuden r Kammer hinab, ist jedoch mit Laub und Steinen gelullt, während auch die in t«» Seite der Schildmauer fast zu ihrer ganzen Hübe durch einen ungeheuren [, utt häufen verdeckt ist. '1 Xnfli Bernau, Inventur. Berlin «i. S. llüi. ') Laiili iiml lienllle lies.- bei meinem Kesiiilip iler Huinc tiiehl erkennen, wie »eil. 500 Näher bemerkt dazu:1) „Man vermuthet in der Nische einen Schacht, der abwärt- in eiuen hohlen Raum führte und brachte damit die regelmässig gestalteten drei viereckigen Oeffnangen an der Aussenseite der Schildmauer in Verbindung.1* Diese Verbindung mit den drei (!) Oeffnanppin (die ich übrigens vergebens gesucht habe) würde indessen ebenso wenig zu einer Erklärung d«»r Anlage führen, als die Ausmündung des Schachtes in einen (lediglich vermutheten) , hohlen Raum" im unteren Theil der Schildmauer. Laien möchten hier wieder an die in Berchfriten so gern ge- fundenen „Sprachrohre" denken; doch würde dem schon allein die Erweiterung der oberen Schacht- mündung zu einer Nische, welche doch ihren Zweck haben musste, widersprechen. In der Thal würde aber — wenn wir uns die vordere, offene Seite des Schachtes mit einem Brette und wegen der Höhe des Sitzes mit einer davor angebrachten Holzstufe geschlossen denken, der Deutung der Anlage als Abtritt nichts entgegen stehen, als etwa das wenig wesentliche Bedenken, dass eine A115- mündung nach aussen nicht nachzuweisen ist. Es scheint sogar, als ob man in einzelnen Fällen auf einen Ausflugs de> Abtritts nach aussen und zugleich auf die Möglichkeit, denselben sonst zu entleeren, verzichtet hat. So bei Schön bürg (s. vorhin) und so findet sich auch in dem obersten Stockwerk des noch erhaltenen Berchfrits der Deutschordensburg zu Schweiz neben der Thür ein Abtritt (noch mit Brille) über einer an die Innenseite der Thurm- mauer angebauten Röhre. Letztere ist aber in dem darunter befindlichen Stock- werk durch Mauerwerk geschlossen. Sie setzt sich dann — hier etwas verfallen — weiter abwärts ebenso fort bis zum Eingangsstockwerk, wo sie, aufgekragt, ihr wieder geschlossenes Ende, bezw. ihren Anfang hat. Es bleibt nur etwa anzu- nehmen, dass so mangelhaft eingerichtete im Rückhaltswerk gelegene Abtritte nur für den durch eine Belagerung geschaffenen Nothfall bestimmt waren. An eine Entleerung wird man freilich auch kaum gedacht haben, wenn sehr ausnahmsweise im Boden des Thurmverliesses „eine in Stein gehauene Vorrichtung für die natürlichen Bedürfnisse der Verhafteten- 8) sich findet, wie z. B. in einem Mauerthurm von Bergen unweit Frankfurt a. M.4) und im Berchfrit von Steins- berg (Baden). Die ungewöhnlichen Massverhältnisse dieser in sorgfältigem Quadermauerwerk hergestellten Vertiefung (vgl. Fig. 504, den untersten Theil des Berchfrits nach A. v. Bayer's trefflichen Auf- nahmen der Burg darstellend) haben u. A. Wilhelmi (Burg Steinsberg, Heidelberg 1857, S. 9 1 veranlasst, diese für das Burgverliess zu erklären: „in welches der Gefangene durch Strkte hinunter gelassen wurde", während er das darüber hegende unterste Stockwerk die Berchfrits seihst, für „den eigentlichen Behälter zum Aufbewahren von Vorrath und anderen Dingen4" hält. - Da. wie im 6. Gap. nachgewiesen, dies unterste Stockwerk vielmehr das gebräuchliche Burgverliess war, so liegt kein ausreichlicher Grund vor, der in Rede stehenden Vertiefung eine andere Zweckbestim- mung beizumessen, als die gleichfalls gewöhnliche, oben angegebene, zumal der geringe Durchmesser derselben und der zu ihr hinabführende enge und tiefe Schacht bei einem Verliess ganz ungewöhnlich. *) Die Stadt Pforzheim S. 49. ■j Da das Abflussrohr, um eine Verstopfung zu verhüten, in einer der senkrechten nwg- lichst nahe kommenden schrägen Richtung aus der Mauer geführt werden muss, so kann die äussere Oeffnung bei einem Abtritte immer nur die lange gezogene Form haben, wie Fig. 499 zeigt Merk- würdiger Weise erwähnt auch Hering, Seh los s Spessburg (Strassbg. 79 S. 11) »drei in «1er Nordwand des dortigen Berchfrits unten sichtbare viereckige Oeflhungen als Abzugskanal eines Ab- tritts". Es handelt sich da aber (meiner Untersuchung nach) vielmehr um drei in gleicher Linie liegende kleine Balkenlöcher, in deren einem noch Holz zu stecken scheint. Es ist auch völlig un- erfindlich, wesshalb man sich die Mühe gemacht haben sollte, das Abflussrohr innerhalb der Mauer in drei Kanäle zu theilen. In der That ist denn auch hier, wie a. O. S. 13 nachträglich bemerkt wird, ein Abtritt später auf der Westseite des Berchfrit gefunden worden. Vgl. im Text weiter unten. a) Scheiger, Burgen u. Schlösser Oesterreichs, S. 54. *) Usener, Beitr. zur Gesch. der Ritterbgen. Frankf. 1852. igshaukunxt S. 15*. ex «ei n Verbindung bringen mächte. j ihr Letztere für einen eiiugermassen korpulenten Gefangenen nicht einmal passirbar sein würde. ') küli Krieg v. H. (Miiililrarrh. S. 05) war der Raum , vielleicht für die Aufbewahrung des Wassers" Kuiincr Jahrb. 7fi S. It5) l.n-i'llien für eine,. Clislerne" i-itlärt, sii mag er nur das- Wft- ^ ■ '% -II* nieinen, da liier jede AH.nre zur sei bstt hat igen ^i'iilirung des Wassers, wie •w ilooli zu einer lüsterne y- ;-\vii\. fehlt. l'eberhaupt iUt ilürfte man im Falle ■ iinT Belagerung das für i. •■ Thurmhesatzung nöthige tt'.i«e*r zweckmässiger etwa in Tonnen aufbewahrt FlO. 50V. :■.■'.»■», al* es in diesen ?er- I ..linLssmässig weiten Raum zu «chatten, v. Essenwein meint, Kri ..lii-JIricht ein Brunnenschacht", den er mit einem geheimen Ausgange V.H. darüber Cap. 18. Wie Viollet-Lc-Duc (Dict. VI. 451 ff.) erwähnt, war auch in einer so- :■ Nannten Oubliette in der Tiefe eines Thurmes von Piurrefonds ein Abtritt ange- bracht. Derselbe halle freilich auch im Verücss nicht immer die einlache Form 'iin-s im Fussboden mündenden Loches. Im Thurmverliess von Spessburg ist ••in solches — allerdings nur 30 cm tiefes und 24 cm weites — Loch immerhin v»-li durch einen engen Gang in der Mauerdicke von dem übrigen Räume getrennt.2) i:inl ebenso bei Gutenfels am Rhein. Mehr als die bisher besprochenen Anlagen entsprechen den heutigen Rein- ■ lik.-itsanforrlerungen diejenigen, bei welchen die untere Abflussöffnung so weit über • !:•■ äussere Wandflache vorgekragt ist, dass die Excremente ohne Berührung mit ■ i 'Sir hi nah fall en können. Diese Vorkragung beschränkt sich in einigen Fällen auf '1-n unteren Theil des Abflussrohres, während die übrige Anlage noch in der Wand -■ ll>~l liegt. So zeigt die Schildmauer von Liebenzcll neben der schon erwähnten i i'iM'-iiformigen Abtrittsöffhung eine zweite von dem da- .' nU-r liegenden Palas zugängliche Anlage, deren unterer Tii-il über die Mauerfläche etwa in Form eines halben /.."« (K-nkurbes hervorragt. Fig. 505 (von unten gesehen). K.nf «•Ix.'tiso gestaltete Vorkragung zeigt der Bercbfrit der T '■'. ii re n bürg am Neckar. — Haben wir es nun aber nicht, wie bei den bisher - ■ *,.•• führten Beispielen, mit einer SchiUhnauer oder einem .- /•■hfrit zu Ihun, so genfigt in der Kegel die Mauerdicke ■ i.t . um die Bedürfnissanstalt in derselben anbringen i können. Mau brachte daher den Sitz in einem unten olle: 1 .!■• Mtrarh die Mauer zum Zugang und Vorraum für denselben. Solche Abtritterker findet man n. A. vielfach an den mehr oder weniger erhaltenen :. f_r.-ri Tirols und mitunter — so bei (,'arneid (Fig, 506), in befremdender Menge. Hg. 505. i-n Erker an und ') Dieselben pflegte! zudem auf dein Knebel -iti .-rl:i- rden, welches hier an den verschiedenen Stockwerken desselben Gebäudes, an Verbindungsgän^cti u. s. w. Dieselben (ragen wesentlich zur malerischen Belebung der Mauerflärkn bei, während der un- saubere Zweck dieser sich dem Auge des Be- schauers aufdringenden Anlagen für uru-ert mittelalterlichen Vor- fahren wenig Störendes gehabt zu haben scheint Wie wenig empfindlich man in dieser Bezieh- ung war, zeigt beson- ders die Ruine Lützel- b u rg im nördlichen Wasgau, wo sowohl auf der dem Ankom- menden zunächst zu- gekehrten Seite dt- viereckigen als bei dem anscheinend keines- weges verdeckten in der Mille des Beringe stehenden fünfeckigen Thurnie (vgl. Cap. ii\ noch jetzt an der Aussenwand die deutlichen Spuren der Benutzung der dort an- gelegten Bedürfnisanstalten sichtbar sind. Die sieh hie und da in den verschiedensten Gegenden nV> deutschen Gebietes findenden unlen geschlossenen AblriM- erker werden als eine verbesserte Einrichtung aus späterer Zeit anzusehen sein. Vollends den auch noch heute nicht ausser Gebrauch ge- kommenen Anlagen entspricht es, wenn wir mitunter bei Palasen die Bedürfnissanstalten in Geslalt eines an die Aussenmauer von unten bis oben angebauten Schachtes linden. Solche Anlage mit einer lichten Weite von 0,75 zu 2,75 m bietet Neuscharfen- eck in der Rheinpfalz. In denselben (Fig. 507) münden au> zwei verschiedenen Stockwerken des Palas zusammen drei Zu- Fig. 507. gände, deren einer noch mit der in Haustein gefassten ruiidtn Brille versehen ist.1) Aehnliche, zum Theil offensichtlich später angebaute Schachte linden sich u. A. auf Gemünden am Main. G rei fenstein in Thüringen und Sporkenburg bei Ems. Bei Letzterer i*l dieser Schacht oben durch eine Zwischenmauer gelheilt und endete aussen am '} v. Essenwein, der Kriegshauk. S. 7!) lediglich nach flüchtigen Näherschen Sfcizuti auch diese Burg ,,in ihrer ursprünglichen IJeslalt" darstellt, hat aus diesem nur 75 cm tiefen Schacht einen stattlichen berrhfrita rügen Thurm gemacht, der mit Zinnen und hohem Dache den Palas über- ragt. Ein solcher würde iiherclies :in dieser Stelle auch an sich schon fast undenkbar sein. 503 linden in einer rundbogigen Oeffnung. Greifenstein war seit 1538 in Verfall; der Anbau dürfte also um das Jahr 1500 anzunehmen sein. Ueber ähnliche, bzw. ver- meintliche Abtrittschachte in Trifels und Grevenstein (Rheinpfalz) s. Cap. 18. Im Ganzen gehört es immerhin zu den ziemlich seltenen Ausnahmen, wenn wir in irgend welchem Bautheile der Burgen Abtritte in der Mauerdicke oder nach aussen hervortretend (bei Ruinen überhaupt noch Bedürfnissanstalten) finden. Wenn inl«M-h K. v. Becker in seiner Gesch. des badischen Landes z. Zeit der Humor S. 39 schreibt: „Die in mehreren noch spät bewohnten Burgen vorkommenden Abiritte lagen „niemals im Plane der ursprünglichen Anlage, sie fehlen ja noch in viel „späteren Schlössern und Patricierhäusern ; sie sind gewöhnlich in einem früheren Verthei- „digungs*»rker angebracht. In Liebenzell z. B. befindet sich ein solcher mitten in der Ver- «theidigungsfronte der Burgseite, was wohl nicht fein und auch nicht sicher gewesen .wäre.* -i» zeigen uns die oben genugsam angeführten Beispiele, dass die erstere (gesperrt „'••druckte) Behauptung ebenso unzutreffend, als entschieden aufgestellt ist,1) und ■i.i-- es sowohl unfein, d. h. nach mittelalterlichen Begriffen, als die Sicherheit be- einträchtigend sei, auf der Angriffsseite einen (hoch gelegenen) Abtritt anzubringen, •wrd kaum zuzugeben und als Beweisgrund anzuerkennen sein. Ebenso endlich muss ich die Behauptung bestreiten, dass Abtritte, und gar .^wohnlich", in einem früheren Vertheidigungserker angebracht worden wären. W*nn der Ersten; nicht ganz in der Mauerdicke liegt, sondern mit seiner unteren ■ '• "innig nach aussen vorgekragt ist, muss er dadurch allerdings Aehnlichkeit mit • :n-r Pechnase — und eine solche ist doch wohl hauptsächlich unter dem „Ver- •!.■ idijjungserker* verstanden — gewinnen. Ob man es dann mit der einen oder i'iii th'T anderen Anlage zu thun hat, lässt sich jedoch auch ohne nähere Unter- -»:• hun^ ihrer baulichen Einrichtung — solche ist ja auch bei Ruinen nicht immer ♦ :« ht möglich — in der Regel schon aus der Lage oder Oertlichkeit erkennen. W ."ihrt'iid aus der Pechnase ein unter ihr liegender, dem Angriff hauptsächlich aus- j- -» tzt**r, wichtiger Baqtheil — zumeist also ein Thor — vertheidigt werden soll, : *%yt«*ii umgekehrt der Abtritt, soweit thunlich, da angebracht zu werden, wo die »"virulente an einen möglichst wenig betretenen Ort fielen, auf einen unzugäng- ■ /i'ii Felsabbang, in den Graben oder doch in einen wenig betretenen Winkel. So •w»i/ also ein Abtritt über einer Thür, oder auch nur einem Fenster denkbar ist, ■.. .i-i man eine Pechnase da annehmen können, wo kein ausreichender Zweck für ! i ♦• Anbringung gerade an dieser Stelle zu erkennen wäre. Die Pechnasen eigneten h ilaher durchaus nicht dazu, sputer als Aborte benutzt zu werden.2) Ein für die Unterscheidung zwischen Abtritt und (iiissloeh lehrreiches Bei- ■i»-! bietet, wie S. 391 ausgeführt wurde, der Berchfrit von Auerberg an der .♦ iy *frasse. Ein weiteres interessantes Beispiel in dieser Richtung fand ich in der hes- -• ?.• ri Ruine Rausrhenberg. In den Baudenkmalen im Regierungs- 'i Auch nach v. Cohausen, Hergfriede S. 47 mö^n schon im 12. Jahrhundert hie 1 «! i Abtritte in den Berchfriten angelegt sein. Vjrl. darüber weiterhin. 'i Ebenso konnte nach Vorstehendem ein Abtritt nicht wohl als Peehna<> gestalteten Abtrittanlagen, Danzke, Danziger genannt,2) zum Theil eine • !u'»-utiiüinliche Ausbildung erfahren. Zur Erhöhung der Reinlichkeit brachte man ' ■"••r die Sitze gerne über Wasser, wenn möglich fliessendem an, und da nun dieses !• iturvemfiss tiefer lag als das Schloss und zudem der Verbindungsgang gern aus !• in zweiten, die Haupträume enthaltenden Stockwerk desselben geleitet wurde, so • .iji»*It die ganze Anlage von selbst die Gestalt eines Thurmes, zu welchem ein auf . .Im-m Pfeilern und Mauerbogen ruhender Gang hinführte. - 1 ') Von dem hohen Alter der Abtritte zeugt u. A. Gregor v. Tours, welchem zufolge ■ t|#. &l) im J. 473 in der Stadt Arvern ein Priester „auf dem Sitze im geheimen Gemach* ,». Die römischen Abtritte in Pompeji bestanden aus einer Grube, die sich als langer schmaler tz. trn Fussboden des Locals öffnete, (v, (lohausen, Grenz wall. S. 111.) •) Der Name hängt jedenfalls mit der Stadt Danzig, die 1308 vom Orden erworben wurde, ■ fii««*fi« aus welchem (vielleicht ganz zufalligen und nebensächlichem Anlass, darüber fehlt jeder ./••f»unkt. Wenn Köhler a. O. S. i.%3 meint, der in Danzig vor (?) dem hohen Thore stehende t't.urrii halie aller Wahrscheinlichkeit nach diesen Ausdruck veranlasst, so ist diese Idee (auch fj » -enwein, Kriegs bauk. 137 weiter verbreitet) nur durch seine fehlsame Auffassung der - ^*-r t*gl weiterhin) zu erklären. 506 Wohl das großartigste Bauwerk dieser Art, welches jemals errichtet wurde, ist der im Wesentlichen wohlerhaltene „grosse Danziger* von Marien w erder /Fig. 511 und 512). Die Stadt liegt auf dein ziemlich hohm und steilen Ostufer de- weiten Nogalthales. und hier ist das Schlots — bis zu seinem Iheil- weisen Abbruche I7',i* einen viereckigen Hof (a) um seh liessend - andieweslIichcSchmal- seilc der ehemaligen Ordenskirche (b) so an- 3 gebaut, dass seine wc»l- llche Aussen wand bereits an dem Uferhang etwa 20 Fasstiefel- als die Hofflärhe hinab- rcicht. Von dem hier (westlich) etwa 30' hoch liegenden zweiten Stockwerke, und zwar anscheinend von einem früheren grossen Saale aus, zieht sich der 170' >) langt Gang nach dem bis zur Spitze des Giebels 108'/a' hohen Thurme (c), gelragen von fünf über vier freistehenden Pfeilern gespannten Bögen. Die Pfeiler haben Seilen- langen von 10' (in Richtung de- Ganges) und 15l/2', die Höhe der sie verbindenden Bogen wiieh-t mit dem abfallenden Gelände ven 22 bis 5«', der darüber hinlau- fende Gang hat zwischen 2' dicken Seitenmauern lO'/a'* lichte Weite. Der Thurm, aussen 26 zu 2t>\_>' messend und mit unten etwa 0';.' dicken Mauern, ist (von neuerem Einbau abgesehen) bis zur Ein- mündung des Ganges in 61 ' Hülie völlig leer, hat hier oben über einer starken Balkendecke ein helles Geinach, au- welchem eine in der Mauerdicke liegende Treppe in ein noch darüber liegende hinaufführt. Die Giebel des Satteldaches sind durch Blenden und noch etwas hölier aufsteigende Mauerpfeiler verziert. In dem unteren Hohlraum ist die Süd- und die Nordwand durch je eine 9' breite und 12' hohe spitzbogige Thoröffnung durch- brochen, deren Schwellen so lief liegen, dass ehemals die jetzt westlich messende Liebe (oder Alle Nogat) hindurchgegangen sein soll. Der mit dem Schlosse nördlUi verbundene zweite „kleine Danziger" (d) enthält einen jetzt zugewölbten Brunnen und ist daher im 17. Cap. näher zu behandeln. Besonders von Süden aus gesehen könnte nun das hier zur grösseren Hallt'' abgebrochene Schloss fast als ein Anhängsel des grossen Danzigers erscheinen, und '(Die Masse nach Toeppen, Gesch. der Stadt Marienw. (1875) 8. 186 ff. t- dürfle der Ranziger Fuss gemeint sein, der mir 0.28(18 m lang ist (iler Rheinlandische 0.313* mi. Demselben Werk sind auch (verkleinert) Ansieht und Grundriss entnommen, 507 e* ist jedenfalls schwer verständlich, dass dieses lange und colossale Bauwerk ledig- IiVh, oder doch im Wesentlichen nur eine zu dem Ersteren gehörige Bedürfniss- aibtalt gewesen sein solle. Das besonders bei diesem Gesammtbau von Marienwerder in's Auge fallende Missverhältniss zwischen den beiden genannten Theilen ist denn auch wohl hauptsächlich Anlass gewesen, dass seit etwa anderthalb Jahrhunderten eine Anzahl Schriftsteller bei dem Danzk — entweder bei diesem oder denen der preus- -k-heii Ordensschlösser überhaupt — die gedachte Bestimmung bestreiten und ihnen iii«-lir oder weniger ausschliesslich vielmehr den Zweck eines vorgeschobenen Ver- Mi.idijrungswerkes und Reduits zuschreiben. Es ist das jedoch nur bei Unkenntniss •!♦•- urkundlichen Materials möglich, welches besonders Dr. Toeppen a. 0. ge- bammelt hat.1) Durch zahlreiche Belegstellen wird da nachgewiesen, dass sowohl 1: kundlich von 1393 ab2) als auch bei älteren Schriftstellern im Ordensgebiet der .i'i/cinein gebräuchliche Ausdruck Danzke (Danziger) nichts anderes bedeutete als AMritt, dass der letztere, und zwar auch bei dortigen innerhalb um- mauerter Städte belegenen Klosterbauten, vielfach die Form eines Tfiitnnes hatte,3) zu welchem ein auf hohen Mauerbögen ruhender Gang hinführte, ■iml dass endlich die Anlage derselben, wenn möglich, über fliessendem Wasser ■I« rait beliebt war, dass z. B. nur für die innerhalb der Marienburger Hochmeister- "•'hnung angebrachten Danzke der Mühlengraben mittelst eines gewaltigen 171/«1 S«r#-itfn Gewölbes unter diesen Bau hindurch geleitet war. Oberst v. Cohausen, der beachtlichste unter den Gegnern, giebt4) die Nanunsbedeutung und die Form der Danziger — Thurm und hoher Mauergang — /•i. und .doch bedünkt ihm, deren ursprünglicher Zweck (jedenfalls bei den Anlagen von Thoni, Marienwerder und Marienburg) ein ganz anderer zu sein". Er hebt die hv«»rhältnissmässige Grossartigkeit und Eleganz der Bauwerke hervor, die auch im »./einen jenem Zwecke nicht entsprächen. Bei Marienwerder habe der kleine I'.tnzi^er statt dessen einen Ziehbrunnen, beim grossen sei die Latrineneinrichtung, i-. -ml überhaupt vorhanden, wohl nicht ausgedehnt gewesen6) und bei dem Danziger »••n Thorn liege da, wo der Gang in den Thurm eintritt, gleichsam als Abschnitts- j- ih«-n der 3 zu 8' weite Abfallsschlott, der erst, um in den Thurm zu gelangen, .»••r-«*hritten werden müsse, eine Einrichtung, die sich mit der Benutzung als Latrine ! « h nicht wohl vereinigen lasse. Der Zweck der Danziger, die, so weit sie noch '. iv.uint tiefer als das Schloss und der Angriffsseite abgekehrt lägen, sei vielmehr ^•-nder gewesen: „Man schuf sich in ihm einen Posten vor der Burg, zu dem *) Auch der gründlichste Kenner der preußischen Ordensbauten, Stein brecht, der . \ . ..-r Hersteller der Marienburg, steht entschieden auf dem Standpunkte Toeppens und bemerkt mit i*. da«s Niemand über diese Frage schreiben sollte, der dessen Gesch. v. Marienwerder • fc«*nne. ") Es ist also nicht richtig wenn Koehler a. 0. S. 453 Anm. 2 angiebt, der Ausdruck » • z.;r*T* sei im 1 4. Jahrhundert noch nicht nachzuweisen. •> Vgl. auch Müller u. Mothes Archäol. Wtbrh. .Abtritt . . . im Nordosten •~ l.lands Danzk fem.* Nach Viollet-Le-I)uc, Arch. VI. 103 waren auch bei französischen . ~~ -*-rn mit grosseren Garnisonen die Abtritte in besonderen Thflrmen angebracht. 4l Bergfriede a. O. S. 22 ff. *) Bezeichnend scheint v. Cohausen auch noch, dass der Gang vom Versammlungssaal _ i s ,r\ venbi ausgegangen sei. Es ist das aber erstens nicht mehr festzustellen und zweitens war ■ - i f -iurgbauten gar nicht selten, dass grade dem Saal ein Abtritt angefügt war. 508 man immer sicher gelangen, von dem aus man eine oder zwei Seiten derselben, und zwar gerade die von Innen nicht gut übersehbaren Abhänge beobachten, ja den etwa hier Angreifenden in Ruckenfeuer nehmen konnte, und zugleich erlangte man ein gutes, leicht hinter sich abzuschneidendes Reduit, das von der Zerstörung und dem Brand der Burg nicht mit ergriffen wurde, und in welchem man durch einen Latrinenschlott, oder Brunnenschacht sich einen geheimen Ausgang vorbereilet hatte, der aufs Wasser oder doch auf ein coupirtes Terrain führte, und daher die Flucht sehr erleichterte.*4 Hiegegen ist hauptsächlich Folgendes zu bemerken: Der anscheinend schwerwiegende Umstand zunächst, dass der „kleine Danziger" bei Marienwerder statt der Kloake einen Brunnen enthielt, verliert seine Gegenbeweiskraft, wenn diese seine an sich nahe liegende Bezeichnung erst aus einer neueren Zeit stammt, in welcher die eigentliche Bedeutung des Wortes Danzke dem Volke nicht mehr bewusst war. In der That scheint dies aber durchaus der Fall zu sein; wie Toeppen a. 0. S. 203 in einer Anmerkung anführt — ohne weitere Folgerung daraus zu ziehen — wird der Bau zuerst 1626 und zwar al> Aquaeductus erwähnt. Er war gar kein „Danziger", sondern ein Brunnenthurni. wie wir ähnliche Anlagen auch bei westdeutschen Burgen, z. B. dem Trifels, finden. Bei dem eigentlichen Marienwerder Danziger ergiebt sich ferner die Grossartigkeit der Anlage von selbst aus den örtlichen Umständen. Da man das fliessende Wasser nicht bis zur etwa halben Uferböschung hinauf leiten konnte, musste man mit dem Thurm bis in die Niederung hinausgehen. Länge und Höhe des Bau- werkes waren dadurch gegeben und durch die Letztere war wieder eine ent- sprechende Stärke des Mauerwerkes besonders beim Verbindungsgange vernoth- wendigt, auch abgesehen davon, dass ja auch grade während einer feindlichen Ein- schliessung der Burg die Benutzung der Anlage thunlichst gesichert sein musste.1) Auch war das Innere des Thurmes, lbx/2 zu 161/2', gewiss zu einer Anlage des mehrgedachten Zweckes ausreichlich weit. Gegen die Ansicht, dass die Danziger vielmehr als vorgeschobene Verthei- digungswerke erbaut waren, sprechen folgende Umstände: Zunächst lagen sie, wie v. Cohausen selbst bemerkt, grade der Angriffsseite abgekehrt, also da, wo voraussichtlich keine Gelegenheit war, den Angreifer zu bekämpfen. Ferner ist nicht abzusehen, warum man nicht vom Schlosse, bzw. den sich anschliessenden Ringmauern aus den zumeist sehr geringfügigen Abhang völlig gut übersehen und einen hier wider Erwarten angreifenden oder sich festsetzenden Feind hätte beschiessen können. Um diesen „in Rückenfeuer zu nehmen*, dazu eignete sich der Bau besonders des Marienwerder Danzigers gewiss sehr wenig. Dazu musste man aus dem Gange in der Richtung desselben nach rückwärts schiessen, also sich mit der Armbrust2) und dem Oberkörper ganz aus den Fenslern hinauslegen, von der dem Abhänge gegenüberliegenden (östlichen) Thurmseite au? M Die v. Cohausen noch auffallende , Eleganz1" des Baues beschränkt sich, soweit sie alt ist, auf einige einfache Mauerblenden an den Giebelseiten des Thurmes selbst und kann im \ er- gleich zu dem Schlossbau, dessen Theil dieser ist. nichts Auffallendes haben. Andere Danzker M. soweit noch vorhanden, und selbst beim Marienburger Schloss, ganz schmucklos. *) Das Schloss war jedenfalls 1330 schon vollendet also vermuthlich auch der Danziger. Derselbe wird 1393 zuerst erwähnt, wurde also jedenfalls zu einer Zeit erbaut, in welcher die Ami' brüst fast noch ausschliesslich als Handschusswaffe in Gebrauch war, 509 akr, war die Schusslinie fast völlig durch den vorliegenden breiten Gang versperrt, ja, was wohl allein schon beweisend ist, er hat auf dieser Seite nicht ein- mal Oeffnungen, die einen Ausblick zum Schlosse gestattet hätten. Hatten die Erbauer solches „Rückenfeuer" ermöglichen wollen, so würden sie an •Li-« Ende des Ganges überhaupt nicht einen schmalen Thurm, sondern ein Bauwerk »twa nach Art einer starken Schildmauer gesetzt, ausserdem aber würden sie den ganzen Hau. anstatt mit sparsamen kleinen Fenstern,1) mit Zinnen und gegen die Burg .'•richteten Schiessscharten ausgestattet, auch ihm endlich schwerlich diese unzweck- mäßige Lange gegeben haben.2) Erscheinen nun aber die Danziger ihrer Lage und Bauart nach allerdings w« hl geeignet, als ein von einem etwaigen Brande der Burg unberührter und an -i«-h gut zu verteidigender Rückzugsort (Reduit) zu dienen, so fällt doch auch I i'Tbei auf, dass sie gar nicht zu solcher Verteidigung eingerichtet erscheinen, *'wel bekannt, weder Zinnen noch gar Maschikulis, dafür aber ebenerdig weite Zu- j"in^\ wenn auch nur zu dem unteren Hohlräume hatten. Vollends zu einem Aus- _ iti^punkt für die Flucht des Besatzungsrestes sind sie gewiss nicht bestimmt ge- U'-en; dazu pflegte man nicht solche weithin sichtbaren und ringsum zugänglichen p. tu werke zu errichten, sondern ein möglichst verstecktes Schlupfthürlein oder etwa -.iieii unterirdischen Gang anzulegen. Wenn uns nun allerdings die Kriegsgeschichte drei Fälle überliefert hat, in »•.Vlien der Danziger des belagerten Schlosses — 1361 Eckersberge, in demselben -'.hre und 1366 Johannisburg — als Rückzugsort veitheidigt wurde, aus welchem zwei- r.tl auch die Belagerten noch entkommen konnten, so beweisen diese vereinzelten Vorkommnisse3) noch keineswegs, dass die Danziger dazu etwa bestimmt gewesen • .i vii. Sie thun das noch um so viel weniger, als gerade bei diesen Gelegenheiten • ^Iriicklich wieder nur von den Kloaken (wörtlich priveta, secretum und cloaca) 1 - H«-de ist.*) Umgekehrt kamen denn auch ein andermal beim Schlosse Schwetz * 11 v lagerer vom Flusse aus „durch die cloaca oder heimlich Gemach" in die . • -t»* hinein,5) ohne dass man hieraus den entsprechenden Schluss auf solchen ') Dieselben sind auf der Sudseite des Ganges bei späterem Einbau einer Reihe von Ge- jti. — Zellen vermehrt worden. ■) Generalm. Köhler, der (a. O. 452, -18!) und 494) alle Danziger gleichfalls fQr Aussen- • -*•• zur Bestreichung der Flanken und Gräben erklärt, bemerkt wiederholt, dass ihre Verbindungs- _••• beiderseits mit Brustwehren versehen seien; so viel noch zu sehen, war jedoch . .**%;** Derartiges vorhanden, sondern nur einfache etwa 8' hohe Seitenmauern mit spärlichen -♦• rn. Speziell der Marienwerder Danziger soll dem Genannten zufolge den Uferhang bestrichen - •!. «wo sich der Belagerer ungestraft hätte festsetzen und gegen das Sc bloss mit Minengängen •. \« »riehen können*. Dass hiezu der Bau weder noth wendig noch besonders brauchbar war, . .•~-ii |fi-zeigt. •) Wigand in Script, rerum Pruss. II, 329 und 333. Die Vorfalle sind bei v. i\ o- - ♦- fi a. O. und Toeppen a. 0. erwähnt. Weitere scheinen uns jedenfalls trotz der zahlreichen _. rtingen in der Deutschordens-Geschichte nicht überliefert zu sein. '• Auch ein in El hing am gleichnamigen Flusse belegener, durch einen hohen Verbindung*- j. r.\*+z -*ngl icher Thurm (also ein Danziger) wird noch auf einem Stadtplane von 1737 als Secretum / -»»-f. (Toepficn a. 0. 19!).) Es wäre nun wohl denkbar, dass man auch schon in jener Zeit „ -I# :r* zum Abtritt bestimmten Bau diese Bestimmung durch eine andere Bezeichnung verdeckt -.:«*Imt al>er nicht das Urngekehrte. *) Lindau in den Script, a. (). IV. 373. M0^_ Zweck des Bauwerks wird machen wollen. Uebrigens erwies sich auch 136G der Danziger von Johannisberg als ein nicht haltbarer Rückzugspunkt, nachdem die Belagerer ein mit Pech und Holz gefülltes Schiff unter denselben gebracht und an- gezündet hatten. Man würde ein zum Aussenwerk und Reduit bestimmtes Bauwerk gewiss nicht so eingerichtet haben, dass dies ermöglicht wurde; aber es halte sich dabei eben nur darum gehandelt, mittels hinlänglich weiter Oeflhungen ein fliessende> Wasser unter einem Abtritt hindurchzuleiten. Diese Verbindung mit dem Wasser hat besonders wieder bei dem Marien- werder Danziger die Ansicht veranlasst, derselbe habe auch dazu gedient, „während der Belagerung Verbindungen der Besatzung nach aussen und namentlich Zufuhren an Bedürfnissen aller Art zu ermöglichen*.1) Auch wenn die Liebe unter dem Danziger hindurch floss, was von andrer Seite (vgl. Toeppen a. 0. S. 200) (wohl mit Unrecht) wieder bestritten wird, konnte sie doch nur kleine Böte tragen, der auch den Belagerern zugängliche Wasserweg konnte leicht versperrt werden und wie Toeppen a. O. ausführt, bedurfte es, wenn der Feind kein Hinderniss in den Weg legte, für ein Landen der Vorräthe für die Belagerten nicht erst des Danziger*, der auch im Innern ja hiezu nicht eingerichtet war. Von Danzigern der hier behandelten Art sind uns ausser diesem nur noch der zu Thorn und einer des Schlosses Marienburg erhalten.2) Der Letztere (e auf dem Grundriss Fig. 598), mit seinem Gange in diagonaler Richtung vor die Westecke des Hochschlosses gestellt und 39 V2 zu 42 ' äussere Seitenlange stark, war damit allerdings zu einer Bestreichung der Nordwest- und der SüdwTestseitc de> Schlosses, sowie etwa auch des nächsten Theiles des zwischen der Burg und der Nogat sich erstreckenden „Zwingers", durchaus günstig gelegen. Inwieweit etwa sein oberer, 1774 abgebrochener Theil zu solcher Verteidigung eingerichtet war, muss dahin gestellt bleiben. Dass er, wie v. Cohausen a. O. meint, ,auch dio geheime Verbindung mit dem Flusse erleichtern konnte*, ist nicht zuzugeben; man konnte von ihm aus nur etwa in den unten hindurchfliessenden „ Mühlengraben" kommen, der, weiterhin unter der Hochtneisterwohnung hindurchgeleitet, weder für Fussgänger noch für Kähne passirbar wTar. Jeder Punkt der langgestreckten Brfts- tigung bot mithin weit bequemeren Zugang quer durch den Zwinger zum Flusse. als dieser Thurm. Der zu demselben führende Bogengang ist gegen die Stadtseiti- durch eine Mauer geschlossen. Der Danziger hiess „der herren Daruk", weil er zum Gebrauch der im Hochschlosse wohnenden Ritter bestimmt war.3) Ausser- dem gab es dort noch „des meisters danczk", „des meisters kapplans dand"1 und andere, die theils in Thürmen, theils wie erwähnt, auch in der Hochmeisterwohnunjr. und zwar hier in der Mauerdicke lagen. ') Köhler a. 0. S. 45w2, Anm Das Letztere meinen auch Bergan und Wetzki u' Toeppen a. 0. S. 201. •) Andere waren ausser den schon erwähnten von Eckers berge, El hing, Stliwot: und Johannisburg zu Loch st a dt, Königsberg, Kyschau, Grebin, Balga, Y* Mark, Graudenz, Schönsee, C4ulmsee, Orteisburg, Seeburg, Braunsberj? mul Riesenburg. Vgl. Toeppen a. 0. und Köhler a. 0. S. 489 Anm. 1. Oh dieselben all' die Form eines Aussenthurmes hatten, ist wohl nicht mehr festzustellen Lieber R he den - weiterhin. a) Ebenso hiess der Danziger zu Marienwerder, weil hier nur die Domherrn wohnte' während des Bischofs Residenz in Riesenburg war. Auch der Thor 11 e r Danziger [fig- 513 bis 515) liegt innerhalb kr Ringmauer, welche Stadt und i'iniiiilige Ordensburg von dem Kiu-cider Weichsel | trennt. Unter Jim lliesst noch jetzt ein schmales WiL»**.*r hindurch, welches wenig "li'-rlialb eine Mühle treibt. Der Um bietet auch an sich mehr- f.nli Abweichendes von den beiden fiMier behandelten Uanzigern. Der Tliurai, wenn er hier noch so gc- p. miit werden kann, bildet fast l>- zur Höhe des in ihn mün- U'tulen (langes B (etwa 10 in) ■■■!•<■ nach drei Seilen offene durch 'in (anscheinend altes) Kreuzge- «<'Hhf überdeckte Halle, indem die i:-t das Obergeschoß tragenden i.ii'i durch einen Bogen mit einan- ■i- r verbundenen Pfeiler nur au ■lr gt-gi'ii da* Schloss gerichteten >■ t-- durch eine starke Wand mit ■ i Milder verbunden sind. In der J'i- k.- dieser Mauer liegt der von .. O »hausen bemerkte „Abfal Ischlot t" ,-,-i-o, der sich unten-] gegen das 1 nuritiinnere — vgl. die von hier . i- -kizzirte Ansicht der Wand (Fig. ■"..::( — mit einem weiten Bugen -■•'u.-t. Während nun nach v. Co- '. iij~en's Ansicht dieser Schiott .-'■< h nicht wohl mit der Benutzung ,'- 1-alrine vereinigen lasst", bin ich . ■-.'iiiftir der Ansicht, dass derselbe -. lli-t die Latrineneinrichtung war, -• i *— nun, dass der Mühlenbach nt-r bis zu dieser Oeffnung erwei- ■- '( Wut, oder dass unten eine kanal- ■ * i^-f Anlage in denselben führle. '. r füllten- »der Ihtirmartigc Anbau • . .In— e Mauer war unentbehrlich, , u.it dieselbe den Seitendruck des ■ i in langen Bogcns, auf welchem . |- Vt-rbinduiigsgang'i ruht, aushalti Fig. 513. könne (vgl. die Skizze Fig. 515). Von den I Ih-rsi.'ll'P ifinij v 512 Fenstern des Baues aus mochte ein etwa hier — in eine ehemalige Vorburg de* Schlosses — eingedrungener Feind beschossen werden; zu einem heimlichen Aus- gange war er nach Lage, bzw. baulicher Einrichtung noch weniger geeignet als die beiden vorher besprochenen Anlagen. — Von der Schlossruine Rhcden schreibt Römer in Erbkams Zeitschr. f. Bauwesen, 18Ö6 S. il4: .In der östlichen Mauer des westlichen Grabens sind in einem noch erhaltenen Stück Mauerwerk vier grosse Granitconsolen sichtbar, die mit stark überhöhten Spitzbogen, wie am Mauer- werk noch erkennbar ist, überwölbt waren. Zwischen diesem Mauerwerk und dem Schlosse hat in der Höhe des ersten Stockes eine Ver- bindung stattgefunden. Der Zweck dieser Anlage ist nicht erkennbar.1 — Nach dem bisher Ausgeführten kann es vielmehr nicht zweifelhaft sein, dass wir es hier gleichfalls nur mit einem Danziger zu thun haben (h auf dem Grundriss Fig. 5%). bis in einen 31 m breiten vom Schlosse noch durch einen Zwinger getrennten Ring- graben geführt, der aus einem anstossenden See mit Wasser gespeist wurde. Auch bei der Ordensburg Graudenz „war über den vor dem Gebäude belegenen P;ir- chien ein Gang gebaut mit breitem Aussenwerke, der zur Ritterzeit nichts weiter als der Dansk, die Kloake des Schlosses gewesen sein wird'.1) Fasst man hienach das über den Zweck dieser Danziger, besonders der au- einem Thurm und hohen Verbindungsgange bestehenden, Beigebrachte zusammen, so wurde kurz Folgendes festgestellt. Dieselben werden ausnahmelos nur mit Aus- drücken bezeichnet, die lediglich eine Abtrittsanlage bedeuten;2) sie finden sich nur bei stark besetzten Schloss- oder Klostergebäuden; ihre bauliche Form ergiebt sich aus dem Bedürfniss, sie aus diesen fort an ein wenn möglich messendes Wasser zu rücken, bzw. aus dem dabei fast unvermeidlichen Niveauunterschied, während die Höhe des Baues wieder seine sonst auffallende Stärke vernothwendigte. Aul die mehrerwähnte Bestimmung des Baues deutet auch seine der Stirnseite abgekehrle Lage, während diese Lage an einer Stelle, wo ein Angriff nicht zu erwarten war, zugleich gegen seine Bedeutung als die eines vorgeschobenen Vertheidigungswerfces spricht. Dagegen spricht ferner besonders der Mangel jeder Vertheidigungs- einrichtung, wie Zinnen, Scharten oder Gusslöcher, sowie gegen seine Bedeutung als Reduit und geheimer Ausgang noch besonders die weiten ebenerdigen Oeffnungen zumeist über einem das Fortkommen erschwerenden kleinen Wasser- laufe. Es liegt mithin wohl jedenfalls keinerlei zwingender Grund vor, die-e Bauten ihrer eigentlichen und ursprünglichen Bestimmung nach für etwas andere zu halten als eben für — „Danziger" in der hinlänglich feststehenden alten Be- deutung dieses Ausdruckes. Waren ihnen, was man für mehr oder weniger wahr- scheinlich halten mag, für den Belagerungsfall noch weitere besondere Zwecke ffl- ') Frfllicli, Der Scblossberg hei Graudenz (das. Hol he 1889) S. «+. *) Schon hienach kann es lediglich auf Unkenntniss beruben, wenn nach Köhler a. 0. S. 452, Anm. es lediglich eine fehlsame „Ansicht ist, dass die Danzkcr als Abtritle gedkni haben, zu welchem Zweck sie gewiss nicht erbaut sind"1. Er giebt nur allenfalls EU. „ilass sif in Friedenszeiten dazu benutzt worden sein mögen". 513 getheilt, so ist uns das doch aus jener Zeit nicht irgendwie überliefert, und kommt auch in den Bauwerken selbst auffallend wenig zum Ausdruck.1) ') Sehr überraschender Weise kommt auch Toeppen a. 0. S. 202, nachdem er vorher Milien unwiderleglich nachgewiesen, dass die Danziger immer und überall vielmehr Kloaken waren, zu dem Schlüsse, dass nach dieser Umschau der Hauptzweck ihrer Errichtung der der Be- fc>tijrang der Schlösser war. Er billigt dann „immerhin* grade die von mir oben zurückgewiesene Ansicht r. Cohausens bezüglich des Postens vor(?) der Burg, der von Innen nicht gut überseh- luren Abhänge und des Rückenfeuers, während er bezüglich der Frage des Reduits und der Flucht- felfgeoheit bemerkt, dass das in seinen Voraussetzungen nur bei einem Theile der Danziger zutreffe und für die späteren Zeiten mehr nur abstracte als concrete Bedeutung habe. plp«r, IMrgwüwnd«. 33 Sechzehntes CapiteL An der Aussenwand vorgekragte Bautheile. (Ueberbau aus Riegelwerk. Verbrei tung und Zeit. Steinerburg. Mammertshofen. Pfungen elf. Umgänge an Berchfriten. Mannigfache Aus- und Vorbauten. Erker. Balkone. Wind- laden. Bezeichnung der Umgänge. „Bretesche.*) JJesonders bei Wohngebäuden, welche ihrer ganzen Architectur nach ein- facher gehalten waren, wurden nicht eben selten auf die starken Steinmauern der unteren Stockwerke ein oder auch zwei Stockwerke in Holzriegelwerk aufgesetzt- Diese auch bei Thürmen vorkommenden Aufsätze dürften in der Regel nicht dem ursprünglichen Bau angehören. Sie bieten durch die dünneren Wände (JenVortheil erweiterten und durch hinlängliche Fenster erhellten Innenraumes und gewähren zu- gleich mit ihrem nach aussen unverdeckten Fachwerksbau eine dem Auge angenehme und malerische Abwechselung zwischen den übrigen Steinbauten. Noch wesentlich erhöht wurde dieser Raumgewinn, wenn — entsprechend dem im Mittelalter besonders in den Städten gewöhnlichen Brauche — dieser Auf- bau mehr- oder allseitig über den unterliegenden Steinbau hinausgeschoben wurde. Eine fast gleichzeitige Beschreibung eines solchen Aufbaues und zwar in der Burg Herrenzimmern am Neckar bietet die Zimmerische Chronik, Aufl. 2, Bd. H S. 28 folgendermassen: „Es het der gross steinin stock am schloss ain hitein hw>* darauf, in die rigel gemaurt und etliche schuch an allen orten ussgeladen, wie to* die alten im geprauch. Es ist aber gleichwol in sollichem werlichen stock kain jw$ gewest, sondern allain hitein büninen und deren etliche ob ainandern, und Aai ^,u durch hütein Stegen von ainem soler zum ander uf oder ab künden komtnen. W** aber im rigelwerk, ob d&n stock, so hat es die recht wonung sampt der kuchin gtW* /Jewtbig boden ist eintweders mit zigln für feur besetzt gewest, oder aber, aU iw* uhen in der kuchin, mit ainem laimin estrich beschlagen." Eine schadhafte Stelle ,u dii*sem Estrich fängt dann durch vom Heerd gefallene Kohlen Feuer und in Ir'A'/i! deHKcn brennt das Schloss ab. Da dies im Jahre 1500 geschah, während ff' u'-fiziiiirnern vom Junker Hainrich von Zimbern bewohnt wurde, ersehen wir Prof. Heyer v. Knonau. Burg Mammer tshofen in Millh. d. anliqu. Ges. In Zürich XVII Heft 5. — Krieg r. Hochleiden kennt [Militärareh. M7l nur diese und die Steinerburg als solche mit hölzernem Aufbau. Dem Obigen iufol?e ist es unrichtig, «renn er meint, dass der letztere überhaupt .nur in einzelnen Fällen* und nur bei unbedeutenden DienstioannMi- silzen vorgekommen sei. 517 Fig. 520. Das bis vor kurzer Zeit in seiner Ursprünglichkeit wohlerhaltene Bild der 'Man Theils aus solchen Ueberbauten bestehenden Behausung „eines Ritters aus von einem ausgedehnten Estrich eingenommen war. Dieser erhielt sein Licht i-irc-h eine an der ganzen Nordseite fortlaufende Reihe niedriger Fenster. Auf der Ji'nkst'ite befanden sich zwei Zimmer mit nachgespannter Holzbogendocke, deren ■ .ri««- 19' lang, 16' breit und von 8' Scheitelhöhe, mit einem Ofen versehen war. \ ,( d€*m Vorplatz in der Ecke zwischen dem Thurm und diesem heizbaren Zimmer ; ••— ein weiter Kaminschoss auf die hier befindliche Küche und den Aufenthaltsort •♦-- lifsindes schliessen. Vermuthlich führte von diesem Stockwerk ein hölzerner ') Von H. Zeller im Anzeiger für Schweizerische Alterthumskunde 1875 **J7 , dem ich bei dieser Darstellung folge, ist nachgewiesen, dass die Tradition, schon Herzog s*lr\<-*\ von Allemanien habe zur Zeit des heiligen Pirmin auf seiner Feste Pfungen Hot gehalten, :.z unbegründet ist. Natürlich hat auch der Thurm der Burg für römisch gegolten. 518 Verbindungsgang zu der Eingangsthür des Thurmes, an dessen Stelle später eine direkte Verbindung durch seine Mauer gebrochen wurde. Der Boden des gleich hohen Thurmgemaches (des Eingangsstockwerkes) war mit Kalkguss belegt. Eine Treppe führte von da in den Aufbau aus Iliegelwerk, der drei kleinere ebenso belegte Kammern nach Osten und eine vierte nach Norden enthielt, während gegen Süden der Estrich geöffnet war. Die Burg, welche hienach nur ein heizbares Wohngemach enthielt, scheint nach einander verschiedenen in Wait'schen Diensten befindlichen Edelknechten zur Wohnung und Hut anvertraut worden zu sein. Die ganze bauliche Ausstattung war gleichfalls die denkbar einfachste". Bestand der Fussboden dieses Ueberbaues, soweit er auslud, nur aus Breiten), die über die vorstehenden Balken gelegt waren, so war die Anlage zugleich nach Art der Maschikulis sehr wohl Tür die senkrechte Vertheidigung zu benutzen, und so ist auch oft genug dies ihr wesentlichster Zweck gewesen. Ein bekanntes wohlerhaltenes Bei- spiel (freilich eines städtischen Gebäudes) bietet das 1388 erbaute Kaufhau? („Conciliumsgebäude") zu Konstanz, Fig. 521. Früher in den See vorspringend, ist es an seiner äusseren Langseite und noch an den beiden Giebelseilen so weit als diese vom Wasser bespült wurden. "V unter dem Dache von solchem ausladen- den Ueberbau umgeben , über welchen Fifl 521. nocn an ^en beiden äusseren Ecken de? Balles ein ebenso ausgestatteter übereck stehender Erker theilweise weiter ausladet (vgl. den beigefügten Durchschnitt). Der auch mit Schiessscharten versehene Kirchthurm von Allmansdorf unweit Kon- stanz hat gleichfalls einen vorspringenden Ueberbau mit bretternem Fussboden zur senkrechten Vertheidigung. Dass aber auch bei Burgen an Thürmen und anderen Gebäuden solche Uebcrbaue als oberstes Stockwerk und wie beim Kaufhause mit unten ausgezackten Brettern verkleidet vorkamen , zeigen uns u. A. die gegen das Ende der Burgenzeit entstandenen Zeichnungen von Hans Burgkmeier, sowie der Berch- rit auf der Burgansieht von Konrad Kyeser, Fig. 1. Vgl. auch Grüningen,Fig.:262. - Vorgekragte Bauthcile — zunächst in Holzbau oder Riegelwerk — weiche nicht als oberstes Stockwerk von dem Dache des betreffenden Gebäudes uiil- bedeckt werden, kommen in verschiedener Weise vor, der Hauptsache nach ent- weder als vorgekragte Wehrgänge oder als kürzere, theils erker-, theils balkonarti^e Ausbauten.1) Indem die Wehrgänge auf der Hohe der Hingmaucr im 10. Gap. erörtert sind, handelt es sich hier nur um die lediglich an der Aussenseite der Gebäude für sich bestehend vorgekragten. Meines Wissens ist uns von diesen vorgekragten Holzwehren nirgends noch mehr erhalten als die Kragsteine oder — häufiger — die Löcher für die an ihrer Stelle eingemauerten , hie und da noch in Resten vorhandenen Balken. Ein weil ') Balkon (von Balken?) ist ein an der Aussenseite eines Gebäudes angebrachter im- bedeckter Auslritt, Erker ein überbauter Balkon. Mothes, Baulex. 519 mrslehender Kranz eng neben einander eingefügter Kragsteine — jeder aus drei ülier einander vorragenden zusammengesetzt — ist besonders an dem Berchfrit von Hiirhenberg (Fig, 190) erhalten. Bei der im 11. Jahrh. er- hallten Burg Rein eck am Bodensee zeigt der geringe Rest de- Berchfrits gar fünffach zusammengesetzte Kragsteine (Fig. ->22, zum Theil ergänzt). Ich halte für wahrscheinlich, ila*s die von diesen Steinen oder Balken getragenen Galerien der Itegel nach völlig geschlossene aus Balken und Brettern hcrgestelltv Bauten waren, unter deren Pultdach eine Reihe wn Fallläden durch je eine in ihrer Mitte ausgeschnittene Schießscharte, oder, unten aufgestellt, ein freieres Schiessen blatteten.*) Fehlten die Läden, so waren die Schiessseharten in der Bretterwand selbst ausgeschnitten. Das Dach (und mitunter auch vielleicht die Aussenwand) mochte dabei zum S -Imtz vor Brandgeschossen auch mit Schiefer bekleidet sein. Die Breite des Ganges niusäte das Hantiren mit der Armbrust gestatten und konnte daher nicht wohl mit.T anderlhalb Meter im Lichten betragen. Ueber der Thür, welche das Innere iL'- Gebäudes mit dem umlaufenden Wehrgange verband, findet man häufig eine /weite Reihe von Balkenlöchern zur Befestigung des Dachstuhles an dem Mauer- werk.») Mitunter dürfte dieser Wehrgang auch im Holz verband leicht aufgemauert gewesen sein. Da- rauf scheint wenigstens der Umstand zu deuten, ■U-« hie und da bei Berehfriten (z. B. vonTosters, Si-h roffenstein in Tirol Fig. 52t, etc.) der Raum /ni-M-hen den beiden Reihen von Balkenlöchern mit K.ilkputz übersetzt ist, vermuthlich doch, um ihn mit il-r ♦■henso behandelten Innenseite des Anbaues in l'-tHTeiiistimmung zu bringen. Solche aufgemauer- *• n Wehrgänge sind anscheinend gemeint, wenn i-'nh Scheigcr (Burgen S. 41) die Thürme von Wald {-2) und Hohencgg (3) „einen vorspringen- :• n Kranz mit steinernen Mordgallerien hatten." V,- kommt auch vor, dass der Thurm, soweit all- -> Mg der Wehrgang reichte, durch Einziehen der A n ->»-n Wandung um ein Geringes verdünnt er- - I..iiit. Kig. 523 zeigt den Berchfrit von Blatten im -t. Callisehen Kheinthale, 1271 erbaut und bis zu Fig. 523. !■ ii Zinnen erhalten , in der erslangcgebenen ') Der Ansicht, das* es sich dabei nur um Bauten au» Balken und Breitem gehandelt i — . mü-üni jedenfalls auch alle die sein, die — meiner Ansicht nach freilich mit Unrecht — meinen, .— jrne immer erst bei drohender Belagerung aufgeschlagen wurden. Vgl. S. 415 f. '■) Dieselben pflegen kleiner zu sein und minder eng zu sieben als die Löcher für die un- . • n Balken, da letztere das ganze Gewicht des Wchrgnnges zu tragen haben. Beispielsweise hat i. - Bf-rcbJril von Tosterti (Vorarlberg) bei einer Seitenlange v»n 13 m unten 11 weite, darüber ' t;.in«*re BalkenlOcher. 520 Weise ergänzt. Wie die Baikenlöcher und die etwas eingezogene Wandung zeigen, liess der Wehrgang den mittleren Theil der Hofseite, wo er durch drei massig grosse Fenster unterbrochen wird, frei. Der T barm steht auf der Angriffsseite frei hinter der Hingmauer. Auch sonst findet es sich, dass der Umgang nur soweit um den Thurm herumgeführt war, als solches für die Verteidigung wesentlich war, oder aber der Thurm nicht an andere Bauten anstiess. So nur auf zwei Seiten bei Thengen-Hinterburg in Baden. Nur sehr ausnahmsweise scheint es vorgekommen zu sein, dass ein Berch- frit zwei yorgekragte Wehrgänge hatte, so dass einschliesslich der Zinnen drei Reihen mit Schusswaffen rx— versehener Ver- "l ' theidiger über- , einander aufge- ' stellt werden konnten. Ein Bei- spiel bietet Schroffenstein (Fig. 524). Der untere Wehrgang schliesst sich an den Vorbau vor der Eingangs- pforte des Berrti- frits an (er würde sonst der Zugangs- thür aus dessen Innern entbeh- ren); der obere zeigt nur eine - die sonst uniere- ReihevonBalken- löchern. In sol- chem, nicht selten vorkommenden Falle fehlt es, wenn nicht der Wehrgang den ganzen Thumi umgiebt, oder man sich etwa mit eisernen in die Steinfugen getriebenen Klammern begnügen wollte, an einem Mittel, um dem oberen Theile des Vorbaues festen Halt am Mauerwerk zu geben. Es mag dahingessteltt bleiben, ob man sich dann nicht wenigstens mitunter mit einer Brustwehr begnügte, hoch genug, um gegen die Schüsse der tief unten stehenden Feinde zu schützen. Vgl, hiezu auch S. 245 f, _ 521 Selten findet man andrerseits unter der sonst unteren Reihe von Balken- liK'hern noch eine dritte. Sie diente zum Stützpunkt für das untere Ende der ürlirägen Spriessen, welche (vgl. Fig. 259 und 413) unter den Vorbau gebracht waren. Besonders auf den Thurmbildern alter norddeutscher Städtesiegel pflegen tue ausladenden Umgänge durch solche, und zwar krumme oder in slumpfem Winkel iT'-t nickte Spriessen gestützt zu sein. Wie schon angedeutet, hatten diese Wehrgange besonders beim Berchfrit vor Allem den Zweck, bei diesen, zumeist sonst nur eine blinde Mauermasse dar- stellenden Bauten ausser und zwar unterhalb des Zinnenkranzes eine zweite Reihe von Vertheidigern (Schützen) aufstellen zu können. Anderer Ansicht ist v. Essen- wein. Er bemerkt (Stadt Friesach S. 20) bezüglich des Berchfrits von Peter s- t>erg daselbst, dass die Zinnengallerie „nicht ausgekragt ist, vielmehr es scheint, als uli das Dach erst auf den Zinnenkranz aufgelegt gewesen sei. Jedenfalls — heisst is dann weiter — musste ein hölzerner Wehrgang sodann an den Zinnen ange- l'-gt werden, um im Falle eines Kampfes über das wirksamste Mittel verfugen zu können, den directen v-nkrechten Wurf von oben." Er liebt es dalier auch, beiseinen„Reconstructionen" in „Kriegs- tdukunst" die Berchfrite und anderen Thürme — so S. 82 die sämmtüchen zwölf der Burg Nürnberg — mit solchen gleich unter dem Dache hinlaufenden hölzernen Wehrgängen zu fr-ichnen, deren Construction durch Fig. 525 tviim südlichen Berchfrit der Wartburg, a. 0. S. 154 *) gezeigt wird. Ich glaube dagegen, dass .i-ich gerade bei einem Berchfrit „der senkrechte Wurf- von oben", d. h. durch die Tragbalken '!•-; Wehrganges hindurch , keinesweges das « irksanistc Kampfmittel war, da ein Feind, der sich • Mi'a an seinem Fusse mit einem Brecheisen zu r- 595 - haften machen wollte, gewiss wenig Schaden an- r-.' Iitt-n konnte. Dagegen wären durch solchen W.hrgang die Zinnenfenster, welche doch vor Allem der Vertheidigung wegen ange- • „-t waren, fast völlig zugebaut worden. Man wird denn auch fast nie unmittelbar unter ■!• u-^e'lien die Kragsteine oder Balkenlöcher für solchen Wehrgang finden. Als eine Aus- . ..ihm«.' können da auch nicht wohl die beiden Kragsteine in Betracht kommen, die sich ■■■ i d>-m achteckigen Berchfrit von Steinsberg unter jedem zweiten Zinnenfenster ' -eif-n. Sie hatten Vorbauten zu tragen, die wohl nicht viel breiter als diese Fenster ■. .>n!F*li*pM sein, um dann grade vor den Schiessacharten und Zinnenreilien der Schildmauer und ,..M Eiklhürme den Abhang — der ,zu steil ist, als dass irgendwo in der .\ähe der Burg grosse ]'■ ■' hrtrungsmascliinen hätten aufgestellt werden können' — wieiler hinab bis in den Graben zu L.'ii-ra. wo sie am Fusse de* i.6IJ m starken Mauerklotzes ohnehin kaum irgend etwas Zweckmässiges •!-n Anfangen können. Es war also in der Thal «ehr .unwahrscheinlich*, dass man für solchen K.ili .Ij.- Anbringung von 3 bis 1 Schützen reihen halle für w Ansehens werth halten sollen. Völlig a 1-ntbar aber erscheint es. dass man (zu dem Zweck) einen Wehrgang vorgebaut hätte, l>ei dem ' in Angesichts der an der Berglehne aufgestellten feindlichen Schützen nur durch eine Klappe im l'uh hinab und wieder herausklettern konnte, eine Einrichtung, die auch wohl durch den nicht :."ilnr bezeichneten .complicirteren Apparat' nicht wahrscheinlicher gemacht würde. Die Frage durfte liienach eine befriedigende Losung linden, wenn man die bezeichneten Hi't'til'Vher als das nimmt, was sie wahrscheinlich sind, nämlich die zurückgebliebenen Locher des [••up-rüstM. Mir ist ohnehin keine Schild mauer bekannt, welche Spuren eines hölzernen Wehr- .'.[..t> auf der Angrifisselte zeigte. Ausser diesen Wehrgangen i.niit-n, wie bemerkt, kürzere Aus- i:nl Vorbauten in mannichfaclier Weise vor. Sie waren, soweit sie I !'-r zunächst zu behandeln sind, •■ iimist nur aus Balken und Bret- i-rn gezimmert, immer bedacht i.iid entweder ringsum geschlossen ■*■ r zwischen der Brüstung und _ ■-, ■ini Dache offen. Ihr Platz war fl9-527. Fig. 528. l-i Itingmauern und Thürinen in FlQ. 529. ■:• r Kegel in der Höhe, bei Wohn- .-■ !'."i>i in"desaiigrenzendenschweizerisi-ben .11. hell« Kaiserstuhl(Fig. 'rl'.il Die -. ij'-rkerdes Pfennigthurms zu Strass- 524 bnrg(Fig. 530) geslatteten sowohl durch die Falläden nach den Seiten, als durch den Fussboden nach unlen zu schiessen. Ein ebensolcher Erker rindet sich an einem Thorthurin des elsässischen Ortes Wangen auf der Eingangsseite. Geräumigere, rings ge- schlössen aufgemauerte Aus- " " ~~ """^ bauten, wie der uns nur noch im Bilde erhaltene des Wohn- gebäudes der St. Gallischen Burg Ib e rg {Fig. 531), raoch- i, ten in Friedenszoiten zugleich als Wohnraum dienen, wäh- rend der überdachte Balkon riQ jj^ Fig. 532 an dem westlichen -. cji WohnbauvonRunkelstein '* bei Botzen an einer Stelle angebracht ist, die es ohne Zweifel lässt, dass er lediglich zum Genüsse der frischen Luft und der Aussicht zu dienen hatte. Bei dem Palas von Rathsamhausen im Wasgau (Fig. 533) lassen die Balkenlöclier das vormalige Vorhandensein einer längeren Gallerie und tiefer eines schmäleren Vorbaues erkennen, die, der Angriffsseite zugekehrt, auch zur Verl hei- digung eingerichtet gewesen sein mögen, übrigens. ■ wie die zum Theil vermauerten Zugangslhüren zeigen, schon vor Verfall der Burg nicht mehr er- halten waren. In noch mannigfaltigerer Weise Hg.533. zeigt uns endlich Fig. 534 — Dorneck, Cant. Basel, nach einem Kupferstich des 16. Jahrhundert — die Anwendung dieser Ausbauten bei Burgen. Vgl. auch Fig. 413, 259, 262 und 5(>0. Bei letzterer Burg weisen die geschweiften Giebel der mit. Maulscharten versehenen Holzerker auf die Renaissancezeil hin Flq.53*. aar, Fig. 5: Coli Heben (Fig. 555) hatte einen hölzernen Vorbau mit Maulscharten, der zu- ;l. ji h nach Art einer Pechnase zur senkrechten Verteidigung des in den Burghof führenden Thores diente. Wie hier im Zusammenhang angefügt »•■rilen mag, finden sich ausser diesen in ein- f.nh-tiT Weise wesentlich aus Holz hergestellten Anhauten an besser ausgeslatteten Palasen im li deren kleine, lediglich von der Breite uiu-s, eventuell zur Thür erweiterten Fensters «ml ganz aus Stein hergestellt. Dieselben -'heinen der Regel nach oben und an den beiden Stilen geschlossen gewesen zu sein und sind daher eher als Erker denn als Balkone zu U-ieichnen. Zum Theil, so jedenfalls Fig. 535 und 536, haben diese Vorbauten nur die Bedeut ung von Fenslerblenden oder W i n d I a den zum vermehrten Schutz der -hl echt verwahrten Oeffnungen gegen / ■li- Unbilden der Witterung, wie solche ..mli aus Brettern hergestellt wurden vl.Müller-MothesArchäol.Wtbch. \"*>\. Fig. 535 zeigt die Aussen- und />.■:, '-nansicht eines solchen aus Ziegeln .'ir^i-i-tt'llten von Hi Ugartsberg an spätgothische Pernstein in Mähren aus- „■• -t.ittvt. Der Berchfrit hat oben deren acht, noch • c hr der umfängliche Palas, darunter mehrere ■ r grosse Saal. — ■ Die vorgekragt en Wehrgänge, Dacherker und :.i;«-|ie wesentlich zur Vertheidigung bestimmten i':-(^;«.ulen werden wir gleichfalls zu den in Folge der Kreuzzüge in Aufnahme ge- .• i ri»*-nen Neuerungen zu zahlen haben1). Zugleich mit der vervollkommneten V.ifT*: der Armbrust, lernten die Kreuzfahrer, wie die Ruinen ihrer in Syrien er- . f.i.-t«-n Wehrbauten zeigen, den Werth der bis dabin im Abendland« ganz Fig. 536 Fig. 537. Fig. 538. ') So auch Krieg i. H. h 117 und 3UÖ f. vernachlässigten Bestreichung der Mauerseite und des Mauerfusses durch steinerne Wehrgange (Ma- schikulis) und Erker schätzen, und so bezeugen auch für Frankreich Viollet-Le-Duc (Dict. VI S. 196 ff.) und Rey (Etüde, S. 15) dass die*- Vorrichtungen dort im 13. Jahrhundert, bezw. gegen das Ende desselben, vorkamen.1) Die Deut- schen waren aber den Franzosen in der Kunst des Burgenbaues keinesweges voraus. Fig. 539. v. Essen wein, der, wie schon gezeigt, den Wehrgängen und hölzernen Vertheidigungserkem eine besonders hohe Wichtigkeit beimisst, glaubt auch, dass deshalb ihre Verwendung besonders bei „mit Luxus gebauten* grösseren Burgen eine „sehr frühe', jedenfalls in das 12. Jahrhundert zurückgehende war (a. 0. S. 84) und beruft sich (ebd. S. 245) darauf, dass steinerne Consolen für hölzerne Erker mit offenem Boden nicht nur am Thurm des Steinsberges, sondern „auch an anderen Bauten des 12. Jahrhunderts gefunden werden." Der Bau des Steinsberger Berchfrites ist aber wegen seines spitzbogigen Einganges sehwerlirli schon in das 12. Jahrhundert zu setzen, während die anderen angeblichen Beispiele nicht genannt sind. Letzteres ist auch der Angabe Köhlers (a. 0. S. 469) ent- gegenzusetzen, dass „die hölzernen Hourds vor Ende des 12. Jahrhunderts im Abend- lande sich nicht mit Bestimmtheit nachweisen lassen." — Seit Krieg von Hochfeldens Vorgange2) pflegt bei Behandlung der vorge- kragten Wehrgänge hervorgehoben zu werden, dass wir eine gleichzeitige bestimmte deutsche Bezeichnung für dieselben nicht haben. Es ist das jedoch nicht eine su „auffallende Erscheinung", wie v. Essen wein, Kriegsbauk. S. 244 meint, son- dern eine solche die sich fast bei allen anderen Bestandtheilen unserer Burgbaulen ebenso zeigt; derselbe Bostandtheil kommt unter verschiedenen Bezeichnungen vor und diese Bezeichnungen ebenso wieder in verschiedenen Bedeutungen. Krieg v. H. bemerkt a. 0. S. 378, dass er in alten Strassburgischen Rech- nungen das Wort „Umgang" als synonym mit dem von ihm sonst gebrauchten Aus- drucke „Hurden-Gallerie" gefunden habe. „Umgang" oder „Umlauf" bedeutet aber ebensowohl den auf der Ringmauer selbst hinter dessen (gezinnter) Brüstung hin- laufenden Welirgang. „Hurden-Gallerie* ist im Uebrigen aus zwei Worten zu- sammengesetzt, die — nach gewöhnlicher Meinung — wesentlich dasselbe bedeuten. Jahns, Gesch. d. Kriegswesens, 658 gehraucht daher für diese „ fortificato- rischen Holzbauten" den Ausdruck „Hürden* allein entsprechend den französischen hourds (vgl. die obigen Sätze aus Rey, Etüde) und dem mlat. hurditium. Obgleich nun Jahns a. 0. S. 65!) bemerkt, dass „die hölzernen Hürden auch nachdem w im 14. Jahrhundert fast überall (?) durch solche von Mauerwerk ersetzt waren, i« deutscher Sprache nach wie vor Hürden hiessen" , sind mir Beläge hiefür bisher nicht bekannt geworden. Jahns beruft sich auf die Erklärung des mlat. Ausdruckes ') Rey rechnet a. 0. unter die „prineipaux emprunts faits ä ) 'Orient l'application tlc echauguettes en pierre que nous ne verrons apparaltre en France qu'a la fin de Xltle sitcle et qui etaient dessinees en Syrie, ou le bois de charpente est assez rare, ä suppleer aux hourds qui. en Eo- rope, fonnaient a cetle epoque le complöment indispensable (?) de toule fortifleation." ') Vgl. Anm. zu Hefner u. Wolf. Burg Tannenberg S. 72, MilitBrarch. S. 37». 527 hurdicium bei Du Cange, aus welcher jedoch hervorgeht, dass man darunter viel- mehr hölzernes Flechtwerk (Faschinen) oder Palissaden verstand1), wie auch nach Lexer (Wörterbuch) hurt, hurde die Grundbedeutung eines Flecht- workes von Reisern, nie aber die eines vorgekragten Wehrganges hat. Letz- teren als „ Hurde41 zu bezeichnen, ist mithin, so sehr der Ausdruck sich durch seine Kürze empfehlen würde, nicht gerechtfertigt. Auch bei den Minnesängern findet -iVh nach Schultz (Hof. Leben I 28) ein deutscher Ausdruck dafür überhaupt nicht. Es fehlte eben, wie schon bemerkt, an einem Ausdruck, der lediglich «iiise vorgekragten Wehrgänge bezeichnet hätte, wohl aber finden sich allgemeinere Ausdrücke, wie die wer, das gängle, die eventuell durch nähere Bezeichnung •Mit durch den Zusammenhang zeigen, dass jene Wehrgänge darunter verstanden wurden2). Man wird daher mit einem umständlicheren Ausdrucke wie der hier »rebrauchte „vorgekragter Wehrgang* zufrieden sein müssen* der zumal, wenn die ohnehin bei uns verhältnissmässig sehr seltenen gemauerten Falllochreihen als „Ma- x-hikulis* bezeichnet werden, nicht missverständlich sein durfte. Köhler braucht a. O. dafür die Bezeichnungen „überhangende Wehr, Hürden und Ueberzimmer14. I>»*r erstere Ausdruck ist mir als ein alter nicht bekannt. Als „Ueberzimmer oder Au-srhussu bezeichnet v. Cohausen (Alterthümer im Rheinland, S. 57) tMin-n auf die Ringmauer gesetzten vorgekragten Erker von der Form eines kleinen Hauschens — so erscheint er in dem beigefügten Burgenbilde — also wohl jeden Erkt*r überhaupt. Ueberzimber bedeutet nach Lexer a. O., ähnlich wie ueberkaus H*»Tschu£i ueberbu, nur, was auf das Fundament gebaut ist, den oberen Theil '-m»s Baues, in zweiter Linie diesen, wenn er über den unteren Theil hinausge- nVkt ist8), während ein Erker nur ein verhältnissmäsig kleiner Ausbau, oft schon tu halber Höhe der Wand angehängt, ist. Das Wort „Ausschuss" (üzschuz) kennt Lexer auch nur in der heutigen Bedeutung einer Commission von Berathenden, '.ihrt dagegen für üzschiez im Sinne eines vorspringenden Baues eine Stelle an4). • Au^schiessen* (üzschiezen) hat unter mancherlei anderen Bedeutungen auch die *\*< Wortes hinausragen, vorgekragt sein, und so kommt in Konr. v. Würzburgs Trojan. Krieg 25149 vor: Vit erker uz geschozzen Waren oben an der wer e. Dar *.*»* snz der schützen here Mit arembrusten und mit bogen. Ich sehe hienach keinen '•rund, weshalb nicht auch wir für die hier behandelten Ausbauten den seit Alters ') v Hurdicium cratis lignea, qua obducebantur moenia ne ab arietibus vel missilibus lapidi- ' <.- vel paii in fossatorum marginibus infixi, ne statim ad moenia accessus pateret. Anglis hur die ■- *".it<»nico hyrdt cratis plestrum vel a teutonico hvorde, hör de, bürde." •) Die „wer umit den Tueren" (vgl. Gap. Belagerung) oder Speth, Constantinisrh- r» . Nogige Ehrenpforte (Gonstanz 1733 S. 139;, nach welcher bei der Belagerung von Kon- • ■•»* «iurrh die Schweden 1633 „da s Gängle so umb den (schon halb zerstörten) Thurm oben* •. * r * « *'h her umb zohe, gegen den l1eind hiiutuss wegen vielfältigen Schiessens auch gantz zer~ • «' n uftd abgefallen*1 int. ") 1517 wurden von der Burg Wolfstein im Isarthale urkundlich (angef. Gartenlaube . - «1. .*>:£&) .das Ueberzimmer und Aasladung um und um niedergelegt, desgleichen die Fächer ab- '.#. li#«n.* Nach v. Loeffler, Gesch. der Festg. Ulm S. 23 wurden Vorbaue mit senkrechten * . ,—---#- harten, Maschikulte auf überwölbten Tragsteinen ruhend, ausser „Letzen* auch „Ueber- ■: »i.»T* i Uberzimber) genannt, da dieselben meistens auf der gegen die Stadt gerichteten Seite aus i . i,.#-rw«?rk bestanden. 4i Nach d. Anz. d. Ger man. Mus. 17, 75: „die üz*chiesse des burghuses und zwingen , ,n •* Srhiez wird die Giebelseite eines Gebäudes genannt. 52g allgemein gebräuchlichen Ausdruck „Erker* gebrauchen sollten, zumal derselbe aus- nahmsweise auch kein vieldeutiger ist.1) Zur Unterscheidung von den kleiner und zierlicher aus Stein hergestellten Erkern, mag man sie allenfalls noch als „ Holzerker* näher bezeichnen. Ein lediglich mit Brustwehr und Dach versehener Ausbau mag daneben als „überdachter Balkon" bezeichnet werden. Im Mittelalter kommen dafür vereinzelt noch die Ausdrücke line und walke vor.2) Hieher gehört auch der Ausdruck Bretesche (breteche), einer der viel- deutigsten und unbestimmtesten, die wir im mittelalterlichen Befestigungswesen haben. Nach Schultz a. 0. S. 21 versteht man darunter „die Holzthürme, welche die Palissadenreihe ebenso beschützten, wie die Mauerthürme die Annäherung an die Courtine abwehren."3) Nach Jahns a. 0. S. 660 hiessen so die Hürden auch nachdem sie in Mauerwerk ausgeführt wurden. Köhler a. O. S. 454 behauptet, dass breteche immer ganz dasselbe bedeutet habe wie Erker und somit im 12. und 13. Jahrhundert ein geschlossenes Zimmerwerk, Thurm, Blockhaus oder Tambour im heutigen Sinne vor dem äusseren Grabenrande4), aber auch den an die Mauer gehängten hölzernen Kasten, schliesslich den in Mauerwerk ausgeführten Nischenbau vor der Mauer. Ungefähr das Gegentheil bedeutet nach Krieg v. H. a. 0. S. 371 der Ausdruck, nämlich (nur) „während des Breschelegens von den Vertheidigem erbaute hölzerne, oben mit einem Umgange versehene Abschnitte hinter der Bresche und zur Rechten und Linken an die noch aufrechte Ringmauer sich anlehnend." Ausserdem aber bedeutet (vgl. Müller und Mothes, Archäol. Worte rb.) Bre- tesche noch ein Ausrufergerüst — daher bretequer = bekannt machen — die Ge- richtsbühne, ein vorstehendes Dach, kleines Wachtthürmchen (echauguette), das be- wegliche Schutzdach bei Belagerungsarbeiten („testudines quas gallice brutesches appellantu) u. s. w., Grund genug, von dem heutigen Gebrauche dieses unklaren Wortes, von welchem wir ohnehin keine deutsche Form haben,5) ganz abzusehen. ') Nach Kohler a. 0. S. 454 bedeutet Erker zwar „im 14. Jahrhundert den halbrunden, hinten offenen Thurm", doch wird keine Belegstelle angeführt. Schultz a. O. I. 25 meint, dass ärker ungefähr die Bedeutung von Pechnasen hat, zumal wenn es (Lexer I 92) vom mlat arcora, Bogenbau (arcus) abzuleiten sei. Pechnasen waren indessen zwar auch Erker, aber so winzige, dass in ihnen keine „Schützen mit Armbrüsten und Bogen" sitzen konnten, v. Essen wein endlich halt a. 0. S. 214 für möglich, dass unter Erker (von arcus = Bogenbau) „auch eine der ganzen Läng« der Mauer nach laufende Ausladung verstanden sei.* Dafür fehlt aber jeder Anhaltspunkt, wie denn auch meiner Ansicht nach das Wort jedenfalls vielmehr von arca = Kasten, Kiste, enge Zelle, abzu- leiten ist. B) Vgl. Schultz, Höf. Leben I 109. Zum Schutz gegen den Wind wurden Teppich* vorgehängt (Ulr. v. Lichtenstein, Frauendienst 331, 13) ein Beweis, dass die Line an den Seiten offen war. ') Als Belegstelle wird nur angeführt Ann. Pisani 1157: Circumierunt totam urbm Pi- sanam et Kinticam ligneis turribus et castellis et bretischis, eine Stelle, die indessen keine Erklarnnf des Wortes enthält* *) Guil. Armor, De gestis Philipp! Augusti 1203 (Belagerung von Gaillard): et fabrkaai bretaschias duplices per Septem loca castella videlicet liynea munitissima . . . circumdata fossis du* plicibus . . . implevitque hominibus armatis. Es Wäre schwerlich der Beweis zu führen, dass man ein allein stehendes castellum munitissimum auch als „Erker" bezeichnet habe. •) TTm so weniger dürfte dasselbe, wie auch vermuthet wird, von dem deutschen Wort? „Brett*1 abzuleiten sein, wenngleich es richtig sein mag, dass (Müller und Mothes a. O.) seine älteste und Hauptbedeutung mit Brettdach, Brettverschlag identisch ist. Italienisch heisst es bretesca, eng- lisch bretise u. s. w. Siebzehntes Capitel. Brunnen, Cisternen, Wasserleitungen. ■Tiefe Brunnen. Einrichtung der Cisternen. Wasserzufuhr von aussen. Unterscheidungsmerkmale i"n Brunnen, Cisternen und Verliessen. Cisternen in Thflrmen. Brunnenthurm. Wasserleitung.) Besonders wichtig war es natürlich für die Burgbewohner, auch im Falle einer Belagerung keinem Wassermangel ausgesetzt zu sein. Die Ausstattung •i'-r Burgen mit einem Ziehbrunnen bildet daher durchaus die Regel, und so wert- voll erschien der gesicherte Bezug wenn möglich reinen Quellwassers, dass man ***lbst bei hoch auf hartem Fels angelegten Burgen die ebenso mühevolle als kost- spielige Herstellung eines bis zu mehreren hundert Fuss tiefen Brunnenschachtes Ks auf einen ausreichlichen Quellspiegel hinab oft nicht scheute. So wird die Tiefe •I-* Burgbrunnens auf Stolpen (Sachsen) zu 95,6 m, auf Neuhaus (bei Mergent- h'im) und auf Helfenstein (bei Geisslingen) zu 100 und desjenigen auf der Har- burg (a. d. Warnitz) zu 128 m angegeben. Von einigen solchen tiefen Brunnen, ?».-ht die Tradition, dass dieselben ebenso viel gekostet haben als der ganze übrige Birgbau, und das erscheint kaum übertrieben, wenn wir wissen, dass z. B. der 1M>5— 7 gegrabene und mit Quadern ausgemauerte Brunnen auf Homberg (be- Fritzlar), der allerdings eine Tiefe von ca. 150 m erreicht, trotz des damals noch .vili'-n Geldwerthes 25000 Gulden gekostet hat.1) Unter solchen Umständen kann es nicht Wunder nehmen, wenn in nicht ••r»«-n seltenen Ausnahmefallen, hoch gelegene Burgen — und unter ihnen selbst • ;n^ grosse Hofburg, wie die Wartburg — sich mit einer Cisterne zur An- -.uurnlung des Regenwassers begnügen mussten. Fig. 540 zeigt (die Wölbung von der jetzt offenen Seite aus von unten ge- -* heil) eine sorgfältig gemauerte Anlage dieser Art, die, 3,45 m im Durchmesser \-:t, auf Hohrappoltstein im Wasgau fast vollständig erhalten ist. Das im - /i**itel des Kuppelgewölbes ausgesparte viereckige Einsteigeloch ist von vier flachen ii|»f»en eingefasst, die am Rande des senkrechten aus Quadern aufgemauerten f) Der berühmte Brunnen der sächsischen Festung Königstein, wohl der tiefste, welcher -1 "rl, ist, vergleichsweise bemerkt, 187 m tief (einschliesslich 17 m Wasserstand), und soll an dessen --t^llung 40 Jahre lang gearbeitet worden sein. , . p»rt Bvi«Btude. 34 530 Schachtes auf unten abg einmieten Widerlagsteinen aufstehen. In gleicher Höhe mit Letzterem, 75 cm tiefer als die links sichtbare Zuflussöffnung, mündet das (nicht bei allen Cisternen vorhandene) Ablaufrohr, durch welches ein höherer Wasserstand verhindert wurde, während eine engere Ver- tiefung im Boden zur sorgfältigen Sammlung des etwa zu Ende gehenden Wasservorrathes diente. Die aus Tuffsteinen schön gemauerte Cisterne von Lichtenstein (Mittelfranken i hat ca. 4 m Tiefe. Eine Cisterne, ausgehauw in den schmalen Sandsteinblock, der die Burg- ruine Hohenfels (unweit Niederbronn im Elsass) trägt, ist kreisrund mit 2 m Durch- messer und noch 3 m tief. Die auf der Oberfläche des Felsens zu sammelnde nur c:fl 5^q geringe Regenmenge wurde durch ausgehaaene "' ' Rinnen der Oeffnung zugeführt. Dasselbe System offener Zuleitungsrinnen findet sich bei dem Wasichenstein, Drachenfels und anderen auf Sandsteinblöcken er- bauten Burgen. Bei der Cisterne der Wartb urg war (schon vor 1442) inmitten derselben in Art eines Brunnens eine Aufmauerung von 3 Fuss Durchmesser und 36 Fuss Höhe gemacht, dann rings um dieselbe die Cisterne mit Schutt und Sand ausgefüllt, durch welchen das mittelst Leitungskanälen zugeführte Wasser fiRrirt in den künstlichen Brunnen gelangte.1) Zwei (im 16. Jahrhundert beseitigte, also alten) Cisternen auf der Dillenburg, waren von Holz und gleichfalls mit Sand gefüllt, während ihnen das Regenwasser (dies ebenso in Speckfeld und sonst) durch bleierne Dachrinnen und weiter unter dem Pflaster des Hofes durch eiserne Röhrm zugeleitet wurde. (Ann. des Nassauer Vereins X 236.) Zur Hebung di-; Wassers diente — so auf der Wartburg — zumeist die Vorrichtung eines Seh- brunnens. Mitunter — so auf Schloss Lenzburg (Cant. Aargau) — wurde das Regenwasser in ein weiteres unbedecktes Bassin geleitet. Auch auf D a h n ist ein offenes viereckiges mit Wasser gefülltes Bassin ausgehauen (vgl. S. 312). Andrer- seits wurden die Cisternen oder Brunnen zum gesicherten Bezüge, bezw. auch wohl zur besseren Erhaltung des Wassers unter anderen Burggebäuden angelegt, so bei Kirburg, Gutenfels und Sauerburg, In Spantekow findet sich ein Brunnen (bei b, Fig. 616) in den unter dem Ringwalle sich hinziehenden Kasematten, hei Schönburg an der Saale in dem langen und schmalen Baue, der die Hauptburg von der Vorburg scheidet. Uebrigens mochte das Cisternen wasser für den Nothfall genügen und viel- leicht für einen solchen aufgespart werden. In friedlichen Tagen wurde den mit Quellwasser nicht versehenen Burgen solches regelmässig von aussen zugeführt, zu- meist mittelst eines Esels, wie denn bei manchen Burgen noch ein schmaler und steilerer „Eselweg" neben der Burgslrasse erhalten ist. Die Wasserzufuhr wurde ') v. Bitgen, War t burgfuhrer 223. Nach Viollel-Le-Duc hatten (in Frankreich! W .tili» mittelalterlichen Cisternen ein mit grobem Sand und Kohlen gefülltes Klärtmgs Decken (eitern» iir durch welche das Wasser zunächst geleitet wurde. Auf unseren Burgen war das stugenschemlkb selten der Fall. _ 53j dann auch geeigneten Falles vertragsmässig geregelt. So musste 1462 der Amt- iii.uin der hessischen Burg Biedenkopf vertragsmässig einen Knecht halten, um vi freilich auch zweifelhaft sein, ob man es nicht vielmehr mit einem vertieft ..ii^r«-hauenen Verliesse zu thun habe. Dasselbe pflegt jedoch dann die Form ».r»*r Flasche mit ganz kurzem Halse (das Einsteigeloch) zu haben, so z. B. auf rifjrjrstein (Nordböhmen). Auf dem Felsen von Hohenfels (Nordwasgau) sind / n ei solcher kreisrunder Behälter eingehauen : der eine, *1 m weit und (noch) 3 m \» f wird schon durch seine Zuleitungsrinnen als Cisterne, der andere, 4 m tief, .lrrli eine seitliche Lichtspalte als Verliess gekennzeichnet. Auf Felsen mit sehr j- /ifijrer Oberfläche ist eine Cisterne immerhin nicht wahrscheinlich. Die Lage des Brunnens oder der Cisterne musste, wie bemerkt, vorzugsweise r:- dem Gesichtspunkte gewählt werden, dass bei einer Belagerung der ungehinderte \Va--erbezug möglichst lange gesichert blieb. Es liegt daher nahe, hiebei an den .i.t ersten Raum des Berchfrits selbst als des voraussichtlich letzten Zufluchtsortes ;--r Umlagerten zu denken, zumal das diesen Raum fast immer einnehmende Ver- •) Vgl. Wilhelmi, Begehr, u. Gesch. der Bur^r. St. 8. 7. *j Gottschall Bd. III. 532 Hess mit dem Berchfrit als solchen im Grunde nicht in notwendigem Zusammen- hange steht. Oberst v. Cohausen1) sagt in Bezug darauf: „Eine Cisteme haben wir, so nützlich es auch wäre, nicht hier gefunden, sondern dieselbe liegt neben dem Thurme." Beides dürfte, wenn im allgemeinen Sinne gemeint, nicht wörtlich zu nehmen sein. Es giebt in der That Burgthürme, wenn auch vielleicht nicht gerade Berch- frite, welche zu unterst ein Wasserreservoir enthalten3), und andererseits liegt Letz- teres, wenn überhaupt ausserhalb, nicht immer nahe neben dem Thurme (Berchfrit). Hieher ist es wohl nicht zu rechnen, wenn eine im Erdgeschoss mancher Berch- frite — so desjenigen von Steinsberg (in Baden) — in den Felsen gehauene Vertiefung (ca. 3' tief und 1' breit) nach Ansicht Krieg von Hochfeldens8) „vielleicht für die Aufbewahrung des Wassers" bestimmt war. Ihr Zweck wird — hier im Boden des Ver- liesses — vielmehr eine oberflächliche Besei- tigung des Unrathes gewesen sein.4) Dagegen scheinen die Kreuzfahrer das Vorhandensein eines Wasserbehälters im Fusse von Thürmen sehr wohl zu schätzen gewnsst zu haben. Rey theilt in Monuments de l'architecture militaire des croises Fig. 5*1. Abbildungen von Festungs- wie von isolirten Wachtthürmen (Fig. 541) mit, aus deren Erd- geschoss" eine senkrechte Oeffnung in einen kellerartig aus dem Felsen gehauenen und zur Hälfte mit Wasser gefüllten Raum führt. ') Bergfriede S. 30, ') Bezüglich des Berchfrits von Hohlenfels (Nassau) bemerkt übrigens v. Cohausen (Wehrbauten S. 37) selbst: .Der Thurm ... hat kern eigentliches Verliess, sondern einen run- den jetzt noch 34' tiefen wasserlosen Brunnen.* Da indessen Wasser eben nicht vorhanden ist. dürfte der Beweis schwer sein, dass es sich hier ausnahmsweise um einen Brunnen anstatt eines Ver- ■iesses bandle. Die anscheinend unter das Thurm f und ament hinabgehende Tiefe des Schachtes ent- scheidet hierin nichts (vgl. S. 219). Andrerseits bietet das .Einsteigeloch* keine Besonderheit und ein anderweitiges Verliess ist mir auf der Burg nicht bekannt, während ein verschütteter Brunnen neben dem Berchfrit in einer Nische der Schildmauer liegt. Auch berichtete mir der die Barg be- wohnende Jäger, dass er im Grunde des Schachtes Gegenstände gefunden habe, die jedenfalls mf eine Benutzung desselben als Verliess deuteten. ') Militfirarchitectur S. 95. *) Vgl. auch Cori .Bau- u. Einrichtung* S. 57: .In manchen Verliessen findet nun im Fussboden eine kleine Vertiefung, welche zugedeckt werden konnte, und vielleicht für die un- nennbaren Bedürfnisse der Gefangenen bestimmt war." Ebenso Useuer, Beiträge zur Ge- schichte der Ritterburgen (Frankfurt 1859) S. 4 Anmerkung, in Bezug auf das unterste .In früherer Zeit wohl zu einem Gefängniss benutzte" Gewölbe eines allen Hauerthurmes zu Bergen: .Eine Oeffnung am Boden führt in ein kleines Gewölbe, wahrscheinlich zur Aufnahme von Unrath bestimmt." 533 Mit den mancherlei anderen militärarchilectonischen Errungenschaften der Kreuzzüge ist denn auch diese direkte Verbindung eines Wasserbehälters mit einem festen Thurmbau wenigstens in einzelnen Beispielen in Deutschland zur Anwen- dung gekommen. 1) In Bezug auf eigentliche Berchfrite sind mir solche Beispiele nicht mit Sicherheit bekannt geworden2) (vgl. oben), doch dürften solche bei österreichischen Burgen mehrfach vorkommen. So bemerkt wenigstens Scheiger8) in Bezug da- rauf: „In ihrem Innern trifft man in der Regel ein unterirdisches Gemach, nur durch ein Loch im Gewölbschluss zugänglich und bisweilen einen Brunnen, eine Cisterne enthaltend. (Scharfeneck bei Mannersdorf)". Und bei Cori4) heisst es von dem Berchfrit, wenn er, besonders in Burgställen, als einzige Familienstätte diente, gar: „Das unterste Geschoss enthielt in der Regel einen Brunnen oder eine Gsterne.41 Häufiger ist auch im übrigen deutschen Sprachgebiet der Schutz eines Brunnens durch einen darüber gebauten Thurm überhaupt. So in der Traus- nitz bei Landshut6) und in Earlstein (Böhmen). In letzterer Burg steht der nach aussen halbrund vorspringende Wasserthurm (n, Fig. 604) auf einem äussersten Ftlsvorsprung. Ein grosses Schöpfwerk in demselben reicht tief ins Thal hinunter. Der Brunnen geht bis an die Thalsohle, und zu unterst führt in denselben ein hori- zontaler Stollen hinein, theils um Wasser zuzuführen, theils um möglicherweise einen Ausfall machen zu können.6) Andere schreiben übrigens solchen seitlich in den Brunnen führenden Stollen «He Bestimmung zu, einen Zugang für die Reinigung des Brunnens zu bieten. Wohl mit Unrecht, da es hiezu eines so mühsamen Werkes schwerlich bedurfte. Ebenso unhaltbar ist die Idee Scheiger' s a. 0. S. 46, dass diese Seitenstollen dazu 'iienen sollten, „sich dem Brunnen, der oft in der Vorburg lag, auch nach Erober- ung dieses Theiles nähern zu können." Eine Burg, die einen Brunnen oder Cisterne *'«-d Jülich in der Vorburg hatte, dürfte kaum dagewesen sein, und ein Wasserschöpfen allein von solchem Seitenstollen aus wäre auch wohl mindestens recht unbequem £..*wesen. (Vgl. auch weiter unten.) Aus dem vorhin angegebenen Grunde musste der Brunnen (bezw. die Ci- -'.••me) — oder, gab es davon mehrere, doch einer derselben — thunlichst inner- *) Weit allgemeiner scheint dies in Frankreich der Fall gewesen zu sein. Viollet-Le-Duc *:i«rt Dict rais. VII 567 geradezu: Jl n'est guere besoin de dire, que les toars des chäteaur, les don~ •t«4, ctaienl munis de puüs creuses et recetui avec le plus grand soiti Le donjon de Coucy . . . '~fi4+roMp de tours de la citi de Carcussonne possedent des puits. Der Donjon von Coucy stammt aus >ni Anfang des 13. Jahrhunderts, und ebenso durften mit den Stadtthürmen von Carcassonne die .-m beQ. Ludwig erbauten gemeint sein. In den umfänglichen französischen Donjons war freilich j- h eher AnUss und Raum zur Anlegung eines Brunnens gegeben als in den engen Thürmen '.!-*-her Burgen. ") In dem sechseckigen Thurme, den einer der beiden Felsen von Frundsperg (Freunds- .«-»M im Wasgau trägt, befindet sich nach Kraus, Kunst und Alterth. in Elsasslothr. I 67 .*-i:i «4-liAoer in den Felsen gemeisselter Brunnen*. ') Burgen und Schlösser Oesterreichs u. d. Enns S. 41. 4) Bau und Einrichtung S. 160. *) Jahns, Gesch. des Kriegsw. S. 616. •) Prof. Fr. Schmidt in den Mitth. d. K. K. Centr.-Comm. 1870 S. LVIU. Ucber .< h« Seitenstollen als Fluchtausgänge s. Gap. 18. 544 stecke, 1) einen engen Zugang zu einem Abtritt, a) Verbindung zwischen zwei Kellern,8) einen Abzugskanal4) und dergleichen vielleicht halb zerfallene Anlagen mehr.6) Dass verborgene unterirdische Ausgänge bei Burgen immer nur verhältniss- mässig seltene Ausnahmen waren, ergiebt sich auch daraus, dass wir aus zahl- reichen uns erhaltenen Berichten kaum jemals etwas Anderes erfahren, als dass mit Einnahme einer Burg auch die Insassen derselben in die Gewalt der Belagerer fielen. Die Häufigkeit ihres Vorkommens scheint daher v. Essenwein zu über- schätzen, wenn er (Kriegsbaukunst S. 167, 172 u. 64) nicht nur vermuthet, dass im Berchfrit des Petersberges über Friesach ein in den Felsen gehauener Schacht der Anfang eines Fluchtweges war und dass auch der Berchfrit der Nie- derburg zu Rüdesheim solchen Schacht zu einem unterirdischen Ausgang enthielt, der unter dem die Burg umgebenden Rheinarm hinweg „wenn nicht irgendwo im Freien wohl im Thurme der Oderburg mündete," sondern auch bemerkt, dass die ähnliche Vertiefung im Berchfrit von Steinsberg „jedenfalls (!) ein zur Flucht dienender geheimer Ausweg war, von welchem nach dem Fusse des Berges und darüber hinaus Gänge führten." „Solche Gänge44 — wird da hinzugefügt — „waren für das Vertheidigungssystem der Burgen von grosser Wichtigkeit, weil sie, nur Wenigen bekannt, nicht blos im schlimmsten Augenblicke zur Flucht dienten, sondern es auch ermöglichten, hinter dem Rücken des Belagerers mit der Aussenwelt zu verkehren, während sie doch für die Burg selbst keinerlei Gefahr boten; denn ohne Mithülfe von innen konnte man in dem Schacht nicht empor- klimmen, und selbst, wenn ein Feind in den Innenraum des Thurmes gelangt wäre, war es noch immer nicht möglich, dass er irgend welchen Schaden gestiftet hätte. Meist (!) war es aber auch nicht blos ein einzelner Gang, der von dem Schachte ausmündete, sondern deren mehrere, in denen sich verirren musste , wer den Weg nicht genau kannte.44 — Aus dem Steinsberger Thurm führte Jedenfalls44 überhaupt kein unterirdischer Gang6) und für das angeblich „meist44 vorkommende Labyrinth richtet. Wenn sich indessen eine künstliche Bearbeitung an den Schachten der Oberfläche nicht findet, so sind doch auch diese seinerzeit jedenfalls, überbaut, als Keller, Verstecke und allenfalls Verliesse benutzt worden. *) Ein solches ist z. B. der angebliche Ausgang eines von der Ruine Greifenstein in den Keller eines Hauses der Stadt Blankenburg hinabführenden Ganges. Vgl. Haushalter, Anlage mittelalt. Burgen (Rudolst. 1881) S. 22. ') So im Landgrafenhause der Wartburg. Vgl. v. Ritgen, Föhrer. (Leipzig 1868) S. 81. *) Koch, Wtbg. Ritterburgen, Ruine Zavelstein. *) Vgl. Birlinger im Anz, d. Germ. Museums 1858 Nr. 5: „wie ja der Gang *on der Weilerburg nichts anderes als ein Kanal in den Neckar laufend, sein soll und noch jetzt halb mit Wasser angefüllt ist/ ') So werden auch wohl die unterirdischen Gänge zu erklären sein , die man hie und da in römischen Bauwerken fand, z. B. nach Bonner Jahrbch. 1878 S. 176 unter einer Villa m Metternich bei Weilerswist. Bei den sog. Römischen Bädern zu Trier ist ein ganzes System unter- irdischer gewölbter Gänge freigelegt, die unter dem grössten Theile des Baues fortliefen und in? Freie ausmündeten. Sie dienten den Sklaven zum Zutritt zu den Heizkammern u. dgl. mehr. ') Der gemauerte Schacht, von welchem derselbe ausgehen soll, schliesst bei den Folio- Aufnahmen des Directors A. v. Bayer, die v. Essen wein selbst als seine Quelle anfuhrt, mit 4,67 m Tiefe glatt ab (Fig. 504). v. Bayer aber versichert in einem Vorwort mit Recht, dass seine Aufnahme „streng und correct bis in die geringste Einzelheit ist, selbst bis auf das Steingefuge and die Höhe der Schichten." v. Essenwein lässt dagegen a. 0, bei einem nach derselben Quelle w- 545 «olcher Gänge dürfle auch Pottenstein (vgl. vorhin) das einzige je dagewesene Bei- spiel sein. An sich würde ja freilich ein heimlicher Fluchtweg wenn irgendwo, so im tirunde des Berchfrits als des Rückzugsbaues seinen zweckmässigsten Anfang haben; allein zahlreichste Burgreste, bei denen grade dieser offen liegt, zeigen uns hin- länglich, wie ungemein selten ein solcher jedenfalls hier vorhanden gewesen ist. Verh<nissraässig häufig scheint der Brunnenschacht zu unterirdischen Ausgängen geführt zu haben.1) Es erscheint auch das insofern als zweckmässig, al< man denselben diesen seinen Nebenzweck nicht ansehen konnte, und immer ein Aufzug für die Fliehenden bereit war, der es auch zugleich gestattete, den Eingang -o tief zu legen, dass der Seitenstollen fast eben weitergeführt werden konnte. In der Regel sollen die Gänge im Keller ihren Anfangs- oder Endpunkt haben.2) Hier wird man jedoch mit der Deutung solcher nicht weiter verfolgbaren ♦ n^n Hohlräume besonders vorsichtig sein müssen. Wo ein Gang nicht unter freiem Himmel ausmünden soll, lässt die Ueber- ii'ferung mit Vorliebe die Burg durch einen solchen mit einem Kloster, einer an- deren Burg8) oder mit einer unterhalb derselben liegenden Stadt4) verbunden sein. Besonders zweckmässig müsste solche Verbindung zwischen den hie und da vorkommenden ganz von einander getrennten Theilen einer Burg gewesen sein. So z. B. bei Falken stein im Schwarzwälder Berneckthal, wo der obere Theil vom unteren durch einen nur mühsam zu erklimmenden, auch nicht seitlich durch Mauern •/♦-4-hützten Abhang geschieden ist. Auch hier heisst es zwar bei Schönhuth, Wtbg. Burgen I 102: „Beide Theile standen durch einen verborgenen Gang in Verbindung", doch wird solcher schwerlich jemals nachgewiesen worden sein. Das- ^.'1*» gilt von Unterjuvalta in Graubünden, dessen unterer Theil vom Hinter- rhein bespült wird, während der obere darüber auf einer hohen senkrecht abfallen- 'i**n Fdsnase liegt. Auch hier heisst es bei Dr. Lechner, Thusis (Chur 1875) '•V. dass „ein unterirdischer Gang noch lange bemerkbar war." Aehnlich liegen die iH'ulon Burgtheile von Schroffenstein in Tirol (Fig. 524), wo eine solche Ver- Mndung ersichtlich nicht vorhanden ist. * * iieri wiedergegebenen Durchschnitt der Burg (a. O. Fig. 23) diesen Schacht um «nicht weni- /♦-r als noch 35 Meter weiter senkrecht hinab und unten von demselben zwei schräg ab- -'* i^nde Seitengänge aasgehen. ') Ausser den bereits angeführten Beispielen sollen dem Volksglauben nach auch die Xürn- :.*-r,:*T Gänge von dem Brunnen der Burg ausgehen, und will man wissen, dass derjenige der Eber n- • >; r ir , ,an 100 m tief mehrere ausserhalb der Umwallung mündende Ausgange hatte* (Voigt- .«r. «Jr-r« PfalzfQ hrer, Kreuzn. 1876 S. 55). Auch in Se benstein unweit Wiener-Neustadt war «♦•r Brunnen .in halber Tiefe mit unterirdischen Zugängen versehen.* (Scheiger a. O. S. il>.) •j Z. B. auch bei Liebenwalde (Prov. Brandenbg.^ „wird glaubwürdig versichert, dass . -ii «J**n Kellern aus« ein unterirdischer Gang iifs Freie führe.* (Fidicin, Die Territorien d. ¥ .rk Brdbg. Berlin, 1857, II **.) •) Vgl. z. B. Dr. Fesche ck im Anz. d. Germ. M us. 1851 Nr. 5: „Man hat auch Spuren (!) -, unterird. Gängen zwischen Ritterschlossern z. B. in Böhmen zwischen Dub und Haben , Prag - j liuhenetsch, Birkstein und Schwoiken, Jawomir und Zwoll. S. Bälbin. Misscell. bist hohem. / *'♦. 150. 154/ *) Solches wird u. A. bezüglich der Veste und Stadt Coburg von Gottschalk VI 35, _ z *.^rfi«-li der Veitsburg und Ravensburgs von Schflnhuth VI 335, liezfiglich der Pla«*sfti- ■ir/ und Kulmbach in Bavaria III 1 55S versichert. #* I p • r , BurgeDkuod*. 35 536 steht auf einem Felsen, der von der tiefer liegenden Burg durch einen jetzt zuge- schütteten tiefen und weiten Graben getrennt war, isolirt ein hoher Rundthurm, der schon vor 1218 zur besseren Beobachtung der Donauschiffahrt erhöht wurde. Unten in diesem Thurm entspringt eine in Haustein gefasste starke Quelle, zu welcher aus dem hohen Ein- gangsgeschoss eine 30 Stufen lange Steintreppe hinabführt. Das Wasser konnte durch Röhren, die j etzt bei dem verschütteten Graben auslaufen, direct in die Burg geleitet, ausser- dem aber auch durch die zu dem Zwecke in den Gewölben der Stockwerke ange- brachten Oeffnungen bis zur Spitze des Thurmes hinaufgezogen werden. DerLeti- tere war mit seinen in der ungemein starken Mauerdicke vorhandenen vielen und tiefen Nischen und kleinen Gemächern zur Aufnahme zahlreicher Vertheidiger ein- gerichtet. Auch Reste grösserer aufgemauerter Wasserleitungen endlich finden sich bei Burgruinen; so bei den beiden Kärntnerischen von Neukraig und Lands- kron. Das auf höheren benachbarten Bergen entspringende Wasser wird bei der Ersteren auf ca. 6 m hohen Bögen über ein Thal, bei der Letzteren über einen ziemlich umfänglichen, die Thalsenkung ausfüllenden Teich zum Burgfelsen geleitet Anscheinend in offener Rinne; doch lagen in dieser vermuthlich Röhren, in denen dann das Wasser durch eigenen Druck in den Burgbering selbst hinaufgebracht wurde. Indessen wurde das bis in unser Jahrhundert bewohnte Landskron im Wesentlichen 1542 neu aufgebaut, während auch die Ruine von Neukraig trotz der beiden älteren Berchfrite zum guten Theil auf ungefähr dieselbe Bauzeit hinweist. Gleichfalls um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde ferner eine Wasserleitung nach dem Schlosse Herrenzimmern am Neckar angelegt, *) und so dürften denn über- haupt solche grösseren und vom Belagerer leicht zu zerstörenden Wasserleitungen der eigentlichen Burgenbauzeit nicht mehr angehören.2) l) Zimmerische Chronik, 2. Aufl. IV. 97 : So hat der graf ein lebendigen bronnen in das schlo88 gefüert, welches im die pauren zu Zimbern mermals widerstanden zu sperren. Aber es hat sich erfunden, das der prun uf im entsprungen und sie im das nit fuog gehapt zu verwidern. ") Bei den event. für eine zahlreichere Besatzung bestimmten Festen war um so mehr für hinreichende Wasservorräthe zu sorgen. So erhielt Schloss Dillenburg bei seinem Neubau 1559 ausser einer von aussen herbeigeleiteten Wasserquelle vier Brunnen und zwei Regenwasser- cisternen, welche alle bis auf zwei unter Gebäuden angebracht waren. (Nass. Annalen X 235 ff.) Achtzehntes Capitel. Unterirdische Gänge, versteckte Ausgänge, ver- borgene Räume, Gefängnisse. (Alte and mannigfache Verwendung verborgener unterirdischer Räume. Nachweisung unterirdischer * Jänge. Andere Nothausgänge u. A. auf Salzburg und Trifels. Die unterirdischen Räume auf Lieben- fek Lichtlose Gefängnisse ausser den Thurmverliessen. Bohlkasten. „Schachtartiger Anbau.*) D, ras Sicherheitsbedürfhiss hat die Menschen schon seit Alters, wie zu Höhlen- wohnungen und Pfahlbauten über dem Wasser, so auch zur Benutzung künstlicher unterirdischer Hohlräume veranlasst. Solche unterirdischen Aushöhlungen gehen mit den Katakomben Aegyptens bis Jahrtausende vor Christus zurück und waren ursprünglich zumeist der Leichenbestattung und dem Kultus gewidmet. Das Letz- tere war nach Strabo auch bei unterirdischen Höhlen der Germanen der Fall. Hunderte solcher Höhlenbauten haben bekanntlich in neuer Zeit Karner und Spotte besonders in Niederösterreich mit Ausläufern nach Ungarn und bis in Württemberg hinein erforscht.1) Zumeist im Löss ausgegraben, bestehen dieselben m der Regel aus mehreren wenige Meter messenden Kammern, die durch niedrige t>i> zu 20 m lange Schlupfgänge untereinander und, in schräger Richtung geführt, mit der Erdoberfläche in Verbindung stehen, während senkrechte ganz enge Schachte für Luftzufuhr sorgen. Diese Anlagen werden hauptsächlich den in den Jahrhun- derten um Christi Geburt auftretenden Quaden zugeschrieben.2) Bis in das 12. Jahr- hundert zurückreichende Aufzeichnungen bekunden, dass solche „Erdställe44, wie sie ') Ueber Ähnliche Gänge in Reichersdorf in Oberbayern vgl. Monatsschr. d. bist. V. *. Oberb. 1894 S. 100. *) Dr. Baumann meint (Gesch. des Allgaus 122), dass derartige unterirdische Bauten, »ii vindeliciscben Kelten zuzuschreiben, wahrscheinlich auch im Allgau vorhanden seien. , Namen t- . i h auf dem Auerberge, der gewaltigen Keltenfeste, ist die Existenz eines solchen mit hoher Wahr- - !'*-:nltchkeit anzunehmen; denn die Volkssage spricht heute noch mit voller Bestimmtheit von einem -MM-irdischen Gange, der am sogenannten hangenden Stein bei Burgleite beginne und — be zeich- t.-mJ — hinter dem Gboraltar der Kirche auf dem Auerberg ende.* Zu der im Text bezeichneten Art unterirdischer Hohlräume mögen auch die 1840 bei dem 'i-tMUase zu Nannhofen (Sadbaiern) entdeckten unterirdischen Gänge (III. Jahresber. d. hisL Ver- ' n* f. OberbaJern) oder der beim Rittergute Haus Zeitz (Anhalt; aufgedeckte foraplex unterir- :.*< her, zeitweise bewohnt gewesener Gänge (Verein f. Anh. Gesch. u. Alterthk. II S. 104) gehören. 538 noch jetzt vom Volke genannt werden, als Zufluchlsörter für Habe und Menschen in Kriegszeiten benutzt wurden. Berücksichtigt man hienach, dass die Germanen den Bergbau schon von den Römern gelernt hatten, dass bei manchen Burgen zahlreiche Räume aus dem weichen Felsen gehauen waren und dass unterirdische Minengänge bei Belager- ungen besonders seit Beginn der Kreuzzüge eine grosse Rolle spielten, so kann nach dem Allen die Idee nicht als eine abenteuerliche erscheinen, dass auch beim Burgen- bau verborgene unterirdische Räume und Gänge als Verstecke und geheime Aus- gänge im Belagerungsfalle vorkamen. Unterirdische Verbindungsgänge sind zunächst in mehreren Städten mit voller Sicherheit nachgewiesen. So ist es bekannt,1) dass in Regensburg die alte Judenstadt und der ganze Neupfarrplatz noch heute von solchen Gewölben und nach allen Richtungen laufenden Gängen unterhöhlt sind. In Viechtach im bai- rischen Walde ziehen sich unter mehreren Häusern des Marktes Gänge hin.2) In Graz (Steiermark) wurde 1872 am Burgplatze ein Stück eines 3 Fuss unter dem Strassenpflaster liegenden Ganges aufgedeckt, 3' breit und von der gepflasterten Sohle bis zum Scheitel des aus Bruchsteinen sorgfältig gemauerten Gewölbes T hoch. Er soll mehr als 30 Klafter lang die Burg mit dem vormaligen Jesuitencollegium verbunden haben.3) Bezüglich Nürnbergs schreibt v. Essenwein, Kriegsbau- kunst, 83: „Von besonderer Wichtigkeit ist bei dieser Burg das System der unterirdischen Gänge, welches eine Verbindung mit der Aussen weit herstellte und in letzter Linie die Flucht ermöglichte, wenn den Belagerten kein anderes Mittel mehr blieb. Wo ursprünglich innen der Zugang war, wird sich schwer feststellen lassen, da ein Hauptthurm, der als letzter Zufluchtsort und zuletzt w vertheidigendes Werk zu betrachten wäre, nicht vorhanden ist. Heute befindet sich derselbe im Zwinger an der westlichen Spitze der Anlage. Von da aus geht eine Anzahl Gänge, von denen ein im Rathhaus mündender noch wohl erhalten ist, unter der Stadt weg. Die äusseren Theile des Systems sind unzugänglich; die Tradition weiss, dass sie weit aus der heutigen Stadt hinausgeführt haben/ 4) Aber auch bei anderen Burgen lassen sich unterirdische Gänge nachweisen. Die Wasserburg Plau in Mecklenburg, von der gleichnamigen Stadt nur durch einen sehr breiten und tiefen, jetzt trockenen Ringgraben getrennt, hat am Rande der inneren Böschung (Eskarpe) den mit Schutt gefüllten Eingang zu einem solchen. Nach theilweiser Ausräumung desselben konnte ich feststellen, dass es sich da um einen in Ziegeln ausgemauerten gewölbten Gang handle, der unter der Bösch- ung in der Richtung zur Grabensohle hinabgeht und jedenfalls jenseits des Grabens — wie eine bestimmte örtliche Ueberlieferung weiss, in dem Keller eines der nahen dortigen Stadthäuser — mündete. J) Anz. des German. Museums 1858 Nr. 8 S. 287. 9) Bavaria I 2 S. 1163. •) Mitth. der k. k. Gentralcommission 1872, S. XXVI. Man vermuthet, dass der Gang im 16. Jhdt. von Herzog Karl II. von Steiermark, einem besonderen Freunde der Jesuiten, angelegt worden sei. *) Dieselbe lässt einen von ihnen im St. Johannisfriedhofe munden. In einer Anm. a. 0. bekämpft v. Essen wein die Ansicht, dass die Gänge zu Gunsten der Rathsherren vom Rathhause aus angelegt worden seien ; er hält sie für älter als die Stadt überhaupt und meint , dass sie schon der älteren, im 11. Jahrhundert vorhandenen Burganlage angehört haben mögen. Ihre amtliche Be- zeichnung war „das heimliche Werk". 539 Bei Mosch ellands borg in der Rheinpfalz „ergaben Nachgrabungen, dass im Schutte eine wohlerhaltene steinerne Wendeltreppe und die Zugänge zu zwei unterirdischen Gängen sich befinden, von welchen der eine die Richtung gegen Xonlosten und der andere die Richtung gegen Süden hat. Letzterer Gang mag »twa MO in Länge gehabt haben; sein ungefähr 15 m tiefer gelegener Ausgang wurde vor einigen Jahren zugeschüttet.*1) Bei der Ruine Dhaun unweit der Nahe führt von dem Burghofe aus eine tin>tere Treppe hinab zu verzweigten unterirdischen Gängen, dier noch überall passir- liiir, zu den Innenräumen zweier thurmartiger Basteien und zu einem finsteren Verlies.*, zuletzt aber in den weiten Aussengraben führen, der die Burg von der Hochebene trennt. In der Deutschordensburg Meve führt eine Wendeltreppe bis zur Graben- Collie und unter derselben hinweg bis zu einem Keller in der Stadt.2) Auf der Westseite der Burg Rothwasserstelz (vgl. den Grundriss Fig. I»J9) führt nahe bei dem Thor f direct von dem jetzt freiliegenden Platze aus ein •iigrr überwölbter Gang abwärts und, bald erweitert, südwärts unmittelbar an dem, •!• in Wohnthurmc angefügten Wohnbau entlang bis an den Rhein. In die westliche WoimI dieses Ganges mündet aus dem anstossenden Keller eine fensterartige, jetzt *♦ nrilterte Oeffnung, ausserdem aber eine ähnliche zweite, welche zu einem alsbald dahinter senkrecht etwa 2 m hoch aufsteigenden gemauerten und oben mit Bretter- ■Mung geschlossenen Schacht führt. Offensichtlich handelt es sich hier um eine «lirch den Gang vermittelte verborgene Verbindung des Keller- und des Erdgeschosses ■I»-* Wohnhauses mit dem Flusse. Die Teberlieferung, welche bei dem „Gescheibten Thurm" unweit Botzen t«»»i einem unterirdischen Gange wusste, wurde vor einigen Jahren durch Aufdeck- ung eines wohlerhaltenen Stückes desselben bestätigt.3) Auf der Burg Hornberg im Schwarzwalde führt durch eine in der Haupt- l»nrg sich nicht hoch erhebende Felskuppe ein unterirdischer in der Mitte zu einem r '-«n«n Raum erweiterter Gang in eine gleichfalls noch innerhalb des Burgberinges '■•ni Thal abfallende Schlucht. Derselbe wurde vermuthlich hergestellt, um sich j.'ivernierkt und gesichert hier einem Fluchtwege nähern zu können. In dem Schlossberge von Julbach (Niederbaiern), auf welchem nur noch • :i Brunnen erhalten ist, wurden 1858 mehrfach verzweigte, G!/2' hoch und 3^4' '■•it in den blossen Sand gehauene Gänge gefunden und einige 70 Schritte weit Wf.ilgt.*) Von der jetzt abgetragenen Burg Lichtel (Oberamt Mergentheim) auszog *'h unter dem gleichnamigen, vormals in Zusammenhang mit ihr befestigten Dorfe ' :i unterirdischer, erst in neuerer Zeit theilweise zugeschütteter Gang hin.6) Bei der Burg Stolpe an der Oder führt von dem stark vertieften Verliess !•- Berchfrits ein unterirdischer Gang aus, von welchem im gräll. v. * Buch-Stolper Anhive eine Zeichnung vorhanden ist. (Vgl. S. 239.) ') Banden km. in der Pfalz II S. «W. Nach dem l>eigcfiigt«*n Grundrisse gehen die - J-n - Ueber einen seitlichen Ausgang aus dem mit s^ "inem Thurme überbauten Brunnen zu Karlstein /> in Böhmen s. S. 533. Ebendas. über die Bedeu- S lung dieser Seitenstollen. Vgl. auch weiterhin. S Auch bei Burgen ausserhalb unseres Sprachge- / bietet; sind unterirdische Gänge nachgewiesen. So U-merkt Viollet- Le -Du c, Di ct. rais. III 112; Autnnt qu'on päd le reeonnaüre dans la Situation arluelU, le chateau de Coucu est traverse dans ses fondations par de nombreux et vastes Souterrains, qui stmblent avoir ete systematiquement disposes pour Fiq.M-5. ■ tablir des Communications cachees entre tous les f'ints de la defense interiettre et les dehors, La tradilion va meme jusqu'ä pritendre qu'wi de res sousterrains, dont l'entree se voit dans les grandes eaves sous les bäti. mmis d"habitation, se dirigeait ä travers jles coteaux \et vallees jusqu'ä Vabbaye de Pttmontre. Ferner hat nach Schultz, Höf. Leben I 603 Prof. Könyöki zu f*T'->sburg laut brieflicher Mittheilung im Keller des Thurmes der Burg Tapoltsän • inen unterirdischen 140 m langen, direetnach dem Ufer des Flusses Neutra führen- 'l"ii Gang entdeckt, und fügt derselbe hinzu, dass aus dem Thurme in Nyitrasscgh ir.ir drei unterirdische Ausgänge in's Freie führen, und in der Burg Zolyom-Liptse au* einem 58 m liefen Brunnen 6 m über dessen Sohle gleichfalls ein Querslollen n»n 2 m Höhe und 12t; m Länge nach aussen gehe. Die bisherigen Beispiele mögen zu dem Nachweise genügen, dass unter- inlixhe Gänge bei Burgen jedenfalls vorkamen. Auch die Minnesänger wussten wn ihnen1), und noch aus wesentlich späterer Zeit wird mehrfach von glücklicher Flurlil durch dieselben berichtet. So bei Merian bezüglich der Belagerung von Lützelstein im Wasgau im Jahre 1452, und nach Koch (Ritterburgen II fil) ') Schultz, HSf. Leben I +». Im Wulewein wird <7X89-8«0) ein solcher Gang (du- *«■»»■■ beschrieben, und auch Renaus ile Mont.1ub.1n entflieht, «Li die Biiiy von Montauhan unhaltbar .-•»•»rdeii i>t, durch eine ,bove*. $42 rettete sich bei Eroberung der Burg Hohenberg durch die Rottweiler 1449 der Ritter von Hornstein mit seiner Familie „durch eine Ausfallspforte (?) seines Schlaf- zimmers, die zu einem unterirdischen Gange führte/ Auch die Volkesüberlieferung spricht dafür, dass solcher Ausgang hie oder da bei einer Burg vorhanden gewesen sein mag, wo er heute nicht mehr nachweis- bar ist, wenn auch freilich nicht entfernt bei allen, von welchen die Sage es be- hauptet1) und noch weniger von einer abenteuerlichen Länge und Ueberwindung von Terrainschwierigkeiten, wie solches angeblich der Fall war; schreibt doch noch in unserem Jahrhundert der fleissige Burgenbeschreiber Gottschalk (Burgen I 46) naivgläubiger Weise: „Die vielen Burgen an beiden Ufern des Neckar standen meistens durch solche Gänge, welche unter dem Neckar hinliefen, in Verbindung. So auch die Schlösser Eisenberg und Stein im Schönburgischen, deren geheimer Gang unter der Mulde weglief.2) Er weiss daher, ebenso wie die gleichzeitigen Koch, Schönhuth, Hormayr fleissig von solchen Gängen zu berichten, doch sind alle älteren Nachrichten darüber, zumal wenn sie ohne nähere Angaben auf- treten, durchaus nicht als beweisend anzusehen. Aber auch, wo Letztere nicht fehlen, handelt es sich doch zumeist nur um die angeblich festgestellten Anfangs- oder Endpunkte solcher Gänge. Einige Beispiele dessen sind folgende: In einem Garten der Burg Lohra unweit Nordhausen wird der Eingang zu einem Gange gezeigt, der angeblich nach dem früheren Kloster Münchenlohra (gewiss nicht so weit) führte."8) In Gnandstein (Kgr. Sachsen) „ hat man den verfallenen Eingang zu einem unterirdischen Gange, der zur Burg Kohren (l1/* Stunde weit!) geführt haben soll, entdeckt4) Bei Trosky (Böhmen) „kann man einen am Fusse des Berges vorhandenen unterirdischen Gang, der zweifellos aus dem Schlosse führte, noch 300 Schritte weit erfolgen." 6) Von Hohenwaldeck bei Bad Teinach schreibt Koch, Wtbg. Ritter- burgen I 107 ff., dass von da ein Gang zur Ruine Geisberg (1 Stunde entfernt!) führte. „Jedenfalls zeigt sich im Innern der an der Nagold unter Waldeck liegen- den Pachtgebäude der 12' breite Eingang zu einem ebenso breiten (?) sich mehr als 100' weit erstreckenden Gewölbe." ') Unter Anderen werden auch bei Brückner, Landeskunde von Reuss I 190 eine ganze Anzahl angeblicher unterirdischer Gänge aufgeführt, die zumeist von einem Schlosse in eine Kirche geführt haben sollen. Auch bezüglich Frankreichs bemerkt Viollet-Le-Duc a. 0.( „que les legendes semblables s'attachent aux ruines de tous les chäteaux du moy,en-äge." Scheiger a. O. S. 46 schreibt: .Solche unterirdischen Gänge, die wirklich aus der Burg in's Freie, oder wenig- stens in entferntere Gebäudetheile führten, sind selten (Stahremberg, Khaja, Rabs).* -) Ebenso schreibt z. B. Staffier, Tirol II S. 680 mit voller Sicherheit: .Mit der nahen Brunnenburg, welche durch einige Zeit als fürstliche Kanzlei gedient haben soll, stand Schloss Tirol durch unterirdische Gänge in Verbindung.* Bei der Lage der beiden Burgen wäre die Herstellung auch nur eines solchen Ganges nahezu unausführbar, und der Behauptung liegt sicher nichts weiter zu Grunde, als eben die Vorliebe der sagenhaften Ueberlieferung, zwei einander nahe Burgen regelmässig unterirdisch mit einander verbunden sein zu lassen. ') Girschner, Nordhausen (das. 1880) S. 131. 4) Gottschalk VIII Nr. 218. *) Ebd. I 279. 543 _ Beim Schlossgebäude Gutenstein im badischen Donauthal war unter dem kleinen Rundthurm, der auf dem ca. 20 m hohen Uferrande steht, „der jetzt ver- schüttete Schacht im Felsen in einer lichten Weite von blf. 2 m wohl bis zum Donauspiegel in schräger Richtung hinabgetrieben und mündete als Wasserpforte am Ufer des Flusses.*'1) Auf der wohlerhaltenen Burg Wilden stein ebendaselbst wird in der Ka- |m Ik- die Stufe vor dem Altar zum Theil durch eine Fallthür gebildet, unter welcher man auf langer Leiter in ein darunter befindliches (nicht dunkles) Gemach hinab- >t« ijrt. Ein hier mündender verschütteter Gang soll bestimmter Ueberlieferung nach in einer tiefer am Uferhang liegenden Höhle seinen Ausgang gehabt haben. Von dem Burgfelsen von Hohenhattstadt im Wasgau berichtet Gol- 1mt)\ Antiquites I 63 ausführlich über ein nicht bis zu seinem Ende zu ver- folgendes „souterrain14, welches aber nach Kraus, Kunst und Altert h. in Elsasslothr. II 169 jetzt ganz verschüttet ist. Von der Burg Altwinstein wird ebd. I 632 mit aller Bestimmtheit be- merkt: „eine unterirdische Gallerie verbindet die Burg mit Neuwinstein." In der Thal wird solcher Verbindungsgang hier auch sonst mit besonderer Sicherheit be- hauptet, und bei der Belagerung der beiden Burgen 1676 durch die Franzosen soll M«h der pfalzgräfliche Kommandant v. Dürckheim mittelst desselben dem Feinde ImM auf der einen bald auf der anderen gezeigt haben;2) nachweislich ist davon j'tiooh meines Wissens wieder nur der angebliche Eingang auf Altwinstein. Bei der Frankenburg (Mittelfranken) geht nach Stolberg Mnskpt. auf «Irr obereu Ruine „ein tiefer gewölbter Gang in die Erde angeblich bis Hohen- Laiirisberg." In der Burgruine Salzderhelden (Prov. Hannover) führt in ein Gebäude, von welchem nur noch das Kellergeschoss erhalten ist, vom Hofe aus neben dem Eingang zum Keller ein zweiter hinein und lediglich zu zwei gewölbten rechtwinkelig -ien*Uch, Birkstein und Schwoiken, Jawomir und Zwoll. S. Baibin. Misscell. bist hohem. III V». 150. 154/ *) Solches wird u. A. bezüglich der Veste und Stadt Coburg von Gottschalk VI 35, - X'*igl**h der V e i t s b u r g und Ravensburgs von S c h A n h u t h VI 335 . lN»züglich der P I a « s e n- '• irg und Kubnhach in Bavarta III 1 55s versichert. Piper, Barg enkand*. 35 546 Die Gänge, welche sich mitunter bei den Ausgehauenen Burgen in den freistehenden Sandsteinklötzen finden, können nicht wohl als „unterirdische* bezeichnet werden, wenngleich sie unter den Hauptbauten der Burg liegen. Bei dem Felsen von Berwartstein (Rheinpfalz) ziehen sich in einer gegen den öst- lichen Burghof gelegenen Vorstufe desselben solche spärlich mit Scharten versehene Gänge von 7, bezw. 50 und 45 Schritten hin, die mit einem ausgehauenen Ge wölbe, einem halbrunden Bollwerk und einem kleinen Rundthurm in Verbindung stehen. Bei dem auf einem thurmartigen Felsen erbauten Reissen stein (Fig. 20k und b) war, wie S. 307 dargestellt, der Zugang zur Hauptburg durch einen schmalen leicht zu beseitigenden Holzsteg vermittelt. Um so mehr war es zweckmässig, dass unter Umgehung dieser Stelle des Zuganges eine durch den Felsen selbst gehauene Verbindung zwischen dem aufsteigenden Pfade und der Oberburg hergestellt wurde. Dies geschah durch einen allerdings nur mit mühsamem Kriechen zu passirenden steil aufwärts fuhrenden Kanal, der oben im Fussboden des Palas bei n, bezw. unten an der Felswand bei z mündete.1) Ein, wie hier, nicht ausserhalb des Burgberings mündender versteckler Nothausgang scheint auch in dem westlichen Berchfrit von Münzenberg (vgl. Fig. 65) vorhanden zu sein. Sehr eigenthümlicher Weise findet sich auf der Süd- seite desselben, wo die Quaderbekleidung nicht mehr vorhanden ist, 2' hoch über der Erde die Mündung eines etwas über einen Quadratfuss weiten, glatt ausge- mauerten Schachtes, der sich etwa 15' lang in der Mauerdicke herumwindet und sich dann im Thurminnern öffnet. Man kann mit Mühe hindurchkriechen, und er- klärt ihn v. Ritgen Münzenberg S. 11 für einen „verborgenen Ausgang im Falle höchster Bedrängniss." Es ist das — für den Fall etwa, dass die Feinde bereits den Eingang in den von den Belagerten noch besetzten Thurm erzwungen haben sollten — jedenfalls wahrscheinlicher, als wenn Gottschalck a. 0. VI 251 den Schacht für einen „geheimen Zugang von einein anstossenden Gebäude aus* halt, abgesehen selbst davon, dass solches Gebäude allem Anscheine nach nicht vor- handen war. — Ausser dem Hauptthor mit seiner eventuell vorhandenen Nehenpforte hat die Burg nicht selten an anderer Stelle noch eine kleinere direct ins Freie führende Thür, welche den Burginsassen, wenn im Belagerungs falle das Hauptthor nicht mehr frei zu passiren war, als Nothausgang2), unter Umständen auch wohl für einen heimlichen Ausfall dienen konnte. Diese, zumeist an einer versteckten und von aussen nicht bequem zugänglichen Stelle angelegte Schlupf- oder Ausfällspforte wird bei Tristan (vgl. Schultz, a. 0. I 31) das häl türlin, bei französischen Minnesängern poterne, fausse poterne oder fausse porte genannt, und so ist auch bei uus der Aus- druck Poterne (lat. posterna, poterna) dafür gebräuchlich geworden. Dieselben waren einfache nicht weiter befestigte Thüren in der Ringmauer, die, nach innen schlagend, im Belagerungsfalle von innen verrammelt werden konnten. l) Hier unten zeigen sich Spuren einer Vermauerung der Oeflfnung, während das Lorh oben mit grossem Steingerölle verstopft ist. *) Vgl. die von v. Ritgen, Wartburg führer S. 224 mitgetheilte Stelle aus einer alten Baurechnung: „Wan man auclt unvermerkt und ane grosse Kosten einen lieimltdien Ausgang, vnl es {die Wartburg) nit mehr dan ein Thor hat, da man zuvor honte aussen Schloss kommen, mache» mögte, so sollte es aus allerlei Ursachen ganz nutzlichen sein.11 547 Bei Stargard (Mecklenbg.) schliesst sich an dieselbe noch eine kleine üImm wölbte Treppe an. Die umfängliche Ganerbenburg Salzburg in Franken (irundriss Fig. 595) hatte ausser dem Thorthurm u noch auf jeder der beiden übrigen Dreiecksseiten je einen Nebenausgang: einen derselben von dem an ein Wohngebäude1) angebauten halbrunden Thurme z ausgehend, zu welchem eine schmale Freitreppe hinaufführt, und einen zweiten durch den Thurm h. Letzterer hat nicht in diesem heimlichen Ausgange allein sein Besonderes. Er ist (Fig. 54<>) nach aussen in eine Ecke einge- fügt, die hier die Ringmauer n n im rechten Winkel macht, und reicht bis auf die Sohle des an der Mauer entlang fuhrenden tiefen Kinb zum Niveau der Burg hinauf "fm » +m. gehende untere Stockwerk ist durch frf^ • f u|g(^ , »-ine Quermauer (die punktirten Linien) in zwei miteinander nicht Fig. 546. in Verbindung stehende ungleiche Käume getheilt, deren grösserer mit pinemTonnengewölbeuberd eckt Nt, in welchem sich unmittelbar an der Quermaucr ein Einsteigeloch o ausgespart findet. Derselbe diente daher vt-rmuthlich als Verliess. Der kleinere Raum ist gegen das obere, im Niveau der I>uiy liegende Stockwerk des Thurmes fast ganz unbedeckt und hat unten, am Fusse •kr Schmalseite des Thurmes eine (nicht verschliessbare) rundbogige Pforte, durch welche man, mittelst Leiter oder Haspel hinabgelangt, in den Graben gelangen Unnte.2) Der Zutritt zu dem oberen (noch überdeckten) Stockwerk des Thurmes — von welchem aus man also sowohl durch das Loch o zu dem Verliess, als durch «!;♦* Öffnung c zu dem geheimen Ausgang hinabgelangen konnte — war noch durch •inen kleineren, jetzt fast zerstörten Vorbau a verwahrt. — Zu den heimlichen Ausgängen rechne ich auch auf dem Trifelsden senk- M-hten viereckigen Schacht (i Fig. 573), welcher in der nordwestlich neben dem F* nhfrit o in den Zwingerraum z vorspringenden Ecke des Burgfelsens liegt , und *> die oberste, vordem mit dem Palas überbaute Felsplatte s zunächst mit diesem «a. 13 m tiefer liegenden Zwinger verbindet. *) Des Voit'schen Jägers. *) Der Thurm wird „der Jungfernkuss* genannt, indem das Einsteigeloch o mit der (fabel- • 'n*-n Hinrichtung durch die eiserne Jungfrau (.die Jungfer küssen*) in Beziehung gebracht wird. x» <«-lli*t noch in Dr. Heininger, Die Kaiserburg Salzburg (187D) Ö. 41.: „ Hatte das un- ."< t liehe Opfer ausgelitten, so nahm man den IxMchnam (aas der Jungfrau) heraus und Hess ihn ' >r- h eine unterhalb der Figur befindliche Fallthilre in die Tiefe hina trinken." I)ie>e regelmässig ' ■ ' «l*-r eisernen Jungfrau in Verbindung gebrachte Faltthiir spielt auch auf anderen Burgen ihre '• -i.«-. So lietindet sich nach Hormayr, Bui^vesten II auf Her her stein in Steyermark in • '-'li Waitthurm „das heimliche Gericht, das mitten durch die Felsen in den Flu** «einen Atisrang ■' uih! wodurch die Ttieile des (mitteNt der eisernen Jungfniu) Hingerichteten den Wellen f»l>er- • !»it wurden.* Auch auf Schloss Lenzhuri/ im (lant. Aargau wird ein Thurin«chacht als ;»u- •••.•■• I. demselben Zwecke dienend gezeigt. :i:>* 548 Die obere Ausnründung dieses Schachtes zeigt die auffallende Besonderheit, dass sie von einem liegenden Kreuz aus Sandsteinquadern überdeckt ist, welche auf zwei sich rechtwinklig durchschneidenden, den Schacht in der Höhe überspannenden Bogen ruhen. So entstehen vier fast gleiche, u. A. 66 zu 88 cm weite Oeffhungen. Der Schacht selbst, allseitig mit glatten Quadern ausgemauert, hat (unten) 1,84 zu 2,27 m lichte Weite. Aus demselben führt eine 84 cm weite Thür, mit sorgfaltig behauenen Buckelquadern umrahmt, jedoch ohne eine Verschlussvorrichtung ins Freie. Die nicht völlig erhaltene Schwelle derselben liegt etwa • 2 m über dem Boden des Zwingers. Was nun die vielumstrittene Bedeutung dieser Anlage betrifft, so sieht die landläufige Ansicht in derselben zumeist das „Burgverlies". Auch Näher, der nichts Auffallendes an derselben zu finden scheint, bezeichnet sie bei Behandlung des Trifels in seinen „Burgen der rhein. Pfalz* mit der (dem Gesanuntgrundriss der Burg beigefügten) Bezeichnung „Verlies", und zählt sie in H. 15 der Mitth. des bist. Vereins d. Pfalz S. 119 zu den schachtartigen Anbauen, die seiner Meinung nach unter Umständen (vgl. S. 554) an Stelle des Verliesses im Berch- frit neben letzterem hergestellt wurden. Dieser Erklärung widerspricht aber, abge- sehen von der zwecklos weiten oberen Ausmündung vor Allem die offenbar dem ursprünglichen Bau angehörende unverschliessbare Ausgangsthür. Dagegen vertritt Dr. C. W. Faber („Die Reichsveste Trifels in der Geschichte") die Ansicht, dass es sich bei der Anlage um einen ^Abtritt" handle, indem er sich dabei auf „den schiefen in eine Rinne übergehenden Fus>- boden" beruft, welche Rinne angeblich wiederum „genau nach einem Abzugskanal hinführt, der heute noch unter der Burgmauer durch ins Freie mündet." Wer die bei unsern Burgen üblichen Bedürfnissanstalten kennt (vgl. Cap. 15», wird zugeben müssen, dass gegen die Ansicht Fabers nicht weniger als Alles spricht: die mühsame Anlage, zum Teil innerhalb des Felsens, die Oeffnungen oben und der weite Raum, die weite Thür und der unterirdische Kanal unten, wozu überflüssiger Weise noch kommt, dass dieser Kanal ebenso wie die „Rinne* gar nicht vorhan- den sind.1) In Baudenkmale in d. Pfalz I S. 83 wird (ohne Widerspruch dagegen zu erheben) angeführt, dass in dem Schachte „Einige eine Heizungsanlage zur Er- wärmung des Palas erblicken wollen." — Selbst wenn man hier an eine römische Hypokaustenanlage mit einem praefurnium (vgl. S. 489) denken dürfte, pflegte man doch dabei das Letztere durchaus nicht 11 m tiefer anzulegen. Der richtigen Erklärung unserer Anlage kommt daher wesentlich näher Krieg v. Hochfelden, wenn er (Militärarch. S. 310) in derselben einen .Auf- zug für Menschen und Dinge" erblickt, um in Kriegsnöthen die auf dem Trifels aufbewahrten Reichskleinodien unbemerkt ins Freie retten zu können.2) „In schmale ') Der aus dem gewachsenen Felsen bestehende Boden des Schachtes zeigt nichts einer künstlich hergestellten Rinne Aehnliches, und ebenso wenig ist innerhalb des Zwingers etwas von einem Abzugskanal zu sehen, wahrend der Zwingermauer aussen eine Schutthalde vorgelagert ist. Als Verbindung zwischen Rinne und Kanal wäre dann zudem nur die schön umrahmte £ m hoch gelegene Thüröflhung übrig. 8) Derselben Ansicht ist natürlich Salvisberg a. O. S. 246, und vermutlich will «ii> Gleiche Voigtländer sagen (Pfalzführer 1876, S. 114), wenn nach ihm „der Schacht diente als Aufzug vom zweiten Vertheidigungsraum in den Thurm, wohin ohne Einwilligung der Hüter-Mfoehe 549 Truhen verpackt, die im Wandschränke der Kapelle ihre gewöhnliche Stelle hatten,1) konnten sie durch den 4fachen Schiott schnell nach dem Zwinger gelangen, und auf Saumthieren weitergebracht werden, ohne durch den Palas, die Wachtstuben lies Hauptthurmes über die Freitreppen hinab und durch den untern Thorbau zu gehen.* Die vierfache Oeffnung war demselben zufplge „zum Behuf der Beschleunig- ung dieses Vorganges angebracht".2) Schon Krieg v. H. scheint nun der Ansicht zu sein, dass dieser „Aufzug für Menschen und Dinge" eben auch den die Reichskleinodien fortschaffenden Leuten selbst zum Wege ins Freie dienen sollte; da liegt es denn aber wohl nahe, letztere Zweckbestimmung bei unserem Schachte, der — wenn auch nicht als .Aufzug* so (Wh mit Hülfe von Leitern — sogar mehreren Personen gleichzeitig zum verbor- genen Nothausgang dienen konnte, vielmehr in den Vordergrund zu rücken, wie solche ja in verschiedenen Formen eben auch auf andern Burgen nicht ungewöhnlich waren.3) Die Fliehenden mochten eventuell die kostbaren Kleinodien mit sich fort- nehmen; jedenfalls aber haben Letztere ja nicht den Anlass zu der ganzen Anlage p*?eben. Diese, als innerhalb der obersten Felsstaffel gelegen, gehörte gewfss schon drm ersten Burgbau an; die Reichskleinodien aber waren ja nicht immer auf dem Trifels, und ihre erste Unterbringung daselbst war eine durch unvorhergesehene l'mst&nde veranlasste.4) Vmand gelangen konnte, um die Reichsinsignien vor einem Handstreich zu schützen.* Lehmann, Hurgen der Pfalz II, 42 vermuthet in dein Schacht sogar „ein künstliches Druckwerk", Lift? „oder sonst eine andere Vorrichtung, die durch das Pförtchen eingetretene Personen in die Höhe hob/ ') Dieser «Wandschrank11 wird von Krieg nur vermuthet u. zw. (a. O. S. 305) sehr un- » ahra* betulicher Weise in einer fast die ganze Wand zwischen der A Itamische und der Eingangsthür "'.nehmenden, aber nur 50 cm tiefen Mauerblende. •) Krieg v. H. gieht freilich a. 0. eine sehr unzutreffende Beschreibung des Schachtes. Wh ihm liegen die vier 2V breiten und etwas über 3' langen Oeffnungen in dem natürlichen F*Uen und sind oben mit einem Falze für einen steinernen Deckel versehen. Der vierfache >- hlott (!) soll dann in ein Tonnengewölbe ausmünden, das den mit seinem Fussboden nur *-t*4 *y unter jenem der grossen Felsplatte liegenden aber 8' breiten und 10—15' langen Kaum •**Tdeckt. und aus letzterem soll eine 4' breite Pforte mehrere Stufen in den Zwingerraum hin auf - J hren. •) Heintz ist in den „Mitth. des bist. V. der Pfalz-, Heft VII S. N f. derselben An- •n*hf. Er bemerkt jedoch überflüssiger Weise dazu, dass sich „an der innern Seite der Ausgangs- •I. jre ohne Zweifel noch Spuren von Schloss und Riegel vorfinden werden (vgl. oben im Text), ein H**wf>i?( dass sie nur zum Hinauslassen bestimmt war" und fügt dann hinzu, „Mit der Anlegung des Zwingers hatte die Poterne ihren Zweck verloren, weil sie nicht mehr in das Freie führte* (doch Mr mrht mehr unmittelbar!); „es ist daher wohl möglich, dass man den Schacht zu einem pro- fwiM-n Zweck benutzte, indem man auf dein vertieften Boden einen Kanal anlegte, welcher unter dem Xw.nper durchlief, und ausserhalb der neuen Umfassungsmauer ausmündete.* ') Anaüs ta Saxo und fast gleichlautend Chron. Magdeb.: lt2o Henricus V Coronam vc- t'i i'/ur Htgnlda iw/w tul conrentam prineipum conxerisimia in ctts'rlh firmisnimo , yuotl Trifels i * itnr, rrponi dt*i>v*uit. Wohl mit Unrecht schliest Lehmann, Burgen der Pfalz, aus dem ■'»-"■/, da«* die Kleinodien schon früher auf dem Trifels aufbewahrt waren. Aus der Kigenthüni- ^tibit «fei« Berchfrits - wie an seiner Stelle nachgewiesen, durch besondere Umstände veranlagt - «* bliebt Naher, Burgen der Rheinpfalz S. 14, mit Unrecht, dass .die salischen Kaiser _,».*r stIkki |»ei der Anlage des Trifels den Zweck der Unterbringung und Bewachung der Reichs. &i* ii««ii«*ii im Auge hatten, welche (weshalb, ist nicht gerade klar) ein geräumiges und hinlänglich '«-leuchtete* Innere verlangte/ 550 Bleibt nun auch nach dem Vorstehenden' nur die Erklärung des Schachtes als heimlicher Ausgang übrig, so ist damit doch die ganz eigentümliche Einrich- tung seiner oberen theilweisen Bedeckung, die jedenfalls für die Benutzung nicht zweckmässig erscheint, noch nicht erklärt. Um die Oeffnung etwa durch eine oder zwei Fallthüren zu schliessen, würde eine Zweilheiiung derselben genügt haben, oder der sonst übliche Verschluss würde eine Ueberwölbung mit in der Mitte ausgespar- tem Einsteigeloch gewesen sein. Vielleicht wurden die vier Oeffnungen , wenn die- selben auch nicht den von Krieg angegebenen Falz zeigen, durch Steinplatten über- deckt, die sich von dem sonstigen Belag des darüber befindlichen Gemaches nicht unterschieden und so den Ausgang dem Uneingeweihten versteckten. — Wie bereits bemerkt, hat Wildenstein ein geheimes nur durch eine Fall- thür zugängliches Gemach, welches mit einem unterirdischen Fluchtgange in Ver- bindung stehen soll. Aehnliche, jedoch finstere und anscheinend nur zur Ver- bergung von Habe oder Menschen bestimmte Bäume hat es in Burgen anscheinend häufiger gegeben. In Set. Annaschloss am Boden- see undPrunn im Altmühl- thai sind beispielsweise noch solche erhalten. In leüterem Falle ist das Einsteigeloch zweckmässig nur durch die Holzdiele des darüber befind- lichen Gemaches verdeckt. Auch in den Wohngebäuden der Burgen Bürglen und Forsteck gab es, wie in derZimmerischenChro- nik I 290 erwähnt wird „sondere fallen und verborgne tkür" in Verbindung mit Wohngemächern. Jedenfalls in der späteren Zeit waren auch versteckte enge Wendel- treppen beliebt. Eine solche, oben in einem schrant- förmigen Gehäuse ausmün- dend, findet sich z. B- in Reifenstein südlich de= Fig. 54-7, Brenner. Die noch bewohnte Burg Liebenfels, im nordwestlichen Thurgau auf einer unbedeutenden Bergnase belegen (vgl. den Grundriss auf Fig. 547), hat unter ihrem auf der Bergseite liegenden Wohngebäude IV eine Anzahl unterirdischer Gewölbe. ') ') Anz. f. Schweizerische Alteithumsk. Bd. Jl S. +76 ff., dem auch die Abb. entnom- 551 Von der Hausflur (früher von einer Vorhalle der Kapelle t) aus führt eine Thür in einen neben der Kapelle gelegenen halb oberirdischen Kellerraum , und \<»n diesem aus die Treppe 1 hinab in das Gewölbe a. Von hier führt einerseits «Iit Durchgang b in das Gewölbe c, welches durch die ansteigende Treppe 2 mit «Irin kleineren Raum d verbunden ist, andrerseits gelangt man auf der steilen Treppe 3 hinab in das tiefste Gewölbe e. Letzteres ist durch die Wendeltreppe 5 mit dem ;!■ i< hformigen, darüber liegenden Raum f, und war früher auch durch die jetzt ver- mauerte (dritte) Treppe 4 wiederum mit c verbunden. Sonach liegen a, c und f in gleicher Tiefe, d etwa 2 m höher, aber in gleicher Flucht des Gewölbescheiteis, da dieser Raum sehr niedrig ist. e liegt ein Stockwerk tiefer als die erstbezeich- iH-ti-n drei Gewölbe. Die aus dem weichen Molasse des Burgberges ausgegrabenen Räume sind aus- ^mauert, verputzt und mit halbrunden Tonnengewölben überdeckt, letzteres mit Au>nahme von e, dessen Gewölbe vor etwa 50 Jahren durch einen Bretterboden • r^etzt wurde. Steinhauerarbeit und Verzierungen fehlen ; die gemauerten Eingänge *ind gleichfalls rundbogig überwölbt. Nur bei 3 und inmitten des Durchganges b t.nden sich hausteinerne Thüreinfassungen aus dem Ende des 16. Jhdts. mit flach- spannten Bogen. In die bis dahin völlig licht- und luftlosen Räume sind erst nach 1870 Lichtschachte gebrochen worden. Im Gewölbe a befindet sich über der Treppe 3 bei o eine gemauerte Platt- !« »nii, zu welcher .zwei Stufen hinaufführen und die früher noch mit anderem Stein- u«Tk versehen gewesen sein soll. Ob dieselbe nur zur theilweisen Ueberdeckung d«T Treppenluke oder einer weiteren Bestimmung gedient hat, ist bei ihrem gegen- wärtigen Zustand nicht mehr zu entscheiden. Besonders eigenthümlich sind die Wandnischen , welche sich in diesen Ge- u Mil**n mit Ausnahme von d befinden und in den Figuren g, h, i in Grundriss, Aufrks und Vorderansicht dargestellt sind. Dieselben sind in e ca. 1,05 m breit, ".'»V m hoch und 1,10 m tief, in den übrigen Räumen ca. 0,94 m breit 0,86 m. i- '-h und 0,70 m tief. Bei allen ist hinten ein freiliegendes, jetzt halb vermodertes s* *n-k Eichenholz (r) eingemauert. Diese Nischen sind, wie im Gesammtgrundriss . n^yeben, in e 4, f 3 und a 2, in c aber deren 12 vorhanden, indem hier (in Art eines antiken Colutnburiums) dieselben in 4 Reihen über einander liegen. Vgl. ■:.- Vorderansicht c (1). Eine eigene Ausstattung zeigt dann noch das tiefste Gewölbe e, indem hier *;:!. Hg, e 1 ) an den Wänden grosse Figuren in Form schwarzer Schattenrisse ge- i.i.ill sind. Zwei derselben strecken einen Arm gegen die Mittelnische aus; die dritte, ■w der einen Schmalseite, halt in der auf die Langseite hinüberreichenden Rechten • .i.en Stock oder eine Fackel. An der gegenüberliegenden Langseite findet sich * hui noch ihier nicht abgebildet) eine riesige nach links gewendete Gestalt, welche '•••» le Arme auf einen Stock oder Schwert stützt. Für eine Bestimmung der Erbauungszeit sowie des Zweckes dieser Räume Mdl jeder nähere Anhaltspunkt. Das darüber stehende Wohngebäude ist um 1580 •ri Stelle eines älteren wesentlich neu errichtet worden. Die Burg wird seit 1252 urkundlich genannt. Auch sonst finden sich hie und da versleckte Räume, deren Zweck nicht • •iui»' Weiteres klar ist, vgl. z. B. die vermeintliche Kapelle in der Mauerdicke des I'al.i- der Wasenburg. Einen derartigen Raum in der Mauerdicke hat auch die 552 Salzburg in Franken (Fig. 548, Gesamintgrundriss Fig. 595). Di der Mauer c eines viereckigen, vor die Ringmauer b vorspringenden Thurmes ist eine vorsprin- gende Steinplatte a in Form eines Tisches eingemauert. Neben derselben führt in etwa gleicher Höhe mit Spuren eines Thürverschlusses ein Gang in die Mauer und sich nach links und dann wieder nach rechts wendend. ö über einige Stufen ansteigend noch eine kurze Strecke in die anstossende Ringmauer hinein. Zu einem Ge- fängniss dürfte der Raum in Rücksicht auf die seit- lich nur noch 45, bzw. 70 cm betragende Stärke der wenig sorgfältig errichteten Mauer kaum, mehr daher zu einem Aufbewahrungsort für irgendwelche Gegen- stände geeignet gewesen sein. — Auch die Gefängnisse gehörten in gewissem FlQ 545 Masse zu den verborgenen Räumen. Das im Berch- l'rit, mitunter auch in einem anderen Thurme zu unterst befindliche Verlies war durchaus der Regel nach ein finsterer nur von oben durch ein Einsteigeloch zugänglicher und manchmal noch in den Baugrund hinein vertiefter Raum (S. 221 ff.) Auch die in einigen Burgen noch an anderer Stelle angebrachten Gefängnisse waren zum Theil tinstere, verborgene Räume. Ein derartiges GefängnLss steht, wie schon bemerkt, mit den unterirdischen Gangen von Dhaun in Verbindung. Es ist das ein ganz enger Raum, dessen angegebene Be- stimmung durch die darin vorhandene Steinbank mit eisernen Krampen zum An- schliessen des Gefangenen und ein wenige Quadratzoll weites, seitlich durch die Wand gehendes Luftloch in Höhe seines Kopfes ausser Zweifel gesetzt wird. Eine ähnliche Gefängnisszclle liegt im St. Annaschloss am Bodensee neben dem inner- halb des Palas in die Kellerräume hinabführenden Gange, Auch in gewöhnlichen Kellerräumen kommen in die Wand eingelassene eiserne Krampen, augenscheinlich zum Anschliessen von Gefangenen bestimmt, vor. Solches wird u. A. von Liebenwalde (Prov. Brandenb.) berichtet. Wohl nicht mehr der eigentlichen Hurgeiizeit gehört die eigen thümlirhe Einrichtung de , Hexen kel lers" in der Burg Penzlin (Mecklenburg- Schwerin} an. Von dem unter dem Wohlige- büude liegenden Kellerraum führt eine weitere Treppe zu zwei tieferen, geräumigen, und ganz finster« Gewölben binab, in deren Wänden ähnlich wie bei Liebenfels eine Reihe von Nischen sich be- finden. Jede derselben hat jedoch an der Hinlerwand einen Steinsitz, und eine Menge eiserner Krampen zeigen, dass auf diesem ein Gefangener an den Fassen, Armen und über der Brust fc' an geschlossen und ausserdem die N'ische durch eine Thür zugesperrt wurde. Wenngleich die Barf- anlage bis in das 13. Jhdl. zurückgeht, scheint doch die Einrichtung des Hexenkellers — die in allen Theilen einen durchaus einheitlichen Bau zeigt — wirklich erst der Zeit der Hexenproie« anzugehören und in der auch im „Hexenhammer" gelehrten Ansicht ihre Erklärung zu Baden, das die Besessenen ihre übernatürlichen Kräfte verlören, wenn sie mit den Füssen nicht den Erdboden berühren kftnnlen. Heber die in Sa ndsteinf eisen vertieft ausge haue neu Verliesse (Hohentels. Bürgsleinl ■ miJ ihre Unterscheidung von Cislemen s. S. 531. Zu den Gefängnissen dürfte auch das halbunterirdische Gewölbe mit beson- derem Eingange zu rechnen s.ein, welches in der Ruine Meyenberg (Südtirol) neben dem Berchfrit liegt. Es ist nur ungefähr 2,50 m weit und manneshoch und zeigt in einer Mauer zwei starke eiserne Krampen, durch deren Auge eine Kette zu ziehen war. Für einen Hundestall, der hier sonst etwa in Frage kommen könnle, würde man wohl nicht ein eigenes festes Gewölbe aufgeführt haben. 553 Bei Wildenstein a. d. Donau (Baden) findet sich in dem starken aus der ersten Hälfte des 16. Jhdts. stammenden Defensivbau (c Fig. 609), welcher die Haupt- bürg gegen die Angriffsseite deckt u. zw. in der obersten frei unter dem Dache liegen- den Halle unmittelbar über dem Fussboden ein in die hofwärts liegende Längswand hineingehendes viereckiges Loch von 45 zu 60 cm Seitenlänge und 70 cm Tiefe. Es ist das die Mündung eines darunter gleichfalls in der Mauerdicke hinabgehenden lichtlosen Raumes von angeblich1) 12 — 15Fuss Tiefe und 8 — 10 Fuss Breite, welcher allgemein als das „Burgverliess* bezeichnet wird.2) Da die Burg bei ihremNeubau einen eigentlichen Thurm nicht erhielt, ist die Einrichtung eines dem Thurmverliess ähn- lichen Gefängnisses an dieser Stelle ja an sich nicht unwahrscheinlich. Um so auf- fallender aber ist die Enge und besonders die Niedrigkeit der seitlich ausgehenden Mündung, welche nur einem besonders Gewandten gestatten dürfte, mittelst einer Leiter in die Tiefe hinabzugelangen, während man doch in der Wand sehr wohl eine höhere Oeffnung hätte aussparen können. Es darf deshalb jedenfalls als un- wahrscheinlich bezeichnet werden, dass dieser Raum gewöhnlich als Gefangniss l^nutzt wurde; derselbe dürfte eher als schwer zugänglicher Aufbewahrungsort für wrrth volle Dinge gedient haben. Die seitliche Oeffnung war, wie der vorhandene Falz zeigt, durch eine Thür verschliessbar. Minder harte Gefängnisse konnten fast überall in den Burgbauten eingerichtet wrrden. Besonders eigneten sich die mittleren Stockwerke der Berchfrite dazu, falls der Aufgang zur Plattform nicht durch dieselben, sondern in der Mauerdicke fortgeführt war. Solche Gefangnisse von 2,50 m lichtem Durchmesser finden sich u. A. "l*-n in einem nicht alten Rundthurm von Hanstein im Eichsfelde, welcher in seinem unteren Theile von einer Wendeltreppe zu dem anstossenden Palas ausgefüllt ist. Es ist «la noch eine starke Thür mit jener kleinen verschliessbaren Klappe zum Hinein- reichen der Gefangenenkost vorhanden, welche (Klappe) immer ein sicheres Zeichen • ine> vormaligen Gefängnisses ist. Besonders in späterer Zeit begnügte man sich vielfach mit einem Block- ^-faitgiiiss, einem weiten aus Balken und starken Bohlen hergerichteten Kasten, der «i ich in an sich nicht besonders verwahrten Räumen stehen konnte. So steht im » "UT , Verliese* enthalte. 554 starken Schildmauer an der Ostseile und dem Bergfried befinden sich an erstere angelehnt, ohne von da Licht zu erhalten, die stallartigen Zellen für die Gefangenen f); es ist also auch hier der Be- weis geliefert, dass man das Burgverliess unter dem Eingangsgeschoss des Bergfrieds nicht al> Ue- fangniss benutzte." — Dass auf alle Fälle dieser angebliche Beweis ein völlig nichtssagender t#in würde, liegt auf der Hand, da ein milderes Gefängniss die eventuelle (oder etwa frühere) Benutzung eines vorhandenen härteren ja keinesweges ausschliefst. Ein Näher'scher Lehrsatz ist der folgende9): „Wenn sich, wie beim Trifels, Scharfen berg, Grevenstein, Frankenstein, Landsberg, Lichten- berg etc. der Bergfried auf einem erhöhten Felsen befindet, und wenn in diesem Falle unter dem Eingangsstockwerk nicht der Innenraum erzielt werden konnte, der sonst unter dem Namen Burg- verliess bekannt ist, wurde neben der Felserhebung ein schachtartiger Anbau auf der Seite des Hofe* hergestellt. Wir sehen einen solchen Anbau bei der Burg Grevenstein, wo der Zugang vom innere Hof der oberen Burg noch erhalten ist. Da hier im Vorhof eine Cisterne besteht, so ist die An- nahme ausgeschlossen, als habe dieser Schacht etwa auch als Wasserbehälter gedient.* Zunächst ist hier schon der Vordersatz ganz unhaltbar. Die Lage des Berchfrits „auf einem erhöhten Felsen" hindert durchaus nicht, Ersterem einen hoch- gelegenen Eingang zu geben. So liegt dieser bei dem oben angeführten Seh arfen- berg etwa 9 m hoch3) und beim Grevenstein befinden sich darunter noch zwei Geschosse. Andrerseits würde ja schon eine Höhe des Verliesses von etwa 3 m genügen, dem Gefangenen ein Entweichen ohne fremde Hülfe unmöglich zu machen, und endlich hätte ja auch eine Vertiefung in den Felsen hinein ganz und gar nicht zu den unmöglichen oder selbst nur ungewöhnlichen Arbeiten gehört. Ebenso unbegründet aber ist die Behauptung der in solchen Fällen ange- bauten „schachtartigen" Verliesse. Was die einzelnen obigen Beispiele be- trifft, so habe ich bezüglich des Trifels S. 547 f. nachgewiesen, dass hier, \vo der Berchfrit allerdings aus besonderen Gründen einen ebenerdigen Eingang hat (vgl. S. 257) der vielbehandelte Schacht neben demselben, falls dieser gemeint sein sollte, keinesfalls als Verliess gedient haben kann. Beim nahen Scharfenberg, wo ja. wie bemerkt, ohnehin ein sehr hohes Thurmverliess vorhanden ißt , handelt es sich bei dem Anbau allem Anscheine nach, ähnlich wie beim Wasserthurm von Trifels und bei Hohbarr, um einen Brunnenthurm , der den bei einer Belagerung auf die obere Felsplatte beschränkten Vertheidigern den Wasserbezug sichern sollte (vgl. S. 534). Beim Grevenstein, wo ebenso wehig Anlass zu einem besonderen Verliessbau gewesen wäre, kann der schachtartige Anbau (w Fig. 586) allerdings nicht als „ Wasserbehälter" , aber auch gewiss nicht als Verliess gedient haben. Derselbe (bei Näher, Burgen der Rheinpfalz Taf. 5, ganz unrichtig wieder- gegeben und als „Verliess*4 bezeichnet) hat die Form der Fig. 549, indem er sich so unten an den, Berchfrit und Pala? ~~ tragenden Sandsteinfelsen, oben an die Aussenwand des Pak- selbst anschliesst. Im Uebrigen hat er unten den stufen- förmig unebenen Boden des gewachsenen Felsens zwei niedrig r-'cLq gelegene fensterartige Oeffnungen, die ein Hindurchkriechen *# * unschwer gestatten und schliesst (bei a) sich so wenig au eine hier am Felsen entlang laufende Unterhöhlung desselben f) Vgl. J. R. Rahn im Anz. f. Schweiz. Alterthumsk. 1888, S. 129: ,An den Fu« des Ostschildes verlegt Näher die stallartigen Zellen für die Gefangenen (jetzt Schweinestall).* •) Mitth. d. hist. Vereins d. Pfalz XIV S. 119. 8) So auch nach Näher's eigener Angabe in Burgen der R h ein p falz S. 14. 555 an, U'\bi dabei die Frage unbeantwortet, warum man zu solchem Zweck diesen auch nur mit einer o»-ftiung nach vorn versehenen Erker ausgebaut haben möge, da ein einfaches nach innen erwei- u-i'.-> Srhlitzfenster denselben Zweck erfüllt hätte. Bei Stein in Steiermark ist die Kapelle in dem schmalen Querbau ange- bracht, welcher zwei Burghöfe von einander trennt. Eigentümlicher Weise ist >k' \m Juval im Vintschgau mit erkerförmig vortretender Chorapsis einem offenen Tn'ppenhause eingefügt, welches dem staatlichen Palase in der Mitte vorliegt.1) IVber die aus Felsen gehauene Kapelle in Bürgstein s. Cap. 21. Nach alt christlich er Sitte und späteren ausdrücklichen Vorschriften sind un- *-n» gottesdienstlichen Gebäude von Westen nach Osten — Letzteres die Altarstelle - gerichtet, und diese Regel ist daher auch bei den Burgkapellen fast immer be- fi»lpt. Wie auch bei anderen Kirchen wurde jedoch diese „heilige Linie"2) nicht immer genau innegehalten, und mitunter findet sich statt derselben geradezu die rihs, aneinander gebaut. Die grössere St. Zeno-Kapelle hat nördlich ihren Eingang, • -me Hundbogenthür aus abwechselnd rothen und weissen Quadern mit weissen Marmorsäulen und alten, Jagdscenen und zum Theil fabelhafte Thiere darstellenden itfliefs. Aus ihr gelangt man durch eine die Scheidemauer durchbrechende Thür ■■» die etwas kleinere St. Gertrud-Kapelle. Grössere Burgen haben mitunter mehrere • in/»*Ine Kapellen, so Wehrburg in Südtirol ausser einer noch benutzten neben »I» in Burgthor4) einen Kapellenraum im Berchfrit (vgl. S. 461) Rineck in Unter franken Litte zwei Kapellen, Merkenstein in Niederösterreich soll deren drei gehabt K.iben, die aber anscheinend nicht alle mehr in der Ruine erkennbar sind. Diese Mehrheit der Kapellen wird zumeist aus dem Vorhandensein mehrerer die Burg b» wohnender Miteigentümer zu erklären sein. — Jedenfalls häufiger indessen mangelte es an verfügbarem Platz, um auch mir eine für alle Burginsassen und etwa noch die in der Vorburg Angesiedelten /»Mifip'nd geräumige Kapelle zu errichten. Dies und mitunter auch wohl die Er- -parung an Baukosten, bezw. Material und Arbeit, sind wohl zunächst die Beweg- -Türnle für die Herstellung der besonders bei Burgen vorkommenden zweistöckigen ■ *br Doppelkapellen gewesen. Zu den bekannteren derselben gehört die der ') Vgl. deinen, Tyroler Burgen, 1894, S. titi. ') Vgl. Otte, Hdb. der kirch). Kunst- Archäologie, 1 S. 11. ') l' wichtig heisst es bei Cori a. (). S. IM: „Da ihr Altar stets gegen Osten oder Süden * ^richtet wurde, so war sie nur von Westen oder Norden zugänglich, und demnach nie nn die *t!i«he oder nördliche Umfassung des Hofraumes angefugt.* Eine Kapelle von westostlicher Rieh- ■ • *r lag hienach gerade sehr zweckmässig an der Nordmaucr wie eine nordsOdliche an der \Ve«*t- • i* r. (Ylterdiex brauchte sie ihren Kingang nicht unbedingt gerade dem Altar gegenüber zu • .:~n. Hichtig wäre nur zu sagen, dass man, weil der an der ostlichen Schmalseite stehende Altar . j'» li.«u> die Kegel bildet, eine der Lange nach an die We>t- oder (Ntmauer angebaute Kapelle - .'f-n finden wird. • Freilich erst UVXl erbaut. 558 geschoss in Neuem« (Vorarlberg)1) im zweiten in Trifels (s. über diese S. 258). im driften in Hohlenfels (Luxemburg), „zu Oberst* in Mo ersburg (Koni- schweiz).8) Bei dem Wohnthurme von Angenstein (Cant. Basel) springt die von seinem Innern aus zugängliche Kapelle nach aussen vor. Bei den Pal äsen lag die Kapelle in der Regel im ersten Oberstock, so auf der Wartburg neben dem „Sängersaal". Zu den Ausnahmen gehört St. Annn- schloss, Gant. St. Gallen. Hier liegt sie, das ganze Hauptgebäude (den Mittel- flügel) einnehmend über dem Keller und bietet ausserdem das Eigentümliche, da*- sie — übrigens gewölbt und durch schmale Fenster nur spärlich erhellt — durch eine Scheidewand mit drei neben einander befindlichen Thüren in zwei Tlieik* getheilt ist. Nicht selten war im Palas, wie schon Ein- gangs angedeutet, ein Raum — wohl in der Regel der Saal — zugleich zur Kapelle bestimmt und dann durch ein Chörlein, eine nach aussen wohl als Erker vortretende Altarnische ausgezeichnet. Eine solche inmitten der Fenstergruppen des Saale? von La ndsberg (Wasgau) s. Fig. 458, Ihre aussen Gestalt Fig. 550. Am Palas der „Maus' am Rhein tritt dieser Erker eckig mit einem Spilzbogen- fenster vor und ist inwendig mit Heiligenfiguren und Sternen bemalt. Den durch eine weiten Nische ausgezeichneten Raum auf der Lobdaburu. F'n A SO ^'^' *^'' w'r<* man won' '"r e'ne w'r'!''cne ^a" ■>' ' pelle zu halten haben. Nach v. Cohansen (Wehrbauten S. 26 und sonst) konnte die Altarnische für gewöhnlich durch Flügelthüren gegen den Wohnraum abgeschlossen werden. Spuren solcher an ach sehr zweckmässigen Einrichlung habe ich bisher nicht bemerkt. Vielleicht begnügte man sich auch mit einem Vorhange. Zu den Erkern dieser Art wird meistens auch dei Fig. 551 abgebildete, auf der Hofseite des Palas von Wa.*«n bürg im Wusgau liegende gezahlt. Er besteht aus $) cm hohen Steinplatten und bietet, vgl. die genaue Abbildung. kaum für einen gebückten Menschen Raum , auch cntaocMil ihm auf der Innenseite der Wand nicht etwa eine weiterf Nische, sondern eine niedrige Thor, die zu einem erweittrlm zwischen dieser und dem Erker in der Wand liegenden (in | Ermangelung einer Leiter jedoch nicht näher zu onler- ä suchenden) Räume fahrt Es liegt nun auf der Hand. Ji" »- dieser Erker nebst dem in der nur etwa 1 m starken ffinJ liegenden, fast finsteren Hohlraum nicht, wie Gau i er nn'l Fröhlich ') meinen, ein kleines „oratoire", oder, wie Näher'i vermulhet, gar eine „Hauskapelle" gewesen sein kann. Hehr- [IQ.5.H. fache Grunde sprechen aber auch dagegen, in der Aal«' etwa einen holländischen Kamin mit dem Erker als Raurh- abzug (wie ein annähernd ähnlicher sich auf Sehlos* W'iUpu ') Hier wohl erst später eingerichtet Der halkenüberdeckle Raum hat noch Best* v« Wandmalerei: personiticirte Tilgenden mit lateinischen Unterschriften. ") Wohl 13. Jhdts. 6,40 zu 3,16 m messend, mit zwei spitzbogigen ra. 4 m null-* Kreuzgewöllien, die Kapitale mit figürlichen z. Th. fratzenhaften Skulpturen, ') Voyage aux Chateaux bist, des Vosges (Paris 1889) S. 179. ') Burgen in Elsass-Lolhringen. S. 17. 559 !u;rir in Steiermark findet) zu sehen, und so wird nur übrig bleiben, sie für einen Ausguck zur Beob- 4i -htung des Hofes und zugleich einzigen Zuganges zum Palas anzusehen. Dafür spricht allerdings der t m*tand. dass der letztere nach dieser Seite — abgesehen etwa von der früher hoch über dem tiivange vorhanden gewesenen breiten Pechnase — auffallender Weise keinerlei Fenster hat, doch hink dabei die Frage unbeantwortet, warum man zu solchem Zweck diesen auch nur mit einer (MTnung nach vom versehenen Erker ausgebaut haben möge, da ein einfaches nach innen erwei- tnie* Schlitzfenster denselben Zweck erfüllt hätte. Bei Stein in Steiermark ist die Kapelle in dem schmalen Querbau ange- bracht, welcher zwei Burghöfe von einander trennt. Eigentümlicher Weise ist >w b«u Juval im Vintschgau mit erkerförmig vortretender Chorapsis einem offenen TrvpjM.Tihause eingefügt, welches dem staatlichen Palase in der Mitte vorliegt.1) IVber die aus Felsen gehauene Kapelle in Bürgstein s. Gap. 21. Nach altchristlicher Sitte und späteren ausdrücklichen Vorschriften sind un- +*-rv gottesdienstüchen Gebäude von Westen nach Osten — Letzteres die Altarstelle - gerichtet, und diese Regel ist daher auch bei den Burgkapellen fast immer be- folgt. Wie auch bei anderen Kirchen wurde jedoch diese „heilige Linie" 2) nicht immer genau innegehalten, und mitunter findet sich statt derselben geradezu die fi»nl<üdliche Richtung, so in Vianden (zehneckige Schlosskapelle, Luxemburg), Marken st ein imd Rauheneck (Niederösterreich), Stein (Steiermark), ohne dass umner im Gelände ein zwingender Grund zu dieser Abweichung zu erkennen wäre. 3) Auf Zenoburg bei Meran sind zwei Kapellen, jede östlich mit eigener A|ms, aneinander gebaut. Die grössere St. Zeno-Kapelle hat nördlich ihren Eingang, ••in«' Kundbogenthür aus abwechselnd rothen und weissen Quadern mit weissen Marmorsäulen und alten, Jagdscenen und zum Theil fabelhafte Thiere darstellenden li»'lu*fc. Aus ihr gelangt man durch eine die Scheidemauer durchbrechende Thür ii die etwas kleinere St. Gertrud-Kapelle. Grössere Burgen haben mitunter mehrere •»n/.t'lne Kapellen, so Wehr bürg in Südtirol ausser einer noch benutzten neben '!♦ in Burgthor4) einen Kapellenraum im Berchfrit (vgl. S. 461) Rineck in Unterfranken Litte zwei Kapellen, Merkenstein in Niederösterreich soll deren drei gehabt Ij iben, die aber anscheinend nicht alle mehr in der Ruine erkennbar sind. Diese Mehrheit der Kapellen wird zumeist aus dem Vorhandensein mehrerer die Burg ! "-wohnender Miteigentümer zu erklären sein. — Jedenfalls häufiger indessen mangelte es an verfügbarem Platz, um auch nur eine für alle Burginsassen und etwa noch die in der Vorburg Angesiedelten :>nfi;rend geräumige Kapelle zu errichten. Dies und mitunter auch wohl die Er- -; .innig an Baukosten, bezw. Material und Arbeit, sind wohl zunächst die Beweg- gründe für die Herstellung der besonders bei Burgen vorkommenden zweistöckigen -i«r Doppelkapellen gewesen. Zu den bekannteren derselben gehört die der ') Vgl. Giemen, Tyroler Burgen, I89i, S. <>«. ') Vgl. Otte, Hdb. der kirchl. Kunst- Archäologie, I S. 11. •) Unrichtig heisst es bei ('ori a. C). S. \Ü: ,Üa ihr Altar stet« gegen Osten oder Sflden * »-«-richtet wurde, so war sie nur von Westen oder Norden zugänglich, und demnach nie an die ■ •-\i«he iwier nördliche Umfassung des Hofraumes angefügt.* Eine Kapelle von westostlieher Hieh- .•v \*g hienach gerade sehr zweckmäßig an der Nordmauer wie eine nordsild liehe an der West- ,• r. Uet>erdies brauchte sie ihren Eingang nicht unbedingt gerade dem Altar gegenüber zu • ;- #i. Huhtig wäre nur zu sagen, dass man, weil der an der östlichen Schmalseite stehende Altar ..'.!. «u«* die Kegel bildet, eine der Lange nach an die West- oder Ostmauer angebaute Kapelle - '»-fi linden wird. f. Freilich erst U\X\ erbaut. 560 Fl9-552. Burg zu Eger, deren Durch- schnitt Fig. 552 (nach Grue- ber verkleinert) giebl. Die niedrigere und einfachere untere Kapelle hat hier wie die obere ihren eigenen Altar- chor; beide Schiffe stehen in der Mitte durch eine 7'/a zu Slla' messende Oeffnung miteinander in Verbindung. Als andere Doppelkapellen auf Burgbauten sind mir be- kannt, bzw. finde ich solche aufgeführt zu Gösting in Steiermark, Liebenfelsund Grünburg in Kärnten, Hain bürg an der Donau, Homburg und Meinberg am Main, Landsberg bei Halle, L o h r a bei Nordhausen, Nürnberg, Neuenburg über Freiburg an der Unstrut, Homburg und Rinect in Unterfranken, Greifenstein bei Weilburg an der Lahn, Sieinsberg in Baden.1] Ueber den Zweck und Gebrauch dieser Doppelkapellen ist schon viel pe- stritten worden.8) Zuerst stellte Stieglitz (Beitr. z. Gesch d. Bauk.IlS. 77) die Ansicht auf, dass der obere Baum für die Burgherrschaft, der untere für die Dienerschaft bestimmt gewesen sei, dann (1837) bemerkte Scheiger a. 0. S. 44, dass die untere Kapelle „zum Todtenkirchendienst gehörte." Nachdem u. A. v. Essenwein (Anz. f. Kunde deutscher Vorzeit 1878 Nr. 9) die Bestat- tung von Leichen in der Unterkapelle der Nürnberger Burg und Schultz a. 0. aus Schriftquellen dasselbe für andere Doppelkapellen nachgewiesen, hat die zweite (Scheigersche) Erklärung jetzt das Uebergewicht erlangt, so dass nach Dr. Ottes Ansicht (a. 0. S. 26) sogar «die Absicht der Stifter, die Burgkapellen zugleich als ihre Grabstätte benutzen zu können, zur Anlage von Doppelkapellen geführt zu haben scheint.' Nach Schultzs Erachten (a. 0. S. 114) „lässt sich die Controverse über ') Bei mehreren dieser Bauten, so Gösting;, Grünburg, Hineck, Homburg a. d. Werra, ist die Zwischendecke nicht mehr vorhanden, die Oberkapelle in Mainberg ist als solche nicht erhalten. Von Lohra heisst es in Girschner, Nordhausen (1880) S. 134 dass unter der noch benutzten Schlosskirche .sich grosse schöne gewölbte Keller (1) befinden, von denen einige auf Pfeilern ruhend und zierlich mit Laub ausgehauen, jetzt noch benutzbar, andere verschaltet sind." Auf der Burg Nürnberg enthält der „ Heiden thurm" unten den Chor der Margarethenka pelle , darüber die Kaiser- oder Ottmarskapelle. Zu den kirchlichen Hauten gehört überhaupt nicht die berühmte dreistöckige Kapelle zu Reichenberg (s. darüber S. 444) und die auch bei Otte (Kirch). KunstarcM.il. *7) aufgeführte Doppelkapelle in dem runden Berchfrit der Heinrichsburg zu Abbach. Hier hat nur die mit Lisenen zierlich ausgestattete Kuppel Wölbung, in deren Mitte sich die gewöhnliche Oeffnung zur Verbindung der Stockwerke miteinander befindet, Unkundige zur Annahme solcher „Doppelkapelle" veranlasst. ') Vgl. hierüber Schultz, Höf. Lehen 1 S. Hl ff., Grueber, Kaiserburg Eger (1864) 8. 34 ff. und Otte, Handb. d. kirehl. Kunstarchäologie (1883) S. *> IT. 561 ■li<* Bedeutung der Doppclkapellen so entschieden: in der unteren Kapelle werden ■lir Exequien gefeiert, die dem Todten weniger nahe stehenden Leidtragenden schauen \i>n oben zu; findet kein Trauergottesdienst statt, so wird getrennt in der oberen wie in der unteren Kapeile die Messe gelesen; die obere ist dann als die schönere '■u* die Herrschaft bestimmt/ Meiner Ansicht nach besagt die für einige Fälle nachgewiesene Todtenbe- -tattung in den Doppelkapellen in Bezug auf Zweck und Benutzung derselben sehr wenig. Diese Bestattung besonders Vornehmerer war bekanntlich auch im Schiffe .uwlerer Kirchen von jeher gebrauchlich und lag bei einem engen Burgbering um *o näher. Dazu (bezw. für „die dem Todten weniger nahestehenden Leidtragenden* M den immerhin selten gefeierten Exequien) brauchte man gewiss keine Doppel- kajiellen zu bauen. Wozu ebenso die Doppelkapelle, wenn ausserdem doch in beiden .getrennt die Messe gelesen wurde", was beim Mangel mehrerer Geistlichen fast iriyends gleichzeitig geschehen konnte? Der Umstand, dass auch die Unterkirche r« '/rlmässtg einen Altar hatte, beweist nicht, dass derselbe auch ausser den Fällen *\\\*> Todtenkirchendienstes oder gar sonst regelmässig benutzt wurde. Sonach -« Meinen mir die durch eine Oeffnung in der Zwischendecke miteinander verbun- denen Doppelkapellen jedenfalls für gewöhnlich und hauptsächlich dazu bestimmt ge- u.*M-n zu sein, dass die in dem unteren Räume versammelten Dienstleute an dem in oberen abgehaltenen Gottesdienste zugleich theilnehmen konnten. Beidenjeden- -i!N nur sehr ausnahmsweise vorkommenden Doppelkapellen, die solcher verbin- «!♦ n«l»*n Oeffnung entbehrten, !) mögen die obere und die untere verschiedenen Gan- ••rfon zugctheilt gewesen sein. Besonders bei den Kapellen, welche einen Theil des Palas bildeten oder •i-i «üi-sen angebaut waren, wurde wohl in ihrem oberen Theile eine Empore an- .' -bracht, welche, mit dem Wohngebäude durch eine Thür verbunden, für die herr- -* hafllirhen Besucher des Gottesdienstes bestimmt war. Bei der angebauten Ka- H'M auf Hohenklingen am Rhein war dies eine nur 1,9:2 m hohe von einem ['..ilkenboden getragene Gallerie, die ungetheilt zweistöckige im Palas von Hoh- knnjgsburg (k Fig. 418) hat im zweiten Stockwerk westlich eine Thür mit da- n« Im-ii liegendem Fenster und darunter angebrachten Kragsteinen für einen in die K.ij-ellp hineinragenden Balkon. Nach v. Hitgen, Münzen herg S. H bildete die ober der Thor halle angebrachte k-;«ile .die Hegel, weil (abgesehen von der erleichterten Benutzung frtr die ausserhalb dos Berings ■ •t.'i*-nd?D Besucher) man annahm , der Feind wurde sich scheuen , mit dem Thore zugleich die K.jP.!U« zu beschädigen/ Diese Verbindung der Kapelle mit der Thorhalle bildet indessen nicht "■••Tut die Hegel, und ebenso halte ich die dafür angegebene Erklärung fflr verfehlt. Derselben '.•«• ,n«»bt freilich auch Oberst v. Gohausen Ausdruck, wenn er (Xass. Annalen lS'.M) S. lt\) \ K*»zug auf den Kapellenerker im Palas der «Maus" am Hhein schreibt: .Wenn auch auf der IvinWite geleger. gewährte die Heiligkeit des Ortes, der ii fordern noch verrammelt werden ) Bei den biefQr von Otte a. 0. S. "21 und Schultza. O. S. 111 angeführten Beispielen, • . ii«-!i ** sich um städtische, bezw. bischöfliche Hauten (Mainz, Stein in Krairi (dreistöckig!). Wil- .i~nt in Niederösterr. u. s. w.), bei welchen andere, hier nicht zu untersuchende, VerhaltnisM» ' .j*-n al* bei Burgka|)ellen. Wenn von Letzteren auch die (HhinarskajK'lle auf Keiften berg i •/ Wiesbaden) genannt wird, so ist dieselbe nach Bauden km. im Hbz. Wiesb. IJ7 i- UVM •►■• *^n und von dem späteren Neubau nur noch .die rechteckige . 3t» 669 konnte, immerhin einige Sicherheit.11 Abgesehen davon, dass eine Burgkapelle — fast immer thurm- los und oft mit ganz einfachen Fenstern — keinesweges immer nach aussen als solche gekennzeichnet war, bildete bekanntlich vielfach in den Dörfern gerade die Kirche mit dem sie umgebenden Fried- hofe die im Kriegsfalle heiss umkämpfte Citadelle des Ortes, und weit über das Mittelalter hinaus haben wir ja die zahlreichsten Beispiele davon, dass auch sonst in diesem Falle Gotteshäuser keines- weges als geheiligte und deshalb zu schonende Gebäude behandelt wurden. Schwerlich haben zu- mal im Mittelalter jemals die Belagerer einen Bau mit ihren Geschossen verschont, weil ihnen in demselben eine Kapelle zu liegen schien. Zwanzigstes Capitel. Die Wasserburg. H'-iM»»Hunir des Hindernisse««. Einfache Anlage. Lage Wasser- und Hohenburg zugleich. Alter, d* It.haii-ten. Göttlichen. Marschlins. Entenburg. Baldenau. Langenau. Hagenwyl. Pfalzgrafen- -••■m. Kied Mehrgetheilte Anlagen: Stuer. Hallwyl. Galenheck. Lüdinghausen. Trockene Gräben.) w, eil ringsum von Wasser umgebene kleine Stücke Festlandes von elbe Burg durch beide natürliche Schutzmittel begünstigt erscheint, das eine •iTM'lben offenbar überwiegen. Es ist das der Fall bei den Wasserburgen, deren «l'irch Wasser schwer zugänglich gemachtes festes Land sich in Form eines massigen («Iwvh Grabenauswurf etwa noch erhöhten) Hügels erhebt, oder von Höhenburgen (ai»^*s«*hen von den zahlreichen auf steilen Flussufern liegenden) beispielsweise Ini Leonstein nördlich des Wörther Sees (Kärnthen), wo die Vorburg — und •Limit auch die wenig höher auf einem Felsrücken liegende Hauptburg nur von ■ii^er einen Seite — durch einen tief eingeschnittenen schmalen und langen Teich .'«•H-hützt ist, oder Stargard in Mecklenburg, wo (ähnlich bei Cochem an der Mn-d) auf der Angriffsseite sich gleichfalls ein kleiner Teich findet, der ehemals .im h den äusseren Thorgraben noch mit Wasser speiste. Zu den Burgen , welche >n gleichem Masse als Höhen-, wie als Wasserburgen erscheinen, gehören in der KilVI Eltz, bei welchem das gleichnamige Flüsschen ebensowenig wie der sanfte Abhang des Burghügels unüberwindliche Hindernisse bilden und die beiden Mander- M-heid, die dagegen auf steilen Schieferfelsen aus dem schluchtartigen Thal der j'i^-nden Nette aufsteigen. Hieher ist auch Klingenberg in Böhmen zu zählen, \\* Irhes auf allseitig steil abfallendem Rücken derart von der Moldau und der in •i^M'lbe mündenden Wolawa umgeben ist, dass es nur auf einer Seite auf schmalem F-I*grat zugänglich ist. Ueber Adolfseck im Taunus s. vorhin. Im All- »'• meinen versteht man unter Wasserburgen nur solche, welche lediglich durch •!a< Wasser geschützt sind. Die Lage der Wasserburgen ist im Uebrigen eine sehr verschiedene. Wie Manderscheid, Werfenstein und im Rhein Pfalzgrafenstein in steilran- «l\:**n Flussthälern liegen, so liegen andere, wie Baldenau und Frauenstein \;rl. S. i) auf Hochebenen, und fast alle norddeutschen in weithin ilachen Tief- *l»nen. Es ist mithin auch keinesweges zutreffend, wenn Näher, Deutsche Itiirg S. 12 allgemein behauptet: „Die Tiefburgen oder die sogen. Wasserburgen .'»••£«• n in den von (lachen Berg Wandungen eingeschlossenen Thälern." Ueber das Alter der Wasserburgen bemerkt Köhler a. 0. S. 40:2: «Deutschland ist im Liuf unserer Periode (d. h. von lOoO bis 1200) das Land der Berg- -. l i.*.wr\ Die norddeutsche Elwne hatte, wie wir gesehen haben, in dieser Zeit noch keine Stein- i .,'p-n. «oudern Wallburgen und wenige ummauerte Stallte. Auch in Mitteldeutschland sind ausser ''*r k'UM»rlichen Burg Friedrich Barbarossas zu lieim des Erzbischofs von Mainz, »• •** Burgen im Flachlande nachzu\vei>cn." Abgesehen davon. da>s ja aueh „die Wallburgeii der norddeutschen Ebene" j« «l'-iifalls .Burgen im Flachlaude" wann, ist der obige Schlusssatz eine irrthüm- 566 liehe Behauptung, wie derartige, verneinenden Inhaltes, ohne die nöthigen umfassen- den Nachforschungen überhaupt nicht gewagt werden sollten. Neben der Nieder- burg zu Rüdesheim stand gleichfalls als Wasserburg die Oberburg, welche wenig- stens v. Cohausen „in das 12. vielleicht 11. Jhdt." setzt.1) Wasserburgen speciell Mitteldeutschlands aus dem 12. Jahrhundert oder älter waren ferner u. A. Handschuchsheim bei Heidelberg, Erbach im Odenwald, Seeburg bei Eis- leben, Kranichfeld und Gerstungen in Thüringen, Kaiserslautern in der Pfalz, Dankwarderode (Braunschweig), Staden, Heusenstamm, Merlau und Dreieichenhein in Hessendarmstadt,2) während auch die Wasserburg Werd im Elsass schon 1080 als Sitz der gleichnamigen Grafen genannt wird3) und die Buip Lauffen im Neckar schon in karolingischer Zeit bestand.4) Noch zahlreicher waren die alten Wasserburgen in den südlicheren Theilen des damaligen „Deutschland*. Als eine der ältesten nach- weislich ganz aus Stein erbauten Wasserburgen, deren ursprüngliche Anlage zugleich aus der vorhande- nen Ruine noch völlig zu erkennen ist, haben wir das vor 1170 von Friedrich Barbarossa erbaute Geln- hausen bei dem Städtchen gleichen Namens. Von der Kinzig um- flossen, bildet der Burgplatz iFig. 554) ein 70 m langes und im Mittel 43 m breites dem Rechteck sich näherndes Siebeneck. Die in der Mitte der Ostseite liegende ge- räumige Thorhalle (a), über weither sich die (nach 1850 zerstörte) zwei- schiffige Kapelle befand, hatte auf beiden Seiten je einen starken aus Buckelquadern errichteten viereck- igen Thurm (b), hinter deren nörd- lichem, einen Theil der Umfassung bildend, der Palas (c) lag. An der im Uebrigen 2 m starken Ring- mauer lagen noch einige Neben- gebäude (d), vielleicht Burgmanns- wohnungen. Auch bei der Burg Gott- lieben (Fig. 555), am Rhein un- weit Konstanz vom dortigen Bischof Eberhard 1251 erbau I, wird die Angriffsseilc von zwei starken viereckigen Berchfriten flankirt, eine bei Wasserburgen sonst nicht eben gewöhnliche Erscheinung. An dieselben schlössen sich hier nach riickwärl> !) Nu ss. Ann. 1887. S. 18. *) Günther, Bilder a. d. Hess. Vorzeit S. 141. 3) Mitth. d. Vogesenklubs Nr. 18 S. 43. 4) Kunst- und Altth.-Denkm. Württembergs S. 7«. die beiden langen Flügel des Wohn- % bäudes an, dessen Mittelbau, dem Simmufer parallel, den MolYaum .ihsililiesst. (Nur diese Tliürme sind i iiit-m vermeintlich verschönernden l'mbuu entgangen, welchem seiner- zeit Napoleon III. die ehrwürdige, h unterhaltene Burg unterwarf.) Der Burg Marschlins (Fig. Mti , unweit des Ausllusses der Lindquarl in das Grauhündncr lUi.-inthal belegen, wird durch die IVkrliefcrung ein ungewöhnlich hohes Aller zugeschrieben. Die •li tri engeren Tliürme (a der (irundrissskizze 557) sollen schon "il von König Pipin durch einen ... — Alemannen fürsten MarsHius erbaut « '9* "5. -•-in und Friedrich Barbarossa soll ■li< Burg 1154 vergrössert haben. E> ist jedoch unverkennbar, iLi-w die bezeichneten, gegen ii>ii Mittelpunkt des Hofes iiin abgeschrägten Tliürme um vorne herein bestimmt waren, ein ähnlichesGebäude- iiiinumnniinM\\\\^y i:'PU>«i,, Fig. 557. Ausgang des Mittelalters in der Ebene vielfach erbaut wurden. Als solche ist u. A. zu nennen Friedewald, 1476 vom hessischen Land- grafen Heinr. III. an Stellt« einer älteren Burg neu er- richtet. Im Uebrigen vgl. über diese Grundform Cap. ii (Neuleiningen). Anders als bei Marsch- lins gehören bei der tEnten- burg" unweit Donaueschin- gen, 1471 an Stelle der Wasserburg Pforen erbaut, die flankirenden Rundthürme als wesentliche Bestandteile zu dem einheitlichen Wohn- gebäude, welches letztere in deutschem Gebiet als eines der ältesten jener Herrenhäuser erscheint, wie sie in dieser Form besonders in der Renaissancezeit zahlreich im flachen Gelände und von einem schützenden Wasser- graben umgeben errichtet wurden. (Das jetzt in einer Wiese ganz isolirt dastehende Gebäude, in welchem seinerzeit Kaiser Max I. wiederholt geweilt, dient als Scheune, nachdem die Eckthürme, entsprechend schräge abgetragen, mit unter das Satteldach desselben gezogen sind.) Von einfacher Anlage und wenig umfänglich war auch die Burg Bai den au, welche Churfürst Balduin von Trier im Anfang des 14. Jahrhunderts auf der Hoch- ebene des Hunsrück im flachen Thale des Thronflüsschens zum Schutz seiner dor- tigen Jagdgebiete erbaute. Der enge halbinselartig in eine (jetzige) Wiese vorsprin- gende Burgplatz wurde grösstentheils von dem, zugleich einen Theil der Umfassung bildenden Palas eingenommen, während ein starker runder Berchfrit mit engem Innenraum der Landseite abgekehrt stand. (Dieser, sowie die Ringmauer sind noch erhalten.) Minder einfach ist die bauliche Anlage der oben schon erwähnten Burg Langenau, deren Grundrissskizze Fig. 196 mitgetheilt ist. Wie dort näher er- örtert, hat dieselbe ausser zwei Schildmauern einen im Osten und Süden vorge- legten Zwinger (g) mit halbrunden Thürmen, einen viereckigen Flankirungslhurm (i) und dahinter frei im Bering stehend einen starken Berchfrit (f), an welchen später ein Wohngebäude angebaut wurde. Die Ringmauern der 1247 zuerst genannten Burg werden dein 14. Jahrhundert zugeschrieben.1) Die Wasserburgen der deutschen Schweiz — hier vorzugsweise „Weyer- (Weiher-)häuser11 genannt — entbehrten zumeist nicht eines bewohnbaren Berch- frits als Kernes der Anlage. Derjenige der 1227 erbauten und im Wesentlichen !) Baudenkm. im Kbz. Wiesbaden S. 273. r>m Fig. 558. wlilerhaltenenBurgH a gen- »yl im Thurgau (Fig. 55H) lul bei 1,5 m starken Wän- iltii (> zu '.1,5 in Iiinenrauin und auf den beiden dem Hufnium zugekehrten Seilen je ein i m breites Fenster, Der P f a 1 z g r a f e n s t c i n - die .Pfalz" — bei Caub Fig. 359 und 560 , verklei- nert nach Bonner Jahrb. lil. U>) bietet in Anlass der ">rllichen Umstände sowie -•■iner besonderen Bestim- mung manche Etgenthüm- i'liteit. Auf einer niedrigen IVI-äuel des Rheines gegen 1327 von Ludwig dem Baiern zum Zweck des Z"ll-fhutzes errichtet, musste sein Mauer- »vi* dem Hochwasser und Eisgang linrlen Widerstand leisten, und wurde l'T Burg deshalb die Form eines (sechs- i "kigun) Schiffes mit stromauf gerich- i, (•■lern schmalem und slarkem Bug (a) .'■vhen. Ausserdem aber war der nur ' 17 ni lange und bis zu 21 m breite li.imn des von allen Seiten gleich an- -Tifl-fähip-n Platzes in entsprechender Weise für Einrichtungen auszunutzen, •!r- eine allseitige Vertheidigung, haupt- -.irlilich aber zugleich gestatteten, auf ■!■ in -Strome verkehrende Fahrzeuge, die ■II h etwa der Zollentrichtung entziehen «"'ilen, zu beschiessen, also dass in i*T engen Burg daneben für Wohnräume i.'im noch Platz übrig blieb. In der Miüi- des Geringes ragt hier frei mit <■ \ i'Tcckigen, gewölbten Geschossen der : -Mtige Berchfrit (b) auf, die Spitze, " \ / ' '3 *■■!■ he die Wendeltreppe enthalt, gleich- '-• .-tromauf gerichtet. Das davor 1 ■ i." nde sehr enge Wohngehaude ent- i .' im Erdgeseiioss eine gegen den Hof hin offene Halle (ml und einen in der U -M-r dicke angebrachten Brunnen (r). In den vier stumpfen Winkeln und der liin- '■!-[i Spitze des Umzuges erhebt sich je ein Humlthuim von :!,2, bzw. 2,8 m lichter W'.-iti-, mit den zwei über einander liegenden Wehrgängen der Ringmauer in Ver- . ■■ •Imig stehend. Weit vorspringende hölzerne Erker sind den Thürmen im Fig. 560. 570 17. Jahrhundert vorgelegt worden. Die an der östlichen Langseite befindliche Eingang:-- thflr (e) in die Burg, nur durch eine Leilcr zugänglich, konnte durch ein Fallgatter geschlossen werden.1) Auf ähnlich be- schränktem Rain» in- mitten des schluchlarlig eingeschnittenen Fluß- bettes der Talfer un- weit Rotzen liegt auf niedrigem Felsen die wuli I erhaltene Bur? Ried, welche, nach- dem die Edlen dieses Namens vor 1350 aus- gestorben, später auch vorübergehend als Zoll- haus gedient hat. An den viereckigen Bereu* frit ist hier ein enge* polygones Wohnge- bäude angebaut, wäh- rend eine gezinnte Mauer den kleinen Hofraum umschliesst. — Die hier besprochenen Wasserburgen bildeten durchweg ein ungetheille-; Ganzes. Es steht also in Widerspruch damit, wenn Nordhoff (Holz- und Slein- bau S. 245) bezüglich der Wasserburgen, zunächst allerdings Westfalens, schreibt: „Es nimmt Wunder und zeugt von der Zweckmässigkeit des Systems, dass bei den zahlreichen Anlagen so wenig Wechsel stattfindet und der Grundplan der einen 'lern der andern Burg so ähnlich ist. Ein Mittelgraben theill nämlich die Anlage regel- mässig in die Vorburg und Hauplburg, und an den beiderseitigen Ufern erheben sich die Ringmauern, um jeden Burgtheil wieder für sich zu umschliessen. Ausser- halb der Ringmauern umfängt ein Wassergraben beide Theile." Nordhoff veruiau sich übrigens hiefür auf zahlreiche Beispiele westfälischer Wasserburgen, von den fast völlig verschwundenen bis zu den heute noch bewohnten, zu berufen, bei weicht u letzteren man sich nur event. den meistens eingedeichten Mittelgraben wiederher- gestellt zu denken habe.2) Bezüglich der Einzelheiten bei diesen zweigeteilten Burgen bemerkt der Genannte a. O. dann weiter: „Bei der Hauptburg vertiefen, verbreitern und verdoppeln sieh ort die Gräben, erhöh« sieh die Zwischenwälle, hier dehnte sieh theilweise ein unzugänglicher Wald, theil weise eine w**«' ') [Jeher die an anderen Stellen behandelten Einzelheiten dieser Burg vgl. Tbl. 8. ') S. 2W heissl es in Bezug hierauf noch: „Dass aber diese Doppelanlage der allen na- tionalen Burgen von Anfang an den ritterlichen ü herkommen und diesen ursprunglich ist, bestätig» die Gleichförmigkeit der älteren und jüngeren Burgen, die Urkunden und der Umstand, dass vi-l* von den vorgeführten Anlagen schon im 12., ja schon im II. Jahrhundert, also in der fruchlharvlm Zeit der Burganlagen, ihren Besitzern den Namen gaben." Es werden dann als Beispiele genannt Gemen aus 1092, Sleinfurt 1133, Geist 1154, Lüdinghausen 117*,Rechede 1175, Westerwinkel UÄ. Vischering 1271, Botzlar 1282 und Gemen, wo 1880 urkundlich eine Hauplburg und eine Ynrtm-v unterschieden wird. 571 <■ !•♦• iN|«»r morastige Ebene aus, um geschlossene und unvermutete Angriffe völlig abzuwehren. Die i.'.nitlll.uhe l>eider Hurgtheile bildet meistens ein Viereck, wie zu Rechede, Meinhövel l>ei Asche- -v. BotzUr bei Seim, Rauschenberg, Hausberge und Partslar bei Lüdinghausen, oft aber auch • vs un regelmässige, rundliche oder polygone Fläche, je nachdem Wasser und Festland es bedingten. >!u*n haben beide Burgtheile gleichen Flächeninhalt. Gewöhnlich ist die Vorburg grösser, wie zu U- v-Steinfurt, Geist, Rechede, Meinhövel, Vorhelm; die Vorburg Wulfsberg hat eine bohnen form ige, !< Haupt bürg eine viereckige Gestalt, wogegen die Hauptburg zu Darfeld bei Horstmar eine rund- 1 ••. einmal vom See nach innen gebogene, die Vorburg eine viereckige Fläche zeigt. — Der Weg ' * 1 1 von auss-en zunächst über die äussersten (traben auf die Vorburg und von hier über den l> m »ngralien zur Hauptburg, doch seltner in grader Linie, wie zu Rechede, häufiger in einer krummen, • ■ li rvvUis geneigten Richtung, zumal von der Vorburg zur Hauptburg, theils um dein Feinde mehr **■■! Widrigkeiten zu bereiten, theils um dessen rechte, nicht vom Schilde gedeckte Seite den Verthei- ..'■ni bloßzustellen. Den Uebergang über die Gräben zur Vorburg, wie zur Hauptburg vermitteln /.„■: r-Vketi, den Eingang zur Vorburg bewahrt ein starkes Thorhaus. In der Vorburg stehen rech ts <: link* um den freien Binnenhof nahe an die Mauer oder an 's Ufer gerückt, die Wohnungen :t Hurgmänner, der Diener, die Oekonomiegehäude und Stallungen. Den Aufgang zur Hauptburg "ki hart hinter der Zugbrücke ein noch mächtigeres Thorhaus, das zuweilen in einem Burghausc .•/'. zuweilen gar, wie noch heute zu Steinfurt, von einem mächtigen thurm artigen Bauwerke ge- •'■•'l wird. Rechts vom Aufgange steht meistens der Alles beherrschende und schützende Bergfrid, ' <**int*in Schatten hart an der Mauer die einzelnen Burggeb^ude, oft auch die Kapelle — sämmt- '. l**i den grösseren Anlagen in Stein ausgeführt. An geeigneter Stelle senkt sich der Brunnen. - I ♦ U»r die Brücke der Vorburg lenkt der WTeg nach aussen bei mehreren Burgen zunächst durch i* "ft mit Geplänk oder mit Mauern umgebene Burgfreiheit und ihre dorfartigen oder städtischen Vt.Ht'dflungen, dann fast regelmässig der Mühle und dem Müllerhause und oft noch der Kapelle • ''"Int, bi» der Weg in die öffentliche Landstrasse mündet. — Diesem Systeme entsprechen die • «'»n mittelalterlichen Burgen der Ebene von den ältesten bis in die spätesten Zeiten/ Wie wir gesehen haben, ist indessen diese Zweitheilung der Wasserburgen i. .mderen Theilen des deutschen Sprachgebietes keinesweges so fast ausschliesslich .•I'iüuchlich. Speciell in den von Slaven bewohnten deutschen Ländern scheint -• ki-inesweges üblich gewesen zu sein, obgleich diese mit besonderer Vorliebe ihre r>* t'< «»tigungen in Wasser und Sumpf anlegten. So ist mir im Mecklenburgischen nur eine zweigetheilte Wasserburg an- ••l«-n«iid slavischen Ursprungs bekannt: Stuer unweit des Flauer Sees, ohne dass .» r auch hier noch fest- . -!• Ihn wäre, inwieweit etwa l« i t|»«i erst um 1059 durch i -i ii id zerstörten Burg die .i*-|Mfmglielic Anlage umge- .; :• tt worden war. Dieselbe mag hier als • ii-* der einfachsten Bei- ♦ le getheilter Wasser- et ii kurz besclirieben • Meli.1) I)urrh eine früher wohl .;.|ia->irbare Wieseiitlärhe rt (1 in die Vorburg A an • • r Stelle wo noch aus- % &l "■"",\\\«»«,,,M,l,ll'/ll///# ^ ^ ^HIItllllllllMHIIIimilll, k« I« t/ '/i i • » » r i « " '"'.'.'""" u'"»^,, , ;:.\v. """".(.*..,,,,, , „!•>• n'" '/> Ja?* Fig. 561. 'i Vgl. meine Schritt: Die Burgruine Stuer. \euhrandeni>g. Bnln«lo\v 1KN7, *2"> S. * ^»*y ff einer krummen Bohne umschlossen. Ausser formlosen Schutt- |i // häufen ist nur noch der Rest des auf der Grenze beider V-, /v° ''%s. . -^ stehenden runden Berchfrits von 3,50 m Mauerdicke und 3 m lichtem Durchmesser erhalten. Am Rande eines weiten Sumpfe Fig. 562. liegend, sind die einzelnen Theile von Wassergräben (ohne Wall) umgeben. Die alte Wasserburg Hallwyl, Cant. Aargau, lag ursprünglich am Ausfluß der Aa aus dem, inzwischen zurückgetretenen, Hallwyler See. Von rundlicher Ge- sammtform, ist sie umgeben von dem genannten Flüsschen und einem von diesem mit Wasser gespeisten, zum Theil tief eingeschnittenen Ringgraben, während noch (südnördlich) ein breiter Wassergraben den Bering in zwei Hälften theilt. Die Um- fassung wird durch Gebäude, bezw. die Ringmauer gebildet, und ist nach der (nörd- lichen) Landseite durch zwei, nach der Seeseite durch einen nicht hohen Rund- thurm bewehrt. Vom östlichen Eingang aus wurden auf der Stirnseite jeder Burcr- hälfte unmittelbar am Wasser (bzw. des Zwischengrabens) jedenfalls nach der Zer- störung der Burg 1415 je ein grösseres Wohngebäude errichtet, das vordere wohl, durch die Vergrösserung der Familie veranlasst, in der früheren Vorburg, wahrem! hinter dem zweiten, auf etwas erhöhtem Platze noch das Erdgeschoss anscheinend des ältesten wohnthurmartigen Palas übrig ist. l) ') An die Stelle des vorderen Wohngebäudes ist vor Jahrzehnten ein nur im Aeusservii vollendeter Neubau getreten, das Ganze aber, seitdem unbewohnt, dem schon begonnenen WiUllf preisgegeben. Die Burg gehört noch der im Mittelalter berühmten und begüterten Familie gleichen Namens. 573 Bei künstlicher Herstel- lung des Hindernisses durch diese Wassergräben ging man in älterer, T Anlage in Vor- und Haupt- Imrg nicht hinaus. Ein Anderes war es bei weiterer natürlicher Verzweigung des Wasserlaufes. Km Beispiel bietet das an einem Ann der Stever belegene Lüding- hausen, dessen Grundriss in Fig. "•<;:! 'nach Nordhoff a. 0.) mit- i'.iljMheilt wird. Der Weg führt hVr bis zur Hauptburg A über i ii-r Brücken, deren letzte eine ai.'i'wOhnu'ch lange ist, und welche na N'othfalle schnell unpassirbar ;i macht werden konnten. Schon iiiniiüelbar neben den beiden >:-ten Brücken stehen zudem Ge- i Minie (e Mühle, d Pförtnerhaus), die — und jedenfalls in ihrer ursprünglichen Gestalt — .!■ i'bfalls zur Verteidigung der Uebergfinge zu benutzen waren. Bei der Vorburg B ii üniii't die dritte Brücke in ein (1570 erneuerles) Thorhaus, hinter welchem eine n -lit-une, und der Zugang zur Hauptburg — welche die Wohngebäude aus 1570 und '.'••rer Zeit enthält — wurde unler Anderm besonders durch einen jetzt abge- l>.iH-henen vieleckigen Berchfrit c vertheidigt. — Ueber die weit überwiegend als Wasserburgen angelegten Deutschordens- i inr'-n Preussens s. Cap. 22. Keinesweges alte uns überkommenen Reste der in der Ebene gelegenen i;-itwii zeigen sich auch nur noch thcilwcise von Wasser umgeben. In den weit- ■ - meisten dieser Fälle hat man später das nutzlos, oft auch durch Stillstand schäd- !■ Ii sewonlont; Wasser versiegen lassen, auch wohl die Graben selbst zugeschüttet; - hat jedoch auch noch wehrfähige Burgen in der Ebene ohne Wassergräben ge- -■ lf-n. Zunächst wurde es bei den in Ortschaften gelegenen alten adeligen ,An- -.'/■■n", wie sie besonders in Tirol noch ziemlich erhalten sind, mit dem natürlichen - 'nilw nicht so genau genommen, wie ja auch die festen Rilterhuuser in den - .i'hVn oft an offener Strasse lagen. Es handelt sich aber in diesen Fällen, auch ■• im ein Berchfrit nicht fehlt, nicht um eigentliche, voll entwickelte Burgen.1) Äusser- en aber handelt das anonyme Kriegsbuch von 1450 von Burgen in der toi-iif mit nassen oder trockenen Gräben2), und auch A Ibr. Dürer in seinem "l Vgl. A. J. Weidenbar h im Ithein. Antiquarins II Bd. 19 ».SO: .Nicht mit diesen vn al* festen t'lälzeu zu verwechseln sind jene hurglichen Ilauten, welche sich fast in jedem ('■■!- fanden, wo einer von dem niederen Adel wohnte, der sein Hans durch einen Thurm oder ,r Hurtige- Aeussere von den bürgerlichen Wohnliiluscrn unterschieden wissen wollte. Ihre Be- : u.mnten dioellien zwar auch, wie die Itwyr-n, rnntra, so das« al-o jede Hunt ein cn*lrnm ist, -.- in- hl jede« e;islrum als eine Hurjr ailfe-elien werden darr; jene luiriiliclien Halle waren indes- I- weniger als fesle 1'lätzo.' ') Vgl. Jahns, Gesch. d. Kriegs w isaensr h. 1 «6. 574 „Etlichen vnderricht zu brfestiguny" u. s. w. von 1527 empfiehlt zwar bei der An- leitung zum Bau eines festen Schlosses für einen Landesherrn, dass dasselbe gegen Mittag ein grosses fliessendes Wasser habe, das durch alle Ringgräben zu leiten sei, dass man Fische darin ziehen könne, aber er fugt auch hinzu: „Will man den Graben trocken lassen, so mag man allerlei Kurzweil darin haben . . . oder auch Thier- und Baumgärten darin anlegen." Ich halte es nun nicht für zufällig, dass so, meines Wissens, erst am Ende der Burgenzeit von trockenen Gräben in der Ebene die Rede ist und damit zu einer Zeit, in welcher der Werth der natur- lichen Hindernisse gegenüber der überwiegenden Bedeutung der Artillerie und dt> Fernkampfes wesentlich gesunken war. Das anonyme Kriegsbuch konnte wohl auch trockene Gräben für zulässig erklären, wenn zugleich angeordnet wird, dass die Gräben in diesem Falle mit „gut vermauerten liegenden hutweren mit Schiesslöchern* d. h. durch Kaponnieren zu sichern seien, ein Vertheidigungsbau, den man vor der Einführung brauchbarer Pulverwaffen nicht kannte. Wenn wir daher eine wohl- befestigte „Wasserburg" finden, deren Graben nachweislich trocken war, da wird es sich um eine schwerlich über etwa die Mitte des 15. Jahrhunderts zurückgehend«- Anlage handeln, mag auch der Ursprung der Burg ein viel älterer sein. Einundzwanzigstes Capitel. Höhlen- und ausgehauene Burgen. fi'irvrt-n unter Aber hängenden Felsen. Fragstein. Höhlenburgen: Puxer Loch, Wichenstein, Krön- metz, Lueg etc. Ausgehauene Burgen. Eigenart derselben. Fachliteratur. Falkcnstein. Fleckenstein. Dahn. TrifeLs. Burgstein. Michelsberg.) A usser den durch Wasser oder durch steile Abhänge geschützten Zufluchts- »•rN-rn boten sich als solche den Menschen von Alters her auch die natürlichen F« U*nhöhlen. Seltener als jene, hatten sie andrerseits wesentliche Vorzüge vor den- •«•ll**n. Sie gewährten eine schon von der Natur selbst gebildete, abgesehen von ■l'-ui mangelnden Lichte, fast vollkommene Wohnung, die gewöhnlichen Angriffs- ■iiitMn nur beim Eingang selbst ausgesetzt sein konnte, während auch selbst dieser ii'M-li wohl in den meisten Fällen durch seine Lage inmitten einer steilen Felswand ni»-lir oder weniger stunnfrei war. So sind denn auch, wie durch vielfache Funde festgestellt worden, in allen Tlieilen ua^erer Erde die Felsenhöhlen schon von der Urzeit her nicht nur als fried- • ' Im» Wohnungen, sondern besonders auch als Zufluchtsörter benutzt worden, *) und **• hat man es auch im Mittelalter mehrfach nicht verschmäht, dieselben zu ständig I» wohnten Burgen auszubauen, zu Burgen allerdings, die mit den freiliegenden ihrer »Miiz<*n Art und Anlage nach kaum noch irgend etwas gemein haben konnten. Den Uebergang von diesen zu den Höhlenburgen bilden die sehr seltenen Hiiv«»n, welche unter einem überhängenden Felsen erbaut sind. Ein Beispiel bietet in Uraubünden die Ruine Ferporta oder Fragstein. In der Clus, einer ^ lil'icht, durch welche die Landquart aus dem Prättigau in das Rheinthal strömt, •ii»bt sich die nördliche der mehr als 1000 Fuss aufsteigenden Seitenwände über • ..er steil zur Thalsohle abfallenden Geröllhalde, und auf dem Kamme der letzteren %) Im Orient sind besonders die uralten Höhlen Wohnungen an der Westküste des Rothen V .■.•!•#**. zu erwähnen. In Phrygien fand Fellow (Ausfl. nach Kleinasien. Lpzg. 1W3 S. 65) i •• ii'T Felswand zwei grosse mit einander in Verbindung stehende Höhlen , die vorn mit starken Vii.-rn befestigt gewesen waren. Bei uns Ut besonders die Höhle bei Steffen an der Lahn Im»- . "L»*!i-werth, deren Zugang durch einen Steinwall zur Yertheidigimg eingerichtet ist. (Nass. \ i.alen XV. i 576 f ist an einer Stelle, an welcher die Felswand etwas nach vorn überhängt, das im 11 Lichten 16 m lange Hauptgebäude der Burg derart errichtet, dass die dem Felsen j parallele Aussenwand, welche unten 5 m von demselben absieht, sich ihm oben. soweit erhalten, bis kaum 2 m nähert. Anscheinend war der Bau — mit dem Erdgeschoss vier Stockwerke zeigend — nicht so hoch geführt, dass der noch über I dasselhe hinaus hängende Felsen zugleich das Dach gebildet hätte. Auffallender Weise zeigt die Felswand im Bereich des Gebäudes keinerlei Spur einer Bearbeitung. selbst keine Balkenlöcher für die Zwischendecken, während andrer- seits, wie noch zu erkennen, nur das dritte Geschoss, welches allein Verputz und (thalwärts) ein einiger- massen breites Fenster mit Seilen- bänken hatte, gegen den Felsen durch eine gemauerte Wand ab- geschlossen war. Der Zugang fand. wie Fig. 564 zeigt , von der Seile mittelst angestellter Leiter um; niedriger Thür im zweiten Ge- schosse statt. — Etwas weiter thalaufwärts , wo die Geröllhaldc etwas weniger hoch hinaufreicht, finden sich in gleicher Lage unter »J-»»* der auch hier überhangenden Fels- wand die Reste zweier weiterer noch unbedeutendererBurggebäudo Dieselben waren wohl durch eine parallel der Felswand hinlaufende Ringmauer mit dem oberen Gebäude, welches auf anderem Wege, namentlich direct von der Thalsohle aufwärts, kaum zugänglich war, verbunden. Ausserdem lief eine Mauer bis zur Landquart hinab, um die mittelst eines sich anschliessenden Thores die daneben hinführende Strasse und damit den Pass selbst zu schliessen. Zu den Burgen dieser Art gehört auch wohl das ehemals den Ramelsteinorn gehörige Loch an der Laber (Baiern, Prov. Oberfranken), welches nach Bavaria II, 1 „ganz in den Felsen hineingebaut ist, der das Dach bildete" und von dem auch ein gut erhaltener Rundthurm übrig ist. Die eigentlichen Höhlenburgen haben der Regel nach dieselbe Lage wie das soeben beschriebene Fragstein: am Fusse einer lang hingestreckten Felswand und damit zugleich auf der Höhe einer derselben vorgelagerten, mehr oder weniger steil zur Thalsohle abfallenden und zumeist mit Bäumen oder Gestrüpp überwach- senen Geröllhalde. So liegen das Puxer Loch in Kärnten und Krottenstein und Wichenstein auf der Westseite des ostschweizerischen Rheinthaies. Dies*1 Lage war daher den alten Angriffsmitteln gegenüber eine ausserordentlich günstige. Ein etwa von oben in die Höhle hinabgetriebener Schacht konnte wachsamen Ver- theidigern kaum irgendwie gefährlich werden, und so blieb durchaus nur der durch eine starke Mauer geschlossene Eingang als Angriffsobject übrig, vor dieser aber konnte der Feind des steilen Abhanges wegen nur unten auf der Thalsohle festen 577 Fut zeigen hier, wie anderwärts auffallender Weise keine Spur einer Bearbeitung oder eines Mauer- jiischlusses. ' '** "**•*• Eine ähnlich gelegene feste Höhlenburg war auch Kronmetz, im Etsch- thal an der Xordgrenze von Wälschtirol, der alte Stammsitz der Herren von Metz,1) -päter in eine Einsiedelei umgewandelt.2) Noch mehr ist wohl Lueg in einer lüi m hohen Felswand unweit Adelsberg in Krain bekannt geworden. Am Ein- ging der Höhle liegt ein 1570 erbautes Schloss des Grafen Kobenzl. Vom Dache ij •-.«selben über eine Brücke erreicht man .eine in unterschiedliche Kammern ge- Du-ilte Grotte, wo man mit Stein und Kalk etwas gemauert hat"8): die alte Höhlen- Uirg, welche von Erasmus Lucger vertheidigt, 1484 nach langer Belagerung erobert wurde. Wie auch andere Höhlenburgen mit Wasser , welches durch den Felsen tropfte, und z. B. in Lueg in einer Cisterne gesammelt wurde, versehen waren, so titsprangen in Grottenstein und Rappenstein eigene Quellen. Der Aushungerung, imIihzu dem einzigen Mittel, diese Burgen zu bezwingen, konnte der Lueger lange ') Hier stehen am Eingang der Hflhle zwei (noch mittelalterliche 'i> WidingeliSude. Der 7.ig*ng iu der (»on mir nicht naher besichtigten) Anlage .geschieht durch eine schräg nach dem r.ile zu verlaufende Felsspalte, ilie eine Thorbefesligung völlig beherrscht. Zum l'eheritusäe (r) ■' die Aufmauerong nach dem Abfange IU noch mit schrägen liusslftchern (VI und Scharten ver- — >i-ii. um auch gegen einzelne Kletterer einen Schutz iu gewahren.* (Giemen, Tvroler Bgen. IH'J* » 1.17.) Wie hier gezeigt, irrt «'.lernen übrigens sehr, wenn er «. H. versichert, diu*. Kronmeti . .U<- l'arallele in der Geschichte der Befestigungsarchitektur ist.* ') Auch Wichenstein zeigt, dn-ui die Höhlen bürgen keines weges nur etwa Zunuchtställen ■ ■ Kille der Xolh waren. Ein Dletric, Nile« de Wichen«!*, in kommt li7ll vor. und die Burg wir.l ... i:n»n aUeine ,Ve«l«" mit licrichlsbarkeit und Leibeigenen genannt. (\aef. Manns r r. Bd. III. i ') Valvasur, Ehre des Herlzoglhums Craiii. HWil S. DIN ff. 578 Zeit dadurch begegnen, dass er durch einen (jetzt vermauerten) langen geheimen Schlupfgang mit der Aussenwelt in Verbindung stand. Im Cant. Solothurn ist in der Wand der Balmflue 20 m hoch über dem Boden eine kunstlich erweiterte Höhle von 8 zu 20 m Ausdehnung durch eine ver- fallene 2 m dicke Wand geschlossen. In der Mauer und am Felsen sind Balken- löcher sichtbar. Vor der mit Schutt und Trümmern gefüllten Höhle ist noch ein 2 m breiter früher gleichfalls ummauerter Platz und unten an der Schlussraauer drei enge „Oeffnungen zu unterirdischen in den Felsen gehauenen, jetzt eingestürzteil Gewölben." Die Burg Balm gehörte Anfangs des 14. Jhdts. den Grafen von Strass- berg. *) Während man sich bei den Höhlenburgen sonst mit einer die grosse Oeff- nung schliessenden Wand zu begnügen pflegte, finden sich bei dem schon erwähnten Puxer Loch hier hinter einander in wenigen Schritten Abstand die Reste von vier Mauern, deren äussere also einen Zwinger gebildet zu haben scheinen, der nebst dem dahinter sich erhebenden Palas die weite Oeffhung nach oben nicht schloß. Von einer jetzt anscheinend nicht mehr bekannten Höhlenburg an der Donau oberhalb Sigmaringen wird in der Zimmerischen Chronik, 2. Aufl. Bd. II, S. 363 berichtet: Ich kann nit underlassen, zu vermelden des Weilers halb an der Twhm, das ist vor jaren ain aigens geschlecht gewest und Jtat ain aigen add gehapt . . . Iren sitz und ivanung ist gewest in ainetn holen f eisen ob dem Weiler an einer gehen wandt, das man mit mühe Jean hinauf kommen. Man hats ainest für sturmfrei ge- achtet, als es auch noch dieser zeit mit geringem wider mögte darzu gebracht werden. Ob demselbigen burgstall ist der f eisen so gelie und hoch, als ob er mit einer scheren wer beschnitten worden. Unmittelbar bei dem Dorfe Gutenstein ebenda befindet sich nicht hoch über der Chaussee eine (vielleicht mit Vorstehendem gemeinte) tiefe und hochge- wölbte Grotte, Heiden- oder Teufelsloch genannt, an deren Eingang noch Reste von Mauerwerk gefunden werden, wie solche auch unterhalb derselben vorhanden gewesen sein sollen.2) Aus Mähren wird in (v. Hormayr) Burg ve st en der österr. Monarchie (I 125) von einer Höhle mit ehemals vermauertem Eingang berichtet, die durch ein Loch mit der auf der Oberfläche des Felsens in Ruinen erhaltenen Burg Holen- stein verbunden war. — Den aus natürlichen Höhlen gebildeten Burgen sind diejenigen verwandt, welche künstlich in dem Burgfelsen ausgehauene Hohlräume hatten. Mit thunlictet kurzem Ausdruck nenne ich dieselben Ausgehauene Burgen. Die Neigung des Sandsteines zur Schichtenbildung und senkrechten Abson- derung, sowie seine leichte, durch die Natur des Bindemittels aber wieder in ver- schiedenem Grade begünstigte Verwitterung8) bewirkten bekanntlich, dass diese Ge- steinsart vielfach in isolirten grotesken Formationen aller Art zu Tage tritt. So werden in gewissen Gebirgsgegenden sanfte Kuppen besonders häufig von unge- heuren Sandsteinblöcken in der Form eines Mauerfragments oder — bei überhäng- enden Seiten — etwa eines Schiffsrumpfes bekrönt. ') Schwab, die Schweiz in ihren Ritterburgen I 381. 9) Schlude, Donauthal (Sigm. 1883) S. 96. ") Der quarzige und eisenschüssige Sandstein ist wetterfester als der durch Thon, Kalk oder Mergel gebundene. 579 Da man also hiemit einen zur Auffuhrung wenn auch enger Gebäude hin- reichend geräumigen Burgplatz hatte, der schon von Natur zur allseitigen senkrechten Vertheidigung aus der Höhe wie geschaffen erschien und andrerseits ebenso wenig (zunächst) ohne Leiter ersteigbar, als der Gefahr einer erfolgreichen Unterminirung ausgesetzt war, so kann es nicht Wunder nehmen, dass man schon in früher Zeit die Idee ausführte, solche Sandsteinblöcke zur Erbauung von Burgen zu benutzen. Als Wesentliches kam indessen noch der Umstand hinzu, dass die beson- ders leichte Hauharkeit dieser Gesteinsart es gestattete, auch das Massiv des Fels- blookes selbst in erweitertem Masse nutzbar zu machen. Man kannte bereits (auch \on den Kreuzzügen her) die Benutzung von Höhlen zu befestigten Wohnungen und ebenso die Anwendung der bergmännischen Technik bei Belagerungen. Es war also nur ein kleiner Schritt weiter, wenn man nun daran ging, zur Erweiterung der immerhin recht beschränkten Räumlichkeit, welche die Oberfläche dieses Burg- ffUens nur bot, letzteren selbst zu Gemächern, Treppen u. s. w. auszuhöhlen. Was die Vertheilung der ergänzenden Mauerbauten betrifft, so verstand es sich von selbst, dass man die Vorburg mit den Stallungen etc. an den Fuss des für Thiere wohl selten ersteiglich gemachten Felsklotzes legte, während die Wohn- i^häude auf der Höhe des Felsens, wenn dieser einigermassen Raum dazu bot, ihren am meisten gesicherten Platz erhielten. Die ausgehauenen Burgen bieten also zwei Besonderheiten: die Herstellung *nn Gemächern, Treppen etc. innerhalb eines kunstlich ausgehöhlten Felsens und die abgesonderte Errichtung der Wohngebäude auf einem isolirten Felsklotz, der zu »inem inneren Burghofe der Regel nach keinen Raum mehr bietet.' So mannigfaltig überhaupt die Form dieser Sandsteinblöcke ist — abgesehen von der fast allen gemeinsamen langgestreckten Grundrissfigur — so verschieden \*i die für den Oberbau sich bietende Fläche derselben. Die Breite derselben be- trägt z. B. bei Fleckenstein 8 — 10m bei 52 m Länge, während sie bei Falken- >tein bei etwa 80 m Länge zwischen nur 8 und 2 m Breite wechselt. Der Felsen von Klein-Arnsberg steigt in fast nadeiförmiger Gestalt auf, während derjenige von Bürgstein etwa 50 zu 60 m breit und lang ist. Mitunter bildet der Felsen, wie bei Tri f eis, mehrere Staffeln, oder er ist, wie bei Dahn und Hohbarr, in mehrere gesonderte Köpfe getheilt, die, wenn der Zwischenraum nicht allzu breit war, durch kühne Stege mit einander verbunden wurden. In beiden Fällen war die Vertheidigung noch besonders begünstigt. Bei der regelmässig nur geringen Breite des Felsblockes konnten die aus- ?fhauenen Gemächer nur enge sein, und da mit den damals nur bekannten primi- tiven Werkzeugen die Aushöhlung immerhin eine mühsame Arbeit war, begnügte man sich auch durchweg, denselben kaum Manneshöhe zu geben. Mitunter sind dio>e ausgehauenen Räume so eng und niedrig, dass sie mehr Schlupflöchern als zu dauerndem Aufenthalt bestimmten Wohnräumen gleichen. Andrerseits — so auf Altwindstein im Wasgau, bzw. Landstuhl in der Pfalz kommt es freilich auch vor, dass man solche Räume, wenn sie zur Wohnung des Burgherrn •/••hörten, überputzte, oder später sogar mit Stuccatur verzierte. Die ungleichmässige Abblätterung des Sandsteins und Ungeschicklichkeit der Arbiter haben es anscheinend veranlasst, dass mitunter eine Aussenwand dieser Hohlräume unversehens ganz durchbrochen wurde, so dass ein Loch mit unregel- mäßigen, ganz dünn zulaufenden Rändern entstanden ist. Abgesehen von diesen 37* 580 schwerlich beabsichtigten Löchern, pflegte man Fenster in diesen Räumen nicht aus- zuhauen, so dass dieselben bei verschlossener regelmässig nach aussen führender ThüröfiEhung zumeist ganz finster waren. Ebensowenig gab man sich viel Mühe damit, den Räumen eine möglichst regelmässige kubische Form zu geben. Ziem- lich häufig findet sich die Decke in der Mitte durch eine derbe von dem Felsmassiv stehen gelassene Säule gestützt, und da man nirgends scharfe Ecken ausmeisselte, so er- giebt sich die Form eines kunstlosen Gewölbes oft fast von selbst. Auf der Ober- fläche des Felsens kommen auch vertieft ausgehauene Räume mit oder ohne stehen gelassener Felsendecke vor. Da der Felsen mit den darauf errichteten Wohngebäuden zugleich die meisten Zweckbestimmungen eines Berchfrits, und zumeist noch in erhöhtem Masse erfüllte, so fehlte hier solcher Bau in der Regel. Zu den Ausnahmen gehört Waldeck im Wasgau mit vormals zwei Berchfriten. Bei dem benachbarten Falkenstein ist ein solcher an dem Felsen angebaut. In den meisten Fällen ist die (zugleich den einzigen Burghof enthaltende) Vorburg nur an der einen Längsseite des Felsklotzes angelegt und scheint dann oll der Lage, wie den Bauwerken nach kein besonders starkes Vertheidigungswerk ge- boten zu haben. Indessen findet sich doch auch, dass diese tiefere Vorburg durch ihre Lage auf einer steilrandigen Terrasse an sich schon begünstigt, oder durch einen Graben oder durch starke (regelmässig spätere) Vertheidigungswerke geschützt war, so dass bei einigen Anlagen der Schwerpunkt in der weitläufigeren unteren Burg lag, welcher der Felsen nur als Kern- und Rückzugspunkt diente. Bei- spiele der ersteren Art sind Hohenfels, Altwindstein, Grev endahn, der letzteren Art Landstuhl, Neudahn, Sickingen-Hohenburg u. s. w. Der Aufstieg auf den Felsen (vgl. S. 307 und hier weiterhin) war, wie bei Hohbarr, nur mittelst hoher Leitern möglich, oder aber der zumeist senkrechte Felshang war anderweitig dazu ausgenutzt , jenen zu einem leicht zu verteidigenden und fast unerzwingbaren zu machen. An geeigneten Stellen wurde der Aufstieg wohl durch eine vorgezogene Mauerwand vor dem Feinde verdeckt. Anderes Mauerwerk an der Seite des Felsens selbst diente dazu, ausgehauene Räume , wenn nöthig , zu ergänzen oder auch bedrohlich überhängende Feistheile zu stützen. Einen Uebergang etwa von den Höhlen- zu den Ausgehauenen Burgen scheint die (von mir nicht besuchte) Ruine Wolkenstein am Schlüsse des Grö- dener Thaies (Tirol) zu bilden. Sie liegt in der Mitte einer Felswand und ist nach Clemen (Tiroler Bgen. 137) „zum Theil in den Fels hineingebaut", nach Staffier (Tirol II 1053) „in den ausgehauenen Felsen eingemauert.* Ein schmaler Stufen- pfad führt zu einem Thorbau hinauf und zu ihren Bauten gehört ein Thurm dessen Rückseite von dem Felsen selbst gebildet wird. Von den Ausgehauenen Burgen ist nicht nur meines Wissens keine bewohn- bar erhalten, sondern sie bieten auch mit seltenen Ausnahmen das Bild besonders gründlicher Vernichtung des ergänzenden Mauerwerks. Die meistens leicht zugäng- lich den Fuss des Felsens umgebenden Baulichkeiten waren der Zerstörung durch Menschenhand, die auf demselben errichteten den verderblichen Unbilden der Witte- rung in besonderem Masse ausgesetzt. Es würde eine sehr dankbare Aufgabe sein, eine dieser durch malerisch phantastischen Reiz ausgezeichneten Anlagen stilgetreu wiederherzustellen. 581 Die erste Herstellung ausgehauener Räume — besonders solcher, welche in halber Höhe steiler Felswände lagen — zu sicheren Wohnstätten oder nur Zu- fluchtsorten dürfte kaum viel jünger sein als die Benutzung der Höhlen zu mensch- lichen Wohnungen ; bedurfte es doch zur Bearbeitung des weichen Sandsteines nicht einmal nothwendig metallener Werkzeuge ! Die bekannten bei Ueberlingen in einer Ut-rwand des Bodensees ausgehauenen „Heidenlöcher" (beim Bau einer Staats- strasse grösstenteils zerstört) sind nach Leiner (Konstanz) „ohne Zweifel alt- keltisch \ Aehnlich gelegene künstliche Höhlungen bei Buchfart (südl. unweit Weimar) sind zum Theil durch Mauern aus glatt behauenen Steinen geschlossen, wurden also noch später nach Art der mittelalterlichen Höhlenburgen benutzt. Auch i*i Stein an der Traun (Bayern) hatte der durch seine Räubereien berüchtigte Heinz von Stein eine Feste, welche aus Gelassen und Gängen, die in einer Nagel- fluhwand ausgehöhlt waren, bestand, ausserdem eine Burg auf der Höhe derselben und eine dritte in der Ebene. Die Ausgehauenen Burgen finden bei neueren Fachschriftstellern zu geringe Beachtung. So bemerkt Frank („Der deutsche Burgen bau" in Pick 's Monatschrift 1881 S. 228): »Uns sind nur :m Eisaas (Lichtenberg, Fleckenstein, Bitsch) und in der bairischen Pfalz (Dahn) einige wenige Barpen bekannt, bei welchen einzelne Theile der Anlage in den Felsen gebrochen und die Pläne des Ganzen hierauf berechnet sind, und auch bei ihnen ist die Kunst ziemlich späten Datums und in der Landschaft vereinzelt geblieben." Der Verfasser unterschätzt hiemit wesentlich die Häufigkeit und Verbreitung der Ausgehauenen Burgen. Abgesehen davon, dass ,Dahn" an sich schon drei selbst- findige Burgen dieser Art umfasst, hätten aus der Pfalz sonst noch beispielsweise genannt werden kennen: Landstuhl, Neuscharfeneck, Ramberg, Scharffenberg, Anebos, Drachenfels, vor Allem Ber- w artstein u. s. w., aus dem anstossenden Wasgau u. A. Wasichenstein , Klein- u. Grossarnsberg, I/^zeihard , Alt- und Neuwinstein, Hohenfels, Falkenstein, Waldeck, Sickingen-Hohenburg, Linden« "hiuidt u. s. w. Man wird aber auch sagen können, dass Ausgehauene Burgen überall da vor- kommen, wo die Vorbedingungen für denselben, besonders ein Felsblock von weichem Sandstein, sich *u!<)eL So haben wir z. B. in der Harzgegend Regenstein und Scharzfels, in Thüringen Buchfart, und in Nordböhmen Bürgstein, Habichtstein, Falkenstein, Schweika und manche andere. Noch weniger als Frank findet Köhler (Kriegswesen in der Ritterzeit III) die Ausgehauenen Kursen besonderer Beachtung werth. Er fertigt dieselben a. 0. S. 435 mit folgenden Zeilen ab: .Auf eine Beschreibung der Felsbauten in Anwendung auf Burgbauten, die in Burgen, wie dem FWkenstein in den Vogesen und dem Wildenstein an der Donau etc. repräsentirt werden, gehe ich r:T nicht näher ein. So interessant sie sind, so haben sie auf die allgemeine Entwicklung des Hurjrenbaues jedoch keinen Einfluss ausgeübt. Fleckenstein ist ausserdem neuerdings als Phantasie- *'.i»< k aufgedeckt worden." Also Fleckenstein ist lediglich ein Phantasiestück, aber es repräsentirt neben Wildenstein !.«* Kategorie der Ausgehauenen Burgen! *) Dann steht es allerdings um die Beispiele schlecht, die k'Mfr hiefür anzuführen wusste, denn Wildenstein gehört keinen falls dazu. Der Genannte ver- *-M dabei (ohne näheres Gitat) auf Näher, Deutsche Burg, und hier findet sich allerdings 4ii<*h die Erklärung. Näher schreibt das. S. 38: »Wir halten es für eine Pflicht, einmal das phanta- -i;-<*be Zerrbild des Fleckenstein im Elsass, der in allen (?) archäologischen Büchern und Schriften «u* der Wunderbau unter den mittelalterlichen Burgen erscheint, zu berichtigen." Und S. 40: »Ab- traben von den in dem Herianischen Bilde dargestellten grossen Thürmen und Thoren in der «u~*ren Umwallung der Burg — wo sollte das in der Mitte des Felsens dargestellte Kirchlein (fanden haben, wo findet sich eine Spur von den 5 bis 6 mit Schiesslöchern versehenen Geschossen .!i«l wie passt überhaupt die Darstellung des Steinklotzes, die denselben in Abmessungen von etwa '" m Höhe und 8 m im Geviert zeigt, zu dem wirklichen Bilde? Es scheint, dass der Zeichner v} Dass der nicht glückliche Ausdruck „Anwendung der Felsbauten auf Burgbauten* auf .- Aufgehauenen Burgen gehen soll, kann dem Zusammenhang nach nicht zweifelhaft sein, da ja .» i (.'heb auf Felsen die meisten Höhenburgen überhaupt liegen. 582 des Bildes, Daniel Speckle, den Fleckenstein nie in Wirklichkeit gesehen hat und auch in Bezug auf General v. Krieg muss man dies annehmen. Ebenso phantastisch und der Wahrheit wider- sprechend ist die Burg Wildenstein an der Donau in den bezeichneten Werken dargestellt/ — Diese letztere Bemerkung veranlasste nun offenbar den Generalmajor Köhler zu dem Irrthum, dass die viel bekannte und -beschriebene Burg Wildenstein gleichfalls zu den Ausgehauenen Borgen gehöre. Was dann die „phantastische* Darstellung des Fleckenstein betrifft, so bemerkte u. A. schon Krieg v. H. (Militärarch. S. 3623 f.) selbst, dass Speckle (vgl. Fig. 567) wohl des Effektes halber die vertikalen Verhältnisse höher angebe, als sie in Wirklichkeit — etwa 1401 Höhe zu Uff Länge — seien, so dass es nicht erst Näher's bedurfte, um „den Fleckenstein" — ? doch nur die angebliche Speckle Meriansche Abbildung der Burg — .neuerdings als Phantasiestück aufzu- decken*tt *) Vgl. übrigens darüber weiterhin. Die übrigen Fachschrifisteller pflegen die Ausgehauenen Burgen kaum oder gar nicht zu erwähnen. Der Felsen der im nördlichen Wasgau unweit Bad Niederbronn ge- legenen Burg Falkenstein2) ist etwa 21 m hoch, 118 m lang und oben zwischen 3 und 8 m breit. Der schmale Bergrücken, auf welchem er sich erhebt fällt nur im Südwesten nicht steil ab. Hier ist am Fusse des Felsens das Thor- gebäude mit den beiden Thoren i und e (Fig. 566) angebaut, an welches sich ein weiterer Wohnbau f anschloss. Der auf der Südostseite sich erstreckende Hof ist an seiner schmälsten Stelle durch das zweite Thor h (1,40 m breit, 2 m hoch und über 2 m tief) gesperrt Dieses musste erst passirt werden, um zurück durch eine westlich sich an- schliessende nur 0.60 m breite und nicht manneshohe Poterne auf den schmalen von hier aus am Felsen hin auf dessen Plattform hinauf führenden Weg 1 1 zu gelangen. Letzterer führt alsbald an dem Eingang zu einem niedrigen aus- gehauenen Raum d vorüber, der zweck- mässiger Weise mit dem westlich dem Felsen angebauten Berchfrit a in Ver- bindung steht, und dann, im Zickzack weiter aufwärts steigend, nochmals an zwei ebenso mit a verbundenen Fels- kammern vorbei, um zunächst auf einer Brücke m einen weiten Spalt zu über- schreiten. Dicht vor demselben ist ein Fig. 566 ') Auch im t. Bande der Jahrbücher des Vogesenklubs ist bereits darauf hingewiesen, dass Speckle gar nicht beabsichtigt haben werde, Fleckenstein abzubilden und zu beschreibeo. a) Das Nachstehende zum Theil mit Benutzung -einer Beschreibung von Ihme, u. A. in Kujist und Alterth. in Elsass-Lothr, III 118 ff mitgetheilt, 583 ^ hilderhausartiger Wachtraum aus dem Felsen gehauen. Durch ein Thor führt d^r Aufstieg dann weiter in den aus dem Felsen gehauenen oben und östlich offenen Raum, in welchem, und zwar an einem weiteren Wachtraum mit Schiessscharten k*i p vorüber die beiden Treppen o auf die Felsplatte bringen. Diese, wenig eben, z>igt nur noch geringe Mauerreste, zwei kleine etwas vertieft ausgehauene Keller- räume, eine schön gemauerte Cisterne q und auf der höchsten Nordspitze die Spur eines kleinen Wachtthurmes r. Wenn 1474 oben auf dem Felsen ausser einem Grafen von Saarwerden, zwei Brüder v. Falkenstein ihre Behausung hatten — ein dritter am Fussedes Felsens — so [ist dabei gewiss der 11,50 m Jange und unten 5 m breite ( Buckelquader-)Thurm a mitgerechnet, der, sechsstöckig, oben zwei kleine Rundbogenfenster hat und noch mit einem daneben befindlichen um 1870 zusammengestürzten kleineren Thurme b in Verbindung stand. Eine Anzahl bei n noch über den Hof hinaus ragender langer und starker Kragsteine hat überdies gewiss einen bei der Enge des Bauplatzes sehr zweckmässigen Ueberbau aus Riegelwerk getragen.1) Ausser Jen schon aufgeführten Fels- kanunern sind noch am Fusse . t und u etwa 2,50 m hoch \orhanden, zum Theil mit ausgehauenen Seitenbänken versehen. Der nordöstlich von Falkenstein an der Pfalz- Frenze gelegene Fl ecken- de in ist besonders durch •lie vorhin erwähnte phan- tastische angebliche Abbil- dung desselben bei Merian iKig. 567), die neuerdings wieder als vermeintlich natur- getreu in Fachschriften ver- leitet wird,2) berühmt ge- worden. Eine der Wirklich- keit mehr entsprechende An- *]< htsskizze von derselben %) Auch auf der Felsplatte der ausgehauenen Burg Löwenstein („Lindenschmidt* un- *'it Kl eckenstein) sind noch die Einschnitte für ebensolche Kragsteine vorbanden. Es beruht »«»LI nur auf unbegründeter Vermuthung, wenn nach Ihm es Beschreibung dieselben bei Falken- *'• n .den grossen Altan gebildet haben.* ') Die Ansicht findet sich zuerst unter einer Anzahl anderer ebenso nur erdachten und i i.'w auch nicht benannter Festungsbilder in Daniel Speckies Architectura von Vestungen l\v* lux) |j4 dann, willkürlich als diejenige von Fleckenstein bezeichnet, in den Merian gekommen. £*<*r fugt Speckle eine Beschreibung hinzu, als ob es sich um eine wirklich vorhandene Burg • :. He. i, Diese* ist ein wunderbarlich Haus, dann es auf eine halbe Stund Wegs kein solchen ■••'.-o Berg noch Felsen darumb hat* u. s. w > und in einigen Punkten fehlt auch nicht eine gewisse A**)iiilif kkrit mit dem Fleckensteil), doch zeigt die Form des Felsens, aufweichen .ein Schnecken 180 Drit* 'aufführen soll, die Kirche, die mehrfachen nach der Beschreibung durch den Felsen gehauenen Thore, (Nord-)Seile bietet Fig. 568.Fleck.en- stein gehört zu den großartigsten der ausgehauenen Burgen und wurde über das Mittelalter hinaus für uneinnehmbar gehalten. Der Hügelrücken , auf welchen der etwa 30 m hohe und oben 9 ai 52 m messende Felsen sich erhebt. Fin <\fift ^"" au^ (*er nördlichen Längsseil* •* * des Letzteren minder steil ab. Von der deshalb hier dem Fusse des Felsens vorgelegten Befestigung ist die Östliche Hallte (vgl. Fig. 5fi8) in Gestalt des festen Eingangslhores und der Ringmauer mil Thurm, Alles aus der Zeit der Pulvergeschütze, ziemlich erhalten. ') Dieser Vorhol deckt die mehrfachen Eingänge in den Felsen, die gleichfalls nur auf der östlichen Hälfte der Nordseite vorhanden sind. Eine hier dem Felsen noch vorliegende einige Meter hohe Stufe scheint zweckmässiger Weise noch zu einem Zwinger benutzt m sein. Am östlichen Ende desselben führt eine lÖstufige Treppe in ein ausgehaueties Gemach von 6 zu II m Weite '■ - hinab, dessen gegen den Vorhof gerichtete Nordwand mit Fenstern versehen und da, wo sie durch | Unvorsichtigkeit bis auf eine Starte \ von 10 cm fortgehauen war. durch Hintermauerung verstärkt wurde. . — - — - Ferner liegt an dem gedachten Fiq. 569. Zwinger ein 5,50 zu 9 m weites Felsengemach mit ausgesparter Mittelsäule (Fig. 569), welches zugleich einen Ausgang auf der südlichen Längsseile des Felsens hat. Hier ist indessen der etwas ausgewitterte Felsen grösstenlbeils in geringem Abstände mit einer grossarligen Schutzmauer bekleidet, die seitlich durch je einen halbrunden, als Strebe verlretenden Thurm vermehrten Halt findet.1) der .ganz tiefe" Wassergraben u. s. w., dass schwerlich eine Darstellung dieser Burg hat gegeben werden sollen. Gleichwohl (heilen Krieg v. H. Militärarcli. 324 und nach ihm Dr. S»l»is- berg, Kriegsar eh. S. 276 Speckies Beschreibung mit mit dem Bemerken, dass davon nicht vielmehr erbalten sei. Auch Winkler hat steh hei seiner (von Essenwein, Kriegsbauk. 145, uül- getheilten, auch sonst mehrfach anfechtbaren] Hecnnstruction der Burg wohl dadurch veranlagen lassen, an ahnlicher Stelle wie Speekle eine Kirche zu zeichnen, wahrend hier weder eine bauliche Spur derselben noch ein rechter Platz daför vorhanden ist. — Ausser bei Krieg v. H. und den in der Uebersicbt der Fachschriften Anm. Genannten hat die Speekle- Meriansche Ansicht de* Fleckenstein auch bei Viollet-Le-Duc und de Caumont Aufnahm« gefunden. *) Die übrige Befestigung der Nordseite steckt zumeist in Schutt und Gestrüpp und ward* nur durch eingehende Nachfora chung noch festzustellen sein. ') Ganz verfehlter Weise sehen Näher, Burgen in Elsasslothr. S. 14 und Salvi*- berg a. O. in diesem Bau eine „VerLheidigungsgallerie*. Der Raum zwischen Mauer und Feten ist nur mühsam zu passiren und erstere entbehrt der Sc hiessgeh arten. Die ganze Südseite ist offra bar als blinde Masse behandelt, gegen welche ein wenig versprechender Angriff nicht zu erwarten war, 585 -ük LJ^um Fig. 570. Weiter gegen die Mitte der Nordseite ist ein Thurm (n Fig. 570) angebaut, der regelmässig als Brunnen erklärt wird, aber eher wohl als ein Aufzug er- scheint. l) Ausserdem aber hatte Fleckenstein ungewöhn- licher Weise noch drei ver- iülltnissmässig bequeme und hindernissfreie Aufgänge auf die obere Felsplatte. Im Freien liegende Stufen fuhren zunächst zu der an der äusseren Felswand aufwärts gehenden Treppe (m m), deren oberer durch die beiden Thürme nicht gedeckter Theil nach aussen mit einer Mauer bekleidet war. Von dieser Treppe geht unten links ein Zugang ab zu einer zweiten ganz im Felsen liegenden und finsteren Treppe (o), die neben ihr aufwärts u. zw. direct in das auf der Felsplatte vertieft .m-gehauene Gemach r führt. Dieselbe sollte wohl als geheimer Fluchtweg dienen, wenn der Feind schon bis auf den Felsen vorgedrungen war. In späterer Zeit wurden dann noch der staatliche Wendeltreppenthurm w (mit jetzt ganz aus- ^brochenen Stufen) angebaut. Neben r zeigt die Figur noch einige auf der Platt- form vertieft ausgehauene Räume, in s die nicht bis zur Platte hinaufgehenden halbrunden Thürme der erwähnten Schutzmauer. Der Palas, den geringen Mauer- resten nach schön gebaut und wie fast alle noch vorhandenen Mauerbauten aus ilem 15. oder 16. Jahrhundert, lag auf dem östlichen Ende des Felsens. Etwa 15 ra von dem westlichen Ende desselben entfernt und mit diesem durch eine 4arke Mauer verbunden steigt (vgl. Fig. 568) noch ein niedrigerer thurmförmiger FeLsen auf. In demselben ist eine Wendeltreppe ausgehauen, die mit 49 Stufen auf seine wohl früher noch überbaute Plattform führt. Er bildete wohl zweckmässiger Ueise den festen Eckthurm der auf der Nordseite dem Hauptfelsen vorgelegten Befestigung. — Die Burg, vom Anfang des 12. Jahrhunderts ab Stammsitz der mächtigen, 17:20 ausgestorbenen Fleckensteiner, wurde 1674, nur mit 14 Bauern i**si*tzt, von den Franzosen mühelos eingenommen und bald darauf zerstört. Die Dahner Schlösser in der Rheinpfalz bieten eine Gruppe dicht neben einander liegender Aus- gehauener Burgen (s. darüber Cap. 23). Von Interesse ist bei den- selben besonders die Art und Weise, in welcher der Aufgang zu der Felsplatte von Altdahn versperrt *) Der Thunti hat ebenerdig eine EinganjMhAr. Hier ist jeden fall« nichts mehr von einem B' jniieDtfcharht zu Heben, wohl aber noch ein seitlicher Zupang zu einer flaueren Xebenkaimner. H4rrn solche Brunne nthürme bW «Jen auf SawMeinblocken erbauten Burgen zwar *>n»t nicht un- •'•«••hiilich (vgl. S. 531.). *> hatte doch Flecken-tein einen .berii hinten, bin auf die Thalnohle hinab- tf-lxjbrttn Brunnen* (Kun*t u. Altertl». El*a ««-Lothr. S. fi'Jj, und die^-r konnte nur der in ~-uiem Anfang noch oben auf der FeUpUtte vorhandene M-in , der alio einen zweiten ilberfliV-iK ht*. '//TT: rW»<«.. | Fig. 571. 586 wurde. Der Palas dieser Burg lag auf dem Felsen II (Skizze Fig. 571), welcher von dem östlich letzten I nur durch eine schmale Spalte getrennt ist. Den einzigen Aufstieg zu beiden bildet die Felsentreppe a, die also von Norden her durch diese Spalte oder auf dem Wege um II herum von Süden her erreicht werden konnte. Vor I erslreckt sich nun bis über die Spalte hinaus die von Osten zugängliche einigt Meter hohe Felsstufe bb, die, wie bei Fleckenstein, gewiss als erhöbt liegender Zwinger von einer wehrhaften Mauer eingefasst war. Ausserdem ist hier der Weg aber durch den starken halbrunden Thurm c (von 10 m westöstlichem Durchmesser) gesperrt. Wer aber um die Westspitze von II herum vordringen wollte, fand hier vor dem Eingange in den Zwinger m zunächst eine Zugbrücke und dann den Weg in gleicherweise wie nördlich bei I durch den etwas kleineren halbrunden Thurm e gesperrt. Südlich fällt das Gelände steil ab und war hier etwas tiefer gegen ein von hier aus versuchtes diredes Empordringen noch durch weiteres Mauer- werk versperrt. (Fig. 572 Ansicht des Auf- ganges von Osten aus.) Der östliche Theil von II ist durch Treppen und Kammern noch mannigfach ausgehöhlt. Ein Steg fülirt oben auf den hier sehr schmalen Felsen I, der noch eine Cisterne und (wie Falkenstein) aul der Ostspitze einen Wachtbau enthielt. Von - dem hier weiter östlich sich noch anschliessen- den niedrigeren Eelsrücken 0 wurde das an- stossende Ende tortgehauen, der so enlstan- . dene Zwischenraum v noch zu einem wasser- ' gefüllten Bassin vertieft , welches westlich an eine den Fuss des Felsens I umkleidende rig. D/Z. Bastion p grenzt. Altdahn ist auf der steil ansteigenden Südseite des Bergrückens noch durch den tiefer liegenden (späteren! Zwinger geschützt. Bei Dahnstein, welches auf der Platte seiner beiden Fels- klotze wenig Raum darbot, schliesst sich auf derselben Seite am Fusse des west- lichen Felsens ein Hof an, der noch Wohnräume enthalten zu haben scheint. Zu den Ausgehauenen Burgen gehört auch die berühmte Keichsburg Trifels in der Rheinpfalz (Fig. 573). Die unterste Staffel a b des langgestreckt auf einer hohen Bergkuppe aufsteigenden Felsens fällt besonders am südlichen Ende stei! und tief ab, während sie im nördlichen zum Theil durch Anschüttung hinter einer hohen '.;,'£• <^--"flWr«wriiWniriii Fig.573r -'/rf'."l|,,l! "'%*,- 587 Futtermauer auf die gleiche (absolute) Höhe gebracht ist. Auf der Ostseite bietet -ii-h auf der hier höher an den Felsen hinaufreichenden Bergkuppe ein ziemlich kfjuemer Aufstieg. Hier lag zur Versperrung desselben jedenfalls eine Vorburg, nin deren spärlich erhaltenen Mauerresten nur der halbrunde Flankirungsthurm v uwh deutlich zu erkennen ist.1) Felsenstufen führen dann weiter auf eine zweite höhere Staffel I p, welche wieder in ihrem breileren nördlichen Theile von einer Fiiltermauer umkleidet ist. Hier ist auf der Südspitze noch der Rest eines win- tuva Wohnbaues in vorhanden, weiterhin nimmt der etwas höher liegende Berch- fril o und dahinter nahm der Palas die ganze Breite dieser Felsstufe ein. Mit dem l'alas war auch die drilte wiederum durch Felsstufen ersteigbare Staffel s überbaut. Fiber diesen Bau s. S.'44ö f., über den Berchfrit S. £57 f„ über den Brunnenthurm S. ö:t5 und über den Schacht i S. 547. Am Fusse der zweiten Staffel sind unter ■leui Palasbau einige Hohlräume, jetzt den Zwecken einer Sommerwirthschaft dienend, vorhanden. Spärliche Mauerreste und in den Felsboden eingehauene Rillen lassen -rkennen, dass auch der südliche Theil der unteren Staffel bis zu der breiten Spalte i 'int' Ringmauer und zum Theil Gebäude trug.2) Die bedeutendste ausgehauene Burg, welche ich kenne, ist Bürgstein in Nordböhmen. Der ringsum senkrecht aufsteigende Felsen ist annähernd 60 m hoch, "twa ebenso lang und ungewöhnlicher Weise nicht viel weniger breit, zudem aber Ixrsrhranken sich seine Hohlräume nicht, wie sonst gewöhnlich, auf vereinzelte und nn wohnliche — Fleckenstein hat deren im Ganzen elf — , sondern der Felsen ist .n der oberen Hälfte seines südöstlichen Theiles derart zu Treppen (angeblich 2U), hängen und Räumen aller Art — theil- »eUe mit ergänzendem Mauerwerk — aus- »'•■hÖhH, dass man sich da fast in ein weit- Mutiges, nur zum Theil etwas finsteres Kolingebaude versetzt glauben mag. Neben billig wohnlichen Gemächern giebt es da ii A. eine .Rüstkammer'1 mit drei gewach- -••neu Säulen auf jeder Längsseite und mvi roh ausgehauenen Löwen, daneben riq. s/t. •■ine , Waffenkainmei ' und sogar eine ziem- iiii hohe, 5 m breite und 18 m lange Kapelle mit gewachsenem Altarstein und jiL-tossender Sakristei. Die Kapelle ist bis zur PIntte des Felsens ausgehöhlt und iii'T mit einem lichtspendenden Oberbau mit kleinem Thurm überdeckt. Nur von der JH>platte aus war ursprünglich das Haschen förmig ausgehauene Verliess zugänglich; -päler bat man einen seitlichen Zugang hergestellt. ') Der Aufstieg wird auch früher wesentlich, wie jetzt, die Kichlung der Pfeile auf Fig. 573 "rf'«l|rt haben. Wenn 'anstatt dessen v an Einenwein auf einer, Kriegsbauk. Fig. 37, gege- t-iH ii Reronstruction der Burg die Burgstras.se von e aus durch zwei nicht vorhandene ThorUiürme Rvllinig schon bei n auf die Hohe des Felsens gerührt hat, mi ist dies, wie andere Unmöglichkeiten -nc- Entwurfes (vgl. Ober den Palas S. Mti), wohl nur daraus zu erklären, il;t*s ihm Trifels aus "Vi-iw Anscliauung gar nicht bekannt war (vgl. das. Aiiin 3). ') v. Emenwein hat a. U. auch noch auf den abirelrcti uteri südlichsten Pelskonf. der .TiiLzpLalz" genannt, ein stattliches (ichäude, .welches der Besatzung als Unterkunft diente. '-tresclzl. ■»Tiihar irrt er in der Annahme, duss .der Einschnitt (i) ohne Zweifel künstlich* sei. Ungewöhnlicher Weise steht der Felsen von Bürgstein auch nicht auf einem Hügelrücken, sondern (mit einigem Vorlande) auf flachem Grunde, der früher mit aufgestautem Wasser überdeckt war. Es war also eine Wasserburg, zu welcher der Zugang zunächst nur mittelst einer Brücke möglich war. Andrerseits aber ist die Lage insofern eine minder günstige als gewöhnlich, als im Süden und Osten Ausläufer des Schwoikaer Gebirges so nahe liegen, dass von hier aus eine Beschies- sung des Felsens möglich war. Dies hat zu einer weiteren eigentümlichen An- lage Veranlassung gegeben, nämlich zu drei über einander an der südlichen Längs- seite des Felsens hinlaufenden Wehrgängen, die mit 1 m hoher Brustwehr aus dem Felsen gehauen und durch Treppenstufen mit einander verbunden sind.1) Wo oben auf der südöstlichen Ecke der Fels fehlte, ist der Wehrgang mittelst Mauer- werks zu Ende geführt. Eigenthümlich ist auch der (ursprünglich alleinige) Auf- gang auf die Felsplatte : eine Spalte im Felsen, die in der Mitte tief hinabgebt und hier von unterm Burghofe aus zugänglich ist, wurde benutzt um in derselben die Stufen (auf einer Seite 75) einer doppelarmigen Treppe auszuhauen. Auch in dem unteren Burghofe sind am Fusse des Felsens einige Räume ausgehöhlt, dagegen zeigt die weite jetzt mit Wald bewachsene Oberfläche des Felsens (abgesehen von zwei kleinen späteren Gebäuden) nur geringe Spuren früherer Ueberbauung. 1W-5 wurde die dem Mikisch Panzer gehörende Burg von dem Lausitzer Sechsstädte- bund nach fünfwöchentlicher Belagerung zerstört. Im 18. Jahrhundert richteten sich Einsiedler auf derselben ein, in Folge dessen sie den jetzt gebräuchlichen Namen „ Einsiedlerstein " erhielt Während so bei Bürgstein der Schwerpunkt der ganzen Anlage offenbar in den ausgehauenen Räumen (einschliesslich der Wehrgänge) liegl , sind doch bei den weitaus meisten Burgen, welche deren überhaupt haben, die Mauerbauten die Hauptsache, während jene nur zur gelegentlichen Ergänzung derselben dienen. So z. B. bei den Trifelsburgen, bei deren südlichster, Scharffenberg, lediglich eine auf die Plattform des Felsens führende Treppe aus diesem herausgehauen ist, während bei Maultasch in Tirol nur ein fast die ganze Vorburg einnehmender Felsrücken mittelst eines Verbindungstunnels durchcruert wurde. Wie sich nun an- drerseits vereinzelte, besonders vertieft ausgehauene Räume auch auf anderen in der Sandsteinregion erbauten Burgen finden, so giebt es andrerseits deren, bei welchen zwar, wie bei den .ausgehau- enen" ein mehr- oder allseitig um- bauterSandsteinklotz als Kern- und Rück- zugspunkt, nicht aber zur Herstellung von Hohlräumen benutzt worden ist. Die in Fig. 575 verkleinert wieder/gegebene Merian'sche Abbil- dung der jetzt ganz abgetragenen Dagsburg im Wasgau aus dem Jahre 16W mag einen solchen Bau veranschaulichen. Zu beachten ist hier besonders der ') Auf der Ansicht oben links von der Mitte, 589 Ti-t.-ppenaufstieg, die Aurzugwinde und der Palissadenzaun um den (wohl in Wirk- lichkeit vormals grösseren) Vorhof. In ganz eigentümlicher Weise findet sich dies vereinzelte Aushauen von Käumen bei der M i c h e 1 s I e y auf dem linken Moselufer bei Merzig angewendet. Hier \A ein enger, aber bewohnbarer Thurm derart an die steile Felswand angebaut, il.ii» nur etwa die Hälfte desselben als Mauerwerk vortritt, während der hintere Theil des Innenraumes aus dem Felsen selbst herausgehauen i-t. Der Bau hat, soweit er erhalten ist , auf der Stromseite im t'ingangsstockwerk zwei kleine Fenster, während der Ein- .'aiijr selbst seitlich und darüber noch ein Fenster liegt. (Fig. J7fii. Er diente später Einsiedlern als Wohnung und erhielt einer wenig erhaltenen Ruine unschwer den Grundriss der ursprunglichen Anlage erkennen können. Für die Gestaltung einer Burg waren vor Allem zwei Umstände massgebend: die Machtmittel des Bauherrn und die Beschaffenheit des Bauplatzes. a) Beides stand in Bezug auf den Umfang der Burg insofern mit einander in Verbindung, als der reiche und mächtige Herr, welcher einer Hofburg benöthigte, sich nicht wohl ohne zwingende örtliche Gründe mit einer unzureichenden Raum bietenden Felsklippe als Bauplatz begnügte, während andrerseits dies der geeignetste Platz für den war. welchem Geld und Mannschaft fehlte, um eine umfängliche Burg erbauen und ver- fheidigen zu können. Denn, wie nahe liegt, erforderte es die Sicherheit der Burg. x) Es wird mir hiedurch zugleich willkommene Gelegenheit geboten, hervorragende Barp- anlagen, die in ihren hemerkenswerthen Einzelheiten schon wiederholt als Beispiele herangezogen wurden, ihrer Gesammterscheinung nach darzustellen. •) Vgl. — auch besonders über die Bedeutung der Angriffsseite für die Burganlage — S. 6 ff. 591 ■Li« der gesammte (zunächst) von Natur feste Platz in ihren Bering einbezogen, mit anderen Worten bei einer Höhenburg die Ringmauer allseitig b\< an den Rand des Steilhanges vorgeschoben wurde. Beide, Mauer und Abhang wurden erst durch diese Verbindung voll ausgenutzt, und dem Angreifer wurde da- mit meistens zugleich ein geeigneter Platz, auf welchem er sich in unmittelbarer Nähe hätte festsetzen können, entzogen. Dieser Grundsatz pflegte offenbar bei Anlegung einer Burg schwerer in's Gewicht zu fallen als der Umstand, dass ja eine Befestigung mit dem grösseren Irn fange ihres nicht etwa völlig sturmfreien Beringes auch einer um so zahlreicheren Verteidigung bedurfte. Der ungewöhnlich und unzweckmässig weit erscheinende Tmfang, bzw. unbebaute Innenraum einer Burg wird daher durchaus der Regel nach darin seine Erklärung finden, dass erst in diesen örtlichen Grenzen der liuiyplatz von Natur geschützt war. Eines der einfachsten Beispiele dieser Art bietet das auf einem hohen Vorberge des Wasgau bele- g»-ne Hohlandsberg, Fig. "»76a.1) Die Burg erscheint, /.umal jetzt als Ruine, we- sentlich als ein auf ebener Hoffläche liegendes Viereck, vnn einer einförmigen Ring- mauer umgeben, wie sie in «»Irher ringsum gleichmäs- "iirnn (2, bzw. 2,30 m be- tr.ifrenden) Stärke und Höhe und zugleich in solcher Ablehnung (von ungefähr Umi m Länge und zweidritte] Hrt*ite) kaum ein zweitesmal vorkommt. Die übrigen Baulichkeiten machen, beson- «I«ts nachdem auch auf dem Felskopfe A nur noch eine niedrige Schuttschicht übrig -t. den Eindruck nur des Nebensächlichen.2) Die für den Bau und die Verthei- • Urning der Burg gleich ungünstige Ausdehnung derselben war nur in der südnörd- »i« lien Längenrichtung durch den hier beiderseits beginnenden steilen Abfall des '••»ländes gegeben, während östlich noch durch einen vor der Ringmauer gezogenen Kraben nachgeholfen werden musste, und westlich, wie auch die hier vorhandenen Miifettscharten zeigen, dem Angreifer immer noch ein ziemlich günstiges Vorgelände Fig. 576 a ') Von dieser verhältnismässig einfachen Anlage sind mir nur ungenaue Grundrisse he i .-int. So hei Näher und Salvisberg a. 0., Kunst und Alterth. in Elsasslothr. II 157 :» I befinden» v. Essen wein a. U. S. 12« (nach einer Aufnahme von Winkler). 9) Von den an die Ringmauer gelehnten Gebäuden d (später hinzugefügt), e. f, g, h und w»ren die ersteren vier, zwei-, bzw. dreistockige Wohnbauten. Der sich bis zur Hohe der Ring- ' < wt erbebende Felskopf A, auf welchem nur noch ein Brunnen und ein halbrundes Ecktbflrmchen ''i'-hnbar ist. war jedenfalls als bewohnbares Kern- und Rückzugswerk auch baulich ausgenutzt h« entspricht ganz und gar nicht der Wirklichkeit, wenn nach v. Essen wein a. O. der angeblich r*« zur Westmauer reichende Felskopf (sogar noch jetzt) ganz mit einem , regelmässig rechteckigen K.u. einer Mota nicht unähnlich \ ül>erbaut ist, aus dessen Mitte sich ein 10 in starker Rerchfrit »rUbt.- 59J \ blieb, welches auch noch in den Bering der Burg einzubeziehen , wohl nur deren ohnehin schon so weiter und nirgends sturmfreier Umfang verbot. Wenn hier also der für die Burganlage zur Ver- fügung stehende Platz eine überflüssige Ausdehnung hatte, so zeigen andere Burgen das Gegentheil. Bei Ober- juvalta in Graubünden und Schroffenstein in Tirol (Fig. 524, vgl. S. 308) bot ein aus steilem Uferhange vorstehender Felsklotz nur eben Raum für den Berch- fi-it und ihm auf zwei Seiten angebaute Wohnräume von je nicht grösserer Grundfläche. Wie dort am Rhein und Jnn, so seigt aus dem steilen Ufer desschwäbischen Donau- thales oberhalb Sigmaringen ein Felsen obeliskartig auf, der gar nur für ein enges, wohl immer nur auf Leitern erreichbares Gebäude — ■ , anscheinend das Ganze der Burg Alt-Gutenstein, Raum bot (Fig. 577). - Während bei einigen Burgen gar kein tauglicher Platz für eine Vorburg da war — so im Wasgau bei Greifenstein, Birkenfels und Honack — bei anderen — wie ebendaselbst Rathsamhausen — nur ein für eine Barbakane ausreichender, so veranlasste in anderen Fällen die Gestaltung des Geländes, der Vorburg eine derartige Ausdeh- nung zu geben, dass die Hauptburg räumlich nur als ein unbedeutendes Anhängsel jener erscheint. Eine eigenthümliche Anlage dieser Art ist Freudenberg im St Gallischen Rheinthale (Fig. 578 Grundriss und Ansichtskizze von Süden.) Nahe der westlichen Uferwand dieses Thaies erhebt sich wenig hoch und mit massig steilen Rande eine Fläche von durchschnittlich 100 Schritten Weite. Auf der Ostseite derselben, und zwar getrennt durch eine Vertiefung in Gestalt eines unregelmässigen breiten Grabens (a), steigt ein zackiger schmaler Felskopf wenig höher auf und an diesen schliefst sich ein etwas breiterer Felsen an, der, rings steil zu der hier tieferen ThalsobJe abfallend, auf seiner Oberfläche gleichfalls bis zu etwa 10 m unter den Felskopf sich hinabsenkt. Der Letztere bot nun lediglich Raum für einen Berchfrit (n), dessen Breite auch noch auf den dritten Theil seiner Länge (von 1 1 m) beschränkt werden musste. Die dem Angriff zunächst ausgesetzte westliche Fläche war, wenn- gleich unzweckmässig weit, doch bis zu ihrem Rande ganz als Vorburg mit einer 593 Ffg.578. Mauer zu um- fi-Mn und in ili-m am weite- -tn vorsprin- tMiilen Winkel iiiilt-incm krfif- l'j."'N Thurm mm 8,10 m burrlimesser) zu bewehren, diT zugleich tiif liier sich h- [-aufziehende Burgslrasse(ni) beherrschte. Kür die Häupt- ling blieb hie- lt:«-)! nur der "*l liehe Ans- i'uifiT des Felsens, an dessen ausserste Spitze füglich der Palas zu setzen war. Ifci* Terrain war hier zwar sehr beschränkt und hol den Nachtheil, dass es, anstatt aufzusteigen, stark abfallt, allein es hatte den Vorzug unersteiglich steiler Rander ■iinl wurde ja zudem durch den Berchfrit gedeckt und vertheidigt, neben dem nur nördlich) ein schmaler Zugang zu diesem Burgtheil übrig war. Die Burgsirasse war su weit bis in die Nahe des Berchfrits herumzuführen, als das hier allmalig li-fiT abfallende Gelände gestattete, und so nimmt hier der Berchfrit zwar aus- n iluiHweise eine ganz isolirte Lage zwischen Vor- und Haupthurg ein — der Ge- -njjfiiibering erscheint da wie zu einer Wespentaille zusammengeschnürt — allein -im- Lage ist eine nicht nur an sich besonders sichere, sondern auch für die Ver- Ihi idigung der Burg ebenso zweckmässige. Ein noch eigenthümlicheres Beispiel einer derartigen Anlage bietet Neideck in der Fränkischen Schweiz. Unweit Streit herg springt von dein hohen Ufer der lVi<--ent eine breite stcilrnndigc Nase ■i'it in das Thal vor, und von ihrer csj »•■ilen ebenen, jetzt beackerten Obcr- "l'.i-he ist am letzten Ende durch einen '■n iten und UefenEinschnitt ein verhAltniss- ii.K-ig kleiner Felskopf (m auf der Skizze rV- ü7*J) abgetrennt . Um nun nicht -iiii-ra Belagerer ein für seine Zwecke -0 günstiges Gelände frei zu lassen, rin—te man die ganze Nase in das Be- i'ii und 302) mit Geschützscharten ausgestattete östliche Burg. Vorher kann aber iiidit allein die tiefere westliche bestanden haben, da diese allein, wie bemerkt, unhaltbar gewesen wäre.1) Aehnlich ist freilich die Anlage des in derselben Gegend (unweit Meran) belegenen Gayen. Auch hier ist der gleichfalls direct zugängliche obere Burgtheil »i»n dem unteren durch eine Wand getrennt, an welcher entlang eine hölzerne Ver- i'hdungstreppe aufwärts führt ; allein hier ist die Anlage nicht mehr besonders auf- f.uijr, da der obere, das Wohngebäude enthaltende Theil ziemlich eng und ohne ehrbaren Zugang ist und daher die Hinzufügung der tieferen Vorburg zweckmässig machte. — Eine Burganiage, welche ebenso zweckmässig ist, als sie andrerseits durch ■:i" Gestaltung des Geländes nicht selten — natürlich mit Abweichungen im Ein- •••irifn — ermöglicht wurde, haben wir u. A. bei Riesenburg und Ortenburg Vnr. 203 und 20*)) kennen gelernt. Bei einem Felsrücken , der nach seinem einen Ende i ii höher ansteigt, um dort steil abzufallen, wurde, wie sich von selbst versteht, . if difse Spitze der nötigenfalls als letzter Rückzugsort dienende Berchfrit (oder Wi.huthurin) gestellt, zugleich aber legte nian die Burg im Uebrigen nicht etwa so an, •u-< das Eingangsthor auf dem niedrigeren Ende des Rückens lag, sondern erwei- ••:?♦• dieselbe, wenn auch nur in Gestalt eines Zwingers dahin, dass dieses Thor * v»n zeitlich unter dem höchsten Ende seine Stelle fand, so dass der l^niifiit das Thor beherrschte, und auch weiterhin die zunächst im Zwinger hin- "lutfiide Burgstrasse von den Mauern der daneben höher liegenden Burg aus ver- •i.itligt werden konnte. Der innerhalb der Burg bis zum Berchfrit hin eine Kehre :■ H-lifiide Weg wurde dadurch zugleich auf das Doppelte verlängert. Mehr oder v.Wiiu'fr ähnliche Anlagen bieten u. A. auch Hartenburg (Fig. 182), Burg- <« hu albach (Fig. 205), Giersperg (Fig. 427 b) und St. Ulrich (Fig. 500), — f) C lernen, der (Tyroler Burgen, 1K91, S. 33) Sigmund>kron behandelt, erwähnt dien« . .,f -.1« m\e Lage beider Buiytlieüe zu einander pur nicht. Eine dort mitpetheilte Beschreibung der * .•!.. mi« Neben Bauten aus 11#3 ist Angesichts der vorhandenen Reste schwer verständlich. Fig. 588. 602 Hohenklingen, auf hohem bewaldetem Rheinufer über dem schweizerischen Städtchen Stein gelegen und in seinem alten Bauwesen fast unverändert erhallen, gehört zu den Burganlagen1), bei welchen der Schmalheit des Platzes wegen zum Theil Hof und Gebäude hinter- einander wechselnd die ganze Breite desselben einnehmen (Fig. 588 und 589). Der Burgfelsen fällt steil nach Süden, gegen den Rhein und besonders nach Westen, weniger steil nach Norden ab und ist nord- östlich durch einen breiten Ein- schnitt von dem hier weiter streich- enden Bergrücken ge- trennt. Auf der sonach hier liegenden Angriffs- seite ist die Burg durch einen 1,80 bzw. nach Osten 2,55 in starken Mantel und den da- hinter freistehenden bis 1 0 m starken Berch- frit b (s. über denselben S. 255) gedeckt. West- lich von dem Letzteren liegt die Kapelle k (s. S. 561) und auf dem Hofe ± der Brunnen. Der ganze weiter westlich von diesem sich erstreckende Burgthcil ist mit Ausnahme des sich dazwischen schiebenden Höf- chens 3 überbaut. Das ist jedoch allem Anschein nach nicht ursprünglich der Fall gewesen, vielmehr besteht ein guter Theil dieser Bauten, nur in Holzfachwerk auf- geführt (in Fig. 588 die nicht schattirten Linien), aus späteren, wenn auch immer- hin noch mittelalterlichen Erweiterungen der älteren Steinbauten. Bei dem Palas P ist dies wohl ausser Zweifel gesetzt durch den noch vorhandenen steinernen Vor- bau a, der, in Höhe des ersten Stockes mit einem Tonnengewölbe — übrigens das einzige in der Burg vorkommende Steingewölbe — überdeckt, früher jedenfalls das Podest einer Freitreppe war und zugleich unten, wie noch jetzt, den Eingang zu dem Erdgeschoss des Palas enthielt. Dies Erdgeschoss bildet einen nothdürftig er- hellten, ungctheilten Voirathsraum, das erste Obergeschoss ebenso den Saal mit zum Theil vermauerten Kuppelfenstern (sehr kleinen nach der Nordseite) und Spuren eines Kamins, während das oberste Stockwerk neuerdings mittelst Bretter- wände zu Logirzimmern eingerichtet ist. (Nach einer sonst nur bei älteren Stadt- häusern gebräuchlichen Art ist die westliche Giebelwand zu wagrechtem Abschluss mit 3 Wimpergen aufgeführt.) Der schmale Raum vor dem Saale diente zugleich als Küche (vgl. S. 497), der daran stossende Oberstock von r ist ein Wohnzimmer mit drei Fenstern in der südlichen Ringmauer und einer Schlüsselscharte nach Norden. -**£;*>. Fig. 589. ') Aehnlich ?. B. Rabenstein in der Fränkischen Schweiz. 603 _ [hi.- Erdgeschoss dieses Fachwerkanbaues bildet einen ungeteilten gegen den Hof 3 hin ganz offenen Baum, ebenso wie der südliche Theil des Baues feineoffene Durchgangs- halle zwischen den Höfen 3 und 2. Der Stein- und Fachwerksbau f — wenn man will, die .Kemenate*— ist noch von dem Pächter der Burg,einemSchenkwirth, bewohnt.1) — Wäh- rend man auf die angegebene Art trotz der engen Ueberbauung der Burg unten von riik'm Ende derselben bis zum anderen fast überall frei hin und an die Ringmauern kumuien konnte, war durch die noch in alter Weise erhaltenen hölzernen Umgänge dafür gesorgt, dass ein Gleiches in den oberen Stockwerken stattfand. So sind die- selben bei den Gebäuden r und f durch zwei übereinander an der Südwand des Hofes 3 hinlaufende Gänge mit einander verbunden. Der obere derselben findet rötlich von f seine Fortsetzung und läuft - zugleich den Zugang zum Berchfrit ver- mittelnd — zumeist an Schiessscharten hin, inwendig um den ganzen östlichen Theil der Burg und über die Kapelle k hinweg wieder nach f zurück. Am nörd- lichen Ende der Ostwand steigt, entsprechend der Giebelform derselben, der Gang mittelst Treppe zu ihrer niedrigeren nördlichen Fortsetzung hinab und ruht hier bis mr Kapelle auf einem Mauerabsatz selbst. Dieser nördliche Theil des Wehrganges findet aber wieder in gleicher Höhe (rückwärts) an der Ostmauer und ebenso auf ■■iii'-m Mauerabsalz derselben — also unter dem oberen hölzernen Gange hin- laufend — eine Fortsetzung und ist am südlichen Ende dieser Mauer durch eine Treppe mit dem Erdboden des Hofes 1 verbunden. Hier hat der Mantel noch v|d. Fig. 588 und 2(18) drei Scharten für Handbüchsen. — Ungewöhnlicher Weise i-t der ganze Hofraum 1 über luftigem Balkenwerk mit einem Halbwalmdachc über- iWkL Es ist das wohl erst in späterer Zeil und zu ökonomischen Zwecken ge- M-hehen (es war da eine Weinkelter angebracht), und hat zu dem Zwecke erst die l-":-I>iel einer Burganlage he- ?'1V u-irhnet werden, bei welcher , \yJ •lie unebene Gestaltung des p' M-igen Bauplatzes ein Durch- ■ •-:iiander zumeist unregel- mäßig gestalteter Bauten und Zw i-eheuhöfe veranlasste, — -.,* - --- ■*■ «"liln-s aller gewöhnlichen ^ . „ , cj0 egg Ki iitlirilung in Vor-und Haupt- Imrg etc. spottet. *) Die Entwirrung der Mauerzilgc wird dem Besucher noch da- i'inh erschwert, dass überall nur noch die Ringmauern bis zu gewisser Höhe ') Ein oben dreieckiR vorspringender mil Breitem verkleideter Erker — .Vorsclius** — wurde ■<: In-hrin zur Ausschau für den (Feuer-) Wächter 17fii angebracht. '; Mher vermag (Bargen in Klsasslolhr. Hl. 'Ji freilich auch hier eine .obere* .i.l eine .untere Burg* zu unterscheiden, von «reichen die erslere den Berchfrit, den Huf f und ■' .W.ihiiuiift' d umfassen soll. Kraul K. U. A. in Elsasslolhr. II 515 bezeichnet einige der K fr-mnie unzutreffend uls , Zwinger*. 604 Ä«Ä m///. erhalten sind. Die nordöstlich von der Bergseite kommende Burgstrasse scheint bei a und b durch Thore gesperrt worden zu sein. Sie fuhrt dann auf einen Vor- hof mit dem Brunnen c. Durch seine Fensterreihe ist der Palas P (vgl. S. 481 f. und 487) leicht erkennbar, ebenso die anstossende (St. Ulrichs-) Gapelle g durch den noch vorhandenen Altarstein und weiter der mauerumschlossene Raum d u. A. durch einen (romanischen) Kamin im Erdgeschoss als ein Wohnbau. Der von der übrigen Burg durch eine Mauer abgeschlossene freie Platz vor dem Berchfrit e be- steht hauptsächlich aus der höher gelegenen Platte f, zu welcher Felsenstufen hinan- führen. Ein starker, nicht mehr hoch erhaltener Wohnthurm h lag am anderen Ende der Burg, neben ihm der unbedeutende Bau i. Ein Gebäude endlich war jedenfalls auch das Mauerviereck k, welches rings von freien Hofräumen umschlossen erscheint und nicht anders erklärbar sein würde.1) Auf der südlichen Thalseite schliesst der weite Hofraum 1, welcher Stallungen u. dgl. enthalten haben wird, die Anlage ab. Unter dem Palas liegt am Fusse des Burgfelsens noch weiteres nicht unbedeutendes Mauerwerk zur Verteidigung des vom Thale heraufkommenden Weges. — Die Burg, wiewohl erst im 14. Jhdt. genannt, stammt den baulichen Einzelheiten nach spätestens aus dem Anfange des 13. Jhdts.; Sitz der Rappoltsteiner Grafen und 1435 erweitert, wurde sie zu Anfang des dreissigjährigen Krieges dem Ver- fall überlassen. Einige Schwierigkeit macht die baugeschicht- liche Erklärung der Burg Landsberg im Wasgau. Sie bietet ein Beispiel dafür, wie auch bei solchen Fragen die Gestaltung des Geländes mitentscheidend sein kann. Der auf einem südöstlichen Ausläufer des Ottilienberges belegene Burgplatz (Fig. 591) fallt nach Süden und Südosten tief zum Thale ab, nordwestlich ziemlich steil zu einer Vorstufe, die dann durch einen tiefen und weiten Halsgraben gegen die Bergseite abgetrennt ist. Innerhalb der Mauerumfassung, u. zw. auf drei Seiten ca. 6 bis 24 m von derselben ent- fernt, erhebt sich ein Felsplateau (von etwa 18 zu 40 m Durchmesser), welches von den Bauten des Palas (f ) und des Berchfrits (a) fast ganz eingenommen ist. Ausserdem aber zeigt der tiefer liegende, von zwei Eckthürmen (m und n) flankirte nordwestliche Theil der Burg auf allen drei Seiten in zwei Stock- werken seiner hohen und starken Ringmauer neben den Resten eines oder zweier Kamine mannigfaltige, zumeist weite und (innen) rundbogige Fensteröffnungen, die sämmtlich in roherem Mauerwerk völlig wieder zugemauert sind. Es hat hier also ein zweiter Palas von etwa 20 zu 25 m Innenraum gestanden2), uVr später aufgegeben wurde, indem man nicht nur, wie *) Man muss hier umsomehr noch einen weiteren Wohnbau annehmen, als die Burg nadi Lucks Annalen 1518 von nicht weniger als 200 Personen bewohnt gewesen sein soll. 9) Nach dem Angegebenen kann es durchaus nicht richtig sein, wenn Salvisberjr auf seinem, übrigens sehr ungenauen Grundriss der Burg (Kriegsarchitectur , Taf. V) diesen BurguVÜ als Oeconomiegebäude bezeichnet. % Fig. 591 . 605 bemerkt, in den drei Aussenmauern die Fenster vermauerte, sondern anscheinend auch — es sind nur spärliche Reste einiger Zwischenmauern vorhanden — den ganzen Innenbau abbrach. Nach Lotz, Kunsttop. II 234, bzw. den von ihm citirten Schweig- häuser et Golbery, Antiquites d'Alsace II, 40 un$ Bulletin d'Alsace 3, 1, 6Tif 90—92, ist nun dieser nordwestliche Burgtheil älter als der auf der Fels- erhebung liegende. Dasselbe erklärt, offenbar dieser Quelle folgend, Kraus (Kunst und Alterth. in Elsasslothr. I 130) und ebenso Salvisberg (Kriegsarchitectur 241) während dagegen Näher (Burgen in Elsasslothr. 29) schreibt: „Es ist als sicher anzunehmen, dass die Anlage der Defensivwerke des Vorwerkes (c seines Planes) x) in eine spätere Zeit und nur die obere Burg mit dem Bergfried in die ersten Jahr- zehnte des 13. Jahrhunderts fällt. * Die Ansicht nun, dass der untere nordwestliche Burgtheil älter sei, als der auf der Felsplatte belegene, ist wohl jedenfalls durch den in die Augen fallenden Umstand hervorgerufen worden, dass die Fenster des dortigen Wohngebäudes später wieder zugemauert sind, während der obere Palas offenbar bis zum Verlassen der Burg bewohnt war, also damit als ein späterer Bau an Stelle des aufgegebenen unteren erscheint. Diese Schlussfolgerung aber ist eine fehlsame. Nach allen bekannten Bei- spielen ähnlicher Burganlagen kann man bei der ersten Anlage von Landsberg un- möglich darauf verzichtet haben, die für die Verteidigung so günstige erhöhte Fels- platte mit in den Bereich derselben zu ziehen; dann aber verstand es sich gradezu von selbst, dass auf dieser vor Allem der Berchfrit und der Palas ihre Stelle fanden. Wenn die Burg um 1200 von Konrad v. Landsperg auf einem ihm von «l**r Aebtissin von St. Ottilien geschenkten Bauplatze errichtet wurde, so entspricht dit-ser Zeit auch der Palas mit seinein spitzbogigen Eingang und den rundbogigen Knppelfenstern und Kapellenerker (Fig. 458 u. 550), zumal der Spitzbogen nach allgemeiner Einführung des gothischen Stiles grade auch bei den Fenstern der Burgen ) und die aii-t ölenden Aussenmauern einem einheitlichen Bau an. Das zeigt die völlig ') Es ist damit der hier in Rede stellende Burgtheil bezeichnet. Freilich ist derselbe, wie ■4ii Meht, sehr anzutreffend ein «Vorwerk*, d. h. vorgeschobenes Aussenwerk, genannt. Es liegt i OThalb der inneren Ringmauer der Burg und vor ihm, dem Angreifer entgegen, lag noch ein r.»i#'il der mauerumgflrteten Vorburg, sowie der Halsgraben. Die »Defensiv werke* beschränken sich » if die beiden nicht ungewöhnlich starken Eckthürme ; die dazwischen liegende Hauer war, wie -i~n gezeigt, die Aussen inauer eines Palas, die neben ihren ziemlich zahlreichen und weiten Fenster ■"' ungvn allerdings ausnahmsweise ebenerdig vier Schiossscharten aufweist. *) Nach Kraus a. O. ist „der Hauptthurm im romanischen ITcbergangsstil* erbaut. Wie U« li«j einem Berchfrit, der nur eine einfach rund bogige ( Eingangs- )Oeffhung zeigt, zur Erschei- '•v>/ kommen mag, muss ich dahin gestellt sein lassen. Im Tebrigen scheint sich der Genannte # ri.it selbst zu widersprechen, wenn er die Burg 14()0 erbaut werden liisst, .der nördliche Bau mit • :i i<*rmauerten Blendfenstern* ihm aber ,am Altesten*, also älter als dieser Berchfrit .erscheint* ■ f;reiid doch der l'ebergangsstil am Hhein etwa von UV) bis 1210 dauerte. 606 gleiche Mauertechnik — ausser den Oeffnungen mehr oder weniger sorgfaltig zuge- richtete nicht grosse Quadern aus rothem Sandstein1) — sowie die sich hier wie dort findenden gleichen Steinmetzzeichen,2) während der obere Palas deren nicht zu tragen scheint. Die Bauzeit selbst anlangend, so hebt Viollet-Le-Duc, Dict. rais. III 105 hervor, dass bei den Burgen am Rhein und im Wasgau Flankirungsthürme vor dem 15. Jahrhundert nur sehr selten erscheinen, und die sorgfaltigen schief ge- schnittenen und nach unten geböschten Schiessscharten, die in allen Stockwerken der Eckthürme und auch zu ebener Erde der zwischenliegenden, wie der südwest- lichen Mauer vorhanden sind, lassen gleichfalls nicht auf eine zu frühe Zeit schliessen. Andrerseits kann der Bau — vermuthlich an Stelle einer einfacheren Ringmauer — nicht wohl erst errichtet worden sein, nachdem bereits Pulvergeschütze mit Erfolg bei Belagerung von Burgen angewandt worden waren , da man zu der Zeit nicht wagen konnte, der Angriffsseite ein derart mit weiten Oeffnungen durchsetztes Wohngebäude entgegenzustellen, während dies vorher unbedenklich erscheinen mochte, da der Burgplatz erst in ziemlich beträchtlicher Entfernung von dem Massiv des Ottilien- berges überhöht wird. Auch sind die langen und schmalen Schartenschlitze (S. 362) noch für Armbruste bestimmt.3) Wann dann diese Oeffnungen wieder zugemauert wurden, dafür kann das betreffende einfach rohe Mauerwerk einen Anhalt natürlich nicht bieten; indessen mag die Annahme nahe liegen, dass solches eben nach Ein- führung der Pulvergeschütze geschehen sei. Die völlige oder theilweise Vermauerung nach aussen gehender Oeffnungen findet sich ja auch bei anderen Burgen; so mehrfach bei Rathsamhausen auf der entgegengesetzten Seite des Ottilienberges und bei Grevenstein im Hardt- gebirge. Bei Hohlandsberg (Wasgau) sind selbst bei mehreren der in der Ring- mauer vorhandenen Schiessscharten die Nischen zum Theil wieder zugemauert. Hie und da ist solche Ausfüllung ja freilich auch erst neuerdings zur besseren Erhal- tung einer Ruine geschehen. — Ein anderes Beispiel für die in Fachschriften so viel erörterte Frage der Bauzeit bietet die in solchen fast ausnahmslos behandelte Burg Steinsberg im Badischen Unterrheinkreise.4) Die dieser Ruine ganz vorzugsweise geschenkte Auf- ') Nur die beiden Th firme haben nach aussen einen Sockel von Buckelquadern. f) Besonders das Y. Ausserdem finden sich X»f«A )£ SIT lity und auf gewöhnlichen glatten Mauerquadern hV ^Bl O. Die Zeichen sind zumeist 3— 5 cm gross, während sich auf den Buckelquadern des Berchfrits L+ und J/ bis zu 17 cm gross finden. (Näher bemerkt a. 0.. dass an der ganzen Burg keine Steinmetzzeichen eutdeckt werden konnten.) ■) Wenn die Fenster aussen zum Theil rund-, zum Theil spitzbogigen, sowie graden Scblos* zeigen, so wird man andrerseits nach Obigem daraus etwa noch auf die Uebergangsperiode nitfht schliessen dürfen. *) Mone, Urgesch. d. Badischen Landes (Karlsr. 18t5) 1 S. 253 (f., 274 ff. A. v. Bayer, Denkmale d. Kunst u. Gesch. d. Heimathlandes (Bad. Alter thumsv. 1851} mit sehr sorgfältigen Aufnahmen, nach welchen verkleinert die hier beigefügten Figuren. Wilhelmi. Be- schreib, u. Gesch. der Burgruine St. (Heidelberg, Mohr 1857). Krieg v. Hochteldeo. Militärarch. S. 88-98. v. Becker, Gesch. d. Bad. Landes S. 41- ff. Pfaff,die Bun? St in Ztschr. f. d. Gesch. des Obarrheins 1890, S. 75 — 117. v, Essen wein, Kriegsbauk. S. 63 ff. und 154 ff. Naeher, Burgen des Kraichgaues 1886. Köhler, Kriegswesen a. 0. S. 415. f>07 mcrksanikcit ist zunächst besonders dadurch veranlasst worden, dass Mone und nach ihm Krieg v. H. dieselbe für das vollkommenste Reimerbauwerk weil und breit erklärten, eine Behauptung, gegen welche dann besonders Wilhelmi auftrat. In der That kann es nichts zweifelloser Mittelalterliches geben als besonders den achteckigen Buckelquaderberohfrit mit Spilzbogenthür, Kamin und mittelalterlichen Sleinmetzzeichen. Abgesehen von der immerhin seltenen achteckigen Grundform dieses sorgfältig aus durchweg sauber bearbeitetem Haustein aufgeführton Thurmes, L*l die Burg — was bisher übersehen zu sein scheint — hauptsächlich beaelitens- werth durch die ihr später hinzugefügten umfänglichen Zwinger- bauten, durch welche sie sich wesentlich von mancher anderen Burg, welche nur einen gering- fügigen oder selbst gar keinen Zwinger hat, unterscheidet. Die Zwingermauern haben hier eine Lange von nicht weniger als un- geffibr 600 Meter, was U-i einer deutschen Burg xmst fast ohne Beispiel i-t.i) Der älteste gleich- mäßig aus Buckelquadern errich- tete Theil des jetzt vorhandenen Baues nimmt die obere Platte dos vereinzelt aufsteigenden Hügels2) ein und besteht aus dem Berch- frit a (Fig. 592) und dem ihn in ziemlich gleichmäßigen Abstände umgehenden etwa 1,8 m starken und dm hohen, zwölfeckigen Mantel. !>!<• Burgstrussc tritt, bestrichen durch den iiäclisten der drei halb- runden Zwingerthürme n, bei dem Thore e in den Burgbering ein und »'-lit in dem hier vorgelegton dritten Z»ingcrs) bis zu dem Thore f, ') Seltwl bei der weil umfänglicheren Girhaden um) HohkAnigsburg im Wosgau ■i I die Zwingernviuern nur etwa halb so lang. Die Llnge. der (dreifachen) Zwingermauern an sich Flg. 592. Fig. 593. I] im Verhältnis» zu der engen Hauplhurg ist dagegen ki-tenburg. Jene messen etwa 730 m. wahrend diese nur £ ■>i lirnndri«* in Baudenkm. in der Pfalz, II ». 1W.) *) Auf demselben tritt Basalt zu Tage, was wohl zu dem N; bat. Virl. Pfaff a. O. S. 107. ") Pfaff a. 0. K. 78 bezeichnet denselben ganz unzutreffend als .den Barhakan. Thorweg' bemerkenswert! testen bei der lang und halb so breit Ul. iVgl. i Veranlassung gegrl>en 608 welches von einem darüber hinführenden Wehrgange und dem mit Pulverscharten und einer Pechnase versehenen Seitenthurme o (vgl. Fig. 593) vertheidigt wird. Südlich neben f sind Eingänge in die beiden inneren Zwinger, während durch das dritte Thor g (über welchem ein ausgehauenes Antlitz) und das Doppelthor b der Burghof erreicht wird. Die den letzteren umgebenden Gebäude mit Spitz- und Rundbogenthüren sind später an die Innenseite des Mantels angefügt worden. *) Der Thorbau mit der Inschrift 155G enthielt in der Durchgangshalle zugleich eine Schmiede und darüber Wohnräume. Der sich nördlich und westlich anschliessende Palas ent- hielt ebenerdig die Küche h, eine Kammer für die Zofen i, die Doppelkapelle 1 mit dem Vorzimmer k und den Pferdestall m. Der Oberstock, zu welchem aus der Küche eine Wendeltreppe und neben m eine Freitreppe führte, war in Zimmer, den oberen Theil der Kapelle und den Saal mit drei durch den Mantel gebrochenen Fenstern eingetheilt. Das westlich vom Berchfrit stehende Gebäude s (Inschrift: 1527) enthielt über grossen Kellern das Band- oder Schnitzhaus und Speicherräume. An der Südseite neben der Cisterne p (vgl. darüber S. 531) stand noch ein Stall für die zwei Esel, mittelst deren ein nahe wohnender Müller vertragsmässig täglich frisches Quellwasser auf die Burg schaffen musste. Ueber den Berchfrit ist mehrfach in Cap. 6, 16 und 18, von den Stein- metzzeichen in Cap. 5 gehandelt. Der in seinem oberen Theile später ergänzte Mantel hatte einen nicht vorgekragten, ca. 1,50 m breiten, ringsum laufenden Wehr- gang. Der Spitzbogen an der östlichen Eingangspforte des Berchfrits gestattet nicht, die Bauzeit desselben und des gleichzeitigen Mantels über das 13. Jhdt. zurückzu- setzen, während die weit dünneren, kunstlos aufgeführten und mit zahlreichen schrägen Strebepfeilern gestützten Zwingermauern ihren Schlüsselscharten nach frühestens dem 15. Jahrhundert — der Seiten thurm o hat die Jahreszahl 1436 — angehören. Pfaff versucht a. 0. nachzuweisen, dass die bezeichneten älteren Theile des Baues dem letzten Drittel des 12. Jhdts. angehören und fasst S. 106 seine Untersuchung folgenderraasseu zu- sammen: „Steinsberg also kein Römerwerk, sondern ein Bau des Uebergangsstils, jener Kunstperiode, welcher wir die massvoll-schönsten Kirchenbauten verdanken, in welcher die Kunst des Mauerbaues in solcher Blüthe stand. Dafür sprechen die Steinmetzzeichen, der konstruktiv unnötige Spitzbogen des Thurmes, der Mangel von Flankirungsthürmen am Mantel der Burg, wie er um die Mitte de? 12. Jhdts. noch allenthalben vorherrschte, und auch der Kamin im Thurme, der erst in der 1 Hälfte des 12. Jhdts. auftritt. Alle diese Eigenthümlichkeiten lassen nach der andern Seite wiederum nicht zu die Burg erst dem 13. Jahrhundert zuzuschreiben". — Dieser Schlusssatz ist völlig ungerecht- fertigt. Die Steinmetzzeichen weisen, wie Gap. 5 nachgewiesen, keinesweges in die Zeit vor 1200 zurück, nicht nothwendig (vgl. Cap. 7) der Mangel der Flankirungsthürme , von dem Kamine zu ge- schweigen; wohl aber ist keinesweges wahrscheinlich, dass schon im letzten Drittel des 12. Jhdt*. der um diese Zeit in Deutschland erst ganz vereinzelt bei Kirchenbauten auftretende Spitzbojren schon bei einem Burgbau Anwendung gefunden habe. g) *) Das nachstehend über deren Bestimmung Angegebene nach Wilhelmi a. 0. S. f> Derselbe bezeichnet den Thorbau unzutreffend als „Wichhaus14. 8) PfafT legt Gewicht darauf, dass der Spitzbogen hier, bei der engen Thür. ^konstruktiv unnöthig" gewesen sei, indem er der Meinung ist, diese Bogenform sei, anders wie in Frankreich, in Deutschland zuerst „als Modeform " bei Thüren und Fenstern vorgekommen. Meines Wissens i>t das Gegenlheil richtig. Nach Schnaase, Gesch. d. bildenden Künste V 243 und Mothe> Baut ex, 11 488 wurde auch in Deutschland und speciell in den Rheinlanden der Spitzbogen zueN aus koastruktiven Zweckmässigkeitsgründen beim Gewölbebau angewandt, erst später willkürlich bei Blendarkaden u. dgl. Um so weniger ist also die Spitzbogen thür unseres Berchfrits in eine so frühe 609^ Mancherlei Eigentümliches bringt v. Essenwein, Kriegsbau k. S. 63 f. und 15i f. bei llchandlung der Burg vor. Nach ihm „kann es (weshalb?) heute keinem Zweifel mehr unterliegen, s Steinsberg eine auf der Grundlage einer Mola von Holz und Erde, wie sie wohl das 10. Jhdt. ••mrhtet hatte, umgebaute Burg des 12. (!) Jahrhunderts ist." Er erklärt den recht engen und fin- geren Berchfrit für „wohnlich eingerichtet" und für den ursprünglich einzigen Wohnbau des Burg- LerrD, in welchem der zweite (südliche) Eingang erst durchgebrochen wurde nachdem das (angeb- iiihei .Wohnhaus* (s, Fig. 592) errichtet wurde.1) Der Schacht unten im Berchfrit (vgl. S. 544) .war jedenfalls ein zur Flucht dienender geheimer Ausgang". ,Dass der Zwinger ein doppelter p* worden ist, mag daher kommen, dass, als die wohl auf der äusseren Linie stehende Palissaden- uiuf.Lss.ung ersetzt werden sollte, erst die hintere Zwingermauer hinter der Palissadenreihe errichtet »••nlen musste, bevor man diese entfernen konnte, dann erst, als sie entfernt, Wall und Graben ein- ebnet war, die äussere errichtet werden konnte." — (Der doppelte und zum Theil dreifache Zwinger i*t sicher nicht auf diese Weise als ein blosser Nothbehelf entstanden , zumal seilet in unruhigen 7a:Wx\ es unbedenklich gewesen sein dürfte, den (angenommenen) äusseren Palissadenzaun selbst »••>k weise durch eine Mauer zu ersetzen.) — Im Anschluss hieran mögen zunächst noch einige Burgen behandelt werden, eheii liegeinleii Wisperthals durchaus unwahr- - ht-iiilirh, wie man denn auch von einer VerhiudungMiiatier zwischen beiden nicht> findet oder \\ei*>. P*ptr, BwveDkvsde. 3si|? glatte, gleichmässig hohe Oberkante des Baurestes lässt überdies darauf schliessen. dass derselbe nie ein viel höherer und gar zu thurmartiger Höhe sich erhebender war. Da der hier besprochene Bau unmittelbar an den Halsgraben anstösst, kann ersterer nicht frei innerhalb einer Ringmauer gelegen haben, solche müsste viel- mehr an einem, bzw. zwei Stellen au das Bauwerk angeschlossen gewesen sein. Da nun aber das überall glatte Mauerwerk von solchem Anschlüsse keine Spur zeigt, erscheint der Schluss gerechtfertigt, dass die ganze Burg lediglich aus der Schildmauer mit dem engen Wohngebäude bestanden habe. Nur ein enger von Palissaden umzäunter Hof mag sich angeschlossen haben. Ueber den eigenthüni- lichen Holzbau in den Mauern s. S. 167. — Wenn die Angabe von Kraus, (Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. 111(1891) 291) zuverlässig wäre, müsste die 1523 zerstörte Sickingensche Lützelburg im Wasgau eine unübertroffen eigentümliche Gesammtanlage zeigen. Nach dieser Quelle stellt nämlich die Burganlage ein fünfspeichiges Rad dar, indem vom fünfeckigen Buckelquaderberchfrit ebenso viele von einander getrennte Baulichkeiten ausgingen, die mit je einem viereckigen Thurm abschlössen. — Es liegt auf der Hand, dass ein derartiger Bau auch nicht entfernt damit in Einklang zu bringen wäre, was wir sonst über eine Burganlage, über ihre einzelnen Bauwerke und deren Lage, wie über die verschiedenen von einer Angriffsseite aus nach einander einzunehmen- den Abschnitte — Vorburg, Zwinger, Hauptburg — wissen und gewohnt sind. In der That stellt sich aber auch nach dem von der Burg noch Uebrigen die Kraus'- sche Angabe als ein reines Phantasiegebilde heraus. Der weite Burgplatz, zum grössten Theil seines Umfanges unersteiglich steil zum Zornthale abfallend, enthält in seiner Mitte den mit der Spitze der Bergseite zugekehrten fünfeckigen Berchfrit vor dem Halsgraben noch eine unbedeutende Vorburg mit kleinem rundem Eck- thurm und auf der Burgseite dieses Grabens noch den Rest eines Viereckt hurnies von 9,57 m Aussenseite nebst anschliessender Ringmauer. Niedrige überwachsene Reste von Gebäuden sind ausserdem hie und da, besonders am thalseitigen Rande hin zerstreut und laufen lediglich diesem parallel. Ebenso wenig aber, wie hier Thürme zu sehen sind, zeigt der Berchfrit irgendwo eine Spur ehemals an ihn an- gebauter „ Baulichkeiten" , abgesehen von einem von einer Seite desselben aus- gehenden schwachen Mauerrest. Zum Ueberfluss ist noch klar, dass diese thurm- bewehrten „Speichen" gegen den ganzen sturmfreien Thalrand hin vollends zweck- und sinnlos gewesen sein würden.1) ') Der „fünfspeichige Rad "-Bau der Lützelburg entstammt übrigens offenbar schon einer älteren Quelle. Auch in dem 1889 erschienenen Voyage aux chateaux hist. des Vosges p. Ganier et Fröhlich heisst es in Bezug auf die Burg: 9Le donjon, occupant U centre des construclions, ah forme d'un pentagone regulier, et de ce pivot central partaient cinq ailes, ayant chacune wie tour carree plus petite ä son extremiU. (Test une de ces cinq tours qui est restie debout au~de*sns de Vorifice du tunneh Le mur d'enceinte qui reliait les cinq tours carries entre eües longeait eractf- 611 Das beste mir bekannte Beispiel einer Ganerburg (vgl. Gap. 24), die aii< einer Anzahl einzelner vollständiger Ansitze zusammengesetzt war, bietet die fränkische Salzburg. Im Jahre 1000 wurde der Saltzgau von Kaiser Otto III. dem Bisthum Würzburg geschenkt.1) Ob das darin begriffene ca&tdlum die curtis Saltce auf dem Platze der späteren Salzburg lag, mag hier dahingestellt bleiben (vgl. darüber S. 134 f.). Erst aus dem Jahre 1231 scheinen eine Anzahl dortiger Burgmänner ur- kundlich vorzukommen;8) meiner Ansicht nach kann es jedoch keinem Zweifel unter- lit-pen, dass die Burg so, wie sie uns jetzt in ihren Resten erhalten ist, von vorne- InTein als für eine Anzahl von Ganerbensitzen bestimmt angelegt worden ist. Der I Herrücken, auf welchem dieselbe liegt, fällt nur gegen Süden und Westen massig steil ab (s. den Grundriss Fig. 595), während die ganze gebrochene Nordostseite (die Bergseite) der Burg einer ebenen Fläche gegen- über liegt. Man hätte nun sicher nicht den Burgbering nach dieser Richtung hin so weit vorgeschoben und dadurch der Burg eine so unzweckmässige Grösse und ihrer durch die Natur nicht geschützten Angriffsseite eine so unzweckmäs- sige Ausdehnung gegeben,8) wenn die Feste nur einem einzelnen Burgmanne zum Sitz und zur Hut hätte anvertraut werden sollen. Ueberdies zeigt sie innerhalb ihres Maii<*rumzuges keine Spur einer etwa ehemaligen Eintheilung in Zwinger, Vor- und Haupt bürg, welche die Vertheidigung begünstigende Eintheilung in dem gedachten Falle bei der überreichlichen Ausdehnung des Beringes sicher zweckmässig be- funden sein würde. Was nun zunächst weiter die Theilhaber der Salzburg betrifft,4) so treten in einer Urkunde von 1279 als Zeugen auf die Castrenses in Salzberg: Jo- hann** Adrocatus, Swiyerus de Lcwenlutyen, Rudolf us de Heustrowe, Irinltnt€*t lui annurait de* quaHtf* defensiven dont les aggresseurs ont dii ressentir maintes fois les r"t*mtahU* effet*.u Allem Anscheine nach nahen einmal einen im Burghauwesen unerfahrenen Be- -u. her die ihm auffallenden beiden Thflrme veranlasst, die Reste zu dem mehrgedachten „symme - *'i-, n 1K5. *) Neben den Voite von Salzburg hatte bis dabin Heinrich von Lure einen Hof daselbst zu l^hen. ilteininger, die Kaiserbg. Salzburg. 1879 S. 14«»). ') Die innere Grundfläche ini^t ungefähr I hertar - - 101)00 Um. die Angriffsseite (a b) 17m tu. 4i Vgl. Keininger a. ü. S. 1*0 und 149 ff. 39* 612 » und Siboto de Heustrowe. Weiterhin ergiebt sich aus Lehensurkunden, dass 13(KJ Jring von Brende ausser zwanzig Morgen Weinbergen einen Hof, einen Thurm und seine Behausung auf dem Schlosse Salzburg, gleichzeitig Conrad v. Unsleben und seine Brüder eine Behausung und Dieterich von Lebenhan einen Hof daselbst em- pfangen. Dann erhalten ebenda 13/3 Wolf von Hervesfeldt ein Burggut, 1385 Johannes von Brende einen Hof, einen Thurm und eine Behausung, 1447 Veit von Brende einen Ansitz, den Thurm mitten im Schlosse und im folgenden Jahre zwei Brüder von Steinau den dem verstorbenen Albrecht von Brende (Vetter des vorigen) ver- liehen gewesenen Sitz nebst der Hälfte des demselben anstossenden Thurmes. Es erhellt hieraus, dass jedenfalls schon im 13. Jahrhundert wenigstens fünf Burgmänner gleichzeitig mit Behausungen, Höfen und Thürmen (bzw. „halben") auf der Salzburg belehnt waren, und dem entsprechen auch die dort noch vorhandenen baulichen Reste und die Eintheilung des Beringes. Der am sichersten gelegene, auch heute noch allein (von einem Bauern) bewohnte Burgsitz B nahm die abge- stumpfte südwestliche Ecke bis zu dem Berchfrit i ein. Er gehörte immer den Flieger, die schon im 12. Jahrhundert als Vögle (advocati) von Salzburg vorkommen und danach den Namen Veit von S. annahmen.1) Jedenfalls später gehörte ihnen auch der nordöstlich anstossende Sitz C, bis zu der hier 1841 neuerbauten Bonifa- ziuskapelle k. Der dann in der nördlichen Ecke liegende Hof A, der noch an der Ringmauer die Spuren von Gebäuden und bis zur Mitte des vorigen Jahr- hunderts den Rest eines Wohnbaues in der Ecke neben der Kapelle enthielt, gehörte bis 1541 den Schneberg.2) Von dem inmitten des Beringes liegenden Berchfrit o wissen wir schon, dass er ein Lehen der von Brende war und die anstossende „Münze* r trägt am Giebel gleichfalls das Wappen (ein Hirschgeweih) dieser Fa- milie. Dazu gehörte dann offenbar der Hof D mit dem Wohnthurme n. Hieran schliesst sich weiter, durch Mauern noch deutlich abgeschlossen, der Burgsitz E mit dem Wohnthurme m und dem Thoreingange bei e. Daneben liegt dann der Ein- gang zu dem Sitze F mit den Wohngebäude p und s und einem der vier in der Frontmauer liegenden Thürme, während der noch übrige, bis zu dem Thorthurme n reichende Platz G, der in dem jetzt zerstörten Thurme v3) und an der Frontmauer noch Spuren von Ueberbauung zeigt, als der letzte Hof erscheint. So lagen in noch erkennbarer Weise die sieben Sitze der Burgmannen auf den beiden Seiten des gemeinschaftlichen Weges, der vom Eingangsthor u bis x, dem Eingang zu dem Voitschen Antheile, den Bering in zwei annähernd gleiche Hälften theilt.4) Es waren auch sieben Ganerben, welche 1434 einen Burgfrieden (gewiss nicht den ersten hier geschlossenen) vereinbarten, nach welchem u. A. jeder ■) Die Familie veräusserte erst 1795 ihren Antheil an dem Rittergut Salzburg und hat neuerdings die ganze Burg wieder erworben. ■) Dann den v. Thüngen, v. Grappendorf, v. Borie, Graf v. Haxthausen. ") Derselbe wird als eine dem von Borie verliehene Kemenate bezeichnet. (Reininger a. 0. S. 28) *) Krieg v. Hochfelden ist (a. 0. S. 191) der Meinung, dass die Salzburg erst im 15. Jahrhundert eine Ganerbschaft wurde und in Folge dessen erst damals „jeder Ganerbe seinen Besitz mit kleinern Mauern umschloss, die in verschiedensten Richtungen den inneren Raum durch- ziehen*. Bis dahin sollen die beiden Thürme o und i den (bei ihm so beliebten) inneren Abschnitten zur Vertheidigung gedient haben, v. Essen wein weiss sogar (a. 0. S. 59) näher anzugeben, dass von diesen drei Abschnitten die ersten beiden durch eine Mauer gebildet wurden, die von dem Thurm h zur Kapelle k und dem Thurm o, von hier aber „ohne Zweifel* zu dem Thurm n (!) lief. 613 (Snnerbe der Reihe nach 10 Wochen lang Schlüssel und Gut des Eingangsthores zu übernehmen, während derselben Zeit das Amt eines Baumeisters zu verwalten , bei Kriegsgefahr sich in dem Schlosse zu halten und im Uebrigcn stets zwei wehrhafte Knechte, drei gute Handbüchsen, 20 Pfund Pulver, 3 Armbrüste, 1000 Pfeile und it) Malter Mehl oder Korn haben musste, während die Burg bei eintretender Noth- durft offenes Haus des Würzburger Bischofs blieb.1) Anders als auf Salzburg mussten sich jedoch die auf einer Burg zusammen wohnenden Ganerben in der Regel mit einem eigenen Wohngebäude ohne be- hinderen Hof begnügen. Ein noch ziemlich erhaltenes Beispiel bietet Mont fort in der Rheinpfalz. Wenn von den „sieben adeliehe Personen so da zuletzt Ihren ade- Urhen sitz vnd vnderhalt gehabt ein jeder seine sonderbare Wohnung vnd Haushaltung, s*t von andern abgeschieden , darauf gehalten, inmassen ein solches der augenschein Mvrh clerlich bezeuget",2 so beschränkte sich diese „sonderbare Haushaltung" räum- lich eben auf ein eigenes, im Durchschnitt 12 zu 15 m weites Wohnhaus, deren *i»*ben auf drei Seiten der nur 63 ra langen und 15, bzw. 30 m breiten Haupt- burg sich um den gemeinschaftlichen Hof reihten. Zu den hervorragendsten Ganerbenburgen mit eigenen Häusern der ein- zt-lnen Familienzweige gehörte auch Schweinsberg in Hessen (vgl. Thl. 2). Wohl die einzige noch jetzt in allen Theilen bewohnbar erhaltene Ganerben- burg ist Eltz, in einem bewaldeten Seiten thale der Mosel auf einem massig hohen, «uif drei Seiten vom Eltzbache umflossenen Bergvorsprunge malerisch belegen. Einen fiuren Hof von unregelmässiger Figur umschliessen vier Burghäuser von thurmartiger Hohe, die als Eltz-Rodendorf, Eltz-Kempenich, Eltz-Rübenach und Platt-Eltz, Letzleres der älteste Bau und ursprüngliche Berchfrit, bezeichnet werden, während ausserhalb dieses Ringes noch ein fünftes Burghaus Eltz-Oelke gestanden haben soll. Die Bauten, bis auf das dem 17. Jhdt. angehörende Haus Kempenich um! das schon im 13. vorhandene Platt-Eltz im 15. Jhdt. errichtet, gehörten den be- züglichen Linien der jetzt gräflichen Familie Eltz. Sie haben im Laufe der Zeit einen minder wehrhaften Character erhalten, wie den auch die sie einst umschliessenden lVf«-stigungswerke fast völlig verschwunden sind. — Aus dem Rahmen der bisher von mir behandelten Burgen treten einiger- maßen diejenigen heraus, welche im Nordosten unseres Gebietes der Deutsche Orden im 13. und besonders im 14. Jahrhundert errichtete. Sie sind nicht, wie uir das sonst gewohnt sind, die festen Einzel Wohnsitze eines ritterlichen Inhabers mit seiner Familie und den zum Haushalt und zur Besatzung gehörigen Untergebenen, -ondern befestigte Ritterkasernen, deren Innenräume zugleich in Folge des ^••i-tlichen Charakters der Ordensleute nach Eintheilung und Zweck mit denen im nes Kloster Aehnlichkeit haben. So gehörten zu diesen Räumen nothwendig «li«* Wohnung des den Oberbefehl im Schlosse führenden Komthurs, die Schlafsäle «li-r Ritter, die Kapelle, der Remter (Refectorium) und der Kapitelsaal, die letzteren •In«! in der Regel besonders stattlich und mit kunstreichen Gewölben überdeckt. Der Natur des Ordensgebietes entsprechend waren diese Burgen durchaus *\*v Regel nach in der Ebene liegende Wasserburgen. Da somit eine besondere (••-."taltung des Baugrundes nicht zu einer entsprechenden Anordnung der einzelnen ') Reininger a. O. S. l.r>i IT. *) Beschreibung des Amtes Landsber^r v, 1001 im Pfalz. Kreisurchiv. 614 Burgbauten Anlass gab, andrerseits ungewöhnlich umfängliche Wohnräume not- wendig waren, so führten beide Umstände vereint dazu, dass der Haupttheil der Ordensburgen fast immer aus einem einen annähernd quadratischen Hofraum um- schliessenden Gebäudeviereck bestand, so in Rheden, Marienburg, Gollup, Marienwerder u. s. w. Ein Beispiel dieser regel- mässigen An- lagen bietet- das Schloss Rheden 18km östl. vonGrau- denz, 1234 zum Schutz des Culm- ischen Landes auf Grundlage einer älteren slavischen Be- festigung er- richtet und allem Anschein nach um die Mitte des 14. Jahrhunderts stattlicher aus- gebaut. J) - Der quadra- tische Palas ist von einem ebensolchen 8,5 bis M m breiten Zwinger (a, Fig. 596) und dann von einem 21, bzw. 31 m messenden Graben b umgeben, der nach aussen durch eine 1,9 m starke (Futter-) Mauer ein- gefasst wird. Zwischen einem See östlich und einem früheren Sumpfe westlich ist gegen Süden eine Vorburg c, 79 zu 154 m weit, vorgelegt, deren gleichfalls 1,9 in dicke Ringmauer z. Th. noch durch angebaute gewölbte Stallungen verstärkt war. — Der Feind, welcher über die Vorburg, die Brücke d und durch ein an deren Ende jedenfalls befindliches Thor vorgedrungen war, fand sich hier vor dem Ein- gänge in den Palas noch zwischen engen Mauern allseitigen Schüssen ausgesetzt Der Palas, dessen Seiten einschliesslich der ihn flankirenden, 5,3 m starken Eckthürme 52,4 m messen, umschliesst einen Hof, auf dessen vier Seiten eine zwei- stöckige, gewölbte, nach innen offene Gallerie von 2,5, bzw. auf der Ostseite 4 m, *) Bauinsp. Römer in Erbkams Zeit sehr, f, Bauwesen 1866, 211 ff., nach dessen Aufnahmen auch die Fig. 596 und 597. Erstere giebt den Grundriss von dem über dem niedren Erdgeschoss liegenden Hauptstockwerk, bei der Aussenansicht ist der Abschluss nach rechts, der nichts Besonderes mehr bietet und in Beihalt des Grundrisses leicht ergänzt werden kann, fortgelassen. Fig. 596 V 615 lii'ik- dem Baue vorgelegt war. Zu dem oberen Stockwerke dieses Umganges Hiiiite auf jeder Seite der Thorhalle eine Wendeltreppe hinauf. Die rechte Seite ihs südlichen Flügels wurde von der zweiseitig geschlossenen Kapelle e einge- nmen, die mit Wandmalerei, hohen Fenstern und zierlichen bis in das Dach reichenden Rippengewölben ausgestattet war. Von der- ■i-lben zweigt sich eine kleine im rxkthurm liegende Seiten- LupeUe ab. Reich protilirte I'urtate bildeten von der oberen Gallerie aus den Zugang zu der Kapelle, wie tm dem nördlich sich an- -i Messenden Kapitelsaal f, u.'ilirend jener gegenüber die «etliche Hälfte des Süd- :1 iffcls anscheinend von dem Iteniler g, 8,8 zu 18,2 m messend, eingenommen wurde. Mit demselben stand iluiliih wie bei der Kapelle il;i* betreffende Stockwerk 'I'- Eckthurnies in Verbin- dung. Nur diese drei Hanpt- r-iiiine sind bis zu ihren *'9" ->*''* i;.w«ilban(ängen einigermassen erhaltcn.^Unter denselben liegen der Keller und ein lJ-*-n mit den über dem Kapitelsaale liegenden Räume des hohen dazwischen .■Hidf-n Kanvllengewötbes wegen nur in der Weise horg-'stelll werden können, i" ein gemauerter Vorbindungsg.ing die Fenster dir zweiseitigen Apsis in der II-'lii* ihrer Widerlager durchschnitt. Eine WachHube war anscheinend rechts ■ ■'in Eingänge in den Keller eingebaut, lieber die Anlage bei h siehe S. -I>12. 616 Das weitaus grossartigste dieser Ordensschlösser war bekanntlich die Marienburg (Fig. 598), von welcher hier nur eine Uebersicht über ihre Gesammi- anlage gegeben werden kann.1) Die Burg bildet die bis an die Nogjit reichende „ . nördliche __^ J)ie JK,. „ u , Spitze der zu- gleich eine weite Vorburg bildender gleichnamigen Stadt und he- % steht im * Wesentlichen aus drei, aucli zeitlich in der- selben Reihen- folge entilan- •""* *""" denen, bzw. Fig. 598. ausgebauten Theilen: dem Hochschloss A, dem Mittelschloss B und der Vorburg C. Längs dieser drei Theile zog sich noch zwischen ihnen und der Nogat eine zweite zwingerartige schmale Vor- burg hin, jetzt nach Beseitigung der Aussenmauern von kleinen Stadthäusern ein- genommen. Von der gegen die Burg offenen Stadt aus führte das Schuhthor a neben dem am Graben stehenden Sperlingsthurm (an Stelle des erst 1774 herge- stellten directen Ueberganges bei b) in einen kleinen mit Gebäuden besetzten Vorhuf und dann durch ein weiteres Thor c auf den Platz, auf welchen auch durch ilas noch in Resten erhaltene Wasserthor o die damals an dieser Stelle über die Nogat geschlagene Brücke mündete. B) Vorüber an dem nördlichen Abschnitte in des Zwingers — der hauptsächlich die Stallung für 400 Pferde enthielt — fühlte der Weg dann weiter durch thurmbewehrte Thore und die Brücken i über den Mühlen- und f über den Hausgraben in die weite Vorburg C bzw. weiter in das Mitteischlos. Ein anderer, wohl später angelegter Zugang führte durch die Thore g und h gleich- falls dahin. Die an sich dem Angriff von der Landseite unmittelbar ausgesetzt' Vorburg schützte hierhin zunächst eine mit Thürmen besetzte Ringmauer, dann der herumgeführte Burggraben, drittens ein schmales nach aussen mit. halbrunden Basteien versehenes Bollwerk und endlich ein wiederum mit Mauern eingefasstes Wasser, ,des Meisters Karpfenteich" genannt. Die aus Hoch- und Mittelschloss zusammengesetzte Hauptburg, zunächst durch die vorliegende Stadt bzw. die sich herumziehende Vor- ') Die Marienburg gehört noch weniger wie die übrigen Ordensburgen zu den hier tu be- handelnden Ritterburgen im engeren Sinne, und auf eine eingehende Darstellung derselben, weicht unverhällnissmässigen Raum erfordern würde, kann noch um so eher verzichtet werden, als es ohw- liin an zum Theil eingehendsten Einzelwerken über dieselbe (von Frick , v. Quast, Bflsching, Witt Voigt, Bergau, Steinbrecht) nicht fehlt. (Der mehrfach verfehlte Reconstructions versuch v. Essen- weins in dessen .Kriegsbaukunst" scheint auf ungenügenden Vorstudien zu beruhen.) Ueber Einzel- heiten wie den Danzker, die Bekränung der Hochmeisterwohnung, den Eingang zum Hoehschlo?.-. die Kapelle vgl. Tbl. 2.) ") Die jetzige Fahr-, wie die Eisen bahn brücken liegen weiter nördlich. 617 bürg gedeckt , bedurfte der beiden zuletzt genannten Anlagen (Bollwerk und Teich) nicht; sie war nur von einen, um das Hochschloss verdoppelten Zwinger — hier .Parcham" genannt — und den (jetzt trockenen) Hausgraben umgeben, der nach Südwesten noch durch eine Längsmauer (in deren Mitte der Dietrichsthurm) getheilt war. Hier befand sich dem Danzker e gegenüber die Stauschleuse, welche den Abfluss des Wassers durch den Mühlengraben regulirte. Das drei Stockwerke hohe Hochschloss von 50 zu 60 m Seitenlänge, einen mit zweistöckigen Kreuzgängen umgegebenen Hof umschliesseftd, 1280 im Bau be- gonnen, war hauptsächlich die Wohnung der zahlreichen Ritterschaft und enthielt ausserdem besonders die auf der östlichen Ecke ausspringende Doppelkapelle mit lt<»hem Thurm und den Kapitelsaal. Das Mittelschloss , die ui sprüngliche Vorburg, durch einen breiten Trockengraben von dem Hochschlosse getrennt, wurde nach Verlegung des Ordenssitzes nach Preussen besonders unter Winrich von Kniprode (1351—82) als solches bzw. als Residenz des Hochmeisters ausgebaut. Es enthält u. A. den berühmten Conventsremter und daneben die westlich weit vorspringende . Hochmeister wohnung" mit Meisters grossem und kleinen Remter u. s. w. Beson- ders die ausserge wohnlich schönen Gewölbe der hier angeführten Säle machen die Marienburg zu dem edelsten Profanbau des Mittelalters. Die Vorburg C war längs ihrer Ringmauern, sowie reihenweise im Innern mit zahlreichen unbedeutenderen en Zahl der Bewohner doch jedenfalls als Rückzugswerk nicht hätte dienen kennen.2) Selbst die stärkere Ent Wickelung eines der vier Eckthürme fand in der li-jr«1! — so bei Rheden und Schwetz (S. 397 f.) — nicht statt. Bei Gollub, Kelches (unmittelbar an der russischen Grenze) ausnahmsweise auf einem Bergrücken ii«vrU ist der eine der nicht starken Eckthürme des 38 m langen Gebäudevierecks um ein Weniges von diesem abgerückt und war mit dem vierten Stockwerk des- m-Uk-ii durch eine Brücke verbunden. Die fast völlig zerstörte Ordensburg auf dem S^hlossberge bei Graudenz scheint ihrer Anlage nach mehr anderen deutschen H<»hf»nburgen geglichen zu haben und hatte so auch einen im Burghofe stehenden ii-M-h erhaltenen) runden Berchfrit („Klimmek* genannt) von 3,50 m Mauerstärke 1>h £.50 m lichter Weite, mit hochgelegenem Eingang, überwölbten Geschossen und • iiH-r Wendeltreppe in der Mauerdicke. Ueber dem ursprünglichen Eingange zeigt Muster, der Typus einer „lange vor dem 12. Jahrhundert" erbauten Burg sein sollte, ist ganz unerfindlich. In einem späteren Werke, Bau-undKunstdenkmaleThüringens, vertritt den auch Prof. Lehfeldt1) die Ansicht, dass die „elliptische'* oder selbst schon „annähernd" so ge- staltete Grundform des Beringes mit dem Berchfrit und dem Palas auf den beiden Schmalseiten ein Beweis besonders hohen Alters sei. Nach v. Essenwein, Kriegsbaukunst S. 44 ff. dagegen war vielmehr der kreisrunde Hügel (motte) mit dem Berchfrit in der Mitte der Typus der ältesten Burgen (vgl. oben S. 127). Nach Näher, Deutsche Burg S. 14 sind es wieder die Burgen mit der Schildmauer auf der Angriffsseite (bzw. dem ihn rückwärts angebauten Palas) die angeblich noch in die merowingische Zeit fallen (vgl. oben S. 286), während andrerseits nach demselben Schriftsteller wieder (a. 0. S. 11, vgl. oben S. 21) die nur auf freien Bergkuppen erbauten „Dynasten- burgen" im 10. und 11., die mehr auf Bergvorsprüngen erbauten Lehensburgen im 12. Jbdt. be- gründet wurden, obgleich doch nach seiner Lehre nur die Letzteren Schildmauern haben konnten. *) Ueber die Einführung des Zwingers vgl. S. 12, über Verwendung, Standort und Grund- form des Berchfrits S. 197, 202 f und 213, über die Einführung der flankirenden Mauerthürme un«l dann der Batteriethürme S. 272 f. und 277 f., über die Gräben S. 312, die Thore S. 320, Fallgitler 326, Zugbrücke 332, Zinnen 352 f. Schiessscharten 356 f. und 377 f., Fenster 478 f *) A. 0. Heft V S. 51 und sonst. Nach ebd. H. XIX S. 103 soll wieder die „rechteckige Anlage" auf eine schon etwa in das 9. oder 10. Jhdt. fallende Erbauung deuten. 619 Einer («sonderen Widerlegung bedürfen alle diese, einander so widersprechenden Behaup- !u:.-<'ii nicht. Es kann schon desshalb eine für die einzelnen Zeiträume kennzeichnende Form der <"-ai lanlage nichl gegeben haben, weil zu jeder Zeil, wie wir vorbin gesehen haben, diese Form kr Hegel nach durch diejenige des Platzes bestimmt wurde, der dem Bauherrn gerade in der Mattenden Gegend als der bestgelegene zur Verfügung stand. Die in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaute (mittlere) Lobda- burg1) unweit Jena zeigt, das man ausnahmsweise schon damals eine vollständige, nullt durch die Lage auf steilem Felsen ausgezeichnete Burg ohne Berchfrit knite. Indessen lässt sich diese Erscheinung auch hier durch die Gestaltung des lirländcs erklären. Die Burg ,, l|(t> Ifcirt nahedem , <|i i,;-|, ,,,: ,, «restlichen Ende eines Bergrückens. [>i<-Beschrankt- l>itdesschma- l-ri Platzes ver- anlasste os, iliH. d. Wohn- tuii der öst- !i'tit-n (genauer 'i-1nordöst- li'lien) An- .TifMefc di- "I intgegen- „'■ »teilt wurde. l'-ihei aber erschien es zweckmässig, einen Theil dieses durch seine Lage wenig **■ -i'lierten Baues gewissermassen als sei bstsländigen Wohnthurm (A Fig. 5'J9) zu .••Malten, der freilich nach aussen (s. Fig. 600) keiuesweges als solcher hervortritt, .:.'! zwar musste hiezu seine südliche Haltte gewählt werden, weil von da aus zu- .'i'h das auf dieser Seile tiefer gelegene Burgthor b zu vertheuligen war. Zu ■■nein vollständigen Berchfrit war hienach nicht mehr der rechte Platz, aber auch ! ■ l)t das Bvdürfniss vorhanden. Für die Verteidigung der nordwestlichen Ecke .'■ '.ügte der 4,it m starke Thurm o. Dagegen dürfte auf einem noch weiter west- ■ ti -ich erhebenden Kopfe c, nach spärlich umherliegendem Baumaterial zu schlicsseii, ■-li riii thurmartiger Bau gestanden haben, um so zweckmässiger als sich auf '*'■' Seiten am Fusse dieses Hügels noch eine ziemlich weite, ebene Vorstufe aus- ••i.nl.») Fig. 599. ') Dynasten von Lolidaliurg koimiivn seil l IM) vor. und na .- -l-r S.ichkenner verweisen die Ornamente blonder* der Frnsl J orlmnderls. l'elier die ollere Lobdaburg s. weiterhin, die uii ' Ulmla *]|Ml. *l E- kann das jedenfalls kein rijreuthVher «erchlrit gewe-en sein, t'i -■■ i-I en mir. wenn in LehMdl, Bau- u. Kun-Heukin. Tili) ringen« II .■IfiMl nur in Jteslen vorhanden*, ohne du--. IVeiliili auch aal <| heigege angedeutet würde, wo derselbe p-landen haben sollle. i Bau in das Ende des IdritleJ stund in dem 612 und Siboto de Heustrowe. Weiterhin ergiebt sich aus Lehensurkunden, dass 130:1 Jring von Brende ausser zwanzig Morgen Weinbergen einen Hof, einen Thurm und seine Behausung auf dem Schlosse Salzburg, gleichzeitig Conrad v. Unsleben und seine Brüder eine Behausung und Dieterich von Lebenhan einen Hof daselbst em- pfangen. Dann erhalten ebenda 1373 Wolf von Hervesfeldt ein Burggut, 1385 Johannes von Brende einen Hof, einen Thurm und eine Behausung, 1447 Veit von Brende einen Ansitz, den Thurm mitten im Schlosse und im folgenden Jahre zwei Brüder von Steinau den dem verstorbenen Albrecht von Brende (Vetter des vorigen) ver- liehen gewesenen Sitz nebst der Hälfte des demselben anstossenden Thurmes. Es erhellt hieraus, dass jedenfalls schon im 13. Jahrhundert wenigstens fünf Burgmänner gleichzeitig mit Behausungen, Höfen und Thürmen (bzw. „ halben4) auf der Salzburg belehnt waren, und dem entsprechen auch die dort noch vorhandenen baulichen Reste und die Eintheilung des Beringes. Der am sichersten gelegene. auch heute noch allein (von einem Bauern) bewohnte Burgsitz B nahm die abge- stumpfte südwestliche Ecke bis zu dem Berchfrit i ein. Er gehörte immer den Flieger, die schon im 12. Jahrhundert als Vögle (ad vocati) von Salzburg vorkommen und danach den Namen Veit von S. annahmen.1) Jedenfalls später gehörte ihnen auch der nordöstlich anstossende Sitz C, bis zu der hier 1841 neuerbaulen Bonifa- ziuskapelle k. Der dann in der nördlichen Ecke liegende Hof A, der noch an der Ringmauer die Spuren von Gebäuden und bis zur Mitte des vorigen Jahr- hunderts den Rest eines Wohnbaues in der Ecke neben der Kapelle enthielt, gehörte bis 1541 den Schneberg.2) Von dem inmitten des Beringes liegenden Berchfrit o wissen wir schon, dass er ein Lehen der von Brende war und die anstossende „Münze* r trägt am Giebel gleichfalls das Wappen (ein Hirschgeweih) dieser Fa- milie. Dazu gehörte dann offenbar der Hof D mit dem Wohnthurme n. Hieran schliesst sich weiter, durch Mauern noch deutlich abgeschlossen, der Burgsitz E mit dem Wohnthurme m und dem Thoreingange bei e. Daneben liegt dann der Ein- gang zu dem Sitze F mit den Wohngebäude p und s und einem der vier in der Frontmauer liegenden Thürme, während der noch übrige, bis zu dem Thorthurmen reichende Platz G, der in dem jetzt zerstörten Thurme v3) und an der Frontmauer noch Spuren von Ueberbauung zeigt, als der letzte Hof erscheint. So lagen in noch erkennbarer Weise die sieben Sitze der Burgmannen auf den beiden Seiten des gemeinschaftlichen Weges , der vom Eingangsthor u bis x, dem Eingang zu dem Voitschen Antheile, den Bering in zwei annähernd gleiche Hälften theilt.4) Es waren auch sieben Ganerben, welche 1434 einen Burgfrieden (gewiss nicht den ersten hier geschlossenen) vereinbarten, nach welchem u. A. jeder ') Die Familie veräusserte erst 1795 ihren Antheil an dem Rittergut Salzburg und Iwt neuerdings die ganze Burg wieder erworben. •) Dann den v. Thüngen, v. Grappendorf, v. Borie, Graf v. Haxthausen. ■) Derselbe wird als eine dem von Borie verliehene Kemenate bezeichnet. (Reiningtr a. 0. S. 28) 4) Krieg v. Hochfeld en ist (a. 0. S. 191) der Meinung, dass die Salzbarg erst im 15. Jahrhundert eine Ganerbschaft wurde und in Folge dessen erst damals »jeder Ganerbe seineo Besitz mit kleinern Mauern umschloss, die in verschiedensten Richtungen den inneren Raum durch- ziehen*. Bis dahin sollen die beiden Thürme o und i den (bei ihm so beliebten) inneren Abschnitte« zur Verteidigung gedient haben, v. Essenwein weiss sogar (a. 0. S. 59) näher anzugeben, u>rh clerlich bezeuget",2 so beschränkte sich diese „sonderbare Haushaltung* räum- lieh eben auf ein eigenes, im Durchschnitt 12 zu 15 m weites Wohnhaus, deren *iel>en auf drei Seiten der nur 63 ra langen und 15, bzw. 30 m breiten Haupt- burg sich um den gemeinschaftlichen Hof reihten. Zu den hervorragendsten Ganerbenburgen mit eigenen Häusern der ein- zelnen Familienzweige gehörte auch Schweinsberg in Hessen (vgl. Thl. 2). Wohl die einzige noch jetzt in allen Theilen bewohnbar erhaltene Ganerben- burg ist Eltz, in einem bewaldeten Seitenthale der Mosel auf einem massig hohen, auf drei Seiten vom Eltzbache umflossenen ßergvorsprunge malerisch belegen. Einen engen Hof von unregelmässiger Figur umschliessen vier Burghäuser von thurmartiger Hohe, die als Eltz-Rodendorf, Eltz-Kempenich, Eltz-Eübenach und Platt-Eltz, Letzleres der älteste Bau und ursprüngliche Berchfrit, bezeichnet werden, während ausserhalb dieses Ringes noch ein fünftes Burghaus Eltz-Oelke gestanden haben soll. Die Bauten, bis auf das dem 17. Jhdt. angehörende Haus Kempenich und das schon im 13. vorhandene Platt-Eltz im 15. Jhdt. errichtet, gehörten den be- züglichen Linien der jetzt gräflichen Familie Eltz. Sie haben im Laufe der Zeit einen minder wehrhaften Gharacter erhalten, wie den auch die sie einst umschliessenden Befestigungswerke fast völlig verschwunden sind. — Aus dem Rahmen der bisher von mir behandelten Burgen treten einiger- maßen diejenigen heraus, welche im Nordosten unseres Gebietes der Deutsche Orden im 13. und besonders im 14. Jahrhundert errichtete. Sie sind nicht, wie wir das sonst gewohnt sind, die festen Einzelwohnsitze eines ritterlichen Inhabers mit seiner Familie und den zum Haushalt und zur Besatzung gehörigen Untergebenen, Mindern befestigte Ritterkasernen, deren Innenräume zugleich in Folge des geistlichen Charakters der Ordensleute nach Eintheilung und Zweck mit denen ••ines Kloster Aehnlichkeit haben. So gehörten zu diesen Räumen nothwendig «li«» Wohnung des den Oberbefehl im Schlosse führenden Komthurs, die Schlafsale *Ur Ritter, die Kapelle, der Remter (Refectorium) und der KapiteKaal, die letzteren drei in der Regel besonder? stattlieh und mit kun>treichen Gewölben überdeckt. Der Natur de«« Ordeingebietes entsprechend waren die-e Burgen durchaus d«*r Regel nach in der Ebene liegende» Wasserburgen. Da somit eine besondere (•«-staltung des Baugrundes nicht zu einer entsprechenden Anordnung der einzelnen *> Hein in? er a. O. S. IM IT. ') Bcseljr»*ibur»g «I»-» Amte* L.tivU\rT% v. Piol im Pfalz. Kr»M-arihiv. 614 Burgbauten Anlass gab, andrerseits ungewöhnlich umfängliche Wohnräume not- wendig waren, so führten beide Umstände vereint dazu, dass der Haupttheil der Ordensburgen fast immer aus einem einen annähernd quadratischen Hofraum um- schliessenden Gebäudeviereck bestand, so in Rheden, Marienburg, Gollup, Marienwerder u. s. w. Ein Beispiel dieser regel- mässigen An- lagen bietet • das Schloss Rheden 18km östl. vonGrau- denz, 1234 zum Schutz des Culm- ischen Landes auf Grundlage einer älteren slavischen Be- festigung er- richtet und allem Anschein nach um die Mitte des 14. Jahrhunderts stattlicher aus- gebaut. J) — Der quadra- tische Palas ist von einem ebensolchen 8,5 bis M m breiten Zwinger (a, Fig. 596) und dann von einem 21, bzw. 31 m messenden Graben b umgeben, der nach aussen durch eine 1,9 m starke (Futter-) Mauer ein- gefasst wird. Zwischen einem See östlich und einem früheren Sumpfe westlich ist gegen Süden eine Vorburg c, 79 zu 154 m weit, vorgelegt, deren gleichfalls 1,9 in dicke Ringmauer z. Th. noch durch angebaute gewölbte Stallungen verstärkt war. — Der Feind, welcher über die Vorburg, die Brücke d und durch ein an deren Ende jedenfalls befindliches Thor vorgedrungen war, fand sich hier vor dem Ein- gange in den Palas noch zwischen engen Mauern allseitigen Schüssen ausgesetzt. Der Palas, dessen Seiten einschliesslich der ihn flankirenden, 5,3 m starken Eckthürme 52,4 m messen, umschliesst einen Hof, auf dessen vier Seiten eine zwei- stöckige, gewölbte, nach innen offene Gallerie von 2,5, bzw. auf der Ostseite 4 m. Fig. 596 ') Bauinsp. Römer in Erbkams Zeitschr. f, Bauwesen 1866, 411 ff., nach dessen Aufnahmen auch die Fig. 596 und 597. Erstere giebt den Grundriss von dem über dem niedren Erdgeschoss liegenden Hauptstockwerk, bei der Aussenansicht ist der Abschlags nach rechts, der nichts Besonderes mehr bietet und in Beihalt des Grundrisses leicht ergänzt werden kann, forlgelas*en. 615 Uii-ile dem Baue vorgelegt war. Zu dem oberen Stückwerke dieses Umganges mlntf auf jeder Seite der Thorhalle eine Wendeltreppe hinauf. Die rechte Seile il'-s südlichen Flugeis wurde von der zweiseitig geschlossenen Kapelle e einge- nommen, die mit Wandmalerei, hohen Fenstern und zierlichen bis in das Dach ziehenden Rippengewölben ausgestattet war. Von der- -cll>eii zweigt sich eine kleine im Eckthurm liegende Seiten- k;i|>elle ab. Reich profilirte l'urtale bildeten von der oberen Gallerie aus den Zuging zu der Kapelle, wie ;.u dem nördlich sich an- i liüessenden Kapitelsaal f, nährend jener gegenüber die «etliche Haine des Süd- :!i"ip'ls anscheinend von dem Eteinler g, 8,8 zu 18,2 m messend, eingenommen wurde. Mit demselben stand ilmlich wie bei der Kapelle ii-i betreffende Stockwerk '!•- Eckthurmes in Verbin- ■l'inijt. Nur diese drei Haupt- r.i.inu- sind bis zu ihren Fig. 597. ii,.wi'ilbanfängen eimgermassen erhaltcn.^Unler denselben liegen der Kellerund ein Ij-lire-uhoss, beide niedrig und mit einfachen Kreuzgewölben überspannt. Das Ein- ~'iu^~purtal zeigt zu beiden Seiten des Thores unter einem Spitzbogenfries eine Xi-i-he und wird besonders durch die über diesem Thore selbst hoch aufsteigende I in liefe Nische zu monumentaler Wirkung gebracht. Zu wesentlichem Schmucke ■il»T diente dem ganzen stattlichen Schlossbuuc die durch schwarze Ziegel (auf ■i'lhem Grunde) hervorgebrachte netzförmige Verzierung, welche die ganze Aussen- -■ili- der ^8.0 ra hohen Eckthünne, sowie den oberen Theil der Hauptfacadc be- ■t-kte. Ebenso waren die hofseitigen Wände innerhalb des Umganges mit abwech- - lud gelb und grün glasirten Ziegeln bedeckt. Die weiten und hohen Fenster des Remters und besonders der Kapelle — :• l/li-re gegen 'J m hoch — zeigen, dassauch die dem Angriffe entgegengesetzte Seite !■ - I'aliw im Wesentlichen für eine Verteidigung nicht eingerichtet war. Falls iiülil etwa, wie bei der llochtneistenvohnung zu Marienburg (Fig. 391)) ein Zinnen- IlmiiZ vor dem Dache herlief, konnte solche nur von der Plattform und den zahl- r- i- hen mit engeren Fenstern versehenen Stockwerken der Eckthürme aus in's \V.-rk gesetzt werden. Bei dem südöstlichen Eckthürme hat eine directe Verbindung ■I Iben mit den über dem Kapitelsaale liegenden Räume des hohen dazwischen • ;.'i-iideii Kajiellengewnlbes wegen nur in der Weise hergi-slcllt werden können, ■: i-« ein gemauerter Verbindung-gang die Fen-der der zweiseitigen Apsis in der ll'lü- ihrer Widerlager diin-h-chnitt. Eine Wa«hlo^berge bei Graudenz scheint ihrer Anlage nach mehr anderen deutschen llofi<*nburgen geglichen zu haben und hatte so auch einen im Burghofe stehenden ii'K-h erhaltenen) runden Berchfrit („Klimmek* genannt) von 3,50 m Mauerstärke N-i 2,50 m lichter Weite, mit hochgelegenem Eingang, überwölbten Geschossen und • in«-r Wendeltreppe in der Mauerdicke, lieber dem ursprünglichen Eingange zeigt «!■ ivlbe (anscheinend gauz aus Ziegeln erbaut) aussen, soweit nicht andere Bauten .wMir>sen, über je 10 Lagen roher Ziegeln weitere 10 Lagen, bei welchen grün »rl.iMrte mit rohen abwechseln. ') Die Umfanglichkeit der ganzen Anlage und en der Marienburg eine Ausnahmestellung unter den mittelalter- •i-n Burgbauten. Es» ist daher keineswege« zuzugehen, dass dieselbe naeh Köhler a. (). S. 4«»s . i ihrem Ensemble das Muster der BurgbefeMigung des späteren Mittelalters bietet.* *) KAhler bemerkt a. O. S. W.l umgekehrt, d.iss .fast alle Ordenv*<*hler ihren Uerch- '.-:! letzen/ Ueber die Danzker s. S. 505 (f.). 618 Ueber die erste Entwicklung unserer gemauerten Burgen ist im 2. bis 4. Capitel gehandelt worden. Ausserdem wurden bei Besprechung der einzelnen Burg- theile auch die Aenderungen berücksichtigt, die bezüglich ihrer bis zum Ausgange des Mittelalters sich zeigen, oder aber, wie so vielfach geschehen, mit Unrecht nur behauptet worden sind.1) Es wird hieraus ein Gesammtbild der allmäligen Ent- wicklung unserer Burgen, mit anderen Worten — unter vorsichtiger Berücksich- tigung etwa auch der Mauertechnik (Gap. 2, Thl. 2 u. Cap. 4) und der Steinmetz- zeichen (Cap. 5) — dfe Gesammtheit der Merkmale sich ergeben, welche mit mehr oder weniger Sicherheit einen Schluss auf die Bauzeit unserer Burgreste zulassen. Es wird das freilich immer nur in dem Masse der Fall sein können, dass wir - von den seltenen Fällen einer ausgeprägten Ornamentik abgesehen — beim Vor- handensein hinlänglich kennzeichnender Bautheile bestimmen kann, ob eben diese etwa der Zeit vor oder nach den Kreuzzügen, nach Einführung der Feuerwaffen oder nach dem Ende des Mittelalters angehören. Dass es keinesweges an vermeintlich Sachverständigen fehlt, deren selten versagendes Vermögen, die Bauzeit der Burgen und einzelnen Burgtheile nach an- geblichen Merkmalen zu bestimmen, sehr viel weiter geht, ist wiederholt gezeigt worden. So weiss Prof. Lehfeldt aus der hier behandelten Gesammtanlage und selbst aus der Ge- staltung des für dieselbe gewählten Geländes noch innerhalb unserer ältesten Burgbauperiode eine frühere oder spätere Bauzeit zu erkennen. In Bau- u. Kunstdenkm. der Rheinprov. Bd. I heisst es S. 26 von Virneberg: „Die verhältnissmässig leichte Angreifbarkeit für Wurfgescbütxe, das mehr auf Nahkampf berechnete starke Mauerwerk, die sorgfaltige Technik und die rechten Winkel der Ecken deuten auf ein hohes Alter der Hauptanlage, vielleicht schon vorromanischer Zeit* und S. 516 f. von dem östlichen Theile der Wied'schen Neuerburg: „Der Typus der Bauanlage weist auf eine entschieden frühmittelalterliche (lange vor dem 12. Jahrhundert begonnene) Anlage . (Dieselbe) ist geradezu das Muster einer regulären Anlage jener Zeiten.* — Was nun Virenburg be- trifft, so zeigt alle dort hervorgehobenen Eigenschaften vereint auch z. B. das im 13. Jhdt. erbaute Boymont in Tyrol. Im Uebrigen baute man Burgen in wenig oder sehr fester Lage , sowie solche mit rechten Winkeln und starken Mauern zu allen Zeiten, Letzteres auch hauptsächlich zur Zeil des „Fernkampfes" durch Pulvergeschütze. Bei Neuerburg handelt es sich um einen fünfeckigen Berchfrit, eine seinen Seiten zumeist parallel laufende Ringmauer mit zwei innen angeleimten Ge- bäuden und einen mehrfach gewundenen Aufstieg. Weshalb diese seltene Anlageform gerade da> Muster, der Typus einer „lange vor dem 12. Jahrhundert14 erbauten Burg sein sollte, ist ganz unerfindlich. In einem späteren Werke, Bau-undKunstdenkinaleThüringens, vertritt den auch Prof. Lehfeldt1) die Ansicht, dass die „elliptische" oder selbst schon „annähernd* so ge- staltete Grundform des Beringes mit dem Berchfrit und dem Palas auf den beiden Schmalseiten ein Beweis besonders hohen Alters sei. Nach v. Essenwein, Kriegsbaukunst S. 44 ff. dagegen war vielmehr der kreisrunde Hügel (motte) mit dem Berchfrit in der Mitte der Typus der ältesten Burgen (vgl. oben S. 127). Nach Näher, Deutsche Burg S. 14 sind es wieder die Burgen mit der Schild mau er auf der Angriffsseite (bzw. dem ihn rückwärts angebauten Palas) die angeblich noch in die merowingische Zeit fallen (vgl. oben S. 286), während andrerseits nach demselben Schriftsteller wieder (a. 0. S. 11, vgl. oben S. 21) die nur auf freien Bergkuppen erbauten „Dynasten- burgen" im 10. und 11., die mehr auf Bergvorsprüngen erbauten Lehensburgen im 12. JhdL be- gründet wurden, obgleich doch nach seiner Lehre nur die Letzteren Schildmauern haben konnten. *) Ueber die Einführung des Zwingers vgl. S. 12, über Verwendung, Standort und Grund- form des Berchfrits S. 197, 202 f und 213, über die Einführung der flankirenden Mauertbürrae und dann der Batteriethürme S. 272 f. und 277 f., über die Gräben S. 312, die Thore S. 320, Fallgitler 326, Zugbrücke 332, Zinnen 352 f. Schiessscharten 356 f. und 377 f., Fenster 478 f *) A. 0. Heft V S. 51 und sonst. Nach ebd. H. XIX S. 103 soll wieder die „rechteckige Anlage" auf eine schon etwa in das 9. oder 10. Jhdt. fallende Erbauung deuten. BIO * C -~ ,«*,- Einer besonderen Widerlegung bedürfen alle diese, einander so widersjjrech enden Beliaup- ':i:it*fti nicht. Es kann schon desslialb eine für die einzelnen Zeiträume kennzeichnende Form der i" -aiiLiiiUnkige nicht gegeben haben, weil zu jeder Zeit, wie wir vorhin gesehen haben, diese Form !.-r Hrtt>\ nach durch diejenige des Platzes bestimmt wurde, der dem Bauherrn gerade in der ii'rrtTenden Gegend als der bestgelegene zur Verfügung stand. Die in der zweiten Hälfte des 1:2. Jahrhunderts erbaute (mittlere) Lobda- liiirg1) unweit Jena zeigt, das man ausnahmsweise schon damals eine vollständige, ni'lit durch die Lage auf steilem Felsen ausgezeichnete Burg ohne Berchfrit kiute. Indessen lässt sich diese Erscheinung auch hier durch die Gestaltung des i; fläudes erklären. Die Burg | m l|(|| ,,,,. Iii«t nahe dem westlichen Ende eines Bergrückens. Di. Beschränit- lnitde»schma- '•• ü Platzes ver- anlasste es, ■Li« d. Wohn- ti.ni der öst- i'ln.n(genauer 'i-tnordösl- ■'"' lien) An- .'iiff->telle di- f-^t tntgegen- ,'• -teilt wurde. !'il«-i aber erschien es zweckmässig, einen Theil dieses durch seine Lage wenig .'• -i'herten Baues gewissermüssen als selbstständigen Wohnthurm (A Fig. 5119) zu -■■-(alten, der freilich nach aussen (s. Fig. 600) keineswegs als solcher hervortritt, v. I zwar musste hiezu seine südliche Hälfte gewählt werden, weil von da aus zti- :'. jih das auf dieser Seite tiefer gelegene Burgthor b zu vertheidigen war. Zu ■ rifin vollständigen Berchfrit war hienach nicht mehr der rechte Platz, aber auch ■i ■ >il das Bedürfnis* vorhanden. Für die Verteidigung der nordwestlichen Ecke .•■ '.i'i/le der 4,9 m starke Thunn o. Dagegen dürfte auf einem noch weiter west- li -ich erhebenden Kopfe c, nach spärlich umherliegendem Baumaterial zu sehliessen, :i-fli ein thurmartiger Bau gestanden haben, um so zweck m äs -iger als sich auf /■■■'■i Seiten am Fasse dieses Hügels noch eine ziemlich weite, ebene Vorstufe nus- .Mint.*) |ll!l' Fig. 599. ') Dynasten von Londahurg komme ..- d-r S.i.ltkmner verwegen die Ornniii J il, [hundert«. ('eher die obere LoIhI.iI> - Ulwda -eil»! 'I F.- kann da* jedenl.dl-. lein einet : i-i « mir. wenn in Lehrd.lt. Mau- -■/In-d nur in Keulen vorhanden*, ohne «1 angedeutet wurde, WO dei-cll".' giMil inender ErUii- das Ende lies Auf der östlichen Angriffsscite ist der schmale Bergrücken 50 Schritte hinter dem Graben d von einem zweiten durchschnitten. Der vormals durch Balkendecken in vier Geschosse getheüte Wohnthurm enthält zwei Kamine (vgl. S. 495), darunter einen in der Ecke, und in der Höhe den Saal, der durch zwei neben einander lie- gende gekuppelte Fenster mit hübschen Säulen und Sechspass-Rosetten ausgezeichnet ist. Die Fenster liegen in einer gemeinsamen rechteckigen Blende der Aussenseite; tiefere, kleine Luft- und Lichtöffnungen haben runde und vierpassähnliche Gestalt. Ausser dem nordwestlichen Eingang hat der Bau an der südöstlichen Ecke eine von aussen nur mittelst Leiter zu erreichende schmale Thüröffnung und in der Höhe noch gegen die Angriffsseite eine dritte (vgl. Fig. 600) unter welcher sich zwei Balkenlöcher für einen hölzernen Vorbau be- finden. Von den drei 1 jedenfalls zu gleichem Zweck darüber und daneben eingefügten Kragsteinen ist beson- ders der Letztere an dieser Stelle auffallend und wohl nur allenfalls durch die Annahme schmaler äusserer Verbindungstreppen zu erklären. Der neben dem Wohnthurm liegende Bautheil (Fig. 601 Innenansicht) enthält zwischen zwei kleineren Nischen den Kapellenerker. Der Zug der Aussen- mauer bei e giebt gleichfalls Räthsel auf. An der Südseite des Wohnthurm; ist bei f die Felsenböschung beseitigt, um hier Platz für ein tiefer liegendes, mit dem Thor* zusammenhängendes Nebengebäude zu gewinnen. Der glatte Quaderbau ist beson- ders an den Ecken des Wohnthurmes ein sehr sorfältiger. Die Burgruine Neulein- ingen am Ostrande des Hardt- gebirges ist in ihrem einfachen ^0^!^/ ?i^^™™!!!fi/i^% "ml**" für die Enteickctoipv = | ^^^/--i w — — OÜi %. geschichte des Burgbaues beson- ^ f ^f Yj o _ US ders interessant. Die aus der ^js=L :*"'""""fj J/^*' \^fe Hauplburg A, der Vorburg Bund ^>^'^J^°***K!°°~^^^^^' \ °* <*em Zwinger c c bestehende Feste a " ' (Fig. 602) liegt auf dem Nordrande Flg. 602. eines Bergkegels, während da; gleichnamige Städtchen in ihrem Schutze auf dem tlacheren Südabhange zwischen d und g sich anschliesst. (Die südliche Mauer der Vorburg wurde erst in jüngster Zeit gezogen ; früher umfassle dieselbe noch eine südlich nahe dem einspringenden Winkel liegende Kirche.1) Die ') Nach dem vom jetzigen Besitzer der Burg, Grafen EU Leiningen-Westerboif , über ife selbe in Heft XI der Mitth. des bist. Vereins der PfaU veröffentlichten Aufsalze, welrhem auch der Grund riss entnommen ist. 621 vmi der Vorburg früher durch einen Graben gelrennte Hauptburg besteht aus einem fa-t regelmässigen Viereck von etwa 30 zu 40 m Seitenlänge, dessen bis zu 3 m Marke und 20 m hohe Ringmauern an den Ecken von etwa 11 m starken Rund- ttiürmen flankirt sind. Von den Letzteren ist nur der dem Zugange durch die Thore e und r zunächst liegende südöstliche auch nach innen vollrund ausgebildet ihm! bis zur Wehrplatte erhalten, die über drei tonnengewölbten durch Spitzbogen- f«n>ter erhellten Geschossen liegt. Der nordöstliche Thurm hat einen Zugang zu tlrin über dem Thor r hinlaufenden Wehrgange. Die westliche Hälfte des Innen- rauines wurde von dem Palas der Grafen Leiningen (f) eingenommen, von welchen -ich nur noch die nördliche Giebelmauer hoch über die Ringmauer erhebt. Süd- östlich schloss sich der kleinere Palas (m) des Bischofs von Worms (vgl. S. 20, Ann). 2) an, der über einem noch vorhandenen grossen Kellergewölbe einen „schönen, -♦•wölbten und verzierten Saal" enthielt. — Die Burg wurde zwischen 1237 und 42 ■ rlwut (vgl. S. 25, Anm. 3), 1G90 von den Franzosen zerstört und dann als Stein- bruch geplündert. Wenn nun die Hauptburg von Neuleiningen aus einem Rechteck mit starken bkthürmen besteht, so ist diese Grundform insofern sehr auffallend, als sie in un- -wvm Sprachgebiet bei Höhen bürgen überhaupt sonst kaum noch vorkommt, Ui Wasserburgen erst in späterer Zeit beliebt wurde. An Erklärungen dieser Erscheinung in Fachschriften fehlt es nicht. Verfehlt ist es zunächst, wenn Graf Leiningen a. O. S. 67 schreibt: .Dies ist bei besonders alten Burgen eine oft wiederkehrende Form, und ist diese •Mi römischen Castellen nachgebildet/ Besonders alte Burgen hatten überhaupt ^••in«.' Flankirungsthürme, und das Viereck mit vorspringenden Rundthürmen nur an -!- nannten abendländischen Burgbauten als eine Errungenschaft der Kreuzzüge zu t>e- trachten. Auf deutschem Boden findet sich dieselbe später zunächst besonders bei den Deutschordensburgen (s. vorhin S. 613 ff.) in Preussen angewandt. Auch die stark hervortretende Böschung des unteren Theiles der Thürme von *) Seltsamer Weise fährt Köhler selbst den schon genannten Aufsatz des Grafen Leiain^n an, in welchem vielmehr diese spätere Erbauungszeit festgestellt wird. ■) Vgl. Mitth. d. antiqu. Ges. 1887 S. 113. 8) KOhl er a. 0. S. 422 findet hier einen noch directeren Zusammenhang. Nach ihm hätten die Kreuzfahrer jene Burgen gebaut, „noch bevor sich der byzantinische Einfluss auf ihn* Bauten geltend gemacht hatte (?). Es ist daher wahrscheinlich, dass sie diese Befestigungsform tou Frankreich her kannten, wo sich noch römische Muster erhalten haben mögen. Ein solchts isl un- längst in dem Kastell Lar^ay bei Tours aufgedeckt worden.* — Gegen diese Ansicht spricht ai*»r doch wohl der Umstand, dass die Franken gleichwohl erst in Syrien und zuerst nach zchnjährijreni Aufenthalt daselbst (Eroberung Jerusalems 1099, Erbauung von Giblet 1109) so gestaltete Burjfen errichteten. 623 NYuleiningen deutet direct auf syrische Vorbilder hin, bei welchen solche sehr be- li»l)t war, freilich nicht, wie Näher meint, 'weil „dadurch den von den Zinnen her- untt-rgeworfenen Geschossen eine grössere Wirkung nach aussen gegeben wurde* (?) Mimlern, s. Hey a. O. S. 15 zum Schutz gegen die Mineure und die in Kleinasien häufigen Erdbeben. — Sehr ausnahmsweise ist von den vier mächtigen Eckthürmen des Schlosses Mrnsberg in Lothringen1) nur der eine rund (mit Abstumpfung gegen die Hof- M'itei, die übrigen viereckig u. zw. mit einem narh aussen gerichteten spitzen Winkel (Fig. •io:>). In den Rundthurm, der eine 1439 • rwähnle Kapelle enthält, führt ebenerdig ••im1 spitzbogigeThür. Die viereckigen Thürme, wi-nijr niedriger als der runde, sind, wie die Kin^mauer, aus meist grossen Bruchsteinen ••rtKiut und mit rundbogigem Fries gekrönt, ül*»r welchen Zinnen nicht erhalten sind. Ihr wesentlich von einander verschiedener (irundriss war nicht etwa durch das Terrain tit-dingt. Der südwestliche Thurm zeigt an «l»-ni hoch gelegenen Eingang, wie der Rund- tlmnn, das Wappen der Grafen von Sierck, •ii»' seit 1157, nach Andern bereits 1093, die liürj? besassen. Da nach Aussterben der iiteivn Linie die Herrschaft bereits 1600 oder UW in die dritte Hand kam, dürfte sonach «lif Erbauung der drei bastionartigen Thürme spätestens etwa in die Mitte des 16. Lhrhunderts fallen. Bemerkenswert!! sind auch die zahlreichen Treppenthürme. Während Näher (vgl. auch S. 33 und 567) in diesen „Kastellen mit meist nimlen stark hervorspringenden Eckthürmen"2) eine 9peciell „burgundische Bauart* •.•lit8) weiss Giemen (Tyroler Burgen S. 106) bei der Gesammtanlage der Burgen Tirols einen , deutschen" und einen „italienischen Typus* zu unterscheiden. Der K:.-t«Te soll dadurch gekennzeichnet werden, dass dem Berchfrit als Mittelpunkt die Wohngebäude direct angelehnt sind ohne einen von solchen umgebenen Hofraum, '»"ihrcnd eine Ringmauer das Ganze umschliesst; bei dem italienischen Typus da- »r-v»'ii sollen diese Bauten den in der Mitte liegenden zumeist mit umlaufenden Ar- k i«i#*n versehenen Hof umgeben, wozu etwa in der Hälfte der Fälle ein äusserer M.t'i'fruiantel tritt. Zu einer Begründung dessen, wesshalb die eine Anlage als die deutsche, •1 •* hindere als die italienische zu bezeichnen sei, ist a. 0. ein auch nur entfernt .Hi-Ti'irhlifher Versuch nicht gemacht. Es mag daher die Hinweisung darauf ge- ■ 'i^'ii, dass die nach Giemen „deutschen* Burganlagen innerhalb des deutsehen >l>ruclig«-bietes ^ausserordentlich selten zu linden sind, während die „italienischen* so S0m Fig. 603. ') Kraus, Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. III 311 AT., dem auch der beigegefoene ••- lt.tri-* entnommen ist. ') Militärarch. Anlage, S. 61». ') Auch seine angeblichen frfin kiM'hen und nlemannixheii Stilrirhtungen (vgl. eb«I.) Ih»- : • v-r» -ich zum Theil auf die (iiesamuitJage. hier, und zwar hinauf bis zu den Deutschordensburgen des nordöstlichen Preussen. nahezu die Regel bilden. Gerade diesen angeblich italienischen Typus erklärt denn auch (vgl. S. 25 Anm. 2), abgesehen von dem kaum vorkommenden dreiflügeligen Palas, Prof. Grueber für den speciell „deutschen* im Unterschiede vom böhmischen. Ueber den Letzteren wieder schreibt Grueber in Mitth. der k. k. Cen- tralcomm. 1871 S. CXC1: .Abweichend vom deutschen und auch französischen Burgenbau diente in Böhmen Jpr Hauptthurm nicht immer als Citadelle und letzter Zufluchtsort, sondern manchmal als Verteidigung werk, stand nicht immer am höchsten Punkt, sondern auch in der Nähe des Thores. In der Riew bürg i. B. befindet sich der Hauptthurm vor dem Herrenhause , um dem eingedrungenen Feimb den Zugang zu diesem zu verwehren ; ahnlich war auch die Burg Graupen eingerichtet. Dann waren die böhmischen Burgen selten einheitlich, sondern bestanden aus vielen manchmal weit von ein- ander getrennten Bauten, deren ursprüngliche Bestimmung selten (?) zu erkennen ist. In Engelhaus. Bitrglitz, Hasenburg, Gross-Sbal, welche alle auf ausgedehnten Plateaus lagen, bestanden seilet die inneren BurggebAude (Herrenhäuser) aus vier bis fünf beinahe gleich grossen Gebäuden. Die Vor- bürgen waren ungeheuer weitläufig . . . wie in Pottenstein ... Es ist im Laufe unserer Untersuch- ungen gezeigt worden, dass die in Böhmen beliebte langgestreckte Burganlage mit einzeln stehenden Gebäuden auf alten Traditionen beruhe und neben der viel einheitlicheren deutschen Befestigung weise fortwährend in Geltung blieb." Es wird dann weiter ausgeführt, dass diese Burgen gleich- zeitig; von verschiedenen Gliedern der Familie bewohnt wurden , und dass .nicht selten an den beiden entgegengesetzten Enden der langen Anlage runde oder quadratische Thürme von bergfried- artigem Ansehen stehen." Auch diese Unter- scheidung zwischen böhmischen und deutschen Gesamrot- anlagen beruht auf ungenügenderKennt- niss der deutschen Burgen. Was ab Eigentümlichkeiten jener hervorgehoben wird, findet sich oft genug auch bei diesen so u. A. bei Lichten- berg(anderpfälzisch- preussischen Grenze) Kyffhäuser, Münzen- berg, Hardenberg. Nürnberg, Salzburg (in Franken) und LiebenfelsinKarolen. während es andrer- seits auch in Böhmen nicht an enger zu- riy.rjUf . ) \ sammengezogenen Burgen (wie Dombrowska Hora, Egerherg, Kartsberg, Schreckenstein etc.) fehlt Hier wie dort war eben das zur Verfügung stehende Gelände in erster Linie mass- _ _^5_ gebend. Dass auch bei deutschon Burgen derBerchfiit sogar der Regel nach „Ver- theidigungswerk" ist und als solches „auch in der Nähe des Thores steht14 bedarf nicht mehr besonderen Nachweises. Ein sehr fester und manches Besondere bietender Burgbau aus der Mitte «le< 1+. Jhdts. war das (1348—57) von Kaiser Karl IV als böhmische Kronfeste und sicherer Aufbewahrungsort der böhmischen und deutschen Reichskleinodien, Staatsarchive und kostbarer Reliquien 30 km westlich von Prag erbaute Karl- - 1 e i n , Fig. 604 (nach Mitth. d. k. k. Centralcomm. VII 73). Auf einem steil- r.tndigen, halbmondförmig von Westen nach Osten aufsteigenden Felsen belegen, zer- fallt die Burg, abgesehen von dem Zwinger zz in fünf gegen einander abgeschlossene und für sich zu vertheidigende Theile. Dieselben sind: 1. der westliche unterste, ••in Gebäude und den halbrund vorspringenden Brunnenthurm (vgl. darüber S. 533) enthaltend, 2. das als Vorburg anzusehende sogen. , Burggrafenamt41, umgeben von den Wohngebäuden für die beiden Burggraten und die zwanzig Reisigen, denen die Hut des Schlosses übertragen war, 3. die Hauptburg, den langgestreckten Pallas P • nthaltcnd und an diese sich anschliesend noch zwei, je wieder höher gelegene Theile 4 und 5, deren Mitte je ein mächtiger Thurm, L und M, einnimmt. Die durch Pfeile bezeichnete) Burgstrasse bezw. ihre Fortsetzung innerhalb des Be- linges führt von Osten kommend über einen Graben und durch den Thurm c, an welchen sich nördlich ein Wachthaus anschliesst, in den Zwinger zz, der östlich durch eine thurmbewehrte, zur höchsten Felsspitze ansteigende Mauer abgeschlossen i^, dann durch den Thurm a in die Vorburg 2, durch eine mächtige den Hof 3 rechtwinklig umschliessende Stützmauer in diesen, auf einer von Mauern eingefassten Freitreppe in den Burgtheil 4 und auf einer ähnlichen Rampe und durch einen weiteren Thorthurm auf die oberste Platte 5. Abgesehen von dem Zwinger r, der di«* Burg von der Vorburg an auf den drei durch den Zwinger z nicht gedeckten Seiten umgiebt, ist der Thurm M durch eine Ringmauer mit Wehrgängen und vier Ivkthürraen noch besonders geschützt. Der Palas P enthält über dem Keller noch \.er flachgedeckte Stockwerke; im zweiten die Ritterkapelle St. Nicolaus, im dritten d;t* einfache Wohnung des Kaisers nebst einem Oratorium in dem südlich vor- springenden halbrunden Thurme, im vierten einen grossen Saal und 3 Zimmer für ■ !.•• Kaiserin(V). Der südöstliche Anbau enthielt die Wohnung für die Geistlichkeit. iMnehen ist der viereckige Treppenthurm des Palas, mit dem gegenüberliegenden Tliunne L durch eine Brücke verbunden. Dieser Thurm enthielt im zweiten Stock • ti. Wohnung Dechanten, im dritten, jetst obersten, eine Kapelle, die Collegiatkirche B. Mariae Virg., von welcher sich in der Mauerdickc noch die kleine Katharinenkapelle .bzweigt. Ueber den noch die hl. Kreuzkapelle enthaltenden Thurm M s. S. 2<>l und 557. Auffallend ist die bei keinem anderen Burgbau annähernd vorkommende Anzahl von vier Kapellen ausser dem kaiserlichen Oratorium. Berücksichtigt man, \ i< auch die Katharinenkapelle nur für die Privatandachten des Kaisers bestimmt r. .ir, so erklärt sich die Zahl der übrigen durch die zahlreiche Burgbowohnerschafl • i'i-ehliesslich wenigstens zeitweilig des kaiserlichen Gefolges und daraus, dass die K;i|M-l|en zugleich die geheiligten Aufbewahrungsorte für alle Eingangs angeführten **• hfitze waren. Dem entspricht auch die Festigkeit der Anlagt», bei welcher der • int besonderer Umfassung und ursprünglich jedenfalls mit einer Wehrplatte ver- -•h»iie starke Thurm L wesentlich dazu beitrug, das Vordringen bi< zum letzten Piper, Bancenkamlc». 40 626 ••i -♦■»•»1 •t • «ix . f v>„ -•„•^i^ ins Kostbarste bewahrenden Wohnthurme M, zu er- l'.-z* md «fcr Wichtigkeit der Feste entspricht es endlich auch, :■.— m;Lssi£ starken Friedensbesatzung von 20 Kriegsknechten, - i-oiip-r Verstärkung im Kriegsfalle, 22 umwohnende Lehens- n .i"tin für ihre Person — verpflichtet waren, im Fallt' rMt?!«::^inff des Schlosses einzufinden. So widerstand denn •irn Belagerungen, besonders 1422 einer langwierigen durch ■■«»«• Miuin. — :• %:*m imre*vben (vgl. Lotz, Kunsttop. II 204), dass Karlstein von Mat- »-•i: \ •roild« de? päpstlichen Palastes von Avignon erbaut sei. Erstere? ist .■ k* t...fr»-srt 3fitth. d. k. k. Gen tralromm. a. 0.), und mit jenem Palast -. V» ■•/::• "£~it- Die unerhört kostbare Ausstattung der Kalharinen- und der . r ^ -ro«u unwahrscheinlich, dass dem kaiserlichen Bauherrn dabei die Ix- .^u.« lac i«*m Montsalwatsch vorschwebte. Gleichwohl ist die Auffassung nicht . . :N^awein, Kriegsbau k. 138 f. von der Burg entwickelt Danach _•■'.■ . - •«*? *?»«e Besatzung zu umfassen, hatte solche auch in der Thal nich! oi \ ■ • sj^ui v^^massregeln. Sie sollte als ein Schmuckstück und Schatikästlein ■ i.Ku um *'x-fc nur der beiden ebengenannten Kapellen wegen errichtet Die .k'O ^.«t ijL~iÄs dass in jedem Thurm die Kapelle offenbar den Hauptraum x * . .» i >• 1 ur»rvrvr Burgthurmen übereinstimmt, und da man wegen der theifc zu ,. «v ,lU .tawiyo Kt*vv*be gehörenden Insignien etc. zweier Kapellen bedurfte, auch zwei , ..vi- \ w ben übrigen durchweg unzutreffenden Sätzen abgesehen (vgl. vorhin xx» i »..» .i <*mik*o*«s« unerhört gewesen, die beiden Kapellen in einem Thurm ■» > • • •.. %\ | ( U< » •. • : ■« c «\ . V. \t ■ j \wiuuurviidaohter Weise recht wehrhaft gemachte Burg war Hohlen- v>sUi-s«.iHkit. welche im Auftrage Johannes v. Nassau 1353 — 63 Daniel v. Langenau erbaute (Fig. 005). Die nordwestliche felsige Erhebung (ab) fällt - wohl in Folge desAb- sprengens des Baumaterials — steil zum Burggelände ab, zwischen sich und dem wieder ziemlich hoch an- steigenden engerenBurgbering einen beiderseits durch Mauern geschlos- senen und durch Thore (c und d) zugänglichen Raum lassend, wel- cher hundert Schritte lang und so breit ist, dass er mehr als eine Vorburg denn als ein Halsgraben anzusehen ist, bevor der Pachtbol am südöstlichen Fusse des Bur?- felsens erbaut wurde, als Wirth- ., v wurde. IVm Angriffsgelände (ab) gegenüber erheben sich als Kern der . » livu'iiuuuler aufsteigende Vertheidigungslinien: die hohe, zinnen- .... ;uuiuor v\\ in ihrem unteren Theile Futtermauer, dahinter der ca. . .iutuilü'he, S. 303 näher behandelte Mantelbau mit seinen beiden . »iu-.ru noch überragend, der mit seiner Spitze dahin gerichtete . t ;, Wenngleich der Mantelbau die schon durch die Masse des v • . »»• IVi'kuug, besonders dos dahinter liegenden Palases h, nicht ., y.\\\ m» war er doch als Vertheidigungswerk hier durchaus zweck- Fig.605. 627 massig eingeschoben. Der Zugang (in Richtung der Pfeile) zum Burghofe k ist, wenig steil ansteigend, durch die Gestaltung des Geländes kaum erschwert. Um so rm»hr hat der Erbauer für die Möglichkeit seiner Vertheidigung Sorge getragen. Nächst dem Aussenthore c ist der Weg noch zweimal hintereinander durch eine <„>uerniauer gesperrt, deren Durchgangsthore durch je einen halbrunden Thurm tlankirt werden, letztere in ihrem nach aussen gerichteten Theile zugleich den äusseren von Sudwesten her kommenden Zugang bestreichend. Ausserdem wird der W»*g von d zum Palas von den beiden halbrunden Thürmen f und u, dem südwest- frkthurm des Mantelbaues, den auf einer Felsenböschung über einander aufsteigen- den beiden Mauern des Zwingers i und dem ßerchfrit g bestrichen, und zuletzt kommt noch der auf der südwestlichen Ecke des Palas (bei o) vorgekragte Dach- ♦Tker (Fig. 527) hiezu. Der Weg, welcher hier auf breiten und niedrigen Stufen 1-2$ zwischen den beiden Quermauern) aufwärts führ! , tritt auf der Südwestecke ■I»s Palas in einen demselben angefügten niedrigen Anbau ein, der ebenerdig nur ■l»n finsteren Durchgang enthält. Dieser Durchgang ist dann, links gewendet und rnn'h durch eine Zwischenpforte gesperrt, ebenso durch das Erdgeschoss des Palas hindurrhgeführt. Nach dem Aussenthor c waren somit noch fünf Thore bis zum Burghöfe k zu passiren. Zwinger, Mantelbau und Berchfrit waren ebenso gegen ♦ inen etwaigen Angriff im Nordosten gerichtet. Die Mauer em ist mit Schiess- -rharten versehen. Der grössere östliche Theil des über sturmfreier Felswand Gehenden Palas h ist ein wenig solider Fachwerksbau aus 1713. Aus dem oberen Gvschoss des südlichen Theiles führt ein 5 m langer Steg zum Berchfrit hinüber.1) Die 1427 eroberte Burg gehörte 1404 7 Ganerben. Der Bau 1 wurde 1768 von siaats wegen zur Ruine gemacht. — Die Buiy H a i n e c k (e) bei Nazza im Thüringer Walde ist deshalb von Inter- ne, weil sie zeigt, dass man noch am Ende des 14. Jahrhunderts, zu einer Zeit, da die Pulvergeschütze schon im Belagerungskriege eine Rolle zu spielen begonnen hatten, eine kleine, einfache Burg ohne alle Aussenwerke, als Vorburg, Zwinger oder liarbakane, erbauen konnte. Die Burg wurde 1385 vom tandgrafen Balthasar als Grenzveste gegen die Eichs- tVIder errichtet und mit adligen Burgmännern besetzt. Der mitten im Walde gewählte beschränkte Platz ge- - 'mm-rm -*,ill«'te nicht wohl, ihr eine grössere Ausdehnung als Fjg . 606* ±\ zu 35 m zu geben. Ihre Form (Fig. 606) ist die • irn-s unregelmässigen Fünfeckes, wobei der Erbauungszeit entsprechend der runde — <*1it nach aussen in eine Spitze auslaufende? - Berchfrit a in die ausspringende Angriffsseite gerückt ist,8) während ein schlankerer Rundthurm an der Westecke » « »rspringt. Der Letztere überragt noch um etwa 8 in die ringsum 10 — 11 m r.«#^h erhaltene, gut anderthalb Meter starke und eine treffliche Technik zeigende M.iucr. Diese, an der Nord- und der Ostecke noch verstärkt, zeigt durch Fenster i ;id Balkenlöcher für die Zwischendecken, dass Wohnräume an sie angebaut waren, ') Ueher diesen s. die im ± Theile angegebenen Stellen. f> v. (iotmusen. Bergfriede a. O. S. IN. 44r» 628 doch ist an ihren Innenseiten nichts von den ehemaligen Wandanschlüssen mehr zu bemerken. Der wenig vertheidigte Eingang liegt bei a.1) — Ein ebenso seltenes als lehrreiches (in den Fachschriften anscheinend bisher nicht beachtetes) Beispiel einer im 15. Jahrhundert von Grund auf neuerbauten Burg bietet die Nippen bürg im Schwamvald, bis KJ46 Schräm berg ge- nannt, Fig. 607. In einer Fehde hatten Rottweil und andere Reichsstädte dem Hans v. Rech- berg die Burg Ramstein zerstört und mussten ihm dafür nach Schiedsspruch 14000 Goldgulden bezahlen. „Mit solcher barschaft — heisst ,-c=i-^ es dann in der Zimmerischen Chronik I 399 — . . . Hess er ain wherlich, vest schloss, wie dann der seil die manier gewesen, auf ain hohen velsen, der Schräm- berg genennt, darauf zuvor kam schloss nie gestunden, bauten, welchen paw er in zwaien jarn vollendet, ww- lich anno domini vierzehenhundert fünfzig nenne. Vnd wiewohl man geschriben findt, das Hanns von BecfdHrg den Schramberg uf ain ledigen berg oder feinen ge- baivcn, darauf vormals nichts gebaiven gewest sei, je- doch so meldet der Besinf eider, so der zeit gelept Am vormals auch ain schloss alda gestanden sei, aber tw vil zeiten abgangen und damals ain alt burgstall ge- west; das hab er also befonden, wie man den /eisen abräumen lassen.11 — Es hat sich nach den letzt- angeführten Worten also höchstens um die ganz be- langlosen Trümmer vielleicht nur einer alten Wall- burg gehandelt, von welcher soviel wie nichts in den Neubau übergegangen ist. Der Burgplatz fallt nach Süden in sturmfreier Felswand, südöstlich ziemlich steil zum Thale ab, ist aber besonders auf der nördlichen Bergseite bequem zu- gänglich. Auf dem südlichen, wiewohl niedriger gelegenen Felsrande hat daher der Palas P seine Stelle gefunden, während die Befestigungsbauten — und das ist das Kennzeichnende dieses späten Burgbaues — wesentlich aus halbrunden, gleichmässig gegen die Bergseite gerichteten Thürmen bestehen. Die Spitze (hinter einer hier anscheinend früher noch herumgeführten Zwingermauer) nimmt der starke Thurm a ein. Hinter ihm ist die breitere zweite Vertheidigungslinie mit den Thürmen b und r und besonders dem starken Hauptwerke d bewehrt. Das Letztere, wiewohl seinem Umfange und verhältnissmässig geringen Höhe nach nicht als Thurm zu bezeichnen, war, wie die am südlichen Ende auch nach innen glatt abschliessenden Mauern zeigen, hierhin völlig offen, ohne Zweifel, damit der bis hieher vorgedrungene Feind Fig. 607. !) Nach Prof. Dr. Lehfeldt, Bau- u. Kunst d. Thüringens XI 73, welchem ich die Kenntniss dieser Burg verdanke, ist eigenthümlich und hauptsächlich interessant, u. A. da>> der Berchfrit keinen sichtbaren Zugang hat, sowie die vollständig ohne Unterbrechung geschlossenen Umfassungsmauern, indem der flachhogige nordwestliche Eingang aus neuesten Zeiten stamme. - Der Eingang in den Berchfrit wird eben höher gelegen haben, als derselbe noch erhalten ist. und das neue Thor nur die Wiederherstellung eines früheren gewesen sein, da es undenkbar wäre. ila>* die Ringmauer einer Burg einen über 10 in hoch gelegenen Eingang gehabt hätte. 629 -ich des Baut's nicht (gedeckt) gegen den Palas bedienen könne.1) Gegen Norden i-l der Bau gleich den halbrunden Thürmen mit mehrfachen Reihen von Schiess- M'liarten übereinander versehen. Seine beiden ebenerdigen Eingangsthüren tragen die Jahreszahlen 1422, bezw. 1498. Die höchste Stufe des Burgberings, welche sich \on a bis zur Linie ef erstreckt, fällt bei letzterer etwa 3 m tief senkrecht ab. Wirtlich ist die Burg hier durch zwei je etwas tiefer liegende Zwinger g und h in-M-hützt. Enges, kellerartig vertieftes Mauerwerk im Südosten ist sehr zerstört. Dir unregelmässige Grundform des in seinen Ringmauern noch zwei Stock hoch er- haltenen Palas ist durch die Umrisse einer niedrigen Felsstufe, auf welcher derselbe iinrdlich ruht, veranlasst. Auf der Angriffseite, wo sich bei n ein 80 cm breiter um! 1,75 cm hoher Schlupfausgang befindet, ist die Mauerdicke bis 6l/2 m verstärkt. Die rliaupt noch die Herstellung widerstandsfähiger Burgbauten unternommen wurde, •i i «» Burgen, welche auf einem zur Beschiessung mit Kanonen geeigneteren Gelände lern, durch solche starken Mauerbauten zu schützen. An die Stelle des alten l**rrhfrits und der wie ein selbständiger Schild vor die Burg gestellten hohen H« hildtnauer, welche beide eine Verteidigung von der Höhe herab ermöglichen - ».Jten, traten ebenso dicke aber minder hohe Mauern, welche zumeist nicht mehr ■v»— ••ntlich nur als eine blinde unzerstörbare Steinmasse in Betracht kamen, -■mhTii schon unten, wenn auch sparsam, mit Scharten für Pulvergeschütze durch- hpM'hen waren. ') Hier, wie bei den halbrunden Th armen (Schalen) hat seihst ein vor ül »ergehender Schills* .. * Sollseiten in leichtem Holzverhaii'l jedenfalls keine Spuren zurückgelassen. Xach Koch, W • bjr. KitterburKen I 41 enthielt freilich der Thurrn a zugleich «las (vielleicht unter- •i-hr>. Burgverlies*, in welches die (iefangfii«kn mittelst eines Haspels hinabgel;i»en wurden. Er "»••-• auch der . Kä ferst hurm*, weil der irefuiitrene Raubritter Käfer von Käferlel?) in demselben ver- ^'..uachteo musste. Der Bau d war demselben zufolge wohl die .Kitterwolmuiu/* . 630 _■ Ein bemerkcnswerthes Beispiel dieser Alt haben wir in der zu dieser Zeit ausgeführten Neubefestigung der Angriffsseitc der Küssaburg, von welcher schon in Fig. 209 die äussere Ansicht mitgetheilt wurde. Die Burg liegt zumeist auf einer etwas fW.Q höheren Felsstufe am westlichen Ende eines breiten, / | ein günstiges Angriffsgelände bietenden Bergrückens. Um den sieh hier festsetzenden Feind auch von gleichem Niveau aus mit Geschütz bekämpfen zu können, wurde vor diese Felsstufe der starke Bat- teriethurm b, Fig. 608a, gestellt, der schon zu ebener Erde mit Kanonenscharten (vgl. auch Fig. 339) versehen ist, und ausserdem der Fels mit einer 4,25 m starken Mauer bekleidet, in welcher die weiteren, durch die Gänge m und n mit dem Erdgeschoss des Thurmes verbundenen Scharten c und d liegen. Die Oberfläche der Felsstufe (a) liegt (nebst dem westlich noch 150 Schritte lang dahinter liegenden Burgtheile) mit dem dritten Stockwerke des Thurmes gleich hoch und wird von diesem, wie von der südlich sich anschliessenden, hier oben mit weiteren Schar- ten versehenen Mauer noch . überragt, während zu dem etwas tieferen Zwinger z über der Scharte d das Burgthor führte, ') und der Zwinger x noch tiefer im Niveau des AngrifTsgeländes liegt. Da auch der wehrfähige Bau r und die sich ihm südlich an- schliessende Abschlusswand mit weiteren höherliegenden s ,o *e um Scharten versehen waren, so FiG.608 B. starrten (vgl. Fig. 209) fünf Reihen solcher, über einander liegend, dem Angreifer entgegen. Bei der Schweizer Burg Dorn eck wurde 1540— 53 die AngrifTsseitc in äusserlich ähnlicher, im Grunde jedoch wesentlich abweichender Art neu hefeslipi. Auch hier (vgl. die Grund rissskizze Fig. Ii08 und die südliche Ansicht Fig. 5341] ') Neuerdings ist die Scharte e zu einer Thtlr erweitert und bei t eine steinerne zum oberen Burgtheile hinaufführende Wendeltreppe von 47 Stuten angebracht worden ') Diese Ansicht ist einer grösseren Darstellung des 1*99 bei dieser Burg von ilen -Schweizern errungenen Sieges entnommen. Nur hierauf bezieht sich offenbar die beigefügte Jahres- zahl, während die Hurg selbst schon die Neubauten des ll>. JhdLs (vgl. Basier Jahrbuch 1891. 8t IT) zeigt, die Darstellung mithin jünger sein muss ^)31 wurde zum Schulze ein grosses Halbrund vorgelegt; allein, doppelt so breit und lief als das Rondel b der Küssaburg, erscheint es Avieder seiner ganzen Höhe nach nU eine blinde Mauermasse, als eine Futtermauer, die vermuthlich einen Vereinzellen Fekkopf umschliesst, der hier ähnlich, wie ein anderer in der westlich davorliegen- ilm Vorburg) zum Schulze der dahinter liegenden Burg stehen gelassen war. Nur -i ine jelzt mit lichtem Wald bewachsene Plattform war wohl jedenfalls mit einer tti ustwehr und Schiessständen für Kanonen umgeben1). Ebenso erscheinen die beiden tliunnartigen Ausbauchungen auf der anderen Seite des Thores a, an der süd- ui etlichen Ecke der Hauptburg, soweit erhalten, wesentlich als blinde Mauermassen, die nur sparsam mit Scharten und den nöthigen Vorräumen vor denselben durch- brochen sind. — Die Burg Wildenstein an der oberen Donau (Baden) bietet uns das wohl- ♦ rhaltene interessante Bild davon, wie in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts t in selbständig denkender und mit den nöthigen Mitteln ausgestatteter Burgherr den bevorzugten Stammsitz seiner Familie auch den immer gefährlicher gewordenen An- jrritTsmitteln gegenüber zu einem möglichst uneinnehmbaren Bollwerk auszubauen versuchte. An verschiedenen Stellen berichtet die Zimmerische Chronik9), dass nach- dem schon früher ein Vorfahr, herr WörnJier voti Zitnbern (f 1483), alda ob den zmiHziijtausendt guldin verpaiven, Graf Gottfried Werner (f 1554) an den ferneren Ausbau der Burg, dohin er von jugent uf ain liebe gehapt, abermals mehr als das I Kippelte dieser Summe verwandt habe. Die Burg bedurfte freilich um so mehr ih*r künstlichen Befestigung, als ihre von Natur feste Lage zu wünschen übrig liess und zwar das besonders insofern, als der ebene Burgplatz sich auf der Bergseite in einem unschwer zugänglichen, ebenso hoch gelegenen und flachen Felde fort- -♦•tzt, gross genug, dass darauf seinerzeit die Erbauung einer Stadt beabsichtigt Kurde. Bei so breitem Angriffsfelde konnte der ohnehin nicht mehr zeitgemässe r*m eiteligen quadrenstneken aufyefüerte Berchfrit wenig nützen; er wurde ab- gebrochen und statt dessen die Burg mit zwei breiten hinter einander liegenden ^•Ibständigen Vertheidigungswerken bewehrt, die schildmauerartig das hinter ihnen IJtyende deckten. Ausserdem aber wurde die mangelhafte natürliche Festigkeit der Lip» noch dadurch wesentlich ergänzt, dass nicht nur — wohl mit Benutzung schon vorhandener Einschnitte — zwei Gräben in den Sandsteinfelsen gehauen wurden, «!«*ren zweiter nicht weniger als etwa 20 m breit, 25 m tief und 40 m lang war, ^•rufcrn auch besonders bei der Hauptburg ringsum unmittelbar am Rande ihres Mauerumzuges der Felsen (wieder durchnittlich etwa 25 in tief) senkrecht ab- /•-M-Iinitten wurde. Berücksichtigt man hiezu, dass, wie der Chronist bemerkt, Graf t'oltfridt Ihü vil jar alda gvbawen; was er ein jar uffgerieht und erbauten, so es im das nachgendt jar nit gefallen, lud er wieder abgebrochen und uf ein ander ') Die Seh iessch artet i , mit welchen nun diesen Hau auf alleren AhhiMuntreii wohl aus- /••-Ullel findet, sind in Wirklichkeit nicht vorhanden. Nur auf tler mehr zerstörten geraden Innen- - 1:»* «rheint er unbedeutende jetzt nicht zugängliche Hohlräume zu enthalten •; Aufl. ± l i7«, I! 110 und IV 180 632 manier gemacht, so ist es allerdings erklärlich, dass diese Arbeiten die für jene Zeit ungeheure Summe von über 40000 fl. gekostet haben1). Was hieriach die Einzelheiten der Burganlage betrifft, so erstreckt sich quer über die ganze Breite des Angriffsfeldes zunächst ein durchschnittlich 15 m breiter Halsgraben a (Fig. 609) mit nicht eben tiefen aber senkrechten Borten und dahinter die Vorburg (der „Vorhof8), die, durch die Oertliclikeit bedingt, die sehr eigenlhüm- liche Gestalt von mehr al> 100 m Breite bei kaum 10 m Tiefe zeigt. Dieselbe ist auf der Bergseite durch eine von halbrunden Rondelen flan- kirte 3 m starke Mauer n begrenzt, die, bis zur Graben- sohle hinabgeführt oben ihrer ganzen Lange nach einem fest bedachten Wehr- gang mit 1 m starker Brustungsmauer und Scharten für Hakenbüchsen enthält. Die zum Theil mit leichten Oekonomiegebäuden besetzte Vorburg scheint auf ihrer ca. 25 m senkrecht abfallen- Fig. 609. den Rückseite nur durch eine sehr niedrige und nicht starke Brüstungsmauer mit Schiessscharten begrenzt gewesen zu sein. Dieselbe konnte als etwaige Deckung der in die Vorburg vorgedrungenen Feinde von der Hauptburg aus leicht zusammen- geschossen werden, so dass es für jene um so weniger möglich erscheint, bei auf- gezogener oder gar zerstörter Brücke von da aus über den 20 m breiten Abgruud hinweg weiter vorzudringen. Dieser Abschnittsgraben b macht bei seinem sonst unerhörten Massverhältnissen allerdings nicht sowohl mehr den Eindruck eines solchen, als vielmehr den eines weiten natürlichen Zwischenraumes zwischen zwei vereinzelt aufsteigenden Felsen 2). Die darüber, wie über den Halsgraben führenden *) Zum Vergleich werde bemerkt, dass (Z Chronik II S. 465) derselbe Bauherr 1516 fiir zusammen 4880 guldin in golt kaufte : die noch bewohnbare unweit gelegene Burg Falkenstein mit einer Wiese und einem Fischwasser, die Dörfer Kraien-Hainstetten mit dem Kirchensatz, Reinstetten und Weiler und die Mühle zu Neidingen mit dero aller ein- und zugehordtn. Ein Goldgulden galt 3a/*i Silbergulden. Gottfridt Wernher verkaufte dann (ebd. S. 363) Falkenstein sammt dem Weiler, dem Fischwasser und allem Zubehör seinem Bruder wieder für 4500 güldin in münz. 9) Gleichwohl handelt es sich hier offenbar um den diefen, in den felsen durch den perg hindurch gebrochenen Graben, von welchem die Z.Chr. II 410 berichtet. Auch auf den Zeichner der bekannten phantastischen Abbildung der Wildenburg bei Merian hat derselbe ja einen so ver- wirrenden Eindruck ausgeübt, dass er einen bis auf die Sohle des Donauthales hinabgehenden Ab- grund daraus gemacht, ihn also um etwa das Zehnfache vertieft hat. Die auch sonst mit der Wirk- lichkeit kaum irgendwo entfernte Aehnlichkeit zeigende Zeichnung wird gleichwohl mit dem be- rühmten angeblich den Fleckenstein darstellenden Phantasiebilde grade mit Vorliebe als Abbildung deutscher Burgen wiedergegeben, so in Schultz, Höfisches Leben (auch noch in der 2. Aufl.) und Henne am Rhyn, deutsche Culturgesch. (Berlin 1886) 633 hul/ATnen Brücken waren in ihrem ersten kürzeren Theile und zwar bis zu einem au- der Grabensohle aufsteigenden Mauerpfeiler Zugbrücken. Beide sind mit Be- ilacht so angelegt, dass sie einander nicht in gerader Linie fortsetzen. Die dem Vorhofe entgegengekehrte Seile der Hauptburg wird dann durch •■in eigentümliches Gebäude: eine von halbrundem Eckthurm flankirte wehrhafte Ka>erne o unregelmässigen Grundrisses, eingenommen. Dieselbe enthält von der Hnh»» des Brückenüberganges ab nur zwei mit Kanonenschiessscharten versehene Mnckwerke, deren oberes indessen (durch punktirte Linien bezeichnet) wesentlich • iu'it, bereits im Dachstuhl liegt, aus dem hier die Geschützs lande bzw. Scharten h'Tvorgebaut sind. Unter diesen beiden Stockwerken befinden sich, noch vom Burg- höfe aus zugängliche dunkle Vorraths- und Wirthschaflsräume für die Besatzung, nur auf der südwestlichen Ecke enthält der Thurm und der anstossende Theil der K,M»rne hinter der tief hinabgeführten Mauer unter einander noch weitere käse- mattenarlige Räume mit Hakenbüchsen- scharten. Die beiden obersten Stockwerke des Thurmes enthalten, in kleinere Gemächer ge- theilt, die sogenannte Kommandantenwohnung, welche der mehrgedachte Graf Gottfried Werner mit Vorliebe bewohnt haben soll. Die beiden Langseiten des Burgfelsens zwischen der Kaserne und dem nördlichen Theil desselben einnehmenden Palas d sind mit schmalen Verbindungsbauten e und f besetzt, die gegen Westen unten noch mit Schiessscharten versehen, im Wesentlichen nur als ein darüber befindlicher mit einem Pultdache versehener „Umlauf44 dienen. Von dem östlichen derselben zweigt sich die auf einer Felserweiterung etwas hinausgerückte Kapelle g ab. Fig. 610 und 611 (nebst dem Grundriss unter wesentlicher Benützung der in Bd. I der Kunstdenkmäler Badens von Durm mitgethcilten umfassenderen Aufnahmen ge- geben) zeigen je die südwestliche Ecke der Vor- und der Hauptburg, letztere einschliess- lich der hiiiüberführenden Brückt». Die von Westen aufgenommene Ansichtsskizze Fig. 61:2 mag besonders zum Vergleich mit dem vorhin erwähnten Meriaiischen Bilde dienen. Die Schießscharten , das Verliess , die als solche nicht mehr erhaltenen Zugbrücken, das angeblich abnehmbare Dach über dein Ka- sernenbau und ein heimlicher Aufgang unter der Kapelle sind in den betreuenden Kapiteln behandelt Fig. 610. Fig. 611. 634 Eine in mehrfacher Hinsicht ganz, ähnliehe wohlerhaltene Anlage zeig! übrigens das Sehloss Bui'gk in Reuss ä. L. {Fig 613). Besonders ist auch hier die Hauptburg (um den Hof a) durch eine zwingeiartig langgestreckte ^ Vorbui-g (b c) Sp gedeckt, die - insclartig aus /-~-\/-~Z weiter und ' rf. Ri0 ,. , ,. riq. 612. tiefer (im a Westen zu- sammenhängenden) Gräben sich erhebt. Im Uebrigen zeigt eine Vergleichung beider Anlagen in interessanter Weise, wie verschieden man bei gleicher Grunddisposilion die Einzelheiten ausgestalten konnte. Zunächst ist hier der Zugang auf das eine (östliche) Ende verlegt, und zwar führt der Burgweg nach Ueberschreitung des äusseren Grabens aur der Brücke e durch ein (erneuertes) Bollwerk (Bar- bakan) mit Wehrgang d, dann durch das mit vielen rechteckigen Schiessscharten versehene Thor (jetzt Amls-)Haus i, auf der Brücke e' über den zweiten Graben und durch den Zwinger f zum Palas. Der äussere Graben ist noch der Länge nach durch eine niedrigere / Mauer dg mit nach aussen ge- **• pf- g« richteten Scharten gethcilt. Die *" Vorburg cb ist hier durch den Thorbau und andererseits durch den isolirl aus dem etwa 10 m tiefen Graben aufsteigenden Berchfrit g flankirt. Letzterer hat in der Niveauhöhe der Vorburg seinen alten Eingang und war hier mit derselben durch eine Zugbrücke verbunden, wie noch die Holzrollen neben der rundbogigen Pforte zeigen. Den schmalen östlichen Eingang in die Vorburg schützte noch hinter dem Thorbau der Thurm h. Die südliche Umfassungsmauer der Vorburg hat pegen den inneren Graben rechteckige Schiessscharten, die nördliche, dem Angriff ent- gegengesetzte und desshalb wesentlich stärkere hat in der Mauerdickc zwei west- östlich aufsteigende Treppen, auf der Innenseite rund- und spitzbogige Nische», nach aussen zwei Schartenreihen über einander und oben eine Holzgallerie '). Die Burg wurde 1403 an Stelle einer älteren errichlel , diente Heinrich dem Beharrlichen (15OÜ-1550) als Besidenz und wurde 1553 gegen Markgraf ') L e h f e 1 .1 , Bau- nnTS -icht aus Südwesten). Der Kern der Burg =§=/ W^U Ih-Il'M aus dem allseitig senkrecht auf- : 'l'ijiiiiden Sandsteinreisen A, auf welchem ili-r enge Palas stand, während der wenig iii«-r 50 m weite Burgbering daneben ausser den reinen Webrbauten kaum Platz zu wei- l'ieri Gebäuden von einigem Belange bot. Auf der südöstlichen Bergseile isl nun zu- n.uhst eine starke spitzwinklige Bastei b vor- u -i hoben, die durch niedrigere und dünnere Flankenmauern mit ileui Burgkern (durch eine Thür iikIi mit in) verbunden ist. An itireriiFusse ist eineschwächere ovale Ki-lei c noch weiter hinausgerückt. Hie zuletzt an diesen Werken ent- l.tnj! führende Burgstrasse wird I" i dem (zerstörten) Eingangsthore ■- durch den Flank irungsthurm f nif der anderen Seite durch einen eigentümlichen, besonders starken Bau m ver- ili' idigt, lelzterer den Doppel berchfriten von Kasselburg und Ehrenburg ähnlich, nur ■'.I-- er nicht freisieht, sondern den Felsen A zur Rückwand hat. Der Bau, aus ü i'-telimadern sorgfältig ausgeführt, besteht aus zwei ca. 24 in huhen Thürmcn, 'liTi.ii südöstlicher, auf der Angriftsseite stehender und slärkerer, 10,40 m, der ■tulere 7,20 m Durchmesser hat, und die vom durch eine 2 m dicke Mauer mit 'inander verbunden sind. Sie haben drei überwölbte Geschosse mit brillcuförmigcr Mii.-s-scharten1). In der Verbindungsmauer führt eine Thür n in das Erdgesehoss '!•- Baues, doch läuft davor inwendig noch ein in den Felsen gehauener Graben ■;- Hinderniss für die Eindringenden entlang. Zwischen den schwächeren nordwest- l'lien Thurm und den Felsen A ist noch ein Treppenthurm, der auf die Plattform 'l*-= Letzteren führt, eingeschoben, Ein zweiter Treppenthurm ist auf der enlgegen- -•■• -tzten Seile des Felsens errichtet, hauptsächlich wohl, damit der eine zur Flucht in-i »leibe, wenn der andere in die Hand des Belagerers gekommen sein sollte. I).i> Hauerwerk auf dieser (nordöstlichen) Seite isl sehr zerstört und lässl nur einen " limalen Zwinger mit dem Flank irungsthurm o erkennen. Nördlich am Fusse des Fel-etis der Brunnen r. Die den Graten von (Alt-) Dhau als Lehen des Speyerer iSi-thum* gehörende Burg, ihrem Namen nach nicht vor dem 13. Jhdt. begründet, »v.ir bis zu ihrer 1680 durch die Franzosen verübten Zerslörung bewohnt. Die lie- -liriebenen Wehrbaulen sind frühestens 1«. Jahrhunderts. 'I Hit Ausnahmt; ihr Ix-Meo uiileii na.h vorn* iH-rirlitrti-n S-Imrlfn, die \r mit uincni in i-ii ""t'-in erhallen »UhkcIii neuen l»wen^e-ii'lil i'.'i unwlien liijii. i|t>*-rn Mull >lic SWmrle Itililcl. ng.815. 636 Ein Beispiel einer für die Geschützvertheidigung ganz unigebauten Wasser- burg bielet Spantekow im altvorpommersehen Kreise Anclam (Fig. 616). Der mit ein- und ausspringenden Win- keln polygone Burgbering steigt ringsum aus einem etwa 45 m breiten Wassergraben, von wenig geböschten Puttermauern gehalten, etwa 6 m hoch empor, während der Hofraum der Burg (zwischen a, b und c) nur wenig höher liegt, als der Wasserspiegel. Die innere Böschung des so gebildeten Ring- walles wird zwischen dem Wirth- schaftsgebäude a und dem Wohn- gebäude b gleichfalls durch eine senkrechte Futtermauer, weiterhin durch diese Gebäude selbst ge- bildet, während sie gegen c hin allmälig ansteigt. Der Zugang wird durch die Brücke r und den gewölbten, in stumpfem Winkel &m unter dem Walle hindurchfuhren- den Thorweg o gebildet. Der Wall, welcher hier eine Breite m Fig. 61 6. von 15 m hat, ist auf der Eingangsseite, und zwar von k bis 1, nach der Aussen- seite hin durch überwölbte 4 m breite und 3 m hohe Kasematten mit Geschütz- scharten unterhöhlt. Unweit des Endes bei 1 befindet sich in denselben ein Brunnen, während der links der Brücke befindliche Theil von zwei kleinen Thürmen be- grenzt wird, deren vorderer zur Verteidigung des Einganges diente. Aus dem Keller des Wohngebäudes führt ein finsterer Gang unter dem Walle durch zu dem hier den Graben überspannenden Holzstege m. Der Rest einer polygonen Ring- mauer mit Fensteröffnungen (c) ist ein Theil des älteren, 1275 genannten Burg- baues. Der Neubau geschah von 1558 bis 1567 durch ein Mitglied des gräflich Schwerin'schen Hauses, welches von Alters her die Burg besitzt. Die in der Nähe von Spantekow liegende und um dieselbe Zeit (Thor- inschrift 1579) erbaute gleichfalls Schwerinsche Wasserburg Landskron (Fig. 617) jetzt Ruine, zeigt eine wesentlich andere Anlage. Während dort die Stärke der Be- festigung in der Umfassung (Enceinte), dem Graben und Wall, lag, lag sie hitr besonders in der das Schloss weithin umgebenden, seiner Zeit wohl minder trockenen Wiese, sowie in dem wehrhaften Wohngebäude selbst. Letzteres, etwas erhöht gelegen, hat ausser dem Treppenthurm vier umfängliche Eckthürme und ist gegen die Vorburg v mit einem, im Uebrigen mit doppeltem Graben umgeben. Die Ränder desselben erheben sich freilich nur auf der Vorburgseite, wo die Zugbrücke n hinüberführte, zu einiger Höhe und sind, abgesehen von einer ganz unbedeutenden Bastionsanlage auf der entgegengesetzten Seite, nicht mit Mauerwerk bekleidet (re- vetirt). In der Vorburg, in welche das mit seitlichen Scharten versehene Renais- ■atwt'thor o führt, ist ausser einem neuen Wirtschaftsgebäude w nur die Kapelle k [halten. — Hg. 617. Wo das Gelände es gestaltete, umgab man hie und da selbst alte Höhenburgen mit jenen sternförmigen Au--en- (zumeist Eni-) Werken, von welchen seit Al- lir.tht Dürer besonders im IC. und 17. Jahrhundert mancherlei Systeme ausgebildet wurden. Fig. 618 zeigt mach einem Plane von 16931) solche Neubefestigung um Hohengeroldseck im Schwarzwalde, von welcher i'-ch der Besucher der Ruine heute nichts mehr merkt. In Jon. Agricolas Sprichwörtern von 1529 heisst .-; 'Nr. I8(i): Die graste feste, war mr aller gewall: die i-rgsrhloss, Mauren und steinerne Ihiirnte. Da worden t.iirhsrn und grewUck geseftoss erdacht, damit man die u erbaute, sehr feste Burg llochost erwilz vgl. s :((I5, über die Wefels- U ii r g aus dem Anfange .1— 17. Jahrhunderts S. :)0, Anm. 1. Uiil errichtete im i JrüdnerThal t Tirol) GrafWol- kciistein in der Fischburg - jiiin noch fast völlig mittel- all'-rlieh burglichen Bau*). Wohl die letzte nicht von einem {weltlichen oder geistlichen) Landesfiirsten • rliaiite Burg, die selbst den wesentlich veränderten Angriffsmilteln gegenfilier eine •l.irfcc Feste war, ist die Ricgersbuig in Steiermark (vgl. Till. 2), sogar von i-iin-r Frau (der Freifrau v. Galler, im Volksmunde „die schlimme Liesl") erbaut. |ii<- Gesammtanlage umfasst, der Oberfläche des Burgrelsens entsprechend, einen n.'x'lienntuin von 14,4 Hectaren3). Eines der 7 festen Thore trägt die Inschrift: . H'iut ich in lfi Jahren hier hol» lassen puren — Das ist wall zu Sechen und anzn- vlutrrn — Kein Heller mich nicht reren t/iuet — Ich mains dem Vaterland zu guet — .Ihm« Domiui li',r>H.il Den hauptsächlichen Anlass zu dem Baue scheinen die um j-iie Zeil immer drohenden Einfälle der Türken gegeben zu haben. — Auch der AM des steiermärkischeii Beiiediktiuerstift Admont errichtete noch Hi5"i in der N.'ihe de>selben das durch Ringmauern und Thürme befestigte Schltiss Röthelstein. ') l'nler Anderen mil^tlwilt in Schulte v. Brüh!, Srlilnstrr um] Hurten. 'I Clement Tyroler Burin-ii. 1S1*. S. Uli, wo Areorhl. ') Dir weile tJmiciU'iiiiiirg S:ilzlmr|C ¥'14. ti'J'i nur vivtu I Hiil.ir. Fig.618. 638 Durch solche nur noch vereinzelten, auch schon rrtehr oder weniger in das Gebiet der Festungen hinübergreifenden Anlagen wird nur die Erscheinung bestätigt, dass die Zeit der eigentlichen Burgbauten gegen die Mitte des 16. Jahrhunderts ihr Ende erreichte. Soweit die damals noch vorhandenen Burgen überhaupt als Wohnsitze beibehalten wurden, war die Entwicklung der Regel nach durchaus auf ein allmäliges Zurücktreten ihrer ohnehin unzulänglich gewordenen Wehrhaftigkeit gerichtet, wie sich solches auch schon nach aussen vielfach durch die seit Beginn der Renaissancezeit an die Stelle der engen Palase tretenden weitläufigen Wohn- gebäude mit ihren regelmässigen Fensterreihen kennzeichnet. Wenn diese Gebäude hie und da noch gerne mit runden, wohl noch mit Schlüsselscharten ausgestatteten Eckthürmen versehen wurden, so scheint es sich dabei doch mehr nur noch um eine symbolische Bedeutung, als um die Möglichkeit einer Abwehr ernsthaften An- griffes gehandelt zu haben. Auch im Renaissancestyl mehr oder weniger reich aus- gestattete Thore bilden häufig ein Wahrzeichen der noch bis in diese Zeit als Herrensitze erhaltenen Burgen. Vielfach — so besonders im östlichen Theile der deutschen Alpen — bietet dann das moderne, offene Schloss am Fasse der mit den Ruinen der alten Burg ge- krönten Anhöhe das Bild der letzten Entwicklung. Dreiundzwanzigstes Capitel. Burgengruppen. V.'f.hlte ErklärutiKcn dieser Erscheinung und Nachweis dessen an Beispielen: Lfilzclhurg und IS liMinhauseii, Hohharr mit Gross- und Klein-Geroldserk, Liebenstein und Sterrenherjf, Burjren hei WkarttMiiarh, Hohkflnifgshurff , Greiflenstein , Rudelshurg und Saaleck, AU- und Neu-Falkenstein, Ihhncr Schlosser, Dreistein, Drei Exen, Rappol Ist einer Burgen, HohenrhAtien und Ehrenreis. N J ach Krieg v. H. ') richtete schon das frühere Mittelalter in (angeb- Uchrr) Nachahmung römischer Vorbilder seine Burgen hin und wieder zu inneren Abschnitten ein. Da aber bei der Ueberlegenheit der Verteidigung über den An- ^iiT sich letzterer oft auf eine Blokade mit einem Minimum von Mannschaften be- ^hrankte, so baute die Verteidigung, um solche zu hindern oder doch sehr zu ♦ iMhweren (in weiterer Entwicklung der obigen Idee), vor- oder seitwärts der Hauptburg, je nach dem Terrain, und zwar möglichst nahe derselben, eine oder »le-hrere kleinere selbständige Burgen, welche den Angriff gegen eine derselben in Flanke und Rücken nehmen, oder was bei den kleinen Heeren viel wichtiger war, d-n feindlichen Berennungskreis ungemein ausdehnten und die vereinzelten Abthei- 'u^n ganz isolirten, während die Besatzungen der blokirten Burgengruppe sicli t»-r einigen und mit Uebermacht gegen eine solche Abtheilung wenden konnten. Es M dies — nach Kriegs Ansicht — die „altrömischc in unsern Tagen wieder iuf genommene Idee selbständiger detachirter Forts, in Anwendung auf •ii- kleinen Verhältnisse des Burgenkrieges.4* Als Beispiele werden angeführt Trifels, Spangenberg und Erphenstein, Nassau und Stein. Auch diese Lehre Kriegs v. H. ist von den in seine Fusstapfen tretenden Fuehschrift-stellern und zwar nicht ohne übertreibende Entstellung weitergetragen ■* orden. Der Genannte bespricht (S. v2\)o) besonders die Trifelser Burgengruppe. Er b merkt dabei richtig, dass die drei Burgen Trifels, Anebos und Scharfenberg auf •.drei hohen, von einander völlig isolirten Bergkegeln44 liegen, und erklart ebenso in •■•-ii „Nachträgen und Berichtigungen" S. 379 seines Buches für jetzt nicht entscheiden ■i Gesch. der Milit.- Arrhit. S. 4M. 640 zu können, ob der zwischen diesen Bergkegeln befindliche felsige Grat zu einer ge- sicherten Verbindung derselben benutzt worden sei. Nur insofern irrt er, als der Abstand zwischen den drei Burgen in gerader Linie gleichmässig eine halbe Viertel- stunde betragen soll, derselbe ist zumal zwischen Trifels und dem nächstgelegenen Anebos, bei der tiefen Einsattelung zwischen beiden, wesentlich weiter. Weniger vorsichtig als Krieg v. H. sind andere Beschreiber der Burg. So erklärt, von Reisehandbüchern abgesehen, Näher (Burgen der Rheinpfalz S. 13): „Alle drei Burgen bildeten im Mittelalter eine zusammenhängende Fortifikation/' Darüber jedoch, wie dieser Zusammenhang gestaltet war, gehen die Ansichten sehr auseinander. Nach Lehmann, (Burgen der Pfalz 1858, I, 71) „lief längs des zu- sammenhängenden Felskammes der Weg hin von einer Burg zur andern, und jener war zugleich befestigt, um den Verbindungsgang zu decken und zu unterhalten, wie man an den hier und da in das Gestein eingehauenen Löchern und Vertiefungen wahrnimmt.44 W. Frank (in Picks Monatsschr. 1881 S. 228) weiss anzugeben, dass die drei Burgen „durch eine natürliche Felsenmauer, worauf Holzbauten, verbunden" waren, scheint also den Verbindungsgang auf dieser Felsenmauer anzunehmen, und Salvisberg (Kunsthistor. Studien III u. IV S. 214) zählt Trifels gar zu den „com- binirten, das heisst in die nämliche äussere Umfassung gezogenen" Burgengrtippen, construirt also eine vollständige Ringmauer um die drei Burgen, welche bei dem bergigen Terrain freilich ungezählte Kilometer lang gewesen sein müsste1). In der That kann nun bei dem weiten Abstände und den tiefen Einsatte- lungen zwischen den drei Burgen auch nur an eine vormalige Verbindungs- mauer zwischen denselben gar nicht gedacht werden, abgesehen auch davon, dar- auf der ganzen Strecke keinerlei Spuren einer solchen vorhanden sind, und auch der „felsige Grat44, d. h. die auf dem Bergrücken sich erhebenden Sandsteinriffe, keineswegs ein ununterbrochener ist, zumal zwischen Anebos und Trifels schon nahe bei ersterer Burg ganz aufhört. Endlich auch an sich schon ist nicht abzusehen, welchen irgend ausreichlichen Nutzen eine solche Verbindungsmauer hätte bringen können, da dieselbe bei ihrer grossen Länge doch von den Vertheidigern keineswegs überall hätte besetzt werden können und andrerseits auf ihren beiden Seiten dem Belagerer frei zugänglich gewesen wäre. Von einem Passe aber, der hier etwa durch dieselbe zu sperren gewesen wäre (vgl. weiter unten) kann gleichfalls nicht die Rede sein. Von diesem letzteren Falle abgesehen, findet sich auch meines« Wissens nirgends, weder an Ort und Stelle, noch in mittelalterlichen Schriflslellen irgendwelcher Art eine Spur einer mehrere Burgen mit einander verbindenden Mauer, und die speziell bei den Trifelsburgen bei allen Schriftstellern spukende Idee *) Der Genannte sieht freilich überall (ähnlich wie Näher Schildmauern) solche Burjreo- Verbindungen, und meint so auch (a. 0. S. 270), dass Hohlandsberg mit der wesentlich tiefer ge- legenen ansehnlichen Pflixburg — er nennt sie: die kleine Plitschburg, ein Burgstall ähnlich tleo. Steinsberg (!) — „nicht unwahrscheinlich durch eine Verbindungsmauer mit Wehrgang" verbunden gewesen sei. Eine wahrhaft phantastische Idee, da bei drei viertelstündiger Entfernung noch mehren* breite Felsriffe und tiefe Thäler zwischen beiden Burgen liegen. Ueber den völlig unklaren Zw«* solches grossartigen Bauwerkes siehe weiterhin. Dr. S. hat in seiner flüchtigen Arbeit, beiläufig be- merkt, auch die bezüglichen Angaben Krieg's dahin missverstanden, dass er a. 0. die isolirte Kelten- bürg zu diesen Burgengruppen zählt und dafür vorher die als solche genannten Spangenberj. Erphenstein, Nassau und Stein als Beispiele innerer Abschnittsvertheidigung aufführt. & weiss auch hinzuzufügen, dass die Gombination der Burgengruppen, welche Krieg im II. Jh«tt. be- ginnen lässt, „schon unter den Ottonen, ja bereits unter den Merovingern bekannt war.*' _ 641 durfte erst neuen Datums und wesentlich eben durch den zusammenfassenden Namen „Trifels" hervorgerufen sein. Es bleibt also von diesem überall in erster Linie behandelten Beispiel einer ♦.Burgengroppe" im v. Krieg'schen Sinne jedenfalls nichts weiter übrig als drei nahe lx-i einander und in einer Linie liegende, im Uebrigen aber völlig von einander ab- sonderte Burgen. Da nun Anebos und Scharfenstein beide eben nur in südlicher Linie von Trifels liegen, so kann ich um so weniger die Ansicht von Jahns1) un- bedingt theilen, dass „ein direkter Angriff auf die Hauptburg erst nach dem Falle telit werden, und deshalb wurden sie befestigt. Räumte man diesen militärischen Posten die Bedeatnnjr von detachirten Forts im modernen Sinne ein, oder sieht sie, wie v. Krieg S. 264 thut, als eine neue Form befestigter Anlagen an, so würde sich in der Folgezeit doch eine weitere Entwickelang dieses Systems erkennen lassen. Davon ist jedoch keine Spur zu finden, und erst in unserm Jahr- hundert, nachdem die Feuerwaffen eine Wirksamkeit erreicht hatten, dass man bemüht sein nro*4e. sie möglichst fern vom Waffenplatz zu halten, ist die Idee der detachirten Forts zum Durdihrach gelangt. Was die Römer in dieser Form hatten, geht nicht über die Beherrschung des umhegenden Terrains nicht durch die Waffen, sondern durch das Auge hinaas. — Der General v. Peucker hat die Idee v. Kriegs mit Enthusiasmus aufgegriffen und sie mit den vermeintlichen »tnehr- thürmigen Burgen* desselben verquickt, um damit nachzuweisen, dass das preussische Lande drittes System die „detachirten Forts" (u.A. bei Fragenstein und Hocheppan, vgl. oben S. 21). „deren Erweiterung zu selbständigen Burgen durch Theilung der Linien und die Zersplitterung des Besiü- thums jedoch rasch zur Notwendigkeit ward" (?). Vgl. auch oben S. 380 f. 643 Kohler dann für diese „ Burgengruppen " gefunden zu haben meint, beruht gleich- falls .auf falschen Prämissen*. Wie wir gesehen haben, ist — von Spangenberg und Erphenstein zu geschweigen — die Lage von Stein zu Nassau, und vonAnebos und Scharfenberg zu Trifels keineswegs eine solche, dass sie befestigt werden mussten, um sie nicht als geeignete Plätze zu „Trotzburgen" — die ja überhaupt höchst selten errichtet wurden — dem Belagerer frei zu lassen. Hätte zudem ein Burgherr solche Plätze immer mit Nebenburgen befestigen müssen, so würde, man kann fast behaupten, kaum eine Höhenburg ohne letztere vorhanden gewesen -«•in. Wie wir sehen werden, ist es überhaupt eine fehlsame Voraussetzung, dass Burjrengruppen immer, oder auch nur zumeist aus Haupt- und Nebenburgen be- fanden hätten. Ebenso ist es, wie die einzelnen Beispiele zeigen, eine völlig unbegrün- dete Idee, wenn Frank a. O. zur weiteren Erklärung solcher Burgengruppen die Behauptung vorbringt: „Sie beherrschen sämmtlich auf langgestreckten Bergrücken zwei Thäler zugleich und dienten wohl vorzugsweise zur Sicherung wichtiger die- selben durchziehender Strassen- oder Wasserverbindungen. " Meine Ansicht nun, dass auf unsere Burgengruppen weder die weit ver- breitete Idee der „detachirlen Forts*, noch die vermeintlich verbesserte Erklärung Köhler's Anwendung finden kann, wird sich bestätigt finden durch Untersuchung anderer Gruppen von Burgen, wobei zwar die letzteren zumeist zu gegenseitiger rnt«»rstützung günstiger liegen, als bei den v. Krieg' sehen Beispielen, gleich- wohl aber besonders auch ihre Geschichte hier gegen die Idee einer von vorne- herein beabsichtigten combinirten Anlage, dort gegen ihre etwaige spätere Be- nutzung als solche spricht. Es giebt mir das zugleich Gelegenheit, noch eine Anzahl auch an sich interessanter und meistens vielgenannter Burgen zu be- -j »rechen. (1) Die von Salvisberg a. O. als Beispiel „combinirter* Burgen gleich- falls angeführten Lützelburg und Rathsam hausen liegen auf einem nörd- lichen Ausläufer des Ottilienberges (Wasgau) so nahe bei einander, dass zwischen •i»-n beiderseitigen Gräben nur eine 37 m weite Fläche bleibt, und zweifellos konnte daher durch die eine die Belagerung der andern wesentlich erschwert werden. Dem . (ieiinnntcn zufolge (a. O. S. 274) '„scheinen auch diese beiden Schlösser durch eine äußere Enceinte, die indessen nicht mehr deutlich erkennbar ist, bzw. mit einem Mauergang in der Höhe combinirt gewesen zu sein.1*1) Auch Näher meint (Burgen in EUass-Lothringen S. 27): „Man sieht wohl, dass es sich bei der Anlage der /weiten Burg (Lützelburg) hauptsächlich darum handelte, die Angriflsseito (von Il.ithsamhausen) zu decken, und die nöthigen Wohnräume für die Dienst- und Krie{Heute zu gewinnen. Beide Burgen bildeten ein zusammenhängendes Ver- theidigungswerk.* Im Gegensatze hiezu bin ich der Ansicht, dass Lützelburg v o r Rathsam- haiwen, und zunächst als selbständige Burg errichtet wurde. Es ist das nicht so fj Salvisberg hat in dem lwigegehenen sehr ungenauen Grundriss diese vermuthclc Kn^-inle ah vorhanden eingezeichnet. Dabei sind freilich die beiden Burgen unmittelbar an • n.ifKW genickt, und ist aurh auf die felsigen Terrainhindern N ä>. Fig.620. '/'7TO\"'1"""' kein Platz war, so fehlt es doch auch ') Bei diesen neben einander liegenden Burgen wird (ausnahmsweise) solche Sehlia?- fblgerung aus der Bauweise auch zulässig sein. *) Das Terrain fallt hier auf der nördlichen Hüllte des Umzuges steil zum Thale ab, «* bei Rathsamhausen in unmittelbarer Nähe nirgends der Fall ist. *) Die zwischen beiden Burgen liegende ebene Fläche hat etwa gleiche Hohe mit dem Baugrunde derselben. Nachdem die Lützelburg sich nach dieser Seite so stark befestigt halte, ist als deren Angriffeseite die sfld östliche anzusehen, wo auf sanft ansteigendem Gelinde d« Vorburg lag. 645 hier an Wohn- und Wirthschaftsräumen durchaus nicht. An den vierstöckigen Palas A waren da (später) noch die ebenso hohen Wohnräume B und C angebaut, und «lie Gebäude D und ein weiteres, welches augenscheinlich bei E stand, genügten vollauf für Wirlhschaftsz wecke. Wenn daher Näher meint, dass die Lützelburg erbaut werden musste, „um die nötigen Wohnräume für die Dienst- und Kriegsleute zu gewinnen", so konnte hiezu um so weniger Anlass geboten sein, als bekanntlich diese Leute zur Friedenszeit sehr wenig zahlreich zu sein pflegten und sie bei einer Belagerung von Rathsamhausen wieder nicht wohl auf der mit ihr nicht zusammen- hängenden Lützelburg wohnen konnten. — Handelte es sich weiter (nach Näher) darum, .die Angriffsseite der ersteren Burg zu decken*, so ist durchaus nicht ab- zusehen, weshalb man zu diesem Zwecke nicht vielmehr eine mit ihr zusammen- hängende Vorburg auf der mehrerwähnten nordöstlichen Fläche errichtet haben sollte anstatt einer vollständigen zweiten Burg jenseits derselben. Meine Ansicht wird endlich dadurch bestätigt, dass, soweit die Geschichte dieser Burgen bekannt ist, beide während des ganzen Mittelalters — mit Ausnahme etwa einiger Jahrzehnte um 1400 — in verschiedenen Händen gewesen sind. Dass sie ein .combinirtes" oder .zusammenhängendes Vertheidigungswerk* waren, scheint also jenen massgebenden Zeiten nicht einmal bewusst gewesen zu sein. (2) Auf dem rechten bei Zabern (Elsass) auslaufenden Uferrücken des Zorn- thales liegen hinter einander die Burgruinen Hohbarr, Gross- und Klein- /Mtti'rv**' und dass bei aller ungewöhnlichen Grossartigkeit „les constrnctions par- < das kleine Schloss ein Vorwerk (eine „dependance*) des grossen sei, und bereits *) Dr. Salvisberf? unterscheidet a. (). unverständlich .die gewaltige Burg* des 13. bis 1» JhdK, welche ll6i zerstört wurde — die son-4 sogenannte kleine Hohkönig^burg!) — und »die ■/•r.Mrhc Hohkönigsburg4 d jus Werk des 15. Jahrhunderts. Wegen de* Verhältnis**»* heider zu *•«• ii.-ier citirt er nur die Ansicht ViollcL-IjC-Duc's. 648 1828 wenden sich Schweighäuser und Golböry (Antiquites de TAlsace 2, 3i gegen diese allgemeine Meinung mit dem Hinweise darauf, dass keine Spur einer vormaligen Verbindung zwischen beiden Burgen über die sie trennenden Felsen vor- handen, auch beide gegen einander befestigt seien. Ebenfalls dagegen sprechen sich zwei neuere Sonderschriften über die Hohkönigsburg — vom Vogesenklub herausgegeben (Strassburg 1878) und von G. Dielsch (Markirch 1882) — aus. Da wird weiter die grosse Entfernung zwischen beiden Burgen zumal für die Ge- schütze der alten Zeit hervorgehoben, und Dietsch meint ausserdem, dass ja bei einem fortin, einem ouvrage avancä immer die offene Kehllinie (gorge) dem zu be- schützenden Hauptplatze zugewendet sein müsse, während das kleine Schloss gegen das grosse durch hohe und dicke Mauern abgesperrt sei. Auch müsse das letzlere neuer sein, da es aus einer Zeit stamme, in welcher — im Gegensatz zum kleinen Schloss — der Spitzbogen nicht mehr gebräuchlich gewesen sei. Zum erstenmal ist nun aktenmässig im Jahre 1504 von zwei Burgen die Rede, und zwar in einem Briefe von „AlbrecJU von Berwangen, houptmann", in welchem dieser sich anheischig macht, durch einen Handstreich die Hohkönigs- burg, ein Lehen des Hauses Oesterreich, für den diesem feindlichen Pfalzgrafen Philipp zu gewinnen, wenn man ihm eine kleine Schaar entschlossener Männer gäbe, mit denen er sich zuvor „des alten slosz" als eines Stützpunktes bemächtigen könne.1) Hienach hebt nun die Schrift des Vogesenklubs für ihre Ansicht weiter hervor, dass das kleine Schloss schon in Trümmern gelegen habe, als der Neubau des grossen kaum vollendet war, und kommt dann zu dem Schlussergebniss: „Man könnte leicht vermuthen, dass dieses „alte Schloss" das im Jahre 1462 zerstörte, und dass der Wiederaufbau im Jahre 1480 nicht eine Wiederherstellung jenes alten gewesen sei, sondern ein vollständiger Neubau an einer ganz anderen und besser gewählten Stelle; allein Viollet- Le-Duc, ein vollgültiger Gewährsmann, erklärt» in der Ruine des Neubaues, und zwar in dem Erd* geschoss des Wohnraumes noch Bruchstucke des alten Schlosses erkannt zu haben, die in den Neu- bau eingemauert seien. Vielleicht ist jenes alte ein ältestes Schloss gewesen, welches schon tot Erbauung des im Jahre 1462 zerstörten in Trümmer gesunken ist, ohne dass wir erfahren, wann und bei welcher Gelegenheit dieses geschehen sei, so dass nach einander drei Schlosser dort ge- standen hätten/ Nach Kraus (Kunst und Alterth. in Elsass-Lothr. I, 105 ff.) ist dagegen die kleine Hohkönigsburg diejenige, auf welche sich die urkundlichen Nach- richten vom 13. — 15. Jahrhundert beziehen, das „alte Schloss* in dem Bericht de? Ingenieurs (?) Alb. von Bervvangen vom Jahre 1504 und welches 1462 zerstört wurde. Das Ganze mache den Eindruck des 13. Jahrhunderls. Die nach Viollet- Lc-Duc angeblich im neuen Bau vorhandenen Reste des alten Mauerwerks hat er nicht finden können. Er hält also die grosse Burg für einen völligen Neubau auf neuer Stelle. — Um nun in diesem Widerstreit der Meinungen das Rechte zu finden, ist es zunächst entschieden zurückzuweisen, wenn Viollet-Le-Duc die kleine Burg als ein „fortin* d. h. kleines Fort oder gar nur Schanze, bezeichnet. Es ist im Gegentheil eine Burg, bei welcher neben dem umfänglichen Pa lasbau die Be- festigung in auffallender Weise zurücktritt. Ihn umschliesst ein Graben, der nur nach den beiden Seiten, des (westlich und östlich) sich erstreckenden Felsrucken> steil und tiefer eingeschnitten ist und nur auf der westlichen Seite, soweit die üb*r- ') Abgedr. bei Spach, Bulletin 1856 S. 47. 649 wachsenen Schutthaufen das erkennen lassen, einen kleinen Hofraum mit einem nicht starken viereckigen Berchfrit auf der höchsten Stelle mitumfasste, während örtlich die etwas gebrochene Giebelmauer, freilich in einer Stärke von 3,t0 m hinter dem Graben direct dem Angriff entgegengesetzt war1). Dass nun sonach die kleine Buqj weit mehr ein befestigter Wohnsitz als eine bewohnbare Veste war, spricht ausser den oben angeführten Umständen wesentlich dagegen, dass sie die Bestimmung hatte, als „vorgeschobenes Fort44 der anderen Burg zu dienen. Andrerseits bin ich der Ansicht, dass nicht diese Burg es war, welche 1462 erobert und zerstört wurde, wonach dann die neue Burg an einer ganz anderen Stelle aufgebaut worden wäre. Es steht fest, dass die Hohkönigsburg als Sitz übermüthiger Strassenräuber durch die vereinten Kräfte der Städte Strassburg, Colmar und Schlettstadt, sowie des Bischofs von Strassburg, des _ Herren von Rappoltstein und des Erzherzogs Sigismund von Oesterreich erst nach 5tägiger Beschiessung mit schwerem Geschütz erobert und zerstört wurde, und dass darauf der Erzherzog, dem die zerstörte Burg überwiesen worden war, der Stadt Strassburg aufgab, dieselbe unter Leitung des damit neu belehnten Grafen Oswald von Thierstein wieder aufzubauen. Ich glaube nun, dass es nach dem vorhin Hervorgehobenen zur Eroberung der kleinen Burg nicht der Aufbietung so ungewöhnlicher Streitkräfte bedurft hätte, dass man ferner nicht ohne Noth den „Wiederaufbau einer zerstörten Burg44 als den Neubau einer solchen auf ganz anderer Stelle auffassen darf, und dass, wenn es sich um die Zerstörung der kleinen Burg gehandelt hätte, zu solchem Neubau um so weniger Anlass vorgelegen hätte, als dieselbe noch heute in ihrem Hauptbauwerk, dem Palas, fast völlig erhaltene Ringmauern aufzuweisen hat, die Burg selbst also damals unschwer wieder herzustellen gewesen wäre.2) Dazu kommt nun aber noch wesentlich, dass auf der Stelle der grossen Burg vor dem Thiersteiner Neubau sicherem Anscheine nach schon eine ältere Bur& gestanden hat. Wenig Gewicht mag dabei auf die unsichere Behauptung Viollet-Le-Duc's bezüglich der in den Wohngebäuden noch sich findenden H**Ae (portioiis restees debout et englobees) eines älteren Baues zu legen sein; wohl aber scheint einem solchen Bau augenfällig der Berchfrit L anzugehören. Thier- stfiner Bau ist vor allem der mächtige Complex von diesem Berchfrit bis zu dem westlichen Halsgraben. Schon an sich durchaus als einheitlicher Bau erscheinend — n>lher Sandstein, nach aussen fast durchweg in Buckelquadern — zeigt er auch dieselben, und darunter ni< ht eben häufige Steinmetzzeichen auf allen seinen Theilen. letzteres auch an den beiden Treppenthürmen in den Ecken zwischen den Wohn- fttäuden und dem Berchfrit, Thürmen, welche die Verbindung der einzelnen Stock- werke dieser beiden Wohngebäude unter einander herstellen, während der südliche ') So, wenn ich hei wiederholtem wenn auch flüchtigem Besuche dieser Ruine recht gesehen ImI*. Nach Kraus a. (). hatte da* Schloss auf beiden Seiten einen „donjon". ') Kraus, der wie ohen angefahrt, die kleine Burg für die 1462 zerstörte halt, he- Kit-rkt a. O.: „Man hatte damals offenbar die Absicht, das Schloss unschädlich zu machen, daher •i«T irr»***» Thurm dem Boden gleich gemacht wurde, wahrend die WohngebAude zum Theil stehen r .M-l*»ti.*# Letzteres pflegte man nun nicht zu thun, wenn man die Wiederherstellung einer eroberten Burg % erböten wollte. Der „grosse Thurm" scheint aucli nicht sowohl zei>tört, als bis fast auf Vn (iruod abgetragen zu sein, und das geschah vermuthlich um seiner grossen behauenen (Quadern w;li*-n beim Wiederaufbau der anderen Burg. 650 von ihnen zugleich den Zugang zu dem oberen Theil des Berchfrits bildet. Diese Treppenthürme sind aber ein offenbar späterer Bau als der Berchfrit, von dessen besonders unten schweren, dunkelgrauen Buckelquadern sie mit ihrem rothen Bruch- steinmauerwerk auffällig abstechen. Auch habe ich an dem Berchfrit keine Stein- metzzeichen gefunden, deren doch die Buckelquadern der Schildmauern reichlich aufzuweisen haben. Dieser auf felsiger Erhebung liegende starke Berchfrit ist nun anscheinend das Kernwerk jener schwer bezwinglichen Raubburg gewesen, die 14ü2 zerstört, und dann in ungleich umfänglicherer und grossartigerer Wek» „wiederaufgebaut" wurde. Gleichzeitig wurde wohl der Berchfrit, oder der die neuen Gebäude kaum noch überragende Stumpf desselben, den veränderten Zeit- läuften entsprechend eingerichtet : der untere Theil als Pulverthurm, der obere als „Gucker*. Zu dem Behufe wurden an Stelle der früher wohl vorhandenen Balken- decken zwei Kreuzgewölbe auf gemauerten Eckpfeilern (unten 76 zu 78 cm stark i ruhend eingezogen, und oben vom Treppenthurm aus ein zweiter Eingang her- gestellt, von welchem aus in der Mauerdicke eine kurze Treppe in dies Stockwerk erst wieder abwärts führt1). Diese 1402 zerstörte Burg dürfte im Wesentlichen nur von der felsigen Er- hebung, auf welcher noch der Berchfrit erhalten ist, bis zu dem Graben 1 (der später als Absclmittsgraben innerhalb der Ringmauern diente) sich erstreckt haben. Um so näher liegt die Annahme, dass die „kleine* Hohkönigsburg mit ihrem ge- räumigen Palas, wie solches ja auch sonst oft genug geschehen, ein später (aber vor 1462) zur Erweiterung der Wohnräumlichkeiten in der Nähe hinzugefügter Burgbau war, der, ohne besondere Namen und wenig fest, zu geschichtlichen Auf- zeichnungen keinen Anlass gab und vielleicht vollends zerfiel, nachdem der gros- artige Thiersteiner Bau ihn völlig überflüssig gemacht hatte2). Diese Annahme ge- winnt noch an Wahrscheinlichkeit durch den Umstand, dass die Hohkönigsburg fiüher eine Ganerbenburg war3), und dadurch sehr wohl, wenn auch nicht not- wendig, ein Bedürfniss zur Erweiterung veranlasst sein konnte. (6) Das über dem Zornthal bei Zabern den Geroldseck-Burgen gegenüber liegende Greiffen stein besteht aus zwei selbständigen, je mit einem Berchfrit aus- gestatteten Burgen, die nur durch eine unbedeutende Felsschlucht von einander getrennt sind. Ueber die Geschichte derselben weiss man nur, dass dort im 12. Jahrhundert ein gleichnamiges Geschlecht sass, indessen die kleinere Burg spater allein an das Bisthum Strassburg und 1467 an den Pfalzgrafen von Z weibrucken kam. Dieselbe „scheint (auch) erst hundert Jahre später als die hintere Burg er- richtet worden zu sein." (Fischer, Greifenstein, Zabern, 1876 S. 5.) (7) Bezüglich der Thüringer Burgen Rudelsburg und Saaleck heisst es in Corssen, Rudelsburg (Naumburg) S. 6: „Dass die beiden Festen ursprünglich einem Herrn gehört haben, ergiebt sich aus dem Umstände, dass nach alten Grenz- *) Der Lauf der späteren Wendeltreppe stiess hier an den Berchfrit erst in einiger Habe über dem Fussboden dieses Stockwerkes. ■) Ueberflüssig auch als Vorburg, wozu ihn Naher, vgl. oben, machen will. Unter , Vor- burg* versteht man auch nach dem allgemein üblichen Wortsinne bekanntlich nicht eine selbständige hunderte von Metern von einer anderen entlegene Burg. *) In einer Urkunde von 1267 (Schrift des Vogesenklubs, S. 4) verpflichten sich die Glieder der Familie von Rathsamhausen, ohne Zustimmung der übrigen keinen Theil der Hohkönigsburg zu veräussern. 651_ Iw-timmungen das Gebiet von Saaleck sich bis unmittelbar an die Mauern von Itudekburg erstreckte. Es ist nicht erklärlich, dass eine Burg von vornherein so arnrelept werden konnte, dass ausserhalb ihrer Ringmauern kein Fuss breit Landes zu ihr gehörte." — Der Beweis scheint nicht stichhaltig. Diese Grenzbestimmungen werden schwerlich bis in das 12. Jahrhundert, in welchem die Burgen zuerst vorkommen, hinaufgehen und auch nicht nachweisen, dass das Gebiet der einen ringsum bis an die Kingmauer der andern gegangen sei, von welcher sie ja im IVbrigen nur durch einen massig breiten Terraineinschnitt getrennt ist. Endlich Milt es auch sonst an Burgen nicht, zu denen, besonders wenn sie auf fremdem tirbirt erbaut waren, kein Fuss breit eigenen Landes gehörte. Jedenfalls steht ge- «x'tiirhtlich fest, dass Saaleck schon zu Anfang des 13. Jahrhunderts im Eigenbesitz (i«r Schenke von Saaleck war, während Rudelsburg dem Markgrafen von Meissen ;:i'lir>rte. Nur kurze Zeit im 14. Jahrhundert besassen dann die Ersteren beide liiirpen. (H) Gewissermassen zu gegenseitiger Unterstützung, aber freilich in ganz umlerem Sinne als bezüglich der Burgengruppen behauptet zu [werden pflegt, mögen Alt- und Neu-Falkenstein bestimmt gewesen sein, welche auf steilem Felsufer «!• - Schwarzwälder Höllenthales lagen. Das unbedeutendere Neu-Falkenstein (12(*G iMiannt), am Eingange des Thaies liegend, war, wie wohl nicht ohne Grund an- '»''•uomnicn wird1), hauptsächlich bestimmt, für die weiter aufwärts in demselben •i' ■„'••ndf Stammburg, ein übelberüchtigtes Raubnest, die plünderungsfälligen Passanten r»< htzeitig auszupähen. (9) Auf gleiche Weise wie wohl Liebenstein und Sterrenberg und die Land- -< Iiadenburgen sind ferner die Burgen Altdahn, Dahn stein und Grevendahn ■ii |i.dti' gelheilten Felsen belegene Alttan inne, bebauten dann (nach Errichtung des •twa eine Stunde entfernten Neudahn) 1:238 die beiden äussersten westlichen Felsen n.il der Burg Tanstein und alsbald (1287) auch den mittleren mit Greven tan. '»hjfMch nun diese, wie bemerkt, nur durch Felsspalten von einander getrennten Uiiry«'ii fast als eine erscheinen, legte man doch — im Gegensatz zu der Lehre v. Kri»^s und seiner Nachfolger — auf solche „Combination" so wenig Gewicht, dass (ir*'W'ii hat «W" auf Seite, d.h. | IW\ ,ql kVVy1,1 ****** ;/y^ längs der dritten Bing keine ^^«If^flfe W """"^mÄ F,9-621- eigene Mauer und ist nur ^ftÄl'V* "^ durch den eigenen Eingang (beia) und den Mangel jeder Verbindung mit dieser dritten als selbständige Anlage zu erkennen2). Es müssen freilich besondere Besitz- oder persönliche Verhältnisse gewesen sein , welche es veranlassten, dass auf diesem Felsen, der kaum für eine kleine Burg hinlänglich Raum bot — die weslliche hat ausser dem engen Berchfrit nur 7,5 zu 8,5 m Innenraum — deren zwei errichtet wurden und zwar unter Verzicht auf jede Ver- bindung mit einander, welche doch im Falle der Belagerung von erheblichem Werth sein konnte. Dieser Umstand bietet freilich zugleich wohl die beste Widerlegung der angeblich den „Burgengruppen" zu Grunde liegenden Idee. (ll)Hohenegisheim, im Volksmunde Drei Exen genannt, am Ostrande des Wasgau, wird von Krieg v. H. (a. 0. S. 293) als ein Beispiel „ innerer selb- ständiger, zu einem widerstandsfähigen Ganzen verbundener Abschnitte*1 behandelt, von Clemen (a. 0. S. 133) dagegen in gleicher Linie mit der Gruppe des Trifels als Beispiel einer „ Burgengruppe** aufgeführt. Diese ist insofern den Dreisteinburgen ähnlich, als auch hier (vgl. Thl. 2 „Drei Exen**) zwei der Burgen, Dagsburg und Wahlenburg, unmittelbar an einander gebaut sind, während die dritte, Weckmund, von diesen durch einen schluchtarligen Graben getrennt ist. Der Oertlichkeit nach können nur die beiden Ersteren auf dem flacheren westlichen Abhänge des Burg- berges eine „gemeinschaftliche Umfassung** gehabt haben. Der dadurch gebildete Zwinger wird jedoch um so mehr durch eine quer laufende Grenzmauer wieder ge- ') 1442 wurden die so bezeichneten Burgen den Rathsamhausen zu Lehen gegeben. f) Der Berchfrit, wie die sich ihm südlich anschliessende Scheidemauer (die Ostmaaer des westlichen Palas), beide noch fast in ursprünglicher Höhe erhalten, zeigen nach Osten keinerlei Oeffnung. Trotzdem, wie auch im Widerspuch mit dem Namen, wird die Gesammtgruppe mehrfach auch als nur aus zwei Burgen bestehend behandelt. SoLotz, Kunsttop. II 100 und Krauss. Kunst u. Alterthum in Elsass-Lothringen I 48. Den Grundriss der oberen (dritten) Burg s. Fig. 195. 653 theilt gewesen sein, als auch hier, wie bei Dahn, bezeichnender Weise, gerade die mittlere der drei Burgen lange Zeit im Lehnbesitze der v. Hattstadt war, während die beiden äusseren den Grafen Pfirdt und nachmals Oesterreich zustanden. Ueber die Baugeschichte ist nichts einigermassen Sicheres bekannt. (12) Bei den 15 km weiter nördlich über Rappoltsweiler in etwa viertelstündigem Abstände so malerisch belegenen drei Burgen kann von einem zusammenhängenden Defensiv werke noch weniger die Rede sein. Die mächtigen Herren von Rappoltst ein erbauten lange nach dem Hohrappolts t ein das tiefer gelegene und geräumigere St. Ulrich (Fig. 590), während das dem letzteren gegenüber auf fast unzugänglichem Felsriffe belegene Giersperg (Fig. 427 a und b) von ihnen selbst dem gleichnamigen Geschlechte überlassen und nach 100 Jahren (1422) mit Waffengewalt zurückerworben werden musste1). (13) Unter den Burgengruppen pflegen auch Hohenrhätien und Ehren- fels in Graubünden aufgezählt zu werden, und zwar soll Letzteres „in der Art eines detachirten selbständigen Werkes zu dem speziellen Zweck errichtet* worden **in, den nach Hohenrhätien hinaufführenden Weg zu beherrschen2). Diese An- nahme scheint jedoch weder durch die Oertlichkeit noch durch die Geschichte hin- längliche Begründung zu finden. Man kann zu Hohenrhätien auch von dem zu Füssen des Burgfelsens liegenden Thusis aus hinaufsteigen, ohne sich dem viel tiefer im Bergwald liegenden Ehrenfels mehr als bis auf etwa 1 km zu nähern, und andrerseits war letztere Burg zu allen Zeiten im (anscheinend freieigenen) Besitz der angesehenen Freiherrn von Schauenstein-Ehrenfels, welcher Familie schon im 11 Jahrhundert zwei Bischöfe von Chur entstammten und von deren etwaigen Be- ziehungen zu den Herren von Hohenrhätien nichts bekannt ist. Die hier behandelten Beispiele dürften zu dem Nachweise genügen, dass die l**i den Burgengruppen herkömmlich vermutheten wehrhaften Verbindungsbauten anscheinend nirgends vorhanden, und dass bezeichnender Weise die solche Gruppen bildenden Burgen selbst sogar der Regel nach höchstens nur vorübergehend in »in und derselben Hand waren3). Auch ist mir keine Geschichte einer Belagerung bekannt, bei welcher die vereinte Gegenwehr einer Burgengruppe vorkäme, so ge- w ähnlich andrerseits gerade auf Seiten der Belagerer die Vereinigung zu gemein- samem Handeln war. Auch bei einer Fehde gegen den Inhaber mehrerer in der- -Iben Gegend belegenen Burgen wurde regelmässig jede derselben einzeln (bzw. nach einander) belagert und vertheidigt. ') SU Ulrich ist durch ein vorspringendes Felsplateau und eine weite steil abfallende Thal- "•nkoiig Ton üirsperg getrennt Gleichwohl hält Dr. Salvisberg (a. 0. S. 237) auch hier eine .Zwinger Verbindung* (?) nicht für unwahrscheinlich, wenngleich nicht mehr erkennbar. *) So Krieg v. H. , Militärarch. S. 239 und danach u. A. Schultz, Höf. Leben, £ Ami S. JO und Giemen, Tyroler Burgen S. 134. -) Die angeführten Beispiele sind nicht erschöpfend. Ihnen wären die beiden Manderscheid - «irr Eifel, Treis au der Mosel, Frankenberg in Bayern, die Burgen bei Frie^ach in Kärnten und r..4nrh<» andere hinzuzufügen. Vierundzwanzigstes Capitel. Rechtliche Verhältnisse besonders Mehrerer bezüglich einer Burg. Anlässe zum Mitbesitz einer Burg. Beispiele von Burgtheilungen durch Burgfrieden. Gauerb^chaften. Vertrags Verhältnisse derselben. Sonstige Rechtsverhältnisse. G. "ewissermassen das Gegentheil der vermeintlich nicht selten in einer Hand vereinigten zusammenhängenden „Burgengruppen* war das Miteigenthum Mehrerer an einer Burg. Mochten unsere Burgen durchaus der Regel nach als der befestigte Wohnsitz nur eines Burgherrn x) und seiner Familie gedacht und besonders bezüglich der Wohnräume nur dementsprechend angelegt sein, so trat doch im Laufe ihrer Geschichte vielfach ein Mitbesitz Mehrerer an denselben ein. Solcher Mitbesitz konnte zunächst veranlasst sein entweder durch die Ver- crbung einer Burg auf mehrere Miterben, oder aber durch Vertrag, beispiels- weise unter Bundesgenossen, die gemeinschaftlich eine Burg erobert hatten. Fehlt es im ersteren Falle auch nicht an Beispielen, dass mehrere Burgbesitzer mit ihren Familien in ungetheilten beschränkten Räumen längere Zeit einträchtig bei einander gewohnt haben2), so haben doch in der Regel Streitigkeiten über kurz oder lang zu einer Theilung der Burg geführt, welches dann zumeist die Errichtung weiterer selbständiger Wohnbauten innerhalb ihres Beringes zur Folge hatte3). ') Derselbe mochte nun voller Eigenthümer, nur Lehnsinhaber oder nur zur Hut der Yer „dritten Theiles* von Burgen angeführt. _ _^55_ _ Einige dementsprechend baulich ausgestaltete Burgen sind bereits im 22. Cap. S. 611 ff. besprochen worden. In der Regel wissen wir jedoch nur noch aus Urkunden, das heisst aus Theilungsverträgen, von der Theilung einzelner Burgen. Solche Vertrage sind des- halb von besonderem Interesse, weil uns nur in ihnen eine genaue Aufzählung der vormaligen Gebäulichkeiten etc. erhalten zu sein pflegt, wie denn auch manche minder einfache Burganlagc erst durch die Kenntniss derartiger Thcilungen ver- bindlich wird. Ein Beispiel biefet uns unter anderen die (1453 vorgenommene) Theilung «Iit Schwarzburg — einer Hofburg — zwischen Graf Heinrich XXVM. von N hwarzburg v. d. Arnstadter Linie und Graf Heinrich XXVII. v. d. Leutenberger Linie. Der Erstere erhielt dabei *) „den Theil rechts vom Eingang nämlich 1 . das k-ere Gemäuer, 2. das Schützenhaus, 3. die Stallung bis in die Küchenesse auf dem mittleren Thor, 4. die Hofstube sammt dem Uebergebäude, 5. das Kornhaus der innersten Burg und die Kemnate darüber, 6. die kleine Kammer auf der Treppe, «iie ins Kornhaus führt, 7. die neue Kemnate mit ihrem ganzen Umkreise, 8. die Vuijrfei bis an die Mauer, wo sie sich durch einen Bruch oben und unten aus ein- ander gegeben hatte, 9. den obersten Keller gegen die Voigtei, 10. den Keller über «i'-m Kornhause.u Heinrich XXVII. erhielt 1. den Theil links von dem Mauerstück bei dem Parkhause bis an das Mittelthor, 2. die Stallung bis an das Hospital, 3. das Henengemach, 4. die innere Burg mit den oberen und unteren Gemächern, 5. das Frauenzimmer, 6. den tiefen Keller gegen die Kapelle, 7. den Judenkeller, 8. die Harnisehkammer darüber, 9. die Dachung der grossen Kemnate. Gemeinschaftlich l»iielH*n Beiden 1. die Kapelle, 2. die Thore, die Thorstuben, die Thürme und TrepjH»n, 3. die Cisternc, 4. der Thiergarten, 5. das Backhaus, 6. das Malzhaus, 7. die Mühle, 8. das Musshaus und der Mittelboden über demselben, 9. der Zwinger •nid die Wehre. Wie hier, so blieben auch bei anderen Thcilungen einer Burg regelmässig diejenigen Zubehörungcn derselben, welche nur einmal vorhanden und zugleich j«*«Iein Mitbesitzer unentbehrlich waren — so besonders die Burgstrasse, Ring- iiu»ier, Thorhaus, Brunnen, Berchfrit und Kapelle - ungetheilt. Besonders dii -es fortgesetzte Miteigentum an wesentlichen Theilen der Burg machte dann W'ilere Vertragsbestimmungen nttthig. So wurde nach einem „Burgfrieden44 von Hatzfelden aus dem Jahre 1331 lliirg und umliegendes Feld durch eine durch die Burg gehende Linie getheilt. Da •nif der einen Hülfte noch keim» Kemnate war, sollte hier der betr. Ganerbe — Kraft — eine solche ebenso hoch, weit und lang und mit ebenso viel Fenstern und Erkern bauen, als die schon vorhandene Kemnate des anderen Theils. Wenn f« nier Kraft es wünsche, sollte das auf der andern Hallte liegende Pforthaus ab- vel.rochen und auf gemeinschaftliche Kosten auf der Grenzlinie aufgebaut werden. Nur gemeinschaftlich sollte geschehen: ein etwaiger Thurmbau, Erhöhung der Ring- mauer, Erhaltung des Burgwegs, der Brücke etc. 'j GotLsrhalk. liiltcrhurfpn IX, gns. 656 Ebenso wurde in einem 1421 über die Burg zu Vilbel von den Mit- besitzern geschlossenen Burgfrieden die Gebäude getheilt bis auf den Thurni, die Pforte, Brücke und Wege zur Burg. Ferner wurde bestimmt, dass zwei Thurm- hüter, 4 Wächter und ein Pförtner gemeinschaftlich unterhalten werden und jeder Ganerbe jährlich 20 Gulden zu baulichen Erhaltung der Burg zahlen sollte.1) Einen nicht uninteressanten Einblick endlich in die durch das gemeinschaft- liche Eigenlhum an einer Burg hervorgerufenen Verhältnisse und die dadurch ver- nothwendigten wiederholten Vereinbarungen bieten uns die über die alte Vogesen- burg Wasichenstein2) erhaltenen Urkunden.8) Hier wohnten zwei Stämme oder Linien des gleichnamigen Rittergeschlechts zunächst gemeinschaftlich in Frieden und Einigkeit bis für die mit der Zeit ver- größerten Familien der Raum zu enge wurde und dies zu einer Auseinander- setzung und dem Baue einer neuen Burg im Vorhofe der alten Anlass gab. Der Ritter Fritzmann v. Wasichenstein, des seligen Herrn Semans Sohn, besass nämlich u. A. den vierten Theil an dem Thurm auf der alten Burg und war zugleich be- rechtigt, aus der Cisterne, zu welcher ein gemeinsamer Weg führte, Wasser zu holen; dieselben Rechte hatten und genossen auch seine Vettern, Friedrich der Alte v. Wasichenstein nebst seinen drei Söhnen. Nun machte Fritzmann im Jahre 1299 aus dem Grunde: „daz ich rnd mine vettern deste gutlicher und frivntlicher mit einander lebetent," denselben den Vorschlag, den bisherigen gemeinschaftlichen Besitz aufzuheben und mit manchen Gebäuden und Räumen in der Veste einen zweckmässigen Tausch zu treffen. In Folge dessen überliess Fritzmann seinen Verwandten diejenigen Rechte, die er bisher andern Thurm, an der Cisterne auf dem Felsen, an dem Graben und an dem Wege gehabt hatte, wogegen ihm Letztere die an sein Haus im Vorhofe gren- zende Hofstatt, sammt der Cisterne und allem was sich sonst in der Hofstatt be- fand, bis dahin, wo noch jetzt ein Kreuz in den Felsen eingehauen ist, unter fol- genden besonderen Bedingungen einräumten: Kein Theil dürfe in dem Felsen de* andern graben, oder ein Loch darin machen, das dem Hause zu Schaden ge- reichen möge; dem Fritzmann und seinen Nachkommen sollte das Recht zu der alten Pforte im Vorhofe und zu dem Gebrauche des Weges zum Ein- und Aus- gange, wie von Alters her, vorbehalten bleiben, derselbe und die Seinen dürften jedoch kein Gebäude in der neuen Burg errichten, durch welches die alte Veste überbauet würde,4) auch gestand Fritzmann seinen Vettern die Befugniss und da> Recht zu, den Thurm in der alten Burg, gegen den Graben hin, nach ihrem ') Gottschalk, Burgen VIII, 81. *) Vgl. deren Beschreibung im 2. Theil. ■) Lehmann, Dreizehn Burgen (Strassburg 1878) S. 199 ff. *) „Ueberbauen* bedeutet hier überhöhen. Diese Bestimmung ist kennzeichnend für die Bedeutung, welche (vgl. S. 8) in jener Zeit Angriff und Vertheidigung von derHöhe herab hatten. Aehnliche Bestimmungen finden sich daher bei gemeinsamem Burgbesitz öfter. So musste (wie v. Cohausen, Bergfriede S. 13 aus Günther, Cod. Dipl. III 288 mittheilt) der mit einem Theile der Schmidtburg belehnte Wildgraf v. Kirburg sich verpflichten : „Auch ensollen wir noch unsere Erven den vorgenannten Tonn zu Smideburg nummer höher lotsen gemachen von Steinwerh wann drier getreotze (drei Stockwerke) hoch, der jeclich si ewelf Fuss hoch zu meisten und nit höher und darauf mögen wir setzen ein heim von holzwerk nit dann zu einem Gedeck." _ f>57 Willen und Gutdünken zu erhöhen, oder zu bauen, und endlich sollten sie und ihre Nachkommen befugt sein, in den Waldungen Fritzmanns das zu den Bürg- et »häuden nöthige Bauholz zu fällen. Um 1301 slarb dann der alte Ritter Friedrich v. Wasichenstein, und dessen drei Söhne Dieterich, Engelhart und Fritzmann scheinen über den väterlichen Nach- lass streitig geworden zu sein, wesshalb sie gutwillig und nach vorheriger Berathung mit ihren Freunden den Entschluss fassten, ihre gemeinsame untere (oder alte) Burg unter sich zu theilen, was auf folgende Weise geschah. Die von zwei Seiten zur Vfsle fuhrenden Wege nebst dem Thurme, der Cisterne und dem neuen Graben sollten in Gemeinschaft bleiben und gebraucht werden ; Engelhart fiel der an Fritz- nianns Vorhof grenzende Theil mit dem Mantel, der Cisterne und dem neuen Graben zu; würden aber die beiden Letzteren gereinigt oder ausgebessert, so müsse jeder Bruder den dritten Theil der Kosten tragen und bezahlen ; die Brüder Dieterich und Fritzmann erhielten hingegen zu ihrem Theil den Keller und das Haus im Vorhofe, die Kapelle hinter dem Thurme, den alten Graben, nebst dem Gärtchen bis an die Mauer. Ferner wurde bestimmt: Wohne jener Engelhart auf dem oberen Felsen, so dürfe er und sein Gesinde den neuen Weg benutzen, um Korn, Wasser, Holz u. dgl. hinaufbringen zu können; bewohne er aber jenen oberen Sitz nicht und wolle dennoch Nahrungsmittel hinauf bringen, so müsse dies ohne Störung für Dieterich und Fritzmann durch sein Gesinde auf dem alten Wege geschehen, wobei i«s jedoch den zwei Letzteren gestattet sein sollte, „tr porten zu sliessen, obe sie tro/fati." Würde indessen Engelhart aus seiner Wohnung auf dem Felsen, oder vielleicht ganz aus seiner väterlichen Veste verdrängt- werden, so dürfe er zu seiner Hülfe den neuen Weg gebrauchen, und endlich verpflichteten sich noch die drei Brüder durch einen gestabten Eid, sowohl die Burg als auch den Berg gemein- x'hafUich zu vertheidigen, auch nichts davon zu veräussern oder an Fremde gelangen zu lassen, und zwar bei Verlust ihres Antheils und dazu noch eine Busse von 100 Mark löthigen Silbers an die andern Theilhaber. Bei diesen Theilungen blieben, wie wir gesehen haben, immer noch ver- miedene Bestandteile der gesammten Burganlage im gemeinschaftlichen Besitz. Wh* mehreren Mitbesitzer waren also durch und in Bezug auf diese Burgtheile wahre Ganerben im eigentlichen ursprünglichen Wortsinne, das heisst nach altdeutschem Rier unter diesen mehreren auch die eigentliche Amtsführung alljährlich ab. Was nun •!ie Besoldung dieser Baumeister und die ihnen dafür obliegenden Leistungen betrifft, so musste in IfjtNtein der Amtmann für jährlich 40 Gulden einen Reisigen, einen gewappneten Knecht und <:n Pferd halten, während die Ganerben ausserdem auf ihre Kosten 16 Knechte, 6 Wächter u. s. w. !>.fiten. 1436 war daselbst der Mitganerbe Wilhelm von Staffel Amtmann und hatte gegen eine Be- eidung von 250 Gulden 11 wehrhafte Männer und eine Magd zu unterhalten. Amtmann Waller • ••ii Heifenberg übernahm 1449 dieselbe Verpflichtung für 200 Gulden. 1452 wurde dem Hau- (i ti>ter der Stecket bürg U.A. auferlegt, 4 Fuder Wein oder Bier zu kaufen und Sorge zu tragen, 1««* daran kein Abgang entstehe. a) Wenn so gerade bei den Ganerben bürgen besonders für einen stets guten Verteidigungs- zustand der Burg Sorge getragen war, so Ist es gewiss verfehlt, wenn v. Kssewein, Kricgsbauk. S. Hü (bezüglich der Burg Eltz) bemerkt: .Schon die Thatsache, dass die Burg nicht in einer Hand t*-* einigt war, sondern in den Händen verschiedener Besitzer lag, lässt es t>egreiflich scheinen, das* f.":r die Befestigung, die doch auf gemeinschaftliche Kosten hätte erhalten werden müssen, schon früh- zeitig nichts mehr geschah und dass sie bis auf geringe Beste verschwand.* Nur durch Unkenntnis* der hei Ganerhenhurgcn regelmässig üblichen Besitz- und Ver- ''ig«\crhältni*se Ist es ferner zu erklären, wenn dersell* weiterhin allgemein l>emerkt, wenn einer •l«r lianerben etwa einer Stadt .abgesagt", halte diese hei ihrem Kriegszuge gegen die Burg «alle Operationen sorgfältig auf den Antheil der Burg lieschränkcn müssen, der dem Feinde gehörte, mit ttfMiem «e in regelrecht angesagter Fehde lebte. Hatte sie al>er etwa den Theil gestürmt, der .hrefii Feinde gehörte, so konnte dieser schliesslich doch noch immer durch den Antheil eines 660 Zu den nothwendigen Bestimmungen des Vertrages gehörte auch die Fest- setzung des Gebietes, für welches derselbe gelten sollte1) und dieser befriedete Bezirk erhielt danach selbst die Bezeichnung „Burgfrieden44. Eine fernere abge- leitete Bedeutung desselben Wortes endlich ging auf den Zustand des Friedens innerhalb dieses Bezirkes, ein Zustand, dessen Verletzung (Bruch) besonders ge- ahndet wurde, aus demselben Gesichtspunkte etwa, aus welchem das heutige Straf- recht das Vergehen des „Hausfriedensbruches44 enthält. 2) Zahlreiche Bestimmungen handeln regelmässig von den Strafen, die auf leichtere oder schwerere Fälle des Burgfriedensbruches gesetzt sind.3) — Ein der Ganerbschaft einigermassen verwandtes Verhältniss: ein rechtliches Verhältniss Mehrerer zu einer Burg mit oder ohne Wohnsitz auf derselben, aber wohl immer mit der Verpflichtung zu ihrer Verteidigung, konnte auch durch das „Burglehen44 geschaffen werden.4) Ein rechtliches Verhältniss bestand hier jedoch zunächst nur Seitens der einzelnen Lehensinhaber mit und zu dem Lehnsherren. — Auch wenn die gesammte Burg Einem oder Mehreren zu Lehen (vgl. da- rüber S. 19 f.) oder aber, was häufig vorkam, einem Gläubiger als wiedereinlös- bares Pfand eingeräumt war, pflegte sich der Eigenthümer vorzubehalten, dass die- selbe ihm als „offenes Haus44 verbleibe, d. h. dass er dieselbe nötigenfalls als Feste gegen seine Feinde benutzen dürfe.6) 1480 belegte Abt Ulrich von St. Gallen anderen Ganerben entkommen.* Wie gezeigt, blieben selbst bei den ausnahmweise Artlich getheBten Burgen die Gesammtbefestigungsbauten, gegen welche der Feind zunächst seinen Angriff richten musste, allen Ganerben gemeinsam und überdies musste ein Angriff auf die Burg auch von diesen gemeinsam abgewehrt werden, gleichviel, wodurch er veranlasst worden war. ') So sollte der 1320 Ober die hessische Burg Falkenberg errichtete Burgfrieden soweit gehen „als der Hain des Schlosses von Alters her gewendet", und der Burgfrieden von 1472 über Stolzenberg, Sooden, Saalmünster und Hausen von jedem dieser Orte soweit reichen, als man mit einer Windenarmbrust von 4 Gulden Werth schiessen könne. In anderen Fällen wurde die Grenze von Punkt zu Punkt festgestellt. f) Diese abgeleitete Wortbedeutung geht u. A. hervor aas Bestimmungen des in vorder Anmerkung genannten Burgfriedens von Falkenberg, wonach, wenn der Feind eines Ganerben zu einem anderen Ganerben kommt, „der soll Frieden haben im Burgfrieden und ungehindert fortreiten." „Ebenso soll der Frieden haben, der sich in den Burgfrieden flüchtet auf Gnade.14 s) Burgfrieden von Haune 1496: Wer den andern Ganerben beleidigt oder ihn einen Lügner heisst, soll in Fulda, Hersfeld oder Vach einen Monat lang jede Nacht verweilen, dann nach Haune heimreiten und Busse thun. — Falkenstein 1453: Ermordet ein Ganerbe den andern, so verliert der Mörder seinen Antheil an der Burg, verwundet er ihn nur, so muss er mit einem Knecht und zwei reisigen Pferden in Frankfurt oder Mainz in einer Herberge ein halbes Jahr einreiten und den Verwundeten entschädigen, schlägt oder schimpft er ihn, so dauert das Einreiten wie bei Haune einen Monat. — Falkenberg 1320: Böse Worte eines Ganerben sollten mit 20, Wunden mit 101) Mark Silber gebüsst werden. Wer aber Todtschlag begeht, verliert seinen Antheil an der Bury. Böse Worte eines Knechts zu einem andern soll jener dem Herrn mit 10, Wunden mit 20, Todt- schlag mit 100 Mark Silber büssen. — Auch wegen Verhütung der Unzucht unter dem Gesinik wurden u. A. in einem Burgfrieden von Hatzfeld a. d. J. 1545 Bestimmungen getroffen. 4) So hatten J378 in Königstein im Taunus Burglehen: Heinrich v. Bernbach und Gerhard v. Heftersheim, Edelknecht, je 8 Pfund Heller, Henne v. Hanewisel und Anselm v. Howisel je 2 Mark Geldes, Heinrich v. Brenbach 7 und Georg v. Kungestein 8 Mark. ') Abgesehen von diesem 'Vorbehalt des „offenen Hauses k, bot die Belehnung mit einer Burg nichts von dem sonstigen Lehnswesen — so bezüglich des Afterlehens, des Heimfalles etc. — Abweichendes. 661_ die Erklärung, was ein „Burgsäss" sei mit dem Beispiel von Rosenberg, wo ihm „zum Gezeugniss, dass diese des Abtes offenes Haus sei, Rudolf v. Munprat des Nachts, so er da zugebracht, den Schlüssel der Burg unter das Haupt gelegt.441) Die Bezeichnung Burcsez (Burgsitz) wurde jedoch auch ohne diese besondere Be- deutung von einer Burg überhaupt gebraucht. Noch geringer waren natürlich die dinglichen Ansprüche bezüglich der Burg (hier Jura in re aliena) Seitens derer, denen eine solche von Klöstern, Städten, l^andesherrcn u. s. w. nur zur Hut anvertraut war. So wurde, als 1420 von der Abtei St. Gallen dem Hainin Vischer die Burghut von Iberg übertragen wurde, bestimmt, er solle mit gewissen Ausnahmen — so der Fastnachthüner — „aUi nätz vnd gncter so zu derselben Vesten gehöretU invmen." Dagegen hatte er aber ±7 Pfund Pfennige jährlich an die Abtei abzugeben. Im Uebrigen musste er „selb dritt tnanltutfter lüt vff derselben vesten wonhafft vnd alli nacht sien vnd dar zu «inen nac/tfwäc/Uer Italien . . . vnd derselben manhafften lüt soll allweg zu dem vnynsten ainer tags vff derselbeti vesten sien." ') Xaef, Mtfcrpt. Bd. III, S. 67. Zweiter Theil. Burgen-Lexikon. Vorbemerkungen. Ein Werk, welches die Kenntniss des Burgbaues innerhalb des deutschen Sprachgebietes vermitteln soll, würde nicht vollständig sein ohne ein beschreibendes Verzeichnis» der bezüglichen innerhalb dieses Gebietes noch in nennenswerthen Risten vorhandenen Bauten. Was in diesem „Burgenlexikon44 geboten werden soll und inwiefern dasselbe mit dem ersten, systematischen Theile in Zusammenhang "lebt, ist bereits in der „Einleitung44 des Buches gesagt. Was die genaueren, dabei einzuhaltenden Grenzen betrifft, so haben von dm Burgruinen der Regel nach diejenigen nicht mehr berücksichtigt werden sollen, von welchen ausser Gräben nur noch etwa ganz formlose Trümmerhaufen übrig ge- blieben sind und die daher kaum noch von allgemeinerem Interesse sein können. I>ie älteren, nicht zu den Burgen im engeren Sinne gehörenden, nur aus Erd werken ^ler Trockenmauern bestehenden Befestigungsanlagen waren gleichfalls nicht auf- zunehmen. Dasselbe gilt andrerseits von den nach dem Ende der eigentlichen Burgen- zrit — um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts — neu begründeten Schlössern, soweit dieselben nicht sehr ausnahmsweise noch wesentlich als Wehr- bauten erscheinen.1) Was ferner diese Grenzlinie gegen die neuere Zeit betrifft, so sind von den wohlerhaltenen Burgen, welche, immer bewohnt, später wesentliche bauliche Aende- runden erfahren haben, durch eine scharfe Grenze nicht geschieden die Schlösser der Renaissance- und späteren Zeit, welche derart mit theilweiser Benutzung älterer Kurgbauten errichtet wurden, dass von letzteren beachtenswerthe Theile, besonders Thürme, nicht erhalten blieben. Die Bauwerke der letzteren Art waren in das Burgen lexikon nicht mehr aufzunehmen, doch muss ich dahingestellt sein lassen, <»b die bei der Unzulänglichkeit der meisten Quellen schwer erkennbare Grenzlinie immer richtig gefunden, bzw. eine annähernde Vollzähligkeit der vielen hienach i;«K'h etwa in Betracht kommenden Baulichkeiten erreicht ist. Das Interesse, welches sie für unsere „Burgenkunde11 bieten, kann übrigens auch nur ein unter- geordneteres sein. — ') Es beruht mithin nicht auf eiiiem Ucliersehen, wenn z. B. da* 1578 erbaute Schi«** V'lthurns in Tirol sich hier nicht erwähnt linde t. G6(> Bei dieser, die Arbeitskraft eines Einzelnen ohnehin fast erschöpfenden Aufgabe habe ich von Special forschungen bezuglich der einzelnen Burgreste allein für dieses Lexikon der Regel nach durchaus absehen, mich vielmehr darauf be- schranken müssen, die zuverlässigsten Quellenwerke, soweit sie mir erreichbar waren, zu benutzen. In vereinzelten Fällen mag ein nach meiner schon älteren Quelle als noch erhaltenes Schloss bezeichneter Bau inzwischen Ruine geworden, eine damalige Ruine seitdem wieder ausgebaut oder aber auch vollends beseitigt worden sein. Auch die sonst sorgfältig ausgearbeiteten Reisehandbücher unserer Zeit sind in diesem Punkte oft wenig zuverlässig und genau; wird doch in denselben nicht selten mit dem Worte „Schloss" ebenso ein modernes Roccocoschlösschen als ein verwitterter Burgrest bezeichnet, von den abenteuerlichsten Angaben über das hohe Alter zahlreicher Burgen zu geschweigen. — Bei den einzelnen Artikeln ist folgende Ordnung beobachtet worden: Auf eine allgemeine Characterisirung des Bauwerkes folgt die Angabe der Lage, dann diejenige der erwähnenswerthen vorhandenen Bauten, event. mit kurzer Beschreibung, etwaige Verweisung auf die Stellen des ersten Theiles, an welchen die Burg be- handelt wurde, dann in eckigen Klammern ihre Geschichte und zuletzt die vor- handene Literatur (einzeln durch Semikolons von einander getrennt). Im Einzelnen ist hiezu Nachstehendes zu bemerken: Die Angaben über die Lage pflegen bei älteren Burgbeschreibungen wie auch bei den neueren Kunst- und Alterlhumsinventarien an Genauigkeit ungemein zu wünschen übrig zu lassen. Den praktischen Zweck einer brauchbaren Weg- weisung in den Vordergrund stellend, habe ich die Mühe nicht gescheut (anstatt der üblichen Angabe des Kreises, Amtsbezirkes oder dgl.), soweit thunlich, den nächstgelegenen Ort, die nächste Bahnstation und Richtung und Entfernung von da aus zu bestimmen. Die Angabe des Staates oder der Provinz konnte in den Fällen erspart werden, wo solches aus dem Titel einer am Schlüsse angeführten Quellen- schrift (z. B. „Koch, Württbg. Burgen0) sich ohnehin ergab* Bezüglich der Geschichte einer Burg sind, wenn überhaupt, in der Regel nur die Namen ihrer auf einander folgenden Besitzer bekannt. Daher sind diese hier (in der eckigen Klammer) ohne weiteren Zusatz angeführt — der am Schlüsse hinter einem Semikolon stehende ist der gegenwärtige — u. zw. musste ich mich bei dem bezüglich vieler Burgen sehr häufigen Besitzwechsel auf die wesentlichsten Angaben beschränken. „Gin.* oder „Eigner Adel" bedeutet da, dass die Burg von einer Familie bewohnt wurde, welche von derselben ihren Namen annahm. Die bei der Literaturangabe häufiger angeführten Schriften sind nicht mit ihrem vollständigen Titel etc. angegeben. Derselbe ist in dem bezüglichen Ver- zeichnisse der „Einleitung" nachzusehen. Bei der Massenhaftigkeit des so zu erledigenden Materials — es handelt sich um ungefähr dreitausend Burgreste — war, um das Buch nicht übermässig anschwellen zu lassen, äusserste Raumersparniss geboten. Zu dem Zweck musste ausser möglichster Kürze des Ausdruckes selbst unter Weglassen alles als nicht wesentlich Erscheinenden auch noch von der Wortabkürzung ein ausgedehnter Ge- brauch gemacht werden. Letzteres war hier indessen umsomehr anwendbar, als die einzelnen Artikel bei ihrer Gleichartigkeit sich in einer nur . beschränkten Zahl von Wörtern bewegen und dieser Theil des Werkes ja auch nur zum gelegent- lichen Nachschlagen einzelner Artikel bestimmt ist. Es sind jedoch keine Ab- _ (>G7 kurzungen angewendet, die ein mit der Sache cinigermassen Vertrauter nicht auch ohne* besondere Erklärung verstehen wird. Das nachstehende Verzeichniss derselben dürfte ziemlich erschöpfend sein: a. (alt), Abb. (Abbildung), abgebr. (abgebrochen), Ans. (Ansicht), Bclill. IVrchfrit), bew. (bewohnt, vor „Berg" u. dgl. = bewaldet), Bg. (Burg), bzw. (be- ziehungsweise, respective), ca. (circa, ungefähr), Df. (Dorf), Dm. (Durchmesser), e. ein, eine etc), erh. (erhalten), erob. (erobert), F. (Fenster), Fl. (Flecken, Markt), (leb. (Gebäude), gen. (genannt d. h. urkundlich), ger. (gering), gew. (gewölbt od. Ge- wölbe), gln. (gleichnamig), gr. (gross), Gr. (Graben), Grdr. (Grundriss), h. (hoch, hohe etc.), isol. (isolirt), kl. (klein), l.W. (lichte Weite), M. (Mauer, bei Entfernungen: Meile), Mth. (Thurm in der Ringmauer), Mtr. (Treppe in der Mauerdicke), m. (mit), n. (nördlich), ö. (östlich.), Qu. (Quader), r. (rund, bei Flössen: rechts), R. (Ruine), rb. (rundbogig), s. (südlich, bei Verweisungen = siehe), Schi. (Schloss), spb. (spitz- lHi?ig), St. (Stadt, bei Entfernungen: Stunde), Stat. (Eisenbahnstation), Steh. (Städt- chen), Th. (Thurm), unbed. (unbedeutend), unw. (unweit, weitere Entfernung als „bei"), verbr. (durch Brand zerstört), w. (westlich), W. (Wasser), whgest. (wieder- hergestellt), zerst. (zerstört, Zerstörung), zw. (zwischen), Zw. (Zwinger).1) Hiedurch ist es ermöglicht worden, in wenigen Zeilen mehr wesentliche Angaben sachlichen Inhaltes zu bringen, als besonders bei unseren älteren Burg- U-schreibungen oll auf ebensoviel Seiten enthalten sind. In besonderem Masse gilt •las von den zahlreichen Burgen, deren Beschreibung durch Verwesung auf bezüg- li« he Stellen des ersten Theiles vervollständigt werden konnte. In Betreff der dort in Einzelheiten oder ihrer Gesammtheil nach behandelten Burgen ist somit das Lexikon zugleich ein Theil des Registers. Die Auffindung der Namen auf den angeführten Seiten ist durch gesperrten Druck erleichtert. Die Burgnamen und ihre Schreibweise stehen, wenn auch nicht mehr in älinliehem Masse wie im Mittelalter selbst (vgl. S. !W), auch heute vielfach noch nieht fest, und es ist das — der häufigen besonderen Verweisungen ungeachtet -- Ui Aufsuchung der Namen wohl zu beachten. So sind zunächst die Vorsilben II» A-, Hohen-, Höh- und Nieder-, wie Alt-, Alten und Nett-, Neuen- bei den bezüg- ii« heu Namen nicht immer allgemein gebräuchlich und daher diese eventuell auch unter den betreffenden Stammwörtern (z. B. „Alt-Falkensteitf * unter „Falkenstein44) im Michen. Ferner werden ähnlich lautende Vokale (wie * und y, e und ä, e und ö, '" und ei) ebenso neben einander gebraucht wie harte und weiche Consonanten, » infache und verdoppelte Buchstaben, e und A als Dehnungszeichen hinzugefugt oder i.i« ht. Aus Bärenstein wird Pernstein, aus Geyersbery Gierspery, aus = er/»*, be- sonders im Oesterreichischen = eyy, aus ranh in der Schweiz räch, und vor Allem Milien von den Endsilben bery oder bttry (daneben selbst stein und fels) zumeist nullt fest. Es ist hienach erklärlich, wenn die Namen derselben Burgen auch im ersten und im zweiten Theile dieses Buches nicht immer genau übereinstimmen. 1 Es braucht kaum Im» merkt zu werden, da>s die>e AbkOrzungfii auch unter sieb oder mit .•l»4rwi unverkürzten Wörtern verbunden sind, z. B. Hinein., Mrest., Spbf., Whp., no„ sw. ete. Aarwaugeu. Bgrest. bei gln. St. an d. Aare, Gant. Bern. Gr. 4eck. Bchft. aus Buckelqu. m. späterem Satteldach u. angebauten neueren Geb. Aus. bei Wagner, Bgen. der Schweiz. Aasen. Df. nö. Donaueschingen, Sudbaden. Im 13. u. 14. Jhdt. eigner Adel, „von dessen Burg der auf einem Bergvorspr. gegen Heiden- hofen freigelegene, zieml. geräumige Burgstall erhalten ist*. Kunstdenkm. d. Ghzt. Baden, Bd. II S. 4. • Abbaeh s. Heinrichsburg. Abenberg. St. w. Stat. Roth (Nflrnbg.-Ingol- stadt) m. a. Schi. (Marienburg), dessen untere Theile aus d. 11. u. 12. Jhdt. Ans. bei Still- fried, Alterth. d. Hauses Hohenzollern. Abensberg. Stat. (Regensburg - Ingolstadt. ) A. Schi. m. Kap. St. Nicolas. [Vormals gln. Grafen. Im 30j. Kr. zumeist zerst] Stumpf, Bayern 226. Aehalm. R. auf d. 712 m h. gln. Bergkegel, ö. bei Reutlingen. Die Werke des Burgeinganges, die d. Bergrand einfassende Ringm., Keller u. verschüttete Gisterne im etw. höheren inneren Burghof noch erkennbar. 4eck. , besteigbarer Bchft. [Gln. Grafen, jetzt der König.] Schön- huth III.; Gagler, Histor. Denkwdgkten. Reutl. 1840; Gratianus, Gesch. 2 Bde.; Gottschalk, Burgen IV 229. Adelebsen. Fl. am Fusse des Solling, zw. Göttingen u. Uslar, von jedem 3 Meilen entfernt. Reste zweier Bgen., deren eine bewohnbar er- neuert ist. Thl. 1 S. 36. [Stammsitz der da- neben wohnenden gln. Farn.] Sonne, Beschr. d. Kgr. Hannover. Adelsberg. Maler. R. bei gln. Stat. (Graz- Triest). ' Adolfeeck. Ger. R., gln. Df. 2 Kil. nö. Langenschwalbach. Nur Reste einzelner Mauern auf e. niedrigen Felsen. Ausserhalb des Wall- grabens 2 Ringm. m. Then. Thl. 1 S. 95, 111, 312, 563 Anm. 1. [1355 v. Adolf I. v. Nassau- Idstein erb., 1631 bis auf den Bchft. erhalten. Im 30j. Kr. zerst.] Abb. bei Merian, Hessen. Gesch. in Nass. Annalen 3, 1, 63 IT.; Baudenkm. d. Rbz. Wiesbaden 2. Aebtisberg (Etschbg., Elpersbg.). L'nbed., eint'. R. auf e. Hügel bei Abtwyl, 3 km v. Stat. Winklen (St. Gallen-Zürich). [1170 gen.] Naef, Mscrpt. II. Aggstein. Wohlerh. R. ,/t St. nö. A&v bach am r. Donauufer, % St. über gm. Df. Die Hptbg., zu welcher zwei mit Felsen und hohen Mauern umgebene Vorburgen hinauffahren, auf steil zum Strom abfallenden hohen Felsen. Wohlerh. R. mit Brunnen, Cisterne, Kapelle, Yerlie&en. Köche u. Keller. Kleine Bauten bis 17. Jbdt>. Thl. 1 S. 19. [Von den Kuenringern wahrsch. im 12. Jhdt erb., 1429 von den Schreck von Walde neu hergestellt. Als stetes Raubo&t wiederholt v. d. Landesfürsten erstürmt; Graf Beroldingen.] Ans. Rabl, 111. Führer durch Niederösterr. Wien 1883; Oesterr. in W. u. B. Bd. 4, 67 u. 289 m. Ans. u. Grdr.; Top. v. Niederöstr. Ad(e)lmansteln (Adlstein). R. w. R. Siegen- stein, Bayer. Wald. [Noch 1585 den Zenger ge- hörig.] Bavaria II 1. Aha. R. der untern Burg von Samen, SUL Luzern-Meiringen. Bchft. erhalten. Ahrburg s. Altenahr. Ahrensburg. Zieml. umfängl. R. im Walde. r/a Std. von Frankenhausen (s. des Kyfhauxr). Wirthsch. Ahrenthal. Ger. R. neben neuem Schi. (Wbg.) im Thal des Herrenbaches 3 km s*. Stat. Sinzig (Goblenz-Bonn). Stampf e. Rths. [1333 v. v. Sinzig erb.; seit 1785 Graf Spee- Düsseldorf.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 36. Aichach. Halbr. bei Stat. Oswald, V* &. sw. Kastelruth (gln. Stat. der Brennerbahn) aot der Höhe gelegen. [Lehen d. Bisth. Brixen. bb 1386 eigner Adel, seit 1750 Frh. v. Giofanelli.) Staffier, Tirol II 1042. AlchbUhel. A. Schi, auf e. Felshügel ifl gln. Df., 4 km. nö. Stat. Klein-Wolkersdorf (Semmeringb.). [U.Jhdt., 1657— 1818 Graf Hoy*: Frh. v. Waldbott-Bassenheim. Jetzt whge^.l Topogr. v. Niederöstr. Aleheiberg. Ger. R. bei gln. Df. an <3. Donau. Jagstkr. Wtbg. [Gln. Grafen; Staate eigenthum.) Alehlberg. R. n. Stat. Föderlach (Klagenfut Villach) Kärnten. [Stammsitz der Kbevenhüllerl l 669 AM* -- EinAd. AbUlff. lTnbcd. R.} gln. Stat. (Horh-Rott- nti)). Denkm. d. Altths. in Wthg. Alteek — Geroldseck 2. Alfereehtefcerg. A. Schi., gln. Df. an d. ifrlach V» St. n. Stat. Loosdorf (St. PAlten- Linz). Viereckbau v. 1581 um alten im Mauer- werk erhaltenen näheren Bau. [12. Jhdt. v. Perge; seit 1863 Fürstin Auersperg.] Lotz, Kunst- top. II; Topogr. v. Niederöstr. 2. A. Schi. gln. Df. an d. Krems, 12 km nw. Durrenstein an d. I)onau, m. neueren Zubauten. [14. Jhdt. v. NVudegg; Frhr. v. Lempruch.] Topogr. v. NiederAstr. Albreefcteburg s. Heissen. Aldimges. R., gln. Df. m. Schi. v. 1580 am I. Neckarufer. 6 km so. Ludwigsburg. [1278—1746 Lehenbesitz der v. Kalten thal.J Kgr. Wtbg. III 175. Allerketa. R. eines ,Bergschlosfes", gln. IK. in (1. WArnitz, l'/t St. A. "NArdlingen. (Eisen- !i,mn, Top. Lex. v. Bayern.) AllMth. Spärl. K. hoch auf r. Sehlüchtufer, anw. Witznauermühle. [1150 eigner Adel. Früh- zeitig verfallen.] Ghzth. Baden 772; Kunstd. d. «ihzthms. Baden III 3. Allstedt. Ghzl. Weimarisches Schloss, gln. ^t rmflLngl. unregelm. Anlage. Das vordere StIiIos* mit altem 4eck. Thorthurm ist mit dem hinteren, einen Hof umschliessenden durch hoch- luvende Brücke verb. In späteren Bauten wenige I'.t-te 15. Jhdts. 979 kaiserl. Pfalz. (Bau- u. kuit«tdeiikm. Tlnlringens XIII 256—75 mit Grdr. u. Abb.) Alpeek. R. \ M. nö. Ulm. Zwei The. ■ Im span. Successionskr. verbr.; Staatseigen th.] Iircikm. d. Altths. in Wthg. 2. — Geroldseck 2. Abtaeher Sehlow = Bickenbach. Abberg. Bg. 1 M. sA. Steinau. Kap. 1513 ft-Ht»ilit (Landau» Hess. Bgen.) Alt*. Die Namen mit dieser Vorsilbe sind, •In «1er Gebrauch der letzteren vielfach nicht f^Uteht. auch ohne dieselbe an lietreffender stelle zu suchen, z. B. Alt-Falkenstein unter fr alken>tein. Altbau Am besten überall die Ringm. m. Tli regten erb.. Hausteinfragmente. (1156 Raugr. ». Boimeneburg, 1475 an Pfalzgr. Friedr. I. verk., 14*2 schon theils R. Viel Besitz Wechsel. Wahnebeinl. 1689 v. d. Franz. zerst.] Gott- schalk IV; Stolberg, Mscrpt.; Naher, Burgen d. Rheinpfalz m. Grdr. Altbltsch. Ger. R. auf dem Schlossberg l>oi Lemberg, 7 km s. Bitsch, Lothringen. [Vorm. v. Lemberg, angebl. 14. Jhdt zerst.] Kunst- u. Alterth. in Elsass-tatfir. HI 257. Altbodman. Wohlerh. R. auf bew. Ufer des Teberliiiger Sees bei Bodman. Baden. Thl. 1 S. 11 Anm. 4, 13, 147, 277, 374, 376, 473, 479, 483. [Von Anfang an Frh. v. B., 1499 durch die Schweizer beschädigt.] Ghzth. Baden. 7S8; Zimmerische Chronik I 297; Schriften d. Boden- see Vereins 1891. Altcüli = Oberciili. Altebarg bei Arnsberg. Westfalen. Tbl. 1 S. 121. 2. — Altenburg 10. Alterns = Hohenems. Altenahr (Are, Ahrburg). Umfftngl. R. Höchst malerisch auf e. Felsenriff bei Altenahr, Rbz. Coblenz. Ueber viel tiefer liegende, d. alten Bgweg sperrende Vorbg. s. Thl. 1 S. 203. Der vordere, untere Thl. der langgestreckten oberen Bg. durch Erweiterungsbauten etwa 17. Jhdts. u. neuere Rebculturen sehr zerstört. Ziem!, erhalt. Baurest der dreischiff. Kap. An d. südl. Ringm. 3stöck. Wohngeb. mit Kaminen. Auf d. höchsten (Ost-) Spitze stand d. Bchfl. , jetzt Aussich U- tempel. Mehrfach Spb. [1167 v. Are gen., seit 1246 erzbischAfl. Kölnisch, 1347 u. 1421 ver- stärkt, mehrfach vergebt, belagert, 1690 nach 9monatl. Belagerung v. d. Franz. erobert. Als Sitz v. Marodeurs 1714 geschleift; Privatbes.| j Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. (loblenz S. 4l»; Barsch, Eifel I 474 ; Stolberg Mscr. Alteuburg. R. bei Df. Strausberg, Schwarz- burg, s. Kirchberg. 2. = Falkenstein 8. &• R. 2 km oberhalb Bamberg. Hohe Futterm., Thor- geb., Brunnen, r. Bchft. m. dünnerem C Iherllieil (1729 whgest.), 1834 whgest. Kap. m. a. Grab- steinen u. Glasmalerei. Thl. 1 S. 230 Anm. 1. [Angebl. im 10. Jhdt. Sitz d. Grafen v. ßaben- berg. 1208 hier Kaiser Philipp v. Schw. v. Otto v. Wittelslmch ermordet. Seit 1251 Bisthum Bamberg. Nach Eroberg. 1430 durch die Hus- siten, u. um 1500 Neubauten. 1553 zerst. Privatbes. Wirthsch.] Stumpf, Bayern 556 m. Ans. 4* R. 4 km s. Felsberg (Stat. Gensungen, Marburg-Cassel) auf e. Basaltfels über gln. Dorf. Von 2 Wohngeb. nur noch d. Erdgeschoss, r. Bchft. 18X8 erb., liest eigbar» Mauern m. Scharten. [Gründung wohl II. Jhdts. , im 15. Jhdt. er- neuert u. „der Mantel um d Bg. gebaut11. 1526 u. 1631 verwüstet. Seit Jhdten. die v. Boyneburg.] Landau, Bgen. II m. Ans.; Haudenkm. im Rbz. ('.ansei 5. ">. R. bei Üherbürg, 1 M. nA. Beilehgriess im Altmühlth. [Bis 1321 gräfl. Hirschbergische Schenken.] 6. Nicht bed. R. l>ei 670 Neuburg a. Donau (Stat. Ingolstadt-Donauwörth), Bayern. 7. Gor. R., die sogen, alte Veste bei Zirodorf. 7« St. sw. Fürth. [1388 v. d. Nürn- bergern zerst., 4eck. Th. 1832 neu erb.] Stumpf, Bayern 74G m. Ans. S. R. auf bew. Höhe, gln. Di". G km sw. Hörn, n. unw. des Kampflusses. Topogr. v. Niederöstr. 9. = Oedenburg. 10. (Oberburg.) R. über Stat. Cobern (Moselbahn). 4 eck. Bchft. m. Rest der Ringm. u. die 1840 whgest. Matthiaskap. Till. 1 S. 111, 234, 557. [Ende 11. Jhdts. eigner Adel, später Erzbisth. Trier. 1G89 zerst.; Staatseigen th] Bau- u. Kunst - denkm. d. Rbz. Coblenz 13« ff. 11. Zerf. R. neben Bg. Wart s. R. Sigmundskron. [13. Jhdt. Graf Eppan, jetzt Graf Khuen.J Staffier, Tirol II 81T>. 12. Ger. R. im Oberamt Tübingen. (Denkm. d. Altths. in Wtbg. 13. R. auf bew. Höhe neben gln. Benediktinerstift, 5 km sw. Hörn, n. des Kampflusses. (Topogr. v Niederost.) 14. Unbed. R. auf e. Berge bei Alterode 9 km w. Hettstedt. 1 1*284. gln. Adel als Anhaltische Va- sallen.) Bau- u. Kunstdenkm. d. Prov Sachsen 18 S. 6. Alteiikliugtn. Bew. a. Schi. unw. Thur, Oant. Thurgau. Zwei hohe u. geräumige Wohngeh. mit Treppengiebeln u. Eckthen. m. Zwiebeldach. Kap. [Bis 1380 Sitz der v. Klingen, aus deren Farn, die hl. Wiborad u. Minnesänger Wralter v. Kl. hier geboren. Geh. noch den v. Zollikofer, die es 1586 an Stelle der abgebr. alteren Bg. erbauten.] Johanniterwochenbl. Balley Brandenbg. 1881 Nr. 21 ; Abb. in Wagner, Ans. v. Bgen. der Schweiz. Altenmarkt. R. über gln. Ort auf dem Schlos-oerge. 10 km v. Stat. Unterdrauburg (Marbg.-Lienz). Oesterreich. Pankratiuskap. [1511 verbr. Stammsitz der Fürsten v. Windischgrätz.] Unw. d. Steh. Windischgräz. Alteiisteigr. Gr. R. bei Stat. Pfaffendorf (Breitengüsbach - Maroldsweisach), Unterfranken. Tbl. 1 S. 35. Altenstehu Sehr umfängl., gut erhalt. R. auf h. Bergnase im Baunachgrund bei gln. Ort, 21/« M. sw. Coburg. Unterfranken. Hinter d. Zugbrücke Thor v. 2 Then. m. Scharten flankirt. Ringm. m. Then. u. Kragsteinen, auf welchen noch Plattenbedeckung. Thalwärts grossartige Grundmauern u. weite Ueberspannung von Fels- spalten. Vom Bchft. nur 1 Seite (m. Buckelquader) erhalt. R. der interess. spätgoth. Kap., über Ge- wölben, erb., u. v. Gebäuden m. Wrölbg. u. goth Fenstern. Tbl. 1 S. 111, 31G, 340. [Als Bam- bergisches Lehen Sitz der Stein zum Altenstein, bis 1703 v. denselben, zeitweise v. 7 Familien bew. Im Bauernkr. zerst.J Stolberg, Mscrpt. ; Gottschalk, Bgen. V; Bavaria IV 1. 470; Stumpf, Bayern 821 m. Ans. 2. R. gln. Df. Hoch über d. Angenbachthal unw. Mamhach südl. Schwarzv. [Sitz der Ritter vom Steine, Vögle des Stifte- Säckingen, im 14. Jhdt. an die v. Schönau ver- erbt.] Ghzth. Baden 772, Schnars Schwarzw.- Führer S. 301. 3. Halb-R. 7 km nö. Allen- dorf bei Asbach. Als 1 and gräfliche Bg. kurz vor 1329 neu erb. Die ältesten Theile der jetzigen R.„ darunter d. Kap., anscheinend vom Neubau nach 1438. 3 stock. Wohngeb. m. .V dicker M. aus 1620, jetzt Försterwolmg. Kein Th. Staat- eigenth. Bau denkm. d. Rbz. Gassei; Landau. Burgen II 3 ff. 4. Spärl. R. hinter d. «in. Kr burger Lustschi. unw. Bad Liebenstein. [AnsreR sehr alt. Nach Zerst. im Bauernkr. neu erb.. 1733 durch Brandstiftg. zerst.] Srhwerdt, Thü- ringen 542 f. S. Ger. R. auf e. Felsen bei Aicha. Mittelfranken. Niedrige Mauerreste. Ku^er. Altmülalp 147. Altenthan. R. w. R. Siegenstein. Bayer. Wald. [1149 gen., 30j. Kr. zerst.] AI ten trudln gen. Df. bei Stat. Wa*sertni- dingen (Nördlingen -Pleinfeld). Dabei R. uVr Stammbg. der Grafen Truhendingen. [14. Jhlt. v. Oettingen.] Stumpf, Bayern 767. Altcnwied (vgl. Altwied). Halbr., gln. Df. (Oberaltwied) am Wiedfl. 10 km nö. Stat Linz (Ehrenbreitstein-Obercassel). 5eck. Bchft. in. Mir. u. ehenerd. Eingang, Ringm. m. Bastion, bew. Geb. 16. Jhdts., Thor v. 1570. [1180 gen., seit 1250 Fürst zu Wied.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Coblenz 547. Alte Sarge. R. unw. R. Lichteneck 1 am Kocherthal. [; Riedling in Nagelsberg.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. Alte Veste s. Altenburg 7. Altfalkenstein s. Altenburg 2 und Falken- stein 14 a. Althaus. Schlr. bei St. Veit 5 km s. SUt. Neumarkt. (Judenburg-Friesach.) [14.— 16. Jhdt- v. Altenhauser. Privatbes.] Top. Lex. v. Steier- mark. Altlelien. Zerf. Schi, bei Kurtatsch. treten- über Stat. Neumarkt - Tram in (Bozen •-T^^ent,. [Stammsitz der v. Anich, jetzt e. Bauer.] Staff- ier, Tirol II 835. Alt-Lanbenberg. R. bei Grünenbach -tie- straz) im Allgau. m. Rundlh. [13. Jhdt. eijmcr Adel. Noch im 18. Jhdt. bew.] Baumann. Ali- gäu I 531 m. Ans. 330 u. 584. Altmannsteln. R. auf h. Fels über gln. Fl. am Schambach, 3 M. nö. Ingolstadt. Runder, an einer Seite abgeflachter Quaderbchft (anjreM römisch!) Buckelqumauer. [Schon Bes. der Tfl1 ausgest. Agilolfinger, später Grafen v. Abensberg dann hzl. bayerisch. Im 30j. Kr. zerst] VertitIL d. histor. V. d. Oberpfalz IV, II; Merian, Ba- varia 114; Kugler, Altmülthnl 18G8, 18G. 671 AlUaa. Bg. bei Stat. Sehmtorf (Rheine- <>.•!< uzaal) Hannover. AltoehlOMU R an bewaldetem Berge t km «h. Or*chweicr (unw. Gebweiler) Wasgau. Fast :, ir 4 eck. Buckehiuaderbchfrt. Tbl. 1 S. Htö Vfiiu. t. Nichts Geschichtliches bekannt. (Kunst •!. Alterth. in Elsasslothr. II 7). Nach Mandel, V'^e^enfilhrer winl anstatt dieser, nicht ange- ••.Jirten R. die südlich gelegene R. Herrenfluh i.h h Altschlnss genannt. Altalan s. Paspels. AlUtKtten s. Hochaltstätten. AlUaaterma. R. bei Ratten wei ler (unw. Lmtmau 10 km. so. Tettnang). [Geschichte s. Vu-umerau ) Kgr. Wtbg. HI 5, SU. Alttttaeaela. R. (4S6 m.) 1 St. w. Stat. M.tzi-udorf (Zauchtl-H.) Mähren. Altaraeh. Ger. R. bei Oberlenzkirch, Amt \i-.i«lailt. [12. Jhdt. v. Urach, seit 14»! v. Frtrsten- i. ti»tr. goth. Ka|»elle , 3 stock. (Zeh. aus 1G7 1. l;.-~t des r. Behfts. u. spaterer hoher restaur. « n. die Raversburg genannt. In die R. sind < w-o>iH »ui iege h. eilige kaut. Einer der cohwsalen ! .f alten irftm.?) Fundamenten erb., kam im 12 «' lt. an die Pfalzgrafen u. hatte >päler e. Bg- ...i tui^r baft v. 81 Rittern. 1235 sass hier König H»mr. gef.f lßH9 v. d. Franz zerst.] ABUÜltfttanr* R. an d. frank. Saale unw. Stat. Hammelburg (Gemflnden-H.) Unterfränken [Angeld, v. Amaley, Schwester Karls d. Gr. erb., Sommersitz der Bischöfe v. Fulda.) Ambras (Antrag). A. Schi. | St. o. fan* brück. [Seit Anf. 11. Jhdts. Burg der Andechser, angebl. auf Grund e. Romerkas teils. Seit ilem lfi. Jhdt. im Besitz des Kaiserhauses u. wesentl. erweitert u. modernisirt]. Staffier. Tirol I 51«: ('.lernen, Tyroler Bgen. 3S. Amering. Spärl. R. gegenftber R. Carlslein bei Reichenhall. Stol)>crg. Mscrpt. Amllsliagcii. Df. Ober der Brettaeh, 4 km nö. Gerabronn mit II. der Bg. der v. Wolmers- hausen, [v. Horlader). Kgr. Wtbg. HI 5. s. 491. Ammerthal. R.. gln. I)f. unw. Ainberg (Stat. Nürnberg - Irrenlohe). [ Macht iges gln. Geschlecht, 13. Jhdt. Graf Hirrschberg,dann herzog!. Bayerisch. | Stumpf, Bayern 4M. Amffneburg. Grossart. R. bei gln. St., 3 km s. Stat. Kirchhain (Marburg-Kassel). Goth. Basalt- bau 13. od. 14. Jhdts. mit Sandsteindetails. Gr. Kellerräume mit Spbtbflren u. meist reehteck. Fenster. Vieleck. Ringm. m. Then, Scharten u. WuHgesimse. R. Th. m. ausgekragtem Rbfries. [16U5, 176* u. 1866 zerst., z. Th abgebr.: Privat- besitz.] Baudenkm. d. Rbz. Hassel 6. Amras — Ambras. Andeck. R. auf d. Farrenberge ' 4 M. w. Thalheim (so. Rottenburg), [Gemeindeeigenth.] Denkrn. d. Altths Wtbg. Anderburg. Ger. R. bei Reieheneck, o. unw. Stat. Cilli. [1377 Bisth. Gurk.| Top. Lex. v. Steiermark. Andernach. A. Schi, bei gln. St. am Rhein. Runder Eckth. in. Bogenfriesen u. Scharten, leck. Bchft. m. angeb. Treppen! Ii., 3 gewölbten Ge- schossen u. auf zierl. spatgoth. Fries vorgekrag- tem OlK»rgeschoss m. Erkthchen. Zwischen )>eiden d. Aussen wand des Palas m. Kaminen u. e. Wehr- gang. [Pfalz des Erzhisth. Köln, an Stelle rom. Ca>tells (?) u. der 1109 erb., 1355 zerstörten IV 1365 whgest.. 1191 wesentl. Neubau, 16*9 v. d. Franz. zerst. | Bau- u. Kuustdenkm. d. Hhz. Coh- lenz 36* : v. Straml>erg. Rhein. Antiqu. 3, 4, 2 f. W7 T. Aadlau (Hoh-V Wohlerh. R. », St w. Stat. Barr auf e. Vorlierge des Wasgau. Vorhof m. Mauerthen 1538 (Inschrj. Stattl. Palas, e. ftdiVk. laugt, unregelm. Sccliserk mit an bei leu GicMn angebauten Then u. z. Th. gekupp. goth. Fenstern, ohne Gew.. Thl. I S. II Anm. 4. 149, 157. 159. «II. |13i4> erb. u. norh Hi73 wehrhaft erb. INW v. den v. Andlau verkauft u. dann devnstirt. jetzt zunVkerworhcit.l I/dz. Kuusttop, || ; Bulle- tin d'Alsaee Ü u. 3; Kun-t u. Alterth. in EIsl««. \aA\u. 1 97. Audiiaa .--- W«'lirbiirg. 672 Anebos. Ger. R. hei FL Trifels. Thl. 1 S. 639 f. [119* u- M- ,,n(U- Sln- A(,el- A,1_ scheinend bald R.) Angelberg« „A. zerf. Bergschi. tt, gln. Hof an d. Flossach, 3 St. nw. Slat. Mindelheim (Buch- loe-Memmingen). Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. Angentsteln. Thl. 1 S. 264, 354, 558. [Erst 1338 gen. im Lehnbes. der Thierstein, kam 1517 an das Bisth. Basel 1557—1751 Lehnbes. der Zipper. Privatbes., 1557 nach Brand wurde die i Wohn- u. Wirthschaftsgeb. sowie die Kap. an den alten Th. angeb.J Basler Jahrb. 1891, S. 29-40 m. Abb. Anger. Halbr. zw. Slat. Klausen der Brenner- bahn u. Gufidaun. [13. Jhdt. Edle v. Theis; Mehlhofer in Klausen.] Staffier, Tirol II 1000. AngermÜnde. St. Prov. Brandenbg. Dabei R. einer im 16. Jhdt. verfallenen Bg.f von welcher e. 8eck. Bchft. u. Ringm. erh.. Bergau, Inventar. Berl. 1885 S. 136. Anhalt. Ger. R. auf dem Hausberge am Selkethal. 270/ tiefer Br. [Stammbg. des gln. Herzogl. Hauses u. noch Besitz desselben. Wohl um 1140 erb.] Hoffmann, Bgen. d. Harzes. 1836 S. 189 ff. Ankershagen« Rittergut 1 M. s. Stat. Möllen- hagen (Mecklenbg. Sadbahn). A. Schi, um 1550, modernisirt. Daneben Ringm. m. Rondel und Feuerscharten. Thl. 1 S. 172. [v. Holstein; Graf v. Bernstorff.] Jahrbch. d. Vereins f. Mecklenbg. Gesch. 1894, 282. St. Annaseliloss. (Rorschach) '/» St- 0Der- halb Stat. Roscharch am Bodensee. Gant. St. Gallen. Halbr. m. 4eck. Bchft. Anstossend h. Palas (jetzt modernisirt u. Wirthseh.) m. St. Annakap. Thl. 1 S. 92, 228, 323, 325, 550, 552, 558. [1210 St. Gallener Vasallen v. R., 1449 an die Abtei verk.] Naef, Mscpt. Annenberg. Gr. Halbr. bei Goldrain h. an d. Schlucht des Annabaches, 1. Etschufer, Vintsch- gau. Umfangr. M. m. 4 Eckthen., daneben St. Annakap, gr. Palas 15. Jhdts. m. spätgoth. Ge- wölben. [Mächtiger eigner Adel 13. Jhdt. bis 1658, jetzt e. Bauer.] Staffier, Tirol II 604; Giemen, Tyroler Bgen, 1894, 96. Anns. Ger. R., gln. Df. Aber Stat. Mitten- wald (Franzensfeste-Lienz). [10. Jhdt. (?) eigner Adel, dann Bisth. Brixen.] Staffier, Tirol II 455. Ansemburg. Gr. Halbr. am Eischthal n. Luxemburg. Thor m. Pechnase (1569). Rundthe. [v. Raville, seit 18. Jhdt. de Marchant. Pachter- wohnung.] Ans. in Groevig, Ghzth. Luxemburg 1867. Anserweiler. A. Schi. 2 km n. Stat. Rem Uly (Saarbrücken-Metz). Spätgoth. Schlossgeb. („Don- jon"), r. Eckthe. Thl. 1 S. 396. [1229 eigner Adel, wohl Schluss 15. Jhdts umgeh] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. III. Anzbaefa. R. bei gln. Stat. (Wien-SL Polten i Niederöstr. Araberg. Gr., hochgelegene R. *« St. »w. Stat. Kaumberg (Leobersdorf-Scheibmühl) Nieder- östr.. Goth. Kap. 14. Jhdts. Hauptbg. auf höherer Felsspitze m. unregelm. 3eck. Bchft. Thl. 1 S. 497. [12.— 15. Jhdt. eigner Adel, 1621 v. Still Lilien feld gek. u. verf.] Rabl, Führer m. Ans.; Oesterr. in W. u. B. IV 290 m. Grdr. u. Ans.; Mitth. d. Gentralcomm. 1880 LI. Arbesbaeh. R. auf d. Schlossberge bei gin. Fl. 2 M. w. Rappottenstein (s. das.). Alter Bchft [13. Jhdt. v.Capell; Alzinger.] Topogr. v. Niederöstr. Arbon. Stat. am Schweizer Bodenseeufer m. d. Schi, auf röm. Grundlage. 4eck. Bchft. [1510 Neubau. Jetzt Fabrik.] Ardeck. Wohlerh. kl. R. bei Stat. Flsrht (Diez-Zollhaus) auf steilem Ufervorsprung des Aarthaies. Spbthor m. Pechnase u. Wehrgang, durch e. 6eck. Th. flankirt. R. Bchft. m. Gewölben u. Fenstern. Bruchsteinbau m. Rbfries. Tbl. 1 S. 12, 198 Anm. 2, 255. [1395 v. Graf v. Nassau erb., noch 1627 in wehrhaftem Bau. AngeW. beglaubigter Spuk.] Baudenkm. im Rbz. Wies- baden. Aremberg. Umfangl. R. auf bew.gln. Berge (ca. 600 m. h.) bei Antweiler an d. Ahr. Aus Basaltblöcken, m. 3 Höfen u. spateren Pala4- und Festungsbauten. Unterhalb des Schlosses Ring- wall aus Basaltsteinen. Neuer Wartth. (1845L [Angebl. Stammsitz der Grafen v. Ähre. 11 JbdL gegründet, Stammschi, der gln. Hzge.] Stolben?. Mscrpt.; Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz M. Arensberg. (Arnsbg.) Ger. R. auf bew. Vor- sprung der Hainleite 7 km sw. Frankenhausen Qber Seega (Schwarzbg. Rudolst.). Ausser Kellern bes. nur e. M. mit grossen Spitzb.öflhungen erh. [1116 gen., 1525 im Bauernkr. zerst] Bau- nod Kunstdenkm. Thüringens V 43 m. Grdr. 1 fr*. R. des Stammschlosses der Grafen v. Schaum- berg auf d. Havelberg. (Schaumburg- Lippe). Argensekwang. Umfangl. R. Aber gln. DT. im Gräfenbachthale, 1 1 km nw. Stat Kreoznacli (Bingen-Saarbrücken). Ringm. m. Thresten. und Gebäude. .Neben der Bg. Bauten 17. Jbdte. m. Kap. [14. Jhdt. eigner Adel. Gememdebe*! Stolberg, Mscrpt.; Bau- u. Kunstdenkm. d. Kht Goblenz $83. (Ober-)Arnegg. Rest einer Bg.r jetzt nnaa- sehnl. Geb. zw. Rlaubeuren u. Oberklingenstein. [Anf. yor. Jhdts. v. e. Beamten d. Deutscborden? bew.; Staatseigenth.] Koch, Wtbg. Ritterbgen IL Arnsberg* (Grose-Arnsbarg.) R. 10 km * Bad Niederbronn, Wapgau, im Walde, aufe. jeül ersteiglich gemachten die Forme. Schilfe« zeigende!) 673 bi> 130* hohen Sandsteinblock. Ausgehauene Räume. An der e. Seite desselben Hof mit tiefem Brunnen, von ziemL hoher M. umgeben. Tbl. 1 S. 21 S Anm 1. [1335 als Raubburg zerst, spater trafen v. Zweibrilcken-Bitsch.) Imlin, Voges. Ruinen 84; Lehmann, 13 Hgen des Unterelsass 14. i. (Arensberg). Ger. R. auf hoher Felswand flb. gln. Df. an d. AlUnQhl oberhalb Kipfenberg. Rest r Buckelquaderbchfts. [Eigner Adel. Bis in's 1\ Jhdt bischöfl. Eichstadt. Sommersitz. Verfallen u. nach 18TK) abgebr.) Kugler, Altmfll- alp 8. 130; Aufsess, Anz. f. Kunde d. deutschen M.-A. 2t. JL'mfängl. R. an d. Ruhr bei gln. St. •Holzminden-Bannen) Westfalen. [1077 erb. als Stammsitz der gln. Grafen, 1368 dem Erzbist h. Kr» In verk., 1762 zerst., um 1820 zumeist als Meinbruch abgetr.] NordhofT, Holz- u. Steinbau iVt; Natorp, Ruhr u. Lenne 1874, 208 ff. 4. s. Arnsburg. Anubarff. (Klein-Arnsperg.) Kl. H. bei Ober- -tr in nach zw. Weissenburg u. Bitseh, Wasgau. Auf schlanker Felsnadel, um die sich d. Aufstieg » mdet, Threst. Dahinter auf der Thal wand 4eck. Th. [v. Arnersberg 1229 gen., 1322 an v. Lichten- Iwrg verk., dann Grafen v. Hanau u. Bitsch, l.",iT> im Bauernkr. zerst.) Lehmann, 13 Bgen b— Tnlerelsass. Arnsehwang» Wasserbg. am Chamb, gln. Si.it. (Cham Fürth) Tbl. 1 S. 562 Anm. 3. [12. Jhdt. ♦ igner Adel, 15. Jhdt. zerst., jetzt e. Bauer.) A. Müller, Bayer. Wald; Stumpf, Bayern 463. Anuhaagk. Spftrl. R. der Stammbg. des 12**» au^gest gln. Dynastengeschlechts bei Neu- »'.idt a. Orla, Thüringen. Anufel«. Gr. R. auf e. Hügel bei Harkerode, 1 ' i M . nw. Mansfeld. Harz. Gr. 5stöck. Pakts in gewölbtem Erdgeschosse u. Treppen th. Runder [U hfl. m. lauter Gewölben. Auf der Angriffs. ••♦•«•k. u. r. Th. Kap., Ringin. m. Zinnen. Durch- weg schlechtes Mwerk. Sagen. Tbl. 1 S. 2i2. I lo7 gln. Adel, 127N auslest., spater bis zum Anwerben 1780 (trafen Mansfeld, tun 1700 verf. K'S> Baron v. Hünerbein.) GotKchalk, Bgen III tu. Ans.; Stapel, Bgen. 63 (f.; HofTinann, Bgen d— Harzes 1836, 211 IT.; Hau- u. Kunstd. d. Pmv. Sachsen, 18, 16 m Grdr. u. Ans. 2. Rg. I St. ö. Stat. WitzenhuiiM»n (Halle-Cave!». Spät- „••»ih. Wohngeb. m. gew. ErdgeM-h«!*««, theiU iuo- d«rnh»irt Rot e. r. Thurine«.. \\'YM gen.. v. I*ideiihaa*cn-Arnstein. | l«t>Hiau, Itgeti. : 3. A. Schi. }m-i gln. Stat. iGemüiideti-Schufiuftiit). (Nach 7a r-tfirung im Bauet nkr. whgeM.j 4. It., gln. Df. .i jf e. Berge am WehMiiam, nw. Thuruaii, w. Kuliutarh. [IUS eigner Adel, *eit 13us. liMh. H«ml»erg.| Stumpf. Bayern 651. 5. Tnit mgl.. wenig f-rh. lt. auf hew. Hübe w. bei Hri^nm.trLl. *2" i Si. n. >Ut Wei-scnlia« h ;► St. w. Raden U»i Wien . Im Piper, Burcmhuiidr. Burgfelsen theils vermauerte Höhlengänge. (1170 bis um 1350 eigner Adel. 1529 v. d. Türken zerst. ; Stift. Heiligenkreuz.] Topogr. v. Niederost Areas* R. auf e. von der Alf umflossenen Bergrücken bei Alf an d. Mosel (Stat. Bullay). Thl. 1 S. 234. 4eck. Bchft. m. anstossendem Palas. Ringm. m. Thoren u. halbr. Bastion. Einfaches, verwahrlostet Mwerk. [1120 als Bes. d. Bisth. Trier gen., 1137 zerst. u. whgest., eigner Adel; Fabrik bes. Reroy zu Alf.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 756. Artelshofot). Bew. Wasserbg. Franken. Arnnda. Unbed. R. im Arundathal bei Schleis, Vintfcchgau. [Gesch. unbek.] Staffier, Tirol I 166. Atburg. R. auf bew. Felsen am Winnebach zw. St. Sigmund u. Obervintl unterhalb Terrenten, Stat. Vintl ( Franzensfeste- Lienz). [v. Rodank u. Schöneck, seit 1501 v. Hebenstreit.] Staffier, Tirol II 236. Aschaeh = Waldaschach. Asehhauen. Df. 22 km nw. Stat. Künzelsau, Schlossr. m. a. 4eck. Bchft. [1523 zerst. u. ern. 1740 umgeb. Eigner Adel bis 1657, seit 1S03 Gr. Zepelin.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 552. (Alt-)Aspermont. R. auf e. h. Felsenvor- sprung über Jen ins s. Ragaz (Graubünden). [1153 gln. im 14. Jhdt ausgest. Adel. Ende 17. Jhdls. v. einem v. Molina bewohnt.) (S. auch Rauh- Aspermont). Asparn (Aspern). A. Schi., gln. Fl., 6 km nw. Stat. Mistelbach (Wien-Brünn). 1421 u. neuer [Anf. 12. Jhdts eigner Adel; Graf v. Breuner- Enkhevoirt] To]iogr. v. Niederöstr. Asseburg. R. auf dein Berge Asse, ' « St. v. Stat. Dettum (Jerxheim.Wolfenbüttch. 7W hoch. [Gln. (trafen. J Attlnghausea. R. am 1. Reussufer nel>en gln. Df., s. Stat. Altorf (Schwyz-Göschenen). |I)er Sage nach hier Frh. Werner v. Atlinghausen 1307 gest.) Auer. A. Schi, auf d. Kilchcl berge bei Meran am Finalehach. Viereck, jetzt WirUchhof, m.eiuf. I\ilas u. niedr. 4 eck. Brhft. Thl. 1 S. 3*7. |1217 eigener, 1 i-Sl ausgest. Adel; Freiin v. Gio- vanelli.| Stampfer, Schlösser und Bgen. ISN 4 in. An-.; Staffler, Tirol II 6S3. Auerbach. R., gln. St 19 km ö. Plauen, Sachen. Frflhmittelalterl. r. Bchft noch 21 m Ihm h, 7.5 in Durchme-vxcr, 2,3 m MstArke. Tnter- halb de— ellnMi liebte gewölbter Gänge, der Ringm. u. ]. jK'lter l'mwalliiiig. (I2H3 gen. 1 I5T»7 Heus« Vogt v. riauen, 1121 Rurggr. v. Dohna, 1507 v. I'lanitz.j Hau- u. KuiiHtdeiikiu. d. Kgr. Sachsen IX 3. Aaerberff. Gr., wohlerhalt. R. auf h. t»ew. Berge, gln. Stat (RarmMadt-Heidelltergl. Gr., au—er dem Zw. ein zweiter, niedriger u. weiter. 43 674 Mauern m. Zinnen, auf Bögen ausgekragt, Wehrm. bis 3 m stark ohne Ueberhöhg., gr. Palas, Kap., Küche, r. Bchit. Thl. 1 S. 394. [Kloster Lorsch, dann Bisth. Mainz, Landgr. v. Hessen, 1536 Neu- bauten, 1674 v. d. Franz. zerst. ; Staatseigenth., Wirthsch.] Auerburg. Unbed. R. auf e. Felskopf im Innthal bei Stat. Oberaudorf (Rosenheim-Kuf- stein) Bayern. Allersberg. R. ■/* St. n. Stat. Hilders (Fulda- Tann) auf gln. bew. Berge (758 m), Rhön. H. Mwerk im Sechseck u. Rest des Bchft. [Eigner Adel, 1354 v. Bischof Albrecht v. Würzburg neu erb. ; Staatseigenth.] Bavaria IV 1 487. Auersperg = Purgstall 1. Unter-Aufsess. A. Schi, bei gln. Df. im Auf- sessthal, nördl. Frank. Schweiz. Umfangl. Wohn- geb. m. Eckthen., innen goth. whgest. Daneben Bchft. [Stammsitz der noch blühenden gln. Frhrl. Fam., im Bauern- u. 30j.Kr. theils zerst.] Arch. f. Gesch. v. Oberfranken 6, 1, 13 ff.; Gorrespbl. d. Gesammtvereins 9, 114. Alllendorf. Df. 12 km nw. Waldsee (n. Lindau). Stattl. Schi, der Grafen v. Königsegg m. Then., bestehend aus einer Bg. 14. Jhdts. u. franz. Schi. 18. Jhdts. (Kgr. Wtbg. III 5 S. 840.) Auwallenburg. R. 7 km. nw. Schmalkalden (Rbz. Cassel). 27,5 m h. Bchft. von gutem Mauer- werk. Von Wohngeb. nichts erhalt. [1247 v. Ludw. v. Frankenstein erb., kam 1591 an Hessen. Seitdem zerf.] Baudenkm. d. Rbz. Cassel 7; Zeitsohr. d. Hess. Vereins 4, 255. Axenstein = Saxenstein. Babenbiirg. Aelterer Name für Allen- burg 3. Baden im Aargau s. Stein. 2. s. Hoherr baden. Baden weller. Bedeut. R., gln. Badeort, 1 M. ö. Stat. Müllheim (Freiburg-Basel). Thl. 1 S. 75, 91, 105, 203, 205, 287, 468. [1144 gen., im 14. Jhdt. u. nach 1650 erweitert, um 1687 v. d. Franz. zerst., bis dahin Sitz d. Vögte über die gleichnamige, den Besitzer vielf. wechselnde Herr- schaft; Staatseigenth.] Ghzth. Baden S. 778; Krieg v. H., Militärarch. 85 ff. m. Grdr. Bärbelstein s. Berwartstein. Bärenburg. Ger. R. auf spitzem Kegel des 1. Renchthalufers gegenüber Ramsbach, Stat. Op- penau. [Eigner Adel, im 14. Jhdt. ausgest., zu- letzt v. Staufenberg, bis zum 30j. Kr. bewohnt.] Ghzth. Baden 778. 2. R. zw. Felstrümmern, r. Wiedenbachufer zw. Bühlerthal u. Kurhaus Sand (Baden). [Gehörte den Windeck u. angebl. von e. Ritter v. Yburg wegen e. Mädchenrauhes zerst.] 3« R. bei Burgberg, Kr. Villingen. Nur die Ecke d. Bchfts. aus Buckelqu. u. Reste d. Ringm. (Soll 1472 v. d. Hohengeroldseck an Gr. Eberh. v. Württembg. verk. sein.] Kunstd. Badens II 71. 4. R. beim gln. Weiler unw. Andeer an der Splügenstrasse. Hoher Bchft. [Nach Aussterben der gln. Fam. bischöfl. Lehen der Grafen von Sar- gans. 1451 im Schamser Kriege durch Brand zerst. Bäreneck. Schöne Halbr. über steiler Wand des Kaunserthales bei Kauns, 2 M. so. Stat. Landeck (Arlbergbahn). Bewohnb. Bchft., Pala> m. Kapellenerker. [1239 eigner Adel. Vielfacher Besitzwecbsel. Seit 1726 Edle v. Bach.] Staffier. Tirol I 215. Bttrenfels. (707 m.) Nicht unbed., wohlerb. R. Wehrathai (Sehwarzw.) nö. Wehr. Bchft. besteigbar mit Aussicht auf Rheinthal u. Alpen. [Uebelbeleumundeter eigner Adel, DienstmanneQ der Markgr. v. Hachberg. Vermuthl. im 3fljj. Kr. zerst.] 2. Ger. R. über R. Angenstein. (Ba$el- Biel.) Gesch. unbek. Bärenstein (Pernstein). A. Bergfeste, Traunkr. Oesterr. 2. s. Bernstein. 3. Unbed. R. bei Herren- wiese (3 St. v. Forbach im Murgthal) Schwan- wald. Baldeck. Spärl. R. im Ermsthal \ St. v. R. Hohenwittlingen. [1256 v. Pfalzgr. Hudolf belagert. Im 15. u. 16. Jhdt. Sitz württ Dierbt- mannen.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 435. 2. (Bald- egg-) Whg. am Baldegger oder Reichensee hei gln. Stat. (Luzern- Lenzburg) Gant. Luzern. 4erk. Thorth. [Vorm. v. Hünenberg. Jetzt Frauen- kloster u. modernisirt] 3. s. Baldeneck. Baldenau. R. e. kleinen WTasserbg. im flachen Wiesenthal der Thron bei Hundheioj (Hunsrück). Die Umfangsmauer u. der starke. der Angriffsseite abgekehrte Rundth. erhalten. Bd. 1 S. 4, 13, 198 Anm. 2, 199, 203, 281, ;«. [Von Erzbischof Balduin v. Trier zum Sehutx seiner dortigen Jagdgebiete Anf. 14. Jhdts. erb. Jetzt e. Landmann.] Battenberg. Ger.R. l/,M.ö. Stat.Spaichinjren (Rottweil-Immendingen) auf dem 984 m hohen Dreifaltigkeitsberge. [Gemeindeeigenth.] Baldeneck. R. 16 km nw. Simmern. Hun- rück. 4 stock. Palas 14. Jhdts. m. vorgekr. Ecfc- thürmchen u. vorgekr. Treppenth. im 3. Oher- ge:choss. Weitere Reste gering. [14. Jhdt *. Kurfürst Balduin v. Trier erb.; Gemeinde Bnch.l Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 649. Baldenelti = Trutzeltz. Baldenstein. Bew. ßg. bei Sils, Domlesehg- thal, Graubünden. Dicke Mauern u. ausgeh. Keller Theils abgebr. . [1349 v. Uebereastel, seit Iifc! Conrado.J Lechner, Thusis 1875 S. 84. Baldulnsteiiu Statu. R. bei gln. Stat. rtYeix lar-Goblenz) an d. Lahn. Weiter Mauerumiug 675 in. Spitzbogenthoren. 3stock. Palas m. vormals fdterwfllbtem Erdgesehoss. Fensterbänke. Kap. St. Bartholomäus in. Kreuzgewölbe. Thl. I S. 21, I •*•». 462, 47:>. [1319 v. Kurf. Balduin v. Trier au( liebtet der v. Westerburg erbaut; Graf Elz- Itfihenarh.] Haut], d. Hbz. Wiesbaden 17. Balgenberg = ßaldcnberg. BaUeiisteln. H. \ St. v. Marienthal (4 St. v. Pressburg) Oesterr. Balm. Rest einer Höhlenbg. Thl. 1 S. 578. .1411 an Solothurn verk.] 2. Ger. R. bei Lott- ^telten. Amt Waldshut. [Eigner Adel, dann Hab-*hurg-Laufenburg, seit 1687 Schwarzen* erg.] Kumtd. d. Ghzth. Baden HI 142. Hartenstein s. Hohenhattstadt. Bartenau. A. Schi. m. 4 Eckthen. im Kocher- thal. [1079 auf d. Mauern einer a. Burg crb.J K.*h. Wtbg. Hitterbgen. IV. Barteustein od. Bartelstein. Unbed. H. auf e. Felsen a. d. Donau gegenüber Stat. Scheer ■ Mengen -Sigmaringen). Angebl. in unterird. Ver- billig, m. d. Hflhlen des Bgfelsens. [ 1 23 1 — 1 436 eig- ner Adel.) Kgr. Wtbg. III 5 S. 800. Battenberg- Unbed., bew. Halbr. bei gln. Df.. Ringm. m. Wehrgang u. Scharten, 3 eck. \or^j»ringender Th„ Wohngeb. [Privatbes.] 2. Bat ten bürg). R. m. whgest. besteigliarem Bchft., der H. Neu-Leiningen gegenüber. Battenberg. Bg. auf massiger Höhe über Stat. Gossmannsdorf (Würzburg-Ansbach). [Seit 1 U3 v. Truchsess auf (deren nahem Stammschi.) Wetzhau>en. Nach Zerst. im Bauernkr. l.~>37 w :eder aufgeb.] Bavaria IV 1 490. Batzenberg* Sparl. R. l>ei Goldbach, Gem. Ilüti, Gant. Zürich. |Sitz der 1360 ausgest. Meyer v. Dornten.] Mitth. d. antiqu.Gcs. Zürich XXIII S. 300 m. Grdr. Baanibnrg -- Altenbaum berg. Bayereek. R ^ St. w. Neuern (Stat. Platt- lmg-Pilsen) am Angelthal. [16. Jhdt. Peyereck v Janowitz. 30 j. Kr. zerst.) Beaafort = BefTurt. Bebeabnrg (Remburg . Tubed. K. l>ei Bein- 1m- rg am Zusammen fl. der Brettach u. Blaubar h. I km w. Stat. Roth (C.raiUheim-Mergcntheiin). 1 2. Jhdt. eigner Adel, 1 491 zerd. ; Ortsgemeiiide.) Shönhuth, Wtbg. Bgen. II; Kgr. Wtbg. 111 •'► s. :**k Neu-Beehbnrg. Gr. a. Schi, am Lel>erherg upm*. WiedbVbaeh 3 M. no. Solothurn. R. Bohlt. r»ii*»v. 2. Zerf. R. unw. dt»s vor. [Gln. Adel um IJo*l, später Solnthurner VogteUitz.| Beerfnrter Sthlfefttueii. KL. wenig eih.dt. II. h#M Kirchheerfurt (w. Stat. K«*>nig der Odt-n- »aMhuhn . Nur Ringm. v. 1"> m Dun hin. tun ••. ganz zerstörten Wohnbau. Pum hhg lur rniu. g» halten. [|.Vi| das .steinerne Hau««" gen. Geh. I I I der Gem. Kirchbeerf.] (Kunstd. im Ghzth. Hessen, Kr. Erbach 13.) Beeskow. Stadt, Prov. Brandenbg. In e. Schlossr. starker 4eck. Bchft. aus l.">20 od. früher. Bergau, Inventar 1885. 136. Beffort (Beaufort). St., 9 km nw. Echter- nach, Luxemburg. Daneben am Müllerbach nied- rig u. wenig fest gelegen die grossartige, sehr gut erb. R. eines aus Sandsteinqu. sorgfaltigst errichteten Burgschi, mit mehreren Rundthen. Thl. 1 S. 148. [Gin. Grafen im 16. Jhdt. ausgest.] Abb. bei Grovig, Ghzth. Luxembg. Ebd. 1867; i eher Land und Meer 1894. 323 m. Ans. Belebungen. A. Schi. 44 km nw. Eckarts- berga, gln. Df. 4 stock. .Hohes Haus* m. abger. Ecken u. hohem Dach, jetzt Speicher. Kein Thurm. Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. Eckarts berga, 8 m. Grdr. u. Ans. Beihingen. Dorf am Neckar, O.-A. Ludwigs- bürg, m. a. Schi, der v. Gemmingen- Hörn borg, theils noch romanisch. (Daneben neues v. 1573.) Kunst- u. Alterthd. im Kgr. Wtbg. 1 339. Bellstein. Theils wohlerh. R., m. der da- runter liegenden gln. St. (IT) km sA. Stat. Lauffen, Heil bronn - Stuttgart) durch Mauern verbunden. Hohe vieleck. Ringm., hinter welcher auf der Bergs, frei d. .">eck. Buckelqubchft., 8.V hoch, Langhans (so auch die Bg. selbst) genannt. Um die Bg. e. enger Zw. u. ausserhalb e. tiefen Ringgrabens äussere Zwingerin. in. 2 Halbthen. Thl. 1 S. 190. [1231 Grafen v. Calw, dann Wunnenstein, seit 14. Jhdt. wtbgisch., 1693 v. d. Fianz. zerst ; 1841 v. Niethammer in München.] Kgr. Wtbg. HI 187; Kunst- u. Alterth. im Kgr. Wtbg. I 386 m. Grdr. u. Aus. 2. Stattl. R. auf e. Rasaltfelsen l."> km sw. Stat. Dillenburg (Koln- Gioscn). 3stock. Palas m. ma>siven Eckthchen. u. Treppen in d. Mauerdicke. An*to>send -"»stock. Bchft. in. Bogenfries u. Eckthchen. Starkes halbr. Bollwerk. Nebei geb. theils noch unter Dach. [1129-1226 eigner Adel, 14. Jhdt. Grafen v. Nassau als Triersc lies Lehen, 1607 erweitert, 1813 auf Abbr. verk.; StaaNeigenth.| Vogel, Beschr. v. Nassau 726; Baudenkm. im Hbz. Wies- baden 22. Ä. (Bileiwtein. BeuteUtein.) Sparl. R. 'i St. sw. Stat. Hoehspeyer auf e. Fel-en mitten im Walde. (Reichst ig. um II. "»O erb., nach 1461 eingegangen.) Bavaria IV 2. 631; Haurienkm. d. Pfalz 11 ^\: zweiter Her. d. hM. Ver. d. Rheinpf. S. 2:1. 4. = BiUtein 1. "». Gr. H. über d. gln. St. a. d. Mo>el u. mit die-er durrh Mauern ver- bunden, ."»eck. Bchft., Hundt h. u. zwei 'ishVk. Wohngeb., deren eine> in. r. Kekthen., nachmittel- alterlieh. Vor hg. [Im 12. Jhdt. ilen v. Braune. ht»rn, >«'it 1362 den v. Winnehuig, M»it 1636 den v. Melternich gehörig. 16v< v. d. Franz. zrr-l.; Raur.ith Ktide-RcrIili.J An>. a. d. 17. Jhdt. bei 676 Merian; Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 758. 6. Ger. R. bei Settgenbrunn, Spessart, bayerisch- hessische Grenze. [14. Jhdt. Churmainz. 30 j. Kr. zerst.] Stumpf, Bayern 892. Beifort. Mehrstöck. R. auf fast unzugängl. Felsen ö. Brienz an d. Albulastrasse Chur-Engadin. [Einst der freien Valser offenes Haas zu Kriegs- zeit. 1436 Sitz der Beeli von Beifort, nach A. der Frhn. v. Vaz. 1499 im Schwabenkr. zerst.] Bellenberg. Stat. Ulm-Kempten, Bayern, m. Schi. u. R. einer 1374 v. Ulm im Städtekrieg zerst. Bg. [Vorm. Ritter v. Laupheim.] Bavaria II 2. 1072; Stumpf, Bayern 980. Bellenstein. Unbed. R. bei Böffingen 4 km s. Stat. Domstetten (Schiltach-Stuttgart). [Eigner Adel ; Gemeindebes.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. Beizig. s. Eisenhart. Bemburg s. Bebenburg. Bemmelburg = Boineburg. Bennlgsen« Ger. R. unw. gln. Df. 37« St. n. Hannover. Zum Neubau des Herrschaftshauses theils abgebr. Bentheim. Bew. Bg. auf e. Felsen über gln. Stat. (Osnabrück -Oldenzaal). Ringm. m. hinten offenen Flankirungsthen. Von der Vorbg. (jetzt Garten) führen 2 Thore in die geräumige Hauptbg. m. Rundth. von 18,75 m. Dm. u. e. Viereck. (1418) v. 4,7 m Mstärke m. Tonnen- u. Kreuzgew. Bogenfries u. ausgekr. Eckthchen. Schlossgebäude m. 2 Flögein, Wendeltr. u. theils Fensterbänken. Gewölblose Kap. m. Spitzbogen- fenstern. Die wesentl. Bauten um 1200 m. spä- teren Aenderungen u. Zuthaten. Manches abgebr. Thl. 1 S. 204, 242, 557. [Stammbg. der mediat. gln. Grafen. 1761 theils gesprengt.] Nordhoff, Holz- u. Steinbau 262 ff. m. Grdr. Berburg. Schl.-R. *U M. sw. Echternach. (Publ. de la sociele etc. de Luxembourg 6. 103.) Berg:. R. einer Bg. der Grafen vom Berge, Stifter des Klosters Altenberg im Dhünthal (Rheinprov.) u. nahe s. demselben auf e. Ufer- vorsprung. Ger. überwachsene Reste. [12. Jhdt., theils abgebr.] Berka, Ger. R. auf dem Schlossberg bei gln. St. an d. Um (Thüringen). [1119 Sitz der gln. Grafen.] Bau- u. Kunstd. Thüring. 17. 101. Berlepseh. Bew. a. Schi., gln. Df. 7 km n. Stat. Witzenhausen (Kassel-Nordhausen). Theils aus Holzfach werk mit Einzelheiten noch aus goth. u. früher Renaissancezeit u. wohlerhalt. Befesti- gungswerken. [Gln. Adelsfam.] Baudenkm. d. Rbz. Gassei 10. Berllchingen. Ger. R., gln. Ort nö. unw. Jagsthausen, s. das. [Stammbg. des Götz v. B.J Bernau. R. bei Stat. Dogern (Basel-Walds- hut). Bernburg. Ger. R. am Neckar % St n. Rottweil. [13. Jhdt. eigner Adel; Stadt Rottweil. Kgr. Wtbg. III 5 S. 378. Berneek. R. zweier Bgen. über gln. Stadt im Fichtelgeb. 10 km nö. Bayreuth. Von der vorderen nur d. 4 eck. Bchft. (jetzt Uhrth.) u. Ringm. erh. Thl. 1 S. 203. [Um 1200 v. Ur. Walpot erb., seit 1341 Bggrafen v. Nürnberg, 1431 v. d. Hussiten zerst.] Die hintere, Hoben- berneek od. Neuwallenrode gen., s. Thl.I S. 11 Anm. 4, 282, 323, 3G7, 472, 525. Kap. zw. beiden s. Thl. 1 S. 368. Bavaria IU 1 S. 591 ; Gott- schalk, Bgen. 1 305. 2. (Tischneck.) SpärL R. auf r. Ufer des Berneck thales 4 km oberhalb Schramberg (Wtbg. Schwarzwald). 3. Bg. bei gln. Df. im Nagoldthal, 1 M. w. Altensteig, Wtbf. Thl. 1 S. 97. 288. Hinter der Schildm. späteres Wohngeb. [v. Gültlingen.] 4. Ger. R. ober Deggingen 10 km w. Stat. Geislingen (Stuttgart- Ulm). [Privatbes.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. Bernegg. R. bei Calfreisen, 1 St ö. Chur über der Schanfiggstrasse Ghur-Davos. Z. (Leo- polder Schlössle) R., gln. Df., Oberamt Obern dorf (Stat., Horb-Rottweil). [GrafBissingen.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. Bernkastel s. Landshut 2. Bernloch. R.f gln. Df. 2 M. w. Münsingen. Rauhe Alp. Denkm. d. Altths. in Wtbg. Bernstein (Bärenst.). Schöne R. auf bober Felsnase a/4 St. w. Stat. Dambach (Schlettstadt- Molsheim). Nordw. Vorbg. m. Brunnen. Die sü. Vorbg. m. späterem erhalt. Wohngeb. ist v. der nw. Hauptbg. durch e. schmale Felsstufe ge- trennt, die durch M. u. 4eck. Th. bewehrt ist. Die noch höher liegende Hauptbg. enthält den 10 : 30 m messenden Palas, der auf der Bery- seite durch e. starken 5eck. Bchft. gedeckt wird. Felsentreppen verbinden die Terrainstufen. Ein schwächerer 4eck. Th. enthielt wohl die Katba rinenkap. Granitbuckelqu. Thl. I S. 203, *207. 535. [Anf. 13. Jhdts. Grafen v. Dabo, dann Bisth. Strassburg, 1789 v. d. Franz. zerst; Roth in Dambach.] Kunst u. Alter th. in Elsass-Lothr. I 26 m. Grdr.; Näher. Bgen. in Elsass-Lothr. m. Grdr. u. Ans. Berolzhelm. 2 Ruinen, gln. Stat (Treurht lingen-Gunzenhausen) Mittelfranken. [1160 eigner Adel etc., 1573 v. Pappenheim.] Stumpf. Bayern 725. Bertholdsburg. Hochgiebelige Bg. ra. vielen Then. unmittelbar bei Schleusingen. Jetzt Land- rathsamt. [1274-1583 Sitz der Grafen v. Henne- berg. Im Bauernkr. belagert, doch entseW. 1452 erneuert.] Schwerdt, Thüringen lWü S. 634. Bertboldsdorf. R. Unter - Wienerw. - Kr.. Oesterr. 677 BertfceJdshofen. R., gln. Df. unw. Oberdorf «Stat, ßiessenhofen- Füssen). [Kam 1191 an die Honens taufen.] Bavaria II 2 1153; Stumpf, Bayern 1010. Bertholdsteln, alter Name für Hohenburg. 2. i Bertistein) = Pcrtlstein. Ben». R. im Saargebiet auf e. m. steilen Ff K wänden gegen das Thal vortretenden Plateau, i Bonner Jahrbch. 1860, 3.) Berwartetein (Barbeistein). Gut erbalt. R. <>t*»rh. Erlenbach (Pfalz). Ein in 3 Stockwerken ausreh. Felsklotz durch Anbauten erweitert. Zwei Thore und weite Ringm. m. 3 halbr. Then. Tbl. 1 S. 300, 307, 497, 546. [Vermuthl. aus •ler Salierzeit stammende Reichsveste; die 1152 an Speier kam. Dann Sitz gln. Adels u. Anlass vielfacher Kämpfe. 1350 n. A. 1314 als Raub- n«M erobert, 1480 (1485) an die Ritter v. Trott Sajre von dem noch umgehenden Ritter Hans Tr.ipp), dann an die Fleckenstein, 1637 an die Frhn. v. Waidenburg gekommen;. Privatbes.] Bavaria IV 2, (U4; Baudenkm. der Pfalz II 186 tu. (irdr. u. Ans. Beslfrbtlm. St u. Stat. (Stuttgart-Heil bronn) in. 2 wohlerh. r. ßchften., den Resten früherer lV«an., v. welchen noch veränderte Baureste vor- handen. Der obere Th. m. Wächterwohng. unter Dach. Thl. 1 S. 188, 221, 225, 228, 234, 238, 1!*2. [Nach 1153 wohl v. d. Markgrafen v. Buden rfli. Der obere Th. gehört der Stadt, d. untere il*-fii Staate.] Näher, Deutsche Bg.26 m. Durchsohn.; Kunst u. Altthd. im Kgr. Wtbg. I m. Ans.; Denkm. .1. Alllh*. in Wtbg. 12. Besserstell!. R. auf d. Ueisberg l>ei Vil- biiiren, Cant. Aargau. [Vom Erbauer, Frhrn. v. \ düngen zerst., weil sein Sohn es als Raubschl. I» nutzte.J dem. d. Schweiz XVI 2, 286. Ifettenbnnr* A. Schi. Ihm Stat. Gossmanns- «I -rf lAnstmrh-Würzburg). H. Wohngeb. m. r. Trt»p|ieiilh. u. Staffelgiebel n. [Bis 1248 Herzoge v. Meran, seit 1313 Truchsess v. Wetzhausen, J"J5 zerst., 1537 wies). Reste zweier OImt einander gel. Hauptgeb. auf demselben Felsen u. v.gemeinschaftl. (iraben umgel>en. Aus Schiefer mit Bleiadern erb. (HaMiurg. 15H5 HatUtadt.) Kunst u. Altth. in Klsa^slnthr. I 5K4. 2. Verfallene maier. R. auf schwer zugangl. Felsen 8 km nw. Rappoltsw eiler (\Va*gau '. Zwei Vorwerke mit r. Mthen. Der 4 eck, Bthtt., jetzt zugängl., wie e. Theil d, Ringm. 678 Buckelwerk. Ohne Wohngeb. und architect. Interesse. [Anf. 13. Jhdts. Lehen des Herz. v. Lothringen, später berüchtigtes Raubnest, 1630 v. d. Oesterr. zerst.J Kunst u. Alterth. in Elsassl. 42; Abb. bei Rothmüller, vues pitt. bl. 13, nebst Grdr. ; Näher, Bgen. in Elsasslot hr. Ergänzgsbl. 3« Ger. R. 7 km nw. Eschwege. Im Höllen thal am östl. Fuss des Meissner (unfern der Werra) auf steiler Felsenkuppe, 933'. Nur einf. Mreste. Durch d. Felsen gehauener Eingang. [966 bis Anf. 13. Jhdts. eigner Adel. 1600 schon R.] Landau, Ritterbgn. I. 4. Bg. am Veischede- bach, l*/4 St. v. Stat. Grevenbrück (Altena- Siegen) Westfalen, auf steilem Porphyrfelsen. 2 überbrückte Gräben. Bew. Thorgeb. an der Vorbg., das Thorgeb. zur Hptbg. v. 2 Then. flan- kirt, in deren einem die Kap. Palas m. Seiten- flügeln zumeist Neubau. Thl. 1 S. 316. [1283 bis 1370 eigner Adel. Später Erbdrosten v. Fürstenberg. Jetzt Domäne u. Forsthaus.] Nord- hoff, Holz- u. Steinbau 260 f.; Das maier. u. romant. Westfalen 280 m. Abb. Blngenhelm. Df. nw. Büdingen mit wohl- erh. Wbg. Ausgetrockneter Graben m. neuen Steinbrücken umgiebt die Bg. u. trennt Vor- u. Hptbg. In Letzterer d. spätgoth. „hohe Bau", 4stöck. m. oben vorgekragten r. Eckthchen. u. d. „lange Bau*, fürstliches Wohngeb. 17. Jhdts. Ringm. wohl um 1500 m. Wehrgang u. 2 r. Eckthen. Schlüsselscharten. [1064 gen., bis 1423 Kloster Fulda, seitd. hess. Staatsgut.] Kunstd. im Ghzth. Hessen. Kr. Büdingen S. 16 ff. mit Grdr. u. Ans. Binzburg. Schlossr. bei Hofweier (Offen- burg). [Eigner Adel bis 14. Jhdt., dann vielf. Besitz Wechsel.] Ghzth. Baden 851. Blpp. Hübsche R. bei e. Df. zw. Solothurn u. Ölten. H. Wohngeb. u. 2 Rundthe. [14. Jhdt. Graf Ky bürg u. Thierstein, seit 1411 Gan ton Solo- thurn.] Birkenfeld. Unbed. R. auf steilem Kalk- steinriff so. Rübeland, Harz. Rest eines längl. 4eck., an d. Felsen gelehnten Thes. , Gr. u. einiges Mvverk. Thl. 1 S. 216 Anm. 1. [1134 gen.] Stolberg, Mscrpt. Birkenfels (Bergfels). R. im Wasgau. Thl. I S. 472, 482 Anm. 1, 199. [1663 nach Merian den v. Mundolsheim gehörig.] Imlin, Vogesische Ruinen 1821 ; Kunst u. Altth. in Elsasslothr. I. 2. R. 2 St. n. Anspach '* St. nö. Lehrberg [Gin. Adel. 1525 im Rauernkr. zerst.] Blrseek. Halbr. ,|* St. v. Stat. Dornach- Ariesheim (Basel-Delsberg) mit Resten vormals gepriesener Parkanlagen. Runder Bchft., Kap., Wohngeb. [1245 gen., Bistb. Basel. 1793 v. d. Franz. zerst. Jetzt theils restaur.] Schwab, Schweiz, Bgen. II m. Abb. ; Wagner, Ans. de^l. : Basler, Jahrb. 1891 S. 50 ff. desgl. Birstein« A. Schloss der Fürsten zu Lsenbg.- Birstein 17 km nö. Stat. Gelnhausen. Der westl. Schlossflügel vielleicht noch 12. Jhdts., alle archi- tectonischen Einzelheiten a. d. 15. u. fröhereu Jhdten. durch spätere Umbauten zerst. (He*. Vereins-Zeitschr. 4, 355: Baudenkm. im Rbz. Cassel 11.) Bischofstein. Bew. R. auf fast isol. Felden des 1. Moselufers zw. Stat. Hatzenport u. Musel- kern. Auf d. Spitze d. r. gegen 30 ra h.Bchn\, in «i Mitte m. e. weissen Kalkanstrich umgeben. Die spätgoth. Kap. u. e. bew. Rest des Palas zieml. erhalten. Ringm. theils ro. modernen Zinnen. Thl. 1 S. 130 Anm. 1, 131. Auf halber Berg- höhe andere Kap. [1273 erb., Triersches Lehen. 1552 vergebl. bei., wohl 1689 zerst.; Bienen in Rheinberg.] Barsch, Eifel 3, 1, 2, 124; Klein, Moselthal 123, 156; Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Coblenz 368. Blankenberg. R. bei gln. Stat (Köln- Giessen). Wirthsch. Blankenburg s. Greifenstein 6. 2. Restaur. Stammschi, der gln. Edlen bei Zweisimmen im Simmenthai 2 St. sw. Thun, Schweiz. Jetzt Amts- sitz u. Gefangn. Blankenheim. Gr. R. über gln. Stat (Trier Düren) Eifel. [Vor 1115 erb. Stammb. der v.BL später d. Grafen v. Manderscheid-Bl. 1 71*3 zerst.] Vgl. Neu-Blankenheim. Blankenhorn. Gr. R. am n. Abhang 4I& Stromberges 3 km s. Güglingen (w. Stat. Lauflen. Stuttgart-Heilbronn). 2 Halsgräben, Iröhroman. Thor. Hinter Futterm. d. ICK11 lange, CO* hobt u. 9' dicke Mantel aus Buckelqu. m. Stzeichen. Thl. I S. 174 Anm. 186, 190. Der Bgberinp ein 200' langes Viereck. Rest der Kap. Manche Sagen. [1241 v. Neuffen, 1480 abgebr.] Hun- zinger, Gesch. des Zabergau III ; AVtbg. Vierteljb. VI 110; Kunst- u. Altthsd. im Kgr. Wtbg. I. Blankensteln. R. bei Wasserstellen. 4 im s. Stat. Marbach (Reutlingen -Münsingen) Kauto* Alp. [12. Jhdt. eigner Adel. 1320 an WüV. abgetreten.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 741. 2. ikr. R. 1 km v. Gladenbach, Nur Theil einer Bruih- steinm. u. formlose Reste. [1261 v. Rodheim, später hessisches Lustschloss, 1647 erob., 1770 niedergerissen.] Ans. Merian, Hessen; (Ml* schalk, Bgen. III 93; Baudenkm. d. Rbz. Wies- baden 35. 3. R. über der Ruhr unw. Haltiuppn- Nur noch 4eck. Th. m. modernem Aufsatz il Reste der Ringm. Neue Fabrik- u. WirthschahV gebäude. [1227 erb., 1664 vom gr. Kurfürsten abgetragen.] NordhofT, Holz- u. Steinbau West- falens 258-60; Natorp, Ruhr u. Lenne 67 ff. 679 Blaakeawald. K. bei Blankenau unw. Fulda. Blatten. R. bei Stat. Oberriet (Jiorsehach- i'.Uur). Auf niedrigem in d. RheinthaJ vor- »t->rhohenen Fels nur e. wohlerhalt leck, be- wohnbarer Bchft. Tbl. 1 S. 220, :>19. (Ab St (i,i llener Leben Sitz der v. Ramsch wag, die hier Auf. 15. JlidLs. selbst Wein ausschänkten, dann Sitz St Gallener Obervogte.] Schnars, Roden- de Hl 173. Blaneasteln. Wohlerh. hübsche H. auf -tri lern Felshang bei Kleiu-Lützel 1 M. w. Stat («tuffen (Basel-Biel) (2ant. Solothurn. Starker r. IV hfl.. 4stöck. Palas m. halbr. Th. (Ans. l)ei Kfipfer, Bgen. u. Schlosser der Schweiz.) Bltfetein, ßleystein — Pleistein. Bloehnont (Blocbmundt). Zieml. ansehnl., weithin sichtbare H. auf dem Blauen 4 km s. tutter. Oberelsass. [1271 gen., 1449 v. Basel zer^t) Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II 12. Blamberg. Ger. R. auf steilem Bergrücken W\ gln. Steh. w. Stat. Zollhaus (Amt Donau- «-< hingen). [Bis 1450 eigner Adel, zuletzt Fun-tenbergisch. 14911 vergebt bei., 1641 verbr.) KurMdenkm. Badens II .">. Blwegg (Blumeck, Blumeneck). Ger. R. Um gln. I)f. Wutachthal, Schwarzw. Rest des IV hfl. auf e. v. der Kalksteinwand losgelösten ^ h malen Klotze. [Seit Mitte 13. Jhdts. eigner \.lt-l, i:»77 ausgest) Abb. in Badenia II 1H10. Blameaegg. Hü))sche R. nö. bei Thüringen m e. Schlucht (n. Stat. Strassenhaus, Vor- arl!*»rgb.>. [Im 13. Jhdt v. den v. Bl. erb., I*U an Oesterr. gek., 1774 abgebr.] Staffier, Tirol I 119. BluMBsteln« Ger. R. n. unw. R. Wasigen- —ff« in (Wasgau auf e. Hügel v. Wald umgeben. Im 13. u. 14. Jhdt. eigner Adel, dann Flecken- ->m. 16. Jhdt. zerst] Ganier u. Frftlich, Vo- j afr»» S. 98. Blamsteln. R. bri Quittau , Kr. Lei|>eck, lähmen. Botor-Rfthredorf. I)f. :» km nw.Stat HirM-h- !*rg. Wohnth. 11:21 m weit, 19 m hoch, 2 m M'h'ke. etwa gegen l.~>00 erb. In e. Oher- jr*— li«i»4 Wandmalereien. Ringgr. [Gesch. unbek.; Graf Sr ha ITgotsch.) Kiiir*tdetikiii. Schlesiens III 172. Bocholt. Bgrest ' t M. >i\. Stat. l,obberirh > k»-mp«»ii-Kaldeiikirehen\ Thorhaiis L\ Jlnlt>. m. • «»rg«*k ragten zierl. Ecklhchen., m>I. leck. IVhft • .K.ii^rth.*) Back*»teiuhau wohl 11. JlxlN. in. K.ip.. Fenstern u. vorgekr. Zinnen. Gr. u. Wall. Herg-Bayreuth). [1402 v. Schwynartz, 15.">3 zerst] Stumpf, Bayern 620. Btfnnlgheim. St. 4 km w. Stat. Kirchheim (Stuttgart- Heil bronn) m. Rest e. Burg. Wohngeb. m. frühgoth. Fenstern u. Rundth. m. modernen Zinnen. [152.") zerst, whgest, 1679 theiLs abgebr.] Beschr. d. ()l>eramts Besigheim; Kunst- u. Altthd. im Kgr. Wtl»g. I. Bolmont = Boymont. Bolnebnrg (Boyneltg.). R. hochgelegen A. unw. Stat Hoheneiche ^Bebra-Gfittingen). Hals- gral>en u. schmaler, v. Mauern eiugefasster Grat auf d. Bergseite. Reste v. 4 Thoren, ül>er dem letzten Rest der vor 11SH v. Kaiser Friedr. I. erb. Kap., 3 stock. Palas u. Reste v. 4 eck. Then. Till. 1 S. 36. [1107 zerst, dann erneuert, 14. Jhdt Neubauten, mehrt Wohnsitz Friedr. Barbarossas, später Stammhaus der noch blühenden gln. Farn.) Gottschalk, Rgen 7; Landau, Bgen. mit Ans. Bolanden. R., gln. Df. I km nw. Stat. Marnheim A. des Doiiner*)>erges. Rheinpfalz. [Um 1200 gln. Ministerialen. | Boldegg — Raldeck 2. Bolkoburjr (Bolko-< hin-'. Bett R. Ihm Stat Bolkenhain (Striegau-Ii.>, Schlesien. Durch M. in. d. Stult verbunden. Starke Mauern. IVhft. r. in. zum rechten Winkel zugescharrter Ecke, VJ in h. in. I in dirker M. u. Steintr. zum ver- lielten Verlies. Zw., im inneren Hof 2 ('.internen. Tbl. 1 S. 220. |1J77 S>lmeidtiitzer VogteMtz. nachZer-t 142* Neubau, 3<:j. Kr. zer-t, hi« 1*10 680 bew., all in. zerf.; Staatseigenth.] Kunsidenkm. Schlesiens III 351. Boll. R. über gln. Bad auf r. Wutachufer. Theilweise Aussenm. des Palas. Einfacher Bau. [Eigner Adel, wahrsch. 14. Jhdt. ausgest. Dann Frh. v. Tannegg (s. das.).] Ghzth. Baden S. 789; Kunstd. d. Ghzth. Baden III 7. Bollweiler. A. Schi., gln. Ort. Oberelsass. Nüchterner, theils noch spätgoth. Bau mit 2 Trthen., von Wgräben umgeben. [Früher Fugger, jetzt Gross in Sennheim.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II 45. BolzensehloBS (Bolzenstein). R. 3 km s.Stat. Jannowitz (Hirschberg-Waidenburg). 3 Bghflfe, The., zwischen gr. theils ausgehauenen Granit- klötzen. [1374 v. den Bolz erb., 1643 als Bes. der Schaffgotsch zerst. ; Graf Stolberg-Jannowitz.] K. A. Müller, Burgvesten (1837) 414; Kunstdenkm. Schlesiens III 420. Bommershein. Ger. R. einer Wasserbg., gln. Df. bei Stat. Oberursel (Frankfurt-Homburg). Usener, Beiträge 1852. Bommersteln (Bömmelstein). Ger. R. am so. Ende des Wallenstadter Sees, Gant. St. Gallen. [1244 Montfort, 1386 zerst., 1444 noch wehrhaft.] Naef, Mscrpt. III. Boppard. Stat. am Rhein (Goblenz-Bingen) m. grösstenth. seit 1500 umgeb. Bg. Thl. 1 S. 394. [Bisth. Trier, seit 1704 Magazin, Straf- anstalt etc., jetzt Gericht u. Schule; Fiskus u. Stadtgem.] Boosenbnrg od. Oberburg. Bgrest in Rüdes- heim am Rhein. Wohlerh. Bchft., über dessen 14 m hoch gelegenen Eingange Mtreppen. Die nur 30 : 33 m weite Bg. war v. e. 9 m breiten Gr. (jetzt als Weinkeller überwölbt) umgeben u. hatte nur auf der einen Seite des Bchft. zw. diesem u. dem an d. Ringm. angelehnten Ge- bäude einen ca. 6 : 14 m breiten Hof. Thl. 1 S. 231, 246. [1276 Füchse v. Rüdesheim, 1474 bis 1830 Boosv. Waldeck; seit 1868 Weinhändler Sturm.] Nass. Annalen XX Heft 1 m. Grdr. Bornstedt. R. auf bew. Berge, gln. Df. 13 km ö. Stat. Sangerhausen. Bchft. unten 4 eck., oben r., u. Ringin. m. Thresten. [12. Jhdt. eigner Adel, bis 1637 v. Grafen Mannsfeld bew., dann Steinbruch.] Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. Sangerhausen, 16 m. Ans. Bosensteln (Hagenbrücker Schloss). R. zw. Ottenhöfen u. Seebach auf d. 1. Thal wand. (Nördl. Schwarzw.) [Eigner Adel, 1405 an die Sickingen verk., im Bauernkr. zerst., seit 1773 Frh. v. Türkheim.] Ghzth. Baden S. 790; Schnars, Schwarzwaldführer S. 122. Botenburg — Pottenburg. Bowlx. R. auf steilem isol. Felsen w. Trins, Vorderrheinth., Graubünden. Bottensteln. R. bei Herkheim. 1 Sl. ö Zofingen, Gant. Aargau. [Eigner Adel. 1415 Frh. v. Rüssegg, dann Bern.] Gem. d. Schweiz XVI 2, 293. Boxberg. Ger. R., gln. Ort, Stat Wölchingen (Heidelberg- Würzburg). [1101 gen. Nach ZersL 1523 wieder aufgeb., 1857 auf Abbr. verk. u. Völlig zerst.] Abb. Merian, Rheinpfalz; Gott- schalk, Bgen. V; Ghzth. Baden S. 790. Boymont. Gr., wohlerh. R. zw. St. Pauls u. R. Hocheppan (Ueberetsch, s. Bozen). Starkes. 54 m 1. Mviereck ohne Zw. u. Vorbg. Zw. «lern 4 eck. Bchft. (m. e. gekupp. u. e. sehr weiten Rbfenster) u. dem Palas (m. schönen gekupp. Rbfenstern), welche beide Frontecken einnehmen, d. rbog. Thor, über welchem d. Kapelle. In den 2 anderen Ecken niedr. 4eck. The. [Vor liVJ Neubau. Eigner, 1483 ausgest. Adel. Seit 17Ü Graf Wolkenstein-Trostburg; v. Zastrow.] Staffier. Tirol II 813; Clemen, Tyroler Bgen. 41 m.Urdr. Boynebnrg s. Boinebg. Braekenberg. R. bei gln. Df., Prov. Han- nover. [1411 von Otto Codes eroberte Raubbg] Brackenfels. Ger. R. s. Stat. Altdorf (Feucht-A., bzw. Nürnberg - Regensburg). [Im Landshuter Erfolgekr. zerst.] Bräunungen. St. Amts Donaueschingen. Weitläuf., spätgoth. Schi, mit Staffelgiebel iL Treppenth. [Einst Stähelin v. Stockburg.] Kunstd. Badens II 6. Bramberg (Bremberg). Ger., hochgelegene R., gln. Df. 1 M. nö. Stat. Königsberg (Hassfurt- Hofheim) Unterfranken. Quaderbau. [Gln. Grafen. 1168 als Raubbg., dann im Bauernkr. zersL; Staatseigen In.] Gottschalk, Bgen. VII; Stumpf. Bayern 845. Bramburg. R. a. d. Weser b. Hannoverisch Minden. Th. auf h. Waldberge. [Als Raubnes* 1458 zerst.] 2. R. auf isol. Berge 7 km nö. Stat. Königsberg (Hassfurt - Hof heim) , Unter- franken. Bfrindeck. Unbed. R. unw. Stat. Sulz (Horb- Villingen), Wtbg. • Brandenbarg. UmfangL, schlecht erhalt. R. auf steiler Felsnase über gln. Df. an d. Sauer 1 M. so. R. Burscheid, Luxemburg. Mancherlei einf. Mwerk. Tiefere Zwingerm. m. Rundthen. [Eigner aas Vianden stammender Adel. 17. Jhdt. v. d. Franz. zerst.] Groevig, Ghzth. Luxemburg 1867 m. Ans. 2. (Lauchröden.) UmfängL R. zweier Bgen. über d. Werrathal s. Stat Herles*- hausen (Eisenach-Bebra). Das Ö. , Hintere Schi.* zeigt im späteren Erweiterungsbau noch e. Lünette (gegen 1500), goth. Wohnth., Köche u. Keller, in dem älteren Theil e. Thor, fgr. Giebelmauer u. einen 6eck.y oben r. Bchft. aus Buckelqu. m. Wendel tr. (um 1100). [Gln. Dynasten, seit 141* 681 v. Herda.] Die durch e. Schlucht davon ge- trennte Vorderbg. ist einfacher u. grösser. M. m. Thor u. e. sorgfaltig gebauter Bchft. noch ca. S\ m h. mit ca. 2,3 m Mdicke (14. Jhdt.?). [Bis f.mie !3.Jhdts gleichfalls v. Br., jetzt S. Weimar, iv-ule bis z. 3(>j. Kr. bewohnte Bgen.f dann verf.J Z*iU'hr. d. Thflring. Gesch.-Vereins Bd. VIII m. ti'.lr.; Abb. in «Thüringen u. Harz* Bd. VII. Braadeafele. H nw. gegenüber R. Bran- öVriburg 2 im Werrathal. Tiefer Halsgr.f Palas .i.it 1.5 m Waiiddicke, Keller u. Kap., gegenüber li-nym. [Wohl 1448 v. den v. Boineburg erb., !-26 war hier V;% Jahre der geraubte Erz- !».^hof v. Magdebg. gefangen. 1384 als Kaubbg. ••:•>!• ] Landau, Bgen. I. Braadeasteln. Hoch u. hübsch gelegene R. •'•. M Stat. Schlüchtern (Bebra Hanau). Zumeist «I' »t«*r erneuert 2. R., gln. Df bei Stat. Pössneck '!• ra-SaaJfeld) (Alt-) Brandts. Bew. Halbr. auf schwer zu- ."i.i^Ik Item Felsen des s. Etschufers bei Stat. L.naHurgsüdl (Bozen -Meran). 4 stock. Palas TW 1 S. 158. 235, *S3. [Um 1179 bis auf den li. hft. verfallen u. neu aufgeb., 18()7 theils ein- .»»-t'lrzt u. verlassen. Von Anfang bis jetzt Graf l*r im Schi. Neubrand is am Fuss der R.] Staff- le. Tirol II 758 ff.; Giemen, Tyroler Bgen. 70 ru Grdr. Braaztll. R. auf e. Felsen vorsprang über ^'.a. Klausen (Brixen-Bozen). Nur 4eck. Bchfl. i n «*dr Mwerk, einst m. d. St. verbunden. [Von i. ii Biochftfen v. Brixen erb., 1674 verbr.] Staff- ". Tirol II 974; Giemen, Tyroler Bgen. 30 m. •t Ans Brattelea = Prattelen. Braaaeek. Wohle rh. R. 1 St. nno Greg- "^•ii in•<* Einf. Kap um 1191. Thl. 1 S. 144. "> Jhdt liegr., nach Brand 1679 Neuliau. Von Win* an Fürst Solms-Br.] Schaum, Grafenhs. ^•■n- 1828; Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. ♦ ...nx 090. Braasabaeh. A. Schi , gln. Df. im Kocher- s i T. M. nnö. Schwab. Hall. Wtb* Braaa*kerg. Kl. woblerh. R 8*t km nur». \» j*»»d. Die in. Resten v. Wachtirehaudcn '■•.kirte Bjr*tnuse windet s. um d. Bglierg Zw., ;.*-t 2 «»lockiger Wohngel »., kein Brhft. (Ciii 1210 i «Jnif betiburg erb, seit 1595 YxxtA zu Wi«*d I u. bis 1705 v. diesen bew., dann zerf.] Gott- schalk, Bgen IX ; Rhein. Antiqu. 3, 6, 655 ; Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 474. 2. R , maier. über d. schluchtartigen Mündg. d. Ultenthals in d. Etschthal bei Oberlana, Stat. Lana-Burgstall (Bozen- Meran). Kap. erhalt. [Eigner, 1339 auslest. Adel, seit 1492 Graf Trapp. Sage] Staffier, Tirol II 763. Breldeasteln. Ger. R. 4 km w. Biedenkopf (Rbz. Wiesbaden) Nur Reste der Ringm. aus Bruchsteinen. [1395 gen.] Breitensteln. Ger. R. im Speyerbach-Thal, 6 km sw. Stat. Lambrecht (Neustadt-Saarbrücken». Auf e. 4 m hohen ü!)erall senkrechten Felsklotz Schildm. a. Buckelqu. m. angefügtem 6 m breitem Palas. Unten Ringmauern. |1257 gen., eigner Adel, sonstige Gesch. unbek. ; Wolf-Bürklin in Wachenheim.] Baudenkm. in d. Pfalz II 129 m. Ans. u. Grdr. 2. A. Schi. (R. V) 1 M. ö. Slat. Baiersdorf (Bamberg- Erlangen). Brennberg* Halbr. R. auf 058 m hohem Berge, gln. Df. 15 km sw. Schi. Falkenstein, Bayer. Wald. 2 Bgen. ^Ober- u. Unterbr.) m. gerne inschaftl. Hof u Ringm. Das untere Schi, m. 4 eck. Buckelqu bchfl steht auf e. gr. Granit- block. [Eigner Adel (Minnesänger Reimar v. Br.), 1326 die Auer v. Regensbg. Bis Ende 17 Jhdts* Oberbr. v. Frh. v. Gumppenl>erg bew., seit 1832 beide Fürst Thuni u. Taxis J Bavaria II 1 S. 500; Müller, Bayer. Wald Breuberg. Statt!. Bg. auf* heilem Beig- kegel (306 m) im hümlingthal bei Neustadt, l'i St. no. Stat. Höchst, Odenwald bahn. Die Burg- strasse führt durch ein barbakanartiges Vorthor, über d. Ringgr. u durch d. Hauptthorgeb. in d. Hof des mittleren Bgtheiles, der von dem sw. (1.) u. der alten Bg. no. rrenzt v. dem .Kasimirbau* aus 1613 mit dem .Ritter- saal* \ berühmte Stuckdecke), weiterhin V.Renais- sancebauten 16. Jhdts , erst im 19. verwüstet. Am .Hexenth.* vorül>er führt d. Weg durch e. roman. Thorbau in d. alte Bg. In deren Mitte d. leck. Buckclqubchft. (25 m hoch, 9 m Dm, 2,60 Mdicke) m. neuer el»enerdiger Thür u. olien m. modernen /innen u e. Pavillon v 1612. Den Bghof uingel»en erhalt. Wohn- u. Wirthschftsgeb. nelist Kap. au> guth Zeit, spater vielf. modernisirt. Das Ganze umgiebt seit d 16. Jhdt. e. breiter u. tiefer Rin^gr. m. Fulterm. u. starke Ringm. m lUuidthcn , deren e. frei im Gr. Mehl Tbl 1 S. 79, 172, 192 Aiiiii. 2, 252, 504 «Anf. tt.JhdK eigner Adel, seit Anf. IV. JhdK Ganerl>eiibg., -eit 1 7 47 Erbarh-St-hnnlHTg u Lr»wen«tein-\Vert- lieim-RMMMdNTg. | GiesN Schi Brculieiy. Hf welche Letztere aufgesetzt wurden, alt aus B-.iekelqu. Der r. Bchft. (10,6 m Dm., 4,6 m 1. NN . i besteht in seinem alten 25,8 m hohen Theile ••i- Sandbruchstein, hat ebenerdigen Eingang u. MCugelgewölbe, darüber (wohl um 1500) 3 stock. N if^itz v. 5,50 m Dm. Goth. Kap. v. ganz un- -••Hm. Form über roman. Unterbau. Die übrigen »». m, 531, 587. [1327 v. Berkenstein. Jetzt *; -f Kinsky | Moschkau, Die Bgen. Bürgstein- ^ » woika 1K83 m. Ans. Birresbeln. Bg. auf niedrigem, zu ' « von »•r Vtte umflossenen Felsen, 1 St. nw. Stat. M\m (Andernach-M.), Eifel. Die kleinere u. •• '•• Westliälfte, jetzt R., enthalt innerhalb d. !- ••'«! e. v. 2 Then. flankirten Bau u. d. 4eck., *• m b. Bchft. Das ö. bew. Sohl, besteht aus » K.'Veln, unter deren südlichem s. d. Hgweg ."'«..hden hinaufzieht. Der Xordfl. aus 1700, das !,:rve Ende 15. bis 10. Jhdts. Innen hül»che * !♦. Kamine, Gobelins. Durch The., Fachwerk- -M«>cke u. Schornsteine d. (ianze sehr male- " -' '». (1157 Burgenesheim, dann Gancrlten>itz. *-• U73 Breitbach, jetzt Graf Rene-se-Br] i • fi. Antiquarius 3, 2, 75S ; Barsch, Eifel 3, 1, ' Ini: Stolberg, Mscrpt. ; Bau- u. Kunstdenkm. i üb* Coblenz 372; Wirtgen, Nette- u. Brühl- * «: 1^4 in. Aas. Bu4*rf. Wasserlig. im Bauuac humide, ■>t. Rbz. Unterfranken. Rest der Hinein, in. ( r. Then. u. Thorth. m. hölzernen Aufsätzen. Das Wohngeb. Renaiss. [Frh. Truchsess v. Wetz- haasen.] Buon&s. A. Schi, am Zuger See. An d. 4 eck. Bchft. einf. späteres Wohngeb. angeb. Barg. R* über gln. Df., Bez. Kulm, Cant. Aargau. [Stammhaus der noch vorhandenen gln. Frhrn.] Gem. d. Schweiz XVI 2, 300. 2. s. Burghof. 8. (Neuenburg.) Umfangl. Halbr. über gln. Stat. (Wermelskirch-B.), Rbz. Düsseldorf, an d. Wupper. Schildm. 4't m dick, 17 m lang, 2 stock. Palas u. Stumpf des 4 eck. Bchfts. [Resi- denz d. Herzöge z. Jülich-Berg, um 1133 erb., später Templer, 30 j. Kr. zerst. Wird seit 1889 v. e. Verein wieder aufgeb.] Fischer, Schloss Burg 1892 m. Grdr. u. Ans. ; Kunstd. d. Rheinpr. III 2, 34 desgl. Burgberg* Df.. Kr. Villingen. Grosser 4 eck. „Donjon* in Quader-, bzw. Buckelwerk noch ca. 75 m hoch in. Resten e. Wassergrabens ra. Aussenmauer. Rundbog. Eingang in halber Höhe. Seit 1482 bewohnbar eingerichtet. [Eigner im 15 Jhdt. ausgest. Adel, jetzt Staatseigenth.] Kuastdenkm. Badens II 71 ff. 2. R. n. Stat. Königsfeld (Schwarzwaldbalin). 3« Df. im Land- kap. Kempten mit R. [1102 eigner Adel, seit 1566 Hochstift Augsburg] Bavaria II 2, 1159. 4. R., gln. Df. bei Stat. Lichtenfels (Baml>erg- Hof). [1553 zerst] 5. Wbg. bei Ueberlingen (Baden). Wohlerh., hübsch gegliedertes kl. Wohngeb. ohne Th. lim 14. Jhdt. gen., jetzt Pachterwohg.] Kunstd. Badens I 491 m. Ans. 6. A. Schi, auf h. Felsen, gln. Df. an d. Lone 1 • M. sw. Stat. Herinaringen «Ulm- Aalen). Pfarrer- wohng. Denkm. d. Altths. in Wtbg. Burgdorf. Stat (Ölten-Bern) m. wohlerh. a. Schi. Saal whgest., Alterthümersamndg. 179* bis 180i Pestalozzische Erziehungsanstalt. Burggallenreutli s. Gailenreuth. Bnrghaslach. Fl. an d. Haslach, unw. Scheinfeld am Steigerwald, Mittelfranken, m. .ur- altem" seit 1U2 gräfl. Castellschem Schi. Stumpf, Bayern 758. Burghau*. Stat. (Krank fürt- Bebra) in. ger. R. [Sitz der Raubritter v. Hauna.) Borghaunen. St. an d. Salzach 12 km s. Stat. Marklt (München-Simbach) Darül>er gr. Schi. Thl. 1 S. 535. { 1 1 # Vi. Kap. im 13. Jhdt. gen., 1175 sehr erweitert, bis Anf. 15. Jhdt.»*. He-idenz baver. Herzte. tSCMl v. d. Franz erob. u die Befestigung zeM | Stumpf, Bayern HK1; Kgr. Bayern I \sU) m. An> Barghof Burg». Schlichen u R. '» St. ü. It. K.irgegg am Siidraiide de> (Vlierlinger Set» Baden |l.'i. .Unit. v. Tettingeu j Bnrgtateln s Khrineck 2. 684 Burgjoss. Kl. Bg., gln. Df. im Jossthal (l>ayerisch-hessische Grenze) [Frh. v. Hütten, dann Mainz; Försterwohnung.] Landau, Bgen. III; Stumpf, Bayern 891. Burgk. Bg. in Reuss ä. L. 7 km sw. Schleiz. Thl. 1 S. 634. Bnrgkofel. Ger., maler. R. am Eingang des Reinthaies 1 St. ö. Taufers (s. das). Gesch. un- bekannt. Burglahr. R., gln. Df 13 km sw. Stat. Altenkirchen (Siegburg-Limburg) Nur r. Bcbft. [1325 Graf Isenburg; Dorfgem.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Coblenz 103. Burglengenfeld. Steh, an d. Naab, '/g St. w. Stat. Haidhof iSchwandorf-Regensbg.). Gegen- über schöne R. Hohe Ringm. m. Eckthen., Thorth. u. r. Bchfrit. 25' Dm. u. noch 75' h. (Angebl. schon v. d. Söhnen Pipins bew., seit 1250 herzogl. bayer., 1501, dann im30j Kr. zerst.J Grueber, Kaiserbg. zu Eger 1864, S. 17; Stumpf, Bayern 455. Burgschlelnltz. Df. 6 km s. Stat Eggen- burg (Wien-Budweis) m. R. eines Schi, meist 15. u. 16. Jhdts. 2. A. Schi. 10 km s. Marburg. Goth. m. Kap.. Mitth. d. hist. Vereins f. Steier- mark; Haas, Notizen 1858—60 ßargseliwalbaeh. Wohlerh. schöne R. über gln. Df. 4 km ö. Stat. Zollhaus (Diez-Z.). Eigenthüml regelm. Anlage (Fig. 205). Zw. dem Bchft. u. d. Saalbau (P) enger v. schmalen Seitengeb. begrenzter Ipnenhof. Ringm. m. Wehrgang u. Eckthen , Kap. (K), rb. Friese und Blenden. Späteres bew. Thorgeb. m. Wirthsch. Das Tonnengew. d. Saales theils eingestürzt. Thl. 1 S. 148, 198 Anm. 2, 228, 234 (2), 241, 310, 445, 463. LKam 1536 an Nassau- Weilburg, seit 1800 verf.; Staatseigen th.] v. Gohausen, Wehrbauten 39 m. Grdr. ; Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Wiesbaden; Fischer, Schi Burg 29 m. Grdr. u Ans. Burgsinn. Stat. an der Sinn (Bebra-Würz- burg),* Unterfranken, m. Wasserbg. Ringm. m» Then. , Bossenriubchft. , R des eigentl. Palas. [Seit 11. Jhdt. v. Thüngen; Staatseigenth. Rent- amt ] Burgstall. R. bei Refrizhausen unw. Selz am Neckar. 2. A. Schi, über Stat. Wies (Graz-W.). 3. (Hohenbogen). Thl. 1 S. 7. Die Mreste jetzt entfernt. 4. Thl. 1 S. 19. 5. s. Freuden- stein 4. 6. = Purgstall. Burgsteiu. A. Schi, bei Heroldsgrün, unw. Langenau, Oberfranken. 2. s. Rheineck 2. 3. R. bei Grosswendern (4 km. nö. Stat. Marktleuthen, Fichtelgebirgsbahn) [Ehemals v. Nothhaft und Förster.] Stumpf, Bayern 600. Burgtlmiin. R., gln. Df. am 1. Schwarzach- ufer, unw. des Ludwigskanals, unw. Altdorf (Stat. Feucht-A), Mittelfranken. Starker BchfL [13 Jhdt Ritter v. Tanne, dann Burggrafen zu Nürnberg] Stumpf, Bayern* 685. Burkhelm. Anselinl. R , gln. Stat , Kaiser- stuhlgeb., am Rhein. [Im Mittelalter Kloster Einsiedeln. | Burleswagen. A. Schi, im Jagstthal. 1 $L abwärts v. Stat. Crailsheim (Hall- Ansbach). 4 ed. Bchft. halb abgetragen. Der thurmartige ostöck. Schlossbau wahrscheinl. aus 1650, [Graf v. IV xüll-Gyldenbons.] Schönhuth, Wtbg , Bgen. V Uß Burseheld. Gr., schöne R. auf e. von der Sauer umflossenen Felsen bei Stat. Michelau (Luxemburg-Clairvaux). Doppelte Ringm. m. r. Then., der Palas etc. auf höherer Felsstufe, [11*22 eigner, im 16 Jhdt. ausgest. Adel, dann bis zur frz. Revolution Fürst Metternich, seit 18H R. Publications de la societe etc. de Luxemboonr *\ 103; Barsch, Eifel 2, % 234 ff.; Grövig. Ghzth. Luxemburg 1867 m. Ans. Bossen. Isol., 757 m h. Berg 1 M. ö Slat Riedlingen (Ulm-Radolfszell) m. 2 wenig erhalt Ruinen. [Angebl. röm. Ursprungs. Stammsitz d Bertholdischen Grafengeschlechts, um 1300 Hakv burg, seit 1806 Wtbg. Die vordere Bg. im l.V Jhdt. zerf , die hintere 1633 ausgebr., noch Auf 18. Jhdts. bew.] Schönhuth, Wtbg. Bgen. I; Kgr. Wtbg. III 5, 7, 83 ; Bück, Der Bussen 1868. C (vgl. unter K). Cadolzburg. A. gr. Schi, bei gln Fl. .SUI. Fürth-G.), nw. Nürnberg. Spätgoth. u. Renale Vor der weiten Vbg u. d. Hpthg tiefer Fcfc- graben. Thore u. theils Fenster spb. bi «kr Vorbg. neuere Geb. Hohe M. m. Then., Wehr gang, Zinnen u. Scharten um die Hptbg. Hier ältere Wohngeb. theils mit offener, ebenerdiger Halle, Erkern u. Fachwerkoberstock. Kap. in. Altar v. 1485. Zwinger. Kein Bchft Fast All** in Buckelqu. [1157 eigner Adel. Sitz d.Hohco- zollern als Burggrafen v. Nürnberg] Stolberg. Mscrpt; Stumpf, Bayern 699 m. Ans. Cagliatscha = Gastellazzo. Calden. R. bei Altusried (10 km w SUt Dietmannsried, Ulm-Kempten). [1515 erb., Mar schalle v. Pappenheim.] Stumpf, Bayern 971. Alt-Calenberg. R. auf e. Hügel bei gln. Df. an der Leine n. Stat. Nordstemmen (Han- nover-Kassel). [Von Hzg. Otto Strenuus erb, öfters herzogl. Sitz, 1549—53 Gefangn. Gorrin>. Calsmunt. R. bei Stat. Wetzlar (Giessen- Coblenz). 4 eck. Buckelqubchft. Thl. 1 S. 77. 144. Ringm. v- Basalt m. Resten einiger Tbe, sonst wenig erh. [Reichsbg. den Dynasten t. Merenberg verliehen, dann Pfandbes. der v. Fut. auf dem SchlossI>erg 37 m hoher r. Bchft. al> Be>t des wohl 1162 erwähnten castrum C. Auf d. Wacht berg wenig Spuren e. zweiten Burg. Cuapell s. Campi Caapt (Gampell). Kl. R. aus Bruchstein • ht d. schluchtartigen Albula-Bett, 3 km ö. IV.ms, Gant Graubönden. Wohlerh. 4eck. Bchft. •»*t«vk. m. Abtritten u. ebenerd. Eingang. Auf •J Seiten umbaut. Fensterbänke. [Stambg. der >. Gampell, dann Ehrenfels-Schauenstein, Rink, >.i»w. Jecklin, Rosenroll. Noch 1570 bewohnbar, i«:r.t Bauernbes.] Lechner, Thusis. Ghur 1875. Caawi od. Neu-Sins. R. bei gln. Landgut ItnH.lt^hgthal, Graubünden. Nördliche Hallte tui^ r. 5 stock. Bchfts. mit 2 Abtritten u. Balken- .!-«-ken. lim Schamserkrieg 1452 zerst.] Carte). R. ■ 4 St. s. Stat. Tägerweilen (Kon- ^mz-Winterthur) Gant. Thurgau. Roher Bau, v.»ii tiefer Schlucht umgeben. Noch 2 Stockwerk li ieck. Bchft. u. Reste v. Aussenmauern. Da- *\~n neues Schi. Tbl. 1 S. 13, 64, 69, 105, H'». 203, 205, WO. [Wahrscheinl. v. Gebhard III, H-hof v. Konstanz (t IUI) erb. 1128 von l'».M-h<»f Ulrich selbst verbrannt. 1364 dem s,-;»li.in v. Roggwil verliehen. 1476 zerst.?; » S herer. | Pupikofer, Gesch. des Thurgau I, U*\ il 711; Schwab, Schweiz. Burgen II .! Abb. s. Kastelbell. Castelberg. R "« St s. Ilanz (Vorderrhein- '• ♦!» am Eingang des Lungnetzer Thaies. [Eig- '.• r Adel, als Aebte von Disentis, wie als Kriegs- «•■in-r ausgez.] 2. R. toi Disentis (Vorderrhcin- l'Seit 1876 theilw. Kurhaus.] 3. = Kastei- i.: C«stele#ni s. Liechtenstein 11. («stell. R., gln Ort im N. des Steiger- « »M*-» unw. Stat. (Jerolzhofen (Kitzingen -G.), I \>rf ranken. [Schon im 9. Jhdt. bis zu ihrer V« gen., bia 14:17 Graf Sponheirn, l'-ir» noch wohlerh ; Apoth. Meyer das.) Ans. •~i Mrrian; Rhein. Antiqu. 3, 1, 212; Bau- u. K »Md. d Rbz. Cchlcnz 654. VmUlUxzo ti-">: Näher, Bgen d. Pfalz m. Grdr. u. Anss.: Bau- denkm. in der Pfalz I 112 desgl. Dainbach (1469Teinbach). Df. (Bez. Tauben bischofsheim, Baden). Auf benachbartem Ber^ R. [Wohl 13. bis 16. Jhdl. Wertheimsrti^ Lehen der Fuchs v Kannenberg.] (ihith. Baden S. 800. Dalberg. Stattl. R. 10 km. nw. Kreuznai-h Westl. Halsgr , an der Swecke d. Hauptthur. Auf d. Angriffss. frei hinter d. Mantel d. n-«*li 8 m h. Bchft.. Drei 3 stock. Wohngeb. aus ver- schiedener Zeit m. spät veränderten F. u. Kap. Ringm. ohne Zinnen m. Rundthen. Gros^enthrL* v. e. Zw. umgeben. Pfeilerreste einer Wa*»?r- leitg.. Oestl. ausserhalb zerstörtes spätere* Vor- werk. [Um 1270 erb., gehörte es stels den Ital- berg (deren älterer Stamm 1350 ausgest.'. jettf Dalberg-Hessloch in Mähren.] Stolberg, MsTp» : Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Coblenz 285. Dallau. Bew. a. Schi., gln. Df. \ SL *v Stat. Mosbach (Heidelberg -Würzburg), Ghitb. Baden 800. Dandalier. A. Schi, am Schwemmberg. « bei Stat. Radstadt (Selztbal-Bischofshofenl Sab- bürg. Dankertsweiler. Zieml. umfangl. H-. gto- Df. 10 km w. Stat. Niederbiegen (Ulm-Friedri i:>s. Dassel. Stat. (Salzhelden-D.) am Solling, Hunover. Nordwestl. der Amtsl>erg m. R. [1329 •«K.v>t. Grafen v. DJ Battenberg. R.. gln. Df. bei Stat. Linz Kiircnhreitstein-Obercassel) am Rhein. Rest •i»- r. BehfU. v. rechteckiger M. umgeben, h.ii/m. 'Bis 11130 die Dadenberg, dann als Köl- 1 i-< lies Lehen wohl neu erb., seit 1850 v. Mengers- Ii.iümmi]. Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. (lob- Daabrawska-Hora (Schlossberg). Gr. wohl- »rh. R. auf isol. Fels "t St. ö. Bad Teplitz. Theils .;iiter Dach u. whgest. Rthe. m. Peuerscharten. 1 nteiird. Räume. Wirtbsch. [Nach 1172 an ^•♦•lle eines Klosters erb., 1619 v. d. Hussiten '»■«< hailigt, whgest., 1655 zerst] Heber, Bgen I mi. An*, u. Grdr. Daacasteln s. Tauchstein. Dantensteln (Tutenstein). A. Schi. Theils lt. ufiw. Hohengeroldseck u. Seelbach. Schwärz- et M. [1249 bis 15. Jhdt eigner Adel. 1580 u. h»'j5 wesentl. erneuert; v. d. Leyen.J Ghzth. H .!<>n «Ol. Defendorf. Di. bei Rossstall (Cadolzburg, Miv#-1 franken) in. Schiruinen u. 2 Burgställen. vl .\ter im Besitz der »Schnöden von Diirren- ii ungenau und Defersdorf.] Bavaria. Degenberg. Ger. R. auf spitzem Berge un- «•••i S**h warzach in Bayer. Wald. [1602 ausgest ♦ v*Tx<*r Adel. 1468 geschleift. Jetzt neueres kir. hlein diiselbstj Degerfelden. R. aber gln. Df. unw. Stat. Zi'zarh (Winterthur -Waldshut) , Gant Aargau. 1 /»ner Adel. In Anluss der Ermordung Kaiser \ Mwtit« zerst] Gem. d. Schweiz XVI 2, IM«. Dehrn. Wohlerh. Bg. 4 km nö. Limburg i. d La!m. Runder Bchft aus Bruchstein m. T'j'|H* in d. Mauer u. ol»en Tonnengew.. Nahe- .-i d. Palas 13. Jhdts. m. Staffelgiebeln u. recht. •*. gekupp. Fenstern, die in reich gegliederten, ' ♦ U *pitz)>ogigeit Blenden liegen. Wendeltr. !*• Jinlt-* u. moderner Anbau. Halsgr. jetzt •i .-;-f Tbl. 1 S. 3XS Anm. 4. 45*. | Schon U'*i eigner Adel bis zu tiefen Auskerben im 1*. Jhdt; Frh. v. Dungern.] Baudeukui d. Rbz. tt.«M..ub-ii 6H. Dellingen. Hof, Kr. Don aueschii igen. Tbrest • r-r Bg-, die 1559 an Furstenberg kam. Ghzth. I: !»n S. 801. Han* Denunln. Ger. R. einer Whg. neben ■• .»Tfin Schi, bei Stat. Deinmin i.Neubrandeiibg.- *'• tUund). Pommern. Densfcorn. 1'nbcd. Bgrest, gln. Stat. (Trier- K •* »• [Eigner Adel. Vor 1*250 an Daun ge- kommen. Ende 18. Jhdts. v. Hontheim u. v. Anethan.J Derneek. R. auf wildem Felsen auf r. Lauterufer s. bei Gundelfingen, 5 km n. Schilz- burg (s. das.). Den km. d. Altths in Wrtbg. Desenberg. R. auf hohem Basaltkegel 1 St. nö. Stat. Warburg (Kassel-Soest) a. d. Diemel. Rohe Reste d. Bchfts. u. der ihn eng umgeben- den Wohngeb. Tbl. 1 S. 121, 141. [Seit 1475 Spiegel v. D.. Mehrfach erol>ert u. vergebl. he. lagert. Im IG. Jhdt. zerfallen.] Maler, u. romant. Westfalen 66 ff. m. Ans. ; Nordhoff, Holz- u. Stein- bau 235. Deuerburg. (Andere Namen Tbl. 1 S. 36.) Sehr wohlerh. R. über Wellmich am Rhein, 2 km n. Stat. St. Goarshausen. Von e. Zw. umgeben die eng gedrängte Hptbg , bestehend aus d. r. Bchft, e. 4 stock. Wohnth., d. Palas und (v. diesem durch e schmalen Hof getrennt) e. Dienstgebüude. Ausser den kreuzge wölbten Kellern nur Balken- decken. Am Saal Kapellenerker. Rbfriese u. überall aufgekragte Eckthchen. Thl. 1 S. 149, 198 Anm. 2, 213 Anm., 234, 235, 238, 462. [1355-88 v. Erzbisth. Trier erb, noch Anf. 18. Jhdts. m. kleiner Besatzung. 1806 an Private verk. ; 1888 Hollmann in Mrthlheim a. d. Ruhr.] Baudeukm. im Rbz. Wiesbaden 71 ; Nass. Ann. II 211 u. XXII m. Grdr. u. Ans.; v. Gohausen, Wehrbauteu m. Ans.; Fischer, Schloss Burg 1893 desgl. Dentseh-Landsberg s. Landsberg 5. Dhaun. Grossart. R., gln. Df. 1\ St. nö. Stat. Kirn (Kreuznach -Saarbrücken) steil Ober dem Simmerbach. Meist nach 1500. Thorbau, Mthe , Basteien, Palas v. 1720, Schildm., kein Bchft.. Thl. 1 S. 172, 287, 496, 539, 552. [1140 Nahgau- spätere Wild- u. Rheingrafen der Linie 1)., 1750 ausgest, 18(4 v. d. Franz. verk., dann grösstenth. abgebr.; Gommerzienr. Simon zu Kirn.] Röhrig, Schloss Dhaun. 18^4- m. Grdr.; Bau- u. Kunstd. d. Rbz. (Koblenz 287. Dhroneeken. R., gln. Df. an d Dhron (Hunsrfick). Gewölbter Zugang. Erhalten fast nur der Bchfrit , aus Quarzit blocken. Ober- fttrsterei in den Trümmern. [Gehörte den Wild- grafen, u. wurde im 30j. Kr. v. d. Spaniern be- setzt Wird mit Hagen v. Tronje in Beziehg. gebracht. Vgl. Hunoltstein.] Wirtgen, Hoch- wähl 1*77 S. 63. Dlekemer Schloss. Ger. R. am N.igoldthal bei Stat. Teinach. Wtbg. Schwarzw. Dlementein. R. auf steilem, nicht h. Fcl>en bei Stat. FrankenMcin |Ludwig>hafen - Neun- kirchen), Pfalz. Rest d. 4eck. Bchfts. m. Buckclqu., Treppenth. 16. Jhdts. in. Schieß- scharten. Hinein, m. Bogen fr.. Nach lKt5 Manche- verändert [13. Jhdt eigner Adel, 1616 688 schon R. ; Ladenburg in Mannheim.] Baudenkm. in d. Pfalz II 84 m. Grdr. u. Anss. Diepoldsburg. Sehr geringe R. bei R. Rauber, s. das.. Tbl. 1 S. 140. [Eigner Adel 1210, dann österr. u. wtbg.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 708. Diersburg. Gut erh. R. auf isol. Felsklotz beim gln. Df , Ortenau. Sorgfalt. Bau geringen Umfanges. Ohne Bchft. Gekuppelte roman. Fenster. Die 2,7 m starke Ringm. aus Buckelqu. m. nicht vorgekr. Wehrgang. Thl. 1 S. 475. [Eigner Adel (Seitenl. der Geroldseck) um 1300 ausgest ; seit 1455 v. Roeder.] Ghzth. Baden S. 802; Näher, Ortenau S. 18 mit Abb. u. Grdr. Diesburg = Duisburg. Diessensteln. Wenig erhalt. R. steil über d. Hz unw. Erbersdorf, Bayer. Wald. [Seit 1378 herzogl. bayerisch, 1742 durch Trenk gesprengt.] Bavaria I 2, S. 1124. Dietfurt. R. auf steilem Fels, r. Donauufer, w. unw. Stat. Inzigkofen (Sigmaringen-Tuttlingen). Unbed. 4 eck. Bchft. u. Ringmauerreste. Tlü. 1 S. 204. [1099 eigner, 1132 ausgest. Adel. 1421 an Gräfin Werdenberg verk.] Schönhuth, Wtbg. Bgen.V; Schlude, Donauthal 1883, 99. Dietrichstein. R. unw. Stat. Glanegg (St. Veit-Villach) im Glanthal. Kärnten. [1334 v. Margarethe Maultasch, 1483 v. d. Ungarn zerst] Hormayr, Bgvesten V. Diez. Stat. (Wetzlar-Goblenz) a. d. Lahn. A. Schi, auf steilem Felsen. 4 eck. Bchlt. unten m. Kreuzgew., später theils durch F. u. steiles Walmdach m. Eckthchen. verändert. Anstossende Geb. theils goth. m. Kreuzgew. u. gekupp. Fenstern. Rth., Rbfries. "[Wohl um 1073 v. den 1388 ausgest. Grafen v. D. erb , seit 1469 Gerichtsgeb., jetzt Zuchthaus.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 79. DIU. R., gln. Df. 20 km so. Stat. Trarbach (Moselbahn) unw. Kirchberg. HunsrQck. Palas u. Ringm. m. Rthen. [1 127 Graf Sponheim, 1329 erob., 1697 v. d. Franz. zerst.; Röhrig in Dill.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 655. Dillenburg. Stat. Deutz-Giessen m. umfängt, wenig erhalt. Festungsr.. Lange Thor- u. andere Gewölbe, Kasematten, Bollwerke, 4 Brunnen u. 2 Gisternen. 1872 neuer Th. Thl. 1 S. 530, 536 Anm. 2. [Seit 13. Jhdt. Nassauische Resi- denz, Geburtsort 1533 v. Wilh. v. Oranien. Wesentl. Neubauten v. 1559-1616, 1760 v. d. Franz. zerst., später geschleift.] Nassauer Ann. X m. Grdr. u. Ans. Dillenlorf. Df., Amt Bonndorf. Spärl. Rest einer Whg. [Gln. Adel bis 1289. Im Bauernkr. zerst.] Kunstd. d. Ghzth. Baden III 9. Dllsberg (Dülsperg). R , gln. Df. auf 190m h. Bergkegel am Neckar bei Stat. Neckarsteinach. Unbed. Ueberreste der einst sehr umfangreichen später in eine Festung umgebauten Hofburg der Grafen des Elsenz-Gaues (v. Lauften, v. Düren, zuletzt der Pfalzgrafen). Thl. 1 S. 541. [16* v. Tilly, 1799 v. d Franz. vergebl. belagert Zu- letzt Staatsgef. und 1827 mit Ausnahme d<* Thurmes u. des Kommandantenhauses auf Abbr. verk.] Ghzth. Baden S. 308. Ditterebach. R.f gln. Stat (Görbtz-Giatz , Rbz. Breslau, auf dem Schlossberge. [1366 erb.: Forst Pless.] Dobra. Grossart., wohlerh. R. am Kamp- fluss, 2 M. ö. Zwettl, Niederöstr. auf senkr., bew. Felsen. 5 eck. (8 eck.?) u. vorgeschobener 4eck. Bchft. u. gr. späterer Saalbau. [12. Jhdt Schenken v Dobra ; v. Spillmann.] Oester. in W. u. B. Bd. 4, 290 m Ans. u. Grdr.; Topogr. v. Nieder- östr. 2. R. bei Daber (Stadt, Kr. Nangard, Rbz Stettin). [13. Jhdt. von Tempelrittern erb. 1352 den v. Dewitz verliehen.] Dörzbaeh. A. Schi. 6 km 5. Krautheim. Grund m. u.- Th. 14., Anderes 15. u 16. Jbdt«. Fachwerksbau m. schlanken Erkerthchen. u. b. Giebel. Stattl. Saal über gew. Gemächern. [Seit 1230 Dienstmannen der Schenken v. Schupf-Iiro- burg, 1491 — 1601 Graf Berlichingen ; seitdem Frh. v. Eyb] Kgr. Wtbg. HI 5 S.554; Zeitehr. f. Wtbg. Franken 1, 3, 76 u. 3, 1, 97*. Dohna. R., gln. Stat. (Mügeln- Altenberg i. 12 km v. Dresden, auf e. Felsen an der Müglitz. Viele h. Mauern m. Fenstern u. Reste d. Rinfrc. [1107 gen., 13. Jhdt. in 2 Schlösser getheilt 1W3 zerst. Noch in Besitz der gln. Grafen] Gt»Ü- schalk, Bgen. II 93. Dollendorf. R., gln. Df. 10 km oft SUt. Hillesheim (Trier-Köln), Eifel. Dollusteln (Tolenstein). Fl. an d. AllmfihL Stat. Nürnberg-Ingolstadt. Innerhalb auf e. Felder spärl. Rest einer erst im 19. Jhdt. als Steinbruch zerstörten Bg. [Sehr alt, seit 1440 Bisth Eis- stau.) Kugler, Altmülalp S. 105. Donaustanf. Fl. an d. Donau 10 km unter- halb Regensburg. Darüber umfangt R. derVesU" Stauf. In d. weiten Vorbg. d. angebt römisclie „Hungerth u v. 4,8 m Mdicke u. 8,55 m l W. wohl um 1600 erb.. Die Hauptbg. auf ziemt h- Felsen. Ueber d. Thor Rest der hübschen roman Kap. m. 4 Säulen u. halbr. Nischen. Zwinger m. Rondell u. 4 eck. Th. [Um 920 begr , nach Brand 1130 whgest., gegen 1611 neu befestigt, 1K'»* zerst.; seit 1812 Fürst Thurn u. Taxis.] Stoiber»:. Mscrpt. m. Grdr.; Stumpf, Bayern 539. Dornaeh s. Dorneck. Donnsberg, Donnersberg. R , gln. H»r unw. Stat; Nordendorf (Augsbg -Donauwörth». 689 Dorvberg- R., gln Df. unw. Stat Gross- grniu (Frankfurt-Mannheim), Hessen. Dtrabarg. A. Schi, bei gln. Stat. der Saal- »:-**nb. S.-Weimar, auf h. steilem Saale-Ufer. Drei h Flügel, der nördliche theils 13 , der ö. .«i.^tiK^ende K 14., das Meiste Anfangs Iß. Jhdts. Ar M eck. Tli. mit späterem Zwiebelhelm. Spät- k'"th Fenster u. einige Holzbalkendecken. Ritter- ^ial s|>äter getheilt. [Um 1240-1344 Schenken >. Tautenhurg, dann (trafen v. Schwarzbg, seit l«»72 S.-Wei mansche Domäne und bis z. 18. Jhdt. n.rhrfarh Residenz ] • Danel>en zwei neuere SvhKVser. Bau- u. Kunstdenkm. Thüringens I 28 -.it Abb. Doraeek, Donath. Wohlerh. R. bei Stat. Ifc»n lach- Ariesheim ( Basel-Biel), h gelegen. Von li M. u 5 r. Then. umgelrenes Viereck m. halbr. I Uli werk u. Vorbg.. Das Innere ganz zerst. UiJ 1 S 14«, 524, 030. [14. Jhdt. Graf Thier- -•»•iii. nach Erdbeben v. 1305 whgest, lo4Ü> u. I»-M*nders 1540 -53 neu befestigt. 1455 bis zur Z* rvtfuy 1798 Solothurner Landvogteisitz ) Basier Jihrb 1K91 84 fT. m. Ans. Dorasberg (früher Tarantsberg). Wohlerh. 11/. schräg gegemllier Bg. Hochnaturas im Vmtxhgau Till. 1 S. 331, 395 f, 461, 493. 1217 v. den v. Tarant erb, seit 1357 v. Annen- l-rv: Frh. v. Giovaneili.] Staffier, Tirol II «72; Clt-nion, Tyroler Bgen 1894 03 m. Ans. Dratbcubnrg. Gr. Sehlr. über gln Fl. 20 km r,.-,. Stat. Gurkfcld (Agram-Uilli). [12i9 eigner, um 1500 ausgest Adel; v. Gosleth ) Top. Lex. \ Steiermark m Ans Draehenfels. R. über Kttnigswinter am Rhein .*uf e Kuppe d. Siebengebirges Ausser e. (seit- l-'-hen^ Halfle des 4 eck. Bchfts. wenig Gemäuer. \u Stelle der Vorbg. Wirtsch. [Um 1100 v. Erz- i.t*Ui. Köln erb, Burggrafen v. D. 1530 ausgest., it.t *M»j Kr. zerst ; Staatseigen th.] 2. R. 4 km «- l( Dahn l>ei Biuenberg. 2 Sandsteinklötze m. »u-jMiauenen Räumen, Treppen u. Scharten. ^,11 Anlauten zumeist aus Buckelquadern: IMiiMock- Thor bau m. Kapellenerker, Rest des I'.ii«i m. Trlh. u. d. Bchfts Thl. 1 S. 20, 530. 1219 eigner Adel, 1335 als Raubbg. zerst., seit l ;4l v. Dürkheim, 1523 war Frz v. Sickingen iiiiN-r den 2i Ganerben, deshalb zerst ] Baudeiikm. .1 Pfalz II ISO m Grdr. u Anss. Dracktastela. Df. im Gosbachthal, Rauhe Alp. 20 km sw. Geislingen. Daliei ger. Reste des !•#:•* aligebr. Schlosses [14 Jhdt bis 1589 \\ e-terstetten ] Kgr \Vtl)g. HI 5 S. «79 Drabeiai R. t>ei Altdraheim unw Stat T- in|ielberg .Stargard-Ncustettin ■ Pommern. Mäch- !>/♦' Ziegelmauern auf schmaler Ijandzunge zw. i*vi Seen. [13 Jhdt v. d. Tempelherrn erb.; M labMMgetilh.J Plp«rt Rarfenknnde. Unter-Dranburg. R. bei gln. Stat. (Mar- burg-Li enz). Reste des Bchfts. u. einiger Mauern. Kunsttop. Kärntens 25. Drelelcheabafa. Stadt 1 St. ö. Stat. Langen (Frankf.-Darmstadt), Kr. Offenbach, Hessen. Grdr. der dortigen R. einer Wasserlig., von 1085 ab Hagen oder Hain gen , Fig. 153. Die Ringm hatte einen theils auf Kragsteinen, theils auf Blendarkaden ruhenden Wehrgang. Vom Palas (P), anscheinend um 144)0 erb., noch zweistock. Mauerwerk u. Treppenthurm. Daselbst röm. Grabstein eingem. Die Kirche (K) 1716 neuerb.. Thl 1 S 111, 253 [Reichsministerialen v. Hagen, 1255 ausgest , dann bis 1418 Dynasten v. Falken- stein, seitdem Isenhurg.) Drei Exen (eigentl. Egisheim). R. dreier Bgen. auf e. Felsröcken w. bei Stat. Egisheim (Golmar - MQlhausen). Elsass. Ihre besonderen Namen (von Norden nach Süden): Dagsburg, Wahlenburg u Weckmund. Von jeder ist e. 4 eck. Buckelqubchft. u. Rest des Palas (Wahlenbg. 13., Dagsbg. 12. Jhdts ) u. der Ringm- u Zwingerm. übrig. Wahlenbg. hat gegen das durch e. Felseinschnitt davon getrennte Weck- mund noch e. r. Th. Thl 1 S. 158, 253, 435, 052. [Wohl gegen 1027 v. Graf Hugo IV. v. Egisheim, Gemahl der Erbtochter v. Dagsburg, begr., dann Bisth. Strassburg, 1400, in e. Fehde gegen Mülhausen zerst ] Näher, Bgen. in Elsass- Lothr. m. Grdr. u. Ans ; v. Essen wein, Kriegs- Bauk. 08 in. Grdr.; Kunst- u. Altcrth. in Elsass- lothr. DrelmQblen. Unhed. R. am Nohner Bach 2 St. nö. Hillesheim (Eifel). Drelsteln. Wohlerh. R. am Westabhang d. Ottilienberges. Wasgau. Thl 1 S. 158, 105, 180, 189, 208, 290, 482 Anm 1, 531, 052. [Nur bekannt, dass sie seit 1432 den v. Hathsam- hausen-Eheweyer verliehen waren; Fuchs.) Kunst u. Alterth in Elsasslothr. I 48. Dreren. A. zweithürmiges Schi, bei Stat Trompet (Olierhausen-Ncuss) Rheinprovinz. Driedorf. 2 R., gln. St. 14 km sw. Stat. Dillenburg (Deutz-Gicssen) Von der oberen Bg. Reste sehr dicker Mauern, theils m. abgerundeten Ecken. Die untere, e. Wbg , sogen. »Junkern- schloss", Rechteck (fast Quadrat) v Basal tbruch- stein, durch e. Langen mauer in e Wohngeb. u. doppelt so breiten Hof geschieden Spuren v 3 Kaminen. Der 4 eck lichft. abgebr. (Beide Bgen um 1285 v. e. Graf v. Nassau-Dillen bg. erb. Die obere 1072 verbr , die untere nach HM) zerf J Bauden km. d Rbz. Wiesbaden 8i. Drlngenberg» A. Schi, gln Ort im (Kethal 3 M. o. Paderlwirn. Mit Flügeln Colli Wen- del! r., Tlmrhaus m. Erker (Um 1325 v. Ht>th. 44 690 Paderborn erb , Weiteres 1489.] Maler, u. romant. Westfalen 96 m. Ans. Dronecken s. Dhronecken. Droste -Vlschering. A. Schi, bei Stat. Lüdinghausen (Dortmund -Gronau). Ringförmig m. Wgr. u. vieleck. Th . Neubau 16. Jhdts., aus Feld-, Hau- u. Ziegelsteinen gemischt. Unten gew. [Seit 13. Jhdt. gln. Adel.] Bau- u. Kunstd. West- falens, Kr. Lud. m. Grdr. u. Anss. Dttben. Bg., gln. St. an d. Mulde 15 km n. Stat. Eilenburg (Leipzig-Torgau). Neben späte- rem Hause m. h. Dach a. 4 eck. Thorth. m. im 18. Jhdt. angeb. Trth. Tbl. 1 S. 197 u. „Nach- träge". [981 Burggrafen v. Duben (?), 1117 v. Wipr. v. Groitzsch verbr., jetzt Amtssitz.] „ Da- heim* 1884 S. 417 m. Ans.; Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen 27, 24. Dttrnan. A. Schi. 12 km s. Stat. Göppingen (Stuttgart -Ulm). „Aus grossen Steinmassen u. Eichbäumen erb , aus e. älteren u. e. neueren Flügel bestehend." Beschreibg. d. Oberamts Göppingen; Denkm. d. Alterth. in Wtbg. 1843. Dttrrensteln (früher Tirnstein), R. an d Donau 9 M oberh. Wien. Die Ringmauern m r. Then. u. Schiessscharten 16. u. 17. Jhdts gehen v. der auf steilem Felsufer gel. Bg. beider seits zum gln. Steh, hinab. Das Innere, in 3 Ab sätzen, sehr zerf., Rest v. 2 Kap . Im 2. Hofe e. einst überbauter Fels m. ausgeh. Kammer. Unter d. Bg. R. e. Klosters. Thl. 1 S. 111. [Vor 1197—1355 die da ausgest. Kuenring. 1645 v. d. Schweden zerst.. Seit 1663 Graf Starhemberg.] Lotz, Kunsttop. II m. älterer Lit. ; Hormayr, Burg- vesten I; Oesterr. in W. u. B., Bd. 4 m. Ans. u. Grdr.; Schmidt u. Meurer, Bgen. u. Schi, in Oesterr.^ 1891 I m. Ans ; Topogr. v. Niederöstr. 2. (Dürnstein). Wohlerh. Festungsr. auf steilem Fels 4 km n. Stat. Friesach (St. Veit-Judenburg)* Vieleck. Thorth., Ringm. m. Then.. Noch 1809 wehrfähig gemacht. Mitth. d. histor. Vereins f. Steierm. 1859. 3. (Dürnstein, Thurnstein). A. Schi, am Abhänge u. am Wege v. Schi. Tirol nach Algund, % St. w. Meran. 4 eck. Bchft. u. Neubau v. 1800. [1479 gen ; seit Anf. 18. Jhdts. v. Egen.] Stampfer, Schlösser u Bgen. 1894 14 m. Ans. BUrrmenz = Löffelstelz. Duisburg, Diesburg. Kl. Wasserbg. bei Ruwer (5 km v. Trier). Thorth. [v. Sötern, jetzt Oeconomie.] Dunkelstein. Ger. R., gln. Df. sw. bei Stat. Neunkirchen (Semmeringb.). [Anf. 12. Jhdts eig- ner Adel.] Topogr v. Niederöstr. Durach. „ Grossart. * R. bei gln. Df. so. Kempten. [Angehl. röm. Ursprungs, v. Schellen- berg, später Stift Kempten ] Stumpf, Bayern 987. Durlach s. Grötzingen. Dürnstein = Dürrenstein. Dussiiugeii. Ger R., gln Df. im Steinlachthal, 9 km s. Tübingen. Kgr. Wtbg. 111 5 S. 411. Kbelsbcrg. A. Schi , gln. Df 1 M. so. Lioz an d. Donau. [Nach 1245 zerst., 16. u. 17. Jhdt. neu erb.] Hormayr, Bgvesten I. Ebenfurth. Erh. Wasserbg., gln. Stat (Gutenstein-E.), Niederöstr.. Sehr regelm. quadral Anlage mit Innenhof, Zw. u. Wgr.. Einst starke Grenzfeste. Oestr. in W. u. B., Bd. 4 m. Grdr. S. 303. Eberbach. Ger. R. über gln. Stat (Heidel- berg-Heilbronn) am Neckar. [1227 Bisth. Worms Ghzth. Baden S. 807. Eberiiburg. Bew. R. über gln. Stat d. Alsenzbahn. Neben neuem Gasthause fast nur Reste der Ringm. theils m. Scharten. Gefen Münster am Stein Rest e. halbr. Batterieths. Tiefer Br.. Von der Berg- u. Thalseite zugänjL Thl. 1 S. 545 Anm. 1. [11. Jhdt. salische Kaiser, seit d. 14. Graf Sponheim, 1448— 1750 Sickffigen. Anf. 16. Jhdts. Wohnsitz Franz v. Sickingens, «die Herberge der Gerechtigkeit * 5. Juni 15*3 zerM . 1669 neubefestigt, dann 1698 v. d. Franz. zerst , 1713 theils whgest. und 1794 abermals v. d Franz zerst. ; Günther.] Näher, Bgen. d. Rheiupf m. Ans. u. Grdr. 2. = Ebersburg. Ebersberg. R. bei Stat. Zell (Wünbur*- Gemünden) am Main. Seit 1113 Bisth. Bamberg im Bauernkr. zerst, noch 1644 Amtssitz.] Eisen- mann, Top. Lex v. Bayern. 2. R. bei Haslacb. 1 M. westl. Wangen zw. Ravensbg. u. Bregenz. Denkm. d. Alterth. in Wtbg. 3. Muthmasslicher Name einer Burg, deren Reste bei Eberbach a Jagst (OA. Gerabronn Würtbg.) stehen. Zeitschr f. Würtbg. Franken VIII 168. 4. R , gln. Df 9 km ö. Stat. Backnang (Stuttgart- B) [1193 bis 1415 eigner Adel ] 5. R , gln. Df. auf gto bew. Berge (689 m) sw. Rhön. Zwei The-, Reste v. Wohngeb. m. Keller. Hohe r. Ringm. Bruch- steinbau. Thl. 1 S. 211. [12. Jhdt. eigner Adel 1274 zerst., 1396 neu erb , 1465 zerst ; Staal- eigenth] Gottschalk, Bgen IX ; Bavaria IV 561 f ; Stumpf, Bayern 907. Ebersburg. R. auf bew. Berge bei Her- mannsacker, 2 St. nö. Nordhausen Fast nur Reste e. 4 eck. Thorthes u. starker r. besteigb Bchft [1216 gen., seit 14. Jhdt. Graf Stolberg Nach 1650 verf] HorTmann, Bgen. d. Han* 1836 m. Ans.; Girschner, Nordhausen 1880 61: Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kreis Sanjrer- hausen, 22 m. Grdr. Eberstein. R. bei Stat. Fürstenberg (Scher- fede-Holzminden), Braunschweig. 2. A. Schi, hei 691 /n. Dorf u. Stat. im Görtschitzthal, Kärnten. >\Utl.f mannigfalt. Bau, unlängst whgest. [Im Milvlalter Herzoge v. Tirol -Görz, jetzt Graf U.ristallnig ] Hl Unterhaltgsbl 1893 Nr. 36 m. Anv S. (Alt-Eberstein, Ebersteinburg.) R. l'i St n. Baden-Raden auf e. Ausläufer d. Schwarz - «.ildes. Fast nur Ringm., auf d. Bergseite 3,5 m -t.irk vvermeintl. römisch), später erhöht m. 4 eck. II. hfl. Thl. 1 S 496. [1085 gen, 1660 ausgebt, u'n Grafen, seit 1480 badisch, im 16. Jhdt. zerf.] (»oibM-halk, Bgen. III; Krieg v. H, Militärarch. ;•♦ a. 417 m. Ans. u. Grdr.; Ghzth. Baden 808. Vgl. Neueberstein. Ebreiehndorf. Bew. Whg., gln. Df. an d. IWing u Bahn Wien-Ebenfurth Viereck. Bchfl. m. modernisirtem Abschluss 1581 erweitert. 13 Jhdt. eigner Adel; Graf Arco- Zinneberg.] ei Stat. \ . Vurdtsberga (Grossheringen -Straussfurt), Thü- n'igen. Retreim 4 eck. zweigeteilte Anlage. i uereck Rchfle. u. Ringm. Thl. 1 S. 14, 401, i'S>, 445. [Seit 14. Jhdt landgräfl. Residenz, um V**i verf.J Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. Eckartsb. 46 m. Grdr. u. Ans. Eger. R. der Kaiserbg, gln. Stat. (Bahn- niMilenp.) in Böhmen. Ausser dem 4 eck. Bchfl., P.ii.i- u Kap. fast nur umfängl. Ringm. u. Be- fragung späterer Zeit. Thl. 1 S. 164 Anm. 4, *«. 440. 443. 445, 439, 479, 497, 560. [Wohl * d Markgrafen v. Vohburg im 10. Jhdt. begr., K.ip. u Palas um 1150 v. Kaiser Fried r. I. erb., in Hu^iten- u. 30 j. Kr. erob ] Lotz, Kunsttop. 11. Mitth. d. Centraleomm. 1871 S. L. u. CXCI; si«l»*l, Bgen 57; Grueber, Kaiserbg. zu Eger IHUi i-> Grdr. u. Ans Egtrberg* R auf e. Bergkuppe unw. Stat. Kl«~terle a. d Eger, Böhmen. Ringgr. u. dopp. R.iijmi , 4 Vortagen, u. 4 stock. Palas m. Buckclqu. 411 den Ecken. Ohne Architectur. Stolberg, M-4 rpt. : Mitth. d. Centraleomm 1874. Egg. Restaur. Bg. bei Berg, 4 km nw. M.it. Ileggendnrf (Plattling- Regen), Rayer. Wald. i Thore, hoher Palas m. 4 FlOgeln, 4 eck Bchfl. .m* Ouadern m. Eckthchen , goth. Kap , unterird. ■n finem Rondell endender Gang. Thl 1 S. 419, *£i. [1103 eigner Adel, seit 1746 Graf Armans- |*ry; Forst Gantacuzenos. 1850 umfassend whjn^t | Stumpf, Bayern 437 m An* ; Müller, K.jer. Wald 61 desgl. Eggenbnrg« lTmfängl , l>ew. R , gln. Stat. Wien-Budweis). Quth. u. Thor m. Monlgalerie. ^:t 14. Jhdt. landesfrtrstl , 180« verbr.) Top i NiitlerÖHtr. Eggentteln. Wenig erhalt. R. u Gut hei -•• Wöllan (Cilli-W.) (1314 gln. 1173 ausgost. I Adel; v. Dannenfeld.] Top. Lei. v. Steier- mark. Eggenberg. A. Schi. 2 St nw. Rieden- burg an d. AltmQhl. Hohe Staffelgiebel u. Heck. Eckthe. Daneben R. einer auf der R. der a. gln. Bg. erbauten Kap., Buckelqu. [1185 gen.; seit 1684 Bassus | Egtshelm. Pfalz s. Thl. 1 S. 134. Vgl. Drei Exen. (Egllma. St. am Rhein, Gant Zürich. Die malerische Bg. 180t) u. 18il abgebrochen. Ans. in Mitth. d. antiqu. Ges. 1893 H. 3.) Eglofsteln. A. Schi, auf steilem Fels ül>er gln. Df. im Truppach thal, südl. fränk. Schweiz, 1 ' i St so Pretzfeld. Einzelne Geb. im Viereck m. 4 eck. Th. u. Kap.. Nach Zerst. im Bauernkr. whgest., zumeist später. [Noch jetzt gln. frhrl. u. gräfl. Farn.] Stumpf, Bayern 587. Ehingen. Unbed. R. auf e. Berge bei Stat. Niedernau (Tübingen -Horb). [Eigner Adel.] Ehrenberg. R. der Veste Ober der gln. „ Klause* s. Reutte. Bayer. Gebirge. Moderne Festung an Stelle alter Bg. 1546 u. 1554 erob., 1783 auf Abbruch verkauft.] Ans. a. d. 16. Jhdt. Baumann, Allgäu 11 88; Staffier, Tirol I 300 2. ( - bürg.) Schöne R. bei Heinsheim am Neckar gegenüber Stat. Gundelsheim (Heilbronn- Heidel- berg). 4 eck. Bchft.. Spätere Nebengeb. be- wohnt. Thl. 1 S. 443, 308, 545. [Schon 1157 gln. im 17. Jhdt. ausgest., angesehene Farn. All- mal ig verfallen; Seit 1805 Frh. v. Racknitz zu Heinsheim.] Ghzth. Baden S 810. Ehrenburg (vgl. — berg). Schöne R. bei Station Plauen (Erfurt- Ritschenhauscn). 4 eck. Bchfl , h. 3 m starkes Mauerwerk mit vielen engen Räumen. (Als „Geraburg* 1434 v. d. Grafen v. Schwarzbg. erb. Anf. 16. Jhdts. zerst.) 2. Grossart. bew. R. in e. sfldl Seitenthal der Mosel ggrtb. Stat. Loef auf h Bergnase schön gelegen. Hauptbg m. Doppell>chfrit , Vorbg. m. Ringm. u. Halbthen. zumTheil tief hinabgehend. Rampenth , Rrflcke über tiefen Halsgr. u. Thorth. zerstört. Jenseits noch Reste v. 3 thurmarligen Geb. einer Vorbg.. Thl. 1 S. 111, 169 (ver- sehentlich Ehrenfels gen.), 440 (4), 444, 435, 493, :$0N. 501. [1 im v. Trier erb., eigner Adel 1398 ausgest , viel Besitzwechsel, 16*7 v. d. Franz. zerst, seit 179S Frh. v. Stein; Grätin Kielnianns- e^\te\. Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 591; Stolberg. Mscrpt. & A. Schi., gln. Stat. (FranzensfeMe - Lienz.i. Neben 4 eck. bewohnb Bchfl. u. Ringm. m. Pechnaseti stattliches, um 17U) utn^eb. Schi. Thl 1 S. 441, 354, 377, 3S4, :W9 [11. Jhdt Chunig v. Ainiburg. noch jetzt Graf Kimigll Staffier. Tirol II 443; 111 Ztg ls.s7 in. Ans. 4A« 692 Ehrenfels. Wohlerh. R. am Rhein 2,5 km w. Rüdesheim. Gegenüber der Schildm. m. Eckthen. flussseitig die Aussenm. des Palas m. Altan. Die Aussen werke sind verschwunden. Thl. 1 S. 21, 290, 360, 522. [Nach 1208 v. Mainz erb , wohl 1689 v. d. Franz. zerst.] Alle Ans. bei Merian, Erzstift Mainz; Baudenkm. d. Rbz. Wiesbaden; v. Essen wein, Kriegsbauk. 133 m. Reconstructionsversuch. 2. unbed. R. auf e. Berge bei den Stat. Laber u. Beratzhausen (Re- gensburg-Nürnberg). [Stauf v Ehrenfels, deren 2 Letzte als Mitglieder des Löwler bundes 1492 nach Zerstörg. d. Bg. enthauptet wurden ] Stumpf, Bayern 472. 3. (Alt-E.) R. 10 km nw. Stat Zwie- faltendorf (Ulm-Sigmaringen). 4. R. unw. Stat. Seitz-Kammern (Admont - Leoben). Steiermark. Bei R. Kammerstein (s. das.) auf steilem schmalem, fast unzugänglichen Felsriff hoch gelegen. Wenig einf. Mauerwerk [1197 eigner, nach 1450 aus- gest. Adel.] Top. Lex. v. Steiermark. 5. Kl. wohlerh. R. unw. Silz, Domlegschthal Graubunden, am bew. Berghange 4 stock., bewohnb. Bchft. v. 6,3 m 1. W. m. Tonnengew. u. 2 ebenerd. Eingängen. Thl. 1 S. 480, 653 [1170 gln., Ende 18. Jhdts. ausgest. Adel. Bis ins 17. Jlidt. bew.] Dr. Lechner, Thusis 1875. 6. (oder Klamm). R. über e. Klamm am Schöckelberge bei Radegund nw. Graz. Bchft. u. umfangl. Mwerk. [1150 bis 14. Jhdt. v. Klamm. Schatz- sage.] Top. Lex. v. Steiermark. Ehrensteln. Schöne R., gln. Ort 1 St w. auf steilem Bergrücken. Palas zw. 2 viereck. Bchften. Ringm. m. r. Then. Sorgfalt Bau. [1356 Graf Schwarzburg, gegen 1700 verf.] Bau- u. Kunstd. Thüringens 19, 103 m. Grdr. u. Ans. 2. R., gln. Df. am Wiedfl , 15 krn nö Stat. Linz (Ehrenbreitstein-Obercassel) auf e. Bergkegel. R. Bchft. u. 3 Rthe. [1491 v. Nesselrode; Graf Nesselrode in Herten.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Cloblenz 486. Ehrenvest. R. oberhalb Fölling. Fundort römischer Münzen. Kunsttop. Kärntens 33. Eibenstcin. R. auf e. Granitfels an d. Thaya, gln. Df. bei Gmünd. [13.-16. Jhdt. eig- ner Adel.] Topogr. v. Niederöstr. Eiehhof. A. Schi, („zu den Eichen") 4 km sw. Stat. Hersteld (Bebra - Fulda) Thor m. Nebenth. spätgoth , 4 eck. Bchft. m. r. Treppen th , Geb. theils oben Fach werk. [1370 u. später.] Lotz, Kunsttop. I 294. ElclistJUt, Stat. (Nürnberg-Ingolstadt). Da- neben auf e. Felsen die Willibaldsburg, grossart. Halbr. des bischöfl Residenzschlosses. Im 15 Jhdt m. dicker Ringm , 4 Bollwerken, tiefen Gr. u. Kasematten versehen. Der n. Hauptwohnbau 1609-19. [11. Jhdt. gen, Anf. 19. Jhdts für 1 1 OCX) Gulden an Private verk. u. verwüstet ' Gottschalk VII 51; Abb. bei Merian tom VIII: Stumpf, Bayern 671. Eigcuberg. R. auf bew. Basaltkegel bei Mengerskirch (11 km nw. Stat. Weil bürg, Weti- lar-Goblenz). Ringm. m. Scharten u. Rundth. Stumpf des Bchfts. v. gleicher Construction wir zu Reichenberg. Thl. 1 Fig. 118 S. 198 Anral 209. [Nach 1303 v. Graf v. Nassau-Dillen^, erb.. 1331 - 1660 v. Mudersbaeh AHm zerf ; Staat- eigen th] Baudenkm. d. Rbz. Wiesbaden 94 Eil eil bürg. Stat. (Leipzig-E ) an d. Mulde Von der gln. Bg. nur 3 The. (lO.t?) bis Vt.Ml^ aus Backsteinen u. theils d. Ringm. übrig. [Nach Zerstörg. um 1400 wieder erbaut, dann kiir fürstl. sachsisch, 30 j. Kr. zerst., dann Stembrucl- Bau- u. Kunstd d. Prov. Sachsen 16, 91. Eiubd. Schöne R. 1\ M w. Rudolphe werth (Neustadtl) an der Gurk, Krain. In Fonn e. Dreiecks m. Then. u ausgebauenen Räumm [Eigner Adel.] Hormayr, Burgfesten 2. R u Gut bei Apfelberg, so. bei Stat. Knittelfeld (Brück- Judenburg). [Bis 1420 Stift Admont; Baron Sessler-Herzinger.] Top Lex v. Steiermark. Eiseck. Unbed. R. zw. den beiden R. Rasen, s. das. [Vormals v. Larcher.] Staffier. Tirol II 347. Eisciibach. A. Schi. 5 km s. Stat. Lauter- bach (Giessen-Fulda). 5 stock. Wohngeb. m. Ka- pellenerker u. 4 eck. Treppenthen 1580. äUert-r Saalbau [1417 gen, um 1270 zerst, 155<»whpe>t: seit 15 Jhdt. Frh v. Riedesel.] Landau. He*. Bgen. III; Lotz, Kunsttop. I. Elsen berg = Eisenstein. Eisenbnrg (Isenburg). R bei Wildhach an d. Zwickauer Mulde. Sachsen. 2. s. Gr«*~ Sachsenheim. 3. = Isenburg 5. Eisenhart. Bew. Bg. auf e. Hügel bei SUt Beizig (Berlin-Güterglück). Feldsteinbau m. Zü- geln vielfach in rauten- od. bandform. Masterunjr bekleidet. Burgthor m. Spitzbgew.. Runder Doch 33 m h. Bchft. m. unten 4 m, oben 1 m Mdicke u. 10 m hohem Eingang. Die übrigen Bauten zumeist nach Zerst. v. 1406. Dicke vieleii Ringm. m Gängen u. Treppen. Rondelen nt Scharten. Der n. Eckth. m. Verliess. Der Pala> im Erdgeschoss m. Sterngew. [Staatseigenth Thl 1 S 244, 499. Bergau, Inventar. Berlin 1*C> S. 162. Eisenstein (Eisenberg), u. (Hohen-)Freibun? (s. das.) zwei wohlerhalt. R. anf bew. Kegrln unw. Zell, 10 km nw. Füssen, bayer. AÜjräu [Eisenstein kam 1384 v. d. Hohenegg an die Frei- berg. Nebst Falkenstein 6 1645 freiwillig verln.. um die Schweden an d. Besetzung zu hindern. Baumann, Allgau II 178 m. Ans. 693 Elbtrberr. R. im hess. Kreise Wolfhagen. Klberaberg. Üf. so. Pottenstein, fränk. *■ hweiz m. Bchft. einer 1430 zerst Bg. Eiboffen = Einbogen. Eltetein = EJmstein Eldeabnrg. A. Schi, gln. Df. bei Stat. Unzen 1370 v. Mainz erb. u. hischöfl. Residenz, \UH neu befestigt, nach 1555 verf. u theils ihgebr. Der Bchfl. um 1S57 whergest. ; Staats- «venth.] Baudenkm im Rbz. Wiesbaden 100; v Siramberg, Rhein. Antiquarius 2, 11, 771 ff. EJrer*barg. A. Schi, auf e. Anhöhe, gln. >ut. Erfurt- Ilmenau). Die oberen Geb. m. 2 Then. i.t»«r als d. untere Theil. [Um 1KX) v. den v. Gruiuhsirh erb, 14,37-1837 v. Witzleben. Jetzt K:., Ring- u>. Zwm. [13. Jhdt. gln. Adel; tterdmflller.] Mitth. d. antiqu.-Ges. 1891 307 :n. Grdr. Elkerkannen. Ger. R. im gln. Df. 7 km s. llfilliurg. Wasserburg. Reste der vieleck. fi t./m. mit rechteck. Schiesslöchern. Innerhalb • ff alte* Holzhaus. [1 £14-1725 gen. gln. Adel. I'nwthe» ] Baudenkm. d. Rbz. Wiesbaden 95. Ellar. R. 1* km nw. Weilburg (Rbz. Wies- :•■ «U*n . Mehrstöck. einf. Rechteck, v sehr grossen I Civil t-äulen schön gemauert, ohne Th , Thuren •» Fea-ler abgebrochen. Westlich e. zerstörtes lh»»r (1337 kaufte es Nassau v. d Grafen v. l***-i . : Staatseigenth.] Ellkofeu. Ger. R (leck. Bchft.) im Allgau. . i:il eigner Adel.) Baumann, Allgäu 11 513 n. An*. ElJricbshajisen. R. *. M. nö. Stat. Crails h'im. [Eigner Adel.J Denkrn. d. Alterths. in UM* Elnandunuen. i km nw. Wolfhugen. Altes i f Wa~«ergraben umgebenes Sehl. der v. d. MU.Mng. von 1112 — 17«3 erb. Baudenkm. im f»i'Z. ra«»«*el 35. Elmsbnnr. M . niedrige Mreste innerhalb «!vr»r 30 Morien grosser rniwallung am Ab- • :i|T des Ehns unw. Schönin^en ■ UraimschwA H.l I S. 122. [1213 herzugl. hrauusehwei}:i*<*h, •por Deutschorden. | Zt>ehr des Niedersachs. Virt-iiiH JX«4 S. 302 ff I i Elmstoin (Eibstein) Unbed. R. über gln. Df. im Elmsteiner Thal, 10 km w. Stat. Lam- brecht (Neustadt-Saarbrücken). 4 stock. Palas an e. vieleckige „Schildm.* an geb., Ringm. m. halbr. Then. [1212 eigner Adel, 1688 v. d. Franz. zerst., dann Steinbruch.] Baudenkm. d. Pfalz II m. Grdr. u. Anss. Einbogen (Elhogeni. Maler., aussen zieml. erhalt. Bg., gln. Stat. (Neusattel-E.) an d Eger. Böhmen. Die Bgstrasse windet sich um d. 4 eck. Quaderbchft., durch 3 Thore u. die enge Vorbg.. Wohngeb. m. Buckelqu. an den Ecken, zweites m. Tonnengew. u 2 Rundthen. Thl. 1 S. 2i9. [Angeld, v. den Vohburger Grafen erb , um 12«0 an Böhmen gekommen, nach Brand v. 1725 whgest ; Zuchthaus.] Stolberg, Mscrpt ; Ans. bei Merian, Böhmen. Elsterberg. Umfangl. It., gln. Stat. 12 km n. Plauen, Sachsen. Nur vieleck. Ring- u. Zwingerm. m. 4 r. Then. [Bis 1382 eigner Adel. 135i als Raubnest zerst., um 1800 noch bedeut. Reste, jetzt Villa u. Park.] Bau- u. Kunstdenkm. Sachsens. H. 11 m. Grdr. EltTille = Elfeld. Eltz. Wohlerh. Bg. 10 km n. Stat. Mosel- kern (Goblenz-Trier). Eltz-Rodendorf m. 3 Sälen u. Kap . Eltz-Kempenich mit Vorhalle auf dem Hofe, achteckiger Th. u. Obergeschoss v. Fach- werk. Eltz-Rühenach, nach 18«5 bewohnbar hergerichtet, Kap. in. Altarerker, aussen 3 Dach- erker. Platt-Eltz, im 15. Jhdt. umgeb., bewohnb. Bchft. m. achteck. Treppenth. In der Vorbg. leck. Th m Anbau u. Thorbau. Rest der Ringm. m. 2 r. Then Die R.iume altert hüml., theils werthvoll ausgestattet. Das Ganze in letzter Zeit umfassend whgest. Thl. 1 S. 159, 5«5, «13. [1157 gen. u. immer Sitz der gln." Farn , jetzt Graf E zu Elfeld.] Bau- u Kunstd. d. Rbz. Cohlenz 377; Bock. Rheinland. Baudenkm. m Grdr. u. Anss.; Lützows Zeitschr. f. b. Kunst desgl.; Stolberg, Mscrpt. Emmabnrg. H. I»ei Altenberg, 2 St sw. Aachen am Geulbaeh [Schauplatz der sagen- haften Entführung Emmas, der Tochter Karls d. Gr. durch Eginhard.] Emmerberjr. R 10 km w. Wiener- Neu stadt h über d. Prossetschlucht. Fester Bau Vieleck. Zw. um d. höhere Haupthg Th. u. dicke Ringrn., runde Gew., Erkerkrajrsteine , Kap. [12. Jhdt gen.. eigner 1153 äugest. Adel, um HiOO erneuert, noch I7M) v Graf HcN*eiistamm bew., dann verf ; Erzhz. I^eopold ) Horrnayr, Bgvesten II; OeMerr. in W. u B., Niederö*tr , S. 297 in. Grdr. u. Ans : TojMigr. v. Niederöstr. Engel bürg. ica>tnun Tanne). R. auf dem Staufenlx»rg üIht Thann (Oherelsass) Umfangl. al»er wenig erhalten. Der r. Bchft. durch Pulver 694 so gesprengt, dass e. Theil desselben unzerbrochen wagrecht daliegt, daher das „ Hexenauge " gen. [Um 1250 gen., doch schon damals ein „neues u. altes Schloss*. 1308 Burgkap. Im 30 j. Kr. siebenmal eingenommen, Ende 17. Jhdts. dreimal gesprengt.] Kunst- u. Alterh. in Elsasslothr. II 671. 2. A. Schi, bei Fürstenstein 2 im Bayer. Walde. Gr. nachmittelalterl. Schlossgeb ohne Bchft. [Zumeist im gleichen Besitz m. Fürsten- stein. Jetzt Gast- u. Brauhaus.] Kgr. Bayern III 1854 m. Ans. Engelhaus. Gr. R. 2 St. ö. Karlsbad auf isol. 250 Sehr, langem Phonolitblock. Stufen- aufgang, dann durch 100 Sehr. 1. Zw. zu zweitem Thorbau. 3 v. einander getrennte Gebäudereste auf verschiedenen Felsstufen, der mittlere e. Wohnth. Hohe Ringm., Scharten. Thl. \ S. 167, 366. [Wohl v. d. Grafen Vohburg begründet, 1718 verbr. ; Graf Czernin. Sagen aus Karls d. Gr. Zeit] Heber, Böhmens Bgen. III; Mitth. d. Centralcomm. 1874 u. 1887, 226 rn. Grdr.; Grueber, Kaiserbg. zu Eger 1864. • Engelsberg. Unbed. R. auf bew. Hügel zw. der Kelchsauer u. Windauer-Ache '/« St. s. Hopfgarten (Stat. d. Giselabahn). [1380 an Bisth. Salzbg. verk., im Bauernkr. zerst.] Staff- ier, Tirol I 800. Eugelsburg = Engelhaus. 2. Umfangl., wenig erh. R. einer Deutschordensbg. 9 km so. Graudenz. Vor- u. Hptbg. v. uuregelm. vieleck. Figur. [Gegen 1300 erb., seit Ende 18. Jhdts. Steinbruch. Jetzt staatl. Pachthof.] Bau- u. Kunstd. Westpreussens 474 m. Grdr. Engelstelu. Rest e. a. Schlosses neben neuem, gln. Df. 2 M. w. Zwettl. [13. Jhdt.; Frh. v. Geusau.] Topogr. v. Niederöstr. Enkensteln. Unbed. R., gln. Df. im kl. Wiesenthal 1 St. nö. Stat. Maulburg (Basel- Scliopfheim), Schwarzwald. [Eigner Adel.] Enn. Wohlerh. a. Schi, bei Montan,, ö zw. d. Stat. Auer u. Neumarkt (Bozen-Trient). Schönes a. Getäfel. [1018 eigner Adel, vielf. Besitz- wechsel; Gräfin Albrizzi.] Staffier, Tirol II 1120; Mitth. d. Centralcomm. 1888 S. 67. Entenburg. Rest e. Wasserbg. Thl. 1 S. 568. [Fürst v. Fürstenberg]. Bau- u. Kunstd Badens. Enzberg. R., gln. Stat. (Pforzheim-Stuti. gart). [Jetzige Frhrn. v. E. zu Mühlheim an d Donau.] Denkm. d. Alterth. in Wtbg.; Kgr Wtbg. III 199. Enzesfehl. Schi. m. a. starkem Bchft. bei gln. Stat. (Leobersdorf-Scheibmühl), Niederöstr [12. Jhdt.; jetzt Frh. v. Rothschild.] Lotz, Kunst top. II; Topogr. v. Niederöstr. Eppensteiu. R. bei Mühldorf, 10 km so. Stat. Judenburg (Brück - Friesach) Steiermark. 3 nur durch Leitern m. einander verbundene Theile, deren mittlerer e. Brunnen u. Kap. m. Fenstermasswerk 14. Jhdts., der obere vieleckig goth. Fenster hat. [10. Jhdt. gln. Grafen, 11*2 ausgest., dann Hzg. v. Kärnten; Baron Sessler- Herzinger.] Hormayr, Burgvesten I ; Lotz. Kunst- top. II ; Top. Lex. v. Steiermark. Eppreehtstein. R. auf gln. 765 m h Berge, 1 M. sw. Stat. Kirchenlamitz (Hof- Weiden). Auf steiler Granitwand, jetzt durch Stufen zugänglich. Rest e. Ths. u des Palas m. Spitzbthüren. [1248 eigner Adel, seit 1356 Burggrafen v. Nürn- berg, 1553 zerst., 1701 oberflächl. whgesL, dann zerf.] Stumpf, Bayern 600; v. Hörn, Fichtelgeb. 1882, 30 f. Eppsteln. Bedeut. R. auf steilem FeLs gln. Stat. (Frankfurt-Limburg) im Taunus. DieBunr- strasse windet sich durch 5 meist zerst. Thore hinauf. Mehrere Zw. m. noch halboffenen Theo . h. r. Bchft. auf eckigem Unterbau, neu gedeckt. Scharten u. Zinnen. Thl. 1 S. 388 Anm 4. [Um 1120—1522 gln. mächtige Dynasten, vor 1355 Brand. 180i theils abgetr.; Graf Stolberg Wernigerode.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 105; Usener, Ritterburgen 89 ff: Nass. An- nalen 11. Erbach. Residenzschi, der Grafen E. im gln. Steh. (Stat. der Odenwaldbahn) Von d alten Wbg nur*d. Bchft. übrig. Thl 1 S. 25i 2. Df. a. Donau. O.A. Ehingen. Frh. v. Ulm- sches Schi. 1524 ff. auf Grund alter Bg. erb. Altes Thor. Kgr. Wtbg. III 5 S. 662. Erfensteln = Erphenstein. Erichsburg. A. Schi. v. 1525. 11 km nw. Stat. Einbeck (Salzderhelden-E ) Rbz Hildesheim. 2. Ger. R. bei Güntersberge, 15 km sw. Stat Thale im Harz. [1347 als Raubbg. des Grafen Stolberg zerst ] Hoffmann, Bgen. d. Harzes. 1*3») S. 177. Erkelenz. St. (Stat. Krefeld- Aachen). Von der 1674 zerst. Bg. fast nur der 13 m starke, dreistöckige Wohnth., gegen 1500 erb, übrnr. Anss. u. Grdr. Fischer, Schloss Burg, Düssel- dorf 1893. Erkenberg. Nicht unbed. R% auf gln. Renn n bei Neidlingen, 12 km so. Stat. Kirchheim. n. Rauhe Alp. Staatseigen th. Denkm. d. Alterth* in Wtbg. Erlach. A. Schi. h. über gln. St. am Bieler See, Cant. Bern. Bchft. [1212 gen. Stammhai* d. gln. berühmten Adelsfam , dann Amtssitz., Ernst hofe n. Erhalt. Wbg., gln. Df. 7 km s. Stat. Ober* Ramstadt der Odenwaldbahn Die vieleck. Hauptbg. von gemauertem Ringgraben umgeben, in den 3 Rundthe. vorspringen Berg- warts der Bchft. durch ein Erd-Bollwerk gedeckt u. m. dem Wohnbau v. Ende des 15. JbdLs 695 durch innen vorgek ragten Wehrgang (Inschr. l.%47> verb [Bis 1722 v. Wallbrunn, seitdem St aat«eigenth., jetzt Försterwohnung.] Korrespbl. (1 Ges Vereins 1884 Nr. 6. Erakeastola. Kl. R. im Elmsteiner Thal 4.5 km sw. Stat. Lambrecht (Neustadt-Kaisers- lautern). Bchfl. nur 5,50 zu 4,85 m messend aus Burkelqu. auf kelchförraigem Felsblock m. Balken- lgl. Eaekaek. Ger. R. aber gln. Df., Amt Konndorf. [Kam 1432 v. den v. Blumberg an St. Biasien.] Kunstd. d. Ghzths. Baden 111 10. Etekkaeker Schlots = Madenburg. Esekelkam. Markt n. des Hohenbogen Rayer. Wald). Reste der Ringmauer des im ■>*). Kr. zerstörten festen Schlosses umgeben die 1'f.irrkirche. Ettkealok. R. im Ultenthal (w. Stat. Lana- Burg*» Uli, Bozen-Meran) ' t St. vor Dorf St. Pan- krax. Fast nur noch d. Bchfl. [1164 Eppaner (Jr.ifen, dann Pflegamt der Grafen v. Tirol. Seit li«#2 Graf Trapp.) Staffier, Tirol II 782. Efttbenlohe. Ger. R. auf isol. Hügel bei *rln. Stat. (München -Gar misch). [Gln. Grafen, M-it 1332 Kloster Ettal.] Stumpf, Bayern 205. Eaekbvrg. R. auf h. Fels bei Ensingen, 5 km s. Stat. Herbrechtingen (Ulm-Aalen). Ger. Trimmer der einst bedeut. in a. Ringwall ge- I.gi-nen Bg. [1194—1252 Esel v. E.] Schön- h-jih, Wtbg. Bgen 1; Kunst- u. Alterthdenkm. in Wti,g. I 473. Eatllagea. lTel>er d. St. n. die Bg., der Pf*- mg od. Perfried genannt. Ringin. aus Rij<-k<*tqu. aus der Hohenstaufenzeit, 1515—27 l»Meut. verstärkt u. in. 2 dicken Then. m. Kanonen- -4 harten bewehrt. Mit d. St. durch 3 Mauern .:en. Rest d. Bchfts. u. d. Ringm. [1250 gen., nach Zerst. lGiOwhgest ; Oherforstm v.BIumenstein.] Landau, Bgen. III. Falkenkarg. H , Bez. Gabel, Kr. Laippa, Böhmen. 2. R. n. Rottleben 4 km w. Franken- hausen, Schwarzb.-R udoist. Ger. Reste, auch des 4 eck. Bchfls. [Um die Mitte 14. Jhdts. erb., eigner Adel, wahrscheinl. um 1458 zerst] Bau- u. Kunstdenkm. Thüringens V 42. 8. Ger. R. auf «teilem Felsen bei Stat WilgarUwiesen, Pfalz. [Von Friedr. Barbarossa erb., 1300 Graf Lei- ningen u. seit 1560 Residenz derselben. Im 30 j. Kr. überrumpelt, von Montclar 16S9 geschleift) 4. (Reichenstein). Bg. am Rhein hei Stat. Trecht- lingshausen (Binden-Koblenz). Wohlerh. Mantel, theils Schildm. m. aufgekr. Eckthurm, r. Bchfl. u. Palas. [1151 Reichshg., 12S2 als Raublig. zerst.. dann 144 IS u. I6HK desgl., jetzt v. General v. Rehfuss wieder aufgeb.] Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Coblenz 316. 696 Falkenfels. Bew. Bg. mit jetzt weiss ge- tünchtem BchfL, 2 M. n. Straubing, Bayer. Wald. [123:2 Graf v. Bogen, 1492 im Löwlerkriege, er- obert. Jetzt Bräuhaus v. Lang.] Falkenhof. „Zerf. Bergschi. tt, gln. Hof unw. Stat. Grönenbach (Kempten-Memmingen) bei Wol- fertsschwenden. Eisenmann, Top. Lex v. Bayern. Falkenstein. R. bei gln. Df., 1 !/9 St. v. Stat. Winnweiler, sw. am Donnersberg (Pfalz), auf mächtigen Felswänden. 300 m lang. 6 m dicke Schildm., Aussenm. des Palas u. Ringm. m. r. Eckth.. Thl. 1 S. 282, 455. [1135 genannt, Sitz der gln. Dynasten, kam nach 1628 an Lothringen u. Oesterreich. Im 30 j. Kr. beschädigt, 1647 v. d. Franz. zerstört; v. Gienanth.] Bavaria 4, 2 S. 627 ; Baudenkm. d. Pfalz II m. Grdr. u. Anss.; Näher, Bgen. der Rheinpf. desgl. 2. R. auf gln. Perg, Kr. Wolfhagen, Kurhessen. 3. Bg. 2 St. s. Stat. Ballenstedt. Ostharz. Enger v. Geb. umgebener Hof, um welchen e. Zwinger, durch den d. Burgweg, v. 6 Thoren gesperrt, führt. Ein Treppenweg fuhrt durch d. Küche in d. Bghof. 30' dicker r. Bchft. m. scharfer Quader- ecke auf d. Angriffss. u. Kragst, eines Umganges, worüber seit 1592 dünnerer Aufsatz m. Zwiebel- dächern. Treppenth. v. 1601. Kap. v. 1598. Seit Anf. 19. Jhdts. whgest. Unw. ger. R. v. Alt-F. [1118 Reichsbg.; seit 14. Jhdt. Graf Asse- burg. 1215 hier d. Sachsenspiegel geschrieben.) Hoflfmann, Bgen, des Harzes 1836 m. Ans.; Gott- schalk, Bgen. II desgl.; Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen 18, 46 m. Grdr. u. Anss. 4. R. im Taunus nö. R. Königstein auf steilem Felsen. Ringm. m halbr. Then. u. Pulverscharten. Bchft. 4 eckig 6,75 m Seitenl , über dessen etw. vorgekr. gezinnten Wehrgang nur 3,90 m starker Aufsatz u. über diesem r. Oberbau v. 4,24 m Dm.. Das Uebrige 1816 abgetr. [Vor 1330 anstatt der Reichsbg. Nurings neu erb., 1450 achtzehn Gan- erben u. Raubbg., im 30 j. Kr. verwüstet] Usener, Beiträge 1852 S. 48 ff.; Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 112. 5. Unbed. R. bei Vianden a. d. Luxemburg. Grenze auf steiler Uferklippe. Jetzt e. Bauerhof eingeb. 6. R. 4 km nw. Vils (Bayer.- Tyroler Grenze) auf h., bew. Fels. [Sitz eines bischöfl. Ausgsburger Vogtes. 1887 v. König Ludwig II. angek.. Wirthsh. 7. Unbed. R. w. Stat. Thiergarten (Sigmaringen-Tuttlingen\ hoch auf linkem Donauufer. Zwei Theile, kaum zu- zugänglich. Thl. 1 S. 10 Anm. 4, 516. [v. Magenbuch, dann Graf Zimmern; seit 1627 Fhrst Fürstenberg.] 8. R. im Berneck- thal V« St. v. Schramberg. Schwarzwald. Thl. 1 S. 545. Zwei nicht umfangl. Theile. Der obere m. zieml. erhalt Mauern. [1030 gen.. Die v. F. im 16. Jhdt. verarmt. Soll 1491 zerst. sein. Privatbesitz.] Schönhuth, Wtbg. Bgen. II. 9, Ger. R. unw. Unterschachen u. R. Rappenstein 1 Cant. St. Gallen. Findlingsbau. Wall u. Ringer. [Im Appenzellerkr. zerst.] Naef, Mscrpt II. 10. R. bei Stat. Fischbach (Rosenbeim-Kufsteini auf niedrigem Vorhügel. 4 eck. Bchft., Ringm. m. Then. u. Giebel eines Wohngeb. [Bis Mli Graf F., 1781 als gräfl. Prey singscher Bes. abgelr.. nach Anderen durch Brand zerst.] Stumpf. Bayern 166; Bayern l 1840 m. Ans. 11. Sehr ger. R. bei Herrenalb im Albthal. SchwarzwaW. 12. Ger. R. zw. Wolfach u. Schapbach, Kiniig- thal. Schwarzw. 13, R. '/* St. n. Stat. Philipps- burg (Niederbronn-Bitsch) Wasgau. Thl. 1S.2& Anm. 1, 307, 579, 582. [1128 erb , Grafen v.F., im 14. Jhdt. erob., 1566 durch Blitz, 1623 n. 77 aberm. zerst., seit 1458 Herzog v. Lothr.. ^H 1794 französisch.] Ihme, Burg F. 1874. UmAH- F.) Ger. R. einer 1390 v. d. Freiburgern aL< Raubnest zerst. Bg. auf steilem Felsen im Höllen- thal, Schwarzw., dem Hirschsprung gegenüber. Ueber 3 m dicke Schildm. [Seit 12 Jhdt. eigner Adel.] 14 b. (Neu-F. od. Bubenstein.) Ger. H thalabwärts von d. vorigen am Ausgang der Höllenschlucht. 4 eck. Thurmrest. Tbl. 1 S. 651. [1266 gen.] Jensen, Schwarzw. II 156; Schau- insland 1885 mit Abb. 15. Schöne R.t gln. FL l';t M. s. Stat. Nikolsburg (Lundenburg-Grus-- bacli. [1129 zerst., landesfurstl., 17. Jhdt. ver- fallen; seit 1860 Graf Vrints.] Topogr. v. Xieder- östr. 16. Maler, u. zieml. erhalt. Bg. in. r. BchfL bei Baisthal, V. St. nw. Stat Oensingen (Oltea- Solothurn), Schweiz. (1145 eigner Adel, IWü bis 1798 Solothurnscher Amtssitz. Rechtsanw, Feigenwinter in Ariesheim.] 17. R. an d. Ranoa auf d. 1. Donauufer 30 km unterhalb Passau auf dreifachem Felsen in fester Lage. Thl. 1 S.i31, 535. [1291 erobert, meist Raubbg., seit 1601 bis jetzt Graf Salaburg, bis Mitte 18. Jhdts. bew, dann theils abgebr.] Gottschalk, Bgeu. lf; Hor- mayr, Burgvesten II. 18. (Ober-F ) R. bei SUll- hofen im Möllthal, Kärnten. Bedeut. Mauerwerk auf einem in d. Tiefe einer Felsschlucht (fiak- graben") aufragendem Felsklotz. [Stammbg. der Görzer Ministerialen der Ritter v. F. längst zerf.] Amthor, Kärntnerführer. 19. Ger. R. hei Falkenhein, 2 M. v. Hirschberg, Schlesien. [Unkr Math. Gorvinus geschleift.] 20. = Facklenslein 21. Maler. R. unw. Dettingen auf e. Felsen im Brenzthal sw. Stat. Hermaringen (Ulm-Aalen», L1258 eigner Adel J Denkm. d. Altths. in Wthg. 22. Maler, wohlerh. Bg. auf e. Felsen über gln. Fl. 3\ St. s. Stat. Roding (Schwandorf-Chani) an d. Strasse nach Regensbg. 4 eck. Bchfl , Kap. u. hohe Wohngeb. [Bis 1242 Graf Bogen, 30j. Kr. vergebens belagert; seit 1829 Fürst Thurn u. Taxis ] Müller, Bayer. Wald 33 m. Ans. 23. Ger. R. einer theils ausgehauenen Bg. auf steilem G<>7 tV|M»n l**i Diettershach , unw. Stat. Kamnitz ttodenbach- Wamsdorf), [Gesch. unbek.] Heber, iVihmens Bgen. 1 £21. FartflB. (.La TurrV) R. bei Zillis an der Splügenstrasse. (Sage vom Landvogt.) FarnroJa. Df. in Thüringen (Wutha-Ruhla) in. a. Schi. [Burggrafen v. Khchberg; Hptm. Hrause.j FarBsbmrg. Ger. R. 11 km so. Stat. Rhein- l»lden ( Basel-SchalThausen). Zieml. roher Bau. .Wh Erdbel>en 1356 v. Graf Thierstein wieder ••rl»., lifil v. den Falkenstein an Basel verk. u. ITUs vom Landvolk zerst.] Wagner, Ansichten. Fanteberg (Fautschb.). Unbed. R. auf gln. IV«>. an d. kl. Enz 10 km s. Stat. Wildbad. Nur Mauer Viereck. Privatbesitz. Uenkm. d. Altths. in Wtbg. FcistriU. A. Schi., gln. Df. w. Stat. Edlitz •Wien-Aspang). Ursprung!, goth., m. 3 Then. ** l.öne Alterthümersammlg. Die vormals v. d. TOt ken vergebl. Magerte Bg. durch Neubauten w>hr verändert. [Nach 1350 v. Potendorf; Fürst Nilkowsky.] Topogr. v. Niederöstr. 2. Gr. Schi., >. Grüben u. bedeut. Mauern umgeben, bei Ober- '••■•»riz unw. Stat.Windisch-Feistriz(Marburg-Cilli). , t :*♦•:! gen.; Graf Alterns.] Top. Lex. v. Steiermark. Felllng. Bew. R., gln. Df. 15 km nw. K *•!!!« a. d. Donau. Nieder Äst r. Fels. Bed. R. über gln. Steh, an d. weissen K'iiz. Luxemburg. Weitläuf, h. Mauerwerk m. ■I iMppelkap. St.-Peter. [15. Jhdt. gln. Erb- • in »Therm v. Luxembg.] Groeving, Ghzth. L. l^»7 m. Ans. Fehberg. Hübsche R. auf e. Basaltkegel .»t gln. Stell, nw. Stat Gensungen (Marburg- Ki-^h. Runder Bchfl. m. Wehrgang u. engerem A.jN.tlz. Re>t des Palas. Starke r. Mauerthe. "i torgekragten Zinnen. Thl. 1 S. 414 Anm. 3, li'». 515. |Slaatseigenth., theils whgest.] Bau- i»:.km. im Rbz. (lassei; Lutz IL Febeabarg. Hoch gel. R. im Kanderthal >i Mittholz. Berner Oberland. Nur leck. U hfl. Fern+rta = Fragstein. PesUabarg. A. Schi, bei Köpi»el 20 km ** SuL A*|»ang (Wien-A.) auf groteskem Felsen •i •• Schlucht Die Bgstrasse vormals durch 5 i •!«• m. Bollwerken, theils auf Treppen auf- .».N führend. Darunter Schi. 18. Jhdt* [IHK ►-n.? Seil 1616 Stift Vohrau] Top. Lex v. ** • »•rinark. Featensfeln. Unbed. R. auf steiler Fels- •;• 'z«» in der Schlucht des Wildbaches l>ei An- ! 4n, ggüb. SUt. Terlan (Bozen-Meran). [13«)5 \ i-inderx, 15(13 «verbrannter Bgstall*, seit 1654 . UuMrr.J Staffier, Tirol II 774. Feynaa. Zieml. wolilerh. umfangl. Whg. bei Stat. Satzvey (Trier-Düren). Gr. Palas m. Bchfl., 4 eck. Ringm. m. Then. Jetzt Oeconomie. Fllseck. A. Schi. unw. Stat. Uihingen (Ulm- Friedrichshafen). [Nach 1468 eigner Adel, seit 174« Frh. v. Milnch]. Kgr. Wtbg. III 5 S. 699. Ffageller-Sehlosg. Nicht gr. R. unterhalb R. Rafenstein (s. das.) auf isol. Felsen. [Durch Brand zerst., eigentlicher Name u. Gesch. unbek.] (Alt-)Flnkensteln. iL auf h. Felsvorsprung am Faaker See. 2 St. so. Villach (Kärnten). Schöner spfttgoth. Saal. [1894 wegen drohenden Einsturzes zum Abbruch bestimmt.) Flnstorloh. R., gln. Df. an d. Tauber zw. Greglingen u. Stat. Rotenburg. H. M. u. 2 The. [Eigner Adel.] Denkm. d. Altths in Wtbg. Flschhorn. A. Schi, bei Stat. Brück (Gisela- bahn) Steiermark. 4 eck. Bchfl. u. goth. Palas. [11. Jhdt., im Bauernkr. 1526 zerst., nach 1650 wieder erb,, dann zerfallen. 1862 v. Dom hau- meister Schmidt whgest.; Fürstin Löwenstein in Kl. Heubach.] Bgen. u. Schlösser in Oestr., Wien, m. Ans. Flechtingen. Df. nw. Neuhaldenslel>en, Rbz. Magdeburg. Wohlerhalt. Wasserbg. Zugbrücke u. gezinnte Mauer, starker Bchfl., Wohngeb. mit Treppengiebel u. Erkerthürmchen. Waffensamm- lung u. Reste alter Wandmalereien. [Schon 1307 bis heute Besitz der Schenk v. Fl. Wahrscheinl. 11X3 nach Brand neu ausgebaut.] Wochenbl. d. Johanniterordens-Balley Brandenl>g. Berlin 1883 S. 21 lt. Fleckenstein. R. im Wasgau. Tld. t S. 6 Anm. 1, 183, 187, 463, 579, 581, 583 f. [; Frau Kreisdir. v. Stichaner.] Fllnsberg = Pflindsberg. Flochberg. Wenig erhalt. R., gln. Df. unw. Stat. Boptingen .StuUgart-Nördlingen) [Edle v. Fl. schon vor 1000, dann kaiserl. Lehen, 13:50 neuerb. v. d. Grafen v. Oettingcn. 1618 zei>t.; Fürst Oettingen- Wallerstein.) Gottschalk, Bgen. VII; Denkm. d. Altths i. Wtbg. Flockenbaeh. R. auf steilem Kegel 2 M. s. Stat. Ravensburg ( Ulm-Fr iedrichshafen). Mem- ininger, Wtbg. Jahrhch. 18U. Florberg od. Scheerenberg. R. üIht Stat. Geiiiunden a. Main (Aschaffenhg.-Würzhg.) Hohe Ringm. in. Wehrgang, r. Hchft.. Von 2 Wohngeb. Staffelgiebel u. Keller m. Kreuzgew.. Spitz* bogenthor. Mauern zum Fluv* hinab. Tbl. I S. 50*. |Graf Rineck. 1387- 1803 Hochslift Würz hg., 1879 Dr. Körner. Im Bauern- u. 30 j. Kr. zerst | Stolberg, Mscrpt. ; Stumpf, Bayern S30. Fluche nsteln s. FluhenMein. Floe. A. Schi., Halbr. am Wiltlbarhe Im*) Naters, oberes Rhonethal. 698 Flttgelsberg. Ger. R. *j* M. unw. Rieden- burg auf steilem Berge über Mayern an d. Alt- mühl. [13. Jhdt. eigner Adel. 1491 v. Herz. Albrecht zerst.J Kugler, Altmülalp. S. 192 ; Verhdl. d. hist. Vereins f. d. Regenkreis 4, 245. Fittglingen. R. zweier Bgen auf e. Berge bei Weimersheim unw. Stat. Ellingen (Nürnberg- Treucbtlingen) [1029 v. Weimersheim, 1422 in einer Fehde verbrannt.] Stumpf, Bayern 709. Fluhenstein. Ansehnl. Schlr. bei Stat. Sont- hofen am Abhang des Grünten. Thl. 1 S. 279. [1444 gen., Sage v. grausamen Landvögten. Jetzt e. Bauer.] Baumann, AUgäu, II 46 m Ans.; Bavaria II 2, 807. Fohnsdorf. R. B/4 St. n. Judenburg, Steier- mark. Rundb. Fenster, 4eck. Bchft. v. Bruchstein m. Eckquadern. [1285 gen.] Mitth. d. Central- comm. 1858, 295 f. Forbach. Stat. Saarbrücken-Metz. Auf d. Schlossberg R. des a , unter Ludw. XIV. zerst. Schlosses. Thl. 1 S. 79. Forchheim. Stat. (Erlangen-Bamberg). A. Schi., gr , einf. Bau m. spärl. Fenstern u ausgem. Gr. [An Stelle karolingischer Pfalz, 1353 v. Georg Vorchheimer erneuert. Jetzt kgl. Rentamt.] Forehtenberg. R , gln. St. am Kocher 14 km n. Stat. Oehringen (Heilbronn-Crailsheim). [13. u. 14. Jdt. eigner Adel.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 595. Nach Denkm. d. Altths. in Wtbg S. 164 nur Rest eines Schlossneubaues 17. Jhdts. Forchteneck. R. hei Raune 1 M. nö. Stat. Schönstein (Gilli-Wöllau). [13. Jhdt eigner Adel; Edle v. Lindenstamm.] Top. Lex. v. Steiermark. Forehtensteln. Bg. auf isol. Felsblock unw. Stat. Neumarkt (Unzmarkt-Friesach) Kärnten. 4eck. Bchft. auf d. Angriffss. etw. vorgerückt. Neuer- dings whgest. u. an Sommergäste vermiethet. [12. Jhdt. eigner Adel. Bis Anf. 17. Jhdts. landes fürstl. Vogteisitz; Frh. v. Dickmann] Top. Lex. v. Steiermark. Form I gar s. Sigmundskron. Forst. (Vorst). Whgest. Bg. auf niedr. Hügel an d. Etsch 1 St. w. Meran. Kap. in e. vieleck. Th. aus dem Gebäudering vorspringend. Thl. 1 S. 471, 477. [1256 eigner Adel, 1470 bis 1870 Graf Brandis ; Alois Schrott. Alterthüml. ausgestattet.] Stampfer, Schlösser u. Bgen. 1894, 65 m. Ans. 2. s. Vorst. Forsteck. Bew. Bgrest bei Stat. Saletz (Rorschach-Chur) Rheinthal. Thl 1 S. 266, 550. [1206 erb* Stammsitz der Frh. v. Sachs (unter w. d. Minnesänger Heinr. v. S.) um 1600 neu geb., später Voigteisitz Zürichs. Privatbes. In spä- terem Wohngeb. Wirtsch] Brandenbg. Johanniterbi. J883, Nr. 33 ; Schwab, Schweiz. Bgen I ; Schnars, Bodensee \\\ 170 ff. Fragenstein. R. auf e. steilen Felsstufe des 1. Innufers bei Stat. Zirl w. Innsbruck. Thl. 1 S. 21.. 2 The. u. etw. Ringmwerk Der 4eck. Bchft. der Hauptbg. theils in e. Klamm hinabge- stürtzt. Brachst, m. Eckquadern. [Als Bes. der Grafen v. Tirol 1263 erneuert. Später Jagdschi. Kaiser Maximilians.] Staffier, Tirol 1380; Räumers hist. Taschenb. 1837, 212; Giemen, Tyroler Bgen 1894, 53 m. Gedr. Fragsburg. Erneuertes a~ Schi. % St. ö. Meran h. gelegen. Niedr. 4eck. Bchft. u. Kap. [Anf. 14. Jhdts. gen , vielf. Wechsel ; Baron v. d. Kettenburg.] Stampfer, Schlösser u. Bgen. 1894. 172 m. Ans. Fragstein. (Ferporta, Fracstein). R- beim Eingang in das Prättigau, Stat. Felsenbach (Land- quart-Davos). Thl. 1 S. 575. [1344 Graf v. Toggenburg u. Vogt v. Matsch. Vorher Asper- mont.] Naef., Mscrpt. Frankenberg. R. bei Helmers, 5 km. w. Stat. Wernshausen (Salzungen-Meiningen) auf d Schlossberge. Reste der Ringmauer mit zwei Then. Der noch 30 m h. Bchft. aas Sand- steinquadern „mit behauenen Facetten*. Trümmer v. Nebengebäuden. Vorbg. m. Graben. [Angebt Stammbg. der Herzoge v. Ostfranken , 'deren Be- gräbnissstätte die nahen „Heidengräber'. Später Grafen v. Henneberg, 1525 im Bauernkr. iasX.\ Gottschalk, Bgen. VIII 297. 2. Wasserbg. bei Aachen-Burtscheid in e. Teiche. Das resiaur. Wohngeb. (Wirthsch.) aus 1642. [Angebl. Jagdschi. Karls d. Grossen. Ringsage ; anscheinend immer Bes. der v. Merode.] Gottschalk, Bgen V. & Bg. u. R., gln. Df. bei Ippesheim (ö. Stat Herrn- bergtheim Ansbach-Würzbg.) Mittelfr. Die untere Bg- (gegen 1500?) ursprQngl. 4eck. m. noch 3 Eckthen, v. tiefem, gem. Gr. u. Wall umgeben. Innerhalb e. meist erb. weites Wohngeb. Sfidl. e. Ausfall mit Zugbr. zum Wall, nördlich e. Vor- burg zur Verbindg. mit der ca. tO m höher ge- legenen oberen Bg., R., von deren drei Abtbeil- ungen wesentl. nur 2 The. (um ein Thor?} er- halten sind. Das Ganze malerisch. Thl. 1 S. 5& [1166 als Raubnest zerst. Die untere Burg seil 1520 v. Hütten , jetzt Graf PöUnitz.] Stoiber?. Mscrpt.; Stumpf, Bayern 76k Frankenburg = Frankenberg 2 u. 3. 2. Bedeut. R. am Weiler- u. Leberthal l1« St. n. Stat. Wanzel (Schlettstadt-Markirch) Wasgau. Thl. 1 S 13, 14, 58, 190, 310, 313(2), 368. York*. Zwinger, r. Bchft. u. h. Ringm., die Wohngeb. zerst. [1105 erwähnt. 1411 u. t447 wurden v. d. Lützelsteinern je 1000 fl. auf die Burg ver- wandt, 1582 durch Brand zerst.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I 65; Mitth. a. d. Vogesenklub 1885 Nr. 18 m. Gedr. u. restaur. Ans.; Näher. Bgen in Elsasslothr. m. Gedr. u. Ans.; v. Essen- 699 nein, Kriegsbaukunst desgl. & Ft., unw. des tri ii. Marktes in Oesterr. ob d. Enns. FraakeBfiteln. Wohlerhalt. R. auf bewald. Berge 1 St. v. Stat. Eberstadt (Darmst.-Heidelbg.). In der Vorbg. Fftrsterwohng. (1756) mit Wirthsch. u. Kap. (am 1525). 4eck. nach innen offener Thorth. zur nicht weiten Hauptbg. m. noch mancherlei hohem (ohne Verstfindniss theils rvnov.) Gemäuer. Ringen, m. Then. [1252 ab 1V>. der v. Breuberg gen., 1662 von diesen an H<— en verk., dann Invaliden* u. Strafanstalt u. wrf. Bis 1587 das .Eselslehen".] Abb. in Grimm, Vorzeit u. Gegen w. u. Maler, u. romant. Berg- *ira>se; Gottscbalk, Burgen VI desgl. 2. Wohl- erlult. R. Ober gln. Stat (Neustadt-Kaiserslautern) Hheinpfalz. Auf e. Sandsteinklotz 4eck. Bchft. v. Buckelqu. (noch 12,6 m hoch) m. Anbau. Am rW des Klotzes der m. 4 Stockwerken noch 17 in h. Palas (gekupp. goth. Fenster, keine Gew.) »i. angeb. Kap. m. Chorerker. Zw.- u. Ringm* m lulbr. Th. Thl. 1 S. 555. [1146 Graf Leinin- kfn, 1Ü8 mit Einselthum und Nassau gelheilt, irrt) nicht mehr wohnlich; Staatseigenth.) Bau- -l»*nkm. in d. Pfalz I 62 ff. m. Gedr. u. Ans.; Näher, Bgen der Rheinpfalz desgl.; Lehmann, IV-n der Pfalz. Bd. II. 8. R, gln. SUt. ^Schweid- n.tz-. Wisse) Gr. Geb viereck um e. Hof m. starkem Hundtbunn. Thl. 1 S. 427. [Anf. 16. Jhdts. v. Hzg. v. Oels neugeb., doch nie ganz ausgeb., I'-W zerst, theils bew.; Gräfin Deym.j Kunst - ■i-nlm. Schlesiens II 113. Fraazhausev. R. über gln. Df. 4 km. s. der iMuu, 2 M. so. Krems. [13. Jhdt. eigner Adel; -it K3I Frhr. v. Geymüller.] Topogr. v. Nieder- er. FrasUfeden. Unbed. R., gln. Weiler bei *.i! Frastanz (Vorarlbergb.) [Eigner Adel, 1499 ». d. Schweizern zerst.] Staffier, Tirol I 123. Fraaeafcerg s. Frauenburg 3. Frmaenbarg. KI., einfache R. auf e. Basalt- WH am L Lahnufer 1 \t St. s. Marburg. Nur r.-»i fensterlose dicke Ringm. Thl. 1 S. 20. [Um li-Vi erb , schon vor 1500 R. ; Staatseigenth.] Gott- -liilk II; Landau II; lusti, Vorzeit 1823, 24 u 27. 2. R. in einem Seitenthal an der Nahe] 1 ♦ St oberhalb Stat. Kronweilcr. Geringen Um- 'ir^v Srhildm. m. Erkthen. u. Ringm. zieml. -Mi Thl. 1 S. 290. [Von Gräfin Lauretta v. ^Nrienburg vor 1350 erb.; Staatseigenth.] 8. K l^i Frauenberg 6 km n. Saargemünd. Loth- ' r /*n. Zwei grosse Rundthe, an deren höheren .'••i minder breiten Wohngeh. von 1687 ange- ••»"tiind. (Wahrscheinl. um 1300 erb., Frhr. • >., hohe Schildmauer , Palas mit Errker (moderne ZinnenbekrÖnung) u. Kapellen- bau. [S^it d. 14. Jhdt. Grafen v. Erhach.) Ans. bei Grimm, Maler, u. romant. Bergstrasse; Anss u. Grdrr. in Kunstdenkm. im Ghzth. Hessen, Kr. Erbach S. 99 ff. Frensdorf. A. Sohl., gln. Df. an d. rauhen E brach am Steigerwald, w. Batnl>erg. [ 1 1X9 gln. Grafen, 1352 als Raubbg. verbr., whgest., Frh. v. Ebnat, jetzt mehrere Juden.) Stumpf, Bayern, 563; Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. Freadeaau — Freudnau. Freadeaberg* R. bei Stat. Ragaz iHosclueh- 700 Chur) Graubünden. Thl. 1 S. 12, 84, 91, 111, \ 113, 210, 428, 592. [1437 zerst.; Privatbes.J 2. Gr. wohlerh. R. über gln. Steh, am Main 5 km Ö. Stat. Miltenberg (Aschaffen bg-M.) Baden. Weite, leere Vorbg. m. niedr. r. u. 4eck. Th., Zw. u. tiefer Gr., h. Ring- u. Wehrm. Thor zur Hptbg. („1499*), auf beiden Seiten desselben die Aussenm. je eines Paks („1361*). Grossart. Bchft. Thl. 1 S. 1B7, 158, 177, 180, 190, 228, 230, 245, 302. [1196 v. Bisth. Würzburg erb. u. den Grafen Wertbeim verliehen, wohl 30j. Kr. zerst ; seit 1806 bad. Staalseigenth.] Ghzth. Baden 824; Stolberg, Mscrpt. Freudenburg. Wohlerh. R. auf steil ab- fallendem, von der gln. St. durch e. Graben getrennten Sandsteinplateau w. Saarburg, Rhein- prov. [1337 v. Kg. Johann v. Böhmen erb , 1589 v. d. Abtei Maximin zu Trier schlossähnlich (ohne Thürme) erneuert. Nie belagert, seit 1650 zer- fallen] Jahresber. d. Ges. f. nützl. Forschgen. Trier 1838, 62 fT. 2. = Freudenberg. Freudeneck. Ger. R. unw. R. Wangenburg Wasgau. Ein Trapez mit Bchft , sehr zerfallen. Thl. 1 S. 78. [1373 gen., 1408 v. d. Strassbgern zerstört. Später Lehen der Anbtei Adlau.J Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I 66. Freudenschloss. Unbed. R bei Ober-Reims- waldau 10 km v. Stat. Friedland (Breslau-Halb- stadt). Stumpf des r. Bchfts. u. geringe Mreste. [1368 Sitz eines Bggrafen, 1479 R.; Standesherrsch. Fürstenstein. | Kunstd. Schlesiens II 235. Freudensee. Nicht umfängl. R. (Wohnth.) bei Hauzenberg, 15 km nö. Passau an e. Teiche. [Gehörte wohl den Hauzenbergern u. war dann Passauisches Jagdschloss.] Bavaria I 2 S. 1174; Ans. in Kgr. Bayern III 1854. Frendenstein. Stolze R. bei Joachimsthal (Stat. Schlacken werth, Komotau-Eger), Böhmen. 2. Schi. u. R , gln. Df. bei Krems an d. Donau (?) 8. It., gln. Df, 1. Donauufer, l M. ö. Stat. Aschach. Oesterr. [13i0 gen.] *• (Burgstall) R. zw. 2 tiefen Thälchen, gln Df. 6 km n. Stat. Maulbronn (Heilbronn-Bretten). [13 Jhdt. eigner Adel.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 199 5. Stattl. a. Schi. 3 km nw. St. Michael (Ueberetsch, s. Bozen) m. 2 4eck. Then. u. Kap. [15. Jhdt. eigner Adel später Graf Lodron.] Staffier, Tirol II 821. Freudnau. R. 4eck. Th. am r. Aarufer beim Einfluss der Limmat, Stilli gegenüber. [Als Burg Habsburgischer Dienstmannen 1351 v. d. Zürchern zuerst zerst. Vom Frauenkloster Seckingen whgest. u. später verf.] Gem. d. Schweiz XVI 2, 212. Freundsberg. R Nur 4eck. Bchft. m. Erk- ern u. Resten v. Malerei u. aus der R. im 17. Jhdt. angebauter Kap. auf bew. Hügel bei Stat Schwaz (Kufstein-Innsbruck). Thl. 1 S. 461. [Anf. 12. Jhdts. eigner Adel, 1467 an Herz. Sigmund verk. u. früh verf] Staffier, Tirol I 647 f.; MM. d. Centralcomm. 1890, 131. Freundsburg (Frundsperg, Frönsberg). R. sw. v. R. Fleckenstein, 2 km ö. Niedersteinbach, im Walde versteckt. 2 steile nicht hohe Felsen, die jeder einen Th. trugen. Thl. 1 S. 533 Anm. i [1269 Sitz der Frundsperg, 1349 als Rauboest zerst , von den Fleckenstein 1481 (Inseln* ) whgest., 1677 zerst] Kunst u. Altth. in Elsasslothr. I 67; Ganier u. Frölich, Voyage S. 87. Freundshelm od. Sigmundsfreud. R. zw. Barwies u. Frohnhausen, Oberiuntal. Whg., bis auf d. Grundmauern verschwunden. [l450FreunA«- berg, später nach Erzhzg. Sigmund gen., allra. zerf.j Mitth. d Centralcomm. 1860; Staffier, Tirol I 356. Freundstein. Ger. R. auf steilem Bergkegel 1 St. v. Goldbach, Kr. Thann, Elsass. Nur Rest einfacher Bruchsteinwand. [13. Jhdt gen., 1490 dann 1525, zuletzt durch Blitz 1562 zerstört Stets Besitz der v. Waldner.] Kunst u. Alterth in Elsasslothr. II 92. Freusberg. A. Schi, über gln. Ort, 3 km n. Stat. Kirchen (Siegen-Betzdorf) auf 3 Seiten steil zur Sieg abfallend. Wohngeb. m. 2 Flügeln u. Eckthen, Ringm. m. 3 Rundthen u. Bastionen, weite Zwingerm. in Verb. m. dem Orte. [1131 gln. Grafen, seit 1246 Graf Sayn, seit 1815 preu* Domäne, jetzt Försterei. 1356, bes. 1580 und später erb, 30j. Kr. als Festg. erobert, später guten Seils abgetr.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Ob- lenz 107. Frey — s. Frei — . Freyberg = Neuenburg 4. Frlberg = Freiberg. Frleklngen. Spärl. R-, gln Df. unw. Ueber- lingen (Baden). [Eigner Adel, wahrscheinl. 13.V» zerst.] Fridlngen. Bg. g\< St. nö Stat. Singen (Baden* Unregelm. Mviereck, in dessen sw. Ecke e. weni? ansehnl. Bau mit spb. Thür u. südl. Flügelbau Schlechtes Mwerk, nur an d. Ecken Sandsteinqu. Thi. 1 S. 141. [914 sass hier der Kammerbote Erchanger gefangen. Seit dem 10. Jhdt. Sitz der 1554 ausgest. gln. Farn.; seit 1539 Stadt Radolf- zelL] Ghzgth. Baden S. 824; Kunstdenkm. Baden« I 64. Frldnau (Friedau). R. am Westende der Stat Zizers (Ragaz-Chur). Zerf. Ringm. u. wohl- erh. 4eck. Th. m. späteren Anbauten. [1246 v Bisth. Chur erb ) Jecklin, Burgen 1870, H. i Friedberg. Bg , gln. Stat. (Giessen-Frankfl Hessen. Goth. um 1400, zumeist später. Der r. an 150' hohe nördl Hauptth. am schmäleren Obergeschoss m. Bogenfries u. Zinnenkranz. Ein 70' dicker u. hoher an der Westseite hat 21. dicke Mauern. Das südl. spb. Thorgeb. flankiren niedrige runde Tb. mit Spitzdächern Kap. am 701 17110 zerst [Vorm. Ganerben bg. auf Grund röm. Ci-telLs (s. «Nachträge* zu S. 75), jetzt Semi- nar.] Lotz, Kunsttop. I 222. 2. Stattliches ». Schi. » 1 St. Ober Volders (1 St. s. Hall) an ilt*r Mflndg. des Volderthales in d. Innthal. Bchft u. Kap. [12U5gen., landesfflrstliches Lehen, nach 141*1 v. den v. Fieger erweitert u. die Kap. erb., unl fingst v. Graf Trapp whgest] StafTler, Tirol I 617. .1R. I1, St. w. Stat. Saalgau (Aulendorf- Her bedingen), Süd-Würtbg. Memminger, Wtbg. Jahrbch. 1841. 4. Spärl. R. bei St. Amarin. Olierelsans. [1255 gegr. u. schon 1268 zerstört] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II S. 16. 5. R. M Seth (Waltensburg, n. des Vorderrheinthaies, en. Davor Oeconomiehof. Tbl. 1 S. 568. [Die Nebengeb. 1583-1605. N ti \\ d. 30 j. Kr. als JagdschL m. Invaliden- l»-*.itzg. wbgest., im 7j. Kr. aufgebrannt] Ans. ui Merian; Schneider, Buchonia 1827. 131 f.; Bau- •l»nkm im Rbz. Cassel 48. 2. Halbr., gln. Df. in km s. Stat. Herdorf (Köln-Wetzlar). Schönes l'.Mwi^.-Schl. v. 15KO, das Uebrige 14. Jhdts. Vi.n Grafen Sage bis 18. Jhdt. bew., nach 1815 l»ffii<«. Amtssitz, 1876 auf Abbr. verk.; Süiats- »i»'f»nth.| Bau- u Kunstd. d. Rbz. (loblenz 110. Friedlagea. (Neu-Hohenberg). Ger. R. auf -tollem Felsen, gln. St am 1. Donauufer 1 St. ö. '»'.it. MOhlheim. | ; Stadtgemeinde.] Denkm. d. \.\Ui*. in Wtbg. Friedlaad. Gr. a. Schi, auf e. Kasaltfels J-i gln. Stat. (Seidenbg.-Reichenhg.), Böhmen. Mi* obere Schi, m starkem r. 156' h. Bchft. Ni.'! whgest., dann 1869 umgestaltet, das untere \ 1551 bis auf den Th. (den ältoten Bauj meist «'nitro. Rüstkammer u Sainmlgen. [1014 begr, i.»Uild erweitert; im 30j. Kr. Besitz Wal lensteins ; '•r-if Clam-Gallas.) Frie4aaa = Fridnau. Frfefatela. R., gln. Df. bei Stat. Kl. Skal I ;••!«• Iienberg-Hohenel)*; Böhmen. £• R. bei N • 'U-rhofen im Ober-Knn-thal nö. Stat. Steinach, s,*-i»-rt»ark. Friemaea s. Petcrslierg, Geyendierg und l-i» mf. Friseheaberg. R. bei Sax. ö. Stat. Saletz (Rorschach-Chur) neben R. Hohensax u. dessen Geschichte theilend. Frobarg s. Frohburg. Frtfhllehsburg. R. mit h. r. Bchft u. Resten v. Wohngeb. u. Zwingerm. in Mals im Vinschgau. [1319 gen., 1350, dann 1499 zerstört u. v. den v. Fröhlich whgest. Privatbes. in MaLs ] Stol- berg, Mscrpt. Frönsberg s. Freundsburg. Frohburg. R., Df. Trimbach, Gant. Solo thurn bei Stat. La ufel fingen am Hauenstein tunnel Nur noch niedrige Trümmer m. weiter Aussicht. Daneben Kuranstalt. [Sitz des glänzenden gln. Geschl., 1356 durch Erdbeben zerst] Fronhausen. Df., Kr. Marburg, unw. der Lahn mit „alter Burg 13. Jhdts.* Fronbofen. R., gln. Df. 14 km nw. Ravens- burg. 4 eck. Bchft. m. Buckelqu. [Im 10. Jhdt gen., dann eigner Adel.] Kgr. Wtbg. III 5, 761. Frousberg od. Fruudsberg. R. )>ei Ruschein (Chur - Andermatt) im Wald gelegen. Angebt Stammburg der berühmten Ritter v. Frunds- berg. Frnndaberg s. Freundsburg. Pryberg s. Freiberg. Fuebstburm bei Jena s. Haasbergburgen. Füllsteln. Ger. R , von R. Stirnau durch die osterr.-schlesische (irenzlinie getrennt FUrsteuau. Df. im Domleschgthal (Grau- blinden) m. 2 a. Schlössern. D. eine v. C. v. Planta whgest, d. am Rhein belegene, stets dem Bisthum Chur gehörig u. jetzt verödet, auf Grundlage einer 1270 erbauten Burg. 2. Stattl. Wasserbg. an d. Mumling unw. Stat. Michelstadt der Odenwaldbahn. Der goth. 4 stock. Schloss- bau m. 2 Flügeln, die vorn durch e. grossart einbogige Gallerie (1588; verbunden sind. Von d. 4 r. Eckthen. der stärkere südöstt, die Kap. enthaltend, m. prächtiger Bekrön ung, erst aus 1531. Zwischen d. nördl. Eckthen. Reste e. vor- ge kragten Wehrganges. Der Wohnbau später mehrfach modernisirt Daneben neuere Wohn- u. Wirthschaftsgeb.. [1317 als kunnainz. Lehen gen ; seit 5 Jhdten. Residenz der (trafen Erhach- F.] Kunstdenkm. im Hhzth. Hessen, Kr. Ertaub 106 fT. m. Grdr. u. ^nss. ; Grimm, Maler, u. rom. Bergstrasse 273 m. Abb. FUrstenberg. R. bei Rheindiebach n. Stat. Niederrheinhach am Rhein. Hinter Felsgraben Thorhaus, Ringm in. Rundth., Rest des Pala*. WohJerh. d. r. ca. 25 m h. Bchft . Tbl. I S. 95 (hier versehentlich Fflrsteastein gen.) [1243 Köln. Lehen, 1321 v. Kaiser Ludwig, 16:14 v. d. Schwe- den eroliert, 1689 v. d. Franz. zernt; Fürst zu Wied.J v. Stramberg. Rhein. Antiqu 2, 9, 56; Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. (loblenz 593. i 702 2. (Neu -F.). Stattl. R. im Bregthal. Wtbg. 3. Ger. R. einer umffingl. Bg. auf dem Zobten- berg, Schlesien. An Stelle uralter Befestigung. [1471 zerst.] „Gesch. u. Beschr." Schweidnitz Hft I. 4. Spärl. R. auf dem Fürstenberg, bei gln. Ort unw. Donaueschingen. [Stammsitz der gln. Fürsten schon 1175 erobert, nach dem 30 j. Kr. zerf.] Ghzth. Baden S. 825. Fürstenburg. Stattl. Bg. auf e. Hügel im Etschthale 1 St. w. Mals. Längl. Viereck um den h. 4 eck. Bchft. Kurzer Zw. u. niedr. Rundth. Alles m. Schwalbenschwanzzinnen. [Um 1282 vom Bisth. Chur erbaut u. vielumstrittener Bes. (theils Residenz) desselben bis 1803. 1388 er- weitert, 1499 whgest., 16. Jhdt. erneuert, später Rentamtssitz, jetzt v. armen Leuten bew.] Staff- ier, Tirol 1 165 f.; Stolberg, Mscrpt ; Giemen, Tyroler Bgen. 1894 m. Ans. Fttrsteneck. Ger. R. auf e. Hügel, \ St. sw. Stat. Oberkirch der Remsthalbahn. [1260 erb , gehörte dem Stift Strassburg, 1689 v. d. Franz. zerst. Seit dem 18. Jhdt. Privateigenth.] Schöne Auss. in's Rheinthal. Schnars, Schwarz- waldführer 136. Näher, Ortenau 2, A. Schi, auf bewald. Höhe, gln. Stat. (Passau-Freyung). Bayer. Wald. 4 eck. Bchft. u. mannigfaches einf. Bauwesen. [Bisth. Passau. Jetzt e. Brauer.] Ans. in Kgr. Bayern III 1854. 8. Schi. ■/. St. n. Eiterfeld (Fulda). Bau v. 1709 an Stelle einer 1330 genannten Bg., von der nur e. starker 4 eck. Th. u. e. M. m. Scharten u. Umgang übrig. Landau, Bgen. IV; Baudenkm. im Rbz. Cassei 72. Fttrstensteiii. Festungsr. auf h. Felsen ö. bei Weilheim, 3 km so. Stat. Rietheim (Tuttlingen- Rottweil). [; Gem. Weilheim.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. 2. Umfängl. a. Schi. ö. unw. Tittling (20 km n. Passau\ Bayer. Wald. Eckthe. Nied- riger gelegener Bgtheil aus 1570. [14. Jhdt. gen., Grafen Hals, Puechberg, Schwarzenstein. Nach zerstörendem Brande 1860 v. Bischof v. Passau whgest.. Erziehungsanstalt.] Kgr. Bayern III 1854 m. Ans. 3. Bg. auf e. Felsen am r. Werraufer, V\% St. v. Eschwege. Wohnth. m. angeb. Treppenth. u. angeb., oben neuerem be- wohntem Nebenbau. Hohe Widerlagsmauern. [1264 gen. Der Wohnth. bis Ende 18. Jhdts. v. d. 1807 ausgestorbenen Lehensinhabern v. Dinde bew.] Landau, Hess. Bgn. II. Füssen. Grossart. Bg. auf e. Felsen über gln. Stat., Südbayern. Bchft. Thl. 1 S. 208, 460. Starke Ringm. m. Wehrgang auf Bögen. Wohn- geb. m. schönen Holzdecken (bes. im Rittersaal) u. verzierten Giebeln. Goth. Kap. [1322 vom Bisth. Augsburg erb., 1503 erweitert, neuerdings whgest.; Staatseigenth.] Baumann, Gesch. d. All- gäu II, 10 u. 294 m. Ans.; Kgr. Bayern I 1&40 desgl. Farm. Wohlerh. Wasserbg. bei StatKlein- Furra (Sondersh.-Nordhausen.) [ ; v. Wurmb.] ' Fürth („im Walde"). St im Bayerischen I Walde an der böhmischen Grenze (Stat Nürn- berg-Prag) m. R.. Tiefer ausgemauerter Graben, Bchft. 1828 m. goth. Aufsatz versehen, u. 4ck. i „Lärmenthurm*. [Graf v. Bogen, nach deren Aussterben landesfürstlich. 1470 theils Neuhau. 1634 v. d. Schweden zerst] A. Müller, Bayer. Wald; Stumpf, Bayern 462. Fustenbnrg („Fustberg*). Stattl. R., 90 m über Stromberg, 3 St. nw. Kreuznach, auf steilem Felsen. Reste starker Befestigung nach d. Bei- seite: 2 Zugbrücken u. 4 fache Mauer. Vorbarp, Thorth., r. 30 m h. Bchft., oben m. Kragsteinen. Palas m. 2 r. Eckthen. u. Trth., ausserdem zweiter 15. Jhdts., Gartenanlagen. [1054 Grafen v. Stromberg. Nach vielfachem Besitzwechsel 1689 v. d. Franz. zerst.; Gemeindebes.] Graf Stolberg, Mscrpt; Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Col>- lenz 338. Gegenüber R. d. Bg. Goldeoftis. 4 eck. Th. m. angelehntem einf. Wohngeb. v. 1619, daneben spärl. Rest d. alten Bg. [131* v. d. Franz. erob; Wolflf in Stromberg.J die- selbe Lit Gabelkhofeu, Gabelkosten, A. Schi. 3 * St v. Stat. Judenburg (Bruck-Friesach). Wohngeb m. 4 ausgekr. Eckthchen., Ringm. m. 4 Theo.. 4eck. Thorth. v. 1548. Der enge Hof theils m Arkaden. [1223—1777 v. Gabelkhofen; Fürst Liechtenstein.] Mitth. d. Gentralcomm. 1858; Ton, Lex. v. Steiermark. Gabelstein. Ger. R. 2 St. v. Stat. Oehringen (Weinsberg -Schwab. Hall). Vor 1800 abgetr Gottschalk, Bgen V. Galldorf. A. Schi, bei gln. Bezirksst am Kocher. 100* h. r. Th. u. Thorbau m. 2 Seiten- then. [„1482*, theils älter, theils später. Schenk zu Limburg. Jetzt Graf Waldeck u. Fürst Soln*! Denkm. d. Altthms. in Wtbg. ; Kgr. Wtbg. HI 5, 483. Gailenreuth. Bew. Bg. über Burggaöenr . Frank. Schweiz. Hohes Wohngeb. tbeil- modernisirt. Anderes abgebrochen. Ohne Bf hft [Bis 1308 Schlüsselberg, bis 1680 Egloffctein, ** seit 1823 Frh. v. Horneck. Nach dem Bauernkr erneuert, dann im 30 j. Kr. zerst] Stumpf. Bayern 579. Galsburg. R. auf dem r. Nagoldufer nn« Stat. Thalmühle (Calw-Horb). WArtl*. Gajen = Gayen. I 703 Galeafceek. Df. 1 '/, M. ö. Friedland iMecklbg.). 6er. R. einer Wasserbg. Thl. 1 S. 154, 199, 214, 572. Nur halber r. Bchfl. Ziegelbau Anf. 14. Jhdts. (v. Riebensches Fidei- rommiss.) Gallenstein. Gr. Schlr. bei St.-Gallen, 3 km Stat. Weissenbach-SL-Gallen (Steyr-Admont). Gr. Wohngeh. v. zwei 4 eck. Then. flankirt. Rest tr<»lh. Kap. [1278, 15. u. 16. Jhdts. u. später. Stift Admont, bis 1831 bew., dann auf Abbr. verk. o. verwüstet.] Mitth. d. bist. Vereins f. Steierm. 1860; Top. Lex. v. Steiermark. Ga«bnrg. R. u. Bg., gln. Df. (Lauda- Wertheim). [HU gen., eigner, gegen 1300 aus- /«-t. Adel. IUI -1631 Edle Stettenberger v. G. I)i«* obere Bg., vor dem Bauernkr. zerf., gehört •im Gr. v. Ingelheim. Die untere, schon 1546 vorhanden, kam vom Juliusspital in Würzbg. un- längst in Privatbes.J Ghzth. Baden 826. Ganmesfeld. Df. 18 km nö. Gerabronn. Hg., nach Zerst. 1494 wieder aufgeb., jetzt IWrnhaus. Kgr. Wtbg. III 5 S. 496. Gaadeek. Stattl. a. Schi. unw. St. -Michael -. Bozen. Thl. 1 S. 389. [1488 gen., nach 1-ViM erneuert; Graf Khuen.J Staffier, Tirol II hü. Gaasbaeaer 8enloss = Schauenburg 3. Gargttx. R. am Suldenbach bei Agums, Yuwhgau , Tirol. [Graf Wolkenstein - Trost - Lurg.J Garnstein. Bg. in der Schlucht des bei Khanen (Tirol) mündenden Thinnerbaches. Bis .iuf den Bchfl. zerf. u. unlängst vom jetzigen Be- *.tzer, Baron v. Gerstein in Wiesbaden, alter- tli'iml. wieder aufgeb. (Angebl. 1150 v. Heinr. erg. Rest •il'»*r Wasserbg. m. breitem Wassergraben. [Im '* ih«n Mittelalter eigner Adel. Jetzt Oeconomie.] Gaal alter Name v. Seh wann bürg. Gayen (Gajen, Goyen). Bg. n. ()l>ermais ^♦r.4iu. Tirol. Von der Vorbg. m. h. 4eck. Th. u h liingiii. führt e. Treppe zur Hptbg. in. I späteren einf. Gebäuden hinauf. An diese schliesst s. auf der Bergs, e. sehr weiter, v. ge- zinnter Ringm. umgebener Bchfl. (angeblich Römerth.) an. Thl. 1 S. 254 Anm. 1, 601. [1384 an die Starkenburg gekommen, 1647 -1809 Graf Stachelburg; Afarens.] Staffier, Tirol II 696. Gebratstein. 4 eck. einf. Wartth. in e. Bach- bette, *|t St. w. Alt-Starkenburg ( Nasserei t-I inst) u. angebl. ein Stützpunkt für die Starken burger. Staffier, Tirol I 270. Gebsensteln. Ger. R. am Heilsberg n. Stat. Gottmadingen (Schaffhausen -Singen). [Eigner, 1307 ausgest. Adel. Im 16. Jhdt. zerst.] Ghzth. Baden S. 828. Gelenberg* R- bei Mariaschein. Stat. Rosenthal (Bodenhach-Komotau). Den Pass von Kulm deckend. Th. u. Wohngeh. nehmen die beiden Enden d. langen schwer zugängl. Burg- platzes ein. 2. A. Schi, auf e. Berge unw. St Sesslach (15 km sw. Kohurg). 4 eck. Bchft. In neuerer Zeit whgest. [1290 Würzburg, seit 1419 Frh. v. Lichtenstein.] Stumpf, Bayern 637 in. Ans. Vgl. auch Geyersberg. Geiersburg = Wachenburg. 2. = Geyers- burg. Geigelstein. R. bei R. Helfenstein, s. das. Gelsingen. Df. auf 1. Neckarufer, 6 km n. Ludwigshurg. [Altes Wasserschloss der Schertet mit neueren Theilen v. 1671. Privathes.] Kgr. Wtbg. III 178. Geislingen. Df. im Riedbachthal 4 km nw. Stat. Balingen (Tübingen - Sigmaringen). Altes Wasserschi, mit goth. u. Renaiss.-Resten. Kgr. Wtbg. HI 264. Geldloeh. R. bei Harzhausen, Einfl. der Itter in die Eder, Hessen. Gellendorf = Göllersdorf. Gelnhausen. R., gln. Stat. (Frankf.-Fulda). Thl. 1 S. 174, 191, 316, 368, 439, 4*8, 566. [Um 1170 v. Friedr. Barbarossa erb., im 30 j. Kr. ver- wüstet.] Winter, Bg. Dankwarderode 1883 S. 17 m. Ans.; Mol ler- Gladbach, Denkm. deutscher Bauk.III Taf. 34-42; Hundeshagen, Palast 1832; Lotz, Kunsttop. I 232. Gemar. Ort 1,5 km no. Stat. Rappolt«- weiler, Klsass. Daselbst die »Molkenburg*, Resi- denz der v. Rappol tsteiner, 12*7 von Rud. v. Habslig., dann 1528 erb., [1783 bis auf einen Rundth. mit Schiessscharten u. ein Kellergew. abgetragen.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II S. 122. Genen. Fl. im Preuss. Rhz. Münster m. .festem Schi.* der Grafen v. Landsberg- Velen. Thl. 1 S. 10. Gemmleb. KL Wa>serl>g. in Schwarzrhcin- dorf gegcnillw Bonn. 4 eck. Iiewohnb. Bchfl. 704 m. Ringm. u. Gr. [ ; Graf Mirbach.] Stolberg, Mscrpt. Gemmingen. R. mit r. Bchft. bei Tiefen- bronn, 12 km so. Pforzheim. Baden. Gemttnden s. Florberg. 2. R., gln. Df. 12 km n. R. Dhaun (s. das.) 2 viereck., nach aussen r. The., daneben Schi. 17. Jhdts. m. Eckthen. [v. Schmidtburg; v.Salis-Soglio.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 658. Genovefnburg s. Mayen. Georgenthal. A. Schi., gln. Stat. (Gotha- Ohrdruff). Stattlich m. Giebeln u. gew. Räumen. Herzogl. Schi., jetzt Fremdenpension. Gepsenstetn s. Gebsenstein. Gerazrente (Gerhardsreute]. Df. unw. Eg- lofs 10 km so. Wangen mit adl. Bgsitz. [Als österr. Lehen seit 1553 den Ratzenried geh.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 857. Ger(e)nstein. Ger. R., Gant. Bern. Rundth. v. Buckelqu. Gerhardstein s. Gerolstein 2. Gerhansen s. Hohengerhausen Geroldseek = Festg. Kufstein 2. R., „eine der schönsten des Landes", auf schmaler Berg- zunge des r. Neckarufers !/« St. v. Stat. Sulz. [Stammbg. der im 11. Jhdt. gen., 1687 ausgest. Gr. v. Sulz. Kommt unter d. Namen Albeck erst seit 1420 vor, wohl 1688 zerst. Ringm. theils abgetr.; Staatseigenth.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 396. 3. R., ö. bei Stat. Niederstinzel (Saarburg-Saar- gemünd), Lothringen. Von breitem (ausgefülltem) Wgr. umgebenes Mauerquadrat von 12 — 20 m Höhe, 3—4 m Dicke u. ca. 30 m Länge mit ab- gestumpften Ecken. Grosser halber Rundth. Roher Bau. [Gehörte zur Baronie Finstingen. Vom Marschall Grequi zerst.] Kunst- u. Alterth. in Elsasslothr. III 160. 4. (Gross-G.). Wenig erh., umfangl. R. bei R. Hohbarr. Wasgau. 4 eck. Bchft. aus Buckelqu., 1718 durch Blitz halbirt. Gew. Keller. Vom Palas e. Saal mit Sorgfalt. Hausteinresten. Theile der 4 eck. Ringm., tiefe Gräben. TM. 1 S. 645. [1127 eigner Adel, 1471 als Raubbg. zerst.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I ; Fischer, Gr.- u. Kl.-Geroldseck 1875; Näher, Bgen. in Elsasslothr. m. Grdr. 5. (Klein- G.). Kl. R. bei der vorigen. Rest eines 4 eck. Bchft. mit Abort u. kl. an d. Ecken der Ringm. vorgekragten Warte. 4 eck. Vorbg. Thl. 1 S. 645. Gesch. u. Lit. wie bei Grossgeroldseck. 6. = Hohen- geroldseck. Gerolstein. R. im Wisperthal. 10 km w. Langenschwalbach auf steilem Schieterfelsen. Ringm. m. 8 eck. vorspringendem Bchft, Treppenth. u. ausgekragtem Eckthürmchen. Runde Wandpfeiler, e. spitzbogiges u. tief unten e. Aussenthor. Thl. 1 S. £03. [1200-1573 Ritter v. Gerhardstein. 1353 vergehl, belagert; Staats- eigenth.] Baudenkm. d. Rbz. Wiesbaden. 2. (Ger- hardstein.) Wenig erh., umfangl. R. auf steilem Kalksteinfels über gln. Stat. (Trier-Köln). Eifel. Thl. 1 S. 534. Hohe Wehrm. auf d. Bergseite. [Um 1115 vom Dynasten v. Blankenheim erh. u. bis 1691 (Zerstörung durch Brand) Wohnsitz der Grafen Manderscheid-Blankenheim. Bis 1 794 deren Amtssitz.] Gersdorfeburg. 1 St. v. Ballensted.. Harz. Nur noch 8 eck. Quaderbchft. [Eigner AdeL dann Graf Heimburg. 1338 zerst.] Hoffmaun, Burgen d. Harzes 1836 S. 185 m. Ans. Gers tu n gen. Rechteckige Wasserfag. gln. Stat. (S.-Weimar). Nur in Grundr. u. Funda- menten unverändert. Der starke Eckth. neben dem Thorhaus 1521 umgeh. [Schon 1073 gen.: Ghzl. Domäne.] Geseheibter Thurm s. Treuenstein. Geyersberg (Gayersbg.). Bew. R. geringen Umfangs bei Stat. Friesach (Bruck-Villach), Kärn- ten. Thl 1 S. 497. Von dem Gebäudeviereck um d. Hof der Hptbg. 2 Seiten zieml. erh.t völlig der 4 eck. Bchft. 12. Jhdts. [Soll 1131 von dem d. St. belagernden Hzg. Engelbert v. Kärnten erbaut worden sein. Bis 1805 Erzbisth. Salz- burg.] Essenwein, Mittelalterl. Baudenkm. t. Friesach 1863 m. Grdr. u. Ans. Geyersburg. Schöne R. e. 8 eck. "VYohn- thurms bei Lindenhof, l/4 Stat. n. Schwab. Hall auf 1. Kocherufer. [1361 v. d. Wittwe Haller. geb. Geyer erb., 1408-1507 Lehen der v. Mflnkh. angebl. im 15. Jhdt. als Raubbg. zerst.] Sehta- huth, Würtbg. Burgen I 430 ; Kgr. Wtbg. 111 T> S. 531. Gleblchenstein. Dorf bei Halte in. umfangl wenig erh. R. auf steil zur Saale abfallendem Felsen. 4 eck., unten r. Bchft. aus Bruchstein- Ringm. m. halbr. Then. u. späten Scharten. [980 gen., schon 1004 Staatsgefängn.. u. A. 1027 Herzog Ernst's v. Schwaben. (Die Gefangenschaft Ludwig d. Springers ist höchst wahrscheinl. un- begründete Sage.) Nach Verfall 1363 wiederher- gestellt, 1442 u. später um den am Fusse d^ Felsens liegenden Theil, jetzt Oecononiiehof, er- weitert Bis 1484 Residenz der Erzbischöfe. 1572 u. 1636 durch Brand zerst.] Gattschalk Bgen I 137 mit Abb.; Bau- u. Kunstdenkm «1 Prov. Sachsen. N. F. I 486 ff. Gleeh. R. auf steilem Felsen bei Schesslhx 2 M. nö. Bamberg. Vormals bed Vorwerke ro r. Then. 3 Thore, 4 eck. starker Bchft, tiefer Brunnen. 1125 gen. als Bambergischer Resiü u. zeitweise Residenz, 1421-1609 wiederhidl zerst. u. whgest., theils neugebaut 1808 tbeü< abgetragen. Seit 1819 Graf Graf Giech ] Ra varia II 673; Lotz, Kunsttop. 11 455; Stumpf. Bayern 631 m. Ans.; Kgr. Bayern. II ilesH 705 Qknperg • R. bei Rappoltsweiler, Wasgau. ThJ. I. S. 452, 653. [Ende 13. Jhdts. v. den Egis- heimern erb., seit 1422 Grafen Rappoltstein.] Kunst u. Alter th. in Elsasslothr. II 544. 2« Ger. R. bei Stat. Weier im Thal, (Golmar-Münster). 1185 eigner Adel, der spater auf d. vorige Bg. iit*r>iedelte. 1289 u. 1306 zerst.] Kunst und Alterth. in Elsasslothr. 11 124. 8. s. Girsberg. Glgelsbmrg. Ger. R. auf einer der Höhen «le> Stauten hinter Hattstadt-Vögtlingshofen, Ober- •*l*;i<«. Gesch. unbekannt. Gilgenberg Wohlerh. R. s. bei Zullwyl ."» kra A. R. Thierstein, Cant. Solothurn. Thl. 1 S. 454. (Nach d. Erdbeben v. 1357 whgest., 1527 v. gln. Farn, an Solothurn verk.] Ans. bei Wagner, Ansichten. Glrboden. Grossart. R. auf 565 m h. Was- guuberge 1 ';• St s. Stat. Heiligenberg (Molsheim- Shirmeck). Zugang durch mehrere Thore eines 5. vorgelegten Zwingers. Die enge, älteste Hptbg. m. Rest d. Bchfls. auf 6 m. höherem Felsen. Huckehni. u. weite Mauerb. über den Felsspalten. [>er beiderseits durch Gräben abgetrennte mitt- lere Theil enthält bes. d. stattl. Palas m. in der Henatssancezeit veränderten Fenstern, die weite w. Vorbg. d. Valentinskap. u. e. freistehenden 4*al (Erker) u. Kap., Täfelg. u Malerei. [1331 i. Villanders, jetzt e. Bauer.) Giemen, Tyroler Bgen. 1894, 73; Mitth. d. Gentralcomm. 1888, 115 m. Grdr. u. Ans. Grebeaateln. R. auf e. Basaltkegel bei gln. Stat (Kassel- Alten beken). Nur d. Aussenwftnde eines gr. Wohngeb. um 1500. [1275 v. Gr. v. Dassel erb., schon 1604 zerf.] Landau, Hess. Bgen. IV; Baud. im Rbz. Gassei 82. Greifberg s. Hausbergburgen. Greifes = Planta. Greifensee. Bg., gln. Df. am gln. See bei Stat Nänikon (Zürich-Rapperswyl). Wohnth. 14,5 m h.( 14,8 zu 21,3 m weit, auf niedrigem Sandsteinkopf. Bis 4,45 starke M. aus Findlingen, 2 Seiten nach Zerst 1520 in Bruchstein erneuert Inneres, Thüren u. F. 16. Jhdts. u. neuer. KI. Kap. in d. Mdicke, im Erdgeschoß Brunnen. [1261 gen., 1369 Tfggenburg, seit 1402 Züricher Vog- teisitz.] Mitth. d. antiqu. Ges. 1894, 315 m. Grdr. u. Ans. Greifenstela od. Greinenstein. Stattl. R. auf breitem Bergrücken 5 km sw. Stat Sinn (Köln- Wetzlar). Starke The., Doppelth. m. Zwischen- bau, späteres Wohngeb. dreifache Ringm. u. roman., 1686 neugebaute Doppelkap. zienil er- halten. [Eigner Adel, 1280 zerst, 1389 v. Graf Solms wieder erbaut, seit d. 18. Jhdt. zerf.] Gottschalk, Bgen VII; Lotz, Kunsttop. I; Alte Ans. bei Merian ; Bau* und Kunstd. d. Rbz. Cob- lenz 706. 2. R., gln. Df. unw. St Arnstein (Schweiufurt-Gemünden). 8« Bg. auf schroffer Höhe an d. Donau bei gln. Df., Dampfschiff- u. Bahnstnt 2 M. nw. Wien. Geringen Umfangs. 4eck. Bchft o. Palas. Thl. 1 S. 952, 322, 553. [1135 eigner Adel. 15. Jhdt bis 1803 Gefangn. des Bisth. Passau. 1461 u. 1645 zerst 1670 whgest, verfallen, v. jetzigen Bes.. Fürst Lichten- stein wieder bewohnbar gemacht. Manche Sagen.] Gottsckalk Bgen. II; Hormayr, Burgvesten I; Rabl, Führer durch Niederösterr. 19 m. Ans.; Topogr. v. Niederöstr. 4. i .Sauschloss*) R. w. unw. Bozen. Feste Lage. Zieml. erhalt. Mauerw. ohne Th. Thl. 1 S. 7, 309, 381, 594. [1080 gen., nach 1265 u. 1334 Neubauten. 1426 nach zwei- jähriger Belugerg. als Sitz der Starken berg ein- genommen ; Graf Wolkenstein.) Staffier; Tirol II 933 ff. 5. R. 3 km w. Zubern. Wasgau. Thl. 1 S. 209, 36i, 504, 650. < Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I 75 u. 662.) 6. Umfängt wohlerh. R. über Blanken bürg. 5 km sw. Stat Schwarza (Rudolstadt-Saalfeld). Tiefer Ringgr. u. h. Ringm. m. 4eck. u. halbr. Then., 3 Yorbgen, durch Grflt>en getrennt. Zier!. Palas. Goth. Ghorb. der Kap., Bchft. 1800 eingestürzt Wirt« baft Thl. I S. 325, 372, 5» 708 u. Ans. 7. Maler., spärl. R. bei Filisar. Albula- pass (Graubünden). [1233 erschlug hier Rudolf v. Gr. den Bischof v. Chur. 1334 Bisth. Chur.] 8. = Reifenstein 2. 9. Weitläußge Festungsr. auf bewald. Bergkegel 2 km s. Greiffenberg (Stat. Görlitz - Hirschberg). 2 Anfänge v. unterird. Gängen. „Verliess* (?) in Form eines Brunnens. Treppe zur Oberbg. Sgraffito- u. Stuckverzierg. [Seit 14. Jhdt. Graf Schafgotsch, 1646 v. d. Schweden erobert, noch im schles. Kriege Festg., 1798 abgetragen.] Kunstdenkm. Schlesiens III 493. 10. R. gegenüber R. Granegg, s. das. 11. Unbed. R. n. bei Holzelfingen, 2 km. ö. Stat. Unterhausen (Reutlingen -Münsingen), Nordwest- rand der Rauhen Alp. Grelllensteln. Wohlerh., gr. Wasserbg. unw. des Kampthaies (Krumau), Niederöstr. 4 eck. Bchft. m. 6 Geschossen u. r. Eckthürmchen, gr. Saal u. schöne Kap. [Graf Kuefstein, 1560 neu- erb., 1690 whgest.] Rabl, Führer S. 288; Hor- mayr, Bgvesten IV 186; Topogr. v. Niederöstr. Greinburg. A. Schi, bei Grein a. d. Donau. Niederöstr. [16. Jhdt. v. den Herren v. Meggau erb., seit 1823 Herzog v. Koburg.] Grelslnberg. ,A. Schi." bei Pregarten, Mühlkr. Oesterr. Grelsenegg. A. Schi. '/< St. s. Stat. Voits- berg (Graz-Judenburg). Im Osten Reste d. alt. Baues. Halbr. The. mit Zinnen. Lotz, Kunst- top. IL Greiz. Stat. Gera -Weischlitz. Von dem ehem. Schi, der kaiserl. Vögte v. Reuss-Plauen, jetzt fürstl. Residenz, r. Bchft. m. Absatz. Grenzau. R. auf steilem Felsen, 1 1 km nö. Koblenz, 12 km nw. Montabaur. 3 eck. Bchft. auf d. Angriffs., Thorgeb. m. rbog. Tonnengew. Wohngeb. m. meist ausgebrochenen Oefrhungen. Rundbfriese. In halber Berghöhe Aussenwerk m. Eckrondel u. Scharten. Thl. 1 S. 203, 227. [Seit 14. Jhdt. Sitz der Grafen Isenburg-Grenzau, war 1625 noch in gutem Zustand.] Gottschalk, Bgen VIII; Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 195. Grenzlerburg. Thl. 1 S. 122. Grerenstein. Gr., wohlerh. R. auf bew. Berge 1 M. n. Stat. Hinterweidenthal (Landau- Pirmasenz) Thl. 1 S. 12, 190, 208, 224, 378, 459, 463, 496, 554, 598 f. [1273 Graf Leiningen. Mehrf. Besitzwechsel. 1470, 1525 u. 1635 zerst.; Staatseigenth.] Näher, Bgen. d. Rheinpfalz m. Grdr. u. Ans.; Baudenkm. d. Pfalz II desgl. Griffen. Gr. R. auf e. Kalksteinfelsen. Schöne Buckelqu. 14. Jhdts. (?) u. Späteres. [Vom Bisth. Bamberg erb. u. allm. zerf.] Kunsttop. Kärntens 86. Giillenberg. Wenig erhalt. R., gm. Df. 6 km n. Stat. Sangerhausen (Berlin-Nordhausen). Ringm. m. 5 r. Schalen. [1217 eigner Adel, später Hzg. v. Braunschweig, nach 1581 verf | Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. Sanger- hausen, 28 m. Grdr. Grimmenstein. Wenig erh. R., gilt Df. bei Stat. Scheiblingkirchen (Wien-Aspang). Quader- bau. [Um 1150 gen., nach 1450 zerst] BL -30 neu geb. Nach 1790 der obere Theil ««-blicht erneuert. Das Ganze modernisirt. Till. 1 S 114. 251, 504 [Kam 1445 v. den Eppen- *!**inern an das Bisth. Mainz. Jetzt Beteaal u. lyhrerwohnung.] Kunstdenk in. im Ghzth. Hessen, Kr. Oflenbach, S. 5i ff. m. Ans. Grotteastein = Krottenstein. Gnib. Gr. wohlerh. R. »/• St. v. R. Wild- l**rg 2 (s. das.) am Tafabach. 4 eck. Bchft, K'-ote v. Fresken. [13. Jhdt. bis 1450 eigner Adel, später v. Puchheim. 17. Jhdt. zerf.] Bl. d. V. f. Landesk. v. Niederöstr. 1894; Topogr. v. Niederöstr. II 717. 2. A. Schi. m. 4Eckthen. 5 Stat. Saalfelden (Salzburg- Wörgl). Jetzt Besitz e Bauern. Graaeaaafea. R. bei Jagdschl. Rothen- kirrheo v 1 St. sw. Stat. Einbeck (Salzder- In-Itlen-E.) Rbz. Hildesheim. Th. , Brunnen u. Wallreste. [Bis 1306 Ritter Grube, dann Herzogt Grubenhagenscher Sitz, 1448 vom Land- grafen t. Hessen vergebt belagert, 30 jähr. Kr. zerst, dann theils abgebr.] Sonne, Beschreib^. 31 ; Klinkhart, Histor. Nachrichten. Einbeck. Grfaberg. R. bei Kohlberg am s. Abhang des Bachergebirges, w. Stat Feistritz (Brück- en). [16. Jhdt. eigner Adel; Graf Brandts.] Top. Lex. v. Steiermark. Grtnbarg. Ger. R. beim gln. Ort an d. Steyer im Traunviertel. Hormayr, Burgvesten V. 2. K. so. bei Wieting an der Görtschitzthaler Bahn. Doppelkap., Über welcher noch e. Raum, Hiiwn m. Zinnenkranz. Abseits r. Bchft. v, ueleck. M. umgeben. Kunsttop. Kärntens 86. Grttaeek. R. unw. Stat. Ilanz (Ghur-Ander- matti. Graubünden. Grtaeabnrg. Nur noch der Bchft. (3 m Md.. 3,90 m 1. W.j als Rest einer 1386 zerst. Wa*«erbg. im Dorfe Richensee. CanL Luzern. Tld 1 S. 108 Anm. 3. Grfiaeastela. Bgrest n. Stat Rebstein (Hor- * hach-Chur). Modernes Wohngeb. neben starkem «i- Hrhft. [; Kam. Güster in Rheineck.] Giüafels. R. unw. Waltensburg. Vorder- rli**inthal. Graubünden. 2. R. über Murau 24km «w Stat Scheining ( Bruek-Klagenfurt). Ein Th. J.'tirerwohnung) erhalt. [1400 Fürst Liechten- stein; seit 1617 Fürst Schwarzenberg.] Top. Lex. * Steierm. Grlaingea. Stadt im Kr. Giessen, 7 km w. Lieh m. a. Seht 2. ßg. bei gln. Ort, 14 km nw. Kapperswyl, CanL Zürich. Buckelqu.-Bchft. \. 11,5 m Seitenl. 1781 wesentl. gekürzt. erg, dann Wallenrode u. Hochstift Bamberg. 1431 u. 1523 zerst] Grtinwald. A. Schloss bei gln. Df. an d. Isar. s. München, Stat. d. Isarthalbahn. Ringgr., Zwinger m. Eckth.. Bchft. m. Wohn- u. Wirtli- schaftsgebäuden e. 4 eck. Hof umseht. Ziegelbau. Thl. 1 S. 64, 75 (dazu „Nachträge*), 458. [1293 als herzogl. bayer. Jagdschl. erb., später als Pulver- magazin u. Gefangn. umgeh., 1879 an Bildhauer Zeiller-München verk.] Reitzenstein, Chronik v. Gr. 1885 m. Grdr. u. Anss. Grnttensteln. Rest der herzogt bayerischen Feste von Reichenhall, langgestreckt auf e. An- höhe über der Stadt. Auf d. einen Ende Ringm. m. Scharten u. 4 eck. Eckth., auf d. anderen einfacher Wohn bau, e. 4 eck. Hof umschliessend v. 1572 (Inschr.). [Dortige Salinenverwaltung.] Gryaaa. A. Seht Nur Wohnth. an d. Linth sw. bei Stat Uznach (Wesen-Rapperswyl), Gant Schwyz. GoardavaU. R. auf steilem Felsen bei Madulein im Engadin. Thl. 1 S. 7. [1251 v. Bischof Volkart v. Chur zur Ueberwachung des Thaies erb.. Aussichtsp. m. Wirthsch.] Gadeasberg. Ger. R. zweier Bgen. über gln. Städtchen w. Stat Gensungen (Marburg- Kassel). [Grafen v. G.. Die obere Bg. seit min- destens 200 Jahren in Verfall, die untere sogen. Wenigenbg. schon seit 1388 R.; Staatseigenth.] Landau IV; Abb. bei Merian, Hessen; Baudenkm. im Rbz. Cassel 85. Gfilzow. Ort in Pommern, 3 M. 6. Wollin. Bg.. Ziert goth. r. Bchft mit Zinnen u. kegel- förm Spitze. Daneben neuere Geb.. GMatenbarg* Spart R. m. Ringwall auf dem Kohlenberg bei Stat Güntersberge (Gern- rode-Hasselfelde), Harz. Gftaselbarg. Unbed. R. auf steilem Fels ülier Weiler, *'• M. nw. Stat Blaubeuren (Ulm- Ehingen.). [ Eigen th. d. Kirche.] Gttssenbarg. Unbed. R auf e. Berge bei Stat. Hermaringen (Ulm-Aalen]. Starke, h. M. u. 4eck. Threst [1448 zerst.] Gottschalk, Bgen. VI; Denkm. d. Altths. in Wthg. Gaadhelm. Spart Rest einer Whg. bei gln. Df. [1353 gen.] Kunstd. im Ghzth. Hessen, Kr. Worin«* 56. Guniltz. Ger. R. auf h. schroffen Felsen 710 bei gln. Df. an d. Glan ö. Klagenfurt. [Bis 1395 v. Aufenstein]. Hormayr, Burgvesten V. Gutenberg (—bürg). R. 5 km nw. Weissen- burg, 6 km sw. Bergzabern. Mancherlei einf. Mauerwerk m. Buckelquadern. Bchft. fast zer- stört. [1330 gen. Reichsbg. Im Bauernkr. zerst.] Baudenkm. d. Pfalz II 230 m. Grdr. u. Ans. 2. Statu. R. bei Balzers, Fürstenth. Liechten- stein, gegenüber Stat. Trübbach (Rorschach- Ragaz). Zwinger, h. Ringm. , Aussenm. des Palas u. Bchft.. Thl 1 S. 209, 324; 343. [Fürst Liechtenstein]. Vgl. auch Guttenberg u. Guten- burg. Gutenbnrg. Ger. R. auf niedr. Fels im Schlüchtthal nö. Gurtweil, Siidschwarzw. [Nach mehrf. Besitzwechsel 1480 an St. Blasien gek., 1526, 1638 u. 1640 erobert u. zerst. j Ghzth. Baden S. 838. Guten/eis (13. Jhdt. Falckinowe). Umfängl. wohlerh. R. über Gaub am Rhein. 3 Zugbrücken Ober 2 Wassergr. führten auf die östl. Bergseite in d. Vorbg., die 2 Brunnen e. Teich u. später s. die Kaserne enthielt. Die in d. Mitte der Ge- sammtanlage liegende Hauptbg. (Uebergangsstil), zu welcher e. lange Stufenrampe hinaufführt bestand aus 2 durch e. länglichen Hof getrennten 21,5 m langen Gebäuden: s. dem Palas, n. dem .Rüstsaal". Ein frühgoth. Thor führt vom Hofe in d. von da aus ebenerdigen , Königssaal ' des Palas. Letzterer m. 2 Reihen gekupp., r- u. spb. Fenster. Am östl. Ende d. Hofes tritt d. wohlerh* Bchft. v. 10,3 m Seitenlänge gegen d. Bergs, ganz vor. Westl. schliesst sich e. weitere Vorbg. u. tiefer liegende Zw. m. Rundthen. u. thalwärts m. e. gr. halbr. Bastion endigend, an. Thl. I S. 211 Anm. 2, 227, 276 Anm. 2, 458, 493, 601, 530. [1253 v. Falkenstein. Nach Belagerg. 1508 whgest. u. stärker befestigt. 1647 erobert. 1806 v. d. Franz. zerst. u. auf Abbr. verk.. 1888 für 26000 M. an Baum. Walte r-Cöln verk.] Nassauer Annalen 9, 277 ff., 11, 209 ff. u. bes. 23, 91 ff. m. Gr. u. Anss ; Baudenkm. d. Rbz. Wies- baden 197. 2. Ger. R. einer nicht weiter be- kannten Bg. Gant. Basel '/• St. s. Bubendorf. Gutenstein. A. Schi, auf ca. 22 m hohen Felsen an d. Donau, w. Sigmaringen. 3 stöckiger Bau m. h. Dach u. Giebeln, innen einfach. Rest einer Ringm. m. kl. Th.. [Fürst v. Fürstenberg.] Thl. 1 S. 543. Kunstdenkm. v. Baden I 384. 2. (Alt-G.) R. 1 St. ö. des vorigen. Thl. 1 S. 5, 592. 3. R. bei gln. Stat. (Leobersdorf-Gutenst.) auf steilem Felsen. Bchft., Cisterne, Küche, 3 stock. Wohngeb. [1186 landesfürstl., Friedr. d. Schöne hier 1330 f, Matthias Corvinus bis 1457 gefangen. Von d. Türken erob. ; seit 17. Jhdt. Graf Hoyos. Um 1650 erneuert, erst im 19 Jhdt. zerf.] Hormayr, Burgvesten IV; Topogr. v. Niederöstr. Gutmnnnlng. A. Schi, Halb-R, auf mas- siger Höhe s. bei Stat. Cham, Bayer. Wald. [Fror, v. Schrenk.J Gattenberg. R., gln. Df. 6 km nö. SUL Untersteinach (Culmbach - Neuenmarkt). [Heinr. Hähnlein v. Plassenburg n. Nachfolger erbauten da 3 Schlösser, deren 2 vom Schwab. Bande zerst. wurden.] Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. 2. Bg. am 1. Neckarufer unw. Stat Gundelsbeim (Heilbronn-Heideibg.). Enger Zwinger m. h M u. Then. umgiebt den v. h. Gebäuden umgeben« Hof m. 4 eck. Bchft.. An e. Aussenthor rVA- nase. Thl. 1 S. 252, 343, 385. [Anf. 14. Jbdfc. Wormser Lehen; seit 1518 Frh. v. Geinminpfi 1538 whgest, 1741 durch Neubau erweitert Stocker, Die Farn. Gemmingen-Guttenbg. 3. R. im Gräfenbachthal 2 St n. Bad Kreuznach 2 durch kurze M. verbundene dicke The. auf der Angriffs. , Mauerviereck m. Eckrondelen, isoL r. Th. [Ehemals Graf Sponheim.] Guttonsteln. R. bei R Wolfsberg. . Haag. Schl.-R., gln. Fl. 2 M. & Stat. Dorf® (Mönchen-Simbach). Wohlerh. 4 eck. Th. m. Breteschen. [Gln. 1567 ausgest Reichsgr, daia Bayern.] 2. Whgest. gr. a. Wbg. 2 km n. SUL Geldern. Vorbg. m. 3 r. Eckthen u. 4eck Tborth [1331 v.Boedberg, 1587 entfestigt, Anf. 17. Jhdt*. erneuert ; Reichsgr. v. Hoensbroech ] Kunstd- d. Rheinprov. I 2, 29 m. Grdr. u. Ans. Haagberg. R., Ober-W.-Waldkr. NiederMr Habendorf. »Sehr a. gethürmtes Schi/ bei gln. Stat. (Zittau-Reichenberg) Rbz. Breslau. Habichtetein (Habslein) R. einer ansprh. Bg. auf oben erweitertem längl. Sandsteinhbirt bei Stat. Habstein (Böhmisch Leipa-Jung-Banziaut. Böhmen. Thl. 1 S. 165. Aufstieg auf e. Leiter u. e. Wendeltreppe. Oben 3 schmälere Terrasse Wenig Mauerwerk erh. [Gesch. unbekj Gott- schalk, Bgen. II; Hormayr, Bgvesten IV. Habizkelm. A. Schi. 2'/* M. so. Darm- Stadt. [Anf. des 14. Jhdts.] Wagner, Beschr d. Ghzth. Hessen 1829. Habsburg. Bg. bei Stat. Schinznach tBroR ZQrich). Die tiefer gel. geschlossene Hptbg. m. späteren Aendergen zieml. erh., d. Uebrige ab- getragen. Bewohnbarer 4 eck. Bchft. m. Balken- böden u. kleinerer 4 eck. Tb., beide verkürzt o. unter ein Pultdach gebracht. Palas 15. JhdU m. Saal. Alles einfach. Thl. 1 S. 92. 147. 1* Anm. 3, 220, 357, 497, 499. [Um 1020 erh Stammbg. der gln. Kaiser. Seit 14U Ca* Bern, jetzt Gant. Aargau. Wirtseh.] Krieg v H Miütärarch. 275 ff. m Grdr. u. Anss. 711 Habsbarg-Laufenburf • R. auf steilem Fels über Stat Laufenburg (Stein- Win tertbur) am Rhein. Gant Aargau. Habetein = Habichtstein. Haehberg = Hochberg 2. Hadamar. A. Schi., gln. Stat. (Limbg -Hada- mar.) Umfangl Bau m. 4 Höfen. Zieml. gut erh. doch ohne erhebt, ältere Bestandteile. [1324 erb., nach Brand v. 1540 wbgest, 16. u. 17. Jhdt. Neubau Jetzt Schulgeb. u. Rentamt] Bau- denkni. i Rbz. Wiesbaden 207 ff. Haderburg = Salurn. Hagen = Dreieichenhain. Hagenau. Ger. R. Ober-Wienerwaldkr. Nieder Österr. Hageaeek. R. »/4 St. w. SUt Wettolsheim (Strassenb. v. Golmar). Wasgau. In d. 4eck. Ringm. 4eck. Bchft m. roman. Fenstern, Alles Quadern m. Buckelwerk an d. Ecken. Rest späterer Zwm. u. tiefer Ringgr. [Farn. Ruest, dann Johanniter zu Golmar, jetzt Herzog in Logelbach. Restaurirt u. verschlossen.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II 130. HagenwyL Wasserbg., gln. Df. Thurgau. Niedriger, 4eck. Bchft Die Wohnräume m. vor- gekragten Obergeschossen, unmittelbar von Wasser umgeben. Thl 1 S. 234, 333, 522, 669. [1227 erb, dann als St. Gallener Lehen an die Gfittinger, Paier,v.Bernhausen gekommen ; seit 1806 Angehrn.] Puppikofer Gesch. d. Thurgau (1884) I S. 450; Abb. bei Wagner, Ansichten. HagelscMoas. Wenig erh. R. 3 km. w. St. Ottilienkloster. Wasgau. Tbl. 1 S. 165. [Das 1406 zerstörte .Waldberg* ? Gehörte den Rath- sam hausen.] Hahnenburg = Kagenfels. Habnenkamm (Bürgten). Unbed. R. auf kl. bew. Berge bei Bissingen unw. R. Teck. Rest der Ringm. [Staatseigenth.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. Bai — s. auch Hay. — . Halbaeb. A. Schi, auf ansehnl. Berge 6. bei SUt Prünstfehlburg (Straubing-Konzell). [12. Jhdt Haibeck v. H., 1515 ausgest.] Müller, Bayer. Wald 53; Bavaria I 2, 1141. Haldan. R. bei Stat. Mangolding (Regens- burg-Straubing). [Vorm. gln. Herrschaft] Eisen- mann, Top. Lex. v. Bayern. Haldhof. R.f gln. Df. 3 km w. Thulsbrunn sw. Fränkische Schweiz. [Gln. Adel.] Haldsteln. Ger. R. auf e. 2680* h. Wald- berge nw. Kotzting (Bayer. Wald). In d. R. neuere Kirche. [1486 als Raubbg. der Kammer- auer zerst] Hallsberg. R. 1 M. nw. Worth (sw. Bayer. Wald) in enger Waldschluctit Rest d. öuckelqu- Bchfts., des Palas u. Bgthores. [1186 gen., allm. zerf.] Bavaria II 1. Halmburg = Hainburg 1. Hain s. Dreieichenhain. Hainburg (Haimburg). Umfangl. R. aber gln. St an d. Donau m. Doppelkap. 12 Jhdts., theils abgebr. Im Bchft. spitzb. Kreuzgew. u. Mauertr. Thl. 1 S. 74. [Die Haimburg (Hunnenburg) des Nibelungenliedes. 1042 v. Kaiser Heinr. III den Ungarn entrissen, dann landesfQrstl. Re- sidenz. 1569 durch Pulverexpl., 1683 v. d. Türken zerst.] Oesterr. in W. u. B. IV. m. Grdr. S. 303; Lotz, Kunsttop. II. 2. R. unw. Haigerloch (bei Stetten u. Grosselfingen) Würtbg. & Ger. R. bei Dreihausen 10 km ss6. Marburg (Rbz. Gassei). 4. = Rautenburg. Halneek(e). R. bei Nazza (zw. Mahlhausen u. Eisenach) Thüringer Wald. Thl. 1 S. 13, 20, 149, 627. Haistein. R. bei Df. Rimbach, Kr. Erfurt. Haldenburg. Einf., wenig erh. R. auf isol. Bergrücken unw. Sipplingen am Ueberlinger See. Baden. [Geschichtl. wenig bekannt Gehörte den Grf. v. Jungingen.] Haldensteln. Kl. R. bei gln. Df. am Rhein nw. unw. Ghur auf kl. isol. Felsblock m. 3eck. Bchft u. daneben 7stöck. Wohngeb. [13. Jhdt. gln. Adel, 15. Jhdt v. Schauenstein, 1787 durch Erdbeben zerst; Dorfgemeinde.] Jecklin, Bgen. 1870. H. 1. Hallenberg. R. bei Steinbach, 6 km so. Schmalkalden. Erhalten d. Futterm. derVorbg. d. h. r. Bchft (ersteigbar) u. das Mwerk des Wohngeb. Letzteres bildet e. 4«tock. Halbkreis, aus dessen grader Seite d. Treppen th. halb her- austritt. [Angebl. um 900 begr., wurde die Bg. 1212 zerst, bis 1518 von Grafen v. Henneberg, bis 1620 von Beamten bew. u. zerfiel darauf; Herzog v. Koburg.j Lotz I 567; Hessische Zeit- sehr. 4, 245; Baudenkm. im Rbz. Gassei 91. HaUermnnd. R. unw. Alvesrode (Vol lesen) im Hannoverschen. [Gleichn. Grafen.] Vaterl. Aren. 1824. 2. 363, 1823. 2. 254; Wolf. Gesch. d. Graf seh. H. HallwyL Wasserbg. bei Stat Lenzburg (Rupperswyl-Muri) Cant Aargau. Thl. 1 S. 572 Abb. bei Wagner, Gem. d. Schweiz XVI, 2, 322.) Hala, Markt a. d. 11z 1 St n. Passau m. d. R. zweier Bgen auf schroffem Felskamme. Die vordere m. 4eck. Th. wenig erhalt, die hin- tere fast ganz verschwunden. [1180 die 1375 ausgest mächtigen gln. Grafen. Seit 1517 landes- fürstlich. Allmalig verf. u. verwüstet] Ueber L. u. Meer XXII Bd. S. 459 m. Ans. ; Stumpf, Bayern 279 desgl.; Kgr. Bayern I 1840 m. Ans. Halten. Bew. Bgth. Cant Solothurn. Haaibaeher Heble» = Kestenburg. 712 Hamm. Einfache Bg. '/• St v. Biersdorf (westliche Ei fei). Neben älteren R. d. Kap. u. e. neueres h. Wohngeb. m. 2 Treppenthen erh. [Hamm, v. Malberg, jetzt de Töumacd inLuxembg.] lltimniersteln. R. auf schroffem Felsen des r. Rheinufers gegenüber Stat. Brohl (Goblenz-Bonn). Fast nur noch die 5 m dicke, 160 Sehr. 1. u. 85 Sehr. br. Quaderringm., vor welcher sw. e. etwas tieferer Zwinger. [Eigner Adel, seit Eroberung 1020 Reichsbg., seil 1393 Bisth. Trier. In den Kriegen d. 17. Jhdts. zerst; Staatseigenth.] Bau- u. Kunstd. d. Rheinprov. I 496. Unndseliuclishelm. Dt x\% St. v. Heidelberg m. R. einer Wasserbg. [Alter Bes. der Abtei Lorsch. Im 12. Jhdt. bis 1600 eigner Adel.] Ghzgth. Baden S. 840. Iliincek (auch Hageneck?) R. ca. 200 Sehr, von R. Schrankenfeis, Wasgau, u. von dieser nur iurch e. tiefe Schlucht getrennt. Nur ger. Mreste [1511 verbrannt, kam dann an die Schauenburg.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II 130. 2. = Junkernburg. Ilnnfeldeii. „Oedes Schi.* bei Unterzeyring, 15 km nw. Stat. Juden bürg, Steierm. (An d. Aufenthalt d. Kaisers Max erinnernde Inschr.) Hanfmatter Schloss = Kagenfels. Hanstein. Umfängl. sehr wohlerhalt. R. auf e. Basaltkuppe des Eichsfeldes 1 St. v. den Statt. Eichenberg u. Witzenhausen (Nordhausen-Kassel). Weite Ringm. m. Rondelen u. Scharten, 3 Thore, r. Bchft., mehrere hohe Palase theils noch be- dacht, 5 Wendeltreppen. Sorgfalt. Quaderbau. Weite Keller. Fenster teils gekuppelt m. Seilen- bänken. Thl. 1 S. 237, 483, 484, 497, 553. [1308 als Mainzisches Lehen erb., um 1600 verf; noch jetzt gln. Adelsgeschl.] Landau, Bgen. I m. Ans. ; Gottschalk Bgen. II desgl. Harburg. Wohlerh., umfängl. Bg. auf nicht hoher Felsstufe über gln. Steh. (Stat. d. Ludwigs- Südnordb.) im Wörnitzthal. Tiefere Vorbg. m. Wirthschaftsgebäuden. Zahlreiche The. aller Art, darunter d. „Diebsthurm" m. gr., halbkugelförm. Buckelquadern, u. 2 4eck.Quaderthe. in d. Hauptbg. Isolirte Geb. (Rentamt, Kornspeicher, Amthaus) u. Kap. mit Fürstengruft modernisirt. Starke Thore, Scharten, Ringm. m. Wehrgang. 128 m tiefer Brun- nen. Vieles 16. u. 17. Jhdts.. Thl.IS. 162Anm.2,369. [Schon 1250 d. Grafen v. Oettingen verpfändet u. noch d. Fürsten Oettingen- Wallerstein geh.] Ba- varia II 2, 1056; Stolberg, Mscrpt.; Stumpf, Bayern 961 m. Ans. Harchenberg. R. bei Schlachtern. Baden. Hardeek. R. auf südl. Glanufer zw. Stat. Glanegg u. Feistritz (Set. Veit-Villach) Kärnten. 2. Bg. auf Granitfelsen über gln. Df. 9 km ö. Stat. Waldsassen (Eger- Weiden). Nur d. Palas wohlerh. [1316-1803 Kloster Waldsassen, 1873 Färberei d. Wirthsch.] Hist V. ▼. Oberpf. n. Regensbg. 1878, 171 ff. 3. Sparl. R. 5 km sw. Büdingen auf bewaldetem Gipfel. [Nur 1405 u. 1464 gen. als Eigen th. der v. Isenberg, wie noch jetzt.] Kunstdenkm. im Ghzgth. Hessen. Kr. Büdingen S. 154. Hardegg. Sehr grosse n. schöne R im Thaya- thal beim gln. Ort, 3 St. nw. Stat Retz der Oesterr. Nordwestbahn an d. Grenze Mährens. 2 weite Vorwerke. Umfängl. hohes Mwerk mit 3 viereck. Then. Zum Theil 15. Jhdt.. Thl. 1 S. 17 Anm. 1 [Seit 1188 Grafen v. H. Seit 1764 R.] RaW. Führer S. 291 m. Ans.; Oestr. in W. u. R, BJ 4, 297 m. Ans. u. Grdr. Hardegsen. Bg. 2 M. nw. Göltingen üN? gln. Steh. Tiefer Halsgr., Thorbau u. 3 Geh. 14. Jhdts. Der Bchft. abgetragen. [Die Hardeek Anf. 13. Jhdts. ausgest, dann v. Rostorf. Seit 1380 mehrf. herzogl. braunschw. Residenz. 1M7 Amtssitz.] Gottschalk, Bgen. II. Hardenberg. Umfängl. wohlerh. R. bei SUL Northeim (Kreiensen-Göttingen). Weite, jetzt leere Vorbg. u. auf etw. höheren Felsen 2 Haagtbgeti neben einander m. noch hohem Sorgfalt Mweri guten Theils 16. Jhdts. Kein Bchft., Treppentbe Thl. 1 S. 480, 483, 493, 495. [Noch jetzt fta Grafen.] Stolberg, Mscrpt. 2. R. über Stat Xeriges n. Elberfeld. Fast kreisr. m. 45 m Dm, in J Mitte 4eck. Bchft, Buckelqu. [1145 gln. Grafen.1 Im Thal gln. Wbg. m. Wohngeb. v. 168* a. V r. Eckthen ca. 15. Jhdts. [Jetzt Gräfin Marcband Ansemburg.] Kunstd. d. Rheinprov. HI» 2, 67 m. Grdr. u. Ans. Hardenburg = Hartenburg. Hardensteln. Hübsche R. tief am 1. Ruhr- ufer zw. Herbede u. Stat. Bommera (Steele-Her- decke). Rundthe. u. h. Ringmauern. [Sitz d?T Grafen v. Hardenberg. Zwergsagen.] Maler, u romant. Westfalen. 325 m. Ans.; Dr. Xatorp. Ruhr u. Lenne 1874, 70 f. Hardtthurm. Wohnth. als Rest einer ^Iv- an d. Limmat bei Zürich. 10,8 m weiter Bau aus gr. Findlingen. 3 Stockwerke über d. Ver- liess m Erkern wohl 17. Jhdts. an d. Ecken [ 1 336 Maness ; Privat bes.] Mitth. d. antiqn. Ge< XVII u XXIII m. Grdr. u. Ans. Harfenberg. R. auf bew. Berge nw. bei Heddesbach (7 km nw. Hirschhorn) Odenwald. [1228 gen , Seitenl. der Landschad \. Neckar- steinach.] Ghzth. Baden. 844. Harpollnger 8chloss. R. = Wieladingen. Harrasburg. R. bei Harras (6. Wehingen 12 km. n. Spaichingen. [Bis 1351 v. Wehingenj Kgr. Wtbg. III 5, S. 392. Hartenburg. Grossart R. hei gln. Df. S."> km nw. Stat. Dürckheim (Mainz-Landau). Zumei-t Sandsteinqu. Thl. X S. 31, 156, 169, 190, 3ttf. 713 tltWi Ton Melac theils zerst, bis 1725 Residenz der Grafen Leitungen, 1794 v. d. Franz ganz zerst.; Staatseigenth.] Baudenkm. in d. Pfalz II 167 ff. m. Anas. iL Grdrissen; Näher, Bgen. d. Rhein- pfalz m. Ans. tu Grdr. üarttaeek. R , ghi Hofgut ■/■ St. nö. Lud- wigsburg. [13. ihdt. Hack v. Hoheneck, spater Herten Privatbes.J Kgr. Wtbg. III 175; Kunst u. Alterthd. im Kgr. Wtbg I 334. Hartoafels. R. bei gln. Df. 15 km nw. Monta- baur auf h. Basaltkegel. Preistehend d. noch ra fK m b, r. Bchfl. von 9 m Durch m., aus rUf. 5 km ö. Stat Ruprechtstegen (Baireuth-Nflrnbg ) Von Kaiser Rupprecht erob., im span. Erbfolgekr. zer>L. Schenken v. Reicheneck, dann Bayern.] Uneben Reisebibl. 35 S. 148. 2. A. Schi, bei pln. SL, 13 km ösö. Zwickau. Im 16. Jhdt. wesentl. erneuert Von der (im 13. Jhdt. gen.) Bg. nur (irähen u. Thorhau erhalt. [Seit 1406 grfl. Schön- hurgisck.] Bau- u. Kunstdenk m. d. Kgr. Sachsen 12 S. 35. 8. Umfangl. sehr wohlerh. R. auf e. Kebsen an der kl. u. gr. Krems, 10 km n. Dürren- stein a» d. Donau, Niederöstr. Brücke auf 6 Pfeilern. Vorbg. m. r. Eckthen u. starkem r. Fkhft, anderer Rundth. auf d. Thalseite in d. höheren Hauptbg. Viele Gew., mehrere Brunnen, hohe gezinnte Mauern. [12. Jhdt. gen., im 30j. Kr. t. d. Schweden vergebt belagert.] Oesterr. in W. u. B. Bd. 4 m. Grdr. u. Ans.; Lotz II. 4. l'nbed. R. bei Peilenstein, 5 km nw. Drachen- f-wiy. «. das. [Seit Anf. 18. Jhdts. Graf Attems.] I«»p. Lex. v. Steiermark. Hartaeba, A. Schi. 1 M. ö. Waldurn. Oden «edd. Wohlerh. a. Th. Schriften d. Alterth.- i. f. d. Ghzth. Baden 18i6. Hanbarg. Ger. R. e. umfangl. Bg. auf dem *ir. Burgberge (474 m) bei Stat Harzburg im Hirz. Nur Rest des Bchfts. u. v. Grundmauern. Uirth*rh. Thl. 1 S. 427. |l'm 1067 v. Kaiser H*.nr. IV, dann 1076 u. 1180 whgest v. Schwi- 'Uldt Raubnest u. mehrfach erobert Nach I^'iO zerst] Leonhard, die Harz bürgt Helmstedt 1*25: Delius, l*ntei>urhgen über d. Gesch. der H . Halberst 1826; Köhler, Entw. des Kriegsw. 111 >. 421 f. Haaelbarg (Kuhbach). Halbr. auf senkrecht mm Etsrhthal abfallendem Felsen 1 St. s. Bozen. Oa* verwahrloste, v. e. Rauinann bewohnte U<»lmgpb. ziemt erh. [13. Jhdt Haslach v. H., I später Starkenberg u. Lichtenstein; ▼. Toggen- burg.] Staffier, Tirol 11 893. Haselstein. Ger. R. auf spitzem Phonolith- felsen bei gln. Df. 5 km nö. Stat. Hanfeld (Fulda- Bebra). 112. Jhdt. eigner Raubadel. Nach Zerst. whgest. u. Fuldaischer Amtssi ts, dann zerf.) Lan- dau, Hess. Bgen I; Baudenkm. im Rbz. Gassei 95. Nasenbär*. Ger. R., 2 St w. Stat. Bleiche- rode (Nord hausen -Kassel.) 2. R. unw. d. 1. Eib- ufers, w. Stat. Lobositz (Dresden-Prag). Auf langem Basaltrucken, der 2 Hügel trägt Auf dem niedrigeren ö. der anscheinend altere Burgtheil, e. Rundth. u. Gebaudereste. Ueber e. Graben zum höheren Hügel, wo e. Saal bau u. wohlerh. 108' h. 4eck. Bchfl., dahinter Rest eines Wohngeb. u. halbr. Bollwerks, dann e. Vorwerkes m. Brunnenth. Das Ganze, von e. Mauer umschlossen, ist ca. 100* br. u. 700' lang. SOdl. noch e. um- fangt Vorwerk. [Wohl 13. Jhdt. v. den v. Sieben erb., 1431 v. den Taboriten zerst] Thl. 1 S. 284. Mitth. d. Gentralcomm. 1874, 1887 m. Grdr. o. Abb.; Heber, Böhmens Bgen. I desgl. 3. (Neu- Torgelow), R. bei dem Eisenhüttenwerk Torge- low (Pommern). [▼. Hase. 1465 zerstört.] Hasensproag. R.ger.Umf.beiPratval im Dom- leschgthal (Graubünden) am r. Rheinufer niedrig belegen. Nur noch Ecke eines Wohnthurmea. Hassanen. Unbed. R. bei gln. Df. im Hassbach« thal w. Stat. Scheiblingkirchen (Wien-Aspang). [Gln. mächtige Babenbergische Dienstmannen.] Hasselbnrg« Spart R. im Harz bei Forsths. Eckerkrug 1 St. v. R. Harzburg. Hasseabarg. (Hassenmauer). R. Ober Stat Zwiefaltendorf an d. Donau. (Ulm-Sigmaringen). Denkm. d. Altths. in Wtbg. llasseitstela« Ger. R. auf e. steilem Ufer- berge bei Stat. Kaaden (Eger-Komotau). Stark befestigt, aber einf. Bauweise. 2 (traben u. Vorbgen, 4 Thore. Mauerthe u. starker r. Bchfl. Der Wohn- baucnmplex ein «Chaos m. Treppen, Gewölben u. schmalen Gangen*. Unterird. Gew. ca. 55' lang u. 25' hoch. Stolberg, Mscrpt ; Heber, Böhm. Bgen. Ilfittenhelm* R. in gln. Fl., Rheingau. Ausser Mresten e. schlicht goth. 4stöck. Wohngeb. in. großem Dacherker u. StafTelgiehel. Gckupp. reck leck ige F. m. Sitzhanken. [1118 gln.. lill ausge>t. Adel; jetzt Lantrwerth v. Simmern u. als Scheune benutzt.] Baud. d. Rbz. Wiesl>adcii 215. Hatfetcln. Ger., einf. R. zw. Reiffenberg u. Arnoldsheim. Bis 8 m hohe Reste d. Ringm. theils auf Felsen von ca. 25 m Höhe, theils im Grunde, Miwie Reste eines rechteck. Bruch st eingeh. m. Keller. Thl. I S. 425, 4M. 43i. (Seit vor 1226 eigner, 1767 au«gest. Adel, im Mittelalter 714 als Räuber berüchtigt. 15. Jhdt. mehrf. whgest, Ganerbenburg m. interess. Geschichte. Noch 1656 bew., dann verfallen; Staatseigenth.] Gottschalk VIII; Usener, Ritterburgen 157 ff.; Baudenkm. im Rbz. Wiesb. 21 6. Hatzenthurm. R. bei Wolpertschwende 14 km. n. Ravensburg. Obere u. untere Bg., 4 eck. Bchfl. ca. 70' h. m. Mtr. [Wohl Sitz der 1128 gen. v. Wolpertschw., zuletzt Ravensburg.] Kgr. Wtbg. III 5, 770. Hatzfeld. Ger. R. über gln. Steh, an d. Eder zw. Battenberg u. Biedenkopf auf kahlem h. Berge. 2 Aussenmauern des Palas u. Spuren der Ringm. m. Rest e.Thes. Thl. 1 S.424. [1311 gln. Adel, 1570 theils R., doch noch im 18. Jhdt. bewohnt u. allm. abgebr.] Landau, Hess. Bgen. IV m. Ans.; Baudenkm. d. Rbz. Wiesbaden 217. Hauenstein. R. über gln. Steh. (Stat. Waldshut-Basel) auf steil zum Rhein abfallendem Felsen. Nur Theile der 7 m hohen Ringm. m. gewölbtem Thor. [Noch im 14. Jhdt eigner Adel. 1503 verbrannt, dann weiter abgetr.] Kunstd. d* Ghzth. Baden 111 126 m. Grdr. 2. R. auf e. Felsen am Schiern */i St s. Seis (3 St. so. Stat. Waidbruck der Brennerbahn). [Eigner, 1407 ausgest. Adel, dann Sitz des Minnesängers Osw. v. Wolkenstein ; Graf Wolkenstein-Rodeneck.] Staff- ier, Tirol II 1028. 3. R. bei Gallmannsegg 2 M. n. Stat. Köflach (Graz-K.) am Abhang der Glein- alpe. Vorbg., Zw. u. Palas. H., starke Mauern, theils Spbogen. [ 1 254 v. Hanau; Kaiserl. Domäne.] Top. Lex. v. Steiermark. Hauneck. R. 1 St s. Stat. Neukirchen (Bebra-Frankf.) auf d. h. Stoppelsberge über der Haune. Viereck m. Thorbau, Palas u. auf e. Fels- block starkem 4 eck. Bchft. [v. Haun. Nach 1402 u. nach Brand v. 1469 whgest, seit d. 17. Jhdt. R.; Staatseigenth.] Landau, Burgen I ; Baudenkm. im Rbz. Cassel 95. Hausach. R. über gln. St. (Schwarzwald- bahn). R. Bchft. ca. 9 m stark mit 2,78 bzw. 2 m Mdicke (besteigbar), Ringm. u. e. tiefer stehender Mauerth.. Thl. 1 S. 203, 373. [1095 bis um 1200 eigner Adel, jetzt fürstl. Fürsten- bergisch. 1643 v. d. Frz. zerst.] Ghzth. Baden 843; Näher, Ortenau. m. Grdr. Hansberg. Ger. R. auf gln. Berge bei Stat. Eisenberg (Boden bach-Dux) Nordböhmen. [Im 16. Jhdt. R.] Heber, Bgen. I 239. Haasbergburgen. Auf dem an d. Saale 3 km ö. Jena liegenden Rücken des Hausberges lagen neben einander d. Bgen. Kirchberg, Greif- berg und Windberg. Dieselben wurden 1304 von Erfurt in einer Fehde mit den seit der 2. Hälfte d. 12. Jhdts. genannten Grafen v. Kirch- berg erobert. Das dabei allein nicht zerstörte Greif berg bis 1345 noch genannt, Windberg whgest u. 1485 zuletzt genannt Ausser ger. Resten nur von d. mittleren Bg. der r. Bchft. 23 m im Umfang, ebenso hoch m. 3,5 m Mauer- stärke, erh., doch ist die Reihenfolge der Borgen nicht mehr festzustellen. (Für Greifberg als mitt- lere Bg. spricht der Umstand, dass die Burgen 1304 in obiger Reihenfolge erob. wurden, für Wind- berg, dass diese am längsten gestanden zuhaben scheint.) Thl. 1 S. 122 Anm. 1. Lehfeldt Bau- u. Kunstdenkm. Thüringens I 70 ff. Hausberge. Fl. an d. Porta Wesüalica (Stat. Porta) Westphalen, m. Wasserbg.. Jetzt nur Geb. 16. Jhdts. m. Ringm. Hauseck. Bew., wenig erh. R. 5 km nw. Stat. Etzelwang (Nürnberg-Schwandorf). Hansen. R. ■/■ St. Ober gln. Df. (Stat. Sig- marin gen-Tuttlingen) auf steilem hohem Ufer A Donau. Nur einf. Ringm. [1020 eigner AdeLj Kunstd. im Ghzth. Baden I 385 m. Grdr. 2. A Wasserbg. 17 km so. Ziegenhain. Vierstöck. Geb von sehr unregelm. Form mit massiven Mauern. verschiedenen Zeiten u. Stylen angehörig. [Seit 1463 v. Dörnberg, 1674 .beinahe von Grund aus erneuert11] Baudenkm. im Rbz. Cassel 96. Hauska« A. Schi, auf steilem Felsen amr. R. Pernstein 1. Hohes, e. Hof umschliesendes Wohngeb. wohl 16. Jhdts., 1823 erneuert [Gräfl. Kaunitzsches Fideicommiss.] Heber, Böhmens Bgen. I m. Grdr. u. Ans. Hauzenbichel. A. Schi. m. r. Theo, bei Stat. Knitlelfeld (Bruck-Villach), Steierm. [10» gen.] Hayenbaeh. R. auf einer v. d. Donau um- spülten Landzunge unterhalb Wesenurfar (Pasao- Linz). [Von Kaiser Max I. zerst,] Haynbach. R. auf e. Landzunge an d. Donau zw. Engelhardtszell u. Aschach. [Von Kaiser Maximilian I. zerst] Haynsburg. Gut sw. des Elsterthals. Kr. Zeitz. Von d. alten Bg. des Bisthums Naumburg noch der r. Bchfr. 40 m h. m. breitem Ahsti bei der Eingangspforte, oben Kragsteinen u. steinernem Helm. Länglich r. Eckthurm. Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. Zeitz 9 nu Grdr. u. Ans. HeekersdorL Gr. schöne Bg., zumeist unbew. R. an d. Donau. Bayern. Hegt. Bew. vorm. Wasserbg. bei Stat Ober Winterthur (Romanshora-Zürich). Cant Zürich. 4 eck. bewohnb. Bchft u. Wohngeb. 1 5. — 1 7. JMU. an den 4 Ecken r. The. u. e. eckiger Kapelltfl- ausbau. [1925 Kyburgische Dienstleute, ausp*t. 1492, 1587 an Zürich verk., 1496 umgeh.] Mitth. d. antiqu. Gesellsch. 1894. 321 m. Grdr u. Ans. 715 HeMbmrg. Ger. R. (630 m) zw. Haslach 'Stat der Schwmrzwaldbahn) u. Elzach. [Ab Für«tenbergscher Bes. ünl6.Jhdt zerst. Angebt roni. Ursprungs.] Heldeek (Heydeck). R. auf d. aussichts- reichen Schlossberg bei gln. St unw. SUt Neu- markt (Nürnberg-Regensbg.). [14. bis 17. Jhdt. freie Reichsherrsch. der gln. Farn.] Stumpf, Bayern 476. HeMegff« Bew. Bg.. Wohnth. neben neuem Wnlingeh.. Tbl. 1 S. 465. [Baron Pflffer v. H.] Heldenbcrg. R. bei Obersaxen, zw. Ilanz iL Trons, Vorderrheinthal. Graubflnden. Heldenrelehstelu. Bew. Wasserbg., Ober- •i.hNligkr., Niederöstr. lleldensehlfesle. Unbed R. gegenüber R. Nelienburg. Ghztb. Baden S. 846. Heldlnjrsbarg. Spart R. bei Heisenberg u. Berka an d. Um. Thüringen. Hellster*. Unbed. R. bei SUt Gottnmdingen .vliaffhausen-Singen). Tbl. 1 S. 92, 118, 151. Kam 1310 an die Edlen v. Randeck, dann Krh. v. Iieuring. 1499 v. d. Schweizern zerst] Kunst- •fc-nkm. im Ghztb. Baden 1 71. 2. Bischof]. Schi., trln. St 9 M. s. Königsberg. Viereck. Ziegelbau in. starkem vier-, oben achteck. Bchft. auf einer, «msrekr. 4eck. Then. auf d. anderen Ecken. Hof m. 2 stockigem Kreuzgang. Säle u. 2 Kap. m. M-hönem Gew. [1350 erb., nach Brand v. 1442 *hgest. Krankenhaus.] Lotz. Kunsttop. I 2S7. Heinteell (Hengebach). R. auf isol. Hügel. /in. Df. im Roerthal. 2 St. s Nideggen. Rhein- ;•(•»% mz. Bchfl. Hetabvr* (Hohen eck). Bg. bei Niederheini- J»«-h am Rhein. Rbz. Coblenz. Geringer Um- ?»ng u. niedrig gelegen. Auf e. Ecke der Berg- en« d. r. Bchfl. iL 3 m starke 8 m hohe HVhrm.. Thl. 1 & 111, 154. [Wohl v. Domstift, Munz 13. Jhdt. erb., 1340 neu befestigt. 15. Jhdt. * «entliehe Neubauten. 1865 v. Frhr. v. Wacken- barth, u. neuerdings v. Baron v. Oetüngen stil- widrig ausgeb.] Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Üblen» 1 594. HfiMlÜMea« Stat. Kempten- II m m. .altem ' H-ttenchL" [1552 v. Stin Kempten an Frh. , r'ivger verk.] Stumpf, Bayern 919. Hehafeli (Hunnen-, HeunfeU). Gut erhalt. | Kr. bei Panzendorf ö. Stat. Siliiaii (Pusterthal- I"1«!»». Thor v. 2 starken 4eck. Then. flankirt. Hinein, m. 7 Then., Palas m. 12' dicken Mauern u Kap. (1243 Graf «An. Seit 1833 Gemeinde- • ^iith.J Staffier, Tirol 11 390 f. HH—Mw, I', M. w. Lennberg. Daselbst Schlegl«rwhl«n. Thl. 1 S. 476. Jetzt Frucht- %[~ « her. HdMItgrMB* R., Kreis Zwickau, Sachsen. Heiaiti. A. Schi. 3 St. sw. Meisten. 1519, d. hintere Flügel m. Then. Alter. Schöne Kap. Schiflner, Geogr. Handb. v. Sachsen 1839. Heinrichsburg. It bei SUt Abbach (Re- gensbg.-Kelheim). Nur noch r. Bchft. Thl. 1 S. 213 Anm. 1, 219. (Geburtsort Kaiser Hein- richs II. 972. 1220 Neubau der Mauern, 1648 v. d. Schweden erobert.] Grueber, Kaiserbg. zu Eger 1864; Stumpf, Bayern 258 m. Ans. 2. Ger. R. bei Mägdesprung im Harz. Rest e. Thunnes u. niedr. Gemäuer. [1344 v. Graf Helfenstein erh., dann Graf Stolberg.] Hoffmann, Burgen d. Harzes 1836. 3. R. unw. SUt Neumarkt (Nürn- berg-Regensburg). Heluriehsschlag. R., gln. Df. bei Krems. Niederösterr. Heittzenberg- Spürt R. bei gln. Df. an d. Simmer '/t St n. R. Dliaun. Hunsruck. [1263 eigner Adel, 1464 verf., doch im 16. Jhdt t. den v. Schwarzenburg bewohnt ; Kuhn.] Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Coblenz 295. 2. (—bürg). R. bei Präx im Dom lese hgthal, Graubflnden. (Anf. 15. Jhdts. v. Graf Heinr. v. Werdenberg erb., 1450 eingenommen.] HelteaiM. .A. Schi.', gln. Df., Gant Frei- burg. Heldbnrjr. Gr. Schi, ober gln. St, 2 M. s. Hildburghausen. Gross tenth. Renaissance (1558 bis 62) u. älter (.Heidenbau*). Jetzt als herzogt Meiningensche Residenz erneuert [Um 1200 Heiineberg, immer landgräit, im 30j. Kr. erob. u. neu befestigt] Gottschalk, Bgen.Vl ; H.Schwerdt Thüringen 1879 S. 630. Ueldenberg. R« ** St. w. Sinsheim (sA. Heidelbg.). Schriften d. Altthvs. f. d. Ghztb. Baden 1S4G. Heldrungen. A. Schi, bei gln. preuss. St zw. Rosslehen u. Frankenhausen (Thüringen). Stattl. v. Wa*ergr. umgebener Bau m. gew. Thoren u. Resten v. Bastionärbefestigung. [1156 eigner Adel, dann landesfürstl , 1519 u. nach d. 30j. Kr. Neulwuten. Jetzt Amtsgericht] Bau-u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. Eckartsberga 43. llcldsberg. Ger. R. Gant. Set Gallen. Helfe»!»!* (Helfenstein). R. bei gln. Df. I M o. Dresden, Granitbau. (Ber. d. deutschen Ges. zu Leipzig 1832 14.) 2. R. beim gln. Weiler 3 km n. Beilstein (s. das.). Dicke Ringm. (Quadern) u. Palas anscheinend 13. Jhdts. m. Mtr. u. schönen Fenstern. Kap. 1817 abgebr. (Bis ins 14. Jhdt gln. Farn. jeUt v. Gatsberg. 1579 umgeb.] Ztschr. f. Wirtemhg. Franken VIII 25 IT.; Kgr. Wtbg III 1X6; Kunst- u. Alterth« denkm. d. Kgr. Wtbg I :t*6. & Ger. R. hei gln. Hof am (tlattfluss zw. Niederdorf u. Kreasbrunn unw. Stat. Sulgen (Set. GallenWintcrthur). [1214 gen.. 114)7 zerst. | Naef, Mscrpt. II. 4« R. nelwn 716 Steinegg (Thurgau) an 2 Seen. [1412 v. Münch- wyl, bald zerst] Naef, Mscrpt. , Helfenburg. R. bei Lengenfeld, n. Stat. Parsberg (Regensburg-Nürnberg). 2. („Hradek*, „Hratken"). Maler. R. bei Neuland unw. Auscha. [Eigner Adel, seit 1374 (wesentl. Neu- bau) Erzbisth. Prag; (1877) Fabr. Schroll. Wohl allm. zerfallen..] Mitth. d. V. f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen 1877 S. 227- ff. 3. Grossart. R. bei Barau unw. Prachatitz. Böhmen. [Gehörte den Rosenberg.] Helfenstein. Wenig erhalt. R. n. Stat. Geiss- lingen (Stuttg.-Ulm). ,Thl. 1 S.29, 211, 339, 529. Vormals starke Bg. m. 3 Zugbrücken. Auf nahem Vorsprung d. .Oedenthurm*. [933 die 1525 aus- gest. gln. Grafen. 1552 v. Ulm abgetr.] Koch, Ritterbgen. Wtbgs. IV; v. Loeffler, Gesch. d. Festg. Ulm 1881 S. 93 ff. 2. = Helfenberg 1. 3. (Helffenst.) Gr., Halbr. auf e. Bergkegel 5 km ö. Stat. Leipnik (Wien-Breslau) Mähren. [Seit 1475 v. Pernstein; Fürst Dietrichstein.] Helfmirgott s. Reichenberg 5. Hellenstein. Grossart. R. bei Stat. Heiden- heim (Ulm-Aalen). Schi, jetzt Speicher. Fortal spätgoth. 1511. Das Uebrige nach Zerst. v. 1519 v. Hzg. v. Wtbg. neu erb., 1822 grösstentheils abgetr., Buckelqu., 300* tiefer Brunnen. Den km. d. Altths. in Wtbg. Helmlshofen. R. gln. Df. n. unw. Stat. Kaufbeuren (München-Lindau). Vermeintl. Rö- merin, aus Nagelfluh-Buckelqu., whgest. u. be- steigbar. [Eigner Adel, dann Bisth. Augsburg.] Hengebitch s. Heimbach. Henneberg. R. auf bewaldetem Berge über dem gln. D. 1 1 km v. Meiningen, 7» St. y. Bauer- bach. Umfängl. hohes Mauerwerk mit rundbog. Fenstern u. Berchfrit. [Schon 1100 Stammburg des mächtigen, 1583 ausgest. gln. Grafen- geschlechts. Im Bauernkrieg zerst] Ueber Land u. Meer 1873, S. 284 m. Abb. Henneburg = Klingenberg am Main. Hensehenberg. R., gln. Df. unw. Schopf- heim. [Kam an d. Kloster Weitenau.] Ghzth. Baden S. 848. Herberstein. Gr. a. Schi, bei Set. Johann auf schroffer Uferklippe des Feistritzthaies 15 km nö. Stat. Gleisdorf (Graz-Fehring). Aeltester Theil 13. Jhdts. R. m. h. Th., unbew. Theil aus 1459 m. starkem Bchft. u. hohen Gebäuden zieml. erhalt., ausserdem 1648 u. 67 erb. Theil m. gr. Saal. Mauern u. The. zogen sich zum Flusse nieder. Thl. 1 S. 547 Anm. 2. [1165 bis jetzt eigner Adel] Hormayr, Bgvesten II; Kumar, Gesch. d. Bg. H. 1817; Top. Lex. v. Steier- mark. Herblingen. Wohlerh. Bg. 1 St. nö. Schaff- hausen, w. gln. Stat. Auf niedrigem Felskopf. Bchft., Ringm. u. Palas, tbeils modernl-irt. [Privatbes.] Anz. f. Schweiz. Alterthk. 1888. 125. Herbolzheim. Df. unw. Mosbach. Sehlossr. (Thurm). [v. Ebersberg als Würzbg. Lehen. 1 Ghzth. Baden S. 848. Herborn. A. Schi., gln. Stat (Giessen-Beti- dorf). Jetzt Seminar. Ans. bei Merian, Hessen. Heringen« A. h. Schi-, gln. Stat (Nord- hausen-Halle). D. Hauptgeb. (jetzt Oeconomk- geb.) m. Eckthen. u. kunstvoller Wendeltr. wesentl. erhalten. [1327 vom Grafen t. Hohn- stein erb., kam 1417 an Schwarzburg u. Stol- berg, jetzt Stolberg-Stolberg. Gegen 1600 um- geb.] Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. Sangerhausen, 37 m. Ans. Hcrmanusberg. R. unw. Grossschönath (zw. Pfullendorf u. Ueberlingen). [1353DemVb- orden. Spater Kloster?] Ghzth. Baden S. 835 Hennannstein. Schöne R. bei gln. Df. 1 &. n. Wetzlar. Neben d. Wohnth. e. zerfallende« 3 stock. Wohngeb. 15. Jhdts.. Sorgfalt Haustein bau m. 2 durchweg gewölbten Stockwerken, rechteck. Fenstern m. Kreuzstöcken, Wendeltr.. 2 Sälen u. kl. Gef.. Thl. 1 S. 21v 148. 19$ Anm. 2, 210, 270 ff. [1481 bis jetzt Sehen* t. Schweinsberg.] Landau Hess. Bgen IV; Günther. Bilder d. hess. Vorzeit 1853 m. Grdr. u. Abs.: Hess. Archiv 7, 167 ff.; Mitth. d. Frankf. Geseh- Vereins 1881; Baudenkm. d. Rbz. Wies- baden 225. Herrenberg. Unbed. R. ober gui. SUt (Stuttgart-Horb). Uerrenflub. Ger. R. 4 km w. Wattweiter, Wasgau. [1312 erb., Murbachisches Lehen.) Kunst- u. Alterth. in Elsasslothr. II 158. (Vgl. auch All- schloss.) Herren8tein. Unbed. R. bei Neuweiler 1 H. w. Hagenau). Elsass. Mauer u. goth. Kap. [Mit Dagsburg, später Strassburg. 1673 v. d. Franz. zerst.] Herrenzimmern. Umfängl. R. m. noch wohlerh. Rest des Wohngeb. bei Stat Thalbanser. am Neckar (Wtbg.). Thl. 1 S. 17, 536. [Stamm- bg. der vom 11. Jhdt bis 1594 blühenden Gr. v. Zimmern. Um 1078 u. 1312 zerst Im 16. Jhdt. nach e. Brand wieder auigeb., 1595 an Rottweil verk., bis 1808 bewohnbar, dann ver- wüstet] Kgr. Wtbg. III 5 S. 382; Zimmerische Chronik oft. Hersteiu (Hirschstein]. Unbed. R. 1 St n. Grafenried (25 km nw. Stat Fürth, Schwandorf- Pilsen) nahe der bayer. Grenze. R. Bchft [v. Elsenberg. 1510 zerst] Heber, Böhm. Bgen. 1 m. Ans. Heisenberg. „Festes Schi.' im Kr. Ein- bogen, Böhmen, von der Zuota umflossen. [162! v. d. Schweden erobert] Ans. bei Merian. 717 Hertemfteta. R. w. bei Billingsbach, 1 M. i)w. Slat. Blaufelden (Grailsheim-Mergentheim). Kigner Adel. Wohl 30 j. Kr. zerst.; Privatbes.] l*iikm. d.Altths. in Wtbg. 2. Ger. R. w.Weggis •m Yierwaldstadter See. [Eigner Adel.] üenberg. A. Schi. 2\ M. n. Slat Duder- -Uli. Rbz. Hildesheim. [1024 gen.] 2. Halbr. i" km w. Stat. Neukirchen (Bebra-Fulda). Im < i'nTgeschoss des sw. Eckths der wohlerh. .Kittersaal*, die 2 Fachwerk-Obergeschosse des »fid Astlichen Försterwohnung. DieWohngeb. der Hptbg. 1783 abgetr. bis auf die 1661 roh whgest. Kap.. Bruchstein- u. Quaderbau. Spfitgoth. u. Benams. Thl. 1 S. 629. [1298 Lehen d. hess. Markgrafen; 1477 bis jetzt v. Dörnberg] Zeit- ^hr. d. hess. Gesch.vereins 6 m. Anss. ; Bau- «Iwikm. im Rbz. Kassel 106. Hentgenratk. A. Bg.f gln. Stat (Ober- luiwn- Aachen. Hesperingem. AnsehnL R. bei gln. Df. im Alzettethal bei Luxemburg. Hohes Mauerwerk u. Rundthe. Poblications de la societe histor.de Luxemb. 6 102. Hfftfttnburg. R. bei Zell, 2 St v. Stat. Füssen. Südbayern. Hessenstela« Bew. a. Schi, auf e. Berge an der Eder, 10 km nö. Frankenberg. Mittelbau m. i Flügeln. [Anfange aus 1342. Staatseigen thum. FiiMer wohnung.] Landau, Beschreibg. des Kurflh. Hen^n 1842. 404; Baudenkm. im Rbz. Gas- <*) KW Hettingea. A. Schi, auf e. Berge bei gln. St. Hohenz.-Sigmaringen. [Graf Späth, seit 1827 Für»! Hohenzollern.] HctUtedL Stat. an d. Wipper m. Rest d. v *patgoth. Schlosses m. starkem r. Eckth., in wl»he* e. Brauerei eingebaut. Bau- u. Kunstd. •I. Prov. Sachsen 18. 73 in. Grdr. u Ans. Ileocttllngea. A. Schi. Ober der Jagst "• H n. Kochendorf, n. Stat. Neckarsulm (Heil bronn- M«»»lwlii. [Deutschordensschl. Nach Zerst v. K»25 whge*t; Staa tilgen th.J Denkm. d. Alterths. •n Wtbg 2. R. 3 St. nö. Stat. Schwab. Gmünd Stuttgart- Aalen). Header! Ger. R. s/4 St. Ober gln. Df., Amt **tg. tler noch blu- Unden Grafen v H.. seit 17. Jhdt. Grafen Schöu- l-'rn , Kunstd. im Ghzth. Hessen, Kr. OuVnhach Ti ff. m. Grdr. u. Ans. Hiebarg. R. bei Neukirchen im Oberpinz- gauf w. Zeller See. Salzburg. lllldegnrt8bcrg(Hilgartsbg., Hilgertsbg.). Gr. R. a. d. Donau 4 km nw. Vilshofen (Nieder- bayernl. H. Ringmauern, im Innern sehr zerst.. Der Bohft. 1824 abgetr.. Thl. 1 S. 525. [1207 Lehen d. Bisth. Passau, 1357 erob , kam 1617 an die Fugger, 1821 an d. Staat. 1742 von Trenk zerst.] Bavaria I 2 S. 1171 ; Müller, Baier. Wald S. 77. Hildenberg (Hillenb.). Unbed. R. unw. Fladungen, östl. Rhöngeb. Bayern. [Gln. Grafen, seit 1230 WQrzburg.] llUpoltstefa. R. auf e. Felsblock bei gln. FI., sildl. Fränkische Schweiz. Ruckelqu.-Bchft. v. nur 19* Dm. u. Reste der Ringm. v. 2 Häusern. Zugnng durch e. Thurm. Thl. 1 S. 219. [Seit 1354 böhmisch, seit 1427 markgrafl. Branden- burgisch, 151)3 z «rst } Grueber, Kaiserbg. zu Eger MA> S. 18; Stolberg, MscrpL; Stumpf, Bayern 487 m. Ans. 2. = Stein 11. Hiltenburg. Wenig erhalt. R. bei Ditzeu- bach, 14 km w. Stat. Geislingen (Stuttgart-Ulm). [Graf Helfenstein. 1516 v. Ulr. v. Wtbg. zerst] Koch, Wtbg. Bgen. IV 43; Kgr. Wtbg. III 5, S. 578. Hlltgertaberg = Hildgartsberg. Hlmmelstela. R. bei SUL Klösterle (Eger- Komotau), Böhmen. Vgl. Pirchenstein. Hlaterberg-SeUea». R. an e. bei Leon* rodt (s. das.) mündenden Seitengraben des Gties- nilzgrabens. Hlatertarg s. Landschaden. 2« s. Schlitz. S. s. Tschenglsburg. Hinterhaus. Gut erb. R. am Hausberge a. d. Donau bei Spitz (zw. Krems u. Molk) Nieder- östr.. „Mit vielen Verliessen, Gängen u. Gewölben.* Starke r. Eckthe. auf d. Eingangs»., halbrunde auf d. entgegengesetzten. 4 eck. Bchft. aus Quadern, u. h. Ringm. m. Zinnen. Lotz, Top. II; Oestr. ; in W. u. B.. Bd. 4. 289 m. Ans. u. Grdr. Hlrsehberg. R. w. unw. Stat Beilngries (Neu- markt-Freystadt). Neben e. Schi. 18.Jhdts. Rest der damals abgebr. Bg. der 1305 nusgest. Grafen v. H.. Bchft. (angebl. Römerth). Kugler, Alt- millalp S. 200; Jahresbericht d. histor. Ver. im Rezatkr. 1859, 38-88. 2. R. unw. Stat. Böhmisch-Leipa (Prag-Eberslwich). 8. = Hirz- berg. 4« Unbed. R. bei Wenns auf 1. Ufer des ö. Stat. Imst (Arlbergb.) mundenden Pitzthales. 4 eck. Bchft. [13. Jhdt gln. mächtige Grafen, jetzt e. Bauer.] StafTler. Tirol 1 27G. Hlraeabora. Theils erh. Bg. A)*r gln. St am Neckar. Umfängliche sich zur Süidt hinab- ziehende Mauern m. Then. Die Geb. grAsstenth. um 1550 abgebrochen. Kinf. Schloswgeb. v. 1583 1 (Försterwohg.). Tlü. 1 S. 302, 3*6. [1244 eig- 718 ner Adel bis zu ihrem Aussterben 1632; Staats- eigenth.] Klamp, Stadt u. Schi. Hirschhorn, das. 1882. Ilinehsteln. Bew. a. Schi, auf isol. Felsen an d. Elbe, 2 St. n. Meissen. [Seit 1722 Graf Loss.] 2. (Langenstein.) Unbed. R. auf d. steilen Schlossberge od. Hirschsprung beim Grossen Korn- berg nö. Fichtelgeb. 3« = Herstein. lllrsingen. Df., 6 km s. Altkirch, Elsass, m. ger. R. eines a. Schi, der Grafen Montjoie, 1793 zerst. Hlrz(ninch-)berfr- R. auf steiler Höhe bei Leutershausen a. d. Bergstrasse. [1142, im 17. JhdL ausgest. eigner Adel.] Gbzth. Baden 884; Windhaus, Fahrer S. 92. Hirzeiistelii. Ger. R. 2 km w. Wattweiler (Elsass). [1265 erb., 1468 v. d. Schweizern zerst Gehörte der Abtei Wattweiler.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II 163. Hock — s. auch Höh- und Hohen-, auch ohne diese Vorsilben. Iloehaltstätten* Ger. R. am Kronberg im Walde Aber Stat. Altstätten (Rorschach-Ghur). Wahrscheinl. Heimath d. Minnesangers K. v. A. Gesch. unbek. ltoehberg. „Felsenschl." bei gln. Df. am Neckar. Hochburg: (Hochberg, früher Hachberg) Umfangl. u. wohlerhalt. Festungsr. 1 St. ö. Stat Emmendingen. [1050 gen., Residenz einer mark gräfl. badischen Seitenlinie. 1386, dann im 17 Jhdt. wesentlich erweitert. Dazwischen wieder holt zerstört, zuletzt 1689 v. d. Franz.; Staats eigenth.] Gesch., Ans. u. Grdr. in Näher u Maurer, Burgen des Breisgaues. Hoelidorf. R. 1 M. s. Regen. Bayer. Wald. Hochenrelehcii. R., gln. Df. 3 St. v. Biber- bach (w. der Linie Augsbg. -Donauwörth). llocheppau. Statu. Halbr. 1 St. nw. Missian (w. Bozen). 5 eck. Bchft. Grosse Kap. u. ein v. e. Baumann bew. Geb. Tiefer an d. Bgstrasse d. Vorwerk, .der Kreidethurm*. Tbl. 1 S.7, 21, 208. [Seit etwa 1078 die mächt, um 1280 ausgest. Grafen Eppan. Mehrf. Besitz Wechsel; Major Prandstetter.] Staffier, Tirol II 811 ff.; Clemen, Tiroler Bgen. 1894, 31; Mitth. d. Gentralcomm. 1882 m. Grdr. u. Anss. llochgalsaun. R. bei Galsaun. Vintschgau. [1329 neu aufgeb., 1423 zerst.; seit 1780 Graf Hendl.] Staffier, Tirol IL 596. Hochhaus. R. unw. Rainding 2 M. s. Vils- hofen a. d. Donau. llochnatnrns. Bew. Bg. auf flacher An- höhe über Naturns im Vintschgau, Tirol. Um- fangl. Wohngeb., e. kl. Hof u. den älteren 4 eck. Bchft. umschliessend. Thl. 1 S. 251, 334. [Bis etwa 1380 eigner Adel. Mehrfacher Besitz- wechsel, 1836 whgest. Jetzt e. Bauer.] Staffier. Tirol II 674; Giemen, Tiroler Bgen. 1894. 35. HoehMtorwltz« Bg. 3 km s. Stat Laurc- dorf (Brück -Villach). Der Burgweg schlängelt sich in 3 Windungen um den isolirten 300 m hohen Kalkfelsen durch 14 Thore u. über 3 Brücken hinauf. Neben diesem Wege führt der .Narrensteig* beschwerlich aufwärts. 2Qsternen u. ein 50 Klafter tiefer Brunnen. Rüstkammer. Thl. 1 S. 6. 305. [Nach Aussterben der Oster witz im 15. Jhdt. eine wichtige Landesfestunj:. seit 1571 den v. Khevenhüller gehörig u. 1575 neu erb., 1859 whgest. Unbegründet die angeb- liche Belagerung durch Margarethe Maultasch., Hormayr, Bgvesten I 178; Mitth. d. Centraleotnm. 1860, 245 ff.; Kunsttop. Kärntens 111 m. Ans^. u. Grdr. Hochwinzer s. Winzer. Höebst. Stat. der Taunusbahn. R., mir stattl. r. Bchft., der erzbischöfl. Bg. [Nach RraiJ v. 1396, dann nach 1550 erneuert. 1635 zerst. J Höflngen. Df. bei Stat. Leonberg (Calw. Stuttgart), „a. Bg. m. theilweise neuem Einbau* hoch über der Glems. Denkm. d. Altths. in Wtbg. Hollingen. Ger. R. bei Achkarren am Kaiserstuhl. [13. Jhdt. v. Uesenberg. 1352 an Hochberg, 1415 an Baden gek. 1525 i. <1. Bauern, dann im 30j. Kr. zerst.] Abb. i& Schau- insland 7. Jahrgg.; Näher u. Maurer, Brttspo S. 32 ff. Hörberg. A. Schi. m. h. Th., gln. Df. unw Drachenburg, s. das. [13. Jhdt. eigner Adel: Fürst Windischgrätz.] Top. Lex. v. Steiermark. Htfrnstein (Herrandstein^. R. auf schroffer Felskuppe, 1 St. s. Stat. Berndorf (Leober*l«trf- Scheibmuhl) Niederöstr.. [1142 gen.. 15. Jhdt. Raubbg.; Erzherz. Leopold.] Daneben neutr— Schi, desselben. Hormayr, Bgvesten HI. Htfrtenberg. R. auf e. Hügel bei Stat Telf- (Arlbergb). im Innthal. Nur 4 eck. Bchft. f*- steigb. whgest., sowie einige Mauerresle. Bruch stein m. Eckquadern. [1241 gen., 1706 dtvh Pulverexplosion zerstört.] Mitth. d. Centr.-Conmi. 1860 S. 324; Staffier, Tirol I 383. Uöwciieck (Jungenhöwen). Ger. R. unw. Immendingen (Baden). Der Bcbft abgetragen [Schon früh v. den v. Hohenhöwen erb., zuletzi Fürst Fürstenberg.] Holen. A. einf. Schi, bei Stat Lochaa (Lindau-Bregenz). Darüber im Walde R. Alt- hofen. 1293 gen., 1452 zerst. Dann das untere Schi., jetzt Wirthschaftsgeb.] Staffier, Tirol I £7. 2. Maler. R., gln. Df. am r. Neckarufer '.• SL n. Gannstadt. [Allwürttembergisch. Pmatbe-v Hofhelm. St. 15 km ö. Wiesbaden. Reste zweier rechteckiger Wbgen. nächst den Ring- 719 mauern. Das eine mit runden Erkthen 1643 ab- i?-br., das andere mit meist auskragten Eck- hirmchen gleicht zerst. (Baudcnkm. d. Rbz. Ui,- baden 334.) Hobandlaa = Andlau. IMfearr. Umfangt R. '« St. w. Zabern auf e. Randberge des Wasgau. Von den Bauten auf d. 3 Sandsteinfelsen fast nur R. eines 5eck. Baues (Saal) erhalt, daneben ßrunnenth., v. d. Meieren Bauten die Ringm. m. Renaissancethor, ftttterieth. n. Bastion, sowie Kap. 12. Jhdts., rtit whgest. Wirthsch. Thl. 1 S. 157, 183, iv.' (2), 187 u. Anm. 1, 209, 218 Anm. 1, 323, £!0, 534, 579, 645. [Um 1170 v. Strassburger Bi>thum erb. u. stets dessen Besitz. Neubauten 1360 u. 1583. Nach 1648 geschleift. Spater Privatbes.| Fischer, Das Bergschi. Hohbarr, Zabern 1882 ; Näher, Bgen in Elsasslothr. m. Grdr.; Kunst u. Alter th. in Elsasslothr. ; Gute Ans. bei Merian. U*henftek (Hohnack). R. 4 km. sw. Drei Aehren ^nö. Münster) Wasgau. Von e. r. Zw. umgeben, 8eck. Ringm. m. Thorbau u. einem r. u. zwei 4eck. Then. In d. Mitte d. 4eck. Bchft. Alles* Buckelqu. m. Zangenlöchern u. Steinmetzz. Schiessscharten. Thl. 1, S. 79, 157, 275. [1079 Iren., 13. Jhdt. Grafen v. Pfirt, dann bis 1635 Hap|M>lUtein. 1655 v. d. Franz. zerst u. in neuerer Zeil als Steinbruch benutzt. J Kunst u. Alterth. to Elsasslothr. U 165; Näher, Bgen. in Elsasslothr. m. Grdr. u. Ans. Htheaascbau. A. gr. Schi, auf hohem Felsen hu Prienthal 9 km sw. Stat Bernau (Rosenheim» Salzburg > Sfldbayern. Gr. 4eck. Wohnth., Rondel m. Scharten u. umfang). , nachmittelalterl. Wohngeb. 11. Jhdt Sitz des gln. reichen Geschl., nach Verfall Neubau v. 1668; v. Cramer-Klett] Stumpf, Koern 269; Oberbayer. Archiv 45. Htfceamlfagen. R. auf e. Hügel über Ober- »Hingen, 5 km n. Aalen. [1200 — 1545 eigner Adel. 30j. Kr. zerst Jetzt e. Bauer.] Kgr. Wtbg. 111. 5. S. 447. H«fcesa«fcerg* Festg. 5 km w. Ludwigsburg fteinauerte, starke The. m. Kanoneuscharten, Untre Geb., Stumpf, eines alten Buckelquths. Tbl 1 S. 140. [819 gen., geh. im 9. u. 10. Jhdt. d«-n Glemsgaugrafen Gozbert, seit 1308 Wtbg. I*»30 ff, wurden Festungswerke errichtet, 1688 v.J. Franz. theil weise zerst. Bekanntes Staatsgef.. *tzt Strafanstalt] Kgr. Wtbg. 111 176; Kunst- u. AlUhsdenknL in Wtbg. I 334 m. Anss. H#heaba4eu. Gr., wohlerhalt. R. 1 St. v Baden- Baden auf bew. Kuppe über dem Rheinthal. 4eck. 5- *: Df. am 1. Neckarufer, 3 km nö. JLudwigsburg. [Sitz der Hacken v. H., seit 14. Jhdt. würtem bergisch» 1693 v, d. Franz", zerst.] Kgr. Wtbg. III 178. 5. = Hohenecken. 6. (Hohenegg) R, r. des Argenflusses 2 St. v. Stat. Röthenbach (Immen- stadt-Lindau). [1269 eigner Adel, dann Osten*. Herrsch.] Ans. (gr. 2flflgeliger Palas, 4eck. The# u. gezinnte Ringm.) in Baumann, Allgäu U 367. floheneeken. Bed. R., gln. Df. l1/.. St. sw. Kaiserslautern in e. Waldthal. Der äussere Gr. durch e. m. M. gekröntes Felsriff verthejdigt. Rundb. Thor 17. Jhdts. zur Vorbg. Die Hauptbg. durch e. 2 m dicke u. ca. 10 m h. Wehrm. (Buckelqu.) geschützt. Daran stösst d. gesprengte Bchft.. Zw, um d. ganze Hauptburg. Anscheinend im 15. od. 16. Jhdt. umfassend whgest. Thl. 1 S. 203. [Um 1150 zum Schutze des »Reichswaldes" erb. u. wiederholt, zuletzt 1668 zerst. Jhdte. lang als Kurpfalz. Lehen Sitz gln. Adels. . Allm. zerf.] Stolberg, Mscrpt. ; Voigtländer, Pfalzführer 42. Stumpf, Bayern 373. Hoheneibaeh s. Hoheneybach. (Alt-)Hohenems, Alterns. Umfängl. R. '/♦ St. über gln. Df., Stat. der Arlbergbahn. Ohne Bchft., Thurmartiger Palas. Thl. 1 S. 17 Anm. 2, 336. [Stammsitz des schon 942 gen., 1759 Jausgest Ritter- u. Grafen geschlechts H. 13. Jhdt. Minne- sänger Rudolf v. Ems. 1407 v. d. Appenzellem erob. ; Graf Waldburg.] Staffier, Tirol I 73. Ilohenentringeu. Bg. bei Entringen 10 km nw. Tübingen auf e. Vorsprung d. Schönbuch- waldes. Palas u. Scheune. Thl. 1 S. 654 Anm. 2. [1075 eigner Adel. Dann Ganerbenbg.] Schönhuth, Wtbg. Burgen IIJ 72. Hoheneybach (1291 Iwach). Spärl. R. auf d. Himmelsfelsen bei Eybach im Eybthal 5 km nö. Geislingen. [Bis 1291 als Lehen des Kl. Ell- wangen den Helfenstein geh.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 680. üohenfels. R. auf steilem Bergkegel Vi St. nw. des Hahnweilerhof an d. Südseite des Donners- berg (Pfalz). [Seit dem 13. Jhdt. Stammbg. der 1602 ausgest. gln. Dynasten.] 2. R. 1 St. über Sipplingen (Baden) am Felsufer des Ueberlinger Sees. Rest einer dopp. Ringm. u. des Bchft. m. gothischen Fenstern u. BuckelquaJerecken. Thl. 1 S. 8. [Einst Sitz des Minnesängers Burkhard v. HJ 3. Sehr ger. R. 7 km so. Biedenkopf auf bew. Bergkegel. [1174 eigner Adel, 1293 zerst.; Privatbes.] Baudenkm. d. Rbz. Wiesbaden 234. 4. R. im Walde 3 km sw. Dambach (n. Nieder- bronn), Wasgau. Auf nach oben erweitertem Sandsteinfels die w. Wand des 3 stock. Palas au- Buckelqu. Am Fusse schmaler Hof. Tbl. 1 S. 530 f. [1293 v. Ettendorf, im 15. Jhdt auslest Seit 1517 v. Dürkheim. 1676 v. d. Frans, zerst.' Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I 103; Schuc-V- häuser u. Golbery, Antiquites d*Alsace II 161 Hohenfrelberg. Bed. wohlerh. R. nahe be R. Eisenberg. Umfängl. h. Mauerwerk dl sticlib. Fenstern u. Rundtuen. [1418—32 von den Freiberg v. Eisenberg erb., 1510 an Hohen- berg gek.] Raumann, Allgäu II 181, 505 m. Ans» Hohengenklngen. Unbed. R. heiGenkinptr. 1 M. w. Stat. Honau (Reutlingen-MünsuipeBt. Nord Westrand der Rauhen Alp. Denkm. d. Alüte. in Wtbg. Hohen gerhausen («Rusenschloss*). R. uf schroffem Fels im Blauthal bei Gerhausen zw. d. Stat. Herrlingen u. Blaubeuren der Donanlhalk Thorbau u. Ringm. Theils Buckelqu. u. aa)»ere Bg. mit 6 m b. Mauern. [Seit 1050 \. Karpfen, Blumberg, Lupfen, Widerhold; Privat- I»- I Kgr. Wtbg. 1U 5 S. 422 ; Mittb. des Archaol Vcr. zu Rottweii 1878. Hohenkltftgen. Bg. Ober Stat. Stein am Rhein KorManz-Winterthur) Cant Zürich. Tbl. 1 S. 15. *> Anm.3, 111, 15l>, 221, 228, 241, 242. 255 f. ::*'». 341, 349. 356, 372, 431 Anm. 2, 461-463, iU 4%. 407. 553, 561, 602 f. [Anf. 12. Jhdt*. \. d«»n Klingen zu Altenklingen erb., seit 1441 \. Klingenberg; seit 1457 Stadt Stein.] Mitth. d. .iMiinj. Ges. Zürich, 1893 H. 5 m. Ans., (irdr. u. hurchsrhnitt; Anzeiger f. Schweizer. Alterth.kunde 1*93 m. Ans. ; Näher, deutsche Burg m.Anss. u.Grdr. HoBtakotteBheim. R. über Kottenheim unw. H. Hohenlandsberg. HokenkrttaeB« R. auf spitzem, senkr. zum Tlul abfallenden Phonolitkegel des Hegau bei ••In. Stat (Immendingen-Singen). Auf d. Bergseite im Fuss d. Kegels bew., nicht mehr wehrhafte Whg. theils spaterer Zeit. Der Wreg steigt steil •hirrh 2 weitere Thore hinan, deren 2tes aus 3 A Meilgen hintereinander besteht. Ringm. (theils Futterm.) m. Thurmresten und Palas. Kein Hhft Thl. 1 S. 8, 78, 87, 88, 111, 112, 172, :*>. 433 f., 454, 480. [1191-1307 v. Kragen. Kr.ien, 1428 Friedingen. 1479 u. 1512 erob., whge<«t kam es an v. Homberg, 1634 v. Wider- h«»M zerst.; seit 1758 v. Reischach.| Kunstdenkm. im Ghzth. Baden I; Ghzth. Bilden 854; Schön- hüth. Bodenseetührer 1851. Hobealaaasber*\ Wenig erh. R. auf steilem K«*gel nö. unw. Stat. Uffenheim (Wflrz hg.- Ansbach) auf d. Westrand d. Steigerwaldes. |Kam 1382 aq t. Seinsheim, 1435 neu befestigt, 1554 zerst.] Jihrrsber. d. bist. V. im Rezatkr. XIV; Stumpf, B.i}«m m. alter Ans. 2. s. Hohlandsberg. IIobeallmBarg. A. Schi, aber Stat. Lim- 1-ury f Hagen -Siegen). Thorbau, h. Ringm. m. Wehr- * »ng. Eckthe., Wohngeb. um 1750. [1230 v.gln., 1459 au^e^t Grafen erb.; Fürst IJentheim]. Maler, u. ro- niant Westfalen 305 m. Ans. Hokealoek. R. *'« St. ö. Stat. Münsin- p»-n (Keutlingen-M.) Rauhe Alp. HoaealapfeB. A. Schi, oberhalb Stahlingen Wutjrhthal. Zweiflügeliges Wohngeb. goth. u. *li"tter. 4eck. Bchft., oben 8erkig m. Zwiel>eldach, « J* Burk elqu. ebenso w.d.R in ^n. m.r.Thurm. [1083 /♦•n..«eit 125! v.Lupfen;seitn>:{9FQrstt»nlierg.|(ihzth. K*l*n'.ft5H; Kunstd. d. Ghzth. Baden 111 22 m. Grdr. Hekeaaagtld. Wohlerh. R. auf d. Scbloss- Itit '. St. v. Stat. Nagold (Pforzheim-Horb). Piper, Bargcnknndr. I I Auf d. Bergseite e. rings ummauerte Vorbg. (.Turniergarten"), wie d. tiefer liegende 2. Zwin- ger der Hptb. m. innen offenen r. u. eckigen Then. u. Scharten. Auf d. Hptbg. die Ringm., e. r. Bchft. u. e. Brunnenth. wohlerh., weniger das unbed. an d. Ringm. liegenden Wohngeb. Thl. 1 S. 13, 35, 364, 534. [13. Jhdt Graf v. Hohen- burg, seit 1363 wtbgisch., im Bauernkr. vergell, bei., 1648 zerst.] Ans. in Zeiller *s Topographie; Nfiher, Stadt Pforzheim m. Grdr. Hobenneufeo. Grossart. R. einer zur Fest- ung umgeh. Bg. auf h. Bergkegel der Rauhen Alp 8 km so. Stat. Nürtingen (Plochingen-Reut- lingen). Reste v. Zugbrücken, Bastionen, Then, Rondelen, Wohn- u. Magazingeb. [12. Jhdt. Herren v. Nifen, unter welchen d. Minnesänger Gottfr. v. N.,dann herzogl. Bg., im 17. Jhdt. zweira. erob., Staatsgef., 1802 abgetr.] Moll, Hohenneufen u.Hohenurarh, Urach 1859; Schönhuth,Wtbg. Bdenl. llobea-Parkstela s. Parkstein. HokenriUhlen. Umfängt R. bei Thusis auf e. 800* h. am Ausgang der Via mala senkr. auf- steigenden Felsen. Reste d. Ringm., drei 4eck. isol. The. u. Rest eines vierten, Verlassene Kap. 16. od. 17. Jhdts. Thl. 1 S. 111, 113 Anm. 1, 230, 231, 275, 490. [Angebl. schon um 600 vor- handen. Im 11. Jhdt Edle v. Hoch-Realta, seit lange Familie Jecklin.] Krieg v. Hochf., Militär- arch. 237 ff. m. Anss. HohearaoBau. R., gln. Df. s. Stat. GAnz- bürg (Ulm-Augsburg). [1482 v. Haslang, 1525 zerst.] Stumpf, Bayern 990. Hohenreebberg. R. T/t St nö. R. Hohen- staufen Ober Rechberg auf d. vorspringenden Ende e. Bergrückens. Vorhof u. 4 Thore. Der innere Bghof v. Wohnbauten umgeben, die Ober d. Erdgeschoss v. Quadern 2 weitere in Holzverband hatten JSeit Ende 12. Jhdts. die noch blühen- den Grafen R. u. bis 1T>85 v. ihnen bewohnt. Spater Oeconomie u. erst 1865 durch Blitz zerst, nachdem d. The. u. Befestiggswerke schon vorher abgetr. u. zerf.] GoUschalk, Bgen EI; Kgr. Wtbg. III 5 m. weiterer Lit Hohearoder Schi. = Brigittenschloss. Hofatarot = Rötenberg. Hoheampf. Spärl. R. 2 km so. Stat. Lauten - bach (Sulz-L.) [1260 v. d. Abtei Murbach erb.] Kunst u. Altertb. in Elsasslothr. II 166. Hokeasalzbarg = Salzburg 2. Hohensax. R. bei Sax unw. Stat. Saletx (Rorschach-Chur) auf e. Vorsprung der westl. Thalwand. 4eek. Bchft. [Stammsitz d. Freiherrn v. Sachs, 1615, kurz vor deren Aussterben, an Zürich verk.] Brandenbg. Johanniterbl. 18S3 Nr. 33. Hoheaseheid(— aidt». R. M Hochdorf 5 km w. Markgrrtningen. (Ludwigsburg t. 1 1271 — 1390 eigner Adel.) Kgr. Wtbg. III 231. 46 722 üohensehelkllngeir. Gr. R. bei Schelklingen sw. Stat. Blaubeuren. Wthg. Hohenselbaeh. Ger. R. auf e. Bergkegel \t M. s. Stat. Neuenkirchen (Köln- Wetzlar). Nur Rest derRingm. [Eigner Adel, 1352 zersl., später Steinbruch; Gemeindeeigenth.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 117. IIoheuBolms« Hg., gln. Di'. 10 km n. Wetz- lar. Theils 3fachcr Mring, der äussere m. Rthen. Starker Thor bau rn. r. Eckthen einen Hof um- schliessend. Kap. v. J-W. Schi. 16, u. 18. Jhdts. m. gewölb. Saal. [Im 14. Jhdt. wiederholt erob, 1436 u. im 18. Jhdt. whgest . Stets Solms- sther Bes.| Wignnd, Wetzlarsche Beiträge 1840. Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 711. Ilohenstange. R. beim gln. Hof S km nw. Stat. Ludwigsburg, Wttbg. Gesch. unbek. llohenstaufeii. Spärl. R. anf e. Basaltkegel, gln. Df. 2 St. nö. Stat. Göppingen (Stuttg -Ulm). Nur e. Mauerstumpf u. Gräben. Thl. 1 S. 79. [1080 erb., Stamm bg. d. gln. Kaisergeschlechts, 1525 im Bauernkr. zerst., dann allm. abgetr.] Schönhuth, Wtbg. Bgen. III 267 m. Beschreibg. v. 1588. Hohenstein. R. auf aussichtsreichem steilen Felsen über gln. Df. 1 '/« St. sw. Stat. Rupprechts- slegen (Baireuth-Nörnbg.). Thorthurm. Ein er- haltenes Gebäude jetzt zur Kirche eingerichtet. Kein Bchft. Thl. 1 S. 319. [Hohenstaufen, dann Nürnberg. Nach Zerst. 1553 theils Neubau, 1590 abgebrannt. Staatseigenth.] . Jahresber. d. histor. Ver. im Rezatkreis XIX ; Kgr. Bayern I 1840 m. Ans. 2. Wenig erhalt R. bei Ober- meisling, Kremsthal, 4 km. nö. Krems an d. Donau. Sehr dielte Mauern. [12. Jhdt. gen.] Berichte d. Alterth. Vereins zu Wien 1861 S. 72. 3. Stattl. R. bei gln. Df. 6 km nw. Langenschwalbach. Ausser Ringm. bes. die Schild m. u. d. hohe Mantel m. ihren Then. erhalten. 1hl. 1 S. 290 u. 302. Ueberall RundLfries. [Vor 1190 v. Graf v. Katzenein bogen erb., nach Zerst. v. 1405, dann 1600 u. 1647 whgest., noch 1778 kl. Besatzg., allm. zerf ; Staatseigenth. Wirthschaft.] Rhein. Antiquar. 2, 13, 142 ff.; Genth, Schwalbach m. Ans. u. Grdr. ; Alte Ans. bei Dillich; Baudenkm. d. Rbz. Wiesbaden 235. 4. Ger. R. (Nideck- Urmatt) Wasgau. Reste der Mauer, der Bchft. auf e. Felsen. [1226 eigner Adel, 1510 erloschen. Die Bg. um 1338 ganz zerst.] 5, R. bei gln. Df. am Neckar s. Stat. Thalhausen (Wtbg.) [1312 v. Zimmern, 1513 Rottweil, seit 1839 Gr. v. Bissin- gen.J Kgr. Wtbg. III 5 S. 380. 6. R. auf e. Berge unw. Koburg l1/* St. v. Ahorn. In der- selben moderne Geb. [v. Imhof.] 7. R. auf bew. Kegel % St. s. Bernloch (s. Stat. Engstingen, Reutlingen - Münsingen). Rauhe Alp. Ansehnl. Bchft. Denkm. d. Altths. in Wtbg. 8. = Hohn- stein. 9. A. Schi, bei Stat. Feistritz (Set Veit- Villach) auf isol. Hügel. Gr. Geb. mir. Ecke» u. Zugbr. [1537-89 v. Kulmer erb., jetzt fauni- wirthsch. Zwecken dienend.] v. Honuayr, Bp vesten Oesterr. IV. 10. (Hochenst) R., gln. Hof bei Stallwang, 1 M. sw. Stat. Konzeil (Straubing K.) [Nach Gonradii» Tode 1269 an Hzg. Ludw. den Strengen vererbt. Vgl. Hohenstein l.j Eisen- mann, Top. Lex. v. Bayern. Hohenstoffeln. Wenig erh. Ruinen zweier Bargen auf 2 benachbarten bewaldeten Basaltkegrlr. des Hegau */• St. w.Weiterdingen (w. Hohenkrihen Die östliche m. tiefer liegender Vorbg. (auch w«>bl als 2 Burgen aufgeführt). Zum Theil Bossen quader u. Basalttuff. [1034 eigner Adel -*ü Anf. 17. Jhdts. Freih. v. Hornstein. Im 3Qj. Kr. nach mehrf. vergebl. Belagerg. erob. und zersl.. dann völlig 1857 u. 83 durch Erdbeben u. Kitz.. Schönhuth, Bodenseeführer 1851 : Kunstdeokm im Ghzth. Baden I 7 m. Grdr.; Uhzth. Badrr S. 855. Hohensyburg. R. bei gln. Df. über Möud? d. Lenne in d. Ruhr "/* St. w. Stat. Westbofeo (Holzminden- Arnsberg.) Rest d. Bchfts., e. Woao- baues u. der Ringmauer. Thl. 1 S. 121. (Auf Grund d. alten Sachsenfeste Sigiburgum wotl r. Kaiser Heinr. IV. erb., schon 1287 zerstj Dr. Natorp, Ruhr u. Lenne 1874, 91 ff. ; MöDer, Veber Hohensyburg 1814. Hohentrins. Umfängt R. auf e. Fekroek« bei Trins. Vorderrheinthal. 4eck. Bchft auf dem einen u. e. Mauerstumpf, auf d. anderen Ende. Thl. 1 S. 230. 232 (3). [Pflegt für e. Bau Pipii* d. Kleinen ausgegeben zu werden. Eigner Adel dann v. Heu wen. 1470 ausgebr.] HohentrUdingen. R.f gln. Ort auf e. Berg?. 2St.v.Stat.Oettingen(Pleinfeld-NördI.)Mittelfranken. Thl. 1 S. 64. [Graf v. Truhendingen, seit 1956 Burggraf v. Nürnberg. 1812 abgetragen.] Stumpf. Bayern 726. Hohentttblngen. Ehemals festes Residenzschi, m. e. 4eckigen u. 2 r. Then. über Tübingen, 153^ v. Herzog Ulrich erb. Renaissance. Thl. 1 S. 191. Hoben twieh Grossart. Festungsr. auf e. Phonolilkegel des Hegau bei Stat Singen. Thl. 1 S. 6, 8, 30, 140, 366. Die Festungsgeb. stammen meist a. d. 16., die Wälle der unteren Bg. a. d. Anfang d. 18. Jhdts. [In nachkamt Zeit schwa- bische Herzogsburg. Herzogin Hadwig f 994. Seit 1123 eigner Adel, seit 1300 v. Klingenberg. Ab württbg. Landesfestg. im 3Qjähr. Kr. von Wieder- hold tapfer gehalten, später Strafplatz u. l£Q0 v. d. Franz. zerst. ; Wtbg. Staatseigenth.] Frölich. Festungsr. Hohentw. Stuttg. 1876; Fraas. Beschr. u. Gesch. v. H. 2. Aufl. Stuttg. 1882; Schriften d. Bodenseevereins 1884. 723 6r. Festungsr. auf bew. Berge t*i SUt Urach (IMn^w-U.) n. Rauhe Alp. stark vertheidigter Aufstieg darth e. Rondel, Thorhaus m. Wachtgeb. u. e. 50 Sehr. L Thor- ^ wölbe. Weite Zw. m. halbr. Then. Auf d. oU-rsten Platte niedr. Reste umfänglicher Geb. Tiefer e. Vorbg. m. Kap. Alles sorgf. Bau. [11. Jhdt gln. Grafen, seit 1254 Wtbg., nach Zerst. 1"47 whgest, 1694 verbr., 1767 grossenth. abgebr.] k'K-h, Wtbg. Bgen.; Gottschalk. Bgen. V. Uofcenwaldeek = Waldeck 5 u. 8. Hokenwang. Umfangl. R. am bew. Sulzer- k«*rel •« St. s. Stat Langen wang (Semmering- hahn). Dreifache Befestigg. [v. Gallenberg, seit 15. Jhdt. v. Schärfenberg, 18. Jhdt. abgebr. ; Hohen- wanger Hauptgewerkschaft] Hormayr, Bgvesten III; Top. Lex. v. Steiermark. Htheawart. (Das .schwarze Schi.*) R. n. i\e* Sternberges (nw. Stat. Velden, Klagenfurt* YilUch) Kärnten. Hthenwerfen. Festg. auf 113 m h., das S.tlzachthal sperrendem Felsen, gln. Stat. der tji^elabahn. Bew. Thorgeb., weite Gorridore, Treppen u. Hof, wenig Wohnräume, zierl. roman. Kap., berüchtigte Kerker, jetzt bis auf e. Thurra- verliess zugemauert. Thl. 1 S. 330, 376, 397. .1067 v. Erzb. v. Salzbg. erb., 1525 u. 67 whgest, bis 1790 Staategef.; Graf Thun.] Mitth. d. Gen- tr.ilromm. 1878 LV. flofeeawlUUnffen. R. auf steiler Felsnase bei Wittlingen, 5 km s. Stat. Urach Ermsthal. Haulie Alp. Einf. starkes Mwerk ohne Bohft., »••mg erh. [Kam 1251 v. Graf v. Urach an Graf r. Würtbg., nach Brand 1576 whgest., nach d. 3(>j.Kr. zerf.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 435; Koch, Ritterbgen WtlHfs. V. Hcfeeniftllera. Residenzschi. u. Festg. auf h. ml. Berge * • St. über tat. Zollern (Tu hingen - S'.gmaringen), 1851 an Stelle der a. gln. Stamm bg. «rh., tod welcher nur die veränderte Set. Michael- kap, übrig blieb. Thl. I S.433. [Gesammthaus Hohenzollern.] Hoher Schwärm (Sorbenburg). R. Thl. 1 <. 206 ff., 480, 488. H«hhatUta4t s. Hohenhattstadt HthJkfelgihu*. Zwei gut erhalt. R. auf h. Bergrucken 2 St. s. Stat. Wanzel (Schlettstadt- Xarkirch) Wasgau. Thl. 1 S. 7, 12, 148, 157, l'.l Anm. 2, 183, 186 (2), 187, 188 (2;. 224, ?*\ 324, 3S8, 443, 457, 486, 493, 561, 647 f. 1 tu 1250 von Werd, 1462 als Raubnest zerst., 'l.< na neuaufgeb., 1633 erob. u. dann oder 1789 z*rM. Bis 1756 v. Siekingen; seit lN6i Stadt * liMbladL] Die Hohkonigsbg., St nissig. 1878 m. Grdr.; G. Dietsch, Chäteau du Hohkonigsbg., Xarkirch 1882 m. Anss. ; Kunst u. Alterth. in Kl-a-lothr. I 105; Vio!l«t-Le-Duc, Dirt. rais. III u. IV m. Grdr. ; Schweighäuser u. Golbery, Anti- quites II m. Anss.; Bulletin d'Alsace mehrfach, ausserdem bei Näher, v. Essenwein, Salvisberg. Hehlmadaberg. Umfangl. R. hoch gelegen \ St w. Stat Winzenheim (Golraar-W.) Wasgau. Thl. 1 S. 50, 157, 323, 373, 377, 386, 397, 591, 606. [1281 erob., 1563 oesterr. Lehen des La- zarus Schwendi, der wohl den e. Zwinger m. Bastion hinzufügte. 1633 v. d. Schweden einge- nommen, v. d. Franz. zerst; Ingold.] Kunst u. Alterth. in clsasslothr. II. Hohleneek = Hollenegg. Hohlenfels. Halbr. \ M. nw. Stat. Zollhaus (Diez-Z.) auf e. Felsstufe im Walde. Thl. 1 S. 14. 198 Anm. 2, 207 u. Anm. 1 (versehentlich Hohen- fels) 213 Anm. 228, 2:«, 303. 523. 532 Anm. 2. 626. [1353 v. Langenau erb., 144>4 Uanerbenhg.. 1768 v. Nassau-Usingen theils abgetragen. Staats- eigenth. u. Förster wohng.] Baudenk m. im Rbz. Cassel 236. 2. (Hollenfelz), Bg. an d. Ei sehe, 1 M. sw. Stat Mersch (Luxemburg-Diekirch). Thl. 1 S. 262, 366, 393, 497. Neuere Wohn- u. Oeco- miegeb. [17. Jhdt de Brias; Baron Guthals.J Ans. in Groevig, Ghzth. L. 1867. Hohnaek s. Hohenack. Hohnsteln. A. Schi, auf steilem Fels, gln. Steh. 10 km. nfl. Stat. Oberrathen (Dresden- Aussig). Der hintere Theil 1444 zerst, R. m. 4eck. Th., der mittlere Theil 1620 verbr. m. aus- geh. Galerie u. 8eck. Kap. Jetzt Zuchthaus. 2. (Hohenstein). Bedeut R. über Neustadt, 2 St nö. Nord hausen, Südharz. 3 Thore m. Kanonen- scharten. Starke Ringm., Palas m. 2 Flügeln. Thurme nur in Resten. (1130 gen., Braun- schweigwehes Lehen. Sitz der Grafen H.t 1627 verbr.] Girschner, Nordhausen, 1880 S. 51 ff.; Hoffmann, Bgen. des Harzes 1836 m. Ans.; Gott- schalk, Bgen. IV; Put tr ich, Den km. d. Bauk. in Sachsen m. Ans. Hohrappoltsteln. R. bei Rappoltsweiler, Elsass, die höchste u. älteste der 3 RappolLsteiner Bgen. Thl. 1 S. 165, 205, 232, 240 529. Eng auf steil ansteigendem Platze. Thorbau u. starke Wehrm., theils 14. JhdU. [1287 v. Hudoif v. Habsbg. bei., immer Bes. der 1673 ausgest. Grafen Rappolstein, bis 154)7 bew.) Bau- u. Kunst d. in Elsasslothr. ; Salvisberg, Kriegsarch. m. Grdr. Holenstein. R. Thl. 1 S. 578. Holleilnrg. R. bei gln. Markt a. d. Donau (Linz- Wien.) Nur wohlerh. h. Mauerviereck. („Ge- fürebtetes Raubne*t *) Holtoaegf (Hohleneek). Schönes a. gr. Schi. *!* St s. St. Landsberg (Graz- Nürburg*. Bis auf e. alten Th. we^entl. neuere Hauten. Samm- lungen. [l'm I2(JÜ eigner Adel, jetzt Fürst Ljech- tenMein.) Hormayr, Bnryvesten VI; Top. Lei. 724 v. Steierm. m. Ans. ; Mitth. d. Centralcomm. 1878 Gl, 1886, 37 m. Anss. Homberg. Ger. R. bei gln. St. (Treysa- Leinefelde) auf e. Basaltkegel. Nor noch Wider- lagsm. u. Rest e. Gewölbes. Thl. 1 S. 529. [12. Jhdt. gen., um 1504 Neubau, im 30 j. Kr. zerst.] Landau, Bgen. IV; Abb. d. thurmlosen Bg. bei Merian, Hessen; Baudenkm. im Rbz. Gassei 115. Homboll. Ger. R. einer kl. Bg., gln. Hof so. R. Hohenstofleln. [v. Stoffeln, dann v. Horn- stein, im 30j. Krieg zerst.] Homburg. R. a. Main, gln. Fl. ggQb. Trenn- feld (Stat. Wertheim-Lohr). Schöne Reste e. roman. Doppelkap. [Hochstifl Wurzburg, im 14. Jhdt. v. Riedera u. Graf Wertheim.] Bavaria IV 1, 514; Gorrespbl. d. Gesammtvereins 1860, 133; Unterfr. Archiv VI 2 m. Grdr. 2. (Hohen- berg.) Umfängl. R. auf Felsplateau an d. Wern, n. Stat. Gössenheim (Gemünden-Schweinfurt). Be- trächtl. Ringgr., Ringm. m. Zinnen. Die Vorbg. m. spätgoth. Kap. u. Wirthschaflsgebäuden von d. Hauptbg. mit Palas durch e. Gr. getrennt. Kein Bchft.. Zumeist Hausteinbau. [Ritter v. Tief, dann Dynasten v. Bickenbach, seit 1497 Würzbur». Jetzt Gem. Gössenheim u. als Stein- bruch benutzt.] Stolberg, Mscrpt.; Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. 3. R. ■/« St. über Stat. Stahringen (Radolfzell-Stockach), Baden. Thl. 1 S. 13, 78, 146, 467. [1096 eigner Adel, Lehen y. Reichenau, dann St. Gallen u. Konstanz. 1499 v. d. Schweizern, 1642 v. Widerbold zerstört.] Kunstdenkm. d. Ghztb. Baden I 468 m. Grdr.; Ghzth. Baden S. 856. 4. Gr., einf. R. zw. den Statt. Sommerau u. Läufelfingen (Basel-Olten) an der Hauenstein-Strasse. [Bis 1604 eigner Adel, dann Baseler Landvögte, 1798 v. d. Bauern zerst.] Wagner, Ansichten. 5. Spärl. R. bei Wittnau, Gant. Aargau. 6. = Honberg. Honau. A. Schi., gln. Stat (Münsingen-Reut- lingen). Rauhe Alp. Honberg. Umfängl., einf. Festungsr. über Stat. Tuttlingen and. Donau. Württembg. [Im 15. Jhdt. erbaute Landesfeste. 1643 erob. u., so- wie 1645 v. Wiederhold zerst.] Homburg. Gr. R. nw. bei Set. Oswald (l*/i St. nö. Stat. Eberstein, Launsdorf-Hütten- berg), Kärnten. Horkhelm. Rest einer Wasser bg., gln. Df. am r. Neckarufer, 5 km sw. Heilbronn. [1470 bis 1622 Sitz pfälzischer Lehensträger, geh. bis 1828 den v. Buhl.] Kgr. Wtbg. III 153. Homberg. Umfängl. bew. R. über gln. Stat. der Schwarzwaldbahn. Auf erhöhter Fels- stufe Bchft. v. 8,7 m Seitenlänge u. 2,5 m Mauer- dicke, 17 m h., besteigbar. Unten Eingang aus 1735. Granitbruchstein u. behauender Sand- stein. Umfängl. Ringm. m. halbr. Then. Am Felsrande jetzt gr. moderne Wirthschaftsgeb. u. Brauerei. Thl. 1 S. 539. [Anf. 12. bis Mitte 13. Jhdts. eigner Adel. Theilung in e. vorder« u. hintere Bg. 1689, dann Anf. vor. Jhdts. zerst. Nach 1770 Exil e. Fürstin v. Thurn u. Taxis Ghzth. Baden S. 857; Bau- u. Kunstdenkm <1. Ghzth. Baden. 2. Bew. Halbr. über Stat. Neckar- zimmern (Heilbronn - Heidelberg) am Neckar. Thl. 1 S. 12, 14, 91, 188, 208, 219, 229, 230 Anm. 1, 305, 318, 329, 3«, 385, 442, 459. 475. 486, 495, 596 f. [1184 gen., mehrf erob., 15!« v. Götz v. Berlichingen den Schott v. Scbottea- stein abgek ; seit Ende 16. Jhdts. Frb. v. G*ra- mingen, die es bis nach 1750 bewohnten.] fttf- schalk, Burgen VI; Krieger, Bg. Homberg IS*3 m. Grdr. u. Ans. 3. (Alt-H.) Ger.R. imRötb* bachthal 2 St. so. Stat. Hörn berg (Schwarz* iW- bahn). 4. „Alterthüml. Schi.* bei Kirchberg a. d. Jagst 1 M. sw. Stat. Roth (Crailsheim-MergeDt- heim). [Seit 15. Jhdt. Bes. der v. Crailsheim. Kgr. Wtbg. HI 5 S. 497. 5. R. bei Zwereoberj Ober-A. Calw. 4 eck. Bchft. [Eigner Adel] Denkm. d. Altths. in Wtbg. Hornbnrg. R. anf einem Porphyrkegel mir. R. Kinsberg, Schlesien. Horneek. Bg. bei Stat. Gundelsheim am Neckar (Heilbronn-Heidelbg.). Ringm. m. Rund* then. (Rundbogenfr.) in Verb. m. der Stadt Grosses einf. Wohngeb. 16. Jhdts. um den afe Treppenth. dienenden 4 eck. Bchft. Kap m. Grabdenkmälern. [Kam 1258 an d. Dentschordfli Nach Zerstörg. im Bauen) kr. 1525 neu erb. u 1724 umgeb.. Anf. 19. Jhdts. Kaserne, seit ISO Privatbes., jetzt Heilanstalt.] Zeitschr. f. Wirtemb. Franken VIII 170; Kgr. Wtbg. HI 209; Sehte- huth, Bgen. I; Kunst- u. Alterthsdm. 1 439 m. Abb Hornsehloss. Ger. R. auf e. Felsgrate 3kn sw. Stat. Charlottenbrunn (Glatz-Dittersbarln Nur Rest d. Bchfts. [1292 gen., 1479 R.] Kunsid. Schlesiens II 247. Hornsteln. Bg. im Lauchartthal unw. Sig- maringen. [Stamm bg. des gln. Geschlechts. Zu- letzt Zuchthaus u. in neuer Zeit zum Abbruch bestimmt] Schönhuth, Bgen. 421. Hospenthal. Gr. 4 eck. bewohnb.Bebft.acf e. Felskopfe. Gln. Df. im Urserenthal am Set Gotthard. Cant. Uri. [Angebl. v. d. Longobarda erb] Hünenbnrg. Spärl. R. auf h. Felsen 1 St. w. Stat. Neuweiler (Hagenau-Zabern) Elsass. [1350 ausgest. eigner Adel, 1370 v. Strassbg. zerst. | Httting. Ger. R. Aber gln. Df. unw. Rar? heim (Mittelfranken). Nur 46' hohe M. [Eigm-r Adel 1550 ausgest. Nach Andern Grafen t. 725 I^«'lisr»-inrindt 1422 zerst.] Bavaria II 2, 1135; Kur'i.-r, Altmtilalp 155. Havels. R. neben H Rothenfels 1. War : ur e. in*. Wohnth. m. r. Eckthen. [Gesch. wie Kotht>nfels.] Alte Ans in Baumann, Allgäu S 261. Hngvtela. Kl., wohlerhalt. R. 1 km w. ^'at. Gebweiler, Oberelsa**. H. Ringm. m. leck. Th. u. r. Bchft., Zw. m. Thorbau. Findlinge u. BruWMein. Rundbogenfries. Thl. 1 S. 50. 203. 1 m 1216 v. d. Abtei Murbach erb., 1476 zwei The. hinzugefügt, 1514 whgest., 1542 zerstört.] Kun>l- u. Alterth. in Elsasslothr. II 173; Näher, lv'f»n. in Elsasslothr. m. Grdr. u. Abb. Ilanrael (Landfried). Ger. R., gln. Df. IS <«. w. Bad Reinerz (5 km w. Stat. Rackers) • ü.-.tz-R.) Rest eines einf. r. Bchfts. u. Theil i-r Ringm. [Grenzfeste gegen Polen. 14. Jhdt. \ Pannewitz, 1600 schon «wüst11 ; Stadt Reinerz.] «i«wh. u. Beschr. Schweidnitz H. 1, Kunstdenkm. Mile>iens II 28. Humerterled. R. bei gln. Df. O.A. Wald- t. (Herbertingen-Memmingen.) Wtbg. Handersingen. Df. im Lauterthal, 9 km « Stat. Münsingen. Rauhe Alp. Ger. Reste der rb«-h- oder Oberburg auf e. Hügel im Thal u. «oh (erhaltene einer Felsenbg. unterhalb d. Dorfes. 111 ti eigner Adel. 1352 an Wtbg. verk.j Kgr. UUv. 111 5 S. 744. Handesburg» R. auf e. Berge am Aus- g.tng des Löwensteinschen Grundes in Hessen. Haafetela. R. , gln. Df., Kr. Leippa, B- hmen. Hajureabarg = Hainburg. Hnaltetd». R., gl. Df. an d. Dhron (3 St. r. Mühlheim a. d. Mosel) auf dem Plateau des füri>rück. Zwischen groteske Quarzfelsen hinein- phaut, auf deren höchster Spitze der Bchft. standen. [Wird mit dem Hunolt des Nibelungen- .* Residenz desselben. Jetzt Amtssitz ] Das mal. u. romant Westfalen S. 145 m. Abb. 3. s. Yburg. Idstein. A. Schi, bei gln. Stat. (Frankf a. M.-Limbg an d. Lahn.) Bchft. AmtshaiLs v. ] 479 (Inschr.) m. spitzbog. Kreuzgew. u. übereck stehenden Erkern. Andere Geb. v. 1565 u. 15S8. Das Hauptgeb.. bis vor Kurzem Archiv, v. 1614 bis 34.. Thl. I S. iUl. [1101 Etichenstein. Resi- denz d. Nassau- Wa Iranischen Linie, noch 1427 m. vielen Burgmannen. Staatseigenth.j Nass. Aiinalen 3, 117 ff.; Baudenk m. im Rbz. Wies- baden 2U>; Merian, Hessen m. Ans. 726 Jenrteln. R.y niedrig gel., bei gln. Df., 2 M. nö. Prag an d. Strasse nach Brandeis. Mächtiger Quader-Rundth. m. goth. Fenstern u. 3 gew. Geschossen. Lotz II; Hormayr, Burg- vesten IV. Jesberg. Unbed. R., gln. Df. 17 km sw. Fritzlar. Nur Reste eines Rundth. u. einzelner Mauern. [Als Mainzisches Lehen im Bes. der Auf. 18. Jhdts. ausgest. von Linsingen. Seit d. 15. Jhdt. Staatseigenth.] Baudenkm. im Rbz. Cassel 116. Igltng s. Oberiglir.g. Jlbnrg. R. bei St. Eilenburg (Prov. Sachsen). Illens. R. I1;« M. sw. Freiburg (Schweiz). Zieml. erhalt. 4 eck. Th. Gemälde d. Schweiz, Gant. Freiburg. Illertisscu. Zweitheilige Bg. auf e. HOgel bei gln. Stat. (Ulm -Kempten). Ziegelbau m. Kreuzgewölben. Das vordere Schi. 1523 er- neuert, d. hintere 1526 neu erb.. Goth. Kap. 1471 , im 16. u. 18. Jhdt. innen barbarisirt. [Staatseigenth. u. Behördensitz.] Jahresber. d. bist. Ver. im Oberdonaukr. 21 u. 22. Immsee. R. am Kiritzer Bach 6 km w. Stat. Göttweih (Krems-Set. Polten), Niederöstr. Ingstberg. Bg. am Thore d. gln. Stchs. im vormals Hohenloheschen. 2 Theile. Die Oberbg. 1781 bis auf d. Th. u. Grundm. abgebrochen, die untere Bg. Dekanswohng. [1406 v. Hohen- lohe an Würzbg., 1802 an Hohenl. zurückgekom- men.] Gottschalk, Bgen V. Jochenstein. R. bei Riedl, ö. Passau an d. österr. Grenze. Verhandl. d. hist. V.f. Niederbayern. Johannsteln. Unbed. R. in e. Park bei Sparbach (Mödling, Niederösterr.) auf steilem Felsblock über e. Teich. Kap. [14. Jhdt. eigner Adel; Fürst Liechtenstein.] Jonswyl. R., gln. Df. unw. der Thur auf bew. Felsen. Bahn Wyl-Ebnat, Gant. St. Gallen. [Bis 1495 gen.] Jossa (ursprüngl. Dagsberg). Ger. R. bei Jugenheim, Odenwald. [1310 erb., bald ver- fallen.] Windhaus, Odenwaldfülirer 1886 S. 72. Jtfrgenbnrg. R. auf h. Felswand bei Ruis, Graubündner Vorderrhein thal. Isenburg, Unbed. R., gln. Df. s. bei Stat. Horb (Tübingen-Rottweil). Denkm. d. Altths. in Wtbg. 2. Wenig erhalt. R. auf e. Nase d. Ruhrufers unw. Hattingen. Bei 775' Länge nur 90' breit. Reste der Ringm. m. Then. ^Thl. I S. 275) des r. Bchfts., Brunnen u. Grundm. v. Gebäuden. Wirthsch.. [Gegen 1200 erb. u. Sitz des mächtigen gln. Geschl., 1226 wegen Er- mordung d. Kölner Erzbischofs durch Friedr. v. 1, zerst. Löhr-Düsseldorf.] L. Bender, Der Isen- berg. Langenberg 1864; Nordhoff, Holz- u. Steinbau S. 255 ff, Beides m. Grdr. 3« (Ysen- bürg.) Grossart. R. am Sayn-Ufer auf schroffem isol. Bei'ge bei gln. Df., 11 km ö. Neuwied, feck. Bchft., Reste der Wohngeb. v. Isenburg. Covern Wied u. Runkel, nw. vorgeschobene balbr. Bastion. Ringm. u. Rest einer Yorbg. m. 4 eck. Tburr. Thl. 1 S. 141. (Seit 1082 Stammsitz der gin Grafen, später Ganerbenbg., 1633 erob.. im 1\ Jhdt. zerf. ; Fürst zu Wied.) Rhein. Antiquarms 3, 1, 481 f.; Gottschalk, Burgen IX; Bau- u Kunstdenkm. d. Rheinprov. I 500; Stoiber; Mscrpt. 4. (Eisenburg.) Ger. R. an d. Mole« 2 km s. Bg. Stein. Reste doppelter Erdwälle o. eines starken Rundthes, Der ,. PrinzenhAhk' gegenüber. Soll Kunz v. Kaufungen geLört haben. Bau- u. Kunstdenkm. d. Kgr. Sachsen ii S. 65. Isenring. Ger. bew. BgresL Cant Unter walden. Istein. Ger. R. bei gln. Stat {Freu; Basel) auf d. am Rhein 110 m hoch aufsteigt den , Isteiner Klotz". [1100 Hochstift Basel. 140" v. Basel erobert u. abgebr.] Itter. Bg. auf steiler Nase über d. Mün^ des Brixenthales in d. Innthal, bei gln. Df '♦ St. w. Stat. Hopfgarten (Giselabahn). Umläuft R., jetzt grösstenth. neu aufgebaut [1380 \. Bisth. Regensbg. an d. Bisth. Salzbg. verk., Krf»'» v. d. Pinzgaueni zerst., dann whgest. u. SL-Peleiv kap. erb.; Pianistin Sophie Menter.] Itterburg. R. bei Thalitter (Vöhl) tu kn nw. Frankenburg. Nur wenige einfache Mao*;- reste. Abb. Merian, Hessen ; Baudenkm. im R1' Cassel 120. Jnlbneh. R., gln. Df. am Inn unw. Sit Simbach (München-SA Thl. 1 S. 539. lirt Grafen v. J., seit 1384 bayerisch, 1501 »N Stumpf, Bayern 298. Jungenubweit = Höweneck. Junkernburg, eigentlich Haneck. KL H. unter der R. Gerolstein u. zwar ehemals jii rechten, jetzt gleichfalls am linken Wiyperuf" gelegen. Nur kl. einf. Rundth. m. anschlie^r. den Mauerstücken. [1405 gen. Mainzer Wi«-n bis 1569 im Bes. der v. Gerolstein, spater d«r Brenner v. Lahnstein.] Baudenkm. im Rbz. Wh»* baden 212. Jnstingen. Schlr. auf e. Felsen bei H«I't 1 M, w. Stat. Schmiechen (Ulm-Mcmren\ 4 FI'V^' um e. Hof. [Auf Grund alter Bg. 1567 erk 1834 abgebr. Seit 1090 eigner Adel. 17*7 r Wtbg. gekommen.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 7tf. Juval« Stattl., wohlerh. R. am Anfang •■ Schnalser Thaies über Naturns hoch gele^*,. Thorth. m. 3facher Pechnase, Vorbg. m. i vier eck. Eckthen. Gr. Palas m. Wandmalerei. An. anderen Bgende 4 eck. Th. u. Wohngeb. m. :; Erkern, unter welchem gew. zweites Tbor. Thl. I 727 S 559. [ 1 1 60 eigner Adel, 1 351 markgräfl. Branden- burgscbes Lehen, bis 1426 Starkenberg, 1540 Neu- Imu. 1581 — 1813 Graf Hendl, seitdem e. Bauer.] S\iffler, Tirol 11 607; Giemen, Tyroler Bgen. I*9l 65 m. Ans.; Mitth. d. Centralcomm. 1890 IM m. Grdr. Ober-Jirmlta. Gut erb. R. an steilem Rhein- ufer bei Bad Rothenbrunnen (Graubünden) schwer zuiMiigl. gelegen. Nur 4 eck. Bchft. n. 2 enge Anhauten. Thl. 1 S. 5, 592. Xleder-JuTalU ebenso gelegen, doch mit umfängl. Mauerviereck | auch unten am Flusse. Thl. I S. 111, 113, 308, &is. [Stamm bgen der noch lebenden gln. Farn., kamen 1350 an d. Bisth. Ghur.J Dr. Lechner, IWis. Chur 1875. K. s. auch unter C. Klferabarg (Kevernbg.) Umfängl., wenig «•(halt. R. auf e. Bergkegel */* St. v. Arnstadt, Tli dringen. Kftlberaa. Bg. bei Michelbach (unw. Alze- n.iu. ö. Spessart). Sitz der 1227 ausgest. gln. Farn. Ovaria IV 1 S. 379. Klsteatarg s. Kestenburg. Kageafels (auch Falkenschloss , Homburg- weiler-, Hanfmatter-Schloss, Kagenburg, Hahnen- lnirg». Wenig erhalt. R. bei Weilerhof, w. Klin- g-nthal, Wasgau. Thl. 1 S. 311. (Im 13. Jhdt. v. Albert Kagen, Ministerialen der Strassbg. Kin-he. erb., 1390 zerst., 1430 R.] Klelakelaaeh. R., gln. Df. n. bei Stat. uiH-nlorf (Graz-Köflach). (Eigner Adel; Graf W.igensperg.) Top. Lex. v. Steiermark. Kabenberg s. Kaysershg. 2. Ger. R. am •••hien Murufer bei gln. Stat. (Brück- Villach). Hi* 12fis Graf Prannberg. 18<)9 v. d. Franz. r-r*t., unlftngst abgetragen; Frh. v. Mayr.] Tiefer lauere* Schi. Mitth. d. Histor. Vereins f. Steier- mark 1*59; Top. Lex. v. Steierm. Kaberswerth. Einf., zweistockige R. der bei d. gln. St. am Rhein auf e. »Werder" be- l*irenen KöQigspfalz m. rbog, Fenstern u. M. bis i» ri.so m Dicke aus Basalt. „Nachtr.* zuS. 4<>3. \***i gen., 1 1H4 neu erb., 1791 v. d. Franz. zerst., -I'iter Steinbruch.] Kunstd. d. Rheinpro v. 111 11'» (T. in. Grdr. u. Ans. Kalbe. R. einer Whg. bei gln. St. a. d. Müde. Rbz. Magdeburg. Nur noch e. unten vier-, dann achteckiger Thurm und e. zierl. or- »•.«'in'iiL Giebel. (1190 gen., ^eit 1321 v. Alveas- H*n, 1G32 abgetr.) Johanniterwocheiibl. d. Kall..y Brandenbg. 1882 Nr. 45 IT. , Kaltobmrg. R. unw. Fritzlar 8 km w. Stat. > Wabern ( Kassel -Gie^sen). KaMea. R. s. Stat. Grönenbach (Kempten- Ulm). Einfache, rohe Mauerreste. [1128 eigner Adel. Vielfacher Besitz Wechsel.] Ans. Baumann, Allgäu I 531. II 157-498. Kaldenfela. Wahrscheinlicher Name einer bei Roth weiler an der Lauter, Rheinpfalz liegen- den R. [1523 als Bg. Franz- v. SicJtingens zerst | Stumpf, Bayern 418. Kaldlf. Maler. R. bei e. Wasserfall nö. bei Stat. Neumarkt (Bozen -Trient). (Gesch. wie Schi. Enn.J Kaienberg* A. St hl. bei SUt Warburg. West- falen. 2. s. (Alt )Galenberg. Kalleaberg. Gr. R. auf hohem Felsen Aber der Donau unterh. Möhlheim. Baden. Noch mächtige Mringe u. 4 eck. Bcbfl.. [13. Jhdt. gen., seit 1702 Frh. Marquard t. Ulm] Schönhuth, Bgen. IV 277. 2. Schi. 1 St. nw. Koburg auf bew. Bergkuppe. [11. Jhdt. eigner Adel, seit' 13. Jhdt Grafen Henneberg, 16. Jhdt. an Coburg. Ab hzgl. Sommerresidenz wesentl. Neubau.] Kaltenberg. R. auf h. Fels 1 M. v. Ober- stotzingen, Oberamt Ulm. Lange M. m. Scharten u. 2 Then. ins Lonthal hinab. Thl. 1 S. 220. [1435 v. Nürnberg zerst; seit 1821 Grf. Maldeg- hem.J Anz. d. Germ. Museums 1872 48 ff. ; Denkm. d. Altths. in Wtbg. Kaltoastela. R. eines Jagdschi, bei Stat. Rohrnbach (Passau-Freyung) Bayer. Wald. Nur noch e. Th. Kaauaerbmrg(-berg). Ger. R. im Wisper- thal. Schieferbruchstein bau, auf e. Felsen neben R. Rheiuberg. Wenige einfache Umfassungs- u. Zwingermauern. [1298 gen.. Im 11. Jhdt. Erz- bischöfl. Mainzisches Jagdschic««; Frhr. v. Zwier- lein.) Kaamentola. R. Stat. Seitz Kammern (Ad- mont-Leoben) Steiermark, in ansteigendem Seiten- thal auf steilem Felsblock. Zieml. erhalten. Auf dem höchsten Riff schmaler Bchft. Grosse Schar- ten. Thl. 1 S. 210, 307, 364. |Nebst Ehren- fels 4 v. Ehrenfels, 14. Jhdt. ausgest., die den Bischof v. Passau e. Jahr auf K. gefangen hielten.] Top. Lex. v. Steiermark. (Böhmisch-)Kaaialtx. Stat.Bodenbach-Warns- dorf. Auf d. Schlossbeiye höbsche R. der 1444 zerst. vorm. Wartenlierger Bg. Heber, Böhmens Bgen. II in. Ans Jüuapeek« R. am Kampf).. Niederöstr. Kaadenbmrg = (Neu) Waldeck 6. Kaanteia* Bg. zw. Stadt herge u. Arolsen. Westfalen Alt nur e. Thurm (1519) und e. Wohn^eb., das l'ebrige nuxlern | SU mm hg. d. v. Kaitstcin, seit dem 16. Jhdt. Grafen v. Spiegel GottM-halk. Bgen. Vlll 22i. Kapellfndorf. Gr. a. Schi, glu. (Mit km ö Weimar. Zwei 4 eck. The. in. Eekerkern «in 728 Zinnenkranz, fast thurmartige Kemenate, Ring- u. Zwm., breiter Wgr., neuere Geb., theils R. [Bis 1348 Burggr. v. Kirchberg, 1451 starke Festg., dann Weimarsches Amt.] Bau- u. Kunstd. Thü- ringens 18. 260 m Grdr. u. Anss. Kapfenburg. Unw. Haien 18 km nw. Neres- heim. Grossart. Schi, bestehend aus d. , Alten Bau* u. späteren v. 1591 u. 1717. [Seit 1364 Deutschorden seit 1806 Wtbg. Domäne u. Sitz v. Behörden.] Lübke, Gesch. d. Renaiss. 1, 351 ; Kgr. Wtbg. III 5 S. 584. Kapfensteln. „Festes Kastell" auf Bastalt- berg bei Stat. Fehring (Graz-F.) Steiermark. Kappel-Rodeek = Rodeck. Kapram Gr. zieml. erhalt, Bg. bei gln. Df. 1 St. s. Zeller See. 4eck Bchft , gr. a. Palas, Zw. u. h. Ringm. [1 272 v. Walchen, nach 1330 v. Velber; Fürstin Löwenstein zu Kl. Heubach.] Kargegg« R. über einer Felsenschlucht am Ueberlinger See, nö. bei Langen rain. Baden. Tbl. 1 S. 170 Anm., 266. [; Frh. v. Bodman.] Karlburg s. Karlsburg. Karlsberg- R (2269') auf d. südl. Glanufer bei Stat Feistritz-Puls (Set. Veit- Villach) Kärnten oberhalb e. neueren Schlosses. Starker besteigb. Bchft [13. Jhdt. die Auffensteine. Reiche Ge- schichte.] Hormayr, Bgfesten VI. 2. Wohlerh. R. '/■ M. n. Bergreichenstein, Kr. Prachin, auf langem, schmalem Felsrücken. Palas 26 zu 5 Kl. messend, gegen 60' h. m. zwei 4stÖck., 4eck Eck- then. (diese m. weit vorgekragter Plattform u. Steinhelm) u. nur von diesen aus zugängl. [Kaiser Karl IV. 1361 erb., nach 30j. Kr. verlassen.] Heber, Böhmens Bgen I 211 m. Ans. u. Grdr. Karlsburg (Karlburg). R. auf steilem Thon- schieferfelsen am Main gegenüber Stat. Karlstadt (Aschaffenbg.-Würzbg.) Ringm. m. Thresten u. Scharten. Auf d. Thalseite R. des Palas, rbog. u. 4eck. Fenster m. Seitenbänken. Architectur v. rothem Sandstein. Thl. 1 S. 141. [Angebt v. Karl Martell gegen die Thüringer begründet 793 weilte hier Karl d. Gr. Später Frauenkloster u. Würzburgisch. 1525 im Bauernkr. zerst; Privat- bes.] Bavaria IV 1 494; Stumpf, Bayern 847. Karlstein, Gr. a. Schi, bei gln. Ort an d. Thaya. Zumeist 17. Jhdts., älter d. r. Bchft. u. d. spätgoth. (?) Kap. [Im 3Qj. Kr. v. d. Schwe- den bei.] Lotz II; Oesterr. in W. u. B., Bd. 4 S. 61; Ans. bei Kopp, Oesterreich 2, 227. 2. Bg. in Böhmen. Tbl. 1 S. 148, 198 Anm. 2, 260, 264, 418 Anm. 3, 533, 557, 625 f. [Im 16. Jhdt. whgest; Damenstift zu Prag.] Heber, Bgen I m. Grdr. u. Anss. ; Lotz, Kunsttop. II 3. R. 1 St w. Reichenhall auf steilem Felsen. Rundbthor. Ringm. mit Fenstern (opus spie). Südöstl. 4eck. Quaderth., n. r. Bchft. noch 10 m hoch. Am Aufgang tiefer kl. Rondell. Auf e. davor liegen- den Felsen an Stelle einer vorderen Bg. e. Kirch«» 18. Jhdts. Thl. 1 S. 111. 308. [Hallgrafen v. Plain-Peilstein. Seit d. 13. Jhdt herzogt bayerisch. Seit Ende 16. Jhdts. verfallen.] Stolberg. M*cr. Oberbayr. Archiv 19. 156 f.; Stumpf, Bayern 161 ; Kgr. Bayern III 1854 m. Ans. Karl8tetten.R.u.a.Scht,Ob.-W.-Wald,N.-0^tr. Karneid. Wohlerh. stattl. Bg. auf steilem Fels an der Mündung des Eggenthaies in d. Ei- sackthal bei Stat Kardaun (Bozen-Brixen). 2stöck. Thorth., 4eck. Bchft., Kap., a. u. neues Wohngeb Thl. 1 S. 501. [1387-1760 Graf Liebkostem, 1407 erob. Nach 1838, dann neuerdings whpM.: v. Miller in München.1 Staffier, Tirol II VIS; Giemen, Tyroler Bgen 1894, 8t. Karpenstein. R., gln. Df. 1 St v. Bad Landet);. „Zwingerartige Niederbg., Hochbg. m. mehrflifr» ligem Palas, vieleck. 2,4 m starke Schildm.' Brf£ nicht mehr vorhanden. Neuer Aussichtsth. ,lc 1300 Glubos, nach Zerst. v. 1428 whgest. «4 Zerst. v. 1443 R.; St. Landeck.] Beschrbg.T. Dr. Wehse 1883 m.Grdr. ; Kunstdenkm. Schlesiens II o*. Karpfenstein. R.t gln. Hof bei Mflhlhau^n unw. Stat. Abensberg (Regensbg.-Ingolstadtl Kaspersbruch. A. Schi, bei Wald, Kr. So lingen. Rheinprov. Kasselbnrg. Gr. R. über Pelm, KyHthal. (Eifel.) Bes. wohlerh. der 50 m. hohe, durch eine kurze Schildmauer verbundene DoppelbchfL jetzt ersteigbar. Thl. 1 S. 81, 293. [v. Castel- berg, dann Grafen v. Manderscheid, Herzog ▼. Aremberg ; Staatseigenth.] Kasteibell. Umfängt R., gln. Df. in d. Mitte des Vintschgaues auf senkrecht aus der Eteh steigendem Felsen. Zwei Höfe, Kap., gr. Palis, auf d. Bergseite Wehrm. m. halbr. Then. [131h gen., 1336 landesfürstt, bis 1814 Graf Hendl. dann verbr.] Staffier, Tirol II 594; Giemen. Tyroler Bgen 96 m. a. Ans. Kastelbnrg(-berg.) Gr. schöne R. auf be*. Bergvorsprung,25Min.v.Stat.Waldkirch,Schwar2w.. TW. 1 S. 79, 80 Anm. 2. [Angebt römisch, v. Schwär- zenberg. Seit 1324 Habsburger Leben. 1634 zersC Ghzth. Baden S. 866. 2. R. auf dem Kastelberge bei Sulzburg. 1 M. w. Stat. Heitersheim (Freiborjf- Basel) , Rest eines Bchfts. Thl. 1 S. 80 Anm. t Katseh. Einf. Schlossr. im Murthal zw. Teufenbach (s. das.) u. Murau. Kap. m. Kreoi- gew. [1199 gen.] 19. Jhdt verwüstet; Füret Schwarzenberg.] Top.. Lex. v. Steiermark. Katschenreutu. Df. 1 St v. Culmbachm.R.e. v. Guttenbergschen Schlosses. Eisenmann, Top. Lex v. Bayern. Katz = Neukatzenelnbogen. Katzenelnbogen. Unbed. R. 14 km sw. Limburg an d. Lahn. H. Mauern iL e. rechttck. Thorth. Die Tbore theils rund-, theils spitzbog?. 729 (1102 genannt, 1584 u. später erweitert, im 17. Jhdt. bis auf d. Kapelle u. d. Gemäuer zerst.] Haodenkm. d. Rbz. Wiesbaden 250. Katzenstein. Unbed. R. bei Klaus »/• St. v. Stat Schladming (Selzthal - Bischofshofen). Bis 16. Jhdt. eigner Adel.) Top. Lex. v. Steier- mark. 2. Df. unw. Frickingen l'/t M. so. Neres- heim. Romanische grossenth. erhalt. Bg. mit Kap. a. d. 12. Jhdt Am Th. Fratzen u. e. Katze. 'St-it 1099 eigner Adel, seit 1354 Gr. v. Oettingen]. Abb. bei Weng u. Guth, das Ries II ; OA.-Beschr. Neresheim; Schönhuth, Wtbg. Bg. I. 3. Ger. R. bei Langenburg a. d. Jaget. 4. Whgest. a. Sohl. * g St. unter Fragsburg (s. das.). 4eck. Bchft. u. angeb. Palas m. gotb. Fenstern, 5eck. gezinnte Ringni., Thor m. Pechnase. [14. Jhdt. eigner Adel. seit 1580 Katzenbock; Frl. Huber.] Stampfer, Schlüter u. Bgen. 1894 167 m. Ans. Katzenxvngen. A. Schi, bei R. Wehrburg .*. das.) Nur gr. Palas. Thl. 1 S. 399. [1350 iren . später Graf Sarnthein, jetzt arme Leute.] Staffier. Tirol II 778. Ränder. R. einer Wasserbg., gln. Df. (Strie- jriu -Holkenhain). Bchft [Jetzt Graf Schweinitz.] kun>ülenkm. Schlesiens III 358. Kauenbnrg. Ger., theils renov. R. einer /räfl. Sponheimschen Bg. neben neuen Gebäuden über Stat. Kreuznach (Binden-Saarbrücken. Nur Theil e. Thurmes u. der Ringm. alt. [1270 erb., 1HS9 f.d. Franz. zerst.; Puricelli.J Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 307. KaytenveiY* R. bei gl. St. Oberelsass. (iezinnte Ringm. Im Burghof d. mächtige r. rMift. ca. 21 m h. m. Zinnen, unter welchen *■ hie-ocharten. Reste e. anderen Thurms. Goth. Kui-ter. Zum Theil Buckelqu. [1226 wesentl. f -Uf-rliaut, vorübergehend Residenz der Kaber Rudolf v. Habsbg. u. Karl IV. Nach d. Bauern- i"»g 15*0 whgest., nach d. 30j. Kr. verf.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II 205. Keklborg. Woblerhalt. Bg. auf h. bew. •»»! ufer des Taufererthales, V» St. n. Bruneck, tt.»I. [1113 geweihte Kap. Immer Lehen des B.-th. Brixen, 1545 whgest. u. seitdem Frh. v. It«-t. jetzt Bischof v. Kaschau u. umfassend wbgest.] Mafller, Tirol II 197. Kekr-Jlefc-an-nlehta s. Murr-mir-nicht-viel. Ktllerberg. R. bei Battenberg, 30 km nw. Marburg. Nur d. r. Bchft. v. Bruchstein grAsstenth. rrh. [Seit 1227 Lehnl>esitz der Grafen v. Witgen- "tejn, dann Mainzisch. War 1 464 noch in gutem Stande. Im 30j. Kr. zerst.] Baudenkm. d. Rbz. Wiesbaden 20. Kellatns. Stat. (rim-Memmingen). R. e. f«-t.»n Bergschlosses jenseits der Steige. (Eisen- n..imi, Top. Lex. v. Bayern.) KeMath (Kemenathen), R. bei gln Ort '/■ St. w. Kaufbeuern auf 1. Wertachufer. Ausser Resten zweier Geb. d. noch 13,5 m h. 4eck. Bchft. aus Buckelqu., angebl. Römerthurm. Thl. 1 S. 13, 97 Anm. 12. [Ritter v. Benzenau, dann Abtei Kempten. 1804 abgebr.] Krieg v. H., Militar- arch. S. 101 m. Grdr.; Bavaria II 2 1079. Alt-Kemaltx. Ger. R. einer Wbg., gln. Stat. (Hirschberg-Görlitz). Hauptbau v. 1617. [1242 erb.; Graf Bressler.] Kunstdenkm. Schlesiens HI 468. Kempen. Stat. Krefeld -Geldern m. Bg. Ziegelbau (2 Flügel) m. 3 r. Eckthen. [1316 v. Erzbisth. Köln erb., 1634 durch Umbau moderni- sirt, 1868 restaur. Jetzt Gymnasium.] Kunstd. d. Rheinprov. I 1 S. 90 m. Grdr. u. Ans. Kempen Ich. Ger. R. bei gln. Ort (14 km o. Stat. Adenau) Eifel, im Walde beim Forstbaus. M. u. Gräben. [Um 1100 eigner Adel, 1578 schon R.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 15. Kernen. R., gln. Df. 1 St. ö. Hülesheim (Eifel). Fast nur h. Futtermauern erhalten. Einst den Grafen v. Manderscheid geh. Kestenburg (K&stenbg., Harn ba eher Schloss, Maxburg.) Gr., wohlerh. R. auf e. Vorberge des Hardtgebirges * * St. s. Stat. Neustadt. Reste weiter 3facher Zwmauern u. des 4eck., theils ab- getragenen Bchfts. H. Ringm. m. Wehrgang. Ritterhaus u. Saalbau 1844-49 umfassend aber unvollendet in modern isirter Weise whgest. An- gebaut e. 4eck. Th. etwa 16. Jhdts. Thl. 1 S. 191, 198 Anm. 3. [11. Jhdt. Reichsbg., seit 13. Jhdt Bisth. Speyer. Nach Eroberg, im Bauernkr. whgest. Im 30j. Kr. u. 1689 v. d. Franz. völlig zerst., 1832 Hambacher Fest, 1812 dem Konig Maximilian II geschenkt (seitdem Maxburg), der 137000 M. daran verbaute.] Baudenkm. d. Pfalz II 148 m. Grdr. u. Anss.; Krieg v. H., Militär- arch. 293 m. Grdr. Khaja. R. auf schroffer Höhe am r. Thaya- ufer. Nieder Astr. Wohlerh. u. theils whgest eilt. Zugang über 2 tiefe überbrückte Schluchten. Vor- u. Hauptbg. jede m. 4eck. Bckft u rings umbaut. Ausgehauene Räume u. unterird. Gang. lOestr. in W. u. B., Bd. 4 m. Grdr. u. Ans.) Klenburg* R. auf e. Hügel am Iselthal zw Stat. Lienz (Franzensfeste-L.) u. Windisclunatrei. nw. St. Johann im Wald. (Graf Lechsgemund, dann Bisth. Salzburg.] Kienegg. A Schi. unw. Egg. Restd. Ringm. m. Zinnen u. Scharten u. r. Th. (Kunst top. Kärn- ten* 139.) Kleniheim. St. Kreis RappolUweiler, Ober- elsass. Altes Schi, neben dem Sigelsheimer Thor mit alten Befestigen. [ ; de Bastard.] Kunst u. Altert li. in Elsisslothr. II 220 (s. auch Kinzheim\ 730 Kikelsburg. Ger.H unw. R. Ronburg, Böhmen. Heber, Bgen. II 235 m. Ans. KÜehberg. A. Schi., theilweise mittelalter- lich. [; v. Tepin.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. Killansberg. R. bei St. Schotten. 2 M. nö Stat. Nidda (Giessen-Gelnhausen) Oberhessen. Klllanstein = Sodenberg. (Alten-)Klndsberg s. (Alten-)Künzberg. Kinsberg (Königsberg, Kynsburg). Gr. wohl- erh. R. bei Kynau, 2 St. nö. Stat. Charlotten- brunn (sw. Schweidnitz) Schlesien . auf .isol. Berge im Weistritzthal. Ringm. m. halbr. Then. Vier Thorbauten theils m. Wappen u. Bildwerken 16. Jhdts. Weitläuf. 3stöck. Hauptwohngeb. m. Rest v. Wandmalerei n. gr. Kellern. Starker, oben achteck. Bchft Waffensammlg. Thl. 1 S. 223. [1292 v. Bolko I, Herzog v. Schweidnitz, dann Ende 16. Jhdts. v. Matth. v. Logau wesenü. neugeb. Im 14. Jhdt. Raubbg., 1686 durch Blitz ausgebr., seit 1819 verlassen u. verfallen; Frh. v. Zedlitz. Wirthsch.] Gottschalk, Burgen VIII m. Abb.; Gesch. u. Beschreibg. Schweidnitz; Kunstdenkm. Schlesiens II 247. Kinzhelm (Kunigesheim). Gut erh. R. aber gln. Df. 4 km s. Schlettstadt. Starke Vorwerke m. unterird. Gang. DieHauptbg. e. längl. Viereck, dessen Ringm. m. späteren Kanonenscharten u. runden Eckerkern theils noch 13. Jhdts. Der r. Bchft unten Buckelqu.. Spätgoth. Wohngeb. über kreuzgew. Keller. Der Saal 7,9 zu 9,8 m mes- send m. Kamin. Fenster spätgoth., 4eck. u. rb., Kap über e. Brunnen (15. Jhdt?) m. Rippengew. u. Eselsrückenthür. Thl. 1 S. 397. [1227 eigner Adel, 1298 zerst, 1492 v. den Rathsamhausen an Schlettstadt gekommen, im 30 j. Kr. stark be- schädigt. Seit 1802 Baron Matthieu de Faviers]. Kunst u, Alterth. in Elsasslothr. I 124. Ktpfenberg. Statu. R., malerisch auf steilem Felsen über gln. Ort im Altmühlthal (Mittel- franken). Goth., 14. oder 15. Jhdts. Der 4eck. Bchft 22' br., 66' hoch m. 25' hohem Eingang angebl. „Römerthurm*. Der Vorderbau 1865 ab- getragen. Thl. 1 S. 64. 122. [1301 v. den v. Kropf an d. Bisth. Eichstädt verk.. Sagen.] Kugler, Altmülalp S 132 m. Ans.; Jahresber. d. Hist. V. im Oberdona ukr 23, S 31 ; Stumpf, Bayern736 m.Ans. Kirberg. R. einer 1355 erb. Bg. auf steilem Schieferfelsen über gln. Fl. 11 km so. Limburg an d. Ijahn. Noch niedriger 4eck. Thorth. m. rbog Tonnengew. u. Spb. Öffnungen. Die Ringm. in. Resten des Wehrganges ziehen sich zum Ort hinab. Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 258. Kirburg (Kyrburg). Wenig erh., umfangl, R. auf isol. Felskuppe ca. 300' über Stat. Kirn (Nahebahn). Niedrige Reste v. Ringm. u. r. Then sowie R. des r. Bchfts. u. eines Geb. 16. Jhdts. tfeues Wirthschaftsgeb. Thl. 1 S. 530. [926 erb. (?). Sitz der Wildgrafen. 1686 neu befestigt, 1737 v. d. Franz. gesprengt. Jetzt Actiengeseasrh.j Rhein. Antiqu. 11 Bd. 19, S. 289; Bau- u Kun- den km. d. Rbz. Coblenz, S. 298; Stolberg. Manuar. Kirekberg. R. bei R. Altenburg 1, s. 2. s. Hausbergburgen. Klrchenlamitz. Wbg. 2 M. s. Hof. Bayern. Nach der Zerst. v. 1553 whgest. (Lotz, Kunst top. II). Kirehsehlag. Grossart. R. bei gln. Fl.. 2 Ji. so. Stat. Aspang (s. Wien). Bchft. ausserhalb d Berings. [Grafen Puchheim. Anf. 19. Jhdts da.« werthvollere Baumaterial verkauft.] Kirnberg (vgl. Kürnberg). R. an d. Üooao über Kloster Wilhering 1 St. oberhalb Uu, [Eignes Grafengeschi.] Kirneck (Kürneck, Körnach, Dänensdkfe jetzt Salvest). R. 3 km sw. Stat. Unterkinadi der Schwarzw. Bahn. [1222 als Sitz der im K Jhdt. ausgest. Hrn. v. Kürneck gen., kam 137i an St. Georgen. Früh verfallen, um 1800 bt auf ger. einfaches Mauerwerk abgetr.] Knns4- denkm. Badens II 155 mit Grdr. Klsslegg. Stat. (Hergatz-K.) F. Wolfegtscbes spätgoth. Schi., verändert, u. nicht unbed. R. einer Bg. [1135-1300 eigner Adel, St. Gallbehf Dienstleute.] Abb. in Baumann, Allgäu I Mi u. II 315; Schriften des Bodenseevereins XI S. 34; Kgr. Wtbg. III 5 861. Klsehan. Gut m. R. einer Deutschorden>t%' 22 km w. Pr. Stargard. Erh. nur h. Thorbau der Vorbg. u. anstossender 4eck. Eckth. |Anl. 14. Jhdts., um 1600 umgeb.; Piivatbes.] Baa- u. Kunstd. Westpreussens 42 m. Grdr. u. Ao> Kisslau. Schi. zw. Germersheim u. Lanpeo- brücken am Rhein, Baden. Von der vormaligen Wasserbg. d. um 1730 m. e. Schloss umbaute BcJjfi . Thl. I S. 177. [Angebl. römischen Ursprung, früh eigner Adel, seit 13. Jhdt. Bisth. Speier. Jetzt Strafanstalt] Ghzth. Baden 870; Krieg. Militärarch. 108 f. Klamm. Schöne R. bei gln. Stat Semme* ringbahn, auf d. 100 m senkrecht abstürzenden Heubachkogl. 80 Sehr, langes Thorgew. Mannig- fache Räume u. Mauerwerk auf steil ansteigendem Terrain. Einf. Kap. whgest. Auf höchster Spiü« d. r. Bchft. Thl. 1 S. 203, 214, 321. [11. Jbdt eigner Adel, 1529 u. 1683 vergebl. v. d. Türkei belagert. 1693 bis in d. 19. Jhdt Frfarn. *• Walsegg. 1801 abgebr.; Fürst Liechtenstein Oesterr. in Wort u. Bild IV 293 m. Grdr. u Ans.; Linzer Museumsbericht VII m. Ans*; Hor- mayr, Burgvesten III. 2. Kl. Bg. 1 St n. SUt Motz der Arlbergbahn, maier. auf steilem Felsen Wohlerh. r. Bchft. u. kl. Wohngeb. wohl 15 Jhdt* [13. Jhdt. eigner Adel, dann v. Mi'ser, 13*4 Starkenberg, jetzt e. Bauer.) Mitth. d. Central- 731 roiiiin 1800,341; Staffier, Tirol 1 3M. & — Ehren- Ms 6. Klais. A. Bg., gln. Df. am Steyerfluss, Traun viertel .Ein Gemisch von Felsen u. Ge- iMUtlen4*, Stiegen, Tlioren u. Thürmen. Im alten S< hlossgeb. m. 2 Then. verborgene Räume. Neueren Schloss 1578, [Landesförstl., dann 1504 den Storch geschenkt] Hormayr, Burgvesten I, 151. Klelft-Ansfcerg s. Arnsburg. Kleln-Framkreieh. Thl. 1 S. 281. Kleli-lBgerahelm. K.t gln. Df. über d. 1. .\w. R., gln. Df. 3 km sw. Teltow (2 M. s. Berlin). Tburmart. Geb. m. KHIer, kreuzgew. Erdgeschoss u. angeb. Treppenth. i:J7o gen. Seit 1400 v.Hake. Im 30j.Kr. theils zerst Ende 18. Jhdts. modernisirt] Bergau. In- vent. S. 515. Kleaent. R. n. bew. Schi., gln. Df. bei Gannersdorf, Untermanbdtsbg., Niederösterr. Kliageiberg (Zvikov). Schöne R. im Kr. Pilsen am Einfl. der Votava in d. Moldau. Gegen l'nr h. Bchfl. r. m. Spitze u. 4 eck. [, Markoman- nen thurm'], Quaderbau 70' h. u. 38' im O. Miftne Kap. u. oseitiger goth., 2 stockiger Kreuz- ung. Wandmalerei. Thl. 1 S24 Anm. 1, 174, 17r» Anm. 2, 191, 208, 4451, 557, 565. [Hof- u. Unde^hg, 118i gen., 1240—47 v. König Wenzel ri*-u erb , später anscheinend v. d Tempelherrn tollcndet. Zuletzt v. Rosenberg. Seit Anf. 17. Jhdu. R.] Mitth. d. Centralcomm. 1858 u 1874 in. Grdr. u. Ans.; Hel)er, Bgen. II desgl.; Grue- Ikt, Kaiserhg. zu Eger IKol S. 21. 2. Unbed. H OImt gln. Slat. < Aschaflenbg -Miltenberg) am M.ihi. Bchft. Mit d. Stadt durch Mauern verb. 1UW eigner Adel, seit 1500 Ghurmainz. 168N v. •1. Franz. zerst.] Stumpf, Bayern 856 m. Ans.; Ute Ahm. bei Merian. 3* R.t gln. St. am Main m'* gm über Bad Wipfel d, s. Schweinlurt. [13. Jhdt. e.,r;ier Adel. Seit 1505 Wflrzburgisch.] 4. Ger. H. * • M. nw. Heilbronn. Memminger, Wtbgische J.ihrbch. 1 50. 5. = Prozelten. •• Bg. bei r.tl>ncukirrhen, 5 M. ö. Linz a. d. Donau. [1277 K'*n 7. R. auf gln. Berge bei Vol|iersdorf. i km \ NVu rode. [Angebl. als Raubl>g. gegen 1500 z»r-L KunMdeiikm. Schlesiens II 42. Kllageibirg ~ Klingenberg 3. KUttfMfeU« Bg. zw. Neustadt ei u. Lirhlcn- wald in Krain «auf einer in den H«rg hinein arbeiteten Felsenhöhle". Hormayr, BgveMen V. Kllngeuhorn. R. Aber Df. Malans, unw. Stat. Lanquart (Ragaz-Ghur). Schweiz. Kllnffeisteln. Ger. R unw. Schelklingen (Blaubeuren). Neben dem Thurmrest der alten Bg. modernes Herrenhaus. [Seit lange v. Bern- hausen.] Schönhuth, Bgen. 111. 2, R. w. bei Salla am Sallabach, 2 M* nw. Stat. Köflarh, (Graz-K.). [Gesch. unbek ] Top. Lex. v. Steier- mark. Klftek. R. Ober gln. Bad, 1 M. n. Radkers- burg (so. Gratz). Sehr h. Aussenm. m. Scharten. Im zweiten Stock des 4 eck. Ths. Reste einer Kap. mit Fresken 16. Jhdts. [14. Jhdt. Emmerberg; Graf Stargkh.] Mitth. d. Gentralcomm. 1858, 294; Top. Lex. v. Steiermark. Klopp« Bg. aber Bingen am Rhein. Neben modernem Neubau kaum etwas Altes erh. ausser d. unteren Theil des 4 eck., gleichfalls renov. Bchfls. Thl. 1 S. 78. [1106 hier Kaiser Heinr. IV v. seinem Sohn gefangen. Mainzisches Lehen. 1680 v. d. Franz. zerst. u. 1713 gesprengt.] Gott- schalk, Bgen VI. Alt-Klos. Unbed. R. im Birsthai (Basel- Biel). Einf., h. Mwerk zw. Felsblöcken. Vgl. Mönchsberg. Koborg. A. Schi. (Halbr.?) bei Gufldaun, nö. oberhalb Stat. Klausen (Brixen -Bozen). (14. Jhdt. v. Gufidaun, jetzt e. Bauer.] Staffier, Tirol II 1000. Koehendorf. Ort 1 M. n. Neckarsulm. Ausser 2 Schlössern W.u. 18. Jhdts. das .Lehenssr bloss', wohlerh. Wasser lig. m. Gräben u. Vorwerk. Das Thor v. 2 r. Then. flankirt. [16. Jhdt.. Jetzt Frh. (Papier v. Od heim.] Kunst- u. Alterth denkm. in Wtbg. I 447 m. Abb. Koeberstetten« A. Schi., gln. Df. am Kocher, I M. ö. Stat. Kilnzelsau (Waldenbg.-K.) Nordwlbg. Vor d. Thorth. ausgein. Gr., Vorl»g. m. Kap.. d. •neue Schi.* u. h. Ringm.. Abschnittgr. zur Hptbg., bestehend aus e. 4 stock. Schi. m. 2 Flü- geln, die durch e. h. M. u. den leck. Bchft. ge- schlossen sind. Um d. Hptbg. e. Zw. [ 1317 v. Stellen, nach 14hl v. Bartenau. Nie zerst.] Koch, Ritterbgen. IV. Koekelfcafg. Bg. 2 M. nw. Mediascii. Si<»ben- bflrgen. Kastell m. 4 r. Then.. 14. Jhdt.?. Mitth. d. Gentralcomm. 1857, 218. K&algftbert;. Die kleinere Hohkttnigshurg. Thl. 1 Cap. 23. 2. R. 30 km s. Biedenkopf, t'nbedeut. Bruchstrinbau v. unregelm. AnInge in. Einzelheiten r. Sandstein. Zw. m. kl. Rundth. [Wohl um 1230 v. Grafen v. Sohns erb., 1357 v. Landgrafen v. Hessen erworben. iHiigrösstenth. abgebr.j Baudenktii. im Rbz. Wiesbaden 2fi0. 8* Wenig erhalt. R. (2W Stt*ia«tufcm alter gln. St , 2. St. so. R Braml>erg, Unterfranken. Bchft. rt^t.mrirt. Eckthe., e. Kellergew. u Sul^trurtions- 732 mauern. Alles aus gr. Sandsteinquadern. [Henne- bergischer Bes.. Im 17. Jhdt. theils abgebr. u. seitdem verf.; Dr. Ronge.] Krauss, Hildburgh. Landesgesch. ; Gottschalk, Burgen VII ; Stolberg, Mscrpt. 4. R. auf gln. Berge ggüb. der in Kroatien liegenden gr. R. Kaisersberg. [1182 eigner Adel ; Fürst Windisehgrätz.] Top. Lex. v. Steiermark. Kbnigsburg. Wenig erhalt. R. bei Königs- hof auf r. Bodeufer. 3 Gräben. Rest des r. Bchfts.. Bruchsteinmauerwerk. [Angebl. Hof- burg d. sächsischen Kaiser. Seit 1344 Bisth. Halberstadt.] Stolberg, Mscrpt. 2. R. 2 km n. Nordheim vor d. Rhön (12 km nw. Stat. Mell- richstadt. [Hoflager Kaiser Otto's I t 973.] Königsegg. A. Schi. 1 M. w. Stat. Alts- hausen (Herbertingen-Memmingen). Bchft. 1790 abgebr., goth. Kap. [Gin. Grafen.] Denkm. d. Altths. in Wtbg.; Verhandl. d. Altthsv. in Ulm 1864, 43. Königstein. Grossart. R. einer zur Festg. umgebauten Bg. auf steiler Kuppe über gln. Steh. (5 km v. Stat. Soden), Taunus. Mächtige casemat- tirte Ring- u. zugleich Futtermauern m. halbr. u. eckig vorspringenden Bastionen umgeben das Ganze, theils verdoppelt, e. Zwinger bildend, hinter u. über einander. Aus d. ö. Zwinger langer gew. Durchgang auf d. obere ca. 100 m weite Plateau, auf dem isol. auf erhöhter Fels- stufe die 4 eckige, e. 18 m weiten Hof um- schliessende h. Baugruppe der Hauptbg. (Bchft., goth. Kap., Wohn- u. Wirthschaftsgeb.) steht. Der 4 eck. Bchft., 41 m hoch, mit späterem Ab- schluss ist bis z. Plattform erh. u. besteigbar. Der Palas m. Eck- u. Treppenthen u. aussen vielem opus spie. Kein architect. Schmuck erh.. [Kam 1288 v. den Minzenberg an Falkenstein, 1418 an Epstein, nach 1533 Stolberg u. Erzbisth. Mainz. Im 30 j. Kr. u. später vielumstritten. 1796 wurde die v. 600 Oesterreichern besetzte Festg. v. d. Franz. erob. u. zerstört. Anf. 15. Jhdts. grösstenth. Neubau, nach 1631 verstärkt.] Schulte v. Brühl, Deutsche Schlösser. H. 12 u. 13 m. Grdr. u. Anss.; Stolberg, Mscrpt. 2. (Küng- stein.) 1 St. v. Aarau, jenseits der Aar, 1. über Küttigen auf einer Felsenstirn gelegen. Wenig interessant, doch schöne Aussicht. [Anf. 13. Jhdts. eigner Adel. Im 15. Jhdt. wiederholt um 540 u. 550 fl. verk., 1454 an d. Johanniterkomthurei zu Biberstein, die es verfallen Hess]. Schwab, Schweiz. Ritterbgen. I. Ktinlgswarth« R. auf e. Felsspitze nö. bei Schönegrund (15 km n. Stat. Freudenstadt, Stutt- gart-Schiltach), Murgthal. [1209 v. Pfalzgraf Rud. v. Tübingen erb, neuerdings fast ganz zerst.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. Kttaitz. A. gr. wohlerh. Bergschi., gln. Ort 9 km sw. Pösneck. Starker r., unten a. Bchft, Zw., Schi. Anf. 16. Jhdts. u. später. [Gegen Ho" gln. Adel, dann Graf Schwarzbnrg ; Geheirar. Reiss-Berlin.] Jahresber. d. Voigtländ. AlterüV Vereins 18 u. 19, S. 16; Bau- u. Kunstd. Thörin- geas 20, 257 ff. m. Grdr. u. Ans. Kofel (Schöneben). R. bei Set. Valentin (Theü v. Villnöss) nö. oberhalb Stat. Klausen (Brixen- Bozen). Gesch. unbek. Staffier, Tirol II, 9%. 2. s. Burgkofel. Kogel. Ger. R. '/• St. w. RappoltenkJrchet). n. Stat. Rekawinkl (Wien-Set. Polten). Nur Grund- mauern. [Schon Ende 16. Jhdts. R-, später ab- getragen.] Rabl, Niederösterr. Führer 1S<1 S. 51. Kogelberg (= bürg). Bed., wohlerh. R, 2 km nnö. Volkmarsen. Zweistöck. Palas &. h. Schornstein. R. Bchft. u. Ringm. m. 4«t Th. [1196 erb., im 30j. Kr. zerst.] Gottsebalt Bgen. 9, 63 m. Titelans.; Baudenkm. im Rk. Cassel 124. Kohlenburg = Kollenbg. Kohlstein. A. Schi., gln. Df. über dem Tüchersfelder Thal, Frank. Schweiz, [i486 erb., dann Bambergisch ; v. Gross.] Kohren. R. bei gln. Df. unw. Mittwekb, Sachsen. Hohe The. [Kunz v. Kaufungen unter- nahm v. da aus d. Prinzenraub.] Kollenberg (Gollenbg., Kuglenbg.). Schöne R. auf r. Mainufer, unterhalb Stadtprozelten. Unterfranken. Halsgr. (theils Schlucht) m. Brocke. Das Thor durch überwölbte Räume flankirt. Eckige u. runde (zumeist Mauer-) Thürme. Kein Bchft.. Zieml. erhaltener stattl. Palas m. fleck. Treppenth. aus d. Renaissancezeit, wie das Meiste der R.. Thl I S. 375, 480. [1254 erb., sei! 1296 Rüdt von K.. Als Mainzischer Amt&itx allm. zerf. ; Staatseigenth.] Bavaria IV 1, 551 Stolberg, Mscrpt Kollenburg (Kohlenburg, Kallenberg, Kairo perg). Gln. Df. 5 km s. Viechtach, Bayer. Wald, auf e. Felsen. Maler., zumeist verfallene Bf Das Hochschloss m. starkem r. Bchft Tiefer Felsenbr. Thl. 1 S. 314. [12. Jhdt. eigner Adel. Kam 1362 an die Kamerauer. 1468 im Böckler- kriege verbr., 30j. Kr. abermals zerst , neuer- dings whgest. ; Johann Ortner.] Bavaria I - S 1163; Stumpf, Bayern 305 m. Ans. Kolnitz. „Modernisirte R. m. achteck. Th * Kunsttop. Kärntens 142. Kollmütz (= nütz). Umfangt R , gm. Df an d. Thaya '/t M. so. R. Raabs. Niederfeü\ Spitzbthüren an d. älteren Westtheilen. Tbl. 1 S. 339. [Im 13. Jhdt. Ritter v. Wallsee.] Oestr. in W. u. B., Bd. 4 S. 61 ; Lotz, Kunsttop. II. 733 Kobnberg, -barg = Kollenhurg. KoBopbeat« Bg. 4 km sw. Beneschau im Berauner Kreise. Starker r. Bchfl. u. kleinerer r. Th.. Kap. Bedeut renovirt. Aelteste Theile 14. Jhdt [Seit 1311 v. Sternberg; Fürst Lob- kowitz.] Mitth. d. Gentralcorom. 1856; Lotz, Kunst top. II ; Heber, Böhmens Bargen II m. Ans. u. Grdr. Koazenberg . R. 1 St. nw. Stat Möhringen (Rottweil-Immendingen). [Seit 13. Jhdt Dom- kapitel Konstanz. Nach 1818 von Unbefugten verwüstet u. dann bis auf den Bchfl. abgetragen, bis dahin bew.] Koppensteln. R. aber Gehlweiler (Huns- räck) 3 St. n. R. Dhaun. 500 m hoch. Zwischen wüsten Steinhaufen auf spitzem Felsriff d. 5 eck. Bchft. Südl. weitere Mauerreste, u. A. einer 2. Ringm. f. e. Stadt, die hier im 14. Jhdt. ge- gründet werden sollte. Weite Aussicht [Kam II. V5 an d. Kloster Sponheim, um 1350 an die K , aosgest gegen 1770; v. Salis-Soglio in Ge- mflnden.] Rhein. Antiquar. II, VI S. 691 ff. u. XVII 191 ff; Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Cob- lenz 663. Korb. Whgest a. Schi, unterhalb R. Boy- mont. Bchft. m. angeb. neuem Wohngeb. [Graf Eppan, seit 15. Jhdt vielf. Wechsel, nach 1834 durch v. Putzer neuerb.] Staffier, Tirol II 814. Koniberg. A. Schi, an bew. Berge bei Stat Feldbach (Graz-Fehring). 2 gr. u. 4 kl. The. [12. Jhdt. eigner Adel; Graf Bardeau.] Top. Lex. v. Steiermark. Kernhaus. A. Schi., gln. Fl. nö. Rakonitz. Rahmen. Kosteublatt. Ansehnl. R.f gln. Ort 2'/t St. v. Bad Teplitz auf einem Vorsprung des Mile- schauer. Neben dem 2 Thor e. Rundth . Jen- seits e. 150* langen Vorhofes u. e. Grabens fahrt e. Treppe zu d. Pforte der zieml. erhalt. Hoch- bg.. Mächtiger r. Bchft auf dessen 75' h. a. Theil ein verjüngter neuer 20* h. Aufsatz. An- lehnend die Hochbg. m. Saal. Westl. Zw. m. wohlbefestigtem Ausgang, abwärts wohl zu e. Brunnen. [Sehr wahrscheinl. Ende 13. Jhdts. v. den Zerotin erb] Gentr.-Gomm. 1874 m. Abb. KotteaheJm. R. ö. unw. R. Hohenlands- berg 1. Kr&aeaeck. R. 1 km v. Stat Weissenstein Na goldbahn. Baden). Nur die Schildmauer bis zum Wehrgang erhalten. Tbl. 1 S. 155, 293, 499. (13 Jhdt. Edle v. Wizzenstein, jetzt Staatseigen- tum.] Vgl. Rabeneck. KriaipelstelB s. Krempelstein. KrialdageB s. Krenkingen. Kraazelstela. A. Schi, bei Sarnthein am Knde des Sarnthales 2,-,t St. nw. Bozen. Tbl. 1 S 7. [Graf Sarnthein] Kralger (Kreuger) SehlOaser, 2 (3?) wohl- erhalt. Ruinen 1 XU St n. Set Veit, Kärnten. Alt- kraig auf hohem Thalrande, klein. 4 eck. Bchft von gezinnter Mauer umgeben mit anschliessen- dem Wohnbau. Tbl. 1 S. 209. Neukralg, um-' fangt auf niedrigerem Bergkegel inmitten des Thaies. Zwei 4 eck. Bchfte. Wohngeb. m. Kreuz- stockfenstern. Thl. 1 S. 536. [1091 gen. Eig- ner Adel 1481 ausgest. 1819 Ritter v. Bogner.] Hormayr, Bgvesten III. Kralnberg od Kraynburg. R. auf be- waldetem Kegel am Werrathal 1 M. 6. Vacha (unw. Salzungen) Thüringen. Ringgr.. Früher 3fache M. m. 5 Then.. 3stöck. Palas, dessen Fenstergewände in d Wartburg Obertragen wurden. [1155 gen.. Dynasten v. Frankenstein. Bis 1567 Graf Beichlingen. Noch 1690 bew., dann ver- fallen.] Gottschalk, Burgen III; Thüring. Zeit- schr. 2. H. Kranichberg* Wohlbefestigtes a. Schi., gln. Df. l'/t St sfl. Stat Gloggnitz (Semmeringbahn), hoch gelegen. Zweistöckig m. Th. u. interess. Kap. [Im 11. Jhdt gln. Adel. Seit 1769 Erz- bisth. Wien.] Rabl, Niederfeterr. Führer 1883 S. 220. Kranlehfeld. St an d. Um, 11 km w. Blankenhain. Gln. Nledenealoas auf d. Schloss- berge. Einf. Gebäudecomplex ausgehenden Mittel- alters um e. Hof. Weite Ringm. [1223 eigner Adel, jetzt Handwerker.) Bau- u. Kunstd. Thü- ringens 17, 137 m. Ans. u. Grdr. Darüber auf bew. Berge d. gln. Obenebloaa, grftsstenth. spät- goth. u. modern m. roman. Resten, darunter r. Th. v. Buckelqu. u. Kap. [1143 gln f 1389 aus- gest. Adel. Später Schwarzburgisrhe Residenz. Sitz Meiningenscher Behörden ) Lotz, Kunsttop. 1 ; Bau- u. Kunstd. Thüringens, Heft Kranichfeld. 2. A. Schi. (Whg.), gln. Stat H. Bchfl. u. r. The. [Einst der im 17. Jhdt als Hochverräther hingerichtete Graf Tattenbach; Denike, jetzt theil* Fabrik.] Top. Lex. v. Steiermark. Kransberg (GranichsbergV Gr. R. am Kocher % St s. Sulzbach (10 km so. Stat. Ottendorf, Hall-Backnang). [Graf Oettingen, 1357 zerst; Privatbes] Denkm. d. Altths. in Wtbg. Kranzelsteln = Kränzelstein. Krauthelm. R. bei gln. St., 2 M. sw. Mer- gentheim, badisch- würtbg. Grenze. R. Buckelqu. - Bchft. m. Kuppel fenst er. Kap. m. reichem Por- tal. [1796 zerst] Zeitsohr. f. wtbg. Franken. H 4 u. 6. Krajnburg = Krainberg. KreldeastelB. R. an der Mflndg. der Beera in die Donau unw. Stat. Fridingen (Siginn ringen- Immendingen) Wtbg , s. auch Pfannenstiel. Krenpelsteln. Kleine Bg. auf d. r. hohen Donauufer unterhalb Passau. Oesterr.. Starker 734 Wohnth. nt Anbau ü. Ringm. Tbl. f S. 492. (Oesterr. Grenzwache.] Abb. in Cori, Bau u. fiinriehtg. S. 67. Krems« R. auf schmalem Vorsprung über gln. Stat. (Graz-Köflach). „Mit abwechselnden Schuss- u. Gusslöchern/ Auf vorspringendem Felsen Bchft. „zur Hälfte r. u. zur andern 3seitig construirt* m. Zinnen. [12. Jhdt. eigner Adel: Grafin Saurau.] Top. Lex. v. Steiermark. Krenklugen. Ger. R. bei glu. Df. Steina- thal nö. Waldshut. Rest eines Ths. u. einer Mauer. [11. Jhdt. Freiherrn v. Kr., seit 1482 Set Blasien.] Kunstd. d. Ghzth. Baden III 14. Vgl. Neukrenkingen. Kressberg n. bei Markt-Lustenau, 13 km A. Crailsheim, R. eines 1648 v. d. Frz. verbr. Schlosses. 1303 eigner Adel. Kgr. Wtbg. III 5 S. 459.' Kreuger Schiteer s. Kraiger Schi. Kreutzen. A. Schi., gln. Df. 7 km nw. Grein an d. Donau. Niederöstr. Vielfalt. Bau m. 2 Then., die Befestigungen beseitigt. [1140 v. Machland.J Hormayr, Bgvesten II. Kreuzberg. Schi, auf h. Felsen bei gln. Df. 7« St. w. Altenahr im Ahrthal. Wesentl. Neu- bau 18. Jhdts. anstelle e. 1689 v. d. Franz. zerst. Bg. [; Frh. v. Böselager.] Kreuzburg. Stdtch. an d. Werra, Sachsen- Weimar. Auf isol. Felskopf einf. gln. Schloss, in seinen Anfangen e. Bau Landgraf Hermanns I., n. A. von 1170. Rest romanischer Fenster. Amts- sitz. Thl. 1 S. 421. Kreuzensteln (Grizanstain). R. bei Leoben- dorf. 5 km nw. Korneuburg an d. Donau. Niederöstr. [1645 v. d. Schweden zerstört. 1887 durch Graf Wilczek wiederaufgeb.] Krleb(en)steltt (Crywenst.). A. Schi. ■/■ St v. Stat. Waldheim (Chemnitz-Riesa) auf steilem Uferfels der Zschopau. Thorth. m. Zugbrücken, Ringm. m. r. Th., thurmartiger Palas m. vor- springenden Dacherkern, ausgeh. Kap., a. Inven- tar u. Sammigen. [1382 v. Ritter v. Bernwalde erb., mehrf. Besitzwechsel; v. Arnim.] Gott- schalk, Bgen. II; Ans. in Brockhaus, Gonv.-Lex. III 752. Krobsburg = Kropsburg. Krfgelstetn. R., gln. Df., 1 St. v. Hollfeld (zw. Bamberg u. Baireuth\ [Gln., 13. Jhdt aus- gest. Adel, dann v, Giech, 1523 zerst.] Bavaria, III 1, 697. Kronberg (Cronenbergi. Zum Theil erh. um- fängt Bg. über gln. Stat, Taunus. Aeltester Theil in d. Mitte auf d. höchsten Felsstufe m. 4 eck., innen r. Bchft. (132 Stufen) u. Resten v. 2 anderen 4eck. Then.. Noch bew. Palas m. , Ritter- saal *. Einf. goth. Kap. m. Grabsteinen. Starke Ringm. [1219 gen., Sitz der 1704 ausgest v. Cronberg. ; von Graf äolms gek.*] Stolberg, llscr. ; Vogel, Beschr. d. Hzths. Nassau 1843; Nass. An- nalen VI 3G2 IT. Kronbnrg. Wohlerh. R. auf h.f in d. bin- thal vorspringenden, bew. Bergre V(t St ö. SUL Zams. 5 stock. Wohnth. (11 m. I. W.), ggub. d. Palas. Gew. Räume u. Fenster liänke. Froher theils 3 stock. Holzgallerien. Ausserhalb n. * 4 eck. Th., ö. tiefer zweifache Sperrg des Berjr grates. [Starkenberg, nach 1380 Neubau; Kloster in Zams] Giemen, Tyroler Bgen. 1894, 9! ff. m. Grdr. u. Ans. ; Staffier, Tirol I 2S2. i A. Schi. (R.?) im Allgäu s. Memmingen. Rm*k Eckthe. m. Zwiebeldächern nach Ans. bei Has- mann, Allgäu I S. 285, 5i6. [13. Jhdt rvwr Adel als welfisch-staufteche Lehnträger.] Kroneck = Granegg. Krouenberg = Kronberg. Kronhelm. R., gln. Stat. (NördlingenPIaL- feld). [Eigner Adel etc., seit 1630 Bisth. Eich- städt.] Stumpf, Rayern 722. Kronmetz. Höhlenbg. auf r. Etschufer bei San Michele (Bozen- Verona). ThL 1 S. 577. Kronsegg. Bew. R., gln. Df. bei Lang« lois, nö. Krems, Niederöstr. Hohes, wohlerh. Mauerw. m. 4 eck. Then. (Oestr. in W. u. B„ Bd. 4, 290 m. Grdr. u. Ans.) Kropfsberg* Umfängt, theils gut erbaltax R. auf isol. Fels im Innthal unw. Stat Brixlq? m. bew. Thorgeb., 3 Viereck. Thürmen (einer in der Vorburg) u. weitem Hofraum m. unulflgL 4 stock. Wohngebäuden. Thl. 1 S. 279, 344, 366. [Vom Erzb. v. Salzbg. nach 1200 erb.. 1416 hier Friedensschluss zw. den -herzögt Brüdern FVwdr mit d. leeren Tasche u. Ernst dem Eisernen-: Geh. Admiralitätsr. Krflger-Berlin.] Staffier, W I 766 f. Kropfeegg = Kropsburg. Kropsburg. Krobsburg. R. 5 km w. Sial Edenkoben. Aussen thor m. 4 eck. EckÜL. Di« (spätere) Vorbg. m. kl. Arbeiterwohnungen be- setzt u. späterem halbr. Flankirungsth. Zwitf Vorbg. m. theils noch erhalt goth. u. neueren Wohngebäuden u. 8 eck. TreppenÜL. Auf der mit Mauern umgeb. Felsplatte d. Hauptbg., nur noch 3 seit Rest d. ßchfts.. Die weitere Zwin- germ. m. halbr. Then., sowie die Verkleidung (theils Buckel-)quadern zumeist beseitigt Schart« verschiedener Zeit: [1229 gen.. Ganerbenbp. »fc Lehen d. Bislhums Speyer. 1484 bis Auf. 1^ Jhdts. Grafen Dalberg. Im Bauern- u. 30j. Kr- dann 1689 v. d. Franz. verwüstet Nach tf"r' umfangt. Neubauten; Will in Set Martin.] Bau- denk m. der Pfalz II 224 ff. m. Grdr. u» Aj& Näher, Burgen d Rheinpfalz desgl.; Lehmann. Urkundl. Gc?ch. der Bgen. d. Pfalz. KaisersL 735 IroOfk. Rittergut 13 km n. Halle. Von der n. Bg. r. Bchft. aus Bruchstein, unten aus r-»man. Zeit, u. Rest der Ringmauer. [Eigner Ur\. 1478 bis 18. Jhdt. v. Trotha.] Bau- u. KuiMdenkm. d. Prov. Sachsen. Neue Folge I 74Ü. Krottenssteln (Grottenstein). R. aber R. H.iMcnstein bei ("hur. Eine durch e. starke M. if-„'»**|»errte ütarhangende Feixhöhle, in w. e. an- M*\. heilkiäftige Quelle (der Sage nach v. e. J ii irfrau m. goldener Spindel bewacht). Thl. 1 <. :>76 f. [Eigner Adel.] Krtigelsteln = Krögelstein. Krnkenbarg* Schone R. l>ei Stat. Helmars- i.HiM-n (Kassel- Holzminden). Neben d. interess. Kip. (Thl. 1 S. 557) Rundth. m. hflbscher W#n«leltr.. Anderer Rundth. m. 9' 1. W.u. Treppe ii 'I. II' starken Mauer. Giebel des goth. Palas ni. Kamin. Reste *e. Thores u. der Ringm.. ünturhalk, Burgen 6, 49; Zeitschr. d. Hess. Ge- «•lik-liutv. 5, 245 ff.; Archiv f. d. Gesch. West- '.'lU-u* ra. Abb.; das Kurf. Hessen in mal. Ans. m. Abb.; Baudenkm. im Rbz. Cassel 126. Krunan. St. 3 M. sw. Budweis, Böhmen. 8, 174 ff.; I*»tz. II. 2« A. Schi, beim gln. Markt am Kamp- Ak», Niederostr. [1057 gen., 1261 Leihgedinge ■i*r vergossenen Frau Ottokars v. Böhmen. Bis 1731 bew.J Oesterr. in W. u. B. Bd. 4, 54. Krantoefc. A. Schi., hochgel. aber gln. I»' . 1 M. *o. Stat. Aspang (s. Wien) Niederostr.. i«-k. Bchft. u. gr. Palas. Wohlbefestigt m. Zwingern u. Mauerthen. Gewundener Zugang Jj"h mehrere Thorthe.. 14. Jhdt u. Neueres. Kj^ner Adel, dann Potendorf, Puchberg, jetzt ••r tf Palffy.] Oesterr. in W. u. B., Bd. 4 S. 38 i. *»3 m. Abb. 2. Unbedeut. R. bei gln. Df. \i.a Me^kirch, Baden) auf schroffem Kalk felsen. 2'i m dicke Bruchsteinm. m. Bossquaderecken. Kun>tdenkm. Badens I 391 m. Grdr. Koekaekstelo. A. Schi, bei Liebstadt 3 M. **V Dresden. Starker 4 eck. Bchft. m. Erkthchen. I m I7i0 im Innern erneuert. Ktttok = Haselburg. Klabarg. Unb. R. auf dem Kühberg bei Wi^nbach (Heidell>erg). Ghzth. Baden 9*2. Eihleafrlt (früher Kulmes, Kulmer*). A. **• hl. bei gln. Df. am Schul terthal s. Pottenstein. ► 'ir.k. Schweiz. Alter Berchfrt. [Frfiher die ^..Mi-nlierg. Jetzt e Engländer.] Kühnburg* R. bei Hermagor im Gailthal (w. Villach). Mächtiger Bchft. Mitth. d. Central- comm. 9, 125. Kuciiring. R., gln. Df. bei Meissau % St. w. Stat. Eggenburg (Wien-Gmünd) Niederostr.. Mächtige Trümmer von 14—14' dicken Fels- blöcken. Kap. 1083 begonnen. [Ii. Jhdt. Sitz der berüchtigten Kuenringer.] KiUshelm. Ort an e. Seitenbach der Tauber m. „noch zieml. gut erh. a. Hg., als Schulhaus benutzt*. [1144 eigner Adel. 1292 180« kur- mainzisch.] Ghzth. Baden 87 f>. Kttnaburg. Ger. R. bei Künnberg, Amt Schönau, Schwarzwald. [Seit 1260 Set. Blasien.] Ghzth. Baden 877. Ktingateln = Konigstein 3. Alten-Kttnsberg- Ger. R. 1 St. n. Greussen im Fichtelgeb. auf isolirter AnhoJie. Nur noch ein Mauerstück, an welches ein Bauernhaus an- geb. [Soll I2l)0 errichtet u. nach Zerst. im Bauernkr. 1395 aeuerbaut sein. Bis ins 17. Jhdt. Slammbg. der gln. Farn.) Abb. der erhaltenen Bg. in Gesch der Fam. Künssberg-Thuraau. Mün- chen 1838. 2. (KOnsbergk.) R. bei Stat. Meli- richstadt (Meinigen-Kissingen) Bayern. (Dr. Ben- kert, Künssberg 1858; Unterfränk. Archiv 14. H. 3.) Alten-KUnzberg* R. bei Eger in Böhmen. Kttnztlsau. A. Schi., gln. SUt. (Waiden- berg-K.), Wtbg. [1519 Brand, 1531 whgest.] Zeitschr. f. wtbg. Franken 5f 301 KUraaeh = Kirneck. Kttrnberg (Kirnburg). Ger. R. bei Kenzin- gen, n. Freiburg, Baden. [1903 als Bes. der v. Uesenberg gen., 1412 zerst.] Schauinsland, 7. Jahrgg. m. Ans. 2. R. bei Fl. Stammsried, n. SUt. Roding (Schwandorf-Gham), Bayer. Wald. [1354 erb., v. Körn, 1634 v. d. Schweden zerst.] Stumpf, Bayern 515. Kfirneek s. Kirneck. KQsaaberg (Küssach-, Küssenbg.). Gros«art. R. auf h. Bergrücken bei Bechtersbohl, !■■■ St. so. Stat. Oberlauchringen (Schaff hausen -Walds- hut). Fa«t nur noch die Ring- u. Zwingerm. der Hauptbg. m. Mauer- u. Batteriethen. Thl. 1 S. 277. 316, 333, 371 «3(1. [Gln. Dynasten, dann Bisth. Konstanz, seit 1497 Grafen v. Sulz, die es neu ausbauten, im 30 j. Kr. zerst.; Staatseigenth.] Kunstdenkm. im Ghzth. Baden III 133 ff. m. Grdr. u. Anss. KUssnaeht. Ger. R. bei gln. Ort am Vier- waldstätter See. (Bg. des I*andvogte* Gessler, 1308 zerst.) Kaffara. Ger. R. bei Zwettl. * M. s. Stat. Sehwarzenau (Wien-Budweis-, Niederer. 2. (»er. R. am Jaiierling ebd. 736 Kugelborg od. Kngelnberg. Maler. R. über dem Warmethai bei St. Volkmarsen, Rbz. Kassel, Kr. Wolfhagen. Kulmenfels. Spärl. R. unw. R. Fleckenstein. Kuneburg« R. 1 St nw. Pardubitz. Böh- men, m. Thoren, Then., gew. Gemachern u. stattl. Kap. [838 Holzbau. 13. Jhdt. erb., im 16. Jhdt. erweitert.] Hormayr, Taschenb. f. d. vaterl. Gesch. 1825; Grueber in Mitth. d. Central- comm. 1835. Kunltzburg (früher Glitzberg, Gleisberg). Unbed. R. auf hohem Felsen ober Kunitz, Saale- thal, nö. unw. Jena. Vom Plateau durch Halsgr. getrennt. Rest e. Rundths. u. der Ringm.. Am s. Steiiabfall e. Wand des Palas m. rbog. Fnischen m. Seilenbänken. Tbl. 1 S. 486 Anm. 4, [Herren v. Gleissberg schon im 10. Jhdt., 1290 als Raubbg. zerst. 1350 durch die Vitzthum whgest.. Seit Zerst. 1453 R.] Bau- u. Kunstdenkm. Thüringens I 58; Gottschalk, Burgen I 125. Kunoberg = Deuerburg. Kunstciu. Ger. R. auf e. Felsen im gln. Ort, Mittelfranken. [War herzogl. Neuburgischer Amtssitz.] Kugler, Altmülalp 144. Kunzeuburg = Gonzenberg. Kiinzwarte. R. bei Kuschwarda 25 km nö. Stat. Freyung (Passau-F.), bayerisch-böhmische Grenze. Nur 3 stock, gr. Wohnth., schwer zu- gänglich. [Gesch. unbek.] Heber, Böhmens Bgen. II 235 m. Ans. Kybnrg (Kiburg). Wohlerh. Bg. 6 km so. Winterthur, Kant. Zürich, über der Töss. Der gln. Ort, ehemalige Vorbgen m. doppeltem Halsgr. auf d. Bergseite. Dahinter d. Hauptbg. m. Gr. u. 3 m starker Mauer. 4 eck Bchft, 28 m hoch, 7,5 m stark. Daran gebaut d. „Grafenhaus*. Ausserdem d. „Ritter haus * m. meterdicken Zwischenmauern. Renov. Kap. 12. Jhdts bezw. 14. Jhdts. m. alten Wandgemälden, zeitweise die Reichskleinodien bergend. Mauerthürme. Hölzerne Gänge an den Ringmauern. — Nur zumeist d. Mauerwerk u. theils die Fenster alt, das Uebrige 1526 bis 1816 wesentl. modernisirt. Tbl. 1 S. 13, 163 Anm. 1, 259. [1027 gen., 1079 zerst , seit 1264 habsburgisch, 1424 bis 1831 Zürcherischer Amtssitz, dann verkauft; E. Bodmer.] Krieg v. H. Militärarch. S. 98 u. 288; Anz. f. Schweiz. Alterthk. 1875, 590; Mitth. d. antiqu. Ges. in Zürich Bd. XVI u. XXIII m. Abb. u. Grdr. 2. Spärl. R. auf d. Kybfelsen 27t St. v. Freiburg, Schwarz- wald. Gesch. unbek. Kyffhausen (Der Kyffhäuser). Sehr umfang!., wenig erhalt. R. auf isol. Bergrücken 8 km s. Stat. Rossla (Nordhausen-Halle). Verfallene Ringm. Am w. Ende der Oberbg. u. v. dieser durch e. 20' br. Graben getrennt d. r. Bchft. (noch 20 m hoch, 10 m Durchm. u. 3,5 m Mauerdirke). Thl. 1 S 17 Anm. 2, 146, 214, 236 Anm. 1, 283. Tiefer Graben scheidet davon d. weite üoterh?. m. mancherlei wenig erhalt Mauerresten u. R der 1433 wesentl. erneuerten Kap.. Störende Steinbrüche. Neubau e. Kaiser Wilhelm-Denk- mals. [1116 erb, 1155 v. Barbarossa erneuert, seit 1378 Graf Schwarzburg, seit Anf. 15. Jhdk zerfallen.] K. Meyer, Kyffhausen. 3. Aufl. 1X77: Bau- u. Kunstd. Thüringens. H. 5 m. Abb. u Grdr. Kynast. Bed. R. hoch über Herm- frit m. neuer Treppe, 3 Brunnen [Angebt 184 v. Hzg. v. Schweidnitz erb.; Seit 1360 Grtf Schaffgotsch. Nie erobert. 1675 durch Bliti *d- geäschert. Sage v. d. stolzen Kunigunde.] tofc- schalk, Bgen. I, 53; Müller, Bgvesten 1837, 4*>; Kunstdenkm. Schlesiens III, 452. Kynsberg (bürg) = Kinsberg. Kyrburg = Kirburg. Las. St. an d. Thaya, Niederöstr. Bahr, knotenp. Umfangl. Bgr. m. gezinnter Ringm. Mächtiger Bchft. v. rundem gegen das Innere ab- geplattetem Grdr. m. 2 Wehrgangen auf Absati u. Krag.-teinen. [Vormals wichtige GrenzfeM* gegen Mähren.] Anss. in Oestr. in W. a. B- Bd. 4, S. 153 u. Mitth. d. Centralcomm. 1*C S. 161, 1888 S. 50. Laaber. A. Schi., gln. Fl. an d. schwana L. (Stat. Nürnberg-Regensbg.) [18. Jhdt. eipw Adel, seit 1463 hzl. bayerisch.] Stumpf, Bayern 472. Lage. R., gln. Stat. (Herford-Detmold). Lippe. Lagow. St. 22 km nw. Schwiebus (Pmv Brandenbg.). Bg. Doppelte Ringm. u. 33 m b. Bchft., unten 4 eck., oben rund. [1258 gen. 1347-1810 Johanniterkomthurei . 30 j. Kr. fast zerst, 18. Jhdt. neu ausgeb.; Graf Wrscboweti. Bergau, Inventar, Berlin 1885 S. 475. wo Abb. Labneek. Restaur. Bg. auf hohem üfr über Oberlahnstein, Mündg. der Lahn in d. Rhein. Hohe Ringm., auf d. südl. Angriffes, m. 2 r. Eck- then. u. in d. Mitte dem 5 eck. etwas vor- geschobenen Bchft.. Dieser m. 4 ehem. gt« Geschossen, Mtr. u. Kamin. Zwm. m. 4 halhr Then., Kap. geschmacklos erneuert. ThL 1 S.iU Anm. 2, 557. [1224 gen., churmainz. Feste in. starker Bgmannschaft. Kap. 1332 gen. Zw du 737 1470. wahrscheinl. 1688 v. d. Frz. zerst., 1860 neu ausgeb.; Graf v. Kleist-Tychow.j Nass. An- n.ilen 1; Baudenkra. im Rbz. Wiesbaden 271. Labnbmrg. Unbed. R. auf bew. Hügel, gln. I>f. *\ Kaltem am Etschtbal (s. Bozen). Rest e. leck. Brhft*. [13. Jhdt. eigner Adel, 14. Jhdt. z.-iM.l Staffier, Tirol II, 830. Lalaber* . A. Schi. unw. Gabel (Zittau-Prag) Böhmen, m. Bchft. [Berka v. Duba ; Graf Glam G.dlas.) Mitth. d. Centralcomm. 1888, 76. Lambreehtsburg = Lamprechtsbg. Lamltzbarg. R. bei Fl. WallenfeLs, nö. Stat. Kronach, (Lichtenfels - Probstzella) Oberfranken. I.YkJ zerst.] LaaipeL R. am Rheinufer zw. Bonn u. Köln bei Lülsdorf. Lanpreebtoborg. Gr. Halbr. 7 km so. Stat. Hruneck (Franzensfeste-Lienz) über der Rienz- -ihiuchL 4eck. Bchft. [1100 an Brixen gekom- men. 1330 u. nach 1560 erneuert. Jetzt v. Bauern Uw.l Staffier, Tirol II 198. Lamztarg. R. bei FL Wallenfels an d. K.xlarh, 3 St. nö. Stat. Kronach (Lichtenfels-Probst- Zflla«. [v. Wallenfels, im Albrecht. Kriege zerst.] Ki -en mann, Top. Lex. v. Bayern (WallenfeLs). Laaaborg = Leonburg. Laadeek. Umfängl. R. oberhalb Klingen- minister, (Rohrbach-Kl.) Rheinpfalz. Schöner Ou.bau. 4eck. Bchft. 9,6 zu 11,2 m stark m. i Hinhängen in d. 2,5 m dicken Wehrm. Ringsum Zur., auf d. Bergseite doppelt, m. innen offenen Then.. Brückenpfeiler. Thl. 1 S. 347, 453, 52*. Angebl. schon 620 v. König Dagobert bew. K«-i< lisburg, kam Anf. 13. Jhdts. an die Leinio- jmi, dann an die Ochsenstein u. Zwei brücken, z'iletzt an Kurpfalz. 1688 zerst.] Baudenkm. d. I'f.ilz I 109 m. Grdr. u. Anss. ; Naher, Bgen. d. Itheiopfalz desgl.; v. Essenwein, Kriegsbauk. 2. H. hei Scbenklengsfeld, so. Lengsfeld, Kurhessen. &. Gr. a. Schi, zumeist wohlerh., gln. Stat der Arlliergbahn. Schöne gew. Vorhalle. [War stets landesifürstL, geh. jetzt den Gemeinden d. Ge- ri\ Stat. Thal Pip«r, Burgcnknntl«. massing (Roth - Greding) Mittelfranken. [1169 eigner Adel. Bis 1268 herzogl. Schwäbisch. Seit 1322 Burggr. v. Nürnberg. 1459 v. Hz. Ludw. v. Bayern zerst.] Kugler, AltmüJalpS.210; Stumpf, Bayern 719. Landetwart. Hochgel. umfang]. R. bei Stat. Brüx (Aussig - Komotau) Böhmen. Bis 15' h. u. bis 10* dickes Mwerk. Rundth. m. kaum 8' 1. W. Theils dopp. Ringgr. [Vor 1100 als Grenzbg. erb.] Mitth. d. Centralcomm. XIX m. Grdr. LandfHed s. Hummel. Landsberg. Schöne R. s. am Ottilienberge, 1 St. nw. Stat. Barr (Molsheim-Schlettstadt) Was- gau. Thl. 1 S. 85 Anm. 2, 138, 158, 163 Anm. 1, 186, 189, 203, 276, 362, 481, 499, 558, 604 f. Die Ringm. der weiten spateren Vorbg. 1780 abgebr., v. den inneren Geb. nur e. Wand des Palas erh. [1200 erh., eigner Adel bis 1820; seitdem v. Türckheim.) Kunst u. Altertb. in Elsasslothr. I 130; Näher, Bgen. in Elsasslothr. m. Grdr. u. Anss.; Salvisberg, Kriegsarchit. m. Grdr. 2. R. auf isol. Kegel, gln. Stat. (Halle- Bitterfeld). Fast nur e. zierl. Doppelkap. 12. Jhdts., 1857 whgesU erh. [Bis 1815 Markgr. v. Meiosen; dann Staatseigen th.] Lotz, Kunsttop. 1; Stapel, Bgen. 55; Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, 16, 121. 8* (Moschel-L.) Umfängl. sehr zerst. R. bei Obermoschel, 5 km nw. Stat. Alsenz (Hoch- speyer-Münster.) Mehrere Thore, Reste d. 4eck. Bchfts., runder u. halbr. The. u. e. Schildmauer. Theils Buckelqu. Thl: 1 S. 539. [1130 an Graf Veldenz vererbt, seit 1444 Herzoge v. Zwei- brücken u. bis zuletzt viel v. denselben bew., nach 1444 u. 1655 Neu-, bezw. Whstellungsbauten, 1635 u. bes. 1693 v. d. Franz. zerst. Privat bes.] Baudenkm. d. Pfalz II 96 m. Grdr. u. Anss.; Näher, Bgen. d. Rheinpfalz desgl. ; Gute alte Ans. bei Merian. 4. R., gln. Df. bei Liebenthal, Kr. Pardubitz. Böhmen. 5. (Deutsch-L.) Gr. a. Schi, bei gln. Stat. (Graz- Wies) in schöner Lag«. R. Th., 4 eck. 7 stock. Wohnth. 15. Jhdts. u. Wohn- bau 17. Jhdt*. Der ältere Theil wird abgebr. [Hochstift Salzburg. 1476 vergebens v. d. Un- garn Magert; Fürst Liechtenstein.] Hormayr Bgvesten V; Top. Lex. v. Steiermark; Mitth. d. Gentralcomm. 1878 Gl, 1885 m. Anss. 6. Bg. auf bew. Bergrücken 2 St. nö. Düsseldorf. 4eck. Bchft. m. Trth. an der Ecke, 4eckige F. in jedem Stock w. u. oben Bogenfries. Ringm. hat Wehr- gang m. Scharten in d. Mauerdicke. 2 Geh. v. 1665. [1291 v. dem Berge, Burgmannen der v. Landsberg ; Frh. v. Landsherg-Vchlen.] Kunstd. d. Rheiiiprov. III 1, 149 m. Anss. u Grdr. Laadsbanr. Ger. R. \ St. n. Stat. Allen- dorf ( Frank furt-Gnttingen) auf bew. Basaltkegel. [1314 v. d<*n Grafen v. Zicgenhain erb., 144)4 47 738 erobert, seit d. 16. Jhdt. zerf.] Baudenkm. im Rbz. Cassel S. 1; Landau, Zeitschr. d. Hess. Ver- eins VIII 395 ff. Landschaden. 4 Bgreste auf e. Bergrucken bei Stat. Neckarsteinach (Heidelberg-Heilbronn \ Die Vorderburg. Wenig mehr erhalt, als ein 4eck. Bchft., neben welchem neueres Geb. Schon im 15. Jhdt. baufällig. Die Mittelburg im mo- dernen Burgenstil umgeb. Die Hinterburg. Hübsche nicht umfangl. R. m. Zwinger u. 4eck. Bchft. Schadeck Thl. 1 S. 289, 305, 646. [Die v. Stei- nach, später Landschaden v. St., 1142 gen., 1653 ausgest.. Unter ihnen d. Minnesänger Bligger v. St. Dann v. Metternich, jetzt Frh. v. Dorth. Nur Schadeck Staatseigenth.] Windhaus, Odenwald- ftihrer; Schulte v. Brühl, Deutsche Schlösser u Bgen. V. Landsee« Grossart. R., gln. Df. 6 km ö. Stat. Aspang (Wienerneustadt-A.), Niederöstr.. 4 eck. Qubchf t. m. spb. Fenstern u. Gew. u. Kap. im 2. Stockwerk. Umgänge auf Kragsteinen. [Gegen 1800 verbr.] Lotz, Kunsttop. II. Landshut s. Trausnitz. 2. R. auf e. Fels- kuppe über Stat. Bernkastei (Wengerohr-B.) an d. Mosel. Einf. Bau beschränkten Umfangs. R. Bchft., Zwm. m. halbr. Eckthen. Thl. 1 S 81. [Um 1036 vom Probst v. St. Paulin erb., nach 1277 als bischöfl. Trierscher Besitz ausgeb , auch mehrfach v. d. Kurfürsten bewohnt. 1692 verbr., 1839 von der Stadt Friedr. Wilh. IV. geschenkt] Abb. bei Merian ; v. Stramberg, Moselthal, 1837, 265 ff ; Fischer, Schloss Burg m. Grdr. u. reconstr. Ans. Landskron. R. der a. Herzogsbg. auf e. Felsenhügel n.Stat.Bruck (Wien-Graz). Nur ansehnl. H mauern u. Thorth. [15. Jhdt. vom Kaiser der Stadt Brück verliehen, seit Brand v. 1792 verf.,- Ritter v. Fridau.] Top Lex. v. Steiermark. 2. */4 St. nö. Villach, Kärnten. Grossart , wohl- erhalt. R. eines festen Schlosses auf bew. Berge. Grösstentheils nachmittelalterlich. Thl. 1 S. 255, 536 [Graf Khevenhüller, jetzt Dr. v. Veit.] 3. Ger. R. einer umfangl. Bg. auf hohem Basalt- kegel 6 km ö. Ahrweiler. Ringmreste u. form- lose Trümmer. Unbed. Kap. v. 1794 an Stelle älterer „Fünfjungfrauenkapelle" (Sage). [1205 v. König Philipp erb., 1677 u. vollends 1682 zerst.; Gräfin Kielmannsegge.] Stolberg, Mscpt. ; Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Coblenz S. 65; Rhein. Antiquarius 3, 9, 412 f., 436. 4. Schöne R. an d. elsäss.-schweiz. Grenze unw. Kl. Mariastein. Thl. 1 S. 9, 204, 281, 320. 4eck. Bchft , r. u. halbr. The., dicke Ringm., spätgoth. Thüren u. Fenster, einzelne Gew. zieml. erh., Kanonen- scharten, spätere Bastionen. Einf Mauerw. [Reichsbg, bis 15. Jhdt. v. Mönch Lehnsträger, später Markgr. v. Baden. Ende 17. Jhdts. v. d. Franz. gespr.; Frh.v.Reinach ] Näher, Bgen. in Elsis- lothr. m. Grdr. u. Ans.; Kunst u. Alterth. in El sasslothr. II. 5. Einf. R. über Stat Oppeuhein (Mainz-Ludwigshafen) am Rhein IReichsvev-. 11. Jhdl erb., nach Zerstg. 1257 u. 1272 whjrtM.. Anf. 15. JhdU?. verstärkt, 1689 zerst] 6. R in Prov. Pommern. Thl. 1 S. 636. Landstein. R., gln. Df. bei Altstadt Kr Buthveis, Böhmen Landstnlil (Nanstein, Nanstall. jetzt ,iu.-I Sickingen). R. über gln. Stat. (Kaiserslauterr Neunkirchen). Auf u. um e. theils ausgehaiMirt Sand stein klotz. Dicke Wehrm. u. R. d. £♦;_ Treppenthe., Palas abgebr., auf d. Bergseite Ja.- Erdgeschoss e. ca. 30 m starken BatlerkU. eckige Bastionen u. Kanonenscharten areh mf d. Thalseite u. in den zum Ort hinahpfctwri**& Mauern. Thl. 1 S. 190, 368, 369, 3S0. 4». ••?♦. 580 [12. Jhdt. v. Kaiser Friedr. I. erb. KeiiV bg.. Im 15. Jhdt. die Sickingen alle Ganerb-; tiieile erworben. 1523 erob , wobei Franz \ > den Tod fand. Neu befestigt u. 1689 v d. Franz zerst ; v. Stumm - Neunkirchen. UeliennA^i^ planirt.] Näher, Bgen. d. Rheinpf. m. Grdr u Ans. Langeck = Wangen. Lan genargen. DampfschifTstat. am B*»kn- sce. Ger. R. einer 1332 v. Graf v. Montfort wl» Bg. (Denkm. d. Alterths. in Wtbg ) Langenau. Wasserbg. im Lahnthal. *: >' w. Stat. Obernhof (Wetzlar -Coblenz). Thl. I S. 236, 242, 257, 297. 562. 568. [Ganerben ha* der 1247 gen., 1613 ausgest. gln Farn , 135K «"■ obert; Gräfin Kielmannsegge zu Nassau. IVh* hof.] Rhein. Antiqu 2, 3, 245; Vogel, Beschreite v. Nassau. 666. Langenfels. Unbed. R. w. R. Falkenstein 7 hoch auf r. Donauufer. Langenstein. A. Schi. 4 km ö Aach. St*. Engen, auf nicht h. Felsen. 4 eck. Bchft. aogeU 11. Jhdts. aus Findlingsblöcken ra. neuerem Ab- satz. Die unteren Räume der anstoßenden mei-l neueren Wohgeb. gew. u. theils ausgehaiMi. Thl. 1 S. 241 Anm. 2, 484. [Minnesänger Hu; v L., nach erloschenem Geschlecht viel ße^iti Wechsel ; Graf Douglas.] Kunstd. Badens I 3M l! 2. Ger. R. bei Bräunungen, Kr. Villingen. Nur Threst. Wohl seit 14. Jhdt. zerf. Ebd. II v 3. s. Hirschstein 2. Laubeck. Spärl. R. eines bischöfl. Stra»- burgischen Schi, im Walde über gln Df. 4' « k« ö. Sulzbach. Wasgau. Kunst u. Alterth in Efca*- lothr. II, 404. Laubegg. R. aber dem SimmenfaU bei Zwvi- simmen. Berner Oberland. (Einst berörfitK*« Raubburg. 739 Laabenburg s. Bauhlaubenberg. Laabeuber*-8te1n. Verfall R. 2 km n. Stat. Ii ihenstadt (München-Lindau). Thor, Ringm. u lUirme. [ 13. Jhdt. v. L., seit 1559 unbew.] Bau- mi.ii. Allgäu I 166 m. Ans.; Allgäuer Geschichts- (r* umi 18M* m. Ans. u. Grdr. Lauteberg. R. auf gln. hew. Berg hei Stat. N-rni (Luzern-Lenzburg). Gesch. unbek. LauehHMen ~ Brandenburg 2. Laudeek. R. schön gelegen bei Ladis Ober PiüIz. OI>erinnthal. 4eck.hewohnb. Bchtl. (Grafen \. Tiiol, dann eigner Adel. Graf Spaur.) Staff- »r. Tirol 1 ^13. Laudenbach. R., gln. Ort am 1. Mainufer /*. Stat. Karstadt u. Retzbach (Würzburg-Ge- innden). Nur die Reste von 2 viereck. Then. :n. Buckelqu. an d. Ecken. fVoit v. Rineck, \og. .Mantel"). ..Neuer Hur in. Wendeltr. v. 1568. [1037 gln Grälen. ~!t t361 Wtbg.) Kunst- u Alterthil. in Wtbg. I x» in. Ans. Laukuburg s. La ux bürg. Lauren. Einf. Burg auf Meilern FeU bei : i St am Kiiiflu^^ der SeiM» in die Sänne, « nt. Bern. Laurenburr. R. über gln. Si.it. iGn- - 1- C|>|,.nZl an d Laiin. Tbl. 1 S. 211. Der •'»♦«k Brlifl. wird oben. th ausgekragt. rund m. Eckthchen. Ausserdem umfängt, nied- rige Trümmer. Tbl. 1 S. 207, Sil. [1093 gen., Nass. Stamm bg., 1643 schon verf; Ghzg. v. Oldenburg.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 277. Lauseek. Tnbed. R. auf steilem Ufer der Maisch unw. Gureuitz zw. Kaplitz u Unterhaid (Budweis-Linz) [Gesch. unbek.] Heber, Böhmens Bgen. II 227 m. Ans. Lauterburg. Bed. Schlr., gln. Df. unw. Stat. Mögglingen (Stuttgart - Aalen). 4 eck. Eckthe., ! 2 Thorgeb., 3 stock. Geb. [Graf Oettingen, seit j 1413 v. Wollwarth, 1594 erneuert, nach 1732 verbr.] Gottschalk, Bgen. VII. Lauterstein. R. bei Lautern, am Lauter- thal , Wtbg. 2. Schlr. Kreisdir. Zwickau. Sachsen. Lauxburg (Luckenmuhl). Sehr kl. R. auf niedrigem Felsrücken im Wisperthal bei d. Lau- kenmühle. Noch 2 Seiten e. 4 eck. Thurmes u. Reste spaterer Mauern. [1424 vom Erstift Mainz dem Cuno v. Scharfenstein u. Adam v. Allendorf eingeräumt. 1572 schon verfallen ] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 279. LavaoU Wohlerh. R. hei Stat. Friesach (Bruck-Villach) etwas tiefer gelegene u. wohl später angelegte Vorbg. v. Petersterg. Mehrere Geh , e. 4 eck. u. e. halbr. Th.. v. Essenwein in Mitth. d. Gentralcomm. VIII m. Grdr. u. Ans. Lebenberg. Gr. a. Schi, auf r. Etschufer ggüher Meran. 4 eck. Bchft. m. angeb. späterem I'alas. Kap. [Eigner, 1426 ausgest. Adel, dann bis 1813 Graf Fuchs, 1835whgest ; Kirchlechner.] Staffier, Tirol II, 767; Giemen, Tyroler Bgen. 1891, 84. Lebenban. 2 a. Schlosser, gln. Df. 2 M. n. Stat. Münnerstadt enhausen-Schweiiifurt). 1 1500 u. 1505 erob , im Bauemkr. sehr beschädigt.] Lotz, Kunsttnp. II. Leehsgemflnd (Oedcnburg). Ger. R., gln Df. o. Donauwörth ggüb der Lechnumdg in d Donau. [Schon 124S zerst., dann Steinbruch.) Grueher, Kaiserbg. zu Eger 1861, 16: Stumpf, Bavern 1001. Lehenssehlooi s. Koeheudorf. Lehesten« Rest einer Wbg. 6 km n. Jena. St. irker r. Bchft. m. Grat gew. filier d. Verlies?* u. 4 BalkeiigeM'hu>M*n in. rechteck. Fenstern. die beiden unteren 111. Kamin •,1551*1. [13. Jhdt. eigner Allel, 1502 1*N DeuNchordeii, >eit 1815 S.- Weimar.) Bau- u. Kuiwtd. Thüringen.*. I, 166 m. Ans. Lehnhanft, = M*bloHh iLiilm . Wenig erhalt. R. bei Lahn am Bober 2 M. nw. Stat. Hirsch- berg. H. r. Behn. |1150 gen.. 13. Jhdt. Resi- denz d. -ehle-. llzgs.. 1616 Zer*t.j Kilie02. 17* 740 Lelehtenburg. R. auf bew. Hügel s. R. Laimburg. Ausgebranntes Mviereck. [Nach Zerst. im 14. Jhdt. wieder erb., v. Rottenburg, seit 1540 Khuen v. Auer.] Staffier, Tirol II, 831. Leienfels s. Leyenfels. Leimberg. R. bei Gosbach 15 km sw. Stat. Geislingen (Ulm-Stuttgart). [12. Jhdt. bis 1489 gln. Adel, kam 1533 zerfallen an Wtbg.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 680. Leinburg (Lune-, Lünebg.). Spärl. R. bei Klein-Gartach, Obera. Brackenheim, Wtbg. [13. Jhdt. gln. Adel, wohl im 15. Jhdt. zerf.] Leineck. Ger. R. am Leinbach über d. Leineckmühle ünw. Welzheim (nö. Stat. Schorn- dorf, Aalen-Stuttgart). Alt-Leiningen. Gr. R , gln. Df. 9 km sw. Stat. Grünstadt (Neustadt-Monsheim), Ostrand des Hardtgeb.. Weite leere Vorbg., br. Graben u. da- hinter 3 eck. Hptbg., deren beide äussere Lang- seiten v. 3—4 stock. Schlossgeb. 16. u. 17. Jhdts. m. vormals 365 Fenstern gebildet werden. Nur die sw. Ecke, theils m. Buckelqu. älter. [Nach 1100 erb., im Bauernkr. zerst., whgest, 1690 v. d. Frz. zerst., später Steinbruch; bis jetzt Graf L.l Baudenkm. d. Pfalz I m. Grdr. u. Ans.. Näher, Bgen. d. Rheinpfalz desgl. Neu-Lelnlngen. Gr. R. 3 km sw. Stat. Grün- stadt (Neustadt-Monsheim). Thl. 1 S. 20 Anm. 2, 25 u. Anm. 3, 157, 223, 360, 620 f. Baudenkm. d. Pfalz I m. Grdr. u. Ans.; Näher, Bgen. d. Rheinpf. desgl.; Mitth. d. hist. Vereins d. Pfalz 1882. Leinroden. Df. 7« M. so. Abtsgemünd 10 km w. Stat. Wasseralfingen (Aalen-Crailsheim) Wtbg.. Bew. 4 eck. Schlossth., 70' hoch. [; Frh. v. Wöll- warth.] Lelpe s. Ober-Leipe. Leiphelm. A. Schi, auf e. Berge, gln. Stat. (Augsburg-Ulm) an d. Donau. Wohngeb. m. Then. u. Erkern, Ringm. m. Then. [1126 de Liphain, seit 1453 Stadt Ulm.] Bavaria II 2, 1007. Lemberg (— bürg). Ger., theils ausgeh. R.f gln. Df. zw. Dahn u. Pirmasenz, Rheinpfalz. [Eigne zu Bitsch, seit 1297 Zweibrücken gehörige Grafschaft, dann Hanau etc., 1689 v. d. Franz. zerst. , dann Steinbruch.] Stumpf , Bayern 411; Baudenkm. d. Pfalz I. 2. A. maier. Schi, auf e. Felsen bei Neuhaus, 2 M. nw. Stat. Gilli. A. r. Bchft. [1173 v. Sonne. 1468 Neubau; Dr. Langer] Top. Lex. v. Steiermark. Alt-Lengbach. R. im Walde unw. Stat. Neu- Lengbach (Wien-Set. Polten). • (Landesfürstlich Eigner Adel 1120 bis Ende 14. Jhdts] Im 16. Jhdt. wurde d. wohlerh. Schi. Neii-Leiigbneli bezogen, jetzt Fürst Liechtenstein geh.. Lengenfeld. Unbed. R. auf e. Vorsprun? des r. Uferfelsens der Donau gegenüber Lauter, brunn (sw. Stat. Hausen, Sigmaringen-Tuttlinsöi Gesch. unbek. Lenzburg« Umfängl. erh. Bg. über jrtn. Bahnknotenp Neuere Befestiggs- u. Wohnbaoteo Renaissancethore. Thl. 1 S. 530, 547 Anm 2 [Gln. Grafen, dann Habsburg, seit 1415 Canr. Bern. ; Frau Dr. Wedekind. Verkäüfl.] Lenzen. Stat. (Wittenberge-Bachholz Pn*. Brandenbg., m. Bg. auf e. Hügel an der Lftcknitz. Modernisirter r. Bchft. erh., anderes a, Gemäuer m neueren Geb. [1412 zerf.] Bergau, Inventar 1**" S. 489. Leoubaeh. A. Schi., gln. Fl. bei SUt W«« (Linz-Salzburg). Leonburg (Lanaburg). Gr. Halbr. *. snw R. Brandis h. gelegen. Die Vorbg. darch h. liegenden Bchft. (verschobenes Quadrat ge- schützt, zweiter 4 eck. Bchft. ggüb. dem Pala* ir d. Hptbg. [11. Jhdt. bis jetzt Graf Brandis * e. Baumann bew.] StafTler, Tirol II 758; Clemt* Tyroler Bgen. 1894, 72 m. Grd. Leoneck R. unw. Gross -Schönach n Pfullendorf u. Ueberlingen. Südbaden. |1273 Johanniterhaus.] Ghzth. Baden S. 835. Leonfels (Leof). Schöne roman -p»*Jl Halbr. an d. Jagst. 12 km w. Stat. Wallhaifccn (Mergentheim-Crailsheim). 2 Geb. m. gekupp. Spitzbfenstern u. Holzdecken. In der tiefen* kl. Vorbg. goth. Kap. [1303 als Lewenfeb Wiiri- bger Lehen, seit 1593 Hohenlohe.] Kgr. Wlic III 5 S. 501 ; Stolberg, Mscrpt. ; Schönhuth, Wlltf Bgen. Leonrod. R., gln. Df. bei Dietenhofen a d. Bibert, ca 4 St. w. Nürnberg. [Gln. Graf«. Leonroth. Gr.R. auf bew. Felsen am IhV- nitzgraben 2 St. nw. Stat. Krottendorf ^na- Köflachj, Steiermark. Ausgeh. Cisteme. Rerfcv Ringm., Then. u. Gebäuden. [Vormals Bireo- egg. Krems etc., 17. Jhdt. zerf.; ein Baue'. Top. Lex. v. Steiermark. (Vgl. Waldschloso Leonsberg. Maler. R. an d. fear bei ^iat Pilsting (Landshut-Deggendorf). [Gln. Grai«i 1315 ausgest, dann Grafen Hals. 1648 zerst ., Bavaria I 2 S. 1134. Leonstein. R., gln. Df., Traunkr. auf J Heuberge über neuem Schi. Thl. 1 S. I2"> [1389 als Sitz der v. Rohr zerst] Hoimiyr Burgvesten I 154. 2. Gr.R. bei Stat. Partechat b (Villach-Klagenfurt). Thl. 1 S. 213 Anm. 1. K .V 103, 230, 565. Leubn = Wendisch-Leuba. Lenehtenberg. Umfängl. a. Schi.. Halbr. gln. Fl. an der Luhe, 1 M. sw. Stat. Voltfo- strauss (Neustadt-V.), Oberpialz. 4 eck. Tb<», '• Batterieth., Ringm. m. r. Then. Kap. v. 14M' 741 Im, II 18 gln., 1646 auslest Landgrafen. 1634- v. «I. Schweden zerst] Vhdl. d. bist. Vereins •I ot>erpfalz III; Stumpf, Bayern 529 m. Ans. ± 2 km o. Stai. Kahla (Jena-Rudolstadt) Bg. m. ~p aus den letzten beiden Jhdten.. Till. 1 <. 27«i [1250— 1333 Wohnsitz der v. Lobda- tury. 1392 theils zerst., seit 1445 Landgrafen v. Thiiriiigra. 1451 erob., 1720-1871 Straf- u. Irr» nanstalt, dann mehrfach whgest ] Bau- u. Ktin^tilenkm. Thüringens Hl 164 IT. mit Ans. Leaeaberg (Löwenl>erg). Bg. am Rhein liei 's l.tniis iChur- Andermatt). (Seit 1592 v. Moni, -♦•it 1*68 bischöfl. Waisen- u. Krankenhaus] Leak* Romaut. R. ül>er Stat. Leuk-Susten .tu der Mündg. des Dalathales in d. Rhonethal. **• hweiz. Leastadt. Wbg. unw. der Nidder 12 km :m. Iffidingen. Nur 3 stock. Wohngeh. um 1400 i. I Flügel u Treppenth. [Vm 1401 Woltskehlen .-t Ketzlierg. seit Anf. IS Jhdts. Isenburg.] Kunst- tMikrn irn Ghzth. Hessen. Kr. Bndingen S. 187 in. linlr. u. Ans. Leweastela (Lebenst). R. bei Nieder- t'i.i-ihel 3 km w. Stat. Alsenz (Münster-Langen- •■■'.l'. Nur Stumpf d. Bchfts. u. 2 Seiten d. ::-t.vk. Palas. Einf. Bau. |I227 eigner Adel, Im»s ausgest] Bauilenkm. d. Pfalz II m. Grdr. Aru*. Leyeafels. R. auf h. Felsen 3 km nw. UtijM, Idstein, Fränkisch - Nil rnberger Schweiz. /Mitigenn. u. r. Thürme, Einfaches, wenig erh. MH<»rk. Noch nicht lange R. |Bisth Bamlwrg. In Haiiernkr. zerst. | Stolberg, Mscrpt. Lieb. A.Schi.. gln. Stat. (Giessen-Gelnhauseti). !■ *»r~t zu Solms-Lich.j Lichtet Ger. R.. gln. Df. im M finster thäl- ■ l.»*ii . einem Ausläufer d. Taubergmndes , no. | U •!./.. Nur nurh Ringm Thl. 1 S. 539. (Seit ' !!«■ H.] Lfehtcaaa. R. bei Mindelzell an der Mindel, 1 >t. v. I'rsberg, *w. Augsburg. Lichtenberg. R.t gln FI. bei Stat. Lands- Nr/ am Lech (Aiursburg-Schongau1. (1582 erb., •iihri laiidesfürstl. Jagerge d. Stei- nernen Meeres, I St nw. Stat Saalfelden (Gisela- hahn), Salzburg. Graben, zwingerart Vorbg. m. r. Bastion, abgestumpfter 4 eck. Bchft. in e. Ecke des Bghofes, h. Palas. [16. Jhdt. v. d. Bauern zer. Reutlingen, Rauhe Alp. 1842 auf Grund älter»; Bg ganz neugeb.) 5. R. bei Stat. PommetfiniÄi (Nürnberg-Schwandorf). Auf h. KalksteinsrhriY Bed aber theils ganz zerf. Gemäuer. HiL I S. 530. [Eigner Adel. Wohl Ende 14. Jblt- zerst . Edle v. Ebner zu Nürnberg. ] Am. 1 Germ. Mus. 1853 Nr. 6; 1854 Nr. 5: Storni . Bayern 735. 6. Ger. R. bei Neidenfels w >:4 Lambrecht (Neustadt- Kaiserslautern». Kur i Mreste aus Buckelqu. [1219 eigner Adel, seh 11 1281 als Raubbg. zerst., 1845 zum Bahnhau weiter abgetr.; Staatseigenth.] Baudenkm in «1 Pfalz II m. Grdr. u. Ans. 7. Ger. R. im X»M- linger Thal, so. Stat. Kirchheim unter Teck. Wtt* 8. Ger. R. zw. Stat. Osterode am Harz a. Fr«*1*- 9. (Gastelcorn). Ger. R bei Leiters s. Botzni am Eingang in das Brantenthal. [Gln. Ed:> 1726 nicht mehr bew.] Staffier, Tirol II »* 10. A. Schi., gln. Df. 10 km nö. Zwickau. Süs- sen An Stelle 1538 verbrannter Bg. «rl». 3 stöckig m. Säulengang. 11. Unbed. R. auf r Felsgrat über Haldenstein (unterhalb ('nun i ausgehauene u. gemauerte Brunnen. [Stamm* •! ! der gln. Fürsten. 1570 schon R.] Jecklin. Hur- gen 1870. Heft 1. Lichte nwald. R 1 M. nö. Donaustaaf an <1 Strasse nach Falkenstein. [Vormals die Cbana- merau u. Zenger. Raubbg] 2. = Oberliechten- wald Lichten werth. Licht wer. Erh. Bg. uq*. Stat. Brixlegg im Innthal. [1267 gen. Um 17t»» zur gegenwärtigen kasernenartig einfachen Gt^Ult umgebaut, seit 1798 Ritter v. Mersi; v. Inam?- Sternegg.| Staffier, Tirol I 775. Lfebegg. Wohlerh. Bg. 1 St. v Aaraa beim Curort Gränichen, Gant. Aargau. [Bis in d. 15. Jhdt eigener Adel. (1840) Dieafach Nach theilweisem Einsturz 1817 whgest] Gtm d. Schweiz XVI 2, 347. 2. (Liebeck). R. b« Stat. Kienberg-Gaming (Nebenbahn v. Pöchlani Niederöstr. [Raubnest, 1349 zerstört] Llebenau. Unbed. R. -bei Steppacii tun*. Stat. Höchstadt), Oberfranken. [Eigner Adel. 1500 zerst.] Stumpf, Bayern 593. 2. Kl. R n- Wbg. (Schwarzenwalde) bei Schwarzwaldau 2 km 743 -. Stat. Witlgendorf (Sorgau-Hirschberg). Or. u. W.ill. Rest d. r. Bchfts. [ 1.555 erobert; v. Por- •■••iu- ' Kunstdenkm. Schlesiens III 390. 4 Liebeneck. Ger. R , Mauertrümmer u. Grä- i t-n, im Walde l»ei Mettendorf, ",* St. sw. Grading, Mitt.lfraiiken. [1439 Marschall v. Eybenekh.) ' kurier, Altmülalp S. 207. 2. Hübsche R. auf U»w. Ilflhe l'a St. v. Wurm, sft. Pforzheim. i »-•!». Wohngeb., unter dem vorderen v. 1585 Ge- \% «'►Um» iThl. 1 S. 550 f.). Der tiefe Halsgr. ver- -< hottet. ;i252 Konstanzer Lehen, ! 6f>|. — 1 8-44) kl«»-tvr St. l'rban , jetzt Pepier aus Zürich. (»»•kt»jionrie.] Pupikofer, Gesch. d. Tburgau 18K4 ' 47 1 : Anz. f. Schweiz. Gesch. II 476 ff.; Wagner, i lV*n. d. Schweiz m. Ans. LI«? benstein (Lewenst.). R. über Born holen .•in Rhein. In d. Mitte auf e. Felskopfe Stumpf ••. Wohnt lies. An d. Südwestecke bewohnb. 7 -!«Vk. Bchfl. m. 3 Kaminen. Daneben kl. !■# at-^ Wohngeb., mehrere Thre>te. Thl. 1 S. 169, •»15. [12*9 Grat Sponheim, um 13141 v. L. u. , *n h«-nk v. L. gleichzeitig. Jetzt v. Preuscben.] r>.md«Mikni. d. Rbz. Wiesbaden; Na>s. Annalen lv»2 in. Grdr. u. Ans. 2. Hübsche R.. gln. I)f. '»♦i Stat. Plane (Erftirt-Hilscheiihausen). leck. Im htl. jGraf V. Kaferhurp; Gothai-ches Staats- • /»tith.i 3L A. Schi, arn r. Ncckarulcr zw. Stat. I*m -u'htint u. LautTen. Von der a. um 12. 4. tAlt-L.) R. Iiei gln. Bad, Thüringen. 3 stock. Palas v. unregelm. Figur., Halsgr., Ringm. [ 1 386 v. Stein, 1567 v. Kurf. v. Sachsen nach 3monatl. Be- lagerg, zerst., dann whgest., 1681 verbr.] 5. R. 1 km s. Liebsdorf (Altkirch, Oheretauw). Thl. 1 S. 79 [1150 gen., seit dem 14. Jhdt. Pfirter Üben. Angebl. auf rom. Grundlage.) Kunst- u. Alterth. in Elsasslothr. II 415; Näher. Burgen in Els.- Lothr. m. (irdr. u. Ans. Liebenwalde. R. bei gln. St. (Rbz. Pots- dam) auf e. Hügel an d. Havel. Wall u. (ir.. An der Brücke starker Rundth. Thl l S. 154 Anm. 2, 515 Anm. 2, 552. | Stets landesfürstl., noch 16. Jhdt. Jagdschi., dann verf.] Fidicin, Territorien d. Mark Brandenbg. 1857 II. LlebenxelL Wohlerh. R. über gln. Stat. der Xagoldbahn. Thl. I S 35, 75, 97, 147, 203, 214, 242, 291, 482, 499, 501. Palas m. zier!, rund- u. spitzb. gekupp. Fenstern. Zwm- [Tm 1200 v. d. Grafen v. Calw erb., seit 1273 mark- gräfl. badisch u. mehrfach Residenz, seit 1603 Wtbg. Staatseigenth.j Krieg v H, Militärarch. 102 m. Grdr.; Näher, Pforzheim desgl. Liebstein. Hübsche R. am r. Miesufer s. unw. Liblin, Kr. Pilsen. .Viereck ig- runder* wohl- erh Bchfl. [1367 gen., 1639 zerst.; Graf Ko- lowrat ] Heber, Böhmens Bgen. II m. Ans. u Grdr. Liechtenstein = Lichtenstein , bes. 2, 3 u. 11. Llenzinger Burg s. Schützingen. Llessem. l:nbed. bew. Whg., gln. Df. nw. Bit- burg (6 km sw. Stat. Erdorf, Eifelbahn». [1353 gen , nach Zerst. durch Kurf. Balduin w. aufgeb. 1525 v. Ersehringen; Landwirth Lichter.] Lljtot. Halbr., gln. Df. bei Stat. Krolten- dorf .Graz-Koflach> auf e. Hügel. [1224 v. Su- gaster; Graf Goess.] Top. Lex. v. Steiermark. Limbach. Df. bei Buch KaiM*r»tuhlgeh . Dort m dl 107s Bert hold l. 744 v. Zähringen im Wahnsinn gestorben u. Hud. v. Habsbg. geboren sein. [1074 gen., in vielfachen Besitzwechsel öfter habsburgisch , seit 1645 v. Kastei.] Ghzth. Baden 885. Lind. R., gln. Df. s. Stat. Neumarkt (Bruck- Villach) hinter neuem Schi. [1140 eigner Adel; Stift St. Lambrecht.] Top. Lex. v. Steiermark. Lindach. „Sehr a." Schi , gln. Df. '/. M. nö. Stat. Schwab. Gmünd (Stuttgart-Aalen). [1841 Immendörfer.] Denkm. d. Alterths. Wtbg. Lindeck. Unbed. R. bei Verpette, 2 M. n. Stat Cilli. [13. Jhdt. eigner Adel; Steinauer.] Top. Lex. v. Steiermark. Lindelbruuner Sehloss. (Lindenbohl, Lin- denbühl). R. unw. Gossersweiler, (1 M. sw. Stat. Annweiler, Landau-Pirmasenz) Pfalz. Auf isol. Felsen wenig Mauerreste. [1268 v. Lindenbohl. später Leiningen u. Bitseh, 1441 v. Bisth. Speier, dann im Bauernkr. u. 30j. Kr. (?) zerst.] Stumpf, Bayern 337. Linden. Unbed. R. bei Teissnach, 2 St. so. Viechtach. Bayer. Wald. Morscher Bchft. [Degen- berg, dann bis Anfang des 19. Jhdts. kurfürstl. Pfleger.] Bavaria I 2 S. 1163. 2. R. bei Unter- essendorf, 1 M. n. Stat. Waldsee (Ueberlingen- Memmingen). Wtbg. Lindenfels. Ansehnl. R., gln St., 2 M. ö. Stat. Heppenheim (Heidelberg-Darmstadt). Oden- wald. [1123 eigner Adel, später Kurpfalz, noch 1779 wohlerh., dann allm. abgetragen.] Lindenschmidt, volksthüml. Name für Löwen- stein 2. Lindhelm. Df. an d. Nidder 11 km w. Büdingen. Spärl. R. einer Wbg. mit 2 neueren Wohngeb. [14. bis in's 17. Jhdt. einer „reichs- freien Ganerbenschaft" geh.] Kunstdenkm im Ghzth. Hessen, Kr. Büdingen 191. Llnn. Marktfl. w. unw. des Rheins. Stat. Neuss-Herdingen, Rheinprov. Grossart. R. mit tiefen Gräben. [; de GreifT.] Lippinken. Ger. R. e. Wasserbg. 18 km so. Kulm. [Deutschordensschi. 1277 gen.] Bau- u. Kunstd. Westpreussens 80. Llsberg. Wohlerh. gr. Bg. am Steigerw., gln. Df. 3 St. w. Bamberg. Vor- u. Hptbg. m. Abschnittgr., r. Bchft. aus unbehauenen Steinen, um 1750 verkürzt. Zweiflügeliger Palas m. Staffel- giebeln u. modernisirtem Saal. [820 gen., später Graf Giech, seit 1595 v. Münster. Das Thorhaus u. die äusseren Ringmauern nach dem Bauernkr. neu aufgeführt] Bavaria III 1 678; Heller, Burg Lisberg 1836 ; Stumpf, Bayern 562 m. Ans. ; Das Kgr. Bayern, 1854, III dgl. 2. s. Lissberg. Ligenburg. Noch (1836) erh. „Burgsitz* der v. Hütten in Sauerz. (unweit d. Steckelburg bei Schlüchtern), Lissberg. R. (110 m lang) auf flacher Ba- saltkuppe an d. Nidder über gln. St. u. Büdingen. Ringm., Reste zweier Wohngeb. u. wohlerh. r. Bchft. (27 m h. 9,5 Durchm. m. vertieftem Ver- liess, gemauertem Dachhelm. u. Tr. in der 3,6 m starken M.) 2 Vorbgen. [1222 Liebesberc Bis 1396 eigner Adel, dann Rodenstein, Ziegenhain, seit 1455 Hessen. Anf. 15. Jhdts. restaur., 17% Vi d Franz. zerst., 1845 abgebr.] Landau. Hrss. Bgen. II; Kunstdenkm. im Hhzth. Hessen Kr. Büdingen 197 ff. mit Ansichten u. Grdr. Lissingen. Df. im Kyllthal. */■ St. sw. «wo!- stein (Stat. Trier-Köln), Eifel. In demselben wrri an einander geb. Bgen. (thurmlose Ansitz?). [; Missenich u. Frhr. v. Landenberg]. Lltitz. R. 1. im Walde über d. Tunnel z». Statt. Pottenstein u. Senftenberg (Prag-Breslau* *d der wilden Adler. Böhmen. Schwer zngän*l, 4eck. Bchft. u. h. Aussenmauern. [Nach Ztr4 1400 v. König Podiebrad whgest] Mitth. d. Gentralcomm. 1870 LXVIII m. Ans. Lltsehau. R. u. 2 Schlösser, gln. St. k: Schrems an d. Thaya. Niederöstr. Llttitz = Lititz. Lobdaberg, Lobeda* R. l>ei Lolieda ö kw v. Jena. Tliüringen. Thl. 1 S. 84, 94, 483, 3». 481, 495, 558, 619. [Eigner, 1494 verarmt ausgM Adel.] Erbkams Zeitschr. f. Bauwesen X m. Anss. Lobenhausen. Ger. R. aui niedrigem Hüjrel im Jagstthale. O.-A. Gerabronn. Theils Buckelqu Reste der Ringm., e. fast regelm. längl. Recht«*, u. Set Johanniskap. [11. Jhdt. gln., 1281 auslest Grafen, dann Hohenlohe, im Bauern- u. 30j. Kr. erob , seitdem zerf. Jetzt Bauern.] Ztscbrfl f. Wtbg. Franken VIII, 110 m. Grdr. Lobenstein. Prächtige Schlossr., gln. Df bei Zwettl am Kampfluss. Niederösterr. 2. R., gln. St. s. Schleiz. Ausser Mauerzügen nur d. 30 in h. dicke Bchft. auf dem Schlossberge inmitten der Stadt. [1318 gen., im 30j. Kr. zerst ] Bau- u. Kunstdenkm. Thüringens XH 113. Loch. R. Thl. 1 S. 576. Lochstädt. Deutschordensbg., gln. Ort an der Bahn Königsberg-Pillau. Goth. 4eck. Ziegelbau m. Eckthen. Saal u. zierl. Kap. 1264? Lo^ Kunsttop. 1 Lockenhaus. Bg. 4 M. sw. Stat. Oedenbur? (Wiener-Neustadt-Fünfkirchen). Kapitelsaal der Templer m. spitzbog. Gew. [12.— 17. Jhdt Hormayr, Archiv f. Gesch. etc. 1824, 6S0. Ltfcknitz. Rest e. Wasserbg., gln. Stat (Pasewalk-Stettin) Pommern. Thl. 1 S. 211. Lttffelstelz. R. bei Dürrmenz gegenüber Stat. Mühlacker (Pforzheim -Maulbr. [v. Dörr- menz, dann Kloster Maulbronn ; Gemeindeeigentli. Denkm. d. Altths. in Wtbg. 745 Mater*, Bgrest 3 km no. Stat. Weilburg G!*^x*it-Gohlenz). 3stock. spätestgoth. Woluigeb. tn< 2 Fhl^ln bestehend m. Gew. im Erdgeschoss u Trthurm. Daneben Best eines r. u. e halbr. Tliurmes. [Nach 1310 v. Graf Nassau-Dillen bg. ;»:: rundet; jetzt Ortsgem. u. Private.] Baudenkm. 'in Rbz. Kassel 300. Ltfwenberg = Leuen berg. Ltfwenhnrg. H auf e. Kuppe des Sieben- .•♦•Mrge* am Hhein. Die oh neb in unbed. Beste |v*l wegen Baufalligkeit grossentheils niederge- ht ('> (1247 gen.. Zumeist Bisth. Köln] LSweneek (Teufelsplan). B. bei Stat. Etterz- h.ni-eii (Begensburg- Nürnberg). Lfiwensteln. B , gln. Steh. 1 M. s. Stat \Winsberg (Heilbronn-Hall). Tbl. 1 S. 211. ßchft. i.-«*h 21 m h-, weite vieleck. Bingm., Best des IM.»*. 2 Thorbogen. Schöner glatter Qubau. >«iJ 1131 Grafen v. L., seit 1441 der jetzt ge- • iMHen L-, 1512 verhr, 1634 zerst.] Kunst- u. \!t*Mtli(lenkm. in Wtbg. I 518 m. Grdr. u. Anss. 2. -I^awenstein, Lindenscbmidt, Linkenschmidt.) • •«t theils ausgeh. B. neben B. Sickingen- UMiitnburg. Tbl. 1 S. 403. [Bis 1283 eigner \«M, 1387 als Baubnest zerst, zuletzt v. Sickin- :<-n Kunst- u. Alterth. in Elsasslothr. I 138. 3. R. hei SchifTelborn auf e. Vorhögel des Keller- j» k, Hessen, Waldecksche Grenze. Bchfl m. •-, m Mdicke it. WendeHr., Bingm., dopp. Gr., 2 Anm 2. 232 (2). 233. 495, 499, 502, 610, fti» f. [Um 1100 z. Schutz von Ma ursin finster errichtet, dann eigner Adel. Bald nach 1150 stark beschädigt u. wbgest , 1397 Gauerhenhg. 1523 von v. Sickingetfs Gegnern - nicht von diesem selbst — zerst 1 Kun«t u. Alterth. in Elsa|ienstein (Kassel-Holzminden). Mehrere Ge- b'uidcreste m Spb. u. spater, ohne Bchfl. fv. d. M.iUhnrvl- Baudenkm im Rbz. Cassel 134; Stol- l^Tjf, Mscrpt. Mamuertshofen« Bew. Hg. bei Hoggwyl, I St. sw. Stat. Arbon (Konstanz - Horschach, <*hweiz. ThI. 1 S. «>8, 155, 414, 516. Ausser •l«*ni Th. kl. neuere Geb. [Abtei St. Gallen. J.-tzt Orlandi.) Krieg v. H. Militärarch. S. 247; vliwah, d. Schweiz in ihren Ritterbgen. II m. Mandarh. R. bei Riedern. 3 km ö. Stat. «;-:«^<<>n (Waldshut - Schaffh.). Reste einfacher I»jt gmauern. [Eigner Adel angebl. 11—15. Jhdt. S»i! 1501 St. Blasien.] Kunstd. d. Ghzth. Baden 111 10 m. Grdr. Maadelbtrg. R. '/t St. so. Pfalzgrafenweiler im Waldachthaie, 2 M. w. Stat. Nagold (Pforz- h-ini-Horb). 100' h. 4eck. Bchft. v. Buckelqu. .;uj. Kr. zerst ; Privatbes.] Denkm. d. Alterths. ■:i Wtl>jr.; Schriften d. Wtbg. Alterth Vereins 2 17. Vaadeneheld. Maler. R. zweier Bg. auf -s-ilen Schieferfelsen im Bett der Lieser, 3 M. ■iw. Stat. Kyllburg (Trier-Koln\ Eifel. Auf der «»iK-rlpg. ieck. Bchft m. Eckthchen , die Unterbg. in mancherlei zerfallenden Bauresten v. armen l> ut.»n bew. [Die Oberbg. Stammbg. der !7!K) i i— p*»--.t spateren (trafen v. M., nach Zerstörg II »»0 v. Erzbisth. Trier w. aufgeb., jetzt (iraltin Pf.ihl. Die Niederbg. blieb Bes. der v. M.J Maaejrg. Ger. R. bei rnterleimbach auf e. ^lN'iigrat des LVtliberges bei Zilricli. teck R-hn |1303 v. Manes>e| Mitth. d. antiqu.Ges. I^»5, 3i3. Maagepan. Maler. R. auf e. Fels^pitze über M*r*d I M. no. Stat. Brieg im oberen Rhont'thal. \**»-l zer*t ] <8ehreekea-)Maaklltz. Ger. IL. gln. Dt. Ihm Fl Weiler. [AU Srt. Gallisches Lehen den v. \\i-:1#t geh) Baumann. Allgau 11 WiS u. 5.*li •ii \ns u. Grdr. Maaaenberg. R auf e Feta-nhiigel mitten . ». Simincuthal unw. ZwrMmmeii, H<*ru<»r Ohrr- ..ii.'l. I Mannsberg. A. Schi, auf h. bew. Felsnase, n A. Stat. Pölling (Friesach- Villach) Kärnten. Star- ker Thorth., gr. h. Geb. 12. od. 13. Jhdts., anderes spater. [Eigner Adel, dann die Pfann- berger, Welzer, Khevenhüller, seit 1628 Domstift Gurk.] Hormayr, Bgvesten IV. Mansfeld. Altes Schi., theils IL, auf stei- lem Berge bei gln. Stat (G Osten -Sänger hausen). Starke umfängliche Festg. m. theils noch h. Mauern, Kasematten u. Gräben. Dreieckig, theils Quaderbau m. hübscher Steinmetz- arbeit Gr. Kap um 1500. [1113 gln. Grafen, seit 1600 Reichsfürsten, 1780 verarmt ausgest . Die Bg. Anf. 16. Jhdts. zur Festg. aosgeb., 1633 whgest, 1674 freiwillig entfestigt, dann verf., 1860 moderner Schlosstiau: Frh. v. d. Reck] Gottschalk, Bgen. II; Stapel, Bgen. 55; Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen 18, 116 m. Grdr. u. Anss. Marbur*. Schi, über gln. Stat. (Frankfurt- Kassel). Nur mehrstockige Wohngeb. 13. -15. Jhdts. ohne Th., bestehend in 3 e schmalen Hof umgebenden Flügeln u. dem abgesondert gegen- ülier stehenden Saalbau Ueber Letzteren s. TW. 1 S. 438, 459, 483 Teber d. Ostende des südl. Flügels die schöne 1288 geweihte Kapelle. Hinter d. Schlosse verf. Reste v. Befestigungs- werken 16. u. 17. Jhdts.. [1113 Thüringen ge- hörig, dann bis ins 16. Jhdt. Residenz der hess. Fürsten. Seit 1866 whgest.) Baudenkm. d. Rbz. Gassei; Schulte v. Brühl , deutsche Schi. Heft 4; v. Dehn-Rotfelser, Kurhess. Baudm. 1862 Lief. 1. Maretsth. Bg. bei (inj Bozen. Pakts u. Hof m. 4 r. Eckthen. 1523-70, alterer 4eck. Bchft (12U) eigner Adel, seit lftii v. Römer.] Omen, Tyroler Bgen. 189t, KW m Ans. Marehegg. A. bew. Schi, gln. Stat. (Wien- Pressburg1, Niederiktr. [Vormals Grenzfote; Fürst Palfly.] Mariastein. A. Schi. l>ei gln. WallfahrU- kirche auf 1. Inmifer ggfib. den Statt. Kirchbiehl u Worgl (Kuktein-Innshrucki. ieck. Bchft. [Ii. Jhdt. v. Freundslterg ; Kircheneigenlh..l StalTler, Tirol I s:i2 Maritnbarg. Deutsctmrdenssehl., gln. Stat. Danzig-König-berg Tbl 1 S li*. :wi. MH, i.Vj, K>3, is» Aniii 3, i<>5, 510, 557, 616. Seit I2H0 als Hauptsitz des Ritterordens aufgeb., Ü57 — 1772 pohii-ch, nach 1*17 u. vollende in letzter Zeit auf preiis*. Staatskosten v. St**inbrecht um- fassend whgest.j 2, s. Abenberg Marien werder. BischoiWhl.. gln Stat. tMa- rienhg-Graudenzi, Preußen Tbl. 1 S. 506 f, 53 i. Hub«* Fen*terblcitdeu. V. ehrg.mg Cm I3i3 eth , «•pati'i* theils ahgehr . IvVi whgeM Amts- grb j 748 Mark. R , gln. Df. s. unw. Stat. Hamm (Dortmund-Bielefeld), Westfalen. [1226 gen., Stamm bg. der Grafen v. d. M.] Markersdorf. R. 3 km ö. Rittersdorf (Strasse v. Kranichfeld nach Rudolstadt), Thüringen. 2. R., gln. Df. bei Stat. Hollabrunn (Wien- Znaim). Marksburg = Marxburg. Manuels (od. Marmorera]. R., gln. Df. an d. Julierstrasse, Graubünden. [1193 gln. Adel. Raubbg.] Marodei. R. Tbl. 1 S. 128, 154 Anm. 2. Marquardstein. A. Schi., gln. Stat. (M.- Uebersee), Oberbayern. [12. Jhdt. v. Hohenstein, dann hzgl. bayerisch ; Baron Tautphöus.] Stumpf, Bayern 188. 2. s. Merkenstein. Marsbaeb. A. Schi., gln. Df. an d. Donau bei Hochkirchen , unterhalb Engelhartszell. Oesterr. Marschlins. A. Schi. 'I* St. ö. Igis s. Stat. Malans (Landquart- Davos), Graubünden. Tbl. 1 S. 567. [1771 Erziehungsanstalt; v. Salis.] Jeck- lin, Bgen. H. 2. Marstetten. Maler, u. bed. R. m. Then. an d. liier bei Aitrach, 8 km sw. Stat. Memmingen (Buchloe-Leutkirch). [Um 1100 gln- Adel, seit 1351 Königsegg, seit 1566 Waldburg, 30j. Kr. zerst.] Kgr. Wtbg. III 5, 730; Baumann, All- gäu I 283 m. Ans. Martfnsbiibel. Unbed. R. e. Jagdschlosses Kaiser Maximilians m. Kirchlein auf e. Hügel unter der Martinswand, ö. Stat. Zirl, Innthal. Staffier, Tirol T 381. Martinsbarer s. Oberlahnstein. Martinslein. Ger. R. auf steilem Fels über gln. Df. an d. Nahe, w. Stat. Monzingen (Kreuz- nach-Saarbrücken). Marwang. „A. verfallenes Schl.tt m. Kap., gln. Df. so. am Chiemsee, 4 km n. Stat. Bergen (München-Traunstein). [Vorm. v Fuchs.] Eisen- manu, Top. Lex. v. Bayern. Marxburg. Wohlerhaltene Bg. auf isol. Felsen bei Stat. Braubach (Oberlahnstein-Rüdes- heim) am Rhein. Roher Schieferbau um e. engen 3eck. Hof, in welchem d. 4eck. Bchft. m. Mtreppe. Auf d. s. Angriffss. unregelm. vieleck. Th. m. der einf. St. Markuskap. (1437) im 2. Stock- werk. An dem ö. Palas ausgekr. Thchen.. Zwm. m. halbr. Eckthchen., südl. Bastionen. Steiler theils Treppenweg zum nö. Thorgeb. Thl. 1 S. 557. [1283 v. den v. Epstein an Graf v. Katzenelnbogen gek., 1643 neue Aussenwerke. Nassauisches Staatsgef., jetzt Preuss. Staatseigenth. u. unbenutzt.] Baudenkm. im Rbz. Gassei 316. . Marzoll. A. Schi., gln. Df. 3 km ö. Stat. Piding (Reichenhall-Freilassing). Gr. Viereck, m. r. Eckthen. [Um 1400 v. Fröschl, jetzt Frh. v. Malsen, der die Wehrgänge u. Dächer abtragen Hess] Stumpf, Bayern 162; Kgr. Bayern III lftl m. Ans. Massenberg. Unbed. R. s. bei SUt. Leohen (Bruck-Judenburg), Steiermark. Nur noch Stütz- mauern u. e. a. Speicher. [1102 Wiegand. li>) landesfürstl., seit 1525 Frh. v. Zoller. 1816 ab- getragen.] Krauss, Eherne Mark 1892 I 335 in. a. Ans. nach Vischer; Top. Lex. v. Steiermark Massfeld. R. neben neuem Schi. w. \m Stat. Knittelfeld (Brück- Villach), Steierm. Matrei. A. Schi. m. Bchft, gln. SUt (innr bruck-Brenner). [12. Jhdt. eigner Adel, &u Trautson; Fürst Auersperg.] Staffier, TwA ! 953. Matsch. R. zweier Bgen. (Ober-M, q Unter-M.) bei gln. Df. im Matscher Thal, i s. ö. Mals (Vintschgau). [Stammsitz der mächtig Vogte v. M. 1165 bis gegen 1500, dann Graf Trapjt Staffler, Tirol I 171. Matzen« Erhalt. Bg. unw. Brixlegg auf e Hügel im Innthal. 4 eck. (angebl. röm.) Bchft von wo maier. Blick in d. tieferen dreiseitig v neueren Wrohngeb. umschlossenen Hof. [Angebl d. römische Masciacum. 1300 v. Freundsben: Nach vielf. Besitzwechsel jetzt Baron Schnorr \ Carolsfeld u., abgesehen v. der zopfig, verun>tal teten, 1176 geweihten Kap., altdeutsch aifc*e stattet.] Staffier, Tirol I 764. Maultaseb (Neuhaus?). R. auf e. Vorstuft des Etschufers bei Stat. Terlan (Bozen Heran Thl. 1 S. 276, 309, 588, 594. 4eck. Bchft- o. Ringm., vom Palas nur e. Wand erh. [Mehr fach Wohnsitz der Margarethe M.J Staffier Tirol II 928. Maus s. Deurenburg. Mauterndorf. Gr. Bg. (im Verfall), gln. R 55 km s. Stat. Radstadt (Bischofchofen-Steinaeb 44 m h. Bchft., Kap. m. werthv. Wandgem. Maxburg = Kestenburg. Mayen. Stat. (Andernach-M.), Eifel, m. wM erhalt, u whgest. Bg. („Genovefabg.'). 20 m tiefer Graben. Schiefes 4eck m. starken Eckthen, deren östlicher („Golo's Th.*) d. Bchft.. Zwischen ihnen 3 Geb., bezw. e. starke M. m. Gang. Nönll. im 17. u. 18. Jhdt. anderer Bgtheii angefügt. Till. 1 S. 153. [Wohl um 1280 v. Erzbi>tb Trier erb. (Der Sage nach v. Genovefa u. dem Pfalzgrafen Siegfried, t 754), 1689 v. d. Franx. zerst.; Jetzt Volksbank zu M.] Bau- u. Kan u. 4 Trgiebeln. Thorbau, die 4 r. Eekthe. u. umfängl. Wohngeb. 16. Jhdts. Tiefer Halsgr. \'.'M durch 400 Bergknappen ausgesprengt. Tbl. 1 S 133, 155, 334. (930 v. Rohrdorf. 1526 bis 1750 Residenz Konstanzer Bischöfe, später Frh. J«iM»ph. v. Lassberg, dann Meyer v. Meyerfels iftyen |SS0 umfassend whgest.), jetzt v. Mflller.] M v. Meyerfels, das alte Schloss in Meersburg, 1^>: Kwistdenkm. Badens I 530 m. Ans; Ghzth. Knien 893. Mehrenberg. R , gln. Df. 1 1|. St. n. Stat. Wrilburg (Wetzlar-(k)blenz) auf e. Basaltkegel. R Bchfl. u. hohe Ecke d. Palas. [1149 eigner A-li-I. bis 1634 bew , dann verbr.; StaaLseigenth.] Kuidcnkm. im Rbz. Wiesbaden 320; Schmidt- l-»rn, die Mehrenltg. 1819. Melenfeld — Mayenfeld. Melffien. Stadt, Kgr. Sachsen. Die präch- tig« i>eit dem 17. Jhdt so genannte) Albrechts- Imjtk, 1171 — 83 erb. und neuerdings whgest., I»i«-tel als Wehr bau kein Interesse. Tbl. 1 S. 1 i8. Meistertthwanden. Ger. R , Df. 4 St. n. Mal. Bälden (Luzern-Lenzburgj, Aargau. (Eigner Adel . Meisters«! (Modenbacher Schloss). Wenig • rli R. am Modenbacher Thal unw. R. Neu- ^ harfeneck und Hamburg , neben u. auf e. «•< lirualen Sandstein felsen. Sorgf. Bau zumeist m. hu« -Lehpi. u. Spbogen. Palasrest in gekupp. K'-u-tera. Gr. m. Brückenpfeilern. (Soll v. Kiimt Fricdr. I. erb. worden sein. Gin. Adel. Ii77 an Ochsenstein, 1667 an v. d. Leven. Im Kiiifrnkr. u. 30j. Kr. erobert, 1680 v. Montclar z»r«»L Stolbcrg, Mscrpt. ; Lehmann, l'rkundl. ii«-ch ; Bavaria IV 4, iü\X. Melaaa. R. auf steiler Vorhohe des Buru- v%.*l«i«>^ nA. Wetter, S km nw. Stat. Gfilbc i'Mar- j-urir- Kassel). R. Bchfl, 3t)' Dm. aus Saiidstcinqu , f.i1.» erb. u. Ringm. ül»er h- Futtermauern, puti* liriirltttrinwerfc- Tbl. 1 S. I9S Anin. 4, 531. V"in Krzhbdh. Mainz um 1450 erb , 1373 verbr u.trli 1575 zerfallen: v. Mibliliu^r. . Ju^ti. Vorzeit 1838 S. 140; Landau, Bgen. IV m. Abb. ; Baudenk m. im Rbz. Kassel S. 173. Melnlk. Stat. d. Elbth albahn, Böhmen m. a. Schi. [Mehrfach konigl. Wittwensitz.] Mensberg (vulgo Malborough). A. Schi. 8 km nA. Sierck in Lothringen auf der Abdachung einer sanft ansteigenden Anhöhe. Thl. 1 S. 643. [Seit Ende vor. Jhdts. Farn. Breidt] Merenberg — Mehrenberg. Merkenstein (Marquardst.). Gr. wohlerh. R. 4 St. w. Stat. Vöslau (Wien-Semmering). Wenig feste Vorbg., Wrendeltr., 4 Kapellen, 3 stock. Hptbg. m. 3 m dicker M. auf steilem Felsen theils erh., ohne Bchfl.. Thl. 1 S. 535, 559, 594. [1119 gen., 13-24 Neubau, 1684 v. d. Türken zeret. Eigner Adel. Mehrf. Besitzwechsel; Baron Brenner.] Merkllngen. Df. bei Stat. Weil (Stuttgart- Calw) m gotb. 3stöck. Steinhause 14. Jhdts. [Vorm. El>ersteinsches Schi., 1496 an Kl. Herrenalb verk., jetzt Fruchtsj>eicher.] Lotz, Kunsttop. II. Mespelbrnnn. Wohlerh. Wschl. 4 St. no. AschaiTenburg bei Neudorf in e. waldumgrenzten Teiche. Vom Bau Anf. 15. Jhdts. nur d. untere Theil des h. Rundthurms. Das Wohngeb. 100 Jahre später. 1744 vergrössert. [1419 erb., bis 1665 Echter v. M ; seitdem Graf. Ingelheim.] Kittel, Beitr. z. Gesch. der Frhrn Echter v. M. 1884; Lpzg. Illustr. Ztg. 1887, 41 m. Ans.; Stumpf, Bayern 893 MenelhftOMii. Wohlerh. a. Schi. unw. Stat. Tauberbischofsheim (Wertlieim-Lauda). [v. Schnee- berg. Anf. 15. Jhdts. alsBaubbg. zerst.; seitdem v. Zobel.] Ghzth. Baden S9i. Meve. Deutschordensbg. 4 M. nw. Marien- werder. Goth., e. Hof umgebendes Viereck m. 9* dicker M., 5 Geschossen, 4 Eckthen., wovon einer als Bchfl. diente, u. vormals Wehrgängen um d. Hof. Thl. 1 S. 539. [1483 begr., nach 1744 Kaserne, dann Kornmagazin, 1856' zum Zuchthause umgeh] Lotz, Kunsttop. II; v. Go- hausen, Bergfriede 15, 47 ; Bau- u. Kunstd. d Kreises Vr. Stargard 477 f. m. Grdr. u. Ans. Meyenberg = Mayenberg. Mlehaelsburf (Michel«d*rg). R. n. Stat. Stockerau iWicn-Znaim), Niedcrosterr. Mlehaelsbrnrir. R. nclwn iler Remigiuskap. auf h. Bergrücken bei Stat. Theisbergstegeu (LaiuUtuhl-Kuscl). \ur Mauerviereck m. e in stumpfem Winkel gebrochenen Schild m [I4HO zunächst als Holzbau errichtet. Veldenz u. Zwci- brOckeu. Allmälij? zert.l Stumpf, Bayern '.IUI in. Ans.: Näher, Bjren. der Pfalz m. Grdr. u. Ans. 2. Bg auf e. Felden s. bei Stat. St. Lo- renzeu (Franzens feste- Ürimcck). Bchfl. u. 4 The. Aus>eiiwerke verf. ( 1 *m UNK) gen. «?). Landes* 750 fürstl; seit 1678 Graf Künigl.] Staffier, Tirol II 203. Set. Miehaelsley (Urley). R. bei Stat Ucr-' zig an d. Mosel. Rheinprov. Thl. 1 S. 589 Michalowitz (Michelsberg). R. m. r. Bchft. an d. Isar 3 km n. Stat. Jungbunzlau, Nord- böhmen. [Um 1256 erb, gln. Adel, 1425 zerst. u. whgest , 1600 schon R.] Heber, Bgen. 1 m. Ans. Michclsberg. R. m Thoren. gln. Df. 2 St. sw. Stat Hermannstadt (Klausenburg-Kronstadt), Siebenbürgen. 2. s. Michaelsberg. 3. s. Michaels- burg 2. 3. s. Michalowitz. Michelsley s. Set. Michaelsley. Mieneck. R. bei Breitenholz (zw. Tübingen u Herrenberg). Denkm. d. Alterths. in Wtbg. Mildenstein. A. Schi, bei Stat. Leisnig (Leipzig-Dresden) mit 2 Thoren, Thürmen u Basteien. [1081 Graf Groitzsch, seit 1157 kaiserl. Burggrafen, seit 1365 Meissen. Kgl. Amts- local.] Miltenberg. Bew Bg. über gln. Stat. (Aschaffenburg-M.) am Main. Thl. 1 S. 158, 177(2), 184, 191, 223, 340, 392 [986 v. Kaiserin Theo- phano an Würzburg geschenkt. Anf. 13. Jhdls. neu aufgeb, 30j. Kr. u 1673 erob., bis 1747 Würzbg. Amtssitz; Kreisrichter Gonrady.] Bavaria IV 1, 521. Mlndelberg. A. Schi, bei Stat Mindelheim (Buchloe-Memmingen). H. Palas u. r. Bchft., Ringm. m. Rundthen. [Abtei Kempten. 1349 v. Augsburg zerst , 1547 Georg v. Frundsberg hier geb., vom Besitzer, Baum. Schramm, whgest] Baumann, Allgäu II 19 m. Ans.; Stumpf, Bayern 991 ; Kgr. Bayern III 1854 m. Ans. Miuichau = Münichau. Mhinebnr?. Schöne R. ggüb. Stat Neckar- gerach (Heilbronn-Heidelbg) auf bew. Neckar- ufer. 4eck. Bchft. v. Buckelqu.. Sorgfalt. Qubau des Palas, wohl aus 1521, 3 stöckig m. Saal u. Erker. Ringm. m. starken Rundthen. [12. Jhdt. Hofwart v. Kirchheim, dann Rüdt v. Kollenberg, 1349 an die Pfalz verk., 30j. Kr. zerst.] Mlsox (Mesocco). Grossart R., gln. Ort der Bernhardinstrasse. Graubünden. [1526 v. d. Bündnern zerst] Mittelburg s. Landschaden. Mitterfels. Bed. R. auf h. Felsen, gln. Ort, 11 km nö. Straubing, Bayer. Wald, m. Then., noch in späteren Kriegen Festung. In denselben neueres Gerichtsgeb. 300' tiefer Brunnen. Spuren | e. zweiten Bg. auf d. gegenüberliegenden Berge. . [1212 ausgest. Grafen v. Bogen, dann bayerisch] , Müller, Bayer. Wald S. 50; Stumpf. Bayern 275. ( Mittersill. Stattl. a. Schi , gln. Df. im Ober- j pinzgau, 28 km w. Zell am See, Salzburg. [Gln. | 1198 ausgest. Grafen, seit 1228 Bisth. Sakburg. im Bauernkr. 1525 verbr, 1537 Neubau, dann Gerichtssitz; Archit. Kaiser- Wien] Mitth. .« Centralcomm. 1878 LVII. Mittertrixen. R. auf h. und spitzen Fel^i 10 km nw. Völkermarkt, Stat. Kühnsdorf iMar- burg-Klagenfurt), Kärnten. Geringen Umfang* i\v' Kap. u. abgesonderter Vorbg , oline Bchft. Uli I S. 306. Mtickmühl. Bg. auf e. Bergvorsprung Au-r gln. Stat. (Heilbronn-Osterburken». Wohnpeb.. h Rundth. u. 4 r. Eckthe. v. Buckelqu . Ursprung lieh m. d Stadt durch Mauern verbunden, irto v. Berlichingen sass hier gefangen. Sitz adl#r Oberamtleute; jetzt thlw. Armenhaus] Mtfdllng. Unbed. R 1 St sw. gin. ÄJ (Wien-Semmering). [11. Jhdt. Babenbenjer: *1 1808 Fürst Liechtenstein, nach 1672 zerst. c verf ] Hormayr. Burgvesten III. Möggingen. Bew. Bgrest , gln. Df o Lm nö. Stat. Radolfzell (Konstanz-Singen) o>l«vk. Wohn geb. wohl 15. Jhdts , Ringm. in. Tli-«r:li. u. Eckth.. [Seit 1367 meist Frh. v IWiiwi. jetzt v. Enzenberg.] Kunstdenkm Badens l Mtfliringen. Ger. R, gln. Stat iHotu»-V Immendingen). Baden. Mölltheuer. R. über Df. ßenk im MflUlhil. Steiermark. Mtfmbris. R.. gln. Df. an der Kahl -1 . * n. Stat. Aschaflenburg (Hanau- Miltenberg. Möneliensteln = Mönchsberg. 2. = München stein. Mönchsber*. R. 2 km nw. R. Pfeffin^n nahe bei R. Klus (s. Basel) [Mönch v. M. ^ 1478 Basel, 1789 v. d. Bauern abgetragen In die Reste Bauernhäuser eingeb.] Wagner, An< Mönsberg = Monsberg. Mömsheim. R. in s. Seitenthal der Alt mühl auf steilem Felsen über gln. Fl. isw. «1k Statt. Dollnstein u. Sonthofen, Nürnbg-lngoHailt' [13. Jhdt. eigner Adel, dann Bisth um EkhsUü Um 1750 schon R.] Kugler, Altmülalp S. M: Stumpf, Bayern 704. Moersberg (— purg). Bew. Bg nö. S^:. Wiesendangen (Winterthur - Frauenfeld) auf d Stadelberg. Wohnth. aus rauhen Findlingen * 16,3 m Seitenl., 19 m Höhe u. bis t.fi .. Mdicke, d. Eingang 8,4 m hoch Oben theil- später (vor 1566) aufgesetzte 2stöck. Wohnräume u. die auf der Mdicke stehende Kap. um \£*i 6,4 m 1. u. 3,16 m br. m 2 spb. Kreuzgewölben u. interess. a. Kapitalen. Die Wohnräume 17 Jhdt. einf. erneuert. Angebaut (15 Jhdt.? <* Trhaus. Zw. m. gezinntem Thor wohl um Kieit V** 751 St Winterthur.] Pupikofer, Gesch. des Thurgau I :;n3: Tobler-Meyer, die H. v. Goldenbg. (1844); Anz. f Schweiz Alterthk. 1875, 609; Mitth. d. t«iii«|u. Ges. 1890, 346 m. Grdr., Durchschn. u. An*. 2. s. MArsperg. Moersbunr. Bg. nA. unw. Stat. Seuznch K.»n>tanz- Winterthur). Nur e. Wohnth. Tbl. 1 >. n>:>. Mörsperg (Morimont). Gr. H. in d. sw. Ecke *U- EN;iss, gln. Meierei. 2 Palase in. Trepj>enth , ^atIv Eckthe., Keller, weite Graben. Thl. 1 S 35. 7'JT G raten v. Pfirt, spater Bisth. Basel. Bauten ! hU Heimes. I Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II: Näher, Bgen. in Elsasslothr. m. Grdr. u. Ans. Mittel Ischloes (vorm. Sulzberg). A. Schi. I St. sw. Rorschach, Gant Set. Gallen. 4eck. fehlt. [16. Jhdt. MAtteli; Graf Salis-Zizers ] Mohrfn. Df. 15 km s. Stat. Königsberg stfttiii-Cristrin). Auf e. Halbinsel am See. -leck. ■■• idn. Bgwall in. ger. H einer mittelalterl. Bg. Miüh.d.histor.-stat. Vereins Frkfl. a. (). 18(>1, 1871. Mohrangen. Ger. R., gln. Df. 1 M. nw. Stat. ** mirerhausen, Leinethal, so. Harz. [11. Jhdt. ««r»t Groitzsch, dann Graf Mannsfeld; seit 15. Jhdt \ KiM*r>tein.| Hoffmann, Bgen. d. Harzes 1836 219. Molkenbnrg s. Gcmar. Mollenburg. Verfallenes Schi, im Weiten- ••id. Ni«slerostr. Nach Scheiger S. 115 noch liew. 1511 Neubau der Lindegg v. Lisa n na. Mollenkopf, l'nhed. H. bei Schuttorthal unw. Lil.r. Schwarzwald. | Bis 140() gln. Adel.] Ghzth. K..|en «H6. MonreaJ. Grossart. H. über gln. Fl. an der I .*z. 7 km sw Stat. Mayen ( Andernach-M ) Hingm. ni h.tlbr. Then. m. der Befestigg. des Ortes ver i:j«I»-ii. Reste von 4 Gebäuden, deren eines an- "ii.-mcnd die Kapelle. In d. Mitte r. Bchft. noch .'"► m hoch, 8 m Dchm. Westl. wenig erhalt. \ .-|.,f. in Tburm. Thl I S. 211 Anm. 3. [1229 » Graf Virneburg erb. Trierisches Lehen 1689 /— *t.; Staatseigenth.) Bau- u. Kunst d der Rhein- r-v. I 116. Stolberg, Mscrpt. Monsberg. A. Schi., gln. Df. am Drauthal i M. «*\v. Stat. Pettau (so. Grenze Steiermark*) :: Tlii'ii., verfallend. [I16N eigner Adel. Priv.it- :-'* Top. I^ex. v. Steierm 2. iMuns-, MAns-, M'i./Jv'J It. im Lauterthal 1 M. nw. Stat. Un- •• '».arrhlhal (rim-Siifmaringen). |I25H eigner U~\. später v. Stein.) Kgr. Wtbg. Hl 5, 712. Moataal s. Obcr-M. u. Knler-M. Moatelalr. Gut erhalt.. theils whge««t R. /••ri«u'#«n l'mfaiigs Ober dem Saarthal I St. v. *' t. Mettlarh i Trier-Saarbrücken1. Thl. I S -213. 1 ru 11*0 v. Trier erb., 1351 v. Kurt'. Balduin ■ h Tmonatl. Helagerg. Zer^t., 1133 v. Arnold • >fk, dann 1581 v. den Grafen Sayn neiiu'eh . • •■'■I -hon zerf., 17N6 durch Brand zer^t. ; Kabri- I kant Boch zu Mettlach.J Jahres her. der Ges. f. nfitzl. Forschungen, Trier 1861. Montfort. Hübsche R. aut e. FeLskopf Ober gln. Hot 1 M. sw. R. Ehrenburg, Rheinpfalz. Noch h. Mauerwerk theils aus Buckelqu. erh.. Thor v. e. Rundth. flankirt. Zwingerm. m. halbr. Then. Thl. 1 S 134, 613. [Anf. 13. Jhdts erb., die Montfort 14IOausgest., Ganerbenhaus u. Raub- bg., 1156 zerst. u. theils aligetr.] Baudenkm. d. Pfalz II 155 ff. m. Grdr. u. Anss. 2. (Alt-M.) R. *i St. v. Weiler (Stat. Gotzis od. Rankweil der Vorarlbergkahn), auf hochgelegenem, steilem Hflgel. Ausser h. Resten der Ringm. v. den 4eckigen u. r. Then. wenig erh. Thl. 1 S, 141. [Anf. 12. Jhdts., gln. Grafen, 1405 v. Feldkirch zerst.] Grdr. u. Abb. in Schriften d. Vereins f. Gesch. des Bodensees H. 10. 3. (Neu-M.) R. bei Stat. GAtzis der Vorarlbergbahn, 1 St. nw. v. Alt-M. Ausser der Ringm. nur d. 4eck. Wohnth. zieml. erhalten. Derselbe hat in 3 Stockwerken gr. Fensteröffnungen u. in "« der HAhe e. Um- gang. Thl. 1 S. 265. [Zwischen 1261 u. 1319 v d gln. Grafen erb., 1106 zerst., nach 1616 verf ] Abb. in Schriften d. Vereins f. Gesch. des Bodensees. H. 10. Montpreis (Planina). A. gr. Schi, auf maier. Felsklippe Ober gln. Fl., 2 M. nA. Stat. Lichten- wald (Agram-Gilli). .Durch Abtragg. der The. im Rückgang begriffen." [13. Jhdt eigner Adel; Graf Blome.] Top. Lex. v. Steiermark. Moore** = Moreck. Moosburg. Wenig erh. It. einer Whg., gln. Hof bei Stat. Effretikon (Zflrich-Winterthur). [t'in 1254 v. Graf Kiburg erb., 1141 zerst.) Mitth. tl. antiqu. Ges. 181)5, 318 m. Grdr. Moreck s. Obersaxen. Morimont s. MArsj>erg. Moritzbunr. Festes Schi, in Halle. Gr. Ge- bäude viereck in. .starken r. Eck then u. vorm. Iting-Wassergr. m. Zugbr. auf d. Ost- u. Nord>. Im Hofe starkor 6eck. Th. Fenster in. Vorhaug*- bogen. Kap.. Thl. IS. HM. [1181-1517 erb. 3<)j. Kr. zerst., dann Magazin.] Garbers in Zeit- sehr. f. Bauwesen 1891. Moreteln« Df. an der Jagst 7 km sw. Gera- bronn (nw. Stat. GraiUheim). Schi. m. a. Bchft. u. Renaissanceth. v. 1571. 1 12141 eigner Adel. seit 1337 v. Crailsheim.] Kgr. Wtbg. III 5 S. liMi. Alt-Morwigen. l'nhed. R. gln. Df. 21 km sw. Stat. HetMedt, w. vorn Molkenbach. Nur vieleck. Ringm. Xea-Moranfftn dgl. ö. vom Molkenbach [l'm 1030 Markgr. v. GroiNrh. um llos (iraf Man«deld. Bau- u. KunMd. d Prov. Sachsen 18, 17ü in. Grdr. Moftebtt-Landftbiinr s Land-herg 3. MosHhelm. A. Sehl. 2 St. w. TaniMveg, 54> km w. Stat. Schfilliug ( Brück -Frie^ach) Salz- 752 bürg. Ringgr. u. Zugbr. [1481 eigner Adel, dann landesfürstl.] Hormayr, Bgvesten IL Moyland. Gr. Wschl. 1 M.sö. Stat. Glcve (Kem- pen-Xanten). Backsteinbaum. r. Haupt- u. Eckthen. [15. Jhdt. erb., seit 1695 Preuss. Königsfam.; seit 1767 v. Steengracht, 1854 im pseudoantiken Stil umgeb] Kunstd. d. Bheinprov. I 4, 136 m. Ans. Müdeshelm. Ger. R., gln. Df. an d. Wem 1 St. v. Stat. Arnstein (Schweinfurt-Gemünden). [Eigner, 1450 ausgest. Adel.| Stumpf, Bayern 801. Mtiblberg. R. Ober gln. Df. 8 km. sw. Stat. Neudietendorf (Erfurt-Gotha). Eine der «drei Gleichen* (vgl. Gleichen u. Wachsenburg). 70' h , r. Bchft. m. Zinnen u. 2 Kuppelgew., im oberen Theil Quaderbau. Aussenm. d. 2stöck. Palas, Ringm., weite jetzt leere Vorbg. Thl. 1 S. 64. [11. Jhdt. gln., 1240 ausgest. Grafen, 13t0 ver- gebl. belagert, seit 1803 Preussen.] Gottsrhalk, Bgen. III; Stapel, Bgen. 65; Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen 13, 390 m. Grdr. u. Ans.; Mitth. d. Erfurter Geschichtsv. 1871. Mtthlhttuser Hohltfesehen. R. einer kl. Wbg. bei Mühlhausen (so. unw. Breuberg) Odenwald. Zweistöck. Rest eines Wohngeb. m. Rundth. [An- scheinend bis in's 18. Jhdt. bew] Kunstdenkm. im Ghzth. Hessen. Kr. Erbach S. 212 mit Ans. Mühlbausen. R , gln. Df. bei Kurnach, 2'/t St. nö. Wurzburg. [Vorm. v. Thüngen.] Eisen- mann. Top. Lex. v. Bayern. Mttncliensteln. Df. 1 St. s. Basel (Stat. Basel -Biel). Auf steilem Kalkfelsen darüber spärl. R. der gln. Bg. [1324—1518 im Lehnbesitz der Münch v. M , dann Baslerisch. 1798 v. Bauern zerst. u. dann weiter abgetragen.] Schweiz, Ritter- bgen II 71; Basler Jahrbch. 1891, 64 ff. Müniehnu. Gr. h. Schlgeb. bei Reith (w. Stat. Kitzbühel, Giselabahn) in ebener Lage. Innen R., Ringm. m. r. Eckthen. [1412 eigner Adel; seit 1679 Graf Lamberg.] Staffier, Tirol I 883. Mtiucklingen. R , gln. Df. 17 km w. Stat. Leonberg (Stuttgart-Calw). Mttnslngen. Bg., gln. St. 1 1 km. so. Urach. Rauhe Alp [1482 der „Münsinger Vertrag*. Jetzt Fruchtspeicher.] Denkm. d. Alterths. in Wtbg. Münz = Scharfenberg 3. Milnzenberg. Gr. R., gln. Ort 5 km nö. Stat. Butzbach (Giessen-Nauheim). 3 Thore. lieber dem letzten m. Pechnase goth. Kap. Der südl. Palas m. schönen rom. gekupp. Fenstern. Sorg- falt. Buckelqubau. Umfangl. Zw.anlage m. r. u. halbr. Then. Thl. 1 S. 13, 14, 160 Anm. 3, 200, 201, 213 Anm. 1, 226 Anm. 2, 350, 352, 438, 466, 480, 483, 485, 546. 11168 v. Hagen, dann verschiedene Besitzer. Falkenstein, Hanau, Sohn« etc., Ganerbenbg., 30 j. Kr. zerst] Moller, Denkm. d. deutschen Bauk. 1851 m. Anss.; Günther. Bilder d. hess. Vorzeit, 1853, m. Grdr. n. An** : v. Essen wein, Wohnbau 1892 desgl. Mtlrlenbach. Zieml. erh. B.. gln. Stat (Trier-Köln) im Kyllthal. Dicke Mauern u. stark* The., die Reste theils Oeconomie, kein BrLft [Rom. Funde. Angebl. merovmgischen Urspn?>. v. Mulbach 1177 ausgest., dann Abtei Prün.. 1509 neu befestigt, 1683 schon verf., seit 18^ theils Staatseigenth.] Barsch, Eiflia illustr ISü 893 ff. Mtlss. Bg. 2Vt M. w. Fulda. [1503 o. späier. Lotz, Kunsttop. I. Mampf. R., gln. Stat. ( Basel -Züncli ia Rhein. [Angebl. römisch.] Gem. der Sctw^i XVI 2, 358. Mtindelsheim. R., gln. Df. am Neckar l*t ö. Stat. Besigheim (Heilbronn-Stuttgart). ."iTbnnr. [Markgräfl. badisch, seit 1595 Wtbg. In neu«*: Zeit verf.; Privatbes.] Kgr. Wtbg. III 190: Drnkn». d. Alterths. in Wtbg. Mnnsberg = Monsberg. Mnrnau. Bgrest, gln. Stat. (Müncheo-6..r misch). Nur noch in e. Schulhaus verbauter in* Bchft. aus gr. Quadern. [1324 gen.] Stmn}/ Bayern 200. Murr-mlr-nicht-viel. Rest eines wohl twb- mittelalterlich im Walde 3 km sw. K. H»rtw- bürg (Rheinpfalz) zum Jagdschutz erbaut* a Thurmes. Thl 1 S. 68. Ebenso gegawl* Kehr-dtah-an-ntahts. Mnrstetton = Goldburg. Mnrten. A. Schi., gln. Stat (Laus-ira^ Lyss), Cant. Freiburg. 4 eck. Bchft.. h. Ruwi *■ u. unbed. neuere Geb. [13. Jhdt. v. Peler » Savoyen erb., 1476 vor der gln. Schlacht v. lurl d. KQhnen belagert] Mutterhausen. R. einer WTasserbg, gln IK. 8 km sö. Bitsch, Lothringen, von der Ziegel au flössen. Wenig erhalten. Unregelm. vieled.Th mit Wendeltreppe. [Laut Inschr. 1505 von <»r? Reinh. v. Bitsch erb.] Kunst u Alterth - Elsasslothr. III 816. Mylau. Grosse wohlerh. Bg. in der gln. >• unw. Stat. Reichenau (Leipzig-Hof) auf b, Fefe** Zwei durch e Mauer getrennte Höfe Im iltest« u höchsten Theil ein (froher 2) mächtiger Ru&Hf. Auf der Westseite zwei Viereckthe., durrh • Wohngeb. verbunden. Ehemalige KapeUe. tf 1300 erb.. Umfangl. Vorbefestigg. durch v* fallene Mauern und Graben, wohl aas Kai* Karls IV. Zeit. Ohne bemerkenswerthe Arm tectur. [1212 eigner Adel, um 1373 an Kar! W verk., der, wie nachher Sigismund hier *'$*' 753 whnte. 1423 tlieiLs getaut, 1430 v. d Hussiten t ■•wuslet. Vielf. Hesitzwechsel ; seit 1794 Fam. i«»IIe. Die umfangt Hauten nur theils bew.] IWlir. u. Abbildungen Hau- u. Kunstdenk m. d k/r. Sachsen, Heft 11. Zisch r Herold 1877, fl. :: u. 4 I. A. Schi, m Tb. auf l>ew. Berg- mm* filier (Treppen weg v. 333 Stufen) gln. Stat Miotzen-Hraunau), Böhmen, nahe der Preuss. eide Hj« kelqu., h. Mantel. [Eigner Adel, seit U9i M.uiz. seit 1802 Hohenlohe; Priyatbes.] Koch, ttil.g. Ritterbgen IV; Kgr. Wtbg. 111 5, 55S; iMikm d. Altert hs. in Wtbg.; Gottschalk, (V'-n IV. Nanalan. A. Schi, gln. Stat (Breslau- K.t'i/hurgi. Gebaudecomplex um e. Hof, grfcsten- "•■iU Ziegelbau wohl 15. Jhdts. Im £. Ober- „•—• In** (iang in d. Mauer hinter vormal. Mi>r"s«.*harten u. vorgekragten Pechnasen. [Bis 1*« Jini t. Deutschorden; v. (iarmier.j Kunstdenkm. ^Iil^iens II 505. Nanstali, 'Nansteln, Xannstuhl = Land- Nassaa. H auf isol. bew. Berge, gln. Stat. i Laltnthal. Die nach aussen gekehrte Seite d (•« k Heb fl«. ist in stumpfem Winkel ausgebaucht. IM IS. ±£9. Einige Mauern m Fensterreihen, •»• ir Thor u die Zwm m. Hundth. Alte Einzel- -vii nicht erh. TW. 1 S 429 [1130 gen. ■ i'in Grafen v. Laurenburg, später den beulen ^ iwuUehen Linien gemeinsam. Seit Ende !»"» Jhdts verf : SUalseigenth.] Baudenkm. im i'.-.z Civ*el 334 Namenfels. A.Schi, gln. Fl. an d Schutter, *» km * Stat. Adelschlag (Ingolstadt-Treucht- V»m. Mitte] franken. Der (angehl, römische) W. Ii97 umgeb. [1198 eigner Adel, dann Bisth. I UA.\n: Stumpf, Bayern 7(M> Natteafeanr* Schlr. 1k*i Feldbetten, 11 km ;-'• ^Ut MOasingen (Reutlingen-M ) Mauern u '•••a..1)m*. Denkm. d Alterth< in WTthg Xatteraberft. Ger. R. auf i^A. Bergkegel ■«'i*. SUt Plattling iRegensbg -Pa^au» a. Donau '" h Bchfl Thl. 1 S 1-20. Vngebl. rfun IV irng* l£$i gen, herzogt bayerisch ; Vor- Piper, Burgenkond«. schussverein Passau. ] Stumpf, Bayern 236; Ba- varia I 4, 1116. Nanderoberg. A Schi, bei Nauders, Ober- innthal, 2 M. s. des Finstermünzpasses. [Von d. LandesfQrsten 1363-1779 verschiedenen Dy- nasten als Pfand verliehen ; Gerichtssitz ] Staffier, Tirol I 181 u. 187. Naumburg. Ger. R. 6 km sw. gln. St. (25 km sw. Kassel). Landau, Bgen. 2, £07. Nebrn. Gr., wohlerh. R., gln. SUt. (Naum- burg-Artern) an d. Unstrut [1349 als Raubburg zerst; seit 1714 v. Flemming ) Neckarborg. Bed. R. auf e. Hagel d. I. Neckarufers 1 St n. SUt. Rottweil (Horb-Immen- dingen). Kap. u. Grabsteine. (11. — 13. Jhdt eigner Adel. Mehrfacher Besitzwechsel; seit 1536 Graf v. Bissingen.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 379. Neekarbausen. Unbed. R. aus kl. Steinen« gln. Ort. nö. SUt. Neckarthailfingen (Plochingen- Tübingen). [Gemeindebes.] Deukra. d. Alttns. in Wtbg. Neekaratelaaeb s. Landschaden. Neekamüm. SUt. (Heilbronn-Osterburken). Vormal. DeuUchordensschl m. Kap. u. sehr a. Tb. Jetzt Oberamtsgeb (Denkm. d. Alterths. in Wtbg.) Neideek. R. bei Streitberg 2 M. nö. SUt Forchheim (Erlangen -Bamberg) Frank- Schweiz. Thl. 1 S. 200, 593. [Reichsherren v. Schlüssel- berg, deren letzter 1347 bei e. Belagerg. der Bg. durch e Steinwurf getödtet wurde , dann Bisth. Bamberg, 1553 zerst.] Stumpf, Bayern 570 m. Ans. 3. Unbed R bei Markbronn 7 km so. SUt. Blaubeuren (Ulm - Sigmaringen). [1480 zerst; Privatbes ] 3. R., gln Df. bei Langenbeutingen, 8 km w. Oehringen. [1215 eigner, 1581 ausgest Adel.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 597. Neidegg. Rest e. einf. Wbg. am Argen, O-A. Wangen, AUgäu. Nur W dicke M. (1239 eigner Adel ] Alte Ans. Baumann, Allgäu I 499. Neldenfel*. R , gln. Df. bei SUt Lamprecht (Ludwigshafen - Neunkirchen) am Ausgang des Elmsteiner Thaies, Rheinpfalz IVon Pfalzgr. Rudolf II 1330 erb, 1689 v d. Franz zerst] Neidenstein. Halbr. beim gln Df. unw. Stat Sinsheim (Jagstfeld-Neckargcmünd). Wohngeb m Erker, Thorbau u. Rundthe erh., das Uebrige wohlerh. R. jSeit 13. Jhdt bin jetzt v. Venningen]. (ihzth. Baden 902; Naher, Bgen d. Kraichgaues m Anss. 2. R., gln. Df. nw bei Hollfeld (3 M. w. Bayreuth). [Vormals v Aufsei Im Bauemkr. zerst ] Neldhartln*. Umfangl R einer Wbg , gln. | Df bei Stat Lambach «Linz-Salzburg». The. u Rmideln Sitz der Mrthlwaiiger 1650 noch bew.) Hornuyr, HgveMen IV. 48 754 Neidstein. Unbed. R. unw. Slat. Etzelwang. (Nürnbg.-Schwandorf) auf steilem Felsen, darunter neueres Schlossgeb. Nelpperg. Bedeut. Bg. auf bew. Berge bei gln. Df. 1 M. w. Stat. Nordheim (Heilbronn-Bietig- heim). 4 eck. Bchft. v. Buckelqu., 35' br , 125' hoch, m. Kamin, Mauertr. u. im obersten tonnen- gew. Geschoss 2 gr. gekupp. Fenster. Oben zierl. Schornstein. Anstossend theils a. Palas. Ab- seits in e. Ringgr. zweiter Bchft. Stz. Thl. 1 S. 175 Anm. % 186, 190, 492. [Seit 13. Jhdt. gln. jetzt gräfl. Farn.] Klunzinger, die Edlen v. N. 1840; Kunst- u. Alterthsd. in Wtbg. 121. Neuenbürg. Ger. R. 1 St. w. Stat Stockach, (Radolfzell-Sigmaringen) auf e. Bergkegel. [Bis 1398 mächtiges bis in's 9. Jhdt. zurückreichendes gln. Grafengeschi. Ende 18. Jhdts. abgebrochen; Graf Douglas.] Kunstdenk m. Badens I 471. 2. Ger. R. 2 km s. Stat. Neustadt (Marburg-Cassel) auf bew. Kegel. [14. Jhdt. v. Erzstift Mainz erb., schon im 16. zerf.] Landau Beschreibg. 428; Baudenkm. im Rbz. Gassei 184. Nerotb. Einfache R. aus Lavasteinen auf dem Nerother Kopf (627 m)6 km. w. Daun. Eifel. Nesselburg. R. bei Nessel wang unw. Stat. Füssen. Pulverscharten. [Gehörte stets d. Bis- thum Augsburg.] Bavaria II 2 1060; Baumann, Allgäu III 184 m. Ans. Nettersheim. Wohlerh. Wasserbg. (Stat. Köln-Trier.) Neu-Aspermont s. Rauh-Aspermont. Neuberg. Bg. 1 St. nw. Stat. Hartberg (Feh- ring-H.'). Gr. 4 eck. Bchft. („Riesenth."). Finsterer Palas 15. Jhdts. [Um 1150 v. Neiperg, 1480 aus- gest; seit 1660 Graf Herberstein.] Top. Lex. v. Steiermark. Neubeuern. A. gr. Schi, steil über gln. Ort am Inn, ö. Stat. Rauhling (Rosenheim-Kufstein). 4eck. Bchft.. 1749 erneuert. [Der Ort 1101 gen., 1226 Freysingscher, bis 1338 Regensburger Bes , vielf. Wechsel, zuletzt Graf Preysing; Frh. v. Wendelstadt.] Stumpf, Bayern 165. Neu-Blankenhelm. Schöne R. im Thal des Ahbaches ,r. St. s. Ahrdorf an d. Ahr. Eifel. [Eigner Adel.] Neublumberg („Räuberschlössle"). R. bei R. Stallegg. [Im 14. Jhdt. v. den Blumberg erb.] Ghzth. Baden 953. Neubronn. A. Schi., gln. Df. im Leinthale, gegenüber der Lauterburg, unw. Stat. Aalen (Nördlingen-Gmünd) Wtbg. Neckarhausen. Unbed. R. aus kl. Steinen, gln. Ort nö. Stat. Neckarthailfingen (Plochingen- Tübingen). [Gemeindebes.J Denkm. d. Altths. in Wtbg. Neuburg. A. Schi, gegenüber Stat. Xerkar- elz. (Heidelberg - Heilbronn). [Als «Hobinnrf* Sitz der v. Obrigheim; Graf Leiningen, 2. (Neuenburg.) Gr. R. sw. Stat- Götzis der Vor arlbergbahn auf e. kl. Felsinsel des Rheintbale> Weite Vorbg., höher noch h. Mauerwerk d. Haupt - bg., ohne Bchft. [Thumb v. N. (vgl. Neuenburg 1 dann Graf Monfort. seit 1365 Oesterreich. Smi* im 30j. Krieg Festung. Um 1750 theilweise abprtr. u. dann verf. ; Gem. Koblach] Srhnars, Bodrit^ I, 113; Staffier, Tirol I, 90. 3* = Altenbunj f» 4. Gr., festes Schi., theils R. bei gln. Ort au, Inn, ggüber Stat. Wernstem (Passau - Schäjtfüy [Mehrf. Besitz Wechsel zw. Oesterr. u. Bawa. 1312 u. bald abermals zerst. ; Brauer MähldArftf Stumpf, Bayern 281 ; Hormayr, Bgvesta IV i Unbed. R., gln. Hof bei Ottenberg; 4 kmnw.SUt Weinfelden (Romanshorn-Zürich). Neucastel s. Neukastei. Neudahn. R. 1 St. s. Stat. Hinterweidca- thal, (Landau-Zwei brücken) l/t St. n. Daho au' bew. Thalufer. Thl. 1 S. 376. 635, 651. [Gnfoi v. Dahn als Speiersches Lehen, vgl. Dahner Schlot 1680 v. d. Franz. zerst.; StaatseigenthJ EiL denkm. d. Pfalz I 43 m. Grdr. u. Anss.; Nih*\ Bgen. der Rheinpfalz desgl. Neudeck = Neideck. Neudegg. R. neben R. Grafenberg am Eis gang der v. d. Eisenbahn durch fahre nen KJaiwu zw. Neumarkt u. Einöd (Judenburg - Friesach Unbed. Threst auf e. Felsgrat in maier. tax [12. Jhdt. eigner Adel.] Top. Lex. v. Steiermark. Neudensteln. Gr. wohlerh. Schi, wohl Ut?!* 14. Jhdts. auf e. Hügel 1. der Drau. Unre^eh Vieleck, v. Befestigungen umgeben. Hofm.nK-' stock. Bogengängen. Im Palas Kap. m. ans«? vortretender Apsis. Kunsttop. Kärntens 2b» Mitth. d. Gentralcomm. 1886 XXVJIL Neueberstein. Restaur. Bg. bei Stat. Gtrc- bach (Rastatt-G.) im MurgthaL Seh warn» hIi Auf d. Bergseite 3 m starke h. Schildm., Thor geb. m. Pechnase u. Geschützscharten. Bchft verkürzt. Thl. 1 S. 372, 386 [1272 gln. Grafen, seit 1387 Baden. Nach 1798 u. 1829 weseoüid. neugeb.] Neu-Elkerhausen. Ger. R. 4,3 km. >w. St.«* VVeilburg (Giessen-Goblenz). Nur noch einzeln Mauerstücke m. Rbfries u. Rest eines 4 eck Thuiw- [1352 erb., 1353 als Raubnest zerst., whgest 3 1395 abermals zerst.] Baudenkm. im Rbz W«^ baden 335. Neueni8 (-embs) od. Tannenburgt gewafcii Glopper gen.. Bew. Bg. nö. Stat. Hohenems V«*r arlbergbahn). Thl. 1 S. 12, 198 Anm. % «9. W [ 1 343 v. Ulr, v. Hohenems erb.; Graf Waldburg zu H Neuenahr. Ger. R. auf 327 ra h. Ba>iH felsen über gln. Badeort (Rbeinprov.). [1Ä« T 755 «l**n im 16. Jhdt. auslest, v. Aare erb., schon 1.171 zerst., neuerdings ausgegraben.) Xe«eftfca«bmrg. Umfangl. H. mit dem gln. <>rt an der Appel durch Mauern verb.. Die H.iuptbg. m. Besten d. Palas (Spitzbogengew.) u. modernisirter Kap.. Odstl. u. w. tiefer bedeut. Vorhgen., n. doppelte Ringm.. Ohne The. Stol- IxTg. MscrpL Xeaenbtrg. Stat. (Pforzheim-Wildbad). Auf «l»-m v. d. Enz umflossenen Schlossberge neben ^-lilftss v. 1658 (jetzt Amtssitz) innerhalb e. Kmgm. m. r. Thchen. R. des sogen. „Frucht* *p«k ichers*, unten aus Buckelqu , oben v. 1554 lnschr). [Wohl v. d. Grafen v. Calw erb., dann «.raf v Vaihingen etc , seit 1332 Wtbg.] Denkm. .1. Altths. in Wtbg.; Schriften d. Wtbg. Altth.- *t*reins 2. Xeaenfcmrg od. Neuburg Ansehnl., wohl- »-rhaltene R. \ M. n. Chur unw. Stal. Zizers. '.. Seit 1572 Gemeinde Untervatz. 16. Jhdt. z.-r>torti?).] Vgl. 2 und Neuburg 2. Jecklin, It+ren. 2. R. am Untersee bei Stat Mammern ■StHrkborn-Stein). Thl. 1 S. 15, 152, 154, 155, 2i*. 200. [Thumb v. N.. Von Ulrich V. v. Altenklingen um 1260 erb., kam 1319 als St. Uallensches Lehen an die Castel, 1412 an die v. lim.) Pupikofer, Gesch. d. Thurgau I; Thur- * mische Beitrage. H. 31. 3. R. am Wiedfluss, j weiter aufwärts als R. Altwied, auf zusammen- /— »lichteten Felsen. (1835) noch Ringm. u. e. ; vifleck. Th. [v. Wied. Allmälig zerf.] Gott- ' - I»a)k, Bgen. 9. 4. Bg. Aber Frey bürg a. d. l'n- j -truU 11 km n. Naumburg- AU bes. nur d. H* hfl-, i8 m hoch u. 14 m Dm., sowie d. schflne f'iiMn. Doppelkap.. Letztere nebst d. , Bankett- *.ial* neuerdings whgest. 130 m tiefer Br. [An- i »•••M. 1075 v. Ludw. d. Springer, dann nach Zerst. >. 113!» u. 1293 neuerb., Landgrafl. Residenz. !«♦--. unter Kurt August v. Sachsen im 16. Jhdt. N.-u bauten; Preuss Staatseigenth. | Gabler, Stadt u. S-hl. Freiburg 1836; Srhwerdt, Thüringen. r». H. l>ei Durach im Allgau. Ringm. u. r. Bchft. Im 15. Jhdt vom Stift Kempten erworben.) Biumann, Allgäu II 1 iO m. Ans. 6. s. Burg 3. 7. *. Neuerburg. 8. - Neiiburg 1, 2 u. 5. •• Un- |M«l«-ut. R im Walde n. I^ei^arli -s Stat. Lienz, !• &«tt-rtlutll».| [13. Jhdt. eigner Adel.; Staffier, Tti»I I 444. 10. R. Ik»i Krassolzheim. unw. Stat. \f .i rktc-tnersheim ( Nürnberg- Wfirzburg \ Xtaenfel*. R. auf 1m-w. Bergrücken 1* f St. •..• Badenweiler. Schwarzwald. Nur noch Gr. .i. Au<*«enin. der kl. Hptbg. IKigner Adel seit 1 : Jhdt. deren letzte Bgiuhaher 1510 to.lt ge- : »Tiden wurden.) XcMMMwen = Neuhftwen. Neven wabert;. (Das ,Haus~.) R. in schöner Lage, Stat. Nussberg • Schönau (Gotteszell- Viechtach), Bayer. Wald. Whgest 4 eck. Bchft., kl. Kap. [Bis 1470 angesehener eigner Adel. Seit 4 Jhdten. bis jetzt 12 Ganerben.] Vgl. (Alt-) Nussberg. Stumpf, Bayern 304 m. Ans. Nevenrandsberg s. Neurandsberg. Nenenstadt s. Schlossberg 3. Neaenstela od. Neuwallenst. Bg. auf e. Kalksteinfelsen 1 '/• St. 90. (Alt-) Wallenstein über Saasen an d. Geiss. Vorbg. m. Wohn- u. Wirt- schaftsgebäuden. Thor durch dicke M. zur Hptbg.. Hier 2 Wohngeb. 17. JhdU. u. r. Bchft. 76' hoch. Ringm. m. 2Rondelen u. Zwm. [Stets Lehen gln. Adels, 1318 zerst., 1360 whgest.; Staatseigenth.] Baudenkm. im Rbz. (lassei 186; Landau, Hess. Bgen. II. 2. Ger. R. auf dem Schartenkopf bei Hubacker, Rencbthal am Ein- gang des Oppenauer Thaies. Schwarzwald. Nur Reste der Ringm. [Seit Ende 12. JhdU. eigner Adel, der nach Zerstörung der Bg. 1500 dieselbe verlassen.] & St. 7 km 0. Stat. Öhringen (Heil- bronn-Crailsheim). Hohenlohisches Schi. v. 1557 m. Resten der a. Bg. Neaerbmrg. R. Ober Stat. Gobern (Mosel- bahn). Tiefer als die Altenburg. Inmitten 4eck. Bchft. m. ebenerdigem u. höherem Eingang. Ausserdem nur theils zieml. h. Ringm. u. 2 r The. [1195 von den v. Covern auf der Altenbg. erb.. Weiteres wie Altenburg 10.] Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz.Goblenz 136 ff. 2. R. 12 km n. Stat. Neuwied ( Ehren breitstein-Obercassel) zw. 2 Blichen. 5 eck. Bchft. v. Basal tqu. u. ihm zu- meist parallel laufende Ringm. m. 2 innen an- geb. Gebäuden. Der westl. Bgtheil hat 4 eck. Th. u. Gebreste. Thl. 1 S. 618. [12. Jhdt. gln. Grafen, dann Grafen Neuenahr; Fürst zu Wied.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 515. Neufels. R. *t M. sw. Stat. Künzelsau ( Waidenburg- K.) an d. Kupfer. Ringm. u. durch Sprengung umgeworfener noch fester Th. [1441 zerst.) Gottsehalk, Bgen. 3; Denkm. d. AI Ulis, in Wtlig. Neutra. Stat vHottweilTuttlingen). Hohen- zollern. Daliei R. auf bew. Felsen. Neahabsbarg* R. am Küssnacher See ft»ei DampfschiuVtat. Vordermeggen, nfi. Luzern. Rest d. 4 eck. Bchfts. u. zweier r The. Daneben neues Schi. | Jagdschi. Rudolfs v. Halahg., 1352 v. Luzern zerst. ; Ziegler-Gro^sjean ] Neuhaus. R. Ihm Wildstein, IM. n. Franzens, bad. Böhmen. (Jr. 4eek. Bchft. m. Rundbfries Thl. 1 S. 231, 23S. [Gln. Dynasten. | 2. A.Schi. gln. Fl. 4 krn nw. Paderborn. Whg. m. r. Eck- then m. SchlO^eUcharteii. II2*<1 als Feste des BMh Paderborn zer*t., ineist 17. JhdLs., jetzt 756 Kaserne.] Maler, u. romant. Westfalen 234 m. Ans. 3. Bed. R.r gln. Df. im Aufsesstbal. Frank. Schweiz. Hausteinbau mit 4eck. Bchft. [v. Arn- stein, 1300 v. Truhendingen, 1478-1602 v. Auf- sess. Im Bauernkr. zerst..] Bavaria III 1, 698. 4. Hübsche R., gln. Ort bei Gaiss, Tauferer Thal n. Stat. Bruneck (Franzensfeste- Lienz). [1225 v. Taufers, vielf. Besitzwechsel, seit 1743 Graf Künigl, jetzt e. Bauer.] Staffier, Tirol II 256. 5. R. am Tauberthal unw. Mergentheim. Starker ausgemauerter Ringgr. m Brocke. 4 r. Mauerthe. Vorbg. u. höher gelegene Hptbg. m. starkem Bchft., noch 70' hoch. 336' tiefer Brunnen. [Vermuthl. im 13. Jhdt. v. Hohenlohe erb.. Seit 1411 Deutschorden. Bes. nach d. Bauernkr. neu befestigt. Nach d. Span. Erbfolgekr. zerf. u. seit 1790 theils abgebr.; Staatseigenth.] Schön- huth, Wtbg. Burgen I. 6. Stat. Igiau-Budweis. Böhmen. Bg. theils R. Goth. Deutschordens- kap. 1293, älter d. r. „Hungerth.* m. 18' Mdicke. Neuerer Schlossbau m. Säulengängen 1528 u. 1591. Inwendig Fresken. [1773 vefbr.J Heber, Bgen. IV; Mitth. d. k. k. Centraicomm. 1858 u. 1860; Lotz, Kunsttop. II. 7. R, gln. Df. 2 M. v. Stat. Ottmachau (Schweidnitz-Neisse). Fast r. Grundriss m. dopp. Wallgr. [Wohl unter Mathias Gorvinus zerst.] Gesch. u. Beschr., Schweidnitz, H. I. 8. Zieml. erhalt. R. auf d. Schwarzberge, gln. Hof, 2 km v. Stat. Dittersbach (s. Waiden- burg), Schlesien. Bchft. zerst., Cisterne, Keller. [1366 v. Hzg Bolko erb. 1478 zerst.; Herrschaft Fürstenstein.] Kunstdenkm. Schlesiens II 252. 9. Gr. maier. R. an der Feistritz nö. Stat. Weiz (Gleisdorf- W.). Bchft [Um 1200 eigner Adel Durch Blitz zerst.] Top. Lex. v. Steiermark. 10. R. bei Doberna unw. Lemberg, 1 M. s. Stat. Pöltschach (Marburg-Cilli). [12. Jhdt. Graf Bogen, 1772 eingestürzt; Edler v. Leyritz.] Top. Lex v. Steierm. 11. A. Schi., gln. Df. n. bei Stat Weissenbach (Leobersdorf-Scheibmühl), Nieder Österreich. Theils R., m. Then.. Seit 1595 mehr fach umgeb. [Eigner Adel, seit 1338 landesfürstl. ; Gräfin Wimpffen.] Hormayr, Bgvesten II. 12. R , gln. Df. s. bei Schorndorf, 3 St. sw. Stat. Cham, Bayer. Wald. [v. Sattelbogen, dann Landgr. v. Leuchtenberg. Im 30j. Kr. zerst.] Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. Neuhöwen (-hewen) od. Stettener Schlösse, R. bei Stetten, 1 \t St. nw. Stat. Engen (Singen- Tuttlingen). 4 eck. Bchft. v. 10,7 m Seitenl. m. Ecken u. Thüreinfassg. v. Buckelqu., theils um- baut von eint, späterem Wohngeb. [Bis gegen 1300 v. Hewen; seit 17. Jhdts Fürst v. Fürsten- berg. 1639 v. d. Baiern zerst] Kunstdenkm. Badens I 47 mit Grdr. Neukastei (Xikastel). Spärl. R. auf steilem Berge bei Leinsweiler 7 km w. Stat. Landau. Thl. 1 S. 81. [Wohl röm. Ursprungs. R* 13»i Reichsveste, 1525, dann im 30 j. Kr. n. H>v» zerst.] Baudenkm. d. Pfalz I 126. Neukatzenelnbogen (die .Katz*). WohWh. R. über St. Goarsbatyen am Rhein, Rbz. Wtt>- baden. Die 7 eck. 30 tu 40 m weite Hptbg. \. hohem Mäntel, m. r. Eckthen., bzw. Gebäuden umgeben. Der Mantel m. e. auf Pfeilern u Rund- bogen ruhenden, aussen auf Rbfries vorgetragen Wehrgange. Aus ihm (ritt auf d. Bergseite d. r. Bchft. v. 10,45 m Dm. u. 6,75 m 1. W. tot. Z*. m. späteren Scharten nur nicht auf d. steJeo Südseite. Thl. 1 S. 209, 229. [1393 v. Gm Katzenelnbogen erb-, 1626 vergebl. beL, ridfcfi. streitig zw. d. hessischen Linien, 1817 deauoiirt. Frh. v. Langen.] Nass. Ann. 1892 m. An*, u. Grdr. Neukirchen. Df. 7 km s. Chemnitz. Y>*- eck. Wbg. m. Treppen th. u. starkem Tlwijtk [Erste Hälfte 16. Jhdts.; seit 1615 v. Taube. Bau- ü. Kunstdenkm. Sachsens VII 49. Neukrenkingen. Unbed R. zw. Riedern u. Bühl, so. Stat. Griessen ' (Waldshat-Sehafh. [Freiherrn v. Kr., seit 14S2 St Blasien.] Kunsld. d. Ghzth. Baden III 120. Neumontfort s. Montfort Neunbarg vorm Wald. St. 12 km n. Sut Bodenwöhr (Schwandorf-Furth) m. a. SchL i in sp. Winkel an den 4eck. Bchft. stossende Flüw'rl Der kürzere („Girnitz") m. Erker 14. JhdtO. innen nach 1850 umgestaltet, d. andere 1537 be- gonnen. [Seit 1261 landesfürstl., jetzt Gerichv Stumpf, Bayern 491; Lotz, Kunsttop. II 320 Neuiieek. Schöne R. , gln Df. so SU Freudenstadt (Pforzheim -Schiltach). [Genieind«- eigenth.J Denkm. d. Altths. in Wtbg. Neunussberg = Neuennussberg. Neuraudsberg. Bedeut. R s. Kötiün?. Bayer. Wald. Mehrere Rundthe. [1330 v. e. feindlichen Bruder des Besitzers des gegenüber liegenden noch stattl. Schlosses Altrandsberg er!» 16. Jhdt. Staatsgef., 1633 v. d Schweden zerst, Bavaria I 2 S. 1141. Neumvensburg. R., gln.. Df. an d. Argen. 8 km sw. Stat. WTangen (Kisslegrl^indau). [liJhdt. gen., nach d. Bauernkr. wligest , 1836 auf AM»r. verk.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 863. Neuseliarfeneck s. Scharteneck 3. Neusehellenberg. R. auf e." Höhenzuge inj Rheinthal w. Stat. Feldkirch. * Vorarlbergbahn Lichtenstein. Neuschloss. A. Schi, mit Wällen, gln. l>t Kr. Eger. Böhmen. Neuslns s Ganova. Neusunimernu. R. bei Summerau un«. Flunau (14 km so. Tettnang) [12. Jhdt die im 757 11». Jhdt. ausgest Vögte v. S. Kam 1470 an Bi-th. Konstanz, bald an Montfort.) Kgr. Wtbg. III Xeastadt. Stat. d. Mecklenbg. Südbahn. GnistfHerzogl. Schi. Bewohn b. Bchfl. Das Ueb- rifre spfttere einf. Gebäude. • Thl. 1 S. 154, 461, Ml, 4K4. 2. Stat. (Marbg-Kassel; m. Schlossth., .Junker Hansens Thunh*. Niedriger r. Qubau na 4 Obergeschossen v. Fachwerk u. schlankem ^»•ck. Helm, m 4 ausgekragten Heck. Eckthchen. 1464 v. Hans v. Dörnberg erb.] «I. (N. an d. Aisch). Stat. Nürnberg- Würzburg m 1448 erb. S« hl., vorm. markgrafl. Residenz. 4. R. beim NYustädter Hof, Mümlingthal, 5 km w. Stat < Hamburg 'Aschaffenburg - Miltenberg). Thür- ingen m. Wappen. [Wohl vormals die Bachen i N.| *• Stat. (Bayreuth- Weiden) m 4 »zer- fallenen Bgen.* Risenmann. Top. Lex. v. Bayern. Neasaataaasen. Unbed. R. unw. Kirchen •liftrrarh) [Bis 1374 eigner Adel. 1446 zersl.] Glizth. Baden, 906. Xeathnnn. Df. unw. StrtN Wolfegg (Aulen- •lorf-Memmingcn). Beste der Anf. 14. Jhdts. v. reicher Hohe. | Gegen 1450 v. d. Grafen % T. erb., seit 1400 verfallen.] Pupikofer, Gesch. .!. Tliurgau il884) l*G. Xtatorgelow — Hasenburg. Xeawaldeek. R. unw. Tegernau w. Zell S« hwarzw.). 13. Jhdt. gen. Jensen, Schwarzw. II ÜCt. Xea wallenrode s. Berneck 1. Xeaweüer (Rorburger Hof». R. bei Alten- I «-im im Schutterthal. Bad Schwarzwald. Xldaa. Wohlerh. kl. Whg., glti. Ort am Hitler See, 4 km s. Stat. Bicl (Basel-Genf». 4eck. H-hfl. u. r. Eckthe. Thl. 1 S. 417. [l.'WS aus- /•— l gln. Grafen; Amtssitz.] Medeek (Nideck). B. 8 km nw. Stat. IV- :-. itt (Molsheim-Bothau), Wa>gau. Palas auf e. \. einer Zwtn. umgebenen Felskopfe, auf tieferem .»••1. Kels 40 m h. starker 4eck. Bchfl. Buckelqu. rn Stz., Thl. 1 S 187 Anm. 1. Bekannte Sage. i:::tt gen., 14T>4 erob., 1509 v. Mullenheim.i V»h«T, Burgen in Elsavlothr. in. Grdr. Medegg. Nicht bed R. hei (<>tM»r-)Arncgg, * da.«.. JKMefgea. Schone R. auf »trilem Hoer- •if«T. gln. St. 15 km w. Stat. Zülpich Euskirchen. D'reiir, Rheinprovinz. Sandoteitihaii ,11 so erb. ^■i/. der Grafen v. Jülich : Rrivateigenlh.| NMeBsteln. R.(V), gln. Df. 15 km n. Stat. Fritzlar < Wabern- Wildlingen), Hessen- Nassau. Nledermlflagen. Df. im Schlierbacoihal w. StaL Goldshofe (Crailsheim- Aalen) mit schöner H. der alten v. d. Fugger 1573 umgeb. gln. Bg. Feste The, a Bchfl. (Staatseigenth | Kgr. Wtbg. III 5 S. 448. Nledermltwled = Altwied. Xlederbftrea. R. 4 km so. Stans (4 km s. Stansstad am Vierwaldst. See). [Vormals v. Büren.] Gem. d. Schweiz. Niederbarg = Neuerburg 2. ^= Brömser- burg. Niederdorfeiden. R. 14 km nw. Stat. Hanau (Frankfurt- As^haffenbg.) Geringe Mauerreste u. e. noch ca. 14 m h. Rundth. m Buckelqu. [Auf Grund eines Rftmercastells erb.; Landgr. v. Hessen zu Rumpenheim.] Baudenkm. im Rbz. Cassel 193. Ntedergfegen. Hübsche R., gln. Ort an d. Aare, Cant Solothurn. 4eck. Bchfl. auf e. Fels köpf. [Raubritter Thomas v. Falkenstein.] Xledergundelfiagen s. Hohengundelflngen. NiederJuTalta s. (Ober-)Juvalta. Niedermampf. Unbed. B.t gln. Stat. am Rhein (Basel -Brugg\ Nlederrathea. Dampfbootstat. an d. Elbe (Sachs. Schweiz). Darüber Thurmr. der Bg. Rathen. [13. Jhdt. Graf Nymancz, 1468 zerst.] Xlederrosla. Df. 4 km nw. Stat. Apolda (Naumburg -Weimar). Schi.. Sehr h. Th. m. jüngerem h. Dach u. 2 r. The. m. Verbind ungsm. romanisch; das Uebrige theils goth.t theils mo- dern. [Vor 1119 erb.; Ghzl. Weimar. Domäne.] Lotz, Kunsttop. I. Nlederwallsee. Dampfschiffstat. an d. Do- nau zw. Linz u. Grein (Niederost er r) m. a. festem Schi.. Inmitten der Brücke Thorgeb. m. Maschi- kulis, dann Thorth.. Der 4eck. Bchfl. u. e. Theil der umfangl. h. Schlossgeb. modern. [Herzog v. Goburg.j Ans. in Kahl, Niederosterr. Führer. 18N3. Xlederwladeck. B. ül>er dem Linthkana. 4 km w. Stat. Ziegelbrücke (Zürich -Weesem. Langgestreckt, doch wenig ülierwachsenes Mauer- werk erhalten. [14110 Graf v Kyburg, dann Her- zoge v. Ooterr. Allmälig zerf.- Nlemnndsfreund. R bei TagiiM»n> ♦*<">. Stat. Waiilbruck (Brennet bahn auf der Hübe. Eigent- lieber Name u. Ges«-h. unbek. Staffier. Tirol II lOi3. Niesten, l'nhed. R. ', St. v. Weiwnain 5 km h. Stat. BurgkumMafJt fKiihiihach-Lichtcii* feK». (Herzog v. Meran Seit 14^7 Ramlierg. Im Bauern kr. zer*t.| Stumpf, Bavertt l>.*iO Mkastel - NYukaMel NlmnterKiitb. R In-j gln. |>f. 1 M nf>. Stat. .J.nmou itz (Hirxhberg \Vahl*Miburg , Srhle-ieii. 758 A. 8eck. Bchft. m. ausgeh. Verliess. Neuerer Theil 1545 v. v. Zedlitz erb. u. 1780 whgest. Nimwegen s. Nymwegen. Nippenbnrg (bis 1646 Schramberg) R. bei Stat. Schramberg, Schillachthal, Schwarzwald. Thl. 1 S. 148, 157, 278, 376, 483, 628. [1689 v. d. Franz. zerst.; Graf Bissingen.] Koch, Wtbg. Bgen I. 2. Unbed. R. auf schroffer Felsnase bei Schwieberdingen (s. das.). Nebengeb. m. Wappen 1 6. Jhdts. [1275 bis 17. Jhdt. eigner Adel.] Kunst- u. Alterthd. in Wtbg. I 373. Nohfelden. R., gln. Df. an d. Nahe, unter- halb Stat. Türkismühle (Kreuznach-Saarbi ücken). Rundth. [Ende 15. Jhdts. erb., Hzg. v. Zwei- brücken.] ^ Nohfels. Ger. R. an d. Nahe ggüber Stat. Sobernheim (Kreuznach - Saarbrücken). Nur e. Mauerstück m. Kamin. [1585 v. den v. Sickingen an Sobernheim verk.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Coblenz 333. Kollicht, Nolling. R. bei Stat. Lorch (Rüdes- heim-Oberlahnstein) am Rhein. Thl. 1 S. 149, 167, 609. [Privatbes.] Baudenkm. im Rbz. Gassei 346. Nordeck. Bg. 3 St. v. Marburg auf bew. Anhöhe (»Kalter Steg"). Bchfl. m. Mresten u. Wohngeb. v. 1675. [1080 eigner Adel, um 1350 landgrfl. hessische Residenz; Frh. v. Rau zu Holzhausen.] Gottschalk, Bgen. I. 2. R. bei Stadt- steinach (5 km nw. Stat. Untersteinach, Hof- Kulmbach). „6—7* dicke Mauern aus Marmor." [Herzöge v. Meran, Grafen Henneberg, dann Bamberg. Im Bauernkr. zerst.] Stumpf, Bayern 640. Nordenbeck. Whg., gln. Df. 1 St. s. Stat. Gorbach (Arolsen-C), Waldeck. Wgr. u. Wall. 4eck. Bchft. v. 1487 m. 9 Geschossen u. r. Eck- thchen. Wohngeb. v. 1412 m. Wandgem. (Kap.?) Kurtze, Gesch. \. Waldeck 1850. Nor(d)mannstein. Bedeut. R. über Treffurt (Rbz. Erturt) 26 km nw. Eisenach, m. dem Ort durch Mauern verbunden. Dopp. Ringm.. Auf d. Angriffss. 2 4 eck. The., derengrossererm.gr. 3fachen, schön verzierten Fenstern u. Kamin. Thor- bau. Goth. Palas m. Staffelgiebeln. Im Hofe 30 m h. starker r. Bchft. Thl. 1 S. 266. [v. Treffurt 1104 gen., 1376 ausgest.. Als Raubbg. 1295 theils zerst., dann whgest.] Lotz, Kunst- top. II; Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. Mühlhausen 120 m. Grdr. u. Ans. Nortenberg. Ger. R., gln. Df., Bez.-Amt Rothenburg, Mittelfranken. [Küchenmeister v. N., 1408 geschleift.] Nürburg. Umfängt hochgelegene R., gln. Df. 5 km so. Adenau inmitten der Eifel. In der Hptbg. freistehend d. r. 9,5 m starke, 20 m h. Bchft., dessen Eingangsstockwerk e. Tuflstein- gew. m. Basaltrippen u. 5 rbog. F. hat Mtreppe. Oberstes Gew. u. Brustwehr neu. Um den BchfL Reste v. Wohngebäuden. Bis 6 m h- Ringm. m. halboffenen u. bis 12 m h. Rundthen. Spbthor. Vorbg. m. Rest der Kap. nach 1800 abgebr. Tbl 1 S. 78, 238 u. 243 Anm 1. [Vom Grafen v. Aare nach 1100 erb., 1689 v. d. Franz. zerst.; Staatseigenth.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Coblenz. Nürnberg. Bg. daselbst auf länglichem nach aussen steil abfallendem Felsrücken. ÜtäL zw. dem sog. fünfeckigen Th. u. dem im 14 JbdL erb. Th. „Luginsland* war an Stelle der 1W* erb. „Kaiserstallg." der (Hohenzollenische» Bart- grafensitz, w. schliessen sich hinter einander - Vorbgen (m. mehreren 4eckigen u. d. starkes r Vesterer Th.) u die Hauptbg. an. Letztere m. 1864 modernisirtem umfängt Palas. Reste d Zwingers Tbl. 1 S. 172, 538. (Ansehen**! schon vorgeschichtl. befestigt. 1050 als Reich- bg. gen. u. häufig kaiserl. Residenz, seit 15. Jhdt. Alleinbesitz der jgiadt. 15. Jhdt d. Palas er- weitert u. Zw. gebaut] v. Essenwein, Krieg- bauk. 80 ff. m. Grdr. u. reconstr. Ans.; Vocke. Burggräfl. Schi, zu X. 1882. Nürtingen. A. Seht, gln. Stat. (Tubingen- Plochingen). [1550 erb., jetzt Speicher.] Be- schreibg. d. Oberamts N. Nussberg. R. unw. Set. Veit [1136 gen. Kunsttop. Kärntens 245. Alt-Kussburg. R. 7 km so. R. Neuennu^ berg. [Eigner Adel, seit 1370 Degenberg, 14* im Böcklerkriege verbr.] Bavaria I 2 S. 1163. Nymwegen. Dampfboot- u. Bahnstat Hol- land. Thl. 1 S. 52, 73. Von der a. Bg. nur noch 16eck. Baptisterium aus 799 (später inehrf erneuert) u. R. der Kap. (Ober-. Die hiemit zusammengesetzten Namen suche auch ohne diese Vorsilben.) Oberbalzheim unw. Stat. Altenstadt (Hm- Kempten). A. Schi. 15 J.? Theils Renaiss. mit Then. Unteres Schi, mit Erkern 1583 gen Denkm. d. Alterths. in Wtbg. ; Beschr. des O.A. Laupheim. Oberblmbach. R , gln. Df. 10 km nw. Fulda. Keller, viereck. Bchft. u. 2 verfallene Rundtbe. Baudenkm. im Rbz. Gassei 202. Oberbarg. R., gln. Ort 20 km nA. SUt Stein (Laibach-St) Nur noch e. Th. u. M. Mitth. d. Centralcomm. 1861, 243. 2. s. Boosenbuiy 3. s. Altenburg 10. Oberbrennberg s. Brennberg. 759 Obeieastel. R. zw. dem Valserbach u. Glen- ner im Lugnetzthal (Vorderrheinthal). Schweiz. Oberellll. Bed. R auf d. hew. Schlossberge Ihm Stat. Olli (Marburg-Laibach). Gr. 4 eck. Klirrt. [1340 Grafen Cilli, 1456ausgest, dann Undesfürstl.) Top. Lex. v. Steiermark. Oberen«. Ger. R. bei Ems im Rheinthal 7 M. sw. (Ihur. [Vormals v. Rhäzüns.J Oberfei«. Unbed. R. bei Wolfarth (1 St. -">. Bregenz) an der Ach. [1289 gen.. seit 1451 St in Mehrerau.j Staffier, Tirol 1 34. Oberbaus. Umfangl. wohlerh. Feste gegen- Ml>er Passau an d. Donau. [1419 vom Bisth. l'a-sau begründet, 1689—1806 mehrfach erwei- tert, um 1800 Irrenhaus. | Stumpf, Bayern ±21; Kgr. Bayern I 1840 m. Ans. 2. 0. am Stein — Stein 8. Oberbefoa. A. Schi, gln. Ort am Thuner Se*». Schweiz. Bewohnb. Bchfrt. Das Schi. wt**enftl. modernisirt. [1308 v. Eschenbach; Gräfin P«>urtali>\| OberiflfMg. A. Sch.f gln. Df. am Lech 1 St. v. Stat. Landsberg (Kaufering-L.j H. Mauern u. f»--te Thore. [15.37 v. Rehling erb., seit 1611 v. l>«»nnersberg.) Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. ObeijaTftlta s. Juvalta. Oberkaprenberg. Wohlerh., bedeut R. • « St ."». stat. Kapfenberg (unw. Brück) Steiermark, auf Im-w. Berge. Umfangl. h. unregelm. Wohnbau- «oinplex. Neue Warte. Vor dem Halsgr. die .ilt«» St. Lorettokap. |H45u. 1183 gen. u. seitdem \U-*. der Grafen Stubenberg. Bis 1739 bew., d.um zerf.| Krauss, Eherne Mark. 1892 m. Ans. Oberkto. Ger. R., gln. Df. 3\ St. sw. ILmiherg. [Vorm. Truchsess v. Pommersfelden.] Oberlahnstein* St. an d. Mündg. der Lahn in d. Rhein. An der Sud westecke am Rhein die M.irtin>burg. Ueber dem spb. Thor 3eckig vor- springender Ercker v. 1398 tu. Wappen zugleich iVrlinase u. für d. Fallgitter. Danel>en so. e. r„ • dien achteck. Eckth , an d. Südwestecke 6eck Ifc hfrt. m. halb Heck. Treppen th , e. Wohngeb. \ I5ei Mittellei|>e 11 km nw. Itilkenhain. Fast nur noch Küche m. gewaltigem **« hb»t. Neuere Zusätze. (Jetzt (traf Stillfried. | KuiMdenkm. Schlesiens. Oberllebteawald. A. gr. Schi. m. 4 Eckthen. •liier Stat Lichtenwald (Agram- an d. Sa\e. !♦;. -17 Jhdt., Anf. 19. Jlnlts. modeniMrt. |s59 „•»-n.: Edler v. Ratzesberg- Warten hu r>r | Top. Lex \. Meierm. m. An>.: Hormatr, BgveMen. Oberllmpurg* Umfangl., wenig erh. R. bei Stat. Hall (Crailsheim- Waiden bg.). Mauern, Gräben, Rondele u. gewölbte Gänge. „Auf 3 Seiten war es durch e. h. natürlichen Erdwall geschützt*. [1230 Schenk v. Limpurg, 1541 v. Hall erkauft u. zerst.] Koch, Wtbg. Bgen. II. Obermagenbebn s. Magenheim. Obermberg* R. eines Sachsenheimschen Schlosses. O.A. Vaihingen. Neckar kreis. (I)enkm. d. Altertlis. in Wtbg.) Ober-Montanf« Schone R. am Eingang des Martellthals bei Goldrain (Vintschgau). 4 eck. Bchfrt., 3 Thore, Kap. Schöner Palas, unten offene gew. Halle m. Marmorsäulen v. 1544. [1228 v. Graf v. Tirol erb.; Graf Mohr. Erst neuerdings verf.) Staffier, Tirol II 589; Clemen, Tyroler Bgen. 51 m. Ans. Obenan« Dr. am Neckar 6 km sw. Stat. Rottenburg, ein Th. als Rest der Stamm bg. der 1245 genannten Frhrn. v. Ow. (Kgr. Wtbg. HI. 5. 369.) Oberuell. Markt an d. Donau o. Passau m. a. Schi. [1426 v. Bisth. Passau erb., 1598 um geb., jetzt Rentamt.] Stumpf, Bayern m. Ans. Ober-Ruebenberg. R- auf bew. Felsnase am Ausgang des ScaläratobeLs unweit Ghur (G rau- bünden). Rest d. 4 eck. Bchfrts. u. geringes Ge- mäuer. [Um 1250 Edelknechte v. Kuchenberg. Nach 1500 zerf. Sage von Poltergeistern und goldenem Kegelspiel. | Wird angebl. auch Alt- Aspermont (s. das) genannt.) Jecklin , Bgn. H. 2. Obenaxea. Dorf unweit Tavanasa, Vorder- rhein thal(Ghur- Andermatt.) Bei demselben Ruinen der Burgen Heidenberg. Moreck,Schwarzenstein u. Axenstein, vorm. Festen der Frhn. v. RhäzOns. Obersebflpf (Schupf). R. bei gln. Df. (Tauber- bischofsheim). [1152 Reirhsschenken v. Schupf. 1468 zerst.j Neueres Schi. v. 1561. Ghzth. Baden 913. Oberahwariaeb. R., gln. Df. 1 M. sw. Stat. Zwingen berg (Heidelberg-Heilbroiin) Baden. Obenontbelm. A. Schi., gln. Ort, 10 km so. Stat. Sulzdorr, Hall-Crailsheim. 1M1, theils 1592. Inneres verf. (Staat u. Für*»! Lftwenstein) Denk in. d. Altths. in Wtl»g. OberfttaJuL Bg. am r. Rheinufer (Dampf- M-hinMat.) unw. Stein Inmitten der jetzt aN Fabrik tienutzten einfachen Geh. a. 4 eck. Bchfrt oben mit goth. Fenstern. (14t4> v. klintreulierg. Ü99 al* Rauhhg. v. d. Schweizern verbr.J Schon- huth . Führer um d. Roden^ee S. 154; Ghzth Baden 91 i. Oberfttadio». Df. 15 km s. Stat. Kimmen i riin-Mtn^'i)). Re^te d. ca. 1170 erweiterten 760 Stammbg. der noch blühenden* Gr. v\ Stadion. Kgr. Wtbg. III. 5. S. 668. Oberstanfen. Gej. Bgrest m. neuerem Bauernhause auf d. Schlossberg, gln. Stat. (Immen* stadt-Lindau). [1525 u. 161] zerst., v. Graf Königs- eck whgest., 1807 abgebr.] Stumpf, Bayern 982. Oberstein, Zwei R. auf steiler Melaphyr- wand Ober gln. Stat- (Kreuznach*Saarbrücken). Die a Bg. auf schmalem Felskopf über der Felsen- kirche. Nur Rest d. Ringm. u. eines kl r. Thes. [1194 erb.]. Die höhere neue Bg.f sorgfaltiger theils wohlerh. Bau. Dicker Rundth., „ Ritter- saal \ Keller, kl. Kap., Wendeltreppen, kl. Hof, [1194 erb., erst 1855 durch Brand zerst.; Oldenbg. Staatseigenth.] Stollberg, Mscrpt. 2. „ Verödetes Bergschi." über Stat. Stein (Laibach-St.), Kärnten» Obersulzbürg = Sulzbürg. Ober-Tag8te!n. R. beiThusis (Graubünden). Weniges Gemäuer auf unersteiglichem Felsklotz, Gesch. unbekannt. Obertrlxen. Ger. R. auf spitzem, isol. Berge über neuerem Schloss. 10 km sw. Völkermarkt (Kärnten). Stumpf e. Viereck. Wohnthurmes. Oberraz s Vaz. Obervoltsberg. Bg. bei Stat. Voitsberg. (Graz-Köflach) m. zweistöck. 5 eck. Th. Oberwaldsee. R. bei Linz, an der Donau, Oesterr. [Anf. 14. Jhdt. v. den v. Waldsee begr.] Ober-Wlldon s. Wildon. Ober-Windeck. Nicht gr. R. über 'Nieder- urnen (s. Stat Ziegelbrücke, Zürich-Weesen) am Ausgang des Glarner Thaies. Nur unterer Theil der Ringm. [Im Sempacher Krieg zerst.] Ochsenstein. Wenig erh. R. auf drei bis 60 m h. Sandsteinklötzen bei Reinbardsmünster, 2 St. sw. Stat. Zabera. Wasgau Theils aus- gehauen. [Gegen 1200 bis 1485 eigner Adel, dann Zweibrücken. Die grösste Bg. um 1550 whgest., doch bald verbr] Kunst u. Alterth. in Elsasslotbr. I. Ockenfels. Unbed. R. bei Stat Linz ( Ehren - breitstein-Obercassel) am Rhein. Ring- u. Zwm. u. 2Rundthe. [1136 v. Leyen, vielf. Besitz Wechsel. Jetzt Frhr. Gerolt zur Leyen.] Bau- u. Kunst- denkm. d. Rbz. Goblenz. Oedenburg. R. zw. Oberstetten u. Oeden- waldstetten, 1 M. s. Stat. Kl. Engstingen (Reut- lingen-Münsingen) Rauhe Alp. (= Hohenstein?) Denkm d. Altths. in Wtbg. 2. (früher Altenburg) R. zw. Teckenau u. Wenslingen, hoch neben d. über die Schafmatt führenden Wege. Cant. Baselland. 3. s. Lechsgemünd. Oeding. Ort 3 St. s. Vreden an der nieder- länd. Grenze. Schlossth., goth r. Ziegelbau. Lübke, Westfalen. Oedt, R. einer Wbg. 1 M. so. Stat. Gref- rath (Kempen-Kaldenkirchen). Nur noch r. Bchfrt. aus Backstein, oben m. vorgekr. SpMHes. [1313 v. Kleve, dann Bisth Köln, 14*77 erob., 30j. Kr. zerst] Kunstd. d. Rheinprov. I 1 B. t:18m: Ai*. u Grdr. Oetlishnosen. (Oedelen-, Otela-husen). Kl. bew. Bg. am r. Thurufer zw. 'BisrheJszeK a. Bürglen (Thurgau). Bchfrt. mit grossen F>ß$ttni u. Treppengiebel nebst angeb. kl. Wobogi-k [1176 eigner Adel, dann bis in's 15, Jhdt Scha- ken von Castel, 1406 verbr., • wesentl- Neubau , Pupikofer, Gesch. d. Thurgau (1884) S. ttn- Ans. bei Wagner» Ansichten. Qferdlngen. Df am Neckar, unw. Stat Neckarthailfingen (Tübingen - Kirchheinv. Im Pfarrhofe Reste einer schon 014» gen. Boif. fcr. Wtbg. III 5 S. 414. Offen bürg. R. bei Pols, ' * M. nw Stat Judenburg (Bruck-Klagenfurt). Nur einige Mraro u. Rest d. 4eck* Bchfrts. [1165 eigner Adel. tö£» verbr.; Fürst Schwarzenberg.] Top. Lei. v Steierm. Offlings. Df. c2 km nö. Stat Wangen- tin- dau-Kisslegg) ni. wohlerh. Wohnth., auf welchen) neue . hölzerne Wohng [Set. Gallisches Leha. seit 1510 v. Wangen]. Ans. Baumann, AU?än I 153; Kgr. Wtbg. III 5 S. §56. Offstein. Wbg. neben gln. Df. Nur Reste. Rundthurms 16. Jhdts. [1329 gen ] Kunstd. in. Ghzth. Hessen, Kr. Worms 109. Ofterlngen, A. Schi, auf e Felsen beiStal Laufenburg (Basel- Waldshut) am Rhein. Olbrttek. Umfangl. R. auf isol. Berge bei Hain 15 km nw. . Stat. Brohl (Goblenz - Boom Eifel. 1873 neugeb Thor m. Eckth., daneben irr Schlossgeb. nach 1689. Ring- u. Zwm. m. r Then., freistehend d. 4eck. Bchfrt m. je 2 Kreuz- gew, in den Obergeschossen. Niedrige Gebäudf- reste. Th. 1, S. 20 77. 198 Anm. 2. 209. ». [Um 1100 eigner Adel. "Vielf. Besitzwechsel u. Ganerbenbg , in die obere Orsbecker u. die untere Heinrichsbg. getheilt. Anf. 19. Jhdts. verlassen dann Steinbruch; Baron v. Ekespare.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 75. Oldenburg. R. am Emmerthal unw. Marien- Münster (Münster). Bchfrt. [Grafen Schwalrfi- berg; Graf Oeynhausen.] Maler, u. rom. West- falen 101. Oppenheim s. Lahdskron 5. Orlamthide. Stat. (Grossheringen-Rudolstadt Thüringen. Rest der gln. Bg. Tbl. 1, S. 477, [Grafen v. O. 105U gen., die Bg. 1345 zerst ; Herzog v. Altenburg. Sage v. d. weissen Frau.' Schwerdt, Thüringen 1879 S. 3*8 ff. Orsehweier. A. Schi., gln. Df. 5 km n» Stat. Gebweiler, Oberelsass. Sehr umfangl. spal- goth. Wbg. m. Wallgräben u. balbr. Eck then. Im Hofe Treppenth. [Nach Brand 1722 ÜieDweis*- 761 neugeb. Alter Sitz der Truchsess v. Rheinfelden; Müller.] Kunst u. Altert h. in Elsasslothr. IL Ort = Orth. Ortenberg. R. 3 km nft. Stat Weilerthai x-hlettstadt-Markirch) Thl. 1, S. 140, 211, 301, 313. 3«2, 3«i, 473. [Nach 1250 erb., seit 1314 v. Müllen heim, 1474, dann im 30j. Kr. erob., jetzt \ Kaviers«. ] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I 1UK 2. Restaur. Bg. Ober der gln. Stat. (Oflen- !>• irtr- Hausach) Schwarzwald. VVesentl. Neubau ini modernen Burgenstil v. 1836. [Reichsbg., l'»stiM?kheim (Giessen-Gelnbausen) auf e. Basalt- Luppe im Niddathal hübsch gelegen. Durch e. M. in das obere u. untere Schi, getheilt Thl. 1, S. 515. [1389 Epstein; Grf. Stolberg - Rossla. i- fAlt-O.) A. gr. Schi., gln. Ort an d. Donau lo km ft. Vilshofen. 4eck. Th , Kap. m. schöner Heizdecke [Seit 12. Jhdt. u. jetzt wieder Graf <».. 1544 zerst.) Bavaria I 2 1169; Stumpf, Bayern 313 m. Ans ; Kgr. Bayern 1854 III desgl. 3. Neu-O.) Ucbed. R. unweit der vorigen auf h. W.tldherge. 4. Hfil>scbe bew. R. unw. Unter- haus Stat. Spittal) an d. Drau. Kärnten. Weite Hrfirke, Th. in d. Vorbg.. Thl. 1, S. 209 u. 281. I>i<* gleiche Kam. wie O. 2 ] 5. A. Schi am w. Ki nie der Stadt Bautzen. Thorth. u. gr. Wohn- .-»i. [H58 begr., 1483 u. 1635 whge*t ; Sitz der kreisbehftrden.] 6. = Ortenberg 1. Ortouteln. Bew. Bg. l\* M. sw. Ghur 'ürau blinden) auf steilem Felsrande. Bchfrt. in- Mitten umfangl. erneuerten Wohngebaudes. [Nach A-r^tÖrg. 1450 wieder aufgeb. Hier starb 1501 .i«-r letzte Werdenberg v. Sargans DannTschudi; \ Juvalt] Ortk. Bew. a Schi. m. .uralten* Then. n. ,n w der Donau (ö. Wien) bei gln Fl. in der .Orther Au*. [Im 15. Jhdt v Fron au, Raubbg ] «H-tr. in W. u. B. Bd. 4 HS u. 162. Ottenbtrg* R. hei Wollstein, 1 M. w. Stat. Wallertheim (Alzey- Bingen.) Oftterbmrg. Spärl. R. am Kreuzlierge (Rhön) ': Im th Resten Thl 1 S. 2W> Aum 3 [Sitz der Vögte v. Weida, dann herzogt Resi- denz, jetzt Amtssitz). Ans. bei Puttrich, Sach- sen I 2. 4. Burgrest auf e. Felswand unw. Haunoldstein an d. Pielach. Niederöstr. Rundthe. Der r. Bchft. ausserhalb des Burgheringes. Alter h. Palas. [Gegen 1400 v. R. v. Tierstein erb. 1766 von den Montecuculi grftsstenth. abgebrochen. Jetzt Oeconomie.] Ans. in Oestr. in W. u. B., Bd. 4 S. 295. . Osterfeld. R. Ober gln. Steh 14 km s. Stat. Weissenfeis. 4eck. Ringm. u. r. spitzbedachter Bchft. [1198 eigner Adel, dann Bisth. Naum- burg.] Bau- u. Kunstd. d Prov. Sachsen, Kr. Weissenfeis, 42 m. Grdr. Osterode. Stat. (Thora-Insterburg) am Dre- wenzsee. Schi. m. grösstenteils unter dem See fortlaufenden Gewölben. [1270 vom Deutsch- orden erb.] 2. Ger. R. bei gln. Stat (Seesen- Herzberg) Südharz Threste. [1130 gln. Adel.] Zeitschr. d Harzvereins 1877. Ostentein. Bei Gera. Gr. Schi. Der Bchft m. 5 m starken Mauern Rest der alten Bg., das Uebrige neuer. [Residenzschi. d. Karsten Reuss.] Osterwltz. Unbed. R. bei St. Georgen, 20 km w. Stat. Gilli. [13. Jhdt. eigner Adel; Krh. v. Wittenbach.] Top. Lex. v. Steiermark Osthausen bei Stat Matzen heim (Strasburg- Schlettstadt). A. Stammschi, der Zorn v. Bulach. Von dem Bau des 16. Jhdts. noch die unteren Theile der v. breitem Festungsgraben umgebenen Ringm u. 2 grosse Rundthe. Kunst u. Alterth in Elsasslothr. I. Ostrau. Bew Wbg. \ St. nö. Petersberg bei Halle. [ ; v. Veitheim, j Offenbar? = Bramburg. Ottensteln. Bew. Bg. m. Bchft •;, M ö. Friedersbach auf e. aus d. Kampthal (Niederost r.) aufsteigenden Kelsen. Guten Theils Renaissbau. [Graf Lamberg] Ottobnrg s. Schlitz. Ottmaehaa. A Schi., ^ln. Stat. «Camenz-. Neissei. Kester "»stock. Palas. Starker Bchft., 4 eck ig m. abgerundeten Ecken u. Kragsteinen. [1284 gen.; v. Humbold. J Kunstdenkm. Schlesiens IV 59 Otiberg . Halbr. auf e Rasaltkuppe ■ t St. so Stat Lengfeld, Odenwald bahn. Der h. Bchft. inmitten des Hofes mit 14' dicken Mauern. [12. Jhdt. Abtei Fulda, seit 1390 Kurpfalz , im 30j. Kr. erob., 1826 theils abgelr.) Kromm, Feste Ü. 1874. Owe. Bg. bei Obernau unw. Rottenburg am Neckar. Runder BebCt , d. ehemalige jetzt modeniMrt«» Ritterhan* u einige Mre^te. [Eigner Adel j Schinid. Graf A. \. Hohonlterg (Stuttjr. IST1.» S. 40i> 762 Oybin. H. auf gln. Berge (Bahn nach Zittau). 2 Thore, Rest des .Kaiserhauses11. Im whgestell- ten Saale Museum. [1256 erb., 1348 v. Kaiser Karl IV. eingen., 1577 verbr.] Daneben schöne Kirchenr. des 1369 gestifteten Klosters. PabensehwanA. „A. Schi." bei Plainfejd, 6 km s. Stat. Kraiwiesen (Salzbg-Ischl). Alt-Paekensteln. H. bei St. Martin am Padbach an der Bahn Cilli-Wöllau auf e. Berge. [1264 v. Pettau; Freifrau v. Warsberg.] Top. Lex. v. Steiermark. Padnotz spärl. R. bei Schweiningen s. Tiefen- kasten, Oberbalbsteinthal, Graubünden. Pallaus. Gr. a. Schi, bei Sarns s. Stat Brixen (Brennerb.) am 1. Eisackufer „m. zahlreichen Eck- thchen. u. Wartthen.* [1479 erb., gln. nochblüh- ende Frhl. Farn.; Frh. Roth-Schönberg.] Pappenheim* Umfangl., wohlerh. R. über gln. Steh. (Stat. Nürnbg.-Ingolstadt), Altmühl- thal. 4 eck. Bchft. 94' hoch, 39' Seitenl. („Römer- th.*) besleigbar. Unterbg. westlich m. 2 r. Then.. Geb. theils bis in's 19. Jhdt. bewohnbar, theils später abgebr.. [Seit 940 Sitz der gln. Grafen.] Kugler, Altmühlthal 89 m. Ans. (Hohen-)Parkstelii. R., gln. Fl. w. Stat. Neustadt an d. Waldnab, (Eger- Schwandorf). > [Meistens hzl. bayerisch. Noch Ende 18. Jhdts. wehrhafte Festung. Bis 1808 Gerichtssitz.] Merian, Bavaria m. Ans.; Stumpf, Bayern 496. Partenstein. R. am Gr. Mühlbach 2 km n. Untermühl an d. Donau (1 M. nw. Stat. Aschach das.) Niederöstr. 2. R., gln Stat. (AschafFenburg- Gemünden) am Main. [1470 Jagdschi, der Grafen v. Rineck, 30j. Kr. zerst ] Stumpf, Bayern 864. Paspels od. Alt-Sins. R. bei gln. Dorf, Dom- leschgthal , Graubünden. 2 Seiten e. 4 stock. Wohnthurms mit Abtritten. In anstossender Mauer viel opus spicat. Passei s. Phiesel. Payrsberg. R. zieml. h. über Nals, gegen- über Stat. Vilpian (Bozen-Meran) im Etschthal. Ausser dem noch v. e. Baumann bew. Thorbau sehr verwahrlost. 4 eck. Bchft. m. weitem Rund- bfenster, Kap. m. kl. Th. Thl. 1 S. 316, 365. 483. [Eigner Adel bis 1200, seitdem die 1791 ausgest. Grafen v. Boymont-P.] Staffier, Tirol II 772. Peggau. Schöne R. ',« St. so. gln. Stat. (Bruck-Graz) Steiermark. Rest v. Wandmalerei (Kap.). Thl. 1 S. 229, 461, 497. [11. Jhdt. gen., bis 13. Jhdt. gln. Grafen; Stift Vorau.) Pen zun. Bew. einf. Bgrest, gln. Stat. Neu- brandenbg.-Parchim. Mecklenbg.-Schw. Thl. 1 S. 497, 515, 552 [; Seit 1414 Frh. v. Malt- zan.] Perchan (.Czakathurm*). R. bei Stit. Scheifling (Brück- Villach). Perehtoldsdorf. Stat. 11 km s. WienfSera- meringbahn). R. der Herzogs bg.. Rechteck. Quaderbau m. gew. Erdgeschoss, das Dachgeschoß „m. Schussfenstern u. Pechnasen B u. die Xebeo- geb. Anf. 16. Jhdts.. Isol. h. wohlerh. Wohnth. 15. Jhdts. sehr decorativ m. Kap. u. darüber :\ wohnl. Geschossen m. Kreuzgew., zierl. Fen^era. Mauertr. u. oben vorgekr. Umgang. TW. 1 >. 148, 540. [1334 begr.] v. Essenwein, Kri?~ bauk. S. 189 m. Durchschn. u. Ans. ; Lotz,£rai- top. II. Pernegg (Bärneck). R. auf h. bew. Ber?e bei gln. Stat. (Bruck-Graz). .Der Wartburg Sb- liehe Anlage*. [1284 erobert. Die v. Birned 1 143 gen., 1532 ausgest. Vielfacher Besitzwech*'. Darunter 1578 erbautes Schloss. Krauss. Ebt*ifc Mark. 1892. I S. 224; Top. Lex. v. Steiermark. (Alt-)Perostein. (Perstein). Kl. fl. bei Wrchhaben w. unw. Stat. Hirschberg (Böhm. Leipa- Jungbunzlau) auf steilem Felsen. [30j Kr. zert', Heber, Böhmens Bgen. I m. Ans. 2. WohlertnX a. Schi, an der Schwarzava 5 M. nw. Brunn. Mähren. Thl. 1, S. 147, 525. 200' langes un- regelm. Wohngeb. m. dem vieleck. Barbaralb auf oberster Felsspitze (68 Stufen hinauf} um- geben v. Ringm. m. 2 Rthen u. dem 4eck. Bobft Eine Vorbg. m. Bastion u 2 enge, lange Vorhfifc m. festen Thoren führen zur Hptbg. hinauf. Ring*- um Zwinger. Alle Theile ursprOngl. m. vorgekr. hölzernen Wehrgängen. [Anf. 13. Jhdts, 141"» erweitert, 1460—1522 vollendet. Das Inner* später umgestaltet. Bis 1596 eigner Adel; Gnf Mittrovsky.] v. Essenwein in Mitth d. (Central- comm. 1862 m. Grdr. u. Anss. ; Hormayr, Baflr- vesten II. 3. Bg. bei Stat. Kirchdorf (Linz-KUn^ Steyrling) über neuem gln. Schi, auf h. Feken Lange h. Brücke. Fester Bau m. Then. mra (1819) bewohnbar erh. [1036 bis in's 14. Jhdt. eigner Adel, seit 1630 Kremsmünster.] Hormayr. Bgvesten l. Persenbeng. Gr. Schi, auf niedrigem Fei- an d. Donau. Niederösterr. Wenig alte rtel** darunter die Kap. [; Erzherzog Karl Ludwig1 Perstein = Pernstein 1. Pertenstein. A. Schi, im Lgr. Traunstwn Oberbayern. [ ; Graf Törring-Gutenzell.] Oberbayer Archiv VIII 348. Perttsteln. (Bertholdst., Bertist) A. Scfal. 5 km sw. Stat. Fehring (Graz-Steinamanger) Stei^r mark. Hof („Turnierplatz*) m. doppelgewölbtem Bogengang m. Scharten. Goth. Kap., weite Huiid- sicht. Sammigen. [Angebl. v. B. v. Emmerber?. t 1403, gegr., später vielf. verändert. 1512— löU* 763 %~. Lenghaimb: General Sefer Pascha.] Mitth. d. < lentralcomm. 1856; Top Lex. v. Steiermark m. An*. Perwartfa. (Hoch- und Nieder) zwei R., \**\ Stat. Kemelbach (Melk - Amstetten). Nieder- sten-. Penel s. Phiesel. Petonberjr. Bg. neben R. Weifenburg auf e. Hügel bei Stat. Silz (Innsbruck-Landeck) im Innthal. Ausser], einfaches Viereck m. 4 eck. Bchft. [Alte landesfürstl. Bg., später v. Freunds- U-rg, Graf (Jlari u. Graf Wolkenstein-Rodeneck» Von Letzteren whgest. u. neuerdings dem Kaiser v. Oesterr. verk. 1857 ausgebrannt.) Staffier, Tirol I 348; Ueber Land u. Meer 1894, 220 m. Ans. 2« Gr Halbr. auf steilem isol. Felsen Ober Stat. Friesach (Brück- Vi Dach) Kärnten Wohnth. aus 1134 m. Kap., anstossend R. des Palas u. spatere jetzt von Armen bew. Geb. um e. recht- er k. Hof, anschliessend auf nw. höher steigen- •lern Felsen zweiter Hof m. R. e. Gebäudes. Zwinger Nordw. der Bg. das Schi. Lavant, sü. .1. Peterskirche. TM. 1, S. 223 Anm. 2, 229, l'.M. 497, 591, 544. [12. Jhdt. bis 1805 Erzbisth. Salzbg., dann Staatseigen th.. 1498 Neubauten, 1173 Brand. AI Im. zerf.] v. Essenwein in Mitth. A. ei K.4-U, i St. sw. Stat. Aml>erg (\firnl>crg- Irrenlohe). Angebt rAm. Bchft. [Vorm. Seyfried Schwepper- inann J Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. Pflüm, Pfiüzgrafensteln. Wasserbg. im Rhein l*»i Stat. Caub (Kudesheim-OhcrlahiiMeiii). Till. 1 >. 13, 1«), 198 Anm. 2, 206 Anm. 1, 207. 329, :;44 (2). 569. [Pfalzgräflioh, 1607 „m e. neuen Batterie, v. rothen Qusteinen ausgeffthrt, ver- bessert. • Besatzg. v. 20-54 Mann; seit 1803 unbewohnt.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 353 ; Bonner Jahrbch. 46 m. Grdr. u. Ans. Alt-Pfiuraberg. Gr. wohlerh. R. auf bew. Bergkegel bei Stat. Frohnleiten (Brück - Graz). Tbl. 1 S. 192 Anm. u. , Nachträge *, 208, 319, 342, 377, 461. [Berühmter gln, 1362 ausgest. Adel ; Frh. Meyr v. Meinhof.] Hormayr, Bgvesten II; Top. Lex. v. Steierm. m. Ans. Puuiaenstlel. R. ggüber R. Kreidenstein. Pftffenberg (Oedentburm). Unbed. R., gln. Df. w. Stat. Brixen (Brennerbahn). [Gin. Adel, 1277 zerst.] Staffier, Tirol II 101. Pfeffingen. Gr. R. 2 km s. Stat. Aesch (Basel-Biel) h. gelegen. Thl. 1 S. 321, 453. [1356 durch Erdbeben, 1376 v. Basel zerst, kam 1520 nach Aussterben der Thierstein an Basel, 1637 erob. , bis um 1750 bew., dann ?erf.; Pri- vatbes.] Ans. bei Wagner, Bgen der Schweiz. (Hohen-)Pflrt. Schöne R. zweier Bgen auf gr% Felsen über gln. Steh. (Ferrette) 3 M. sw. Basel. Die obere ältere Bg. m. gr. Palas u. Neben- geb., Bchft. abgetr., Ringm. gegen die untere Bg.. Hier an der Ringm. m. balbr. Then. das Wohngeb.. Auf Unterbau d. Bchfts. jetzt Förster- wohnung. [12. Jhdt. gln. mächtige Grafen, 1324 Habsburg, 1575 an Graf Fugger verliehen, nach 1648 Hzth. Mazarin; Frau Zuber.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II ; Näher, Bgen in Elsass- lothr. m. Grdr. u. Ans. Pfllndsberg. R. •* St. w. Alt-Aussee, 1 M. nw. Stat. Aussee (Hieflau-Ischl). Th. u. einige Mauern. [1254eingen. u. befestigt; Salinen-Aerar.) Top. Lex. v. Steiermark. Pfllxtarg = Plixburg. Pfraamberg. R.t gln. Fl., Kr. Eger, nw. Böhmen. Phiesel (Passei, Pessel). R. bei Troas Vor- derrheinthal, Graubünden. | Stammbg der Rinke». | Vgl. Rinkenberg. Phlllppseek. .Bergschi.* bei Df. Münster 2 M. nw. Stat. Fried berg (Frankfurt-Giessen). Phlllppeteln. Kl. R., gln. Df. 1 M. so. Stat. Weilburg (Wetzlar^ loblenz). Wohlerh. r. Bchft. u. wenig Mauerwerk. Bruclistoin. [1390 v. Graf v. Nassau erb. ; Staatseigenth.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 366. Plehl. A. Schi. l>ei Stat. Mitterdorf (Sem- mering-Bruck). 4 The., theils noch alterth uml. [; Fr. Hampel.] Top. Lex. v. Steiermark. Plrcbensttla. R. I>ei R. Himmelstein. Pimltz. Gr. Hg. 1'« M. sA. Stat. Iglau (Wien-Kolin). Mähren. Pfschltz. A. Schi.. Wohnth.. v. e. Wolmgeb. 17. Jhtlts. umbaut. [; Frh. v. Mo7 Pöggstall s. Bogendorf. Ptfltechach. R., gln. Stat. (Marburg-Triktl« Steierm. Polsbrunn. R u. a Schi. 'äM. s. Stat Ni- kolsburg. Niederöstr. Polle. R., gln. Fl. an d. Weser 12 km n. Stat. Höxter (Holzminden - Altenbeken) Braun- schweig. [1285 Graf Everstein, 30jähr. Kr. zerst , Pontanlngen (Pultmenga). R. aufe. Felsen unw. Rueras, Vorderrheinthal (Graubtmden*. [W»»M Stammburg der Bultringer. Pultringer oder P^a- taningen, 1424 genannt.] Gem. d. Schweiz XV. 104. Poppowo. R. 2 M. so. Stat Kulm (Konia- towo-K. an d. Weichsel). Deutsohorden$bjr me^ 7t>5 ? 11. Gewölben. Ziegel- u. Feldsteinbau. Kugler. Mu^um 1835 Pmtentoln. A Schi, auf steilem Fels Ober flu. I>f. unw. SUt. Gera (Leipzig-Saalfeld ) Gros -t«»nth. Renale. H Bchfl u 2 kleinere The. um 1300. Int 18. Jhdt umgeb ; Herr mann] Lotz I 503; Aiiv. hei Puttrich, Sachsen. Lief. 13 f , T. 13. Potsehieb. A Schi , gln. Slat. d. Semmering- imIiii. 4 r. The. Pottenbnrg (Boten-, Wutten-burg) R. auf li. v. Hainburg gegen die ungut ische Grenze zieh- enden Waldröcken. Wohlerh. 4eck. Bchfl u. Mauern. [1108 gen., seit 1516 Walterskirchen] ti»wh. u. Aas. in Blätter d Vereins f Niederöstr. Pottendorf. Bew. Wasserbg , gln. Slat. Wien- Wiener-Neustadt). Drei 4eck. The. m. Hurkelqu u. spateren Abschlössen. Kap 1474. Thl. I S. 191. [Einst starke Grenzfeste] Mitth. d. ('«entralcomm. 1856; Oestr. in Wort u. B. IV rix. Ans. Pottenstela. A. Schi auf senkrecht zur gln. erg-Baireuth). Nur noch einige einf. Geb. Jini begr, 1633 v. d Schweden zerst, jetzt durch Dr. Kleemann wieder wohnlich eingerichtet ] Muiiipf. Bayern 622 m Ans. 2. Umfangl R. an d Atiler, gln. Stat (Königgrätz-Brandeis) Böhmen Tufere Vorbg, vorm. 6 Thore, dopp. Graben, Zwm^er. Bchfl. abgebr , neue Salvatorkap., unterird. Gänge. Thl. 1, S. 540. [Eigner Adel. i:;io zerst, whgest] Mitth. d. Centralcomm. l>7o m. Grdr., Heber, Bgen. I m Aas. u Grdr. Po«ck. Df. 4 km ö. SUt. Bitterfeld. Schi. iii 2 Hrhfln. 14—15. Jhdts. aus Backstein. [;Graf >>Iirs ] Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen 17, 62. Powaaden. R, gln. Ort. 20 km n. Königs- i»*rg. [1325 gen.J Lotz, Kuasttop. I Poysbrun = Poisbrunn. Pragflteln. A Schi, bei Dampfschiffs tat. M tut h hausen au d. Donau. Oesterr. Pi-mterg« Umfangl. R. unw. Leupolz 8 km ti. Sut Wangen. (Kisslegg-Hergatz). Erh. 4 eck. B» hfl. mit rb. Oeffnungen u. Kap. [ 1 123 v. Konr. v. /-di ringen erb..dann Sct.Gallische Üienstleute, lill -1731 Sitz der .Vogte v. Summerau u. Pr.*, im IT Jhdt. noch erb.; seit 1749 F. Wolfe«? | Abb '-i Baumann. Allgäu I. 26i u. 479 , 11,337; IWbr. v. Detzel, Vjsh IV. 47. Prattoln. Ziem), gr. Wbg , gln. Stat. (Basel* L.«MaK (v. Esslingen, jetzt zum Armenhaus i ii/*-b.) Wagner, Ansichten d. Burgen d. Schweiz. PreiteMtoln. H., gln. Df. w. Stat. Manetin rwrMiad-Pilsen). Prawtoh- Holland. Steh, m. Deutxh- M.nHschL, iOkmsrt. Elbing. s km v. Stat Gülden- l»*lfiL Golh. Viereck m. 2 Eckthen. Prtflsdorf. Fl. an d. rauhen Ebrach nw. Bamberg m. Rest der gln. WQrzburgischen Bg., jetzt Scheune. Stumpf, Bayern 825. Prifeseln. Gr., whgest. Bg., Eisackthal bei Stat. Steg (Brennerb.). Innen offener Thorth. m. vorgekr Obergeschoss. Zw. m. Rundthen. Im Hofe schOne 2stöck. Galerie, Kap., grossart. Palas. [12. Jhdt bis zu ihrem Aussterben 1801 Frh. v. Völsl450u 1514 Neubauten, unlängst v. Frh. v. Siebold whgest ; A Günther-München] Staffier, Tirol II 1039: Giemen, Tyroler Bgen 1894, 100 m. Ans. Proxelten (früher Lauffenburg). Schöne wohlerh R. über Stadtprozelten am Main zw. den Stat. Miltenberg u. Wertheim. Gr. Palas m. 2 gew Geschossen u. Treppenth. u 4 eck. Th.» 4eck. Bchtt., Thorbau, Ring- u. Zwm. m. r. Then., schöne Pulverscharten u. Friese. Sorgfalt. Qubau. Thl. 1 S 159. 177, 188, 276 (2i, 314, 370, 459, [13. Jhdt. v. Klingenberg, 1319 Deutschorden, Graf Wertheim, 1483 Erzb. Mainz. 1688 v. Tu- renne zerst.; Staatseigentum Bavaria IV 1, 553; Stumpf, Bayern 901 m. Ans., Näher, Deutsche Bg. 37 (unter dem Namen Klingenberg) m. Grdr. u. Ans. Pnun. Wohlerh., unbew. Bg. auf senk- rechter Felsnase über Nusshausen and. Altmühl, 12 km w. Kelheitn (Bayern;. 4 eck. Bchft. v. Buckelqu. 8,4 m br. Breiter u. tiefer Halsgr., hinter welchem Thorgeb. m aufgekr. Th'hen (1604). Umfangl. Wohnbau aus mehreren Theilen m. Kap. 17. Jhdts.. Vorbg. nicht erhalten. Thl. 1 S. 550. [11. u 12. Jhdt. eigner Adel. 1338 v. den v. Laber an v. Fraunberg verk., 1191 im Lüwlerkr. erob. Seit 1675 Ingolstadter Jesuiten, dann Malteser ; dann d Staat. Jetzt theils whge- stellt Prunner Kodex des Nibelungenliedes 1575 Sagen.] Stolberg, Mscr. ; Kugler, Altmülalp 172 ff. mit Ans. PruntruU Stat. (Jura-Simplonb ) Gant. Bern. A., jetzt einf Schi m. angebl rom. Th. (Vorm. Residenz d. Bischofs v. Basel.) Puehberg — Buchberg. Paebhelm. A. Schi. unw. Sut Attnang (Linz-Salzburg;. Pürglltz. A Schi 5 M w. Prag (Hahn Beraun-Konmtau). .Dreiseit. sehr verunstalteter Bau m. Eck then. u. riesenhaftem Kamin* Kap. Thl IS 416 (IHM) g<>n., H2-\ dann 1597 u. 1613 fast ganz verbr. ; Fürst Für>tenberg] Gott, «chalk, Bgen. VIII; Lotz, Kun*tt»p IL Putten = Pitlen. PUtzfeld. Df. an der Bahn Remagen- Adenau Eit»d. Mre*te der Bg.. in u an denen die Dorf- luu>er. ; Eigner, 17:20 au«ge*t. Adel; Frfrl. v. Sa vabdte in König-winter. Bau- u. Kun*td. il. Itbz. Gddvnz 21, 766 Pultmenga s. Pontaningen. Pargstfül (Bürgst.). A. Schi. (Auersperg), gln. Df. (Bahn Gr.-Pöchlarn-Kienberg) s. unw. der Donau. Oesterr. Grossentheils neuer. Spät- goth. Kap. v. 1493. [12. Jhdt. eigner Adel; Graf Schaffgotsch.] Topogr. v. Niederöstr. 2. A. Schi, bei Stat. Wies (Graz-W.). 2 alte h. The. an e. Teiche. [12. Jhdt. gln. Adel, 1510 R.; Fürstin Lichtenstein] Top. Lex. v. Steiermark. Pux. R. über gln. Df. w. bei Teufenbach (s. das.). 2 Wohngeb., Thorth. u. Erker. Kap. erhalten. Wenig feste Lage. [1120 eigner Adel. 1321 bis jetzt Frh. v. Prankh. 1798 verbr.] Top. Lex. v. Steiermark. Puxer Loch (Schallaun). Höhlenbg. unw. R. Pux. Thl. 1 S. 576—78. [12. Jhdt. v. Schallun, 1472 v. Saurau. 18. Jhdt. unbewohnbar gemacht. Sagen.] Top. Lex. v. Steiermark m. Ans. Pyrmont. Schöne R. im Eltzthal, 5 km w. Münstermaifeld, 10 km n. R. Eltz. Eifel. 30 m h. r. Bchft. oben verjüngt m. Rbfries. Gr. im 17. Jhdt. erneuerter Palas, spätgoth. Kap., Thorth., gewölbte Stallgeb., weitere Wohngeb., Ringm. m. r. Then., Vorbg. [1225 eigner, 1525 ausgest Adel, dann v. Eltz, v. Bassenheim, 1810 an Private verk. u. abgebr.; Bantes in Pillig.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 268. Quackhans. R. bei Oenning 1 St. v. Stat. Berching (Nürnberg-Beilngries). [Vorm. v. Vesten- berg.] Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. Qneatenberg. R. auf u. aus Gypsfelsen über gln. Df. 6 km nö. Stat. Rossla (Nordhausen- Sangerhausen), Südharz. Thorth., Stumpf des r. Bchfts., 4 stock. Palas, mehrere Keller u. Gew. im Felsen. [1275 eigner Adel, 1349 Graf Honstein, dann v. Graf Stolberg mehrfach verpfändet. Nach d. 30j. Kr. verf.] Hoffmann, Harzburgen 1836 m. Ans.; Girschner, Nordhausen 1880, 78 ff.; Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. Sanger- hausen, 50 m. Ans. Querfurt. A. Schi, über gln. Stat. (Ober- röblingen-Qu.) sw. Halle. Grossart., maier., meist Qubau. Starker r. Bchft, 2 4eckige u. Reste andrer The., starke Ringm. m. Zinnen, gemauerte Gräben, 2 schöne Thore. Einfache, theils spätere Wohn- u. Wirtschaftsgeb. [Reichsfürstenth., eig- ner Adel um 1000, ausgest. 1495, dann Erzbisth. Magdeburg, Kursachseii u. seit 1815 Preussen.] Stapel, Bgen. 56; Puttrich, Denkm. d. Bauk. in Sachsen m. Ans. Raabs. Grossart. a. Schi, an d. Thaya über gln. Ort, Niederöstr.. 3eck. Th. u. runde Anbaue 16. Jhdts.. Aus d. oberen Schlosshof fuhrt e Fallthür u. e. unterird. Gew. in d. sogen. .Tendel- garten*. 1706 Neubau. Oesterr. in W. u. K, Bd. 4 S. 60; Lotz, Kunstt IL Rabeneck. Theils erh. Burg, 1 St. sw Waischenfeld, Frank. Schweiz, auf steiler Felsnase. Wohnth. u. Palas (jetzt Oeconomiegeb). Die Vorbg. ist R.. Thl. 1 S. 487. [v. Schlüsselben? bis 1348, dann Bisth. Bamberg; seit 1742 Graf Schönborn.] Stumpf, Bayern 626 m. Ans. 2. K. auf e. Hügel im Dorfe Weissenstein (Stat der Nagoldbahn, Baden). Nur die h. Umfassung er- halten. Thl. 1 S. 213 Anm. 3, 318. 365. [13. xl 14. Jhdt. v. Wizzenstein. 1338 vom Markgr. v. Baden dem Stift Mainz zu Lehen aufgetr.; Staats- eigenth.] Näher, Stadt Pforzheim m. Ans. 3. Unb. R. zw. 2 FeLsspitzen am Südabhang des Tir- berges bei Rietz 8 km sw. Gorenje (Bahn Qlli- Wöllan). [Gesch. unbek.] Top. Lex. v. Steier- mark. Rabenfels. Unbed. R. V* St v. Schambacb (im Schambachthal unw. Riedenburg an d. All- mühl). Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. Rabensberg. Ger. R. *'* St v. Bad Neu- haus (Doberna) 17 km nw. Cilli. [1214 eigner Adel; ein Bauer.] Top. Lex. v. Steiermark. Rabensburg. A.Schi., gln. Df. an d.Thap u. Bahn Wien-Lundenburg. Niederöstr. [30j. Kr. v. d. Schweden zerst] 2. = Ravensburg i Rabenstein. Unbed. R. auf steilem Fels- kopf unter Schi. Rosenberg über Markt Rieden- burg im Altmühlthal. 17 km nw. Stat Kslheim (Regensburg - Donauwörth). [1209 eigner Adel Nach 1392 nicht mehr genannt.] 2, (Raiien steyn). A. Schi., gln. Df. 12 km s. Stat Beizig (Berlin-Galbe) steil über dem Plauethal. 1* ni starker r. Bchft. aus Granitqu., seit 1717 m.Kap. im 1. Stockw., Wohn- u. Oeconomiegeb. auf d. Ringm. [Nach Zerst. v. 1395 wieder erb., 30 j. Kr. zerst; Herzog v. Anhalt.] Bergau, Inven- tar 618. 3. R. 5 km s. Stat. St. Paul (Judenty- Unterdraubg.). Lavantthal, Steiermark. 4. Restaur Bg., malerisch w. auf steiler Ufernase an d. Mur, •/• St. s. Stat. Frohnleiten (Bruck-Graz), Steier- mark. Alterthüml. Einrichtg. [1360 gen.] 5.R. in Oberrabenstein, 6 km w. Chemnitz, Kgr. Sach- sen. Runder , uralter" Bchft. mit anstossendem. einf., bastionsartigen Flügelbau u. Wallresten. [1375 von den v. Waidenburg an d. Benediktiner- kloster Chemnitz verk.] Bau- u. Kunstdenkm. d. Kgr. Sachsen VII 51. 6. Umfangt R., gln. FL. S'/i St. sw. Stat. Wilhelmsburg (Set PöU>n- Schrambach) im Pielachthal, Niederösterr., auf h. Felswand. Th. u. Wohngeb. [1136 Ramin- stein, im 17. Jhdt. noch wohlerh.] 7. Restaur. 767 Bg. 1 St. so. Waischenfeld, frank. Schweiz, auf ! -tri ler in d. Thal vorspringender Felsklippe. Theils R , ohne Bchfl. [1225 v. Schlösselberg, ] I !£!». dann 1635 zerst. ; seit 1742 Graf Schön- ' hörn. 1829 whgest.] Vhdl. d. hist. V. f. Nieder- bayern 11; Kgr. Bayern III 1854 m. Ans. 8. R. Ihm Virgen, 1 % St. w. Windischmatrei (nw. Stat. Lienz, Pusterthal). [12. Jhdt. Graf Görz, bis 1703 Amtssitz, dann verf.J Staffier, Tirol 11 492. Rabstelm R., gln. St., Kr. Pilsen, Böhmen Baby. Bedeut. R. aus Kalkstein über gln. Ort zw. Stat. Horazdiowitz (Pilsen-Budweis) u. Stättenhofen an d. Vottava. Böhmen. 3 Höfe in. dicken Ringmauern, 4 stock. Palas, „4 Keller übereinander", h. Bchft. m. eigner Ringm., tiefer Brunnen. Unw. R. Prachim. Thl. 1 S. 339. (Vor 1385 bis 1549 Svihowsky v. Riesenburg, seit 1708 Fürst Lamberg, 1420 v. Ziska belagert, wurde Ende 17. Jhdts. R] Hormayr, Bg.~ vesten I. Radelberg. Ger. R., gln. Df. unw. Knotenp. Set. Polten, w. Wien. Riderburg = Röderburg. Rftnberschltfssle. R. ■/« St. sw. R. Stallegg gegenüber Gündelwangen. Wutachthal, sw. Schwarzwald. 2. R. so. unw. R. Teck (= Rau- ber ?) 3« R. unw. Freudenberg am Main. Thl. 1 j S. 122. R&zttnfl s. Rhäzüns. Bafenstein. Gr. wohlerh. R. hoch über d. Talferthal w. Bozen. Gr. Wohngeb. m. regelm. Fenstern, Ringm. m. Scharten u. halbr. Eckthen. Kein Bchft. Thl. 1 S. 352, 365, 484. [Seit 1358 in verschiedenem Lehen bes., jetzt Graf Sarnthein.j Staffier, Tirol II 902. Ragnft. R. 9 km so. Stat Tilsit (Insterbg.- Memel). Preussen. Deutschordensschi., Kap. 12K8, Wehrgang m. Zinnen auch im Hofe. [1407 vollendet.] Lotz, Kunsttop. I. Raimund. (Rum-Schloss.) R. bei Henners- dorf, Kr. Leipa. Böhmen. Rain. 2 a. Schlösser, Stat. (Ingolstadt- Donauwörth) am Lech. [1397 V Das neue 1421 begonnen.] Ralnariedel (Rannariedel).A.Schl.aufe. Felsen unw. Falkenstein 17. Gr. Baum. r. Bchft., Then. u. Bastionen. [14^8 erobert, 1610 noch sehr fest. Im li. Jhdt. v. Ranna, später Bisth. Passau.) Hor- mayr, Burgvesten II. Ralpolteiibacu. R. unw. Stat. Neu- Lim- bach (Wien- Set. Polten), Niederöstr. Ralsensberg. A. Schi, an d. Donau unw. Stat. Leipheim (Augshurg-rim). 2 The., moder- nisirtes Wohngeb. Stolberg, M.scrpt. Ralflko« Grossart. H., u. Grenze Böhmens auf d. Berge Rotl an d. Strasse nach Gabel. Ramberg. R. über gln. Df. 1 M. nw. Stat Albersweiler (Landau • Pirmasenz) , Rheinpfalz. Stattl. Palas m. starker blinder M. nach d. An- griffs», u. gr. atisgeh. Keller, v. e. Graben u. Ringm. umgeben. Oestl. Zw., w. tiefer e. Vorbg.. Kein Th. Thl. 1 S. 301, 534. [Seit 12. Jhdt. Reichsveste, 1163 eigner, 1520 ausgest. Adel, im Bauernkr. u. 30j. Kr. zerst.] Stumpf, Bayern 330 m. Ans. Rameisberg. R. bei Schönberg, 5 M. n. Passau. Angebl. die älteste Bg. d. Bayer. Waldes. Ramsbau. Schöne R. m. 3 Then., gln. Dt. bei Burglengenfeld, 3 km w. Stat. Haidhof (Re- gensbg.-Schwandorf). (Nach Eisemnann, Top. Lex. v. Bayern hier am r. Ufer des Regen 2 »rö- mische* 5eck. The.) Ramsberg. R. bei Reichenbach am Rech- berg unw. R. Rechberg. [; Graf Rechberg.] Denkm. d. Alterthms in Wtbg. 2. R. beim gln. Hof unw. Grossschönach zw. Pfullendorf u, Ueber- lingen. [Grafen v. R. 1135-1307 gen.] Ghzth. Baden S. 923. Ramsehwag s. Wälsch-Ramschwag. Alt- Ramseh wag. R. am r. Sitterufer, sw. Hägenschwyl (Kant. Set. Gallen). Rest d. 4 eck. Bchlts. m. gekupp. F, u. anstossendes Mwerk. Thl. 1 S. 515 [1176 eigner Adel, 1398 v. Rosen- berg.] Naef, Mscpt. II. (Unweit Neu-Ramschwag, spärl. R.) Ramstein. R. im Kyllthal, 1 St. oberhalb Stat. Ehrang (Trier-Köln). Nur noch Wohnth. auf niedrigem Felswürfel. Zugang aus d. Dach- geschoss des anstoßenden Pächterhauses. [Um 900 v. Erzb. Ratbod, dann um 1300 v. Erzb. Diether neu aufgeb. Immer Bisth. Trier.] 2. R. über Barenthai 6 km v. Stat. Philippsburg (Nieder- bronn-Bitsch). Lothringen Ausgehauene Bg. auf 1 —5 m breitem Felsen, leck. Bchfl , von wel- chem 2 Vertheidigungsgäuge durch Zugbrücken unterbrochen zu 2 den Abschlug der Anlage bildenden Felsen führten. 10 in h. Mrcst. Thl. 1 S. 119, 307. |1291 eigner Adel, 1335 v. Stras- burg zerstört Seit 16. Jhdt. Börklin v. Bocklins, au.) Kunst- u. Alterth. in Elsasslothr. 111 WH). 3. R. bei R. Ortenburg (UntereNas»). Roher, wenig solider Bau auf halber Berghöhe. Im Wesentlichen nur noch e. grow Wand erb.. Thl. I S 311. |1293 v. den OchseiHtein erb. 1303 als Raubnest v Basel, dann 1121) v. Strassbg. zerst.; Baron v. Faviers.i Kunst u. Alterth. in Eki^lothr. 1 *11S. 4. Ger. R. auf 1. Ufer des Bemerkt hals , abwärts Tiefetibronn. Set. (teorgen-Schramberg.) [llTii ab Sitz eignen AdeN dm ch den schwäb. Stadtebund zerst. [Vgl. Falkeu>tein S. ö. R. so. Stat. Epfendorf (Rott- weil-Horb). Denkm. d. Altertlis. in Wtbg. 6. R. 768 zw. Siat. Grellingen u. Laufen (Basel-Biel). KL. feste Bg. an u. auf e. Felsen. 2 Thore, Bchfl. 1820 abgetr. [Bis 1523 eigner Adel, dann Basel, seit 1800 verf.] Schwab, Schweiz. Ritterbgen. I ; Wagner, Ansichten m. Ans. Bandeck. Hübsche R. über Neuessing, 5 km w. Stat. Kelheim (Regensbg. -Ingolstadt), Altmühl- thal. Die Hauptbg. durch e. Schlucht u. Gr. vom Plateau getrennt, hat ausser dem interess., neuerdings whgest. Bchft. iThl. 1 S 203, 209, 220) noch hl Mwerk. Jenseits ' die jetzt offene Vorbg. [1200 erb., 1364 die Abensberger, später die Jesuiten zu Ingolstadt, die Malteser ; Staats- eigen th. 1634 v. d. Schweden zerst.] Kugler, Altmülalp 170 m. Abb.; Stolberg, Mscr.; Stumpf, Bayern 257. 2. R., gln. Fl. bei Stat. Kemmel- bach (Linz-Set. Polten). Oesterr. 3. R. auf steiler Bergnase w. über Stat. Mannweiler (Hochspeyer- Münster). Nur Rest der vieleck. Ringm. [13. Jhdt. 1558 ausgest. eigner Adel, dann Ganerben. 1689 v. d. Franz. zerst., später abgetr.] Baudenkm. d. Pfalz II m. Grdr. Randenburg. R. auf dem Randen (900 m) 2 St. nö. Stat. Stühlingen, sw. Schwarzwald. Raudsberg s. Neurandsberg. Ranfels. Halbr. auf steilem Fels an d. Otie 2 St. nö. Schi. Engelburg. [Graf Hals, 14. Jhdt Tuschl. v. Söldenau, jetzt Pfarrwohnurig.] Müller, Bayer. Wald 80. Rauls. Umfängl. Bg, grösstenth. R., über gln. Steh. 5 km sw. Stat. Pössneck (Gera-Saalfeld) Thüringen. 3 Höfe. 15.— 17. Jhdt. Der Bau mit demRundth. theils viel älter, der mit dem 4eck. Th. u. 4 Erkern 1465. [1199 landgräfl., später bis 1572 v. Brandenstein ; v. Breitenbauch Preuss. Landrathsamt.] Rann. A. gr. Schi. m. 4 r. Eckthen. üb. gln. Stat. (Agram-Cilli). [Um 1200 eigner Adel. 1548 Neubau; Graf Attems.] Top. Lex. v. Steierm. m. Ans. Rannariedl = Rainariedl. Ranzenbach. R., gln. Df. bei Frietiau 10 km sw. Stat. Set. Polten (Wien-Melk). ßapottensteln = Rappottenstein. Rappenschaichen. Ger. R. bei Hirschdorf. 1 St. nw. Kempten. Baumann, Gesch. d.AUgäum. Grdr. Rappenstein. Höhlenbg. im Graubündner Rheinthal. Thl. 1 S. 577. [Thumb v. Neuen- burg, mit den R. verschwägert.! 2. Spärl. R. zw. der Goldach u. dem Martinstobel sw. Ror- schach. Gant. Set Gallen. [1282 gen., seit Zer- störg. 1405 R.] Naef, Mscrpt. II. Rapperswyl. Bg., gln. Bahn. u. Dampf- schiffstat am Züricher See Thl. 1 S. 342 u. 450 f. [Eigenth. der Stadt, auf 99 Jahre für d. in demselben eingerichtete poln. Museum ver- miethet, der Palas neuerdings mehrfach moder- nisirt.] Mitth. d. antiqu. Ges. Zürich VI. 4 m Anss. u. Grdr. (Hoh-)Rappoltsteln. Die höchste der über Stat. Rappolts weiler (Schlettstadt-Colmar) ge- legenen 3 Ruinen. Meist goth. 14. Jhdt«; V Die Vorwerke jünger. 9 m Durchm. starker r. Bchft. aus Buckelwerk mit 3 m starken Wänden, oben m. wulstigem Sims, theils auf einem von f Felsenkämmen getragenen m. Blumenknosperi ge- schmückten Bogen ruhend, wohl noch 12. bis 13. Jhdts. Die Hptbg. wenig geräumig. Thl. 1 S. 162, 240. [1018 gen., hiess 1262 schon Alteu Castele. 1280 u. 84 v. Rudolf v. Habsburg be- sucht, 1287 v. demselben belagert. Wohl seit 16. Jhdt. verlassen.] Lotz, Kunsttop. II 39U; Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II. Rappottenstein. Grossart., wohlerh. u. bew. Bg., gln. Fl. im oberen Kampthal, Niederöstr. m. Wallgräben, 7 Thoren u. 5 Höfen, der letzte nur mehr e. Felsplatte. Rthe. u. 4eck. Bchft. Hoch- gelegener h. Palas m. vielen Kragsteinen aussen. Ausgeh. Räume u. hölzerne Umgänge. [Grösstenth. 1548 erb. Raubbg. der Kuenringer.J Oesterr. in W. u B., Bd. 4, 295 m. Grdr. u. Ans. Rasehenberg = Rauschenberg 1. Alt-Rasen. R. bei Niederrasen im Antholzer Thal, \f St. nö. Stat. Niederolang (Franzensfeste- Villachj. [1205 eigner Adel, 1259 Graf TimL seit 1641 Frh. v. Welsberg. Allm. zerf} Staff- ier, Tirol II 347. Neu-Rasen. R. bei Oberrasen im Antholzer Thal, 1 St. n. Stat.. Niederolang (Franzensfesle- Villach). [Eigner Adel, später Bisth. Brixen, neugeb u. um 1680 verf.; jetzt e. Bauer.] Staff- ier, Tirol II 350. Raspach. „Bergschi*, gln. Df. bei GföhL Obmhdtsbgkr., Oesterr. Raspenbnrg. R. bei Steh. Rastenberg n. Weimar. Fröhlich, Bad Rastenberg 1867. Rastenberg. „Bergschi. *, gln. Df. 5 km sfi. Friedersbach (so. ZwetteL) Niederöstr. [ca. 155» erb] Ber. d. Alterthvereins zu WTien V. Rasteuburg. A. Schi, gln. Stat. (Königs- berg-Prostken), Ostpreussen. [Spätgoth. nach 1380.] Rathmannsdorf = Ratzmansdorf. Rathsamhausen. R. bei R. Lützelburg i Thl. I S. 189, 203, 214, 223, 335, 457, 459, «W. 483, 492, 524, 643 f. [Kam 1477 von den v. Höllenstein an . die v. Müllenheim, 1577 [n. A schon 1393) an die R.; Privatbes.] Ueber Land u. Meer 1872 Nr. 44; Bulletin d'Alsace I u II: Schweighäuser, Chateaux 1824, 77 ff, Kunstdenkm. in Elsasslothr. 1. Rattenberg. Gr. R., gln. St. unw. Stat Brixlegg (Kuffstein-Innsbruck). Gr. 4eck. Bchft, Rondel für Kanonen, langes Thorgew., manni*- 769 fache Felsenabschnitte. [Landesfestg., im 18.Jhdt. verlassen u. zerf.] Staffier, Tirol I 750. Ratienrled« R. e. gewaltigen Bg.f gln. Df. 7 km nö. Stat. Wangen (Kisslegg-Hergatz). 3 r. The. [13. Jhdt. erb., 1633 v. d. Schweden zerst. Bis ins 14. Jhdt. gln. Adel, St. Gallische Dienst- leute, 1453 bis 1811 Humpis; Graf Beroldingen.) Baumann, Allgau I 582 m. Ans ; Vjhsh. IV 46 ; Kgr. Wtbg. III 5 S. 864. Ratzmansdorf. R. 4 kni nö. Stat. Vils- hofen (Passau-Plattling). [13. Jhdt Paussauisches Lehen. 1570 als Jagdschi erneuert.] Bavaria I 2 S. 1171. Räuber. Bedeut. R. nö unw. Unterlenningen (10 km s. Stat Kirchheim) n. Rauhe Alp. Nahe bei R. Diepoldsbg. Starke Ringin. [Theilte bis 1692 das Schicksal der letzteren, dann verschied. Besitzer, 1819 an Private verk.] Kgr. Wtbg. III 5 706; Bonner Jahrbch. 1883 m. Ans.; Schon- huth, Wtbg. Bgen V. Raneneek (Rauheneck). R. über Vorbach zw. dem Baunach« u. Preppachgrund. n. Bam- berg, Unterfranken, auf h. bew. Berge. Qubau (Späthgoth. u. Renaiss.) m. zertrümmerten Hau- steindetails. Gewölbe, Kap. m. Schiessscharten bis 1745 benutzt. Kein Bchft. [12. Jhdt eigner Adel, im 13. an Würzburg gek.. Bis 1720 bew. u. allmälig zerf.; Staatseigenth.J Bavaria IV 1 468; Stolberg, Mscr.; Stumpf, Bayern 822 2. s. Rauhenegg. Raaeastefn. Schöne R , gln. Ort 1 St. nö. Schalkau, 15 km ö. Stat. Eisfeld (Hildburghausen- Koburg). Zierl. Bau. Bedeutende .Aussen werke*, r. Bchft. m. Absätzen, noch benutzte Kap. Thl. 1 S. 198 Anm. 2. [1350 v. den v. Schaumberg erb., 1640 zerst] Gottschalk, Bgen. VIII. 2. s. Rauhenstein. Haan« (Ruch-, Neu-) Aspermont. R. bei Stat Zizers (Ragaz-Ghur) auf h. Felsnase neben dem Aspermonter Tobel. Rest des ieck. Behfts. [12. Jhdt. v. Belmont 125H-1528 Bisth. Chur, 1395 bei. u. 1453 vom Gotteshausbund einge- nommen, nach 1572 verf.) Jecklin, Burgen. H. 2. Raaheaeek (Rauenegg). Gr. R. am Helenen- thal bei Stat Baden 's. Wien). Wohlerh. 3 eck. Quader-Bchft. , Rest der Kap., Bruclisteinbau. Thl. 1 S. 95. 111. [Gegen 1400 v. Pillichsdorf, v. Wrien zerst.; jetzt österr. Kaiserhaus ) Gott- schalk, Bgen. II. 2. — Raueneek. Ranheufelft. Sehr ger. R. im Murgthal, Schwarzwald. Baden. Raahenleehsberg. R. am r. Lechufer, gln. l)f. 3 St v. Stet Schongau (Kaufering-Sch.i, Ober- bayem. [v. Halten)>erg, 3()j. Kr. zerst , d. 4eck. Bchft. um l&U) abgft ragen.) KiMmnann. Top. Lex. v. Bayern. Piper, BttTtfenkunde. Rauhenstein. Gr. R. am Helenenthal bei Stat. Baden (s. Wien). Hohe, starke Ringm., Thorth., Bchft., gr. Wohngeb. m. regelm. Fenster- reihen. Thl. 1 S. 276 [1160 gen., vielfacher Besitz Wechsel, 1499 erob.; noch 1700 bew.. v.Dobbl- hof.] Gottschalk, Bgen. 11. Raahlaabenberg aber Zollbrücke, \t St. n. Immenstadt (Lindau-München). Nur Stumpf e. Wohnthurms. [War Montfortsches Lehen der Laubenberg.] Baumann, Allgau I 532 u. II 34 m Ans. Rausehenberg (Raschenbg.). R. auf gln. Berge bei Oberteisendorf, 3 km w. Stat. Teisen- dorf (Salzburg-München) an d. Sur. [Wohl v. Grafen v. Piain erb., dann Salzburgischer Amts- sitz, 1575 verlassen u. dann verf] Eisenmann, Top. Lex v. Bayern. 2. R. bei Prasanz (Julier- strasse. Graubünden). Ein zerstörter Th., in dessen Nahe ein anderer, namenloser. $• Um- fangt R., gln. Steh. 7 km n. Stat. Kirchhain (Marburg -Kassel). Zierl. Wohnth. , Thorbau. Thl. 1 S. 503. [Anf. 13. Jhdts. gen., Graf v. Ziegenhain 1450 ausgest., 1646 zerst] Landau, Bgen. I; Baudenkm. im Rbz. Cassel; Ans. bei Merian, Hessen. Rauschenbarg* R. nw. bei Mermuth, 1 M. so. Stat. Burgen (Goblenz-Trier) an der Mündg. des Mermuther Baches in die Ehr. R. Bchft. vorspringend in d. 5eck. Ringm., die zw. ihm u. einem Rth. m. Wehrgang. Zw. u. 2 Thore. [1332 erb., Bisth. Trier, nach Zerst. 1333 u. 1489 whgest , 1514 Boos v. Waldeck.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Coblenz 623. Rautenbarg (Haimburg). Einf. R. bei Haim- bürg zw. d. Lavantthal u. d. Zolfeld. Opus spicatum. Kunsttop. Kärntens 292. Ravensburg. Gr. R. am Westrand d. Teuto- burger Waldes unw. Oldendorf 3 M. nw. Stat. Bielefeld (Minden-Hamm). ieck. Bchft. | Schon 851 gen., gln. Grafen, dann J ill ich -t Talen 114) m. Ans. Ravensburg. R. zw. den Statt. Zaisen hauten u. Kppingcn (Karlsruhe-Heilbroim1. 2. Spart R. Ihm Stat VeitshtVhheim ( Wflnlig.-Luhr), Rayern. [13. Jhdt. zerst Seitdem R.j & *. Veits- bürg. Ravenftteln. R. unw Steiiienkirch 10 km no UeUlintren. [Ri* 12X1 eigner Adel. 153T» .BurgstallV; Kgr. Wlbg. 111 ."i S. K.s2. Raventbarg «. Alzey. Raxenrled — Ratzeniied. Razetz. A. Schi. Imm Milan«! >auf I. Ki-ack- uler *»w. Ihm Rrixen (Rreimerh.1. tv. YillaiitiiM^, dann v. Kiilaus.J StalTler. Tirol 11 111. 49 772 Reissberg Unbed. R. 2900' h , 2 St. sw. Stat. Wolfsberg (Unterdrauburg-W.) im Lavant- thal über Schi. Thura. Daneben kl. Kap., in deren Tb. „ Römersteine14. Kunsttop Kärntens 295. Reissensteln. Wohlerh. R. '/■ St. s. Weil- heim, 8 km s. Stat. Kirchheim (Plochingen-K.) Ring- u. Zwingerm. um e. steile Felsnadel, auf welcher Palas u. Bchft. Thl. 1 S. 228 (ver- sehentl. Reissenberg) 285 Anm 1 307, 546. [1284 eigner Adel, seit 1461 Graf Helfenstein u. Hexen- gefangn.; seit 1860 Wtbg. Staat] Schönhuth, Wtbg. Bgen. 111; Kgr. Wtbg. III 5 685 Rekersbur? = Riegersburg. Remlgiberg = Michaelsburg. Renken. Umfängl. R. unw. R. Weiten wald. Alt-Renneberg. Verwachsene R. im Walde neben neuem Schi., 9 km sw. Stat. Altenkirchen (Siegburg-Limburg). R. Bchft. u. Rest v. Ge- bäuden. [1217 eigner Adel; Fürst Salm-Kyrburg.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 528. Renntagen. R , gln Df. 8 km sw. Stat. Leon- berg (Galw-Stuttgart). [13. Jhdt. eigner Adel] Resehensteln. R. auf bew. Bergrücken unw Hals (s. das.). Fast nur 4eck. Bchft. Thl. 1 S. 171 Anm. 4, 214. Restl. R., 4eck Th., im Oberhaslithal unw. Meiringen. Schweiz. [Angebl. Wohnsitz Arnold v. Winkelrieds.] Rettenberg (Vorderburg). Unbed. R. im Allgäu, gln. Df. 2 St. nö. Immenstadt. Roher, wenig erh. Bau, angebl. röm. [12. Jhdt. eigner mächtiger Adel.] Baumann, Allgäu I S. 315, 500. II 109 m. Anss. 2. R. 8/i St. über Kolsass (r. Iunufer 1 St. ö. Stat. Fritzens, Kufstein-Innsbruck). [Bis 1411 v. Rottenburg, gegen 1800 auf Abbr. verk.] Staffler, Tyrol I 626. Retzbach. R., gln. Stat. (Würzburg-Ge- münden). Renlnnd. Stattl. R. mit mehreren r. Then. auf einer Hochebene beim gln Ort im Our- thal (Westeifel). Abb in Ueber L. u Meer 1890 Nr. 4. Renssegg. R., gln. Df. auf 1. Reussufer, Gem. Meyenberg, Gant. Aargau. [1309 als Sitz der gln. Frhrn. in Anlass der Ermordung Kaiser Albrechts zerst] Gem. d. Schweiz XVI 2 372. Renssenberg. R. 5/« St. n. R. Homburg (Unterf ranken) auf bew. Berge. Wohlerh Bchft. m. Zinnen u. r. Eckthen , unten durch e. Mauer getheilt. Unbedeut. Wohnräume daneben. Ringm. u. tiefer Ringgr. [1333 v. den v. Thüngen erb., v. Würzburg wiederholt vergebl. belag.] Eisen- mann, Top. Lex. v. Bayern ; Stolberg, Mscrpt. Renssenstein = Reissenstein. Reutl(bUhel). Ger. R. unw. Stat. Wein- garten (Ravensbg.-W.). Schönhuth., Wtbg. Bargen II 193. RhXzttns. A. Schi, am Rhein, gln. Df. Reichenau - Thusis, Graubünden Einf. , langes 3stöck. Wohngeb., wesentl. etwa 17. Jhdk„ schöne Renaissancetäfelung. Thorbau. [10. Jhdt gen., angebl. v. mythischen König Rhaetus b^rr., 14. u 15. Jhdt. Frhr. v. Brunn, seit 1460 österr. Lehen, Anf. 18. Jhdts. österr. Amtssitz, nach 1817 an Private verk., jetzt whgest] Rhedeii. R.. Thl. 1 S. 154. 614 u. ,Xarh- träge*. Seit 1800 Steinbruch. Bau- u, Kun>1«L Westpreussens 543 m. Grdr. u. Ans. Rheinberg. Umfängl. wenig erhalt R. ober der Kammerberger Mühle. Wisperthal (,-«& w Lorch am Rhein). 2 Gräben, 4eck. Bchft n. Fensterblenden u. 2 Kaminen. Einf. Brueh*täL- bau Rundb. Thor u. nö. späterer Batterie iL [12. Jhdt v. Mainz erb., 1279 zerst., whgest a. später Lehen der Sickingen; Frh. v. ZwierteD Schatzsage.J Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 377 Rheineck. Schi. u. R. unw. Rheinbronl auf w. Rheinufer. Von d. alten Bg ist nur d. u<*-h ca. 20 m hohe 4eck. Bchft. m ebenerd. Eingang u. d. Ringm m. 4eck. Mthen. zumeist erh.. Das Uebrige seit 1832 neuaufgeb. Thl. 1 S. 78. [\\U gen, 1163 nach Zerst. neugeb., Erzbisth. Köln. 1801 v. d. Franz. verk.; seit 1832 v. Bethmami Hollweg.] Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Goblenz 83. 2. R auf isol. Hügel über gln. Stat am Ausfl. des Rhein in d. Bodensee. Auch Banr stein, Burgistein genannt. Stumpf des BehnV Thl. 1 S. 425. [Von 1244 eigner Adel. In den Kriegen 1405 u. 1445 zerst.] Dr. Schnars, Boden see III 182. 3. s. Reineck. Rhelnfelden s. Stein 16. Rhein fels. Sehr umfängl. Festungsr. über Set. Goar am Rhein. Fast nur Bauten 16.— IS. Jhdts. auf Grundlage einer 1245 v. Graf v. Katien einbogen erbauten Bg.. Die Aussenwerke (Wacken- berg) schon 1497—1527. [1797 v. d. Franz. zerst.; Kaiserl. Besitz.] Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Goblenz 624. Rhelngrafensteln. Wenig erhalt. R. an u. auf e. 132 m senkrecht zur Nahe abfallenden Felsen bei Munster am Stein. Reste von Then.. Ring- u. Futtermauern, e. Tonnengewölbes, e. Brücke u. davor e. Vorburg. Theils Buckelquadern. Das verschwundene Hauptgeb. lag anscheinend auf d. Felsspitze, während die flusswärts davor liegende Felsklippe oben nicht bebaut war. [Sitz der Rheingrafen. 1019 gen., als Raubnest 13£S. dann v. d. Franzosen 1689 zerst.; Prinzessin Salm-Salm.] Stolberg, Mscrpt; Bau u. Kunsld. d. Rbz. Goblenz 317; Nass. Annalen 1869. Rhefusberg. R. unw. Harpolingen, Murythai. (Ghzth. Baden 841) = Wieladingen? 773 Rhelastela. Wieder aufgeb. Bg. gegenüber Armani tshausen am Rhein. Fast hufeisenförmige S< hildm. durch e. unregelm. 8 eck. u. e. kleineren 5erk. Bchfl. begrenzt. An ihrer Innenseite der :M, auf steilen Felsklippen. (Als Steinbruch zerst. 1X41 Frh. v. Wiederhold.] Denkm. «I AltÜis. in Wtbg. Rledeabarg (Hosenburg). Gr. a. Schi, hoch ■iInt gln. Fl. an der AltmOhl 17 km w. Stat. k'-liieirn iHegeusbg- Ingolstadt) t'mfangliche Geb. in. regelm. Fenster reihen, 2 Höfe umschl ies- M-nd. | Mächtige gln. Grafen schon im 10. Jhdt., dann hzl. bayerisch; Staatseigenth. Bis unlängst Amtssitz, jetzt unbenutzt.) Bavaria 11 1 ; Stumpf, liutern 5ü9 ; Merian, Bavaria m. Ans. RJedhela. Df., Amt Engen im Höhgau. Wühlern, istöek. Wohnth., 8,7 zu 12,15 m Seitenl.. l-Vn-ter m. Seitenbfuiken, oben spätgoth. Aufhau. tHHuckel<|uader. Hingm. u. Wgr. |li99öster- ft'ii-hiM'h. seit 1803 mar kgr. badisrh.) Kunstdenkm. Kisau. Bayern. Rlegelstela. H.. gln. Df. 2 km «V H. Spie«. Vorm. Dürriegel v. Hiegelstein.| Rlegenbarg. Gr«>«sirt. VeMe, 2 St. v. Stat. Miring (Graz-Feldbarln. Auf h.t isol. B;i>altltls •*iUt gln. Ort. Gr. Schi., 7 Thore, tirli» Gräben u. Basteien. Viele Charten. Thl. 1 S. 6 M Auf Grund einer Grenzfeste 12. JlulK 1597 v, Katharina Galler neu geb.. jftzt Fürst Lierhtni- *t»-»i J Hormayr, Bgve-ten IV, Top. l^ex. v. Steier- I mark m. Ans.; Mitth. d. Centralcomm. 1884 m. Grdr. u. Anss. Rleaeek. H. bei Krommenthal so. A sc haften - bg. Bayern. 2. = Hineck. Rleseabarg. R., gln. Df. Kr. Gitschin. an d. Aupa. Xordböhmen. (Im Hussitenkrieg zerst.j 2. H. 1. der Stat. Milowetz (Pilsen -Fürth). West- böhmen. [1421 v. Ziska, 30 jähr. Kr. v. d. Schweden zeret.J 3. Grossart. H. 1 St. v. Stat. Osseg, w. Bad TepliU. Thl. 1 S. 306. [13 Jhdt. eigner Adel, 15 Jhdt. v. den Hussiten zerst., Graf Waldstein.] Hormayr, Burgvesten I; Mitth. d. Centralcomm. 1874 ro. Grdr. u. Ans. lUetberg. Bew. a. Schi, am Hietbach liei Hotels. Domleschgthal. Graubanden. 4 eck. Hehlt oben theils ergänzt m. ovalen Fenstern. Angeb. spateres gr. Wohngeb. [1119 gln. Adel, dann v. Hingken. 1621 hier Pompejus v. Planta durch Georg Jenaisch erschlagen.] Dr. Lechner, Thusis. 1875, 88. Rietbarg, l'nbed. H. 330 m. über der Königsvilla Ludwigshöhe, 1 St. w. Stat Edenkolien. Hardtgeb., m. weiter Aussicht [1200 v. den v. Riedt erb., 1255 wegen Beraubg. der Gemalin Königs Wilh. v. Holland zerst.] Stumpf, Bayern 395. Bleth. A. Schi. m. r. Eckthen., gln. Df. 5 km s. Stat. Vaihingen < Bietigheim - M ühlacker). Wtbg. [16. Jhdt. neugeb.. Graf Heischah ] Rlexlagen. 4 eck. Whg. in l'nterriexingen an der Enz unw. Stat. Vaihingen (Bietigheim- Mühlacker». Steinhaus u. bedeut. 4eck. Bchft Angebaut Schi. 18. Jhdt. [Im 1090 ftigner Adel bis 1447; Graf Leutrum v. Ertingen.] Kunst- u. Alter- thdm. in Wtbg. I 488. Rlnbarg* Schi. unw. Stat. Herzogenrath (Aachen-M.-Gladbacln. Thl. I S. 74. Riaeek (Hieneck). Bew. H.( gln. Stat. (Ge- munden-Elm> an d. Sinn, Unterfranken. Hingm. m. Scharten. Neck. u. unregelm. 7 eck. Th., beide m. Buckelquadern. Letzterer innen 8 eckig m. Kap. im 3. Stock. Ausserdem roman. (Doppel-?) Kap.. Neueres Wohnhaus. Thl. 1 S. 557, 559. |1llO gln. 1559 ausgest. Grafen, seit 1674 Graf Nostiz. Jetzt Prof. Hienecker in Wilrzbg.) Stumpf. Bayern 831 : Stolllierg. ÜM-rpt. Rlagelttela. H. auf d. HingeM>erge 6 km n. Stat. l'rmatt iMol»heim - Schirmerk Wa.sg.tu. Beste der Hingm. u. zweier Bchfle. Danelwn alte anscheinend röm. Befe*tigg.. Thl. 1 S. 5H. [1162 eigner Adel, im 30j. Kr. zerst.) Kun»t u. Altth. in KNasslothr. I 252. Rlageaberg* A. Sehl.. gln. Fl. '.« M. n We-el am Hhein. CaMell 15. odrr 16. Jhdts. V. TIhti. flank irt. Lotz. Kurist top. I 520. Klaggeaberg. H., gln. Df. nö. unw. Interlaken ainBrienzerSee. Schweiz. In d.H. neue Kirche. H'rn 1 150 gen., 14.Jhdt. gln. Adel. Minnesinger Hans v. H.) 774 Ringingen. It. (2737'), gln. Df. bei Hech- ingen. Hohenzollern. Rinkenberg. R. unw. Tavanasa. (Chur- Andermatt). [Sitz der Ring oder Rinken.] Vgl. Phiesel. Kippberg. Bgrest unw. Buchen (Walldürn), [v. Düren, 1590- 1803 Würzburgisch. 1836 bis auf d. Th. abgebr.] Ghzth. Baden 930. Bittersdorf. Df. »/* St. v. Bitburg (Eifel). Zumeist wohlerhalt. Wbg. m. h. r. Bchft. u. stattl. neuerem Thorhause. Jetzt Bauerhof. Ritzing. A. Schi., gln. Df. bei Kirchdorf 1 St. v. Stat. Simbach (München-S.). [v. Auer 1418 erb,; Graf Berchem.] Eisenmann, Top- Lex. v. Bayern. Rochlltz. Schi, am Westende der gln. St. ober der Mulde. Umfängl. einfache Geb. grössten- theils 14 —16. Jhdts., auf d. Landseite von 2 Then. flankirt. Thorhaas, Kapelle. Thl. 1 S. 211,249. [Kurtürstl. Sächsische Residenz, jetzt Amtsgericht.] Bau- u. Kunstdenkm. des Kgr. Sachsen. H. 13. u. 14 S. 74 mit Abb.; Lotz, Kunsttop. I 521. Rochsburg. Wohlerh. Bg. auf einem v. der Mulde umspülten Ufervorsprung, 11 km s. Roch- litz. Auf d. nördl. Bergseite führt der Weg zur Zugbrücke durch e. bastionartige Barbakane. Das äussere Burgthor m. Zinnen u. v. 2 ver- schiedenen Then. flankirt. Oe. und w. des 3stöck. Palas Zw. m. wohlerh. Wehrgängen u. halbr. Then. Auf d. Thalseite Vorhof m. Wehrgängen u. an dessen Südspitze d. „Pulverth.". Der Palas, ein- facher Bau mit Frontispizen u. schönen Holz- decken umschliesst e. Brunnenhof m. Trth., die Kap. u. den r. Bchft. auf der Angriffsseite. Dieser unten 2,7 m Mdicke, oben 7,5 1. W. messend, m. h. Zwiebeldach. [1190 eigner Adel; seit 1327 Burggr. v. Leisnig, seit 1548 v. Schönburg. Der Palas 1386, dann 1470—82 u. bes. nach Brand 1592—96 erneuert.] Bau- u. Kunstdenkm. d. Kgr. Sachsen H. 13 u. 14 S. 82 ff. mit Abb. u. Grdr.. Daselbst weitere Lit. Rockenberg. „A. Bg.tt, gln. Df. 10 km n. Stat. Friedberg (Kassel-Frankfurt). Rockenstuhl. R. auf gln. Basaltberg (1656') a. d. Ulster bei Geisa am Nordrand der Hohen Röhn. S.-Weimar. Roda. A. Schi., gln. Stat. (Jena- Gera) auf steilem Felsen inmitten der Stadt. Jetzt Amtsger. Rodeck. Bew. Bg. bei Kappel, 1 M. sw. Stat. Achern ( Karlsruhe-Offenbg.) auf niedrigem Bergvor- sprung. 4eck. Bchft.. [Von den v. Roeder wohl im 13. Jhdt. erb., neuerdings vom Bes., Oberjustter. Schliephacke, grösstentheils neu erb.] Roden. R bei Leinroden im Leinthal nw. Stat. Aalen. [1147 eigner Adel, dann den Rech- berg u. Wöllwarth geh.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 448. Bodenberg. A. Schi. 3'« M. nö. Ringln Westfalen. Bildete e. Quadrat m. Wall a. Hr. Nur noch d. Saalbau mit ca. 3 m dicker M. a schmalen einf. Fenstern. [Um 1500. 1859 verbr.. dient zu Dom anialz wecken.] Bauden km. im Rbz. Cassel 226. Rodenbnrg, wenig erb. R. auf h. bew. Ufrr- berge des Ruhrthaies gegenüber St Arnsberg [1359 nicht mehr genannt. Mächtigem gln.. 1"*** ausgest. Geschlecht.] Nordhoff. Holz- u. Steinte*; Westfalens, 254; Maler, u. rom. Westfalen 2»59. Rodeneck. Gr. Halbr. bei Vi II an der Riecz. 3 St. nö. Brixen. Palas m. 2 Sälen. MichaeUap. [v.Rotunchum 1050. Seit 1491 Graf Wolken>teir-fi . 1694 verbr.; Graf Karacsonyi-l Staffier TircJ Dl 45. Rodenstein. R. auf bew. Anhfil» v bei Eberbach, 2 M. nw. Stat. Michelstadt imü&r- wald. Thorth. u. Rest des Palas u. der Ringm [13. Jhdt. eigner, 1671 ausgest. Adel; seitdeo. v. Gemmingen. Zerf. u. als Steinbruch benutzt Bekannte Sage v. wilden Heer. Gottschalk, B^et IV m. Ans. ; Schulte vom Brühl , Deutete Schlösser. H. 2 desgl. Rtfdelheim. A. Schi., gln. Stat. (Frank fuit Homburg). [Seit 15. Jhdt. Graf Solms-R.. ^i* 1868 wieder bew.] Röderburg. R. einer Wbg. 3 km so. Ru-- berg (14 km so. Marburg) noch v. tiefem Wgr umgeben. Nur noch Reste v. Mauerwerk a. »I. 13. Jhdt.. Geschichte unbek. Baudenkm. im Kbi. Cassel 226. Rögelsbrunn. Zieml.erh. R.,Unt.-W.-\Yaltr. |11. Jhdt. gen. kam 1511 v. d. i trafen v. St. Georgen u. Pösing als R. an d. Stallt Hainburg | Oestr. in \V. u. B., Bd. 4 S. 121. Rogendorf. Erh Wasserbg. im Orte Pögg- »Lill 4 M n. Gr. Pechlarn, Xiederöstr.. Zumeist \'i-2 u 1593. Halbkreisförm. Barbakane vor dem tir Die steilen Dächer der The m. vor- springenden Umgängen jetzt abgetr. Bis 1541 IVeh^tal gen. Lotz, Kunsttop. 11; Oestr. in W. u. U S. ari. RofTgenbaeh. Ger. R. ö. bei Unterkirnach. Si-hwarzw. Spärl Rest e. Geb. u. auf der Berg- M-itu e ieek Wohnthurmes v. 14 m Seitenlänge. Gln Frhru , nach 1S40 abgetragen ] Kunstdenkm. •1. Ghzth. Baden 11 91. 2. R. im Steinachthal ->\ unw. Bonndorf auf hohem Waldberg. Be- «•■iiders 4 grosse durch e. M. verbundene leck. The.. Groningen u. Weissenburg genannt. Mauer- *«rk aus grossen unl>eh. Blocken. [1143 eigner Adel. Dann die 15()S ausge>t Krenkingen, die sich \\t ^H«»iiburg nannten. X ach Zerst. v. I 138 whgest Nit 1601) Set Blasien.j Kunstd d. Ghzth Baden III 18. Ror*e nhauseu. R., gln. Df. 1 l km nö. Grau- d» uz Ringrn der weiten Vorbg. m. 4eck. Then u. trr. leck. Thorth. erh | Deutsehorden^bg 14*5 »•-n . allm. verl. u abgetr-, jetzt *taatl Pachthot.] H.iu- u Kunstd Westprcus>ens 57h* m. Grdr. u. An*. Roffrettsttln. R. auf e Berge l>ei Wetten- huwn. I(t St. sw. Stat. Burgau «rim-Augs- i''ii;| [Gin. Grafen.) Olier-Rohlttffh. Gr. einf. R. über gln. Ort. •• M v. Stat. Pölt-chach an der croati«clien Grenze Hülits Mwerk. (1197 -I« Jhdt. v. KoliaUch : r'ir»t Windischgrätz | Top. l^ex v. Steierm. in. W. Raaaa«. R., gln. Df an d. XVjsm» bei Stat. HifM-liMile (Görlitz-Zittau), Sachen. Bohr* Df. 9 km sw. Stuttgart. R. einer Wässerig. [V2&2- 144)6 eigner Adel.] Kgr. Wtbg. III 223. Rohraa. Unbed. R. im Walde bei gln. Df. 3 km so. Stat. Gärtringen (Stuttgart- Horb). Denkm. d. Altths. in Wtbg. Rohrbaeh. R. 4 M. sw. Rosenberg, Böhmen, s. das. Rohrdorf. Ger. R., gln. Df. Amt Messkirch, Baden. [ Stamm bg. der 1160-1202 vorkommen- den gln. Grafen.) Kunstdenkm. Badens 1 44)1 ; Ghzth. Baden 932. Rfthrenstatt. R., gm. Df. 4 St. v. Kastl. Oberpfalz. [Gln. Adel.) ELsenmann, Top. Lex. v. Bayern. Bolandseek« Ger. R. bei gln. Stat. am Rhein, s. Bonn. [Gegen 1140 erb, 1474- zerst. Stets Erzbisth. Köln. Der Thor! ogen 1814) whgest. Bekannte Sagen.) Rollenstein = Rudolphstein. RomraershauseB. R., gln. Df. n. bei Stat Treysa (Marburg-Melsungen). Baudenkm. d. Rbz. Gassei. Ronbnrg. R. auf e. Berge 1 ' t St nö. Stat Auschau (nö. Leitmeritz). 4 eck. Bchft u. Ringm. m. Then. [16. Jhdt v. Kurzbach, 30j. Kr. zerst] Heber, Böhmens Bgen. m. Ans. u. Grdr. Ronnebnrg. Grösstenteils erh. Bg. auf e. Kuppe H km sw. Büdingen. In eine weite, s. Vorbg., von Ringm. m. r. Then. umgel>en, ragt nö. e. schmales zur Hauptbg. ansteigendes Vor- werk m. 4 Thoren hinein. Die wohlerh. Hptbg. v. Gebäuden umschlossen, v. denen der westl. Wohnbau. das älteste, im Erdgeschoss e. Saal in. spätgoth. Sterngew. hat. Der r. Bchft aus Bruchstein m. an sich hül>schem Renaiss.- Aufsatz nach 1570. Tbl. 1 S. 370. JI45S gen , seit 1176 (trafen Ysenburg u. im 16 bisl«. Jhdt. deren Re- sidenz Xach grösseren Bauten aus 134H u. 1371 weitaus da* meldte aus 1523 —73.] Kunstd. im Ghzth. Hessen. Kr. Büdingen S. 456 ff. m. Grdr. u. Anss. Roasberg. Unbed. R , gln. Fl im Gunzthal, 10 km n Stat Gilnzarh (Mflnchen-Kempten). [14. Jhdt v. gln. Adel erb., spater Fuggor etc.; durch Brand zerst.] Baumann, Allgäu 1 IN7 in, Ans ; Stumpf, Bayern 1014. Ropperhaosen. R , gln.Df. 14 km nö. Ziegen- hain Stat. Trev-a der Main-We>erbahiP. Dirker leck. Wiihnth v. Brurh>teineii in Mark anlaufen- den Quadererken Die kleinen rechteck. F. theils vermauert. Iteste e. Gebäudes. [Vormals v. Gilja: v. Batimhach ) Baudenkm. im Rbz. Ga*>el 4*-M.» R<*e**\ R. bei Rosegg. t sl *w- Stat. VeMen Klageiifurt- Villach ", Kärnten. Schöne Aufsicht 766 Pnltmenga s. Pontaningen. Pnrgstall (Bürgst.). A. Schi. (Auersperg), gln. Df. (Bahn Gr.-Pöchlarn-Kienberg) s. unw. der Donau. Oesterr. GrossentheiLs neuer. Spät- goth. Kap. v. 1493. [12. Jhdt. eigner Adel; Graf Schaffgotsch.] Topogr. v. Niederöstr. 2. A. Schi, bei Stet. Wies (Graz-W.). 2 alte h. The. an e. Teiche. [12. Jhdt. gln. Adel, 1510 R.; Fürstin Lichtenstein] Top. Lex. v. Steiermark. Pux. R. über gln. Df. w. bei Teufenbach (s. das.). 2 Wohngeb., Thorth. u. Erker. Kap. erhalten. Wenig feste Lage. [1120 eigner Adel. 1321 bis jetzt Frh. v. Prankh. 1798 verbr.] Top. Lex. v. Steiermark. Puxer Loch (Schallaun). Höhlenbg. unw. R. Pux. Tbl. 1 S. 576-78. [12. Jhdt. v. Schallun, 1472 v. Saurau. 18. Jhdt. unbewohnbar gemacht. Sagen.] Top. Lex. v. Steiermark m. Ans. Pyrmont. Schöne R. im Eltzthal, 5 km w. Münstermaifeld, 10 km n. R. Eltz. Eifel. 30 m h. r. Bchft. oben verjüngt m. Rbfries. Gr. im 17. Jhdt. erneuerter Palas, spätgoth. Kap., Thorth., gewölbte Stallgeb., weitere Wohngeb., Ringm. m. r. Then., Vorbg. [1225 eigner, 1525 ausgest. Adel, dann v. Eltz, v. Bassenheim, 1810 an Private verk. u. abgebr. ; Bantes in Pillig.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 268. Quaekhans. R. bei Oenning 1 St. v. Stat. Berching (Nürnberg-Beilngries). [Vorm. v. Vesten- berg.] Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. Queatenberg. R. auf u. aus Gypsfelsen über gln. Df. 6 km nö. Stat. Rossla (Nordhausen- Sangerhausen), Südharz. Thorth., Stumpf des r. Bchfts., 4 stock. Palas, mehrere Keller u. Gew. im Felsen. [1275 eigner Adel, 1349 Graf Honstein, dann v. Graf Stolberg mehrfach verpfändet. Nach d. 30j. Kr. verf.] Hoffmann, Harzburgen 1836 m. Ans.; Girschner, Nordhausen 1880, 78 ff.; Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. Sanger- hausen, 50 m. Ans. Querflirt. A. Schi, über gln. Stat. (Ober- röblingen-Qu.) sw. Halle. Grossart., maier., meist Qubau. Starker r. Bchft, 2 4eekige u. Reste andrer The., starke Ringm. m. Zinnen, gemauerte Gräben, 2 schöne Thore. Einfache, theils spätere Wohn- u. Wirtschaflsgeb. [Reichsfürstenth., eig- ner Adel um 1000, ausgest. 1495, dann Erzbisth. Magdeburg, Kursachsen u. seit 1815 Preussen.] Stapel, Bgen. 56; Puttrich, Denkm. d. Bauk. in Sachsen m. Ans. Raabs. Grossart. a. Schi, an d. Thaya über gln. Ort, Niederöstr.. 3eck. Tb. u. runde Anbau* 16. Jhdts.. Aus d. oberen Schlosshof fuhrt e. Fallthür u. e. unterird. Gew. in . R. zw. 2 Felsspitzen am Südabhang de* Tir* berges bei Rietz 8 km sw. Gorenje (Bahn Cilli- Wöllan). [Gesch. unbek.] Top. Lex. v. Steier- mark. Rabenfels. Unbed. R. V. SL v. Schamb* b (im Schambachthal unw. Riedenburg an rV) S. R. unw. Freudenberg am Main. Thl. 1 S. 12*. Rlztas s. RhäzQns. Rafenstela. Gr. wohlerh. R. hoch über d. T.ilferthal w. Bozen. Gr. Wohngeb. m. regelm. Fenstern, Ringm. m. Scharten u. halbr. Eckthen. K.in Bchft. Thl. I S.354, 365, 4Hi. [ Seit 1358 n verschiedenem Lehenbes., jetzt (traf Sarnthein.J Siaffler, Tirol II 904. Baffalt. R. 9 km so. Stat. Tilsit (Insterbg.- U»-niel>. Preussen. Deutschordensschi. , Kap. 14***, Wehrgang m. Zinnen auch im Hofe. [1107 \oll«-iidet.] Lotz, Kunsttop. I. Raiaaad. (Rum-Schloss.) R. bei Hennei^- dorf. Kr. Leipa. Böhmen. Bai«. 4 a. Schlösser, Stat. (IngolsUdt- Umauwörth) am Lech. |1397? Das neue 1441 U-w'oniien.] Ralaariedel (Rannariedel).A.Sehl.aufe. Felsen unw. Falkenstein 17. Gr. Baum. r. Bchfl., Then. u. Rationen. [1488 erol>ert, 1610 noch sehr fest, hu II. Jhdt v. Ranna, spater HMh. Pa*sau.] Hor- iiM)r, Burgvesten II. Ralpoltenbark. R. unw. Stat. Neu- Leng- l'.uh ».it. Leipheim (Augsburg-Ulm*. 4 The., moder- lü-irte?* Wohngeb. Stolherg, M*crpt. Ballfft Grossart. R., it. Uren/e Böhmen* •iuf d. Berge Rotl an d. Strasse nach Gal>el. Ranberg. R. aber gln. Df. I M. nw. Stat Albersweiler (Landau - Pirmasenz) , Rheinpfalz. Stattl. Palas m. starker blinder M. nach d. An- griffs*, n. gr. ausgeh. Keller, v. e. Graben u. Ringm. umgeben. Oestl. Zw., w. tiefer e. Vor hg.. Kein Th. Thl. 1 S. 301, 534. |Seit 12. Jhdt. Reichsveste, 1163 eigner, 1540 ausgest. Adel, im Bauernkr. u. 30j. Kr. zerst.) Stumpf, Bayern 336 m. Ans. Ramelsberg. R- l*i Schönberg, 5 M. n. Passau. Angebl. die älteste Bg. d. Bayer. Waldes. Ramsban. Schöne R. m. 3 Then., gln. Df. bei Burglengenfeld, 3 km w. Stat. Haidhof (Re- gensbg.-Schwandorf). (Nach Eisemnann, Top. Lex. v. Bayern hier am r. Her des Regen 4 .rö- mische* 5eck. The.) Ramsberg* R. bei Reichenbach am Rech- berg unw. R. Rechberg. [ ; Graf Rechberg.] Denkm. d. Alterthms in VVtbg. 2. R. beim gln. Hof unw. Grossschönach zw. Pfullendorf u. Uebcr- lingen. [Grafen v. R. 1135-1307 gen.] Ghzth. Baden S. 943. Ramsehwag s. WäLsch-Ramschwag. Alt-Ramsebwag. R. am r. Sitterufer, sw. Hägenschwyl (Kant. Set. Gallen;. Rest d. 4 eck. Bchils. m. gekupp. F. u. anstossendes Mwerk. Thl. 1 S. 515 [1176 eigner Adel, 1398 v. Rosen- berg.] Naef, Mscpt. II. (Unweit Neu-Ramschwag, spärl. R.) Ramsteln. R. im Kyllthal, 1 St. oberhalb Stat. Ehrang (Trier- Köln). Nur noch Wohntb. auf niedrigem Felswürfel. Zugang aus d. Dach- geschoss des anstossenden Pächterhauses. [lTm 900 v. Erzb. Ratbod, dann um 1300 v. Erzb. Diether neu aufgeb. Immer Bisth. Trier.) 2. R. ober Barenthai 6 km v. Stat. Philippsburg (Nieder- bronn- Bitsch). Lothringen Aufgehauene Bg. auf t— 5 m breitem Felsen, leck. Bchft, von wel- chem 4 Vertheidigungsgänge durch Zugbrücken unterbrochen zu 4 den Ahschlu«s der Anlage bildenden Felsen führten. 10 m h. Mrest. Thl. 1 S. 119, 307. |149i eigner Adel, 1335 v. Stras- burg zerstört. Seit 16. Jhdt. Bövklin v. Böcklins- au.) Kunst- u. Alterth. in Elsasslothr. HI 860. 3. R. bei R. Orten bürg ( Untere Isass). Roher, wenig solider Bau auf ballier Berghöhe. Im Wesentlichen nur noch e. grosse Wand erh.. Thl. I S 311. |I493 v. den Och-eiMein erb. 1303 al> Kaubne*t v. Basel, dann Ii40 v. Strassbg. zerst.: Baron v. Faviers.' Kun>t u. Alterth. in KUi^lothr. I 418. 4. Ger R. auf L Her di^ Berneckth.il««, abwärt« Tiel'enbronn. Set. Georgen Schräm lirrg.' ! 1 154 als Sitz eignen Adel* durch den Schwab. Städtchimd zer»»t. |Vgl. Kalk.Mi-lein 8. 5. R mV. Stat. Eptendorf (Rott- weil-Horbj. Denkm. d. Alterthi. in Wlhg. 6, R. 768 zw. Siat. Grellingen u. Laufen (Basel-Biel). Kl. feste Bg. an u. auf e. Felsen. 2 Thore, Bchft. 1820 abgetr. [Bis 1523 eigner Adel, dann Basel, seit 1800 verf.] Schwab, Schweiz. Ritterbgen. I; Wagner, Ansichten m. Ans. Randeck. Hübsche R. über Neuessing, 5 km w. Stat. Kelheirn (Regensbg. -Ingolstadt, Altmühl- thal. Die Hauptbg. durch e. Schlucht u. Gr. vom Plateau getrennt, hat ausser dem interess., neuerdings whgest. Bchft. erb] Ber. d. Alterth Vereins zu Wien V. Rasteiiburg. A. Schi, gln. Stat. (Königs- berg-Prostken), Ostpreussen. [Spätgoth. naeü 1380.] Rathmannsdorf = Ratzmansdorf. Rathsamhansen. R. bei R. Lutzelburg ± Thl. 1 S. 189, 203, 214, 223, 335, 457, 459, 480. 483, 492, 524, 643 f. [Kam 1477 von den v Hohenstein an. die v. Müllenheim, 1577 \n A schon 1393) an die R.; Privatbes.] lieber Land u. Meer 1872 Nr. 44; Bulletin d'Alsace I u II: Schweighäuser, Chateaux 1824, 77 ff , Kunstdenkm. in Elsasslothr. I. Rattenberg. Gr. R., gln. St unw. Stat Brixlegg (Kuffstein-Innsbruck). Gr. 4eck. Bchft. Rondel für Kanonen, langes Thorgew., maonir 769 I fache Felsenahschnitte. [Landesfestg., im 18.Jhdt. verlassen u. zerf.] Staffier, Tirol I 750. Ratiearled« R. e. gewaltigen Bg„ gln. Df. 7 km nö. Stat. Wangen (Kisslegg-Hergatz). 3 r. The. [13. Jhdt. erb., 1633 v. d. Schweden zerst. Bi* ins 14. Jhdt. gln. Adel, St. Gallische Dienst- leute, 1453 bis 1811 Humpis; Graf Heroldingen.] Baumann, Allgäu I 582 ra. Ans ; Vjhsh. IV 46 ; Kgr. Wtbg. III 5 S. 864. Raisnaafldorf. R. 4 km nö. Stat Vils- hofen (Passau-Plattling). [13. Jhdt Paussauisches Lehen. 1570 als Jagdschi erneuert.] Bavaria I 2 S. 1171. Raaber. Bedeut. R. nö unw. Unterlenningen 10 km s. Stat Kirchheim) n. Rauhe Alp. Nahe bei R Diepoldsbg. Starke Ringm. [Theilte bis 1692 das Schicksal der letzteren, dann verschied. Besitzer, 1819 an Private verk.j Kgr. Wtbg. 111 5 706; Bonner Jahr beb. 1883 m. Ans.; Schön - huth, Wtbg. Bgen V. Raaeneek (Rauheneck). R. Ober Vorbach zw. dem Baunach- u. Preppachgrund. n Barn- l>erg, Unterfranken, auf h. bew. Berge. Qubau (Späthgoth. u. Renaiss.) m. zertrümmerten Hau- *teindetails. Gewölbe, Kap. m. Schiessscharten t>L« 1745 benutzt Kein Bchft [12. Jhdt eigner Adel, im 13. an Würzburg gek.. Bis 1720 bew. u. allmälig zerf; Staatseigenth.] Bavaria IV 1 ito; Stolberg, Mscr.; Stumpf, Bayern 822 2. s. Rauhenegg. RaaeatUla. Schöne R , gln. Ort 1 St nö. S< haikau, 15 km ö. Stat Eisfeld (Hildburghausen- Knburg). Ziert Bau. Bedeutende «Aussen werke*, r Bchfl. m. Absätzen, noch benutzte Kap. Tbl. 1 S 198 Anm. 2. [1350 v. den v. Schaumberg erb.. 1640 zerst] Gottschalk, Bgen. VIII. 2. s. Kauhenstein. Raab* (Ruch-, Neu-) Aspenaoat. R. bei Stat. Zizers iRagaz-Chur) auf h. Felsnase neben 'lern Aspermonter Tobet Rest des 4eck. Brhfts. 12. Jhdt v. Belmont 1258-1526 Bisth. Chur, 13U5 bei. u. 1453 vom Gotteshausbund einge- nommen, nach 1572 verf.) Jecklin, Burgen. H. 2. Raaheaeek (Hauenegg). Gr. R. am Helenen- tlul bei Stat Baden (s. Wien). Wohlerh. 3 eck. Ouader-Behf t , Rest der Kap., Brut* listein bau. ThL 1 S. 95. 111. [Gegen 1400 v. PiUichsdorf, v Wien zerst; jetzt österr. Kaiserhaus ] Gott- ««lialk, Bgen. 11. 2. = Raueneck. Raaheafela. Sehr ger. R. im Murgthal, * hwarzwald. Baden. Raabealtebuberg. R. am r. Lee hufer, gln. Ut 3 St v. Stat Schongau (Kaufer ing-Seh.), Ober- l'.ijern. [v. Halten l>erg, 30j. Kr. zerst , d. 4er k. Hehlt um 1830 abgetrabten! Eisemnunn, Top. Lex. v. Bayern. Pip«r, Bargenkunde. Raobeastela. Gr. R. am Helenenthal bei Stat Baden (s. Wien). Hohe, starke Ringm., Thorth., Bchft., gr. Wohngeb. m. regelm. Fenster- reihen. Thl. 1 S. 276 [1160 gen., vielfacher Besitzwechsel, 1 499 erob.; noch 1700 bew.. v.Dobbl- hof] Gottschalk, Bgen. IL Raablaabenberg aber ZollbrQcke, \% St n. Immenstadt (Lindau-München). Nur Stumpf e. Wohnthurms. [War Montfortsches Lehen der Laubenberg.] Baumann, Allgäu I 532 u. II 34 m Ans. Raasebeaberg (Raschenbg.). R. auf gln. Berge bei Oberteisendorf, 3 km w. Stat Teisen- dorf (Salzburg-München) an d. Sur. [Wohl v. Grafen v. Piain erb., dann Salzburgischer Amts- sitz, 1575 verlassen u. dann verf] Eisenmann, Top. Lex v. Bayern. 2. R. bei Prasanz (Julier- strasse. Graubünden). Ein zerstörter Th., in dessen Nähe ein anderer, namenloser. 3. Um- fangt R., gln. Steh. 7 km n. Stat. Kirrhhain (Marburg -Kassel). Zierl. Wohnth. , Thorbau. Thl. 1 S. 503. [Anf. 13. Jhdts. gen., Graf v. Ziegenhain 1450 ausgest, 1646 zerst] Landau, Bgen. I; Baudenkm. im Rbz. (Hassel; Ans- bei Merian, Hessen. Rausehenburg. R. nw. bei Mermuth, 1 M. so. Stat. Burgen (Coblenz-Trier) an der Mündg. des Mermuther Baches in die Ehr. R. Bchft. vorspringend in d. 5eck. Ringm., die zw. ihm u. einem Rth. m. Wehrgang. Zw. u. 2 Thore. [1332 erb., Bisth. Trier, nach Zerst 1333 u. 1489 whgest , 1514 Boos v. Waldeck.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Coblenz 623. Raatoabarg (Haimburg). Einf. R. bei Haim- burg zw. d. Lavantthal u. d. Zolfeld. Opus spicatum. Kunsttop. Kärntens 292. Ravensburg* Gr. R. am Westrand d. Teuto- burger Waldes unw. Oldendorf 3 M. nw. Stat Bielefeld (Minden-Hamm). 4eck. Bchft. [Schon 851 gen., gln. Grafen, dann Jfllich-Cleve-Berg. um 1650 zerst] Maler, u. romant Westfalen 140 m. Ans. Ravensbarg. R. zw. den Statt. Zaisenhausen u. Eppingen (Karlsruhe-Heilbronn). 2. Spart R. bei Stat Veitshöchheim (WArzlig.-Lohr). Bayern. [13. Jhdt. zerst Seitdem R.| S. s. Veits- bürg. Raveastela. R. unw SMnenkirch 1t) km nö Geislingen. [Bis 1233 eigner Adel. 1535 „BurgsLill".] Kgr. Wtbg. III 5 S. I>s2. Ravenbarg s. Alzey. Razearled = Ratzemied. Razetz. A. Seht 1km Milaml auf t Knack- uh*r s\v. Ihm BrixtMi (Hreiuierh.'. iV. Villanders, dann v. Pull.iu>.] Staffier, Tirol 11 111. 49 770 Reams. Stattl. a. Schi, bei gln. Df., Julier- strasse. Graubünden. [Angebl. vom myth. König? Rhätus erb. Kam um 1250 an dasBisthum Chur, jetzt Gefangn., theils R.] liebstein. Bgrest über gln. Stat. (Rorschach- Chur). Jetzt Bauernhof u. Weinschenke. Reehbergr s. Hohenrechberg. 2. — Reh- berg. Reehtenstein, Maler. R., gln. Stat. (Uhn- Radolfzell) an d. Donau. Höhle im Felsen. [Sitz der sehr alten, 1743 ausgest. Farn. Stein zum R. 1817 abgebr.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 668. Beckendorf. R. einer Wbg. an d. Baunach. Unterfranken, nw. Bamberg. Goth. Sandstein- qubau. Fast nur Aussenm. des Hauptgeb. [1349 v. Schöfstall, nach Zerst. v. 1525 whgest., 1552 verbr., später Fabrik,, nach 1830 verbr.: Ge- meindebes.] Bavaria IV 1 458; Stolberg, Mscrpt. Rederberg = Röderburg. Redwitz. A. Schi., gln. Stat. (Lichtenfels- Probstzella) Bayern. Regelsberg. Ger. R. (774 m) bei S taufen, Münsterthal , Schwarzw.. [Vormals Habsburg.] Ghzth. Baden 912. Regensberg. Zieml. erh. Bergschi. I1« M. so. Stat. Forchheim (Bamberg-Erlangen). [1376 gen., v. Stiebar, dann Klost. Weissenohe, jetzt Bauern.) Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. 2. (Neu-R.) A. Schi., gln. Stat. Dielsdorf (Oerli- kon-D.) Cant. Zürich. Mit wohlerh. r. Qubchft. Wohngeb. v. 1584, Kap., [1250 gln. Adel, 1306 bis 1409 Öesterreich, seitdem Zürich, jetzt Pflege- anstalt.] Mitth. d. antiqu. Ges. 1895 , 355 m. Anss. u. Aufriss. 3. (Alt-R.). Unbed. R. am Katzen- see bei Stat. Regensdorf (Oerlikon-Wettingen) Gant. Zürich. Rest d. Wohnths. v. 12,9 m Seitenl., v. r. Ringm. u. Ringgr. m. Wall umgeben. [1080 gln. mächtiger Adel ; seit 1468 Zürich, allm. verf.] Mitth. d. antiqu. Ges. 1895, 353 m. Grdr. u. Ans. Regenstanf (Stauff). R. über gln Stat. (Regensbg.- Weiden). [12. Jhdt. Graf Riedenburg, 1266 zerst., nach 1788 abgetr.] Stumpf. Bayern 306. Regenstein od. Reinstein. R. * < St. n. Stat. Blanken bürg ( Halberstadt- Bl.) auf isol. Felsen am Harz. Viele ausgehauene Räume, wenig Mauer- werk erh. [Soll v. König Heinr. I. erb. sein, Braunschweigsches Lehen der 1599 ausgest. Grafen v. R., seit 1670 preußisch u. dann neuausgeb., noch im 7jähr. Kr. Festg., 1758 geschleift.] Hoff- mann, Bgen des Harzes. 1836. Rehberg (Rechberg). Einf. R. bei gln. Df. S M. nw. Krems Niederöstr. Im 19. Jhdt. bis auf die Kap. abgetragen. Reicheisberg. Unbed. R. bei Aub, 10 km w. Stat. Uffenheim (Ansbach-Würzburg). [Seit 1389 Bambergisches, dann Würzburger Lehea. 1525 im Bauernkr. zerst ] Bavaria IV 1 455: Stumpf, Bayern 806; Eisenmann, Top. Lex. \. Bayern. Reicheisheim s. Reichenberg. Reichenbach. R. 1 St. v. Stat. Lichtenau ( Kassel- Waldkappel) auf e. h. Gipfel des Ki*t- forstes. Noch 9 m h. Bchft. v. niedrigem Erd- wall umgeben u. Rest eines nach 1*30 ein- gestürzten Thes. Ausserdem nur noch Widrr- lagsmauern. [12. Jhdt. Grafen v. Ziegeuhaic. dann mehrfach Wohnung des Landgrafen v. Hessen. Wahrscheinl. im 30j. Kr. zerst.] Land™ I, 197; Baudenkm. im Rbz. Cassel 223i 2.A.S-W. an d. Aar 1 St. v. Bern. [14. Jhdt. gen.] Reichenberg. Grossartige R. 1 St. w *taL Goarshausen ( Rüdesheim-Oberlahnstein v. Tbl I. S. 21, 148, 209, 220, 234, 275 i2), *91 L W. 456. [Nach 1284 v. Graf v. Katzenelnbogen erk nach Zerst. 1319 whgest., seit 1479 hessMrh** Statthaltersitz, 1647 unterminirt u. zerscho^n bis 1806 Invalidenbesatzung, 1814 der e. Brhft gesprengt, 1818 auf Abbr. verk. u. theils ver- wüstet; Baron Oettingen.] Erbkams Zeitschr. f. Bauwesen 1 853 m. Anss. u. Grdr. ; Baudeukin d. Rbz. Wiesbaden 369; Fischer, Schi. Burg .r. reconstr. Ans. u. Grdr. 2. Umfangl. Bgrest fit*-f Reicheisheim (31/, St. w. Stat. Michelstadt d. Odenwaldbahn). Ringm. m. Halbthen., wie der nur im Erdgeschoss erhalt. Bchft. m. modernen Zinnen. R. des Palas (1554) u. e. weilerm Wohngeb. (um 1700) mit anstoßender spätgull. Küche. Brunnen. In der tieferen Vorbg. v?- diegene Kapellenr. Anf. 15. Jhdts. u. bew. Amt- haus 18. Jhdts. [Schon 795?, sicher 1307 p*:. stets Grafen Erbach u. zeitweilig deren Wohnsitz. Nach dem 30j. Kr. verfallen.] Kunstdenkm. im Ghzth. Hessen. Kr. Erbach, 220 ff. mit Auss. n- Grdr. 3. (Altenthurm.) Unbed. R. 2 km w. Bergheim (nö. Rappoltsweiler). Oberelsass. Schlech- tes Mwerk. [1236 gen. Lothringisches Lehen im Bes. der Hattstadt u. Müllenheim.] 4. Bew. Burg bei Stat. Oppenweiler (Cannstadt-Hall) Auf d. Angriffss. frei hinter starker Ringm. d. r. Bchft. aus Buckelqu. , 33,5 m h. m. 12,5 rn Durchm., 4 kuppelgewölbten Stockwerken u. Wrendeltr. in d. M. [1230 erb.] Denkm. d. Alterths. in Wtbg.; Kunst- u. Altert hsdenkm. in Wtbg. I 60. T>. u Rotund, 2 R. auf e. Febvor Sprung n. oberhalb Taufers (1 M. sw. Glurns im Vintschgau) zw. beiden der Th. ,Helfmirgolt*. Reichenbg. hat e. später erhöhten r. Bchft. m. angeb. Palas, e. unregelm. 6eck. Ringm. m. Halbth., Rotund starke Wehrm., Wohngeb. u. abseits e. r. Wartth. Tiefer d. r. Th. Helfmirg. m. engerem Aufsatz. [Graf Eppan, dann pln. Raubadel, um 1420 zerst.; jetzt e. Bauer. Sa^-j 771 I in. Alte. Relcheneek ( egg). H. bei Stat. St. Georgen Marburg-Gilli) auf h. Berge an der Voglajna. Starker Bchft. [1219 eigner Adel.| Top. Lex. v. Steiermark. 2. Umfangl., wenig erhalt. R. auf h. Felsvorsprung 4 km sA. Slat. Hersbruck. ( Nürn- berg-Baireut h). Dicke Mauern, 3 ausgemauerte Gräben. Rondel. Tbl. 1 S. 111. [Graf Hohen- bürg, dann die 1414 ausgest. Schenk v. R., 1553 Nürnberg gehArig u. zerst.J Stumpf, Bayern 734; ^tnllwrg, Mscrpt. Relehenfel*. . Bergschi. * gln. Fi. an d. Strasse v. Wolfsberg nach Judenburg. Steier- mark. Kelehenhaü s. Gruttenstein. Relehensteln. R., gln. Df. unw. Lauterach, Luiterthal. Rauhe Alp. ca. 100' h. 4eck. Th. 1367 Sitz der IHM) ausgest. Stein z. R., seit 1 l*Mi Kloster /wiefalten ; Staatseigenth.J Denkm. • I. Alterths. in Wtbg.; Kgr. Wtbg. III 5 S. 665. 2. -= Kalkenburg 4. 3. t'nbed. R. auf e. Berg- \««rvprung I>ei Stat. Neckargemünd , A. Hcidel- In-rg. [Früh zerstArte Reichsbg.) Ghzth. Baden, '♦•26. 4. Verwachsene R. % St. nw. Reichenweier 1 M. sw. Rappoltstein) Wasgau. 5eck. Bchft. AU Raulmest der Gebrüder Giselin 1469 zerst.] •"». It. auf h. Berge zw. MAncheastein u. Birseck H.iM*l-Bieh s. Basel. Einfaches hohes Mauer- werk. (1258 Sitz der Reich v. R. Durch das Ki.llwben 1356 R.| Wagner, Ansichten m. Abb. Ba-der Jahrbuch 1891 S. 61 desgl. 6. .Sehens- wert he* R. (schon im 16. Jhdt.) einige St. v. KäNTinarkt im unteren Innviertel. Hormayr, R?i<»*»U»ii VI. 7. R. auf e. Bergkegel am Puder- I'.hIi u. der Strasse Alteiikircheu-Pudcrbach inA. Neuwied). Ringin., r. Bchft. m. ebenen!. Ein- /i*iir. Rest des Palas. [Eigner, gegen 1513 aus- /•-t. Adel: Fürst zu Wied.j Bau- u. Kunstd. d. IU»/.. (lohlenz 526. Rtlebertshausen. A. Schi., Whg., gln. Stat. IngiiMadt-MüiicIien) | ; Frh. v. Getto.) Rtlftneek. fnbed. R. hei SchAnau im Rat- «•hiiuMhal. 2 St. w. Stat. Sterzing am Brenner. Verwitterter Th. iBis 1243 Bi>th. Brix -n. Nach »ihn Be^itzwcchsel jetzt (INH) Frhr. v. Stern- »•■■•li j Staffier, Tirol II 56. Rtlfensteln. Gr. wohlcrh. R. 1 M. nw. Stat. J:M»«iihiirg. Ausgemauerter HaNgr., r. Eckt he., 1>. •rth. , 4eck. Bchft. (Bruck-Friesich'-. FeUeii- k».l«r, goth. Kap., Zinnen. (117.J eigner Adel. I» » 17*1 theils 1k? w. ; seit 16N«J Kürst Schwarzen- l»-g j Mitth. d. k. k. Centralcomm. |S5S; Hor- 'tn\ r. Bgvesten I: Top. Lex. v. Steierm. m. An«». 1 Nirhl untied., zieinl. zerf. R. hei Rcigold*«wyI, li km «»w. Stat. Grellingeii «R.iMd-Biel . Sclmn- /■U'.'uigl. auf Felszaekcn, 4eek- B< hlt. auf äußer- stem Vorsprang. Sagen. [1226 eigner Adel.] Wagner, Ansichten m. Abb. 3. Wohlerh. Bg. auf e. Felshügel *4 St. s. Stat. Sterzing (Brenner- bahn). Thl. 1 S. 204. 262. 330. S44. 374. 460 f., 463. 48i. 550. [Eigner Adel. Später Deutsch- orden, jetzt Graf v. Taxis.) Staffier, Tirol II 62. Rtlffenberg, R. Ober gln. Df. auf nw. Aus- läufer des Gr. Feldbergs (Taunus). Einf. Bruch- steinbau. Starker Halsgr.. Die äussere Ringm. hat r. The. m. späteren Geschützscharten. Die 1684 wieder erb. Othmarskap. neuerdings zerstArt. XArdl. derselben noch ca. 12 m h., 4 m starke u. 38 m 1. Wehrm., v. e. halbr. u. e. massiv r. Th. flankirt. Auf ca. 8 m hohem Felskopf d. r. ca. 25,5 m hohe Bchft. Der dünnere Ober- bau (nach Merian's Abb.) abgehr.. Daneben rechteck. Wohnth. m. 6 Geschossen, Wendeltr. in d. Mauer- u. Kaminresten. In einem A. vor- springenden Felsen d. ausgehauene „Pulver- kammer* m. Scharten u. zerst. Gewölbdecke. Thl. 1 S. 236, 561 Anm. 1. |1234 gen.. Eigner Adel, dann zahlreiche Ganerbschaft. 1587, dann mehrfach im 17. Jhdt. erobert. 1674 R.; Staats, eigenth.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 37i; Tsener, Ritterburgen. Frankf. 52 S. 11« f., Na*s. Annahm 4, 1, 3 -62 m. Ans.; Stolberg. Mscr. Reifferscheld. Machtige R 2 M. sw. Stat. (lall (Trier-KAln). Weitläuf. uuterird. Gew. u. eolossaler Th. [975 gen. Stammbg. der Fürsten zu Salm-ReilTerscheid-Dyck.] Barsch, Eifel I 1 100. Relnach. R., gln. FI. w. Halwyler See, Gant. Aargau. (Gln. Adel.]. Reineberg. Ger. R. auf 6(X)' hohem Kegel des Wesergebirges bei Stat. Lübbecke, w. Minden. Nur Ringgr. u. Rest der Ringm. u. von Riste ien 16. Jhdts. |125!)Hi«th. Minden, 1723 abgetragen.] NordhofT, Holz- u. Steinbau Westfalens 26S Anm Relneek. IV ' i St. A. Sarnthein am Ende des Samthaies 2'iSt. nw. Bozen. Starker Bchft. Kap. Thl. I S. 7, 519. [1237 gen., viel wech- selnder Besitz; seit 1650 Graf Sarnthein \ Heinsberg. R , gln Df. Ihm Stat. Kernel bach ( INVhlarn-Iiinz » Niederost r. Beinsburg. Ger. R. bei Heinsberg auf h. Bergkuppe zw. Anista.lt u. iMaue. Thüringen. Weite Hinggriiheti u. kl. Mrc 3stöck. Wohngeb., wesentl. etwa 17. Jhdts., schöne Renaissancetäfelung. Thorbau. [10. Jhdt gen., angebl. v. mythischen König Rhaetus b**rr.t 14. u 15. Jhdt. Frhr. v. Brunn, seit 1460 österr. Lehen, Anf. 18. Jhdts. österr. Amtssitz, nach 1817 an Private verk., jetzt whgest] Rhedeii. R.. Thl. 1 S. 154. 614 u. ,\aih trägett. Seit 1800 Steinbruch. Bau- u. Kuibfci. Westpreussens 543 m. Grdr. u. Ans. Rheinberg. Umfangt wenig erhalt R. öfcr der Kammerberger Mühle. Wisperthal (V*U Lorch am Rhein). 2 Gräben, 4eck. Bchft. m. Fensterblenden u. 2 Kaminen. Einf. Bnicösttia- bau Rundb. Thor u. nö. späterer BattenttL [12. Jhdt v. Mainz erb., 1279 zerst., whg^t. a. später Lehen der Sickingen; Frh. v. Zwierleia Schatzsage.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 377 Rheineek. Schi. u. R. unw. Rheinbrohl auf w. Rheinufer. Von d. alten Bg ist nur d. n*-h ca. 20 m hohe 4eck. Bchft m ebenerd. KngaDj? u. d. Ringm m. 4eck. Mthen. zumeist erh.. Da> Uebrige seit 1832 neuaufgeb. Thl. 1 S. 78. [Ili4 gen, 1163 nach Zerst. neugeb., Erzbisth. Köln. 1801 v. d. Franz. verk.; seit 1832 v. Bethmann- Hollweg] Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Coblenz 83. 2. R auf isol. Hügel über gln. Stat am Ausfl. des Rhein in d. Bodensee. Auch Bur?- stein, Burgistein genannt Stumpf des BchJl« Thl. 1 S. 425. [Von 1244 eigner Adel. In k- Buckelquader. Biugm. u. Wgr. 1 1 i>!KI Aster- m« hi*ch. seit 1803 markgr. badUch.| Kunstdenkm. Knien* 1, 44 in. Grdr. BMI. R. I'„ M. so. Pa>sau. Bayern. Riegelstein. R.. gln. Df. 2 km ö. R. Spies. Norm. Dtirriegel v. Ricgel>tein.| Riegenbnrg. Gro<*art. Veste, 2 St. v. Stat. t* bring i'Graz-Feldbach). Auf h., i-ol. Basalt fcN •iUt gln. Ort. Gr. Schi., 7 Thore, hele Graben u lU*teicti. Viele Scharten. Thl. I S. o 57 \uf Grund einer Grenzfeste 12. JhdN. 1 T>*>7 v. Katharina Galler neu geb., jetzt Für>t Lierhtcn* »tnn.j Hormayr, Bgvesten IV. Top. Lex. v. Steier- mark ra. Ans.; Mitth. d. (Vntralcomm. 188i m. Grdr. u. Anss. Rleneek. R. bei Krommenthal so. Aschaflen- bg. Bayern. 2. = Rineck. Riesenburg. R., gln. Df. Kr. Gitschin. an d. Aupa. Nordböhmen. [Im Hussitenkrieg zerst. | 2. R. 1. der Stat. Milowetz (Pilsen-Furthl. West- böhmen. [1421 v. Ziska, 30 jähr. Kr. v. d. Schweden zerst. j S. Grossart. R. 1 St. v. Stat. Osseg, w. Bad Teplitz. Thl. 1 S. 306. [13 Jhdt. eigner Adel, 15 Jhdt. v. den Hussiten zerst.. Graf Waldstein. | Hormayr, Burgvesten I ; Mitth. d. Centralcomm. 1874 m. Grdr. u. Ans. tUetberg. Bew. a. Schi, am Rietbach bei Rotels. Domleschgthal. GraubOnden. 4 eck. Bchfl oben theils ergänzt m. ovalen Fenstern. Angeb. späteres gr. Wohngeb. [1119 gln. Adel, dann v. Ringken. 1G21 hier Pompejus v. Planta durch Georg Jenatsc h erschlagen.) Dr. Lechner, Thusis. 1875, 88. Rietbarg. Tnbed. R. 330 m. aber der Königsvilla Ludwigshöhe, 1 St. w. Stat Edenkol>en, Hardtgeb., m. weiter Aussicht [1200 v. den v. Riedt erb., 1255 wegen Beraubg. der Gemahn Königs Willi, v. Holland zerst.] Stumpf, Bayern 395. Rleth. A. Schi. m. r. Eckthen., gln. Df. 5 km s. Stat. Vaihingen iBietigheim- Mühlacker). Wthg. [16. Jhdt. neugeb.. Graf Heischah ) Riexlngen. 4eck. Wlig. in Tuterriexingen an der Enz unw. Stat. Vaihingen (Bietigheim- Muhlacker,*. Steinhaus u. bedeut. 4 eck. Bchfl. Angelwut Schi. 18. Jhdt. It'm KHK) eigner Adel bis 1447; Graf Leutrum v. Ertingen.) Kunst- u. Alter- thdm. in Wthg. I 488. Rlabarg. Schi. unw. Stat. Herzogenrath (Aachen-M.-Gladbach>. Thl. 1 S. 7i. Rineek (Hieneck). Bew. R., gln. Stat. (Ge- münden-Elmt an d. Sinn, Unterfranken. Ringm. m. Scharten, 8 eck. u. unregelm. 7 eck. Tli., lieide m. Buckelquadern. Letzterer innen 8 eckig m. Kap. im 3. Stock. Ausserdem roman. ( Doppel-?) Kap.. Neueres Wohnhaus. Thl. 1 S. 557, 5fitt. |II14) gln. 1559 ausgest. Grafen, seit 1G74 Graf N«*tiz. Jetzt Prof. Rienecker in Wurzbg.] Stumpf. Bayern 831 ; Stollberg. Mscrpt. Rlngelsteln. R. auf d. BingeMwrge f> km ii. Stat. Trmatt i Molsheim - Schirrneck Wasg.«u. Reste der Ringm. u. zweier Bchfte. Danclien alte anscheinend nun. Hefe*tigg.. Till. 1 S. 5S. [llf>2 eigner Atlel, im 30j. Kr. zcr*t.) Kun>t u. Altth. in EI>a*slothr. I 252. Ringenberg. A. Schi., gln. Fl. * « M. n. We-el am Rhein. (!a*tell 15. oder lo\ Jhdts. v Then. tlankirt. l#otz. K mint top. I 52o. Ringgen berg. R.. gln. Df. nö. unw. Interlaken aniBrienzerSee. Schweiz. In d.R. neue Kirche. |l"m 1 irrigen., li.Jhdt.gln Adel. .Minnesinger Hans v. R.j 774 Eingingen. It. (2737'), gln. Df. bei Hech- ingen. Hohenzollem. Rinkenberg. R. unw. Tavanasa. (Chur- Andermatt). [Sitz der Ring oder Rinken.] Vgl. Phiesel. Rippberg. Bgrest unw. Buchen (Walldürn). [v. Düren, 1590-1803 Würzburgisch. 1836 bis auf d. Th. abgebr.] Ghzth. Baden 930. Bittersdorf. Df. % St. v. Bitburg (Eifel). Zumeist wohlerhalt. Wbg. m. h. r. Bchft. u. stattl. neuerem Thorhause. Jetzt Bauerhof. Ritzing. A. Schi., gln. Df. bei Kirchdorf 1 St. v. Stat. Simbach (München-S.). fv. Auer 1418 erb,; Graf Berchem.] Eisenmann, Top- Lex. v. Bayern. Rochlitz. Schi, am Westende der gln. St. über der Mulde. Umfängl. einfache Geb. grössten- theils 14 — 16. Jhdts., auf d. Landseite von 2 Then. flankirt. Thorhaus, Kapelle. Tbl. 1 S. 211,249. [Kurtürstl. Sächsische Residenz, jetzt Amtsgericht.] Bau- u. Kunstdenkm. des Kgr. Sachsen. H. 13. u. 14 S. 74 mit Abb.; Lotz, Kunsttop. I 521. Rochsburg. Wohler h. Bg. auf einem v. der Mulde umspülten Ufervorsprung, 11 km s. Roch- litz. Auf d. nördl. Bergseite führt der Wreg zur Zugbrücke durch e. bastionartige Barbakane. Das äussere Burgthor m. Zinnen u. v. 2 ver- schiedenen Then. flankirt. Oe. und w. des 3stöck. Palas Zw. m. wohlerh. Wehrgängen u. halbr. Then. Auf d. Thalseite Vorhof m. Wehrgängen u. an dessen Südspitze d. „Pulverth.*. Der Palas, ein- facher Bau mit Frontispizen u. schönen Holz- decken umschliesst e. Brunnenhof m. Trth., die Kap. u. den r. Bchft. auf der Angriffsseite. Dieser unten 2,7 m Mdicke, oben 7,5 1. W. messend, m. h. Zwiebeldach. [1190 eigner Adel; seit 1327 Burggr. v. Leisnig, seit 1548 v. Schönburg. Der Palas 1386, dann 1470-82 u. bes. nach Brand 1592—96 erneuert.] Bau- u. Kunstdenkm. d. Kgr. Sachsen H. 13 u. 14 S. 82 ff. mit Abb. u. Grdr.. Daselbst weitere Lit. Roekenberg. „A. Bg.tt, gln. Df. 10 km n. Stat. Friedberg (Kassel-Frankfurt). Rockenstuhl. R. auf gln. Basaltberg (1656') a. d. Ulster bei Geisa am Nordrand der Hohen Röhn. S.-Weimar. Roda. A. Schi., gln. Stat. (Jena- Gera) auf steilem Felsen inmitten der Stadt. Jetzt Amtsger. Rodeck. Bew. Bg. bei Kappel, 1 M. sw.Stat. Achern (Karlsruhe-Offenbg.) auf niedrigem Bergvor- sprung. 4eck. Bchft.. [Von den v. Roeder wohl im 13. Jhdt. erb., neuerdings vom Bes., Oberjustizr. Schliephacke, grösstentheils neu erb.] Roden. R bei Lein roden im Leinthal nw. Stat. Aalen. [1147 eigner Adel, dann den Rech- berg u. Wöllwarth geh.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 4*8, Rodenberg. A. Schi. 31« M. nö. Rinteln Westfalen. Bildete e. Quadrat m. Wall u. Gr. Nur noch d. Saalbau mit ca. 3 m dicker M. u schmalen einf. Fenstern. [Um 1500. 1859 verbr.. dient zu Domanialzwecken.j Baudenkm. im Rbz. Cassel 226. Rodeiibnrg, wenig erh. R. auf h. bew. Ufer- berge des Ruhrthaies gegenüber St. Arnsberg [1359 nicht mehr genannt. Mächtiges gln., 15US ausgest. Geschlecht.] Nordhoff, Holz- u. Steinhau Westfalens, 254; Maler, u. rom. Westfalen 269. Rodeneck. Gr. Halbr. bei Vill an der Rienz. 3 St. nö. Brixen. Palus m. 2 Sälen, Michaelskap. [v. Rotunch um 1050. Seitl491 Graf Wolkenstein-R.. 1694 verbr. ; Graf Karacsonyi.] Staffier Tirol II 146. Rodeustein. R. auf bew. Anhöbe w. bei Eberbach, 2 M. nw. Stat. Michelstadt im Oden- wald. Thorth. u. Rest des Palas u. der Ringm. [13. Jhdt. eigner, 1671 ausgest. Adel; seitdem v. Gemmingen. Zerf. u. als Steinbruch benutzt. Bekannte Sage v. wilden Heer. Gottschalk, Bgen IV m. Ans. ; Schulte vom Brühl , Deutsche Schlösser. H. 2 desgl. Rödelheim. A. Schi., gln. Stat. (Frankfurt- Homburg). [Seit 15. Jhdt. Graf Solms-R., seit 1868 wieder bew.] Ritterburg. R. einer Wbg. 3 km so. Ro*- berg (14 km so. Marburg) noch v. tiefem Wgr. umgeben. Nur noch Reste v. Mauerwerk a. *l 13. Jhdt.. Geschichte unbek. Baudenkm. im Rbz- Cassel 226. Rögelsbrunn. Zieml.erh. R.,Unt.-W.-Waldkr. Niederöstr. Romhild s. Glücksburg. Rössel. R., gln. Ort 11 km w. Stat. Rasten- burg (Königsberg-Grajewo). Viereck um e. Hof m. 2stÖck. Arkaden. Starker 4 eck., oben runder Eckth. m. dem h. Thorth. durch einen Wehr- gang verbunden. [Deutschordensschi. 1240-1370 erb., 1807 verbr., der Südflügel 1822 zur Kirche umgeb.] v. Quast, Denkm. d. Bauk. 1860. H. i. m. Grdr. u. Ans. Röteln (Rötteln). Gr., wohlerh. R. auf e Bergvorsprung des Wiesethaies (Südschwarzw.) 1 St. n. Stat. Lörrach. 140 m lange Vorburjr. ö. m. den Aussenm. v. Nebengebäuden. Durch höher liegenden Brückenkopf u. über tiefen Gr zur Hauptbg, hinter deren Thor mit Mannloch e. h. Th. (7 m Seiten!.). An dem 40 m langen ö. Palas mit spälgoth. Thor u. der w. Kapelle vor- über zu dem 30 m höher am Nordende liegenden Bchft. (8,5 m Seitcnl. u. 16 m Höhe). Die min- der steile Westseite der Bg m. starken Doppel- mauem u. halbr. Then. [1083 eigner, 1315 aus- gest Adel, dann Residenz der 1503 ausgest. Mark- grafen v. Hochberg, seitdem markgräfl. badiseh. Im 30j. Kr. mehrfach erobert, 1678 v. d. Franz 775 /.»•r-t.l Naher u Maurer, Breisgau 73 ff. mit Gidr. u. Ans. 2. Rtithela = Roth wasserstelz. Rtftoaberg (=burgf eigentl. Kotenburg auch Hei Unterkirnach. S« liwarzw. Spart Best e. Geb. u. auf der Berg- en! e e leck Wohnthurmes v. 14 m Seitenlänge. ««In Frhrn , nach 1820 abgetragen ] Kunstdenkm. •1. Ghzth. Baden U 91. 2. B. im Steinachthal -w. unw. Bonndorf auf hohem Waldberg. Be- -»nders 2 grosse durch e. M. verbundene leck. The., lirüningen u. Weissenburg genannt. Mauer- werk aus grossen unl»ch. Blöcken. [1143 eigner Adel. Dann die 1508 au>gest. Krenkingen. die sich \\ «i^^-tiburg nannten. Nach Zerst v. I 138 whgesl. Sit UMJ Set. Blasien.J Kunstd d. Ghzth Baden III Ks Rogctaaaasea. B., gln. Df. IV km nö. Grau- •l'iiz Ringm der weiten Vor hg. m. 4 eck. Then ■i irr. ieck Thorth. erh | Deutschordensbg 1285 -'• r» . allni. verf u abgetr., jetzt *taatl Pachthot. | Mau- u Kunstd \Ve>lpreUK-ens 576 in. Grdr. u. Are». Rojrjrengteln. B. auf e Berge Ihm Wetten- li.niM»n. l't St. sw. Stat. Burgau (rim-Aug*- i«n:tf). !Gln. Grafen.) OU r Rohltseh. Gr. eint B. über gln. Ort. •1 M v. Stit Pöl^cliach an der cro.it i«*r|n»ii Grenze H..ht% Mwerk. II 197 16 Jhdt. v. RohaUrh : * «M Windi selig ratz Top. I>ex v. Steierm. in. Britta«. R., gln.Df an d. Xei^e I»«i Stat. Hir^hfeltle (Görlitz-Zittau), Sachsen. I Bohr* Df. 9 km sw. Stuttgart. B. einer Wasserbg. 11*62-1106 eigner Adel.] Kgr. Wtbg. 111 223. Rohrao. Tnbed. B. im Walde bei gln. Df. 3 km so. Stat. Gärtringen (Stuttgart- Horb). Denkm. d. Altths. in Wtbg. Rohrbaeh. B. 4 M. sw. Rosenberg, Böhmen, s. das. Rohrdorf. Ger. R., gln. Df. Amt Mes^kirch, Baden. [Stammbg. der 1160-1202 vorkommen- den gln. Grafen.] Kunstdenkm. Badens 1 401 ; Ghzth. Baden 932. Rffhrenstatt. R., gln. Df. 4 St. v. Kastl. Oberpfalz, [(iln. Adel.] ELsenmann, Top. Lex. v. Bayern. Rolandseek. Ger. B. bei gln. Stat. am Rhein, s. Bonn. [Gegen 1120 erb., 1474 zerst. Stets Erzbisth. Köln. Der Thori ogen 1810 whgest. Bekannte Sagen.] Rollenstela = Rudolphstein. Rommenhansen. B.t gln. Df. n. bei Stat Treysa (Marburg-Melsungen). Baudenkm. d. Bbz. (Hassel. Ronborg . B. auf e. Berge 1 ' « St nö. Stat Auschau (nö. Leitmeritzl 4eck Bchfl. u. Bingm. m. Then. | IG. Jhdt v. Kurzbach, 30j. Kr. zerst] Heber, Böhmens Bgen. m. Ans. u. Grdr. Ronaeburg. Grösstentheils erh. Bg. auf e. Kuppe 8 km sw. Büdingen. In eine weite, s. Vorlag., von Bingm. m. r. Then. umgehen, ragt nö. e schmales zur Hauptbg. ansteigendes Vor- werk m. 2 Thoren hinein. Die wohlerh. Hptbg. v. (tebäuden umschlossen, v. denen der westl. Wohnbau. das älteste, im Erdgeschoss e. Saal in. spätgoth. Sterngew. hat. Der r. Bchfl. aus Bruchstein m. an sich hübschem Benaiss. -Aufsatz nach 1570. Thi. 1 S. 370. J1258 gen f seit 117« Grafen Ysenburg u. im 16 bis 18. Jhdt. deren Be- sidenz .Nach grösseren Bauten aus 132* u. 1371 weitaus «las m«Ute aus 1523 73.) Kun>td. irn Ghzth. Hessen. Kr. Büdingen S. 256 ff m. Grdr. u. Anss. Ronsberg. l'nbed. B . gln. Fl im Gunzthal, 10 km n Stat GOnzach (MAnchen-Kempten). [12 Jhdt v. gln Adel erb., spater Fugger etc.: durch Brand zeM.| Baumann, Allgäu 1 4S7 in. Ans ; Stumpf, Bayern 1012. Ropperhaaseo. B , gln.Df. 12 km nö. Ziegen- hain Stat. Trey-a der Main- Weserbahn '. Dicker ieck. Wohnth v. Bruchsteinen in stark anlaufen- den yuaderecken Die kleinen recliteck. F. theiN vermauert. Reste e. Gebäude. [VonnaU v. Gilja; v. Baunihach | Baudenkm. im Bbz. (!a*M*l 229 rAlt-»Rosegc. B. bei Ro^vg, 1 St. sw. Stat. Ve'den iKIageiiturl- Villach , Kärnten Schöne Aussicht 776 Rosenberg. R. '/, St. n. Stat. Herisau (Winkeln-Appenzell). (Vgl. Rosenburg 4). Gemäuer u. Spuren v. Gräben. [Seit 13. Jhdt. v. Rorschach. 1403 v. d. Appenzellem zerst] Schnars, Boden- see III 146. 2. Bergveste, über Stat. Kronach (Hochstadt-Stockheim) Oberfranken. [Noch im 18. Jhdt. vom Bisth. Bamberg in e. regelm. Fünfeck urageb., jetzt Strafanstalt.] 3. R. bei Stat. Giswil (Luzern-Meiringen). 4. Bew. Bg. 5 M. sw. Budweis, Södwest-Böhmen. Auf 3 S. v. d. Moldau umflossen. R. Bchft. 84' h. m. ver- tieftem Verliess 13. Jhdts. Palas zumeist 15. Jhdts. [Stammbg der mächtigen gln Dynasten.] Grueber, Kaiserbg. zu Eger 1 864, S. 1 9. ». A. Schi. (R ?) (früher Bernang od. Berenwang) auf e. Felsen bei Berneck. sw. Stet. Au (Rorschach-Chur). [Bis 1405 Edle v. Bernang. Die im Appenzellerkrieg zerst. Bg. von den v. Rosenberg wiederhergest. Bis zur Revolut. Sitz St. Gallischer Amtmänner.] Schnars, Bodensee III 180. Rosenburg. Schi, mit a. Then. in West- hofen, 5 km v. Stat. Wasselnheim (Molsheim- Zabern) Elsass. 2. s. Grauppen. 3. s. Riedenburg. 4. R. »/« St ö. Herisau. 25' hoher Bchft. u. Gebäuderest. [Sitz St. Gallischer Aebteu. Schwan- berger Ammänner.] Vgl. Rosenberg 1. 0L.itt.das.) 5. = Rosenberg 5. 6. Grossart. Bg. 1 St. sw. Hörn am Kampf!., Niederösterreich, Weitläuf. Wohngeb., 5 Höfe, zahlreiche The., tiefe Gräben, spätgoth. Kap., „Turnierhof. * Thl. 1 S. 16. [Um 1593 grösstenth. neuerb., 1860 v. Graf Hoyos whgest] Oestr. in W. u. B. IV 297 m. Grdr. u. Ans., Hor- mayr Bgvesten I 210. Roseneck. A. Schi., Stat. Fieberbrunn (Salz- bg-Wörgl). [16. Jhdt. v. Rosenberg, jetzt Amts- wohnung des Eisenhüttenwerks.]. Rosenegg. Ger. R. von Phonolithtuf w. Stat. Rielasingen (Singen-Etzwylen). [1312-1481 eigner Adel, 14994(den Lupfen geh.) v. den Schwei- zern, 1639 als Bes. des Bisth. Konstanz zerst.] Ghzth. Baden 933. 2. R. s. auf e. Hügel bei Bürs unw. Stat. Bludenz, Vorarlbgbahn. Nur noch 4eck. Bchft. [Truchsess v. Waldberg, um 1470 zerst.] Rosenstein. Umfängt R. auf h. Felsen bei Heubach, '« St. v. Stat. Böbingen (Stuttgart- Nördlingen). Tiefer Halsgr., bedeut. Quringm , Reste eines r. u. 4 eck. Thes.. Daneben der isol. „ Lärmfelsen u als Vorwerk. [Eigner Adel. Soll 1290 als Raubbg. zerst. sein, um 1600 zerf.] Rossach. R. bei Schönthal 9 km so. Adels- heim (0-A. Künzelsau). [12. Jhdt. eigner Adel, später Berlichingen, 30j. Kr. zerst. | Kgr. Wtbg. III 5 S. 560. 2. R. e. noch 1630 bew. Schlosses bei Münchsteinach, IS St. v. Uehlfeld, letzteres 2 M, nö. Stat, Neustadt (Nürnberg-Würzburg). Rossrleth. A. Wbg., gln. Df. 1 St v. SUt. Mellrichstadt (Schweinfurt-Ritschenhausen). Ud- regelm. aus Then. (m. Verliess) u. Gebäuden zu« sammenges. [1832 v. Stein,] Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. Alt=R©88W*g. Ger. R. auf dem I. Enznfer bei gln. Df., O.-A. Vaihingen. [Um 1350 aa*pe< eigner Adel.] Kgr. Wtbg. III 234. Rot = vgl. auch Roth. Rotenburg = Rötenberg. Rotenstein. R. im Walde bei Burggnib an Leinleiter Thal, nw. Fränkische Schweiz. Ober- franken. [Eigner Adel, dann Bisth. Bamberg. 1348 zerst.] 2. R. im Allgäu [Im 14 Jbdt Stift Kempten. 1854 eingestürzt.] Bamnno. Allgäu II 156 m. Ans. Roth. Stat. Nürnberg-Ingolstadt A. n-ü m. Eckth. [1335 v. Markgr. Georg erb., hie* einst Ratibor.] Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. Rothberg. Wohlerh. R. auf bew. Felsrück« 1 St. s. R. Landskron 4. Gant Solothom, Hoher Palas m. halbr. Th. [Gln. Adel. 1 356 dürr). Erdbeben zerst] Rothenburg. Zerfallende Festg. auf isol Berge bei Schnaittach, n. Stat Lauf (Nürnberg Schwandf). [Schon um 1300 e. Bg., 1478 an W Adlige verk., 1740 neuhergest, bis 1838 Festg. Gr. Abb. bei Merian Bd. VIII. Stumpf, Bayern 740. 2. R., gln. Df. bei Stat. Wiesloch (Heide! berg-Bruchsal). [1541 v. Bisth. Speyer whgest, Ghzth. Baden 933. Rothenburg. R. (622 m) bei Wiesletb. KI. Wiesenthal, Schwarzw. [1278 eigner Adel, Seiten- linie der v. Rötteln.] Ghzth. Baden 982. 2. - Lomersheim. 3. R 1 St s. Stat Rossla (Nord- hausen-Halle). Thl. 1 S. 147, 441. [12. Jbdt v. Graf Kirchberg erb., seit 14. Jhdt Schwarzbuiy- Rudolstadt] Girschner, Nordhausen, 1880. Rothenfels. R. Vi St. nw. Immenstadt im Allgäu (Stat. Lindau-München). Gr. 4stöck Wohn geb. [St. Gallisches Lehen, 12. Jhdt. v. Schellen berg-, um 1500 Montfort, dann Königseck. 150U verbrannt, in späterer Zeit abgetragenJ Vgl. Hugofels. (Baumann, Allgäu in alter Ans. I 261; Stumpf, Bayern 982. 2. A. Schi über gln. Stat. (Lohr- Wertheim) am Main. 4eck. Bohrt . hohe meist neuere Geb. [1148 erb., seit VSH Bisth. Würzburg, seit 1802 Fürst Löwenstein- Wertheim. Im Bauern- u. 3Qj. Kr. zerst , 18. Jbdt Neubau, 1837 whgest.] Stumpf, Bayern 895 m-Ans. 3. A. gr. Schi, bei Oberwölz 2 M. nw. Stat Scheif- ling (Bruck-Friesach) auf steilem Felsen. Ur n dicke gezinnte Ringm. , Thorth. , Stumpf de* Bchfts, Wehrgang, Treppen zum Palas [13. Jbdt bis 1785 Bisth. Freising; Mayerhofer.j Top. Lei v. Steierm. 777 lUUMBhak». Ger. R. 1 St. nfl. Stat. Ebern HreitengQsshach - Maroldsweisach) , Nordbayern. Auf mehreren theils aufgehauenen Sandstein- ■ »locken. Bf werk fast nicht erh. [Bis heute gln., jHzt grafl. Familie. 1344 v. Bischof v. Würz t-urjr zerst.) Stolberg» Mscrpt RtUemtelii (vgl. Rotenst). Zieml. erh. R., Int -W.-Waldkr. . Niederöstr. Im Bchfl. Mtr. 2. R.. gln. Df. bei Grönenbach. Illerthal. All- ;*»u Hohes Bghaus ra r. Eckth [13. Jhdt. gln. lhenstmannen des Stifts Kempten. ] Ans. des erh. Baues Baumann, Allgäu I 551. 3. R auf e. bei Hain bürg, ö. Wien, aus d. Donau aufsteigenden Kalkfelsen RttbfteMftbf rg. Schi. % M. ö. Stat. Nossen I^ipzig-Dresden) m. 3 niedr. Tuen., theils ausge- he tien, grösstenth. aus späterem Mittelalter. Rothwassenteli od Rottein. Thl. 1 S. 469, '•£>. .Y*9. [1:294 v. d. Frh. v. Regensperg an da* Bi-th Konstanz verk.. Jetzt e. Landwirth.] kim-ld. d. Ghzth. Baden III 150 m Grdr. u. hurchschn. Rottefttarg. Unbed. R. s. bei Rothholz auf \»'\v Kegel am Eingang des Zillerthales gegen- wl>er Stat. Jenbach (Kufstein-Innsbruck). [Eigner Adel 14—15 Jhdt, unter welchem der Sage n.irh die hl. Nothburg hier diente. Seit 1704 (ir.if Tannenberg.] Staffier, Tirol I 659. RottoMtola, R., gln. Ort an d. Drau. War m« livtftckig an die Felswand angebaut u. theils .in* derselben aufgehauen. Kunsttop. Kärntens ?** 2. R., gln. Df. bei Friesenhausen, 1 St. v. M.it. Hofheim, Unterfranken. [14. Jhdt. gln A.UI. noch 1716 W'Qrzbg. Amtssitz.) 3.= Rothen- »tein 4. u 3. 4. Ger. R. u. neuere bewohnbare IV- t*i Hausen, O.-A. Rottweil am Neckar. Unkrn. d. Altths. in Wtbg. RotuaJ s. Reichenberg 5. Rabeta. A. Schi, bei Obermais (Meran). ^k. Bchfl, Palas m. Zinnen u. Erkern. (1440 U* treffen 1500 v. Ruvina. Jetzt Gräfin Wolf- U'tternich u neuerdings restaur] Stampfer, Milrmser u. Bgen. 1894 m. Ans RseJu*per»«at s. Rauh-Aspermont. Rtefceaberg s. 01>erruchenl)erg. Raekfcarg = Ruggburg. RaMsfcarg. Bed. R. unw. Bad Kosen an •1 S;ule. Thl. 1 S. 14. 13, 40 Anm. 4, »4, 150 Anm 3. 165, 450, 474, 351, 414 Anm., 111 Ann» 4, 144, 181, 650. (14 Jhdt. Markgr. v. H»*K*en, 1348 zerst , dann Schenken v. Sa aleck, mii Ifiuo zerf., seit 1797 v. Sohonberg, 1S70 der .Kittersaal* whgest . Wirthsch.| Corssen. Die Ku.t.-Lsbg. RafeaMR. R. 3 km nw Kietz. 8 km sw. ^reoje (Bahn CMi-Wöllan). [1340 v. Altenburg, 1635 v. d. Bauern zerst.] Top. Lex. v. Steier- mark. Radeai« Ger. R. bei Stat. Giswyl (Luzern- Meiringen). [Vorm. Edle v. R.] Rodolfotorg. Unbed. R. auf gln. Berge ober- halb Tanneneck bei Stat. Calw (Stuttgart-Galw). Denkm. d. Altths. in Wtbg. Rudolphstein (Rollenstein). Ger. R. 1 St. sw. Weissenstadt (9 km w. Stat. Röslau der Fichtelgebirgsbahn). Auf u. zwischen pfeiler- artigen Felsen, [v. Hirschberg Als Raubnest 1414 zerst.] Gottschalk, Ritterbgen VIII; Stumpf, Bayern 601 Rücklagen. Ort 5 km nö. Hanau. Bg. v. Kaiser Ruprecht 1405 zerstört, theils a. d 15. Jhdt. Die alten verf. Geb. gehören der Gemeinde, welche dieselben nothdürflig umgeh, u. ver miethet hat. Baudenkm. im Rbz. Cassel 436. Rügeawalde. St an d. Ostsee 14 km n. SUt Karwitz (Stettin- Danzig). A. Schi. (Whg.) m. 4 eck. Thor th. U.Ziegelbauten, darunter ehem. Kirche m. Spbf., um e. 4eck Hof. [1439-59 kgl. schwedische Residenz, Anf. 17. Jhdts. umgeb., zu Gefangn. u Magazin eingerichtet.) Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Köslin, Kr. SchJawe, 80 m. Grdr. u. Anss. Rttmmelsheim. R., gln. Df. 9 km s. SUt. Kreuznach (Biiigen-Saarbrucken) auf e. Felsen. R. Bchfl., Rest v. Wohngeluluden u. e. Kap. (?) [v. d. Leyen, jetzt Gebr Diel.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Geblenz 344. Rttadersbarg. R., Ob.-Mhdtshg., Niederöstr. Ragg od. Ruck. Ger. R. ggub. Hohenger- hausen (s. das.) auf isol. Fels Ober d. Blau. [14. Jhdt gln. Grafen. Noch 1641 v. e. Vogt bew.] Koch, Wtbg. Bgen. 11; Kgr. Wtbg. III 5 S. 750. Ragffbarg. (Jer. R h. über Stat. Lex- hau < Lindau- Brcgenzi. n. des l'fanderhotels. (Eigner Raubadel, nach Zerst. um 1100 whge*t., 15. Jhdt als Rauhhg. der v. Rechberg zerst.] StafTler. Tirol I 31 ; Bau mann. Allgäu 11 49 m. Ans. Ramberg. Unbed. R bei Srhapbach (Wolfach), Schwarzwild. [Nach 1190 Fürsten- berg.) Ghzth. Baden 939. Rumburg. R. am Anlauter- u. Allmiihlthal. Mittelfranken. Iv. Absberg, seit 1MH Bisth. Eichstatt, Anf. Iti Jhdts. verbr.] (Schätze )*• wachender Hund.) Bavaria Hl 939; Stumpf, Bayern 737 Raaor« R. am Bretten! hal nw 1km Reichen- l»ach, Schwarzwald. nA Stat. Emmendingen (Karls- ruhe-KreiburK1 |Bis 1751 bew.. dann z Bau einer Kirche in Gerhau>en ahgebr.) Raadeek. R. bei Erlinpdiofen an d. An- lauter, Mittel franken |v. KrliniMiofcn, später BUth Eichstatt.] Kugler, AltiuüUlp 139. 778 Rrniding. Gr. R., gln. Df. auf isol. Kuppe 5 km nö. Stat. Cham (Schwandorf-Pilsen), Bayer. Wald. Ohne Bchft. Thl. 1 S. 20. [12.-15. Jhdt. eigner Adel, dann bis 1830 v. Nothhaft, hienach d. wohlerh. Schi, fast ganz abgebr.] Stumpf, Bayern 461 m. Ans. Runglstein s. Runkelstein. Rankel. Stat. d. Lahnbahn, Rbz. Wies- baden. Ueber dem Steh, auf steilem Felsen um- fangl. Bg., gr. R. neben neueren Geb.. Bchft. 5eckig m. abgerundeten Ecken auf r. Unterbau m. 4 abwechselnd gew Stockwerken u. Mtr.. An- schliessend s. 2 Zw. m. 4 eck. tonnengew. Th., n. Polygon v. 3 gew. Stockwerken m. Scharten u. e. 5eck. Th.. Rund- u. Spitzbfriese. Thor- bauten. Grosse noch zu Amtswohnungen etc. be- nutzte Geb, e. Fachwerksbau v. 1641. Thl. 1 S. 203. [Fabelhafte Ableitung v. e. Ritter Ronce- val z. Z. Karls d. Gr.. 1226 gen. Stets Besitz der gln. Farn., von welchen die jetzigen Besitzer, Fürsten v. Wied, abstammen. Nach Zerstörg. v. 1634 whgest.J Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden; Stolberg, Mscrpt. Rankelstein (Runglstein). Restaur. Bg. auf steilem Uferfelsen der Talfer bei Bozen. 4 eckiger auf 3 Seiten v. Gebäuden umgebener Hof, 4 eck. Bchft. Thl. 1 S. 165, 340, 352, 443, 461, 524. [1237 erb., nach 1400 v. den Vintler erweitert, 1520 durch e. Pulverexplosion theils zerst, dann zerf. 1884 durch Dombaum. Schmidt whgest., 1894 vom Kaiser an Bozen geschenkt.] Schön- herr, Schloss R. 1874; Mitth. d. Gentralcomm. 1857, 1859, 1878 bes. 1894 (m.Grdr.) etc.; Clemen, Tyroler Bgen. 1894, 74 f. Rupboden. Stat. (Jossa-Brückenau), Spessart, m. R. eines v. Thüngenschen Schlosses. Ruppertsecken = Ruprechtseck. Alt-Ruppin. Schlossr. bei gln. St., n. bei Stat. Neuruppin, Rbz. Potsdam. Ruprechtseck od. Rnppertsecken. R., gln. Df. n. am Donnersberg hochgelegen, ö. unw. Stat. Rockenhausen der Alsenzbahn. Rheinpfalz. Ruprechtstein. R. unw. Stat. Neukirchen (Nörnberg-Irrenlohe). Rust. Ansehnl. R. bei Pomeisel, 1 M. w. Stat. Puschwitz (Kommotau -Pilsen), 4 M. ö. Karlsbad. Heber, Böhmens Burgen II 225 m. Ans. Rusteberg. R. unfern R. Arnstein 3. Rut(t)eiistein. Schöne R. V« M. n. Pir- bach (nö. Linz) auf h. Felsen zw. dem grossen u. kleinen Narrenfluss. 4 eck. u. r. The. [12. Jhdt. gen., 13. Jhdt. v. Kapell, dann Hzg. v. R. Noch im 16. Jhdt. wehrhaft.] Hormayr, Burgvesten V; Ans. bei Gori, Bau u. Einrichtg. S. 43. Saalburg = Salzburg. 2. Burgrest im Wr*r der gln. St. zw. Schleiz u. Lobenstein (Reuss j. L. Neben einf. Gebäuden a. d. Anf. 16. Jhdts. nur der a. ca. 30 m h. r. Bchft. [AngebL Greazfe^ gegen die Sorben. Aelteste Besitzer v. Ger* Bau- u. Kunstdenkm. Thüringens XII S. 40. Saaleck. A. Schi, an d. fränk. Saale grgta- über Stat. Hammelburg (Gemünden-H.). Unter franken. Bchft. [Bis 1803 Stift Fuldasehes Leka der v. Thüngen u. Grafen Henneberg; BanJüer Vornberger.] 2. R. bei R. Rudelsburg an d. Stale. Fast nur noch 2 r. Bchfte. Thl. 1 S. 85 Am i 94, 202, 393, 414 Anm. 2, 650. ["1140 V^ Id- stein). Saarburg. Umfängl. R. auf steilem Ft4r nlcken über gln. Stat. (Trier-Saarbrücken) an i Saar. Thl. 1 S. 91, 144 Anm. % 210. [Bisthom Trier. 1522 v. Franz v. Sickingen belagert : Prirat bes.] Dr. Hewer, Gesch. v. S. 1862. Sababurg. A. Schi, im Reinhardt *> 12 km nö. Stat. Hofgeismar (Kassel-Scherfetöe . Längl. Viereck, von M. u. e. Gr. umgeben. 'J&l erb., 1490 u. (nach Merian) 1591 Neubauten. \i 30j. Kr. verwüstet. Seit 1826 der älteste TU> abgebr.; Staatseigen th., theils bew.] Baudentr im Rbz. Gassei 237; Abb. bei Merian, Tk Hassiae. Sachsenburg. Steh. n.Frankenburg,Zscho|äi* thal, Sachsen. A. Schi., durch e. Gr. von •!* Vorbg. m. 4 eck. Bchft. getrennt. Zierl. K*q> Späterer Vorhof. [1488 erb , später kurför^C Wittwensitz, jetzt Strafanstalt] Stolberg, Ma*:i4.. 2. A. Schi, bei Df. Neubau (unw. Stat Hörschi v Linz-Wels), Oesterr. 3. R. zweier Bgen. bei £.n Df. (Erfurt-Sangerhausen). Die untere Vorbur; ..Hakenburg" (bis Anf. 19. Jhdts. Amtssitz, d.m verf.) u. die nicht umfängl. höhere Hptbg.. Be*k m. 4 eck. Bchft. Zwischen beiden die ab$M: vormalige Bgkap.. Thl. 1 S. 121. (1*47 v. r.rv' v. Anhalt erb., seit 1407 landesfürstl | Bau- ■- Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. Eckartsberga 69-1: Grdr. u. Ans. 4. R , gln. Stat. (Franrensfe^ Villach), Kärnten. Sachsenheim = Gross-Sachsenheim. Säben. Bischöfl. Bg., jetzt Kloster, auf b senkrechtem Uferfelsen über Stat Klausen (Briv.r. Bozen), Eisackthal. [Schon im 6. JhdL Bisrh"'- sitz, angebl. auf Grund röm. Castells, 1296. I.'*?. u. im 15. Jhdt. neu befestigt, 1535 durch Br.i.i zerst., Klosterbau 1680.] Staffier, Tirol II *»71tf; Giemen, Tiroler Bgen. 28 m. a. Ans. 779 StllfteMoAK ocl. Neuwartburg. Wh gest. kl. s hl bei i Alt- »Wartburg aut e. Bergkcgel sü. Stat. <»lvn «Bascl-Biel). [1544 auf Grundl. einer a Bg. '•••u erb | HAnftenberg = Senftenberg. Saffenbarg. Umfangl , wenig erhalt. H. auf -vihm Felsrücken bei Mayschoss (Remagen- \-it und erweitert, übrig. Hübsche Lage. [1092 &n Reichenauer Lehen der Schenk v. S., jetzt » Härder. | Thurgauer Beiträge H. 31. Haler«. B. über Vahrn (1 St. nw. Stat. Ii"\iii. Brennerb.) Einf. Bau, grosse Schutthaufen i::. Jh.lt. v. Bisth. Brixen erb, 17. Jhdt. Brand, i '.n v«-rr; Staffier, Tirol II 122. Smllach. B., gln. I)f. " . St. v. Stat. Gang- »"•♦•II i Rosenheim- Plattlingi Oberbayern. [Graf I it^nbach, dann Graf Arco.j Kiseninami, Top, l> \ v. Kaveri). Salm« Ger. B. w. des gln. Dfes.. 2 St. sw. s'.«f Schirmeek iMoNhcim- Rothau), Wasgau. v'.iiiiinlig. der gln. Fürsten. | Kalara. Hübsche B. (Haderburg) aut steiler K'i^k.ippe über gln. Stat. (Bozen-Trient). 2 vor- »'»•* iioin-m» The., Aufstieg zw. Mauern, Palas zw. • '.mii r. u. e. un regeln», vieleck. Th., dahinter l'-"'. [W53 gen., 13. Jhdt. Graf v. Kppan. seit Kl* Graf Zeiiohio-Alhrizzi.l Staffier. Tirol 11 MIT: Heinen, Tyroler Bgen. IS91, 137. Haltest — Kirneck. Salzburg, Umfängl., wohlerh.. liew. H unw. **' • NVustadt a. S. ■ Seh weint urt-RiNchenhau*en) r-.ii.k-ii. Thl. 1 S. 12, 15. 131 IT. ins Aiim. 2. KT. 231. 272. 275, 315 Arm. I. IM, 517, IUI f. i Hnhen-S. i Gr. festes Bisi-hof^schl., jetzt Ka- serne, über gln. Stadt Das älteste Hptgeb. m. r. Eckthen. Um 1500 wesentl. umgeh, u. Anlage der Bingm. m. 4eck gezinnten Then. Weitere Umbauten 16. u. 17. Jhdts. Im Innern schone spätgoth. Zimmer m berühmtem Kachelofen v. 1504, Saal m. Marmorsaulen, spitzbogige Vor- halle, goth. Kap. u. Schlosskirche. Im 11). Jhdt. restaur. Mitth. d. Gentralcomm. 1862. Salzderhelden. Nicht un!>edeut. B. über gln. Stat. (Hannover-Kassel1. Thl. 1 S. 193, 513. [Edle v d. Helden.) Salzwedel. Stat. (Berlin-Bremen). Von d. Bg. noch e r. Granitth. m. 12' dicker M. [Mark- grafen v. Soltwedel; Eigenth. d. Kaisers.) Sands. Df. bei Fladungen (Bayerisch-Mei- ningensche Grenze) m. B. («der Burgschedel*). |Vorm. Bomhildsches Lehen.] Sansparell s. Zwernitz. Sareek. Spärl. R. einer kl. Bg. bei Loreh- hausen am Rhein, 2 km nw. Stat. Loren (Rüdes- heim-Koblenz). Nur Stumpf eines leck. Bchfts. [Gesch. unbek.) Bauden km. im Bbz. Wies- baden 397. Sargans. Wohlerh. Bg. ül»er gln. Stat. (Jtorschach-Chur) im St. Gallischen Rheinthal. Palas, 4eck. Bchft. m. spaterem z innen losen Ab- schlüsse u. Ringm.. Thl. 1 S 203. 211 Anm. 2. i-lS, 479, i*C>,4K7. [(trafen Montfort, dann Werden- fels, 11N2-179S eidgenössische Landvogte; *»raf Toggenburg ] Stolberg, Mscrpt. m. Grdr. ; Schwab, Schweiz, Bgen. II in. Ans. Sarmlngstelu. Unbed B , gln. Ort 1 M. A. Grein an d. Donau. [Vor 1513, 1538 stark U- festigt.) Lotz, Kunsttop. II. Samen. Stat. ( Luxem -Mei ringen) m. gr. Th.. Best der »unteren Bg.* {Vorm. Frh. v. Aa.| Satz wer. Whg. in gln. Stat. (Trier-Köln). Sauerbarg* Schone B. üIkt d. Säuert hal 1 St. so. (laub (Rüdeshcim-Oberlahnstein'. 3 ül>er einander liegende Theile. Der untere, fast 3erkig in. Spbthor u Vorthor in Zwm.. Der mittlere ♦Jeckig. Mauern m Rundbbleiiden in Seharten. Zw. beiden Vorhgen die Ka|ielle. l'eher d. Thor zur Hauptbg 3 Gii*«dochcr. Die*« hat h., 2 m starke Ringtn. m HbfrifM-u ii. 2 aiKgekr. r. Kck- then. Re*te der Wohngeb in Tonnengew.. Starker leck. Bchft. in. 6 aufgebrochenen Ge- schoben u. Kaminen Thl. 1 S 2<*i Anm. I, 22S. 131 Anm. 2. .VWi. Il'falzgraflifh. 1339 gen., seit 1507 v. GromlMTg, seit 1617 BröniMT v. Rüde*heiin ■ wesentl. Neubau '. srit 1692 V. Sickiugen. |6^s *rhon im Verfall u. v d. Franz. zerM ; IVivateigenth.l Raudeukm. im Rbz. Wie*.- bailen 397; .Na-*. Auiialeii VI; Rhein. Anthju. 11 19 S. W/M m. IWhreihg. v. I«70 Kauersehwabenheln. It., gln Df. Ihm Stat. Ingelheim (Mainz-Bingeu >. 780 Saugern. R. (Bastion u. kl. Kap.) bei gln. Stat. (Basel-Biel). Saulbnrg. Bew. Bg. 2 M. n. Straubing (Bayer. Wald). [1350 ausgest. eigner Adel. Später herzogl. Jagdschloss, jetzt Bräuhaus u. im Ver- fall. Gr. Münzfund a. d. lO.u.ll. Jhdt.] Müller, Bayer. Wald 37. Saurau. R. im Murthal zw. Teufenbach u. Murau. Steyermark. Sausehloss = Greifenstein. Sausenburg. Nicht umfängl. R. auf sw. Ab- hang des Blauen (Schwarzwald) 1 St. nö. Kan- dern. Fast nur noch r. Bchft. [Zwischen 1232 u. 46 v. Markgr. Herrn. VI. v. Baden erbaut. Sitz eines Vogtes. Im 30j. Kr. mehrfach erob , 1678 v. d. Franz. zerst..] Näher u. Maurer, Breis- gau 62 ff. m. Abb. Baustein. R. s. Klebstein. Saxensteln (Axenstein). R. unw. Tavanasa. Vorderrheinthal. Graubünden. Saxo = Flue. Sayn. Umfängl. R. bei gln. Fl. '/• St. v. Stat. Bendorf (Obercassel-Ehrenbreitstein). 3thei- lige staffeiförmige Anlage Die oberste Hauptbg. hat zwei acht- u. e. oeckigen Th., Reste zweier Geb. u. im Zw. herumführende Bgstrasse. Die beiden unteren Bgen (Reiffenberg, bzw. Stein od. Kaff gen.) haben je e. 4eck. Geb. u. e. Th. [An- gebl. im 9. Jhdt. begr , 1152 zerst., 1494 neue Bauten, wahrscheinl. 1689 zerstört; gln. Fürsten- fam.] Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Coblenz 206; Stolberg, Mscrpt. m. Grdr. Schachensteiu. R. bei Thörl (2 M. n. Brück a. Mur), Steiermark. Imposant m. 4eck. Then. auf steilem Felsen in engem Thale. [1471 v. der Abtei St. Lambrecht erb., nach Vischers Abb. 1681 schon verf.] Krauss, Eherne Mark 1892, I 276 m. Abb. Sehaehtenbnrg s. Schlitz. Scuadburg. R. bei Niederried am Brienzer See. Schweiz. [Der Sage nach vor ihrer Vollendg. vom Volke zerst.] Schadeck s. Landsehaden. 2. Bg. ggüb. Runkel im Lahnthal. Grosses rech Leck. Geb. mit meist modernen F. u.Thüren u. übereckstehend 8eck. Eckth. mit 2 ausgekr. Ecken, Rbfries u. hölzer- nem Obergeschoss. [1288 erb., 1344 erob., jetzt Schulhaus u. Arbeiterwohnungen.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 399. Sehadeleben. Bg. bei St. Gross-Salze, s. Magdeburg. [Jetzt Landarmenhaus.] Sehalabnrg (Schallabg.). Wohlerh. Bg. 4 km v. Stat. Loosdorf (Set. Pölten-Linz). Der ältere Theil m. 4eck. Bchft um 1100, d. neuere Schlossbau v. 1572 (Inschr.) m. berühmtem m. Terracotta ausgeschmücktem Arkadenhofe. [ ; Frh. v. Tinti.] Lotz, Kunsttop. II; Labte. Kuit? gesch. ; Anss. in Oestr. in W. u. B.f Bd. 4, 277 u. 291. Schalksbnrg. R. nö Stat Laufen Sign*- ringen-Hecbingen). 4eck. Qath. n. Thor. Tbl. 1 S. 308. [1211 eigner Adel, 15. Jhdt Hob*) zollern u. Rechberg, nach Zerst 1464 wh^u vor 1624 verf.] Kgr.Wtbg. ID 265; Koch. Wttv. Bgen. I. Sehallaun, Sehallaaer = Puxer Loch. Schalleck. R. unter R. Eggenstein s.d& . [1314 v. Eggenstein, 1473 ausgest.] Sebambaeh (Scham pach). R. 1 St w. SbL Geiersberg (Prag-Breslau). Böhmen. lAasfit Schanbaeb. Unbed. R. im Walde b6 $l Df„ O.A. Cannstadt [1292 eigner AdeL Sebarfenberg (Scharffenberg >. Theib enull Bg. auf isol. Berg an d. Elbe, 2 St obahfr Meissen. Nur Nebengeb. u. ausgehanene Riaü* erhalt. [1289 Markgrafen v. Meissen; seit Eod< . 15. Jhdts. v. Miltiz, 1653 wesentl. Neubau. 17* durch Blitz zerst.] Gottschalk. Bgen. II m. An>- 2. R. bei Ursensollen, Stat. Amberg (Nürnberg Irrenlohe). [Eigner Adel] 3. ( «Münze* . H. unw. Trifels. 4eck. Buckelquhchft , Ringm. a. niedrige Aussenm. des Palas u. eines Nebengeb- Thl. 1 S. 111, 203, 534, 554, 588 [Eigner AdeL seit 1336 Abtei Weissenburg, seit 1509 Zwei- brücken, im Bauernkr. zerst. ; Staatseigenth.] Bao- denkm. d. Pfalz m. Grdr. u. Ans. 4. i.Schaifo- schJoss.) Maler. R. auf e. Berge * • St s. lV«z dorf (4 km nö. Stat. Süssen. Göppingen l'lni Zwei Geb. m. Gewölben, dazwischen d. Bchft Ringm. m. innen offenen Then. Gewölbte SUUt» [12. Jhdt. eigner Adel, seit Anf. 14. Jhdts. Gr. Rechberg, nach 1840 ganz verlassen.] Gottscluü. Bgen. V 115; Kgr. Wtbg. HI 5 S. 679. 5. R bei Thal (n. Ruhla) auf bew. Bergkegel Aus* Ringmresten nur der ca. 30 m hohe r. Beb:, (besteigbar) bis zu den Zinnen erh . Der Bern: ca. 60 m lang. [12. Jhdt eigner Adel. I4«fc bis 1837 v. Uetterodt, jetzt coburK. Domii^ Mehrfach belagert.] Bau- u. Kunstd. Thürinpfi* XI, 90 m. Grdr. Seharfeneek (Scharffeneck >. Ans*hnl.Schl'>^ bei Stat. Bayersdorf (Bamberg- Erlangen V 4sUVi. Viereck. [Kl. Münchaurach, dann Bggrafen v Nürnberg. 1553 nach Brand neu erb., 1634 *. Starker BcbP- [v. Kappel, dann Bambergsches Amt.] Eis«* mann, Top Lex. v. Bayern (OberscheinfeW 3. (Neu-Sch.) Gr., schöne R auf h. bew. Betf rocken unw. Ramberg, 1 M. nö. Stat. Annweiie' (Landau-Pirmasenz K Hinter der machtigenSchildn:. der Pajas ^nur noch Aussenm.), e, theil? aas*- 781 hauener Felsgrat, e. Felsnadel m. Thurmrest, Vorbg. m. Spbthor u. r. Flankirgsth. Davor ger. Rest e. zweiten Vorbg., Ringm. m. Wehrgang u. Zw.. Thl. 1 S. 21, 298, 340, 502, 525. [Seit 1477 Graf Löwenstein, nach Zerst. im Bauernkr. vergrössert whgest., 1633 zerst, später Stein- bruch; Bes. v. 7 Haingeraidegemeinden.] Bau- deukm. d. Pfalz II 44 ff. m. Grdr. u. Anss. ; Näher, Bgen. d. Pfalz desgl. 4. = Scharfenberg 4. :>. i Scharfenegg). Unbed. R. am Helenentbai bei Baden s. Wien. 6. R. bei Mannersdorf, Nieder- er. Thl. 1 S. 533. Seharfensteln. R. *■ St. s. Stat. Bensen Bodenbach-Tannenberg) auf steilem v. der Puls- nitz umflossenen Felsen. [1278 u. später landes- fürstl.] Heber, Böhmens Bgen. I m. Ans. 2. A. Felsenschi, theils R., gln. Df. bei Stat Zschopau Chemnitz -Annaberg). Sachsen. 16. Jhdt ? m. :\ Geschossen, e. Rundth 12. Jhdts. u. «uralt*. Kap.. 3. R. bei Kiedrich 1 M. w. Stat. Elfeid Wiesbaden-Rüdesheim). Rest der Ringm. u. r. •».r» m. starker Bchft. hinter 2 breiten Gräben. Verlies* rechteck. m. halbr. Nische, Mtr. Thl. 1 S. 213 Anm. 1. [1191 gen., Mainzisches Lehen, bis 1»'». JhdL erhalten. Gem. Kiedrich.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 399; Cohausen, Bergfr. m Durchn. Taf. 8. 4. Spärl. R. bei Staufen, Munster- thal im Scbwarzwald. Ghzth. Baden 939. 8ehmn»te1n (früher Schadenstein). R. am Almfl. bei Viechtwang, Traunviertel. Neben der fil>er tiefem Gr. zugänglichen Hptbg. 2 höhere m. Then. gekrönte Felsen. In ebener Lage d. spätere .neue Schi.*, auch Schäfer- od. Schäperleiten Ken. [1275 eigner Adel, seit 1625 Kloster Krems- münster.J Alte Ans. bei Cori, Bau u. Einrichtg. S. 71. Hehartenberg. R. auf h. bew. Bergkuppe * • St. n. Zierenberg, 12 km ö. Wolfhagen, Rbz. Kassel. Starker r. Bchft. 70' hoch. oben zu- vr<* wölbt. Vorbg. u. Aussenwerk. Tiefe Gräben. . sehr zerst. [12. Jhdt. eigner Adel, dann Lindgr. v. Hessen.] Landau, Bgen. I. Briiarzfels. R. auf e. Felsen 3 km ö. Stat. Srharzfeld (Northeim- Nord hausen) am s. Harz- rande. Theils ausgehuuene Räume. [9f>9 gen., vielf Besitzwechsel, 1767 v. d. Franz. zerst., Wirtsch.] Scbattenborg. Erhalt. Bg. aber Stat. Feld- kirch der Vorarlbergb., der Name von der schat- tigen Lage. Die Vorl>g. R.. Umfängliche theils neuere Wohngeb., Armenhaus. Thl. 1 S. 141, 22M. 241, 354. i25. (137ein i Domleschgthal . Graubünden). |l»ln., 1080 ge- nannte, unlängst aiisgest. freiherrl. Farn.] Sehaiiertoh. R., gln. Df. ', St. v. Stat. Euskirchen (Nürnberg - Würzbg.) tVonn. v. Gailing.j 782 Schauernhelm. R. auf bew. Berge, gln. Df. 1 St. v. Stat. Neustadt (Nüraberg-Würzbg.). 8eck. Th. [Vorm. u. Werns- od. Virnsberg.] Schaumberg = Schaumburg 1. Sehaumburg (s. auch Schauenburg). R., .gln. Df. 5 km s. Stat. Aschach (Wels- Aschach) an d. Donau, Oesterr. Bchft. u. Rthe., dopp., Ringm., Palas 1819 noch theils bewohnbar [1402 Gefangn. König Wenzels v. Böhmen. 1161 gln., 1559 ausgest. Grafen, dann Staatseigen th.] Hor- mayr, Bgvesten I. 2. A. Schi, bei Stat. Olden- dorf (Vienenburg-Löhne) an d. Weser. 4eck. Thorth. u. zwei 4eck. u. e. r. Th., 2 Wohngeb., deren eines Renaiss. m. Erkern. [1030 erb., nach 1533 whgest. u. erweitert. Kap. 1125. Als Staatseigenth. vermiethet.] Gottschalk, Bgen. IX; Stolberg, Mscrpt. m. Grdr. 3. R. auf gln. Berge bei Tholey, 12 km w. Stat. St.-Wendel (Bingen- Saarbrücken). 4. Wenig erhalt. R. bei Schalkau (Eisfeld-Sonneberg), Thüringen. Tiefer Ringgr., Reste v. Eckthen. m. Feuerscharten u. Basteien. [11. Jhdt. eigner Adel, 30j. Kr. zerst., dann Stein- bruch.] Gottschalk, Bgen. VIII. Seheer. A Schi., gln. Stat. (Sigmaringen- Mengen) an d. Donau. [1496 m. neueren Er- weitergen. ; Forst Taxis.] Kgr. Wtbg. III 5 800. Seheerenberg. R. im Steigerwalde zw. R. Zabelstein u. Oberschwabach. [Eigner Adel.] 2. ( -bürg) = Florberg. Scheideck. Ger. R. über Teknau am Schaafmattwege. Gant. Basel. [Vorm. Raubbg.] Sehelkit n gen. R., gln. Stat. der Donauthal- bahn. 4eck., 76' h. Qubchft. [11. -13. Jhdt. eigner Adel, 1721 zur Erbauung des Franzisk.-Kl. in Ehingen abgebr.] Memminger, Wtbg. Jahrbch. 1859; Kgr. Wtbg. III 5 653. Schellenberg. R., gln. Df. bei Stat. Neun- kinhen (Erlangen-Gräfenberg). [Gln. Adel, später Bambergscher Amtssitz. Im Bauern- u. 30j. Kr. zerst.] Eisenmann, Top. Lex. v. Bayern. 2. = Neu- schellenberg. Sehellenburg. R. unw. Stat. Lobenstein (Schönbrunn-Jfigerndorf), Schlesien. Schell-Pyrmont. Schlossr. bei Bad Pyr- mont (Stat. Hannover - Altenbecken) auf dem 250 m h. Schellenberg. [Vorm. landesfürstl. Residenz.] Sehenkeuberg. R. über d. Schiernbach, lli St. w. Ums, unw. Völs (so. Stat. Atzwang, Brennerb.). Wohlerh. Bchft. [Eigner, 1126 aus- gest. Adel, 1501 bis zum Aussterben 1804 Frh. v. Vols.] Staffier, Tirol II 1038. 2. R. auf gln Berge bei Stat. Epfendorf (Rottweil-Xagold). [Eig- ner Adel; Gem. Epfendorf.] Denkm. d. Alterths. in Wtbg. 3. Unifangl. R bei Df. Thalheim 2 St. v.Brugg über d. Schi. Kastell. Aargau. [Um 1200 gln. Frhrn, 1460—1720 Landvogte v. Bern, dann verf., 1832 v. einem gln. Baiern gek.] Abb. ic Schwab, die Schweiz 1 und Gem. d. Schweiz XVI 2, 383. Schenkenbarg. Sehr zerst. R. bei Ober- schupf unw. Königshofen - Mergentheim. 4tt1l Bchft. Jetzt ausgegraben. Ztschr. d. hkt V f Wtbg. Franken IV; Wtbg. Vjh. f. Landesjre^a 1894. Sehen kensehloss, eigentl. Rossberg, auf c Berge bei Unterdürrbach, 4 km w. Würzbuv 4eck. Bchft. m. Zinnen u. grosser Keller. |IÄJ gen., WTürzburgsches Lehen der Schenk t H*~- berg. 1525 zerst.] Bavaria IV 1, 569; Lote. Kunsttop. II 455. Sehen kenstetn. R. m. Th. bei Aufhauen. w. Stat. Bopfingen (Nördlingen - Aalen). 'F:b- Schenk v. Seh. 1548 ausgest.; Fürst Oetüü?««- Wr allerstein.] Denkm. d. Alterths. in Wtbg. iVit- bed. RM Cant, Basel, auf einem Felsblock. AM. in Wagner, Ansichten. Sehenkenzell („Schenkenburg* ). Hübsch»" H.. gln. Stat. (Schiltach-Freudenstadt), Schwarzwal«., auf niedrigem, steilen Felsen. Reste des Pak- mit goth. Fenstern. [14. Jhdt. kleiner, »l<«h stattl. Sitz der Hulwar, Schenken v. Zell, an« 1525 v. Zimmern, bald darauf verbr.: Privat- bes.] Zimmersche Chr. II 357 u. 362: Ghzth. Baden 940. Sehenna = Schön na. Scheppaeh. R. 1 M. sw. StaL (lehriiuPH (Crailsheim-Heilbronn). Denkm. d. Alterth-. iu Wtbg. Scherenburg = Florberg. Scherneck. „ Bergschi. ", gln. Dr. an «I. Ach 4 St. v. Stat. Aichach (Ingolstadt-Augsbur? . [1320 v. Rehiingen; seit 1696 v. Mayr.] Eis- mann, Top. Lex. v. Bayern. Scheuchenstein. Unbed. R.. gln. Df im Miesenbachthal, s. Stat. Oed (Leobersdorf-Guten- stein). Wiener Wald. Auf steilem KaIkfeL«*n. Scheuerberg. Ger. R. auf gln. Berge. ' 3 St. ö. Stat. Neckarsulm (Hei Ibronn-Jagstfeld« [Wein- berg, dann Mainz. Im Bauernkr. zerst.] Deokm. d. Altths. in Wtbg. (Alt-)Sehlellelten, R. '/• St. so. Stubenhriy. Kr. Graz. Doppelte Ringm., die innere m. 4«vk Then., Hof ursprüngl. m. Bogengängen. Kaj«. Anf. 16. Jhdt [1340 eigner Adel. Anscheuieiiii noch Anf. 19. Jhdts. bewohnbar. Sage v. 2 HnV dern.] Hormayr., Burgvesten VrI. Sehildeek. R. auf gln. bew. Berge 550 tu bei Geroda an der Strasse Kissingen- Brückeiu i M.- u. Threste. [11. Jhdt gen., spater Bi-th Würzburg, 30j. Kr. zerst. 783 SHüldsbnrg = Schilzburg. Schlltaeb. R. aber gln. Stat. (Hausach- K'ftidenstadt), Schwarzwald. Umfangl., nur noch ■ «dri^e Mauerreste. [1480 eigner Adel.] SthlUber;. R.. gln. Df. l'i St. v. Stat. \ « harh (Ingolstadt - Augsburg». [Marschall v. Nil Schllteek. H. auf d. Porphyrfelsen „Teufels- k--l»r 1mm Stat Schramberg. Schiltachthal, Schwarz- a il.l. 4 eck. Buckelqubchft. u. Ringm. Tbl. 1 * M. 177, 1X6 (2), 191, 232, 233. [Um 1200 - Knde 14. Jhdts gln. Adel; (1841) Graf Biss- ..-n. | Kgr. Wtbg. III 5 S. 347. Sthllzbarg. Bew. Kg. bei An hausen am L.ül»rthal. Hauhe Alp. 8 km nw. Stat. Rechten • -:-.n iBIaubeuren-Mengen). [1811 Frh v. Späth.] Ifc-nkm. d. Alterths. in Wtbg. Sebirmeek. Sparl. R. über gln. Stat. (Mols- ' • m- Rot hau), Wasgau (Bisth. Strasburg, 1360 15oo mehrfach verpfändet.) Schköleu. R. «Wasserbg.» im gln. Steh 24 k-ii *\v. WeUscnfels. Xur Ringm. m. 6 Rondelen. I tu t UN) gen., 1536 verbr.) Bau- u. Kuast- i'Mliii. d. Prov. Sachsen, Kr. Weissenfeis, 51 m. Stblaadenbergr. Halbr. bei Scblanders im tri'^-hgau auf e. Felskopfe am Eingange des v- ' I uidernaunthalcs Kap., 4eck. Behft. [Nach UPi eigner Adel bis 1755. Jetzt e. Bauer.) v..l'1.T. Tirol II 602. Sebüurienbnrtr. A.Schi, ein]. [; Graf Trapp.) ^ ."Vr. Tirol 572. Hrhlangenbnrg. R. ' • St. v. Bad Neuhaus, !*• Im n Stat. Cilli (Marburg-Laihachi, Oesterr. Seblaaiu R., gln. Df. unw. Trons. Vorder- •■ • inMial (i\ hur- Ander matt». Sehlefflenithloss s. Heimsheim. Kchleiden. Kreist, im Oiafthal I St w. N' i1 r„t]l (Trier-Köln) m. Trümmern d. gln. Schlotes. l/lip. v. 1230, 1518 theils erneuert, jetzt Pfarr- » ' he. Scalleftslburfr s. Klel»tein. SebllU. St. 2 M. nw. Stat. Fulda (Bebra- ^■'ikturt m. Schi. • Halleuburg) des Grafen v. x 'J-rty. aus 1563 u. t Bgen., darunter die Hinter- i in. r. Bcbft. |14s7 gen.) die Srhachtenbg. 1V»7 gen.] u. die Vorderhg. m. alterein leck. l-'.H. '1505 gen., 1599 u. 1611 Neubauten. | I' */. ktm-ttop. I. Hraloebaa. R. e. DeuUchordenshg., gln. St. I» ' •.'•!! reste zweier Yurbgen Vom S hl. Re*te •1 \.l«M-tim. U. Wolllerh. Serk. Behft . an* Back- •'• n. ,iti den 182S e Kirche amreh. [Nach 1312 •*!• . 1151 erob.| Bau- u. Kun*td. d Kreide«* IV. v«v.ml 3,.*2 m. Grdr. u. Ans. VkloNHberg. Tul^l. Fe^t^.-R. hei Seetrld •'•1 Umfängl. Ringm. m. r. u. eckigen Then., 4 eck. Bchft. noch 12 m h. mit modernem Häubchen Oberhaut Durch Treppen verbundene Staffeln. Försterwohnung. Thl. 1 S. 658 Anm. 1. [Ende 13. Jhdts. als Raubbg. zerst., 1247 mäch- tige, 1509 ausgest. gln. Fam.) Bau- u. Kunst- denkm. d. Rbz. Goblenz. 4. Hübsche K. auf n. Ufer des Pusterthals bei Issingen, Stat Vioti (Franzensfeste-Lienz) an e. Gabelg. des Schönet ker Baches. Wohlerh. Bchft. [Eigner, 1370 au^ge-! Adel ; seit 1678 Graf Künigl] Staffier. Tirol II 23± Schtinenberg- Ger. R., gln. Dorf, n. R Blauenstein, Oberelsass. [Grafen v. Pfirt 125*1 genannt.] 2. R. bei gln. Df. (Stat. Kradolf. Sul^n Bischofzeil), Set. Gallen. Nur e. Wohnth. in wenn? tester Lage. 785 Sebttnfels. Bgrest, gln. Df. 4 km sw. Stat. Mersch (Luxembg-Diekirch). Nur der bewohnb. Bchft übrig. 2. (Belleroche.) R., gln. Df. bei Heitenried. Cant. Freiburg. Alt Schbnfelfi. Erbalt Bg. auf e. Basalt- kegel 8,5 km sw. Zwickau. Ringm. m. Wehr- gangen u. Scharten, aussen n. u. w. mit ausge- hauenen Gräben umgeben. Starker r. Bchft. m. «»meutern Abschluss. Die Geb. anscheinend 15. Jhilt*., schlicht mit spärl. Fenstern u. geschnitzten Billkendecken. Ueber d. Thor d. Burgkap. 15., «las Innere 17. Jhdts. [Angebl. auf Grundlage \H(y errichteter Sorbenwarte. 1225 bis 15. Jhdt. eign. Adel; seit 1770 v. Römer.] Bau- u. Kunst- denkm. d. Kgr. Sachsen. 12. H., S. 3. Sehtinforst. R. 5 km so. Aachen. Sehr h. gespal teuer Th. nebst Ringm. auf niedrigem, wasser- umgebenen Hügel. Daneben Meierei m. alter- thüml. Gebäuden. [1340 gen., 1G50 R., (1821) Graf Spee.] Gottschalk Bgen. V. Schönleiten. R., gln. Df. bei Molk, Niederöstr. Schtfnna. Erhalt. Schi., 1% St n. Meran «rhftn gelegen. Gr. h. Palas m. 2 Flügeln. Zw., halbr. vorspringender Thorbau , Feuerscharten. (1209 gen. u. Anf. 16. Jhdts. wesentlich erneuert. Gehört d. Grafen v. Meran u. ist entsprechend ausgestattet] Staffier, Tirol II 693 ff; v. Schön- herr, Schi. Seh. 1886; Giemen, Tiroler Bgen. m. Grdr. u. Anss. Schönrain. R.unw. Stat. Wernfeld (Aschaffen- bg-Würzbg) am Main. Ringm. u. Rest zweier Geb., deren eines aus ,1556" m. Keller. Roman. Eckth m. Scharten. Verwachsen. [1 159 Kloster, dann gräfl. Rinecksche Bg., jetzt v. Berger.] Stollierg, Mscrpt; Stumpf, Bayern 832. Sehtfnsteln. R. auf e. Hügel im Walde 15 km nw. Ziegenhain (bei Stat. Treysa der Main- Weser- bahn). Nur Mreste v. 2 Geb. aus Bruchstein, [l'm 1350 v. Gr. v. Ziegenhain erb., 1469 ver- wüstet, 16. Jhdt. noch bew.) Baudenkm. im Hbz. Kassel 254. Sekopfeln. R. auf der Insel Reichenau bei Stat. Reichenau (Konstanz-Singen). Nur Stumpf eine« wohl thurmartigen Wohngeb.. Thl. 1 S. 154, 162 Anm. 1, 480. [Wbg. der Aebte v. Reichen- au. 11. Jhdt. gen., 1312 whgest, um 1370-83 v. Konstanz zerstört.] Schorndorf. Stat. (Stuttgart - Xordlingen) 3 stock. Schi. m. r. Eekthen. [1538 v. Hzg. Ul- rich auf Grund einer a. Bg. erb., 18*25 die Festgs- werke abgetr., jetzt Amtssitz.] Kgr. Wtbg. 111 5, 605. Schramberg — Nippenburg. Scbrankenfels (Schreckenfels). R. (790 m» I St. srt. Bad Sulzbach (s. unw. Stat. Weier im Thal, (>>lmar-Münster), Was?«u. auf bew. Kcl<- nicken. Thl. 1 S. 282, 321 f. [1261 gln., W27 Piper, Burgenkunde. ausgest. Adel, dann v. Hattstadt, v. Schauenburg.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II 589. Schrattenstein. Verf., schwer zugangl. R. bei Rosenthal 1 St. w. Würflach (w. Stat. Sct- Egyden , Semmeringbahn). Rabl , Niederöstr. Führer 201. Schrattenthal. R. u. a. Schi, bei Stat. Holla- brunn (Wien-Zellerndorf). SchreckenmankUtz s. Manklitz. Sehreckenstein. Bed., theils wohlerh. R., gln. Df. auf steilem Uferfelsen der Elbe bei Stat. Aussig (Prag-Boden bach). Von d. Vorbg. Treppen zur Hptbg., auf dessen Spitze der r. Bchft. Zier- liche, theils spätgoth. Fenster m. Bänken. Da- hinter höhere Felskuppe m. einigem Gemäuer. [Ende 13. Jhdts. v. Streckow, seit 1564 Fürst Lobkowitz, 30j. Kr. mehrmals erobert, seitdem verf.] Doerell, Bgr. Sehr. 1883. Sehrofensteln. Hübsche R. gegenüber Stat Landeck (Arlbergbahn) auf h. senkrechtem Vor- sprung des 1. Innufers, kaum zugänglich. Am Fuss der Klippe isol. kleine Vorbg. Thl. 1 S. 228, 251, 519, 520, 545, 592. [13. Jhdt. eigner, um 1550 ausgest. Adel. Jetzt e. Bauer.] Staffier, Tirol I 237. Sehrotsburg. Wenig erh. R. auf d. Schiener Berg (am Untersee. Baden). Thl. 1 S. 78. [Ge- hörte gegen 900 den Kammerboten Erchanger und Berthold, die 914 hier den Konstanzer Bischof Salomon III. gefangen hielten. 1441 als Raubbg. v. d. Schweizern zerst, anscheinend whgest Jetzt e. Bauer.] Schönhuth, Führeram Bodensee 1851 S. 165. Schrozberg . Stat. (Mergentheim-Crailsheim). Schi. m. Bestandteilen der a. Bg. v. 1441. Thl. 1 S. 78. [Bis 14. Jhdt eigner Adel; seit 1558 Hohenlohisch. 1625 restaur.] Kgr. Wtbg. III 5, 501. Schlipf s. Oberschupf. Seh (Usingen. Df. 8 km ö. Maulbronn. Auf dem Burgberg H. der sogen. Lienzinger Hg. [Eigner Adel im 12. Jhdt] Schupfart. Ger. R., gln. Df. Bez. Rhein- feld en, Gant Aargau. Gesch. unbek. Schwabeck. R.t gln. Df. unw. Kirchheini nw. Stat Kaufbeuren (Buehloe-Kemptenl (1209, dann 1371 v. Augsburg zerst 1714 v. Augsbg. an Bayern gek.| Bavaria II 2 1120; Stumpf, Bayern KhJ7. 2. Tnbed. R. im unteren Neckar ot»erhalb Schwabenheim. Ghzth. Baden 916. Schwaben. A. Schi. (Zi<.ka-Schlreuth. Oberpfalz. [Schon 1363 zerst. Bavaria II 1. Schwarzeiistein. R. bei Obersaxen, Vonler- rheinthal, Graubünden. Sehwarzfeld. R, gm. Ort im Fürsten üi Grubenhagen (Rbz. Hildesheim). 1 1761 \. >l Franz. bei.] 8ehwarz(en)horii. Ger. R. (Bchft» über Satteins 1 St v. Stat. Frastanz der Vorarlberg!». Thl. 1 S. 64. Gesch. unbek. Staffier. TirU I 101. SchwarzwaldaiL, Sehwarzenwalde s. Iiel*- nau 2. Sehwarzwassersteli« Spärl. R. auf e. in den Rhein vorspringenden niedrigen Felskopfe gegenüber R. Weisswasserstelz. Kant. Aarpio. [Stammhs. der Frh. v. Wasserstelz. Neuerdiops zum Strassenbau fast völlig abgetragen.) Sehwarzwdhrberg. R. auf gln. Berge bei Rotz, 2 M. n. Stat Roding (Schwandorf-Furth . Bayer. Wald. 8eh Weinberg (Sueneburg*. R. über gln. Df. unw. Buchen (Walldürn). [13.— 17. Jhdt. Würz- burgisch. Noch im 30j. Kr. wehrhalt; seit I.SiCi v. Leiningen.] Ghzth. Baden 948. Sehweinhaas. Gr. wohlerh. H., gln. Pf. 3 km n. Stat. Bolkenhain ^Striegen-B.). Kase- in attirle Brücke, 4 Eckbastionen, schönes rV naissthor, gr. thurmartiges Wohngeb.. Bohlt {der 787 .Rettig*) m. .Rittersaal-. Zumeist Fruhrenaiss. Stammhaus der Schweinichen, noch im 7j. Kr. He«atzg. ; Graf Hoyos.] Gottschalk, Bgen. IX ; Kunstdenkm. Schlesiens III 366. Sehweflnsberg . Grossart. Halhr. auf steilem li.4«althiigel im sumpfigen Ohmthale bei gln. Steh. i7 km so. Stat. Kirchhain, Kassel-Giessen). Auf der Spitze r. Wohngeb. v. ca. 19 m Dm. u. 3 m Mdirke. his 1609 bew., in ca. 13 m Abstand v. h. u. starker Ringm. umgeben, innerhalb deren die Wohn- u. Wirthschaftsgeb. der Familienglieder Ramien, deren eines m. Gewölben, Treppengiebel u. Eckt hohen 1854 whgest. wurde. Das Haupt- thor v. d. .Fähnrichshause* m. Scharten u. Pech« ua^en flankirt. Ringsum Zwingerm. m. Scharten, \u »II werk, Rondel u. halbr. Then. Gegen die St. zw riter schmalerer Zw. m. dem starken „Hexen- thurin*. Kleine Vorbg. u. mächtiger Erdwall. Viiii Anfang an Stammsitz der Schenk zu S.) Iliu- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Kassel; Landau, H*ren. I. Hehwelnsburg. Einf. Schi, aus 1743, 3 km *. Crimmitschau auf Grund der 1470 gen. Wa>serbg. (Irimachowes, von welcher Wasser- gräben, Theil des Bchfts. u. spätgoth. Fenster er- halten sind. Bau- u. Kunstdenkm. d. Kgr. Sachsen li S. 59. Sehwefoberg. Unbed. R. bei Xeuenschwand, Bez. Signa u (s. das.). Sehwentfttten. R. am Rhein bei Xieder- «* hwfirstadt, Amt Säckingen. [Sitz der Stein, taufischen Kaiserpala>tes. Erdgesrhoss m. gekupp. Rundhfenstern. Thl. 1 S. 13H. Lotz. Kunsttop. 11. Selteneek = Seldencck. Senflenberg. Hochgelegene R. Itei gln. Ort 5 km nw. Krems im Kreiusthal, Xiederüstr.. Umfiingl. m. Ringm. u. Then., in. d. OrNkirche verbunden. [14417, nach Andern 30j. Kr. zerxt.) Oevterr. in W. u. B.. Bd. i, 63 u. 297 in. An*, u Grdr. Servlezel. R. 1km Remfi*. Uutercngadin, Graubünden. 2. R. bei Martin^bruck elMl.. 2 St. iin. der vorigen. Slehelstetn. R. 1\, M o. Ka>sel. In Huf- ei^eiilurm. Thl. 1 S. 36. ;i372 whgest. J l«audau. He**. Bgen.; (iottx h.ilk. Bgen. IX. 50# 788 Slcklngen-Hohenburg s. Hohen burg. Siegrenstein. R. 2 M. w. Schi. Falkenstein (s. das.), Bayer. Wald. [Seit 1282 Bisth. Regens- burg, 30j. Kr. zerst.] Siegmnnds- s. Sigmunds-. Sierek. Stat. (Trier-Metz) an d. Mosel. Gr. Festgsr., nur Mauern u. Rthe. um 1600 erh. [Vorm. Bg. der Herzoge v. Lothringen.! Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. III ; v. Cohausen, Berg- friede 25. Slersberg* Umföng]., wenig erhalt. R. 1 St. w. Stat. Beckingen (Trier-Saarbrücken). 4 eck. Bchft. [Von Graf v. Saarbrücken Ende 11. Jhdts. erb., dann eigner Adel. 1793 v. d. Franz. zerst.] Slgberg. Unbed. R. am Fuss des Göfisser Berges unw. der Dl (ö. Stat. Feldkirch, Vorarl- bergb.). [Eigner Adel, 1435 zerst] Sigmaringen. Stat. (Mengen-Tuttlingen) des gln. Fürstenths. Gr. Residenzschi, meistens 18. Jhdts.. Von alter Bg. d. 4eck. Buckelqubchft., angebl. römisch. Krieg, Militärarch. 108. Sigmundsburg. R. auf e. Insel in einem der beiden Fernseen auf d. Fernpass v. Lermoos nach Nassereit (28 km nw. Stat. Telfs d. Arlberg- bahn), Tirol. Bau m. 4 Eckthen. [Einst Pass- feste. Von Erzherz. Sigmund, f 1497, als Jagd- schi, umgestaltet. Allm. zerfallen; Baron Ziegler in Würzburg.] Staffier, Tirol I 274. Sigmundseck. Unbed. R. an d. östl. Fels- wand des Finstermünzpasses, Tirol. [Von Erz- herz. Sigmund, f 1497, erb.] Staffier, Tirol I 188. Sigmundsfreud = Freundsheim. Sigmnndskron (früher Formigar). Gr., 2theilige Bg. auf r. Etschufer, gln. Stat. (Bozen- Meran). Hohe u. starke Ringm. m. Then., Rest der Kap. Thl. 1 S. 148, 277, 300, 326, 340, 349, 366, 505, 600. TVor 950 Bisth. Trient, nach 1473 v. Hzg. Sigmund ausgeb. ; Graf Sarnthein. Pulvermagazin.] Staffier, Tirol II 903 f.; Giemen, Tiroler Bgen. 32 f. m. Ans. Sigmundslust. A., jetzt neu hergestelltes Schi, über Df. Vomp, w. Stat. Schwaz (Kufstein- Innsbruck). Goth. Kap. [Von Erzherz. Sigmund, t 1497, als Jagdschi, erb., jetzt Privatbes.] Staff- ier, Tirol I 669. Sigmundsried. A. Schi, auf e. Hügel beim Df. Ried 16 km s. Stat. Landeck, Oberinnthal. 4eck. Bchft. [v. Ried, dann v. Starkenberg. Von Erzherz. Sigmund, t 1497, erweitert. Privatbes.] Staffier, Tirol I 205. Sigmundsruhe s. Sulzberg. Signau. R. m. starkem 4eck. wohlerh. Bchft., gln. Stat. (Luzern-Bern). Silberberg. R. in Karathen ö. bei R. Alt- haus. „Ungeheure Steinmasse mit Böden au< Zirbelholz. * Silberstein. Wenig erh. einf. R.. glo. bf. 1 St. w. Stat. Trautenau, s. Riesengeb. [Gln. Adel, 1619 zerst.] Heber, Böhmens Bgen. 1 m. Ans. Silenen. R., gln. Df. bei Stat. Amsteg «Itr Gotthardbahn. 5stöck. Wohnth. m. Granitquadrf- ecken, in den oberen Stockwerken durch Santo getheilte F. [Eigner Adel.] Simmeneck. R. bei Wüstenbach, Bez.; Viedrr- simmenthal. Cant. Bern. Simmern. Bedeut. R. auf niedrigem Felsea bei gln. Df. (Siebenbrunnen, Septfontain an S. 599. Alten-Slns = Paspels. Neuen-Sins = Canova. Sirgenstein = Sürgenstein. Sitzenthal. R. unw. Stat. Loosdorf (SctPöUeo- Melk), Niederöstr. Sodenberg od. KUianstein. R. auf h- bew Berge am 1. Ufer der frank. Saale bei SUt WeikersgrQben (Gemünd - Hammelburg). Bchft. unlängst eingestürzt, [v. ThQngen, 16. Jhdt Graf Rineck. Im Bauernkr. vergebl. bela^er4 Bavaria IV 1 484. Stfbrlaeh. R. (724 m) im Möllthal. (Neben thal des Drau thales bei Stat. Sachsenburg.) Steier- mark. [Eigner Adel.] Solarere. R. auf steilem Felsen bei Stil Grüsch (Ländquart-Davos), Graubönden Ringm u. Kap.. Thl. 1 S. 595. [Geburtsort des letzt«* Grafen Toggenburg.] Solms. Ger. R. bei Df. Burg-Soims an* der Lahn zw. d. Stat. Abshausen u. Braunfel? (Wetzlar-Coblenz). [Schon 1384 v. Schwab. Buml zerst.] Somereek. R. bei Treffling. Goth. F. a Thüren, Erker, isol. r. Bchft.. Kunsttop. Kärn- tens 313. Sommerau. R. 2 St. v. Trier auf niedrigem Fels im Ruwerthal romant. belegen. KL Bau. von dem d. 4eck. bewohnb Bchft. u. e. Wand de* Palas erh. [Seit 1303 Bisth. Trier.] Sommerbarg. R. (Breweitz) Bez. Deut*-h Brod (Stat. Tetschen-Iglau), Böhmen. Sommersberg. Stattl. a. Schi, auf steilem 789 F«1m>ii bei Gufidaun (vgl. Koburg). [1:215 gen., I \ Villander; Graf Wolkenstein.] Staffier, Tirol II IKK». Sonnendorf. R. P/t M. s. Stat Ansbach heira-Nürnberg) m. Kap. [1433 gen.] Soueborn. Ehemal. Wbg., noch m. Wasser umgeben. (Ager. Wangenheim. Coburg-Gotha.) Vorgekragte Obergeschosse, Eckth. m. Schlüssel- M-harten. [v. Wangenheim.] Bau- u. K. den km. ThOringens 1, 134. Honnenberf« Unbed. R. auf e. Felsen n. M Ntiziders, *U St. v. Stat Bludenz (Vorarlberg- Ivihn). [Von d. Gr. v. Werdenberg erb, um 1470 in einer Fehde zerst.J Staffier, Tirol I 118. 2. Bg. :t km no. Mazingen. (Murgthal, Thurgau.) [1240 aN Reichenauer Lehen gen., nach 1357 v. Landen- U»iy. 1414 zerst] Pupikofer, Gesch. d. Thurgau Mv*ti WO. 8. Gr. R. über gln. Df. 3 km nö. Wiesbaden. 4eck. Bchft. m. Mauertr., umfang). Hinein, m. Thorbau, Reste v. Gebäuden, [1126 k'en., Grafen v. Nassau als Mainzisches Lehen u. üVils deren Wohnsitz, gegen 1300 erweitert, Ende 16. Jhbaden407; Gottschalk, Bgen.V; v. Cohausen, Bergfriede 17; Nass. Annalen 1832 u. 1837. 4. R. unw. R. Widerschneck. [Mit derselben •rifirhc Geschichte.] Bonthelm. R., gln. Df. am Neckar, 4 km «w. Heilbronn. [Von den Ebersberg 1203 an den IfcuUrhorden, seit 1805 Wtbg.] Kgr. Wtbg. HI IM. Sooaeek. Whgest. Bg. auf bew. Felsnase «1»*^ 1. Rheinufers zw. d. Statt. Trechtlingshausen u. Niederheim nach (Ringen-Koblenz). 4 eck. Bau in. ausgekr. Eckthchen., unregelm. 5eck. Bchft. in. 2 Eckthen , Ringm. IG. Jhdts. m. Ristionen u. Then. [Vm 1015 v. Bisth. Mainz erb., nach Z*r>t. 12*2 u. 134«> whgest., 183i neu ausgeb.; Freuds. Kaiserfam] Gottschalk, Bgen. Vll; Rhein. Antiquanus 2, 9; Bau- u. Kunstdenk m. d. Rbz. » »lilenz 036. HoM. R. u. a. Shl., gln. Df. 2 km s. Stat. b-^lorf (Sct-Pölten-Molk), Niederostr. gorbeaburg s. Hoher Schwann. Spangenberg. A Schi, hei gln. Stat. (Esch- *»ye-Melsungen), Rbz. (lassei. Hübsches spatgnth. Tli«»r.. Th. m. 4 seckseck. Holzthchen am Dach. Kü.f.irhe Bauten, theils l.Xl. Thl. 1 S. 495. , 1*^51 neu befestigt, kurhess. Geftngn , jetzt leer.) li • i]<]«>nkm. im Rbz. (lassel. 2. R. im Einisteiner Ti-.il. i' t km sw. Lamhrerht (Hoch&peyer-Neu- *Ji«it' an u. auf e. Santrinklotz. Daneben ■ ».-ft-r* Vorbg. m. Zw. Thl. 1 S. 612. (II. Jtnlu *. Bisth. S|>eyer erb., 30j. Kr. zerst., Gemeinde >.*« hen-Speyerdorf. ! Baudenkm. d. Pfalz II m. ••Mr u. Ans. Hpaatekow. Wasserbg. 2 M. n. Stat. Fried* land (Neubrandenbg.-Anklam), Pommern. Thl. 1 S. 323, 636. Sparenberg (Sparrenberg). Gr. Festgs.- Halbr. bei Stat Bielefeld (Minden-Hamm). Ringm. m. gr. Eckrondelen, r. Bchft., mancherlei Geb. 16. Jhdts. u. später, theils erb., weite unterird. Gänge u. Räume. [1177 erb., Grafen v. Lippe, dann v. Ravensberg. 1545 zur Festg. umgeb., seit 1621 Kurfürst v. Brandenbg. u. neu befestigt, seit 1743 Gefangn.; St. Bielefeld] Maler, u. romant. Westfalen 136 m. Ans.; Nordhoff, Holz- u. Steinbau 266 IT. m. Grdr. Sparneck. R., gln. Df. 1 M. so. Stat. Mönch- berg (Hof- Lieh tenfels). [1206 eigner, 1744 aus- gest. Adel. 1523 zerst.] Stumpf, Bayern 613. Speckfett. Wenig erb. R. auf e. Berge sft. bei Einersheim (Stat. WQrzburg - Nürnberg). Cisterne, Keller, Rest e. Berchfrits 12. Jhdts. u. e. Thorbastei v. 1634. Thl. 1 S. 220, 530. [Kam 1412 v. den Hohenlohe an die 1613 ausgest. Schenk v. Limburg. Anf. 18. Jhdts. abgebrochen.] Sperbeneck, Ger. R. s. unw. Gutenberg am Ende des Lenninger Thaies 15 km s. Stat. Kirchheim. Rauhe Alp. 2 Mauerreste. [12. bis ins 18. Jlidt. Sperber v. Sp.] Kgr. Wtbg. Hl 5 S. 705. Sperberstein = Bärbelstein. Sperllngstela. Umfängl., wenig erh. R. bei Babuthin 2 St. s. Tetschen auf e. Basaltfelsen des r. Eibufers. [Gesch. unbek.) Heber, Böhmens Bgen. 1 237 ra. Ans. gpesbnrg. Wohlerh. R. 1 St. w. Stat. Barr (Molsheim-Schlettstadt) auf bew. Fels. 4er k. Bchft. Aussenm. d. Palas m. schönen goth. Fenstern u. Kamin. Vorbg. zerst. Thl. 1 S. 119. 159, 495. 497, 500 Anm. 2, 501. [v. Dicka 1383 ausgest., dann v. And lau, 1431 erob., jetzt Hallez-Clapa- rede.] Kunst- u. Alterth. in Elsasslothr. I 296; Hering, Schi. Sp. 1879 m. Ans.; Näher, Bgen. v. ENasslothr. desgl. Spiegelberg. R. bei R. Lauenburg 1. Spielberg. A. Schi, auf dem gln. Berge, 613 m h. (Nordseite des Hahnenkamm) bei Gnotz- heim (10 km s. Stat Gunzen hausen, Ansbach- Ingolstadt.) [1193 eigner Adel, seit 1363 Graf, nun Fürsten Oettingen.] Stumpf, Bayern 725. 2. R. auf e. Donauinsel unterhalb Linz, rmfangl. vieleck. Bau m leck. Bchft. u. Zw. Thl. 1 S. 3S9 Anm. 3. [1119 gen 1 Alte Ans. in (lori, Bau u. Kinrichtg. & (GicUlierg.i R. bei Mugdenau, i km s. Stat. Flawvl. Set. (fallen. I Vorio. v. (Sielen I • * i Spielhof. t'nbed R. unw. Stat Has^furt (Bamberg-Schwein fürt». 1620 »liegest Ritter v. Munster. 30j Kr. zerst I Bavuria IV I. 473. Spie*. R. auf e. Dup|»elfel.**eii bei gln. I>f. H km nw. Stat. M uprechL« legen iHer^bruck-Bay* reutli). 790 Splez. Gr. a. Schi, bei gln. Stat. am Thuner See, Schweiz, niedrig belegen. Starker Buckelqu- bchft. u. Wohnth., ausserdem neuere Geb. [Sehr alt. Frh v. Strättlingen, seit 1338 v. Bubenberg, 1516 bis ins 19. Jhdt. v. Erlach; Geheimr. v. Wil- ken in Konstanz.] Spitz s. Hinterhaus. Spitzburg. Ger. R. unw. Ramlisberg, Gant. Basel. Spitzenberg. Ger. R. bei Oberspitzenbach, unw. .Elzach, im Elzthal, Schwarzwald. 2. R. w. unw. Kuchen 4,5 km nw. Stat. Geislingen (Ulm- Göppingen). [Seit 1100 eigner Adel. 1311 durch die Helfenstein zerst; Staatseigen th.] Kgr.Wtbg. III 5 S. 681 3. (Bürglein). Ger. R. ggüb. R. Strättlingen. Splttdatsch. R (1603 m) bei Sur unw. Mühlen, Julierstrasse, auf bew. Hügel im Thale. 4 eck. Bchft. Sponeck (Spanegge). Unbed. R. auf kl. Fels- kopf am Rhein, *U St. v. Burkheim (Kaiserstuhl- geb). Nur noch eine Ecke des Palas. [Um 1300 erb., kam 1324 an Württemberg, 154<> an d. Pfalz- gr. v. Tübingen, im 17. Jhdt. zerfallen. Privatbes.. Sommerwirthschaft] Näher u. Maurer, Breisgau 44 ff. m. Abb.; Ghzth. Baden S. 952. Sponhelm. R., gln. Df. 1 St. n. Stat. Wald- böckelheim der Nahethaibahn. 4 eck. 5 stock. Wohnth. u. r. Bchft., Quaderbau. Versteckte Lage mit geringer Fernsicht. [11. Jhdt. gln., im 15. Jhdt ausgest. Grafen. 1688 v. d. Franz. zerst.] Bau* u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 285. (Nach demselben schon 1645 R.) Sporkenburg. R. 4 km nö. Stat. Ems (Wetzlar -Koblenz) in e. Seitenthal der Lahn. Thl. 1 S. 344J, 471, 502.] [1198 u. noch 1460 Bisth. Trier, 1635 als Besitz der Metternich- Winneburg v. d. Franz. zerst; Staatseigenth.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 409 ; v. Cohausen, Bergfriede 27 m. Grdr. u. Ans. Sprechenstein. R. unw. Stat. Sterzing (Brennerbahn). Neben d. einf. R. m. r. Bchft. neueres Wohngeb. u. Kap. Thl. 1 S. 204, 250 Anm. 3. [1241 Grafen v. Trautson ; nach deren Aus- sterben J 775 Fürst Auersperg.] Staffier, Tirol II 66. Sprengelberg. Unbed. R. 5 km w. Stat. Wolfstein (Kaiserslautern -Lauterecken) bei Ess- weiler. Nur r., 2 m. starke M. v. S m Dchm. [Gesch. unbek.; Gem. Essweiler.] Baudenkm. d. Pfalz 1 56. Staate. R., gln. Stat. t Brunn- Wien). Ge- wundener Eingang durch mehrere Thorthe. [30j. Kr. zerst. ] SUden. Rest e. Whg. bei gln Steh 10 km f>. Stat. Fried berg iGiessen-Frankf.». Hessen. Hinter d. Brücke Geb. 16. Jhdts. u. a. 4ek Th., ausserdem nur noch Ringm. [1150 v. Büdingen erb., 30j. Kr. zerst.; Fürst lsenburg-Büdingon ] 8tadl. „A. Schi.6, gln. Df. unw. Burglengeri- feld, s das. Stahlberg. Kl. R. über Steeg im Blüeber- thal 3 km w. Stat. Bacharach (Bingen-Cohleoz . Elliptische Ringm. m. e. 4eck. Th. u. r. BcbfL an beiden Enden. [1203 Kölnisches Lehen der Pfalzgrafen ; v. Riese in Böhmen.] Bau- u. Kunst denkm. d. Rbz. Coblenz 636. Stahleck. R. über Bacharach (s vorhin am Rhein. Reste von Wohngebäuden u. &- festiggswerken in Verbindg. m. der Stadtnm*?. [1135 eigner Adel, dann Pfalzgrafen v. Simmera 3Qj. Kr. mehrmals erob., 1666 wbgest. \&u v d. Franz. zerst.; Preuss. Kaiserfam.] Bao- a Kunstdenkm. d. Rbz. Goblenz 637. 2. R. 5faa nö. Stat. Unterhausen (Reutlingen - Münasprai Nordwestrand der Rauhen Alp. Stahlegg = Stallegg. Stahremberg = Starhemberg. Staln. Bg. bei Stat. Sachsenburg (Franzens feste- Villach), Kärnten. Stalleek. Ger. R. unw. R. Sehanenstein I im Kampthal. Niederösterr. Stallegg. R. auf bewaldeter Höhe am I Wutachufer beim gln. Hof unw. Göschweikr. Schwarzwald. [Im 13. JhdL u. noch jetzt Fürsten- bergisch.] Ghzth. Baden 953. Stapelnburg. Unbed. R. ohne Th. bei jrln Dt., von doppelten Wällen umgeb. 11 km nw Wernigerode. [14. Jhdt. Graf Wernigerode, l&Jbdt zerf.] Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. W. 71 m. Grdr. u. Ans. Stargard. Bg. auf e. Hügel bei güi. SUt (Neustrelitz-Neubrandenbg.), Mecklenbg. Vor- & Hptbg., in Letzterer r. Bchft. m. neuerem Ab- schluss u. vormalige Kap. Aus späterer Zeit Wohn- u Oeconomiegeb u. Wälle. Thl. 1 S. 141. ±*T, 238, 499, 565. [13. Jhdt. u. später. Immer landesfürstl.] Jahrb. f. Mecklbg. Gesch. LI. Starhemberg (Stahrembg., früher Starken- burg). Grossart R. V« St sw. Stat Piestin? (Leobersdorf-Gutenstein), Niederöstr.. R. Qubchft m. Kap. im Erdgeschoss, den m. 4 Thoren ver- sehenen Zw. beherrschend. Vielfenstrige P»la>- bauten, sw. aus roman., nö. aus d. Renaissani-t- zeit, um den weiten Hof. Weite Aussenwerke. Thl. 1 S. 17 Anm. 1, 557. fKam 1186 an m. Grdr. u. Ans; Oesterr. in W. u. B. IV desgl. Starkenberg (-bürg) s. Starhemberg. 2. • Alt- > Ger. R. auf jähem Felsen am Salvesenbacb \* St v. Tarrenz (l\'t St n. StaL Imst, Ariberghahn flüchtiger gln. Adel. 1418 v. Hxg. Friedr. zerst. 791 $. Xeu-i A Schi, bei dem vor. [Gleiche Gesch., v. Graf Koreth wieder erb.t jetzt zur Brauerei u. Wirt lisch, verh.] Staffier, Tirol I 270 f. Starkeabarg* Umfang R. auf Bergkegel t«*i Stat. Heppenheim (Darmstadt-Heidelberg) an il Bergstrasse. 4eck. h. Qubchft. u. Ringm., theils dopp. Zw. m. halbr. Then. [1066 v. Kloster Iy>r^. IVn»t«»ni. Thl. I S. 79. |Anf. 12. Jhdts. den H«-rrn v. St., die daselbst 16**2 ausstarben, v. den Herzogen v. Zähringen verliehen] Ans*, u. Grdr. in Sehauinsland, 7. Jahrg.: Gottschalk 3, 17. -. R.t gln. Df. unw. Lauinitcn (Stat. l'lm Donau- wörth). |Frh. v. Hornstein, spater Bayern. | stumpf, Bayern 991. & -- OlieiMaufen. 4. Ger. li. nw. R. Hohentwiel auf niedrigem Kegel. [Er*t imi 15. Jhdt. ah Sitz der Homburg, spater der ». Schellenberg gen.; markant II. hadiM-h. 1411, •l»tin IßiO v. Widerhold zerst.» Sehönhuth, lMen«eeführ«*r 1*51 S. 236. Ktaafeaberg « - bürg». Cinfangl. Hg l>ei »•Sn. Steh. Stat. I50 verf., dann Steinbruch: Rittm. v. Stumm] Landau, Hess. Bgen. HI; llluntr Ztg 1*59; Baudenkm. im Rbz. Kas>el. Hteeklenberg. R , gln. Df. ' « St. s. Stat. Neinstedt (Quedlinbg -Thale), no. Harz. 4 eck. Bchfl , bis 1750 (»enutzte Kap. Rest des I'alas. |Anf. 13. Jhdts. Stift Quedlinburg, dann v. Hoym, li. Jhdt als Raubbg. zerst.. whgest , dann verf. | Hoffmann. Bgen. d. Harzes 1K36, 168. Steegberg. R. zw. I*ias u Zirknitz, Krain (Stat. Rakek, Graf -Triebt. « Kteffllng. (Stefaning Stofling ) Einf. erb. Bg. im Bayer. Walde, gln Df bei Nittenau am Regen. 25 ktn no Kegen^hurg. -991 gen f eigner Adel. 12W>. dann im 30j. Kr. zerst, lliH whp'M ; Graf Dumoulin.| Kgr Bayern III 1HT>4 m. Au* Steter- - Ste\r- 792 Stein. Bedeut., hochgelegene R. bei Teufen- bach, unw. Stat. Set. Lambrecht (Judenburg- Frie- sach), Steiermark. Regelm. 4 eckige Höfe. Starke Ringm.m.halbr.Then.,ohneBchft. Die rechteck.goth. Kap. hatte 2 Joche. Tbl 1 S. 319, 475, 559, 594. Mitth. d. Gentralcomm. 1858. 2. Wbg. 1,4 km s. Hartenstein 2, m. dem es besitzlich dieselbe Vergangenheit hatte, dicht am r. Mulde- ufer auf niedr. Felsen, der theils bis ins 3. Ge- schoss der Bauten dringt. Nördl. durch Wgr. u. dopp. M. gedeckt, deren innere m. Wehrgang auf Bögen. Unter diesem ausgehauene, gew. Räume. H., r. Bchft. m. Haube 16. Jhdts. H., festes Haus 14. u. 15. Jhdts.. Einf. Flügelbauten um 1500. Auf der sw. Ecke niedrigerer Rundth. m. sehr spitzem Helm. Kap. u. weitere Bauten im 19. Jhdt. abgebrochen. Der nach Brand ver- wahrloste Bau neuerdings whgest. Rentamtssitz. Am gegenöberl. Flussufer unterird. Gänge theils erh. Bau u. Kunstdenkm. d. Kgr. Sachsen 12 5. 61 ff. m. 3 Abb. 3. Zwei R., gln. St. an d. Donau (w. Krems), unw. der Brücke u. auf dem Frauenberge. [1486 u. im 30jähr. Kr. zerst.] 4. A. Schi, auf steiler Felswand nahe der Drau unw. Stat. Oberdrauburg. Pusterthal. [ ; Fürst Rosen- berg.] 5. Nicht umfangl. R. bei Stat. Nassau (Wetzlar-Goblenz) auf e. Vorsprunge des die R. Nassau tragenden Berges. Reste der Ringm. m. Rbfries. Spbog. Thorgeb. m. Rbblenden, u. inneres rbog. Thor. Thl. 1 S. 642. [Seit 1158 gln. Burgmannen d. Grafen v. Nassau. Nach 1636 verf. ; Gräfin Kielmannsegge.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 332; Lpz. Illustr. Ztg. 1872. 6. R. s. Alzey. 7. R. beim gln. Df. auf e. Berg- vorsprung im Oelsnitzthal x\% St. oberhalb Bern- eck 1. (Fichtelgeb.) Wesentl. erhalt, das h. Wohngeb., seit 1686 oben zur Kirche eingerichtet. [Orlamündescher Besitz aus Meraner Erbschaft, nach 1387 dem Markgr. Friedrich verk.] Bavaria III 1 S. 591. 8. Gr. restaur. Bg, gln. Stat. an der Traun (Traunstein-Trostberg). Thl. 1 S. 543. [Einst Raubritter Heinz v. St.; Graf Arco-Zinne- berg.] Oberbayer. Archiv 1841; Stumpf, Bayern 191. 9. Umfangl. einf. R. u. R. Ronsberg. [13. Jhdt. „Schenken v. St.*, bis 1746 v. Schönau.] Baumann, Allgäu I 550, II 504 m. Ans. 10. (Steinschloss, la Roche). Unbed., unzugängl. R. bei Bellefosse ( Stein thal, Wasgau) auf h. Felsen. [Soll bereits 1099 zerst. worden sein Der spä- tere Bau (12 Jhdts.?) kam u. A. an die Rath- samhausen, Veldenz etc.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I 297. 11. R. auf e. Felsen bei Stat. Hilpoltstein (Nürnberg-Greding). [Gln. 1385 aus- gest. Adel, später landesfürstl.] Stumpf, Bayern 475. 12. (Stein zu Baden.) R. bei Baden, (Basel- Zürich), Kant. Aargau. Ein zerfallender Th., einige Gew. u. Mauertrümmer. [1415 als Besitz des geächteten Hz. Friedr. v. Oesterreich zeret, im 17. Jhdt. wieder aufgeb. u. 1712 durch Zürich u. Bern geschleift.] Gem. d Schweiz XVL t 279. 13. (Stein am Ritten ) R. auf e. Feto am sö. Fusse des Ritten (über Bozen) V« St >. Siffian. [14. Jhdt. Villanders, znletzt Deutsrh- orden. Allm. zerf] Staffier, Tirol II 1063. U (Stein am Wasser) R., gln. Df. 1 M. sö. Stat. Pegnitz (Bayreuth -Nürnbg.). 15. (Stein unter Leben berg.) R. unterhalb Schi. Lebenberg i*i Meran. [14. Jhdt. v. Rubein, seit 1789 Gr*f Brandis.] Staffier, Tirol II 768. 16. R. uf steilem Fels am Rhein bei Stat. Rhein feldai (Basel- Waldshut). Thl. 1 S. 418, 426. [Seh«. 934 gefürchteter Sitz gln. Grafen.] Steinach (Steiner Burg). R V* St. oboülh gln. Df. auf e. Abdachung am Bodensee i&L Hörn), Schweiz. Nur noch Palasr.. ThL 1 S oft [Allm. zerf. ; Privatbes.] Schwab, Schweiz. Ritter- bgen II; Krieg v. H., Militärarch. 247; Pupi- kofer, Gesch. d. Thurgau I 449. 2. R. auf e. Quarzfels; neben späterem Schi. gln. Df.. 2 hl n Stat. Straubing (Regensbg.-Passau). [; Frh. \ Bergheim.] Stumpf, Bayern 300. Steinalt. A. Schi., gl. Stat. (Fulda- Hanau). Hessen-Nassau. 3 stockig m. Erkern, an den > Ecken der Ringm. Nebengeb. [1527 erb.| i Halbr. e. Wbg. an d. Haun, gln Df. 1 * * St u Fulda. Unterer Theil eines Wohngeb. u. Reste anderer. [1269 gln. im 18. Jhdt. auslest Farn., jetzt Bauern.] Landau, Hess. Bgen. 1 StelncaUenfels. Umfangl maier. R. zweier Bgen. gln. Df. 3 km n. Stat. Kirn (Kreuznach Saarbrücken). Die obere Bg. („Stein") an u. aul steilem Felsen. Mehrere Polygone u. The. m. Rundbfries. Tiefer „Kaldenfels" m. Palas, Rundth. u. auf e. zweiten Felsen e. 4 eck. Thurni. Eine dritte Bg. („Stock im Hane"), unbed., lag auf e niedrigeren Felsen. Thl. 1 S. 283. [v. Kalden- fels, dann Ganerbenbg. u. Raubnest. Ende ta Jhdts. v. d. Franz. zerst , dann Steinbruch.] Rhein. Antiquarius. Steinebach. R. einer Wbg. 4,5 km. nö. IL, Hartenfels. Nur Stumpf eines 4eck. Thes. m. spb Thor u. einige Mreste. [1273 u. 1555 genannt 1485 noch wohlerhalten] Baudenkm. im Rbz Wiesbaden 411. Steineck. R., gln. Df. 1 St. ö. Kameid (s. das.). [Gleiche Gesch. wie Karneid.] Steinegg. Wohlerh. R. eines 1517 erb Schlosses im Würmthal, 13 km sö. Pforzheim. [12. Jhdt. eigner Adel, seit 1442 v. Gemmingen. Nach 1840 R. geworden.] Näher, Pforzheim m. Ans. 2. R. im Steinathal, dicht. bei R. Roggen- bach ü2 auf h. Hügel. 4 eck. Bchft. u. e. Mstüct [1150 eigner Adel, wohl im Bauernkr. zerst., Kunstd. d. Ghzth. Baden UI 18. 3. R. bei 793 H.iu^en-Raitbach im Wiesethal, Südschwarzw. Ghzth. Baden S. 955. Steiaerburp = Steinach. Steinflirt* A Schi., gln. Stat. (Münster- F.iischede). Schmucklos ruman. u. jünger. Saal m.jroth. Fenstern. Unregelm. zweischifftge Doppel kap.. einfach, 12. Jhdts. [Graf Bentheim-St] Lflhke, Mittelalterl. Kunst in Westfalen ro. Ans. HteiaheJu = Gross-Steinheim. Stelssberg. Gr. H. 1 St. s. Stat. Sinsheim Jag*tfeld-Heidelberg), Baden. Tbl. 1 S. 14, 13 u. Anm. 1, 26, 27 Anm. J, 38, 94, 172, 177, 179, IM. ISS f., 225. 2-29. 232, 233 (2), 393, 500, 521. Xi\ \-2) f., 54-1, 606 f. [1109 eigner Adel, 1398 hi* jftzt Frh. v. Yenningen. Nach Zerst. im Baueritkr. whgest., 1779 meist ahgebr.J 2. R. m. erhalt. Bchft. l>ei Ardetz, Unterengadin. [Durch Er dl »eben zerst.] Htctoehlo» = Stein 10. Htenico. Gr. a. Schi., gln. Df. im Sarcathal. Südlirol. Ringm. m. halhr. Bastionen, mannig- I.k he Wohngeh. theils 15. Jhdts. u. später. Qua- ■lt -ith. [Seit 1 163 Bisth. Trient. jetzt Staatseigen- !h. u. Amtssitz. 1833 Umbauten.] Mitth. d. Ontrulcomm. 1890, 254 m. Grdr. Stephantng — Steffling. Stemberg« A. Bergschi., gln. Ort (Bahn Lemgo- Hameln). Lippe. 2. A. Schi., gln. St. i» t M. sü. Prag auf e. Felsen an der Sazawa. i-trn-k. Bau m. 3 r. Then, gr. Saal u. Kap. 1212 gegr., nacn Zerst. 1519 whgest., dann 1725 u. |s]5 Umhauten. Bis 1725 gln. Grafen, 1819 l»r. Hirsch.) Gottschalk, Bgen. IX; Hormayr, luvest eu 11 ; Johanniter-Wbl. Balley Brandenhg. KM : Mitth. d. Ontralcomm. 1857. fc — Ster- r»-iil»erg. Kterneek. R., gln. Df. am Heimhachthal 1* km nw. Stat. Sulz (Horb-Rottweil), Wthg. Stcnsteln. R. ' • St. w. Stat. Neustadt an 46. (12. u. 13. Jhdt. eigner Adel als Lehen- ' -u'^r den Reiches, später Ghurtrier. Zer»t. im- Uh Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 41 1 ; Na*«», •lim. 1*1*2 m. Grdr. u Ans. StetteB s. Kocherstetten. 2. A. Schi. Gant Scbaffhausen, 2 km n. Stat Her billigen (Kon- stanz-Schaff hausen) Stetteiier Sehltaehen = Neuhflwen. Stettenfels. Schi. m. a. Bgresten bei G rup|>eii- bach, 10 km sfl. Heilbronn. [13. Jhdt. Dynasten v. Weinsberg, später Fugger, seit 1852 Privat- besitz. Nie zerst] Schönhuth, Bgen. IV; Kgr. Wtbg. 111 5, 155. Alt-Stensallngen. R. auf einem' Felshügel 7 km nw. Stat. Ehingen (Ulm-Mengen). Wthg. Jahrbuch 1859. Steyenberg« A. Schi. unw. Hassbach, w. Stat. Scheibini gkirchen (Wien-Aspangi. [Seit d. Mittelalter v. Wurmbrand.] Steyr. A Schi, auf e. Hügel M gln. Stat. (Linz-Set. Valentin), Traunkr. [Vm 980 v. Markgf. Ottokar 1 erb.; Fürst Larnberg.J Steyregg. A. Schi., gln. Df. an d. Donau fl. Linz. [1770 Brand; Graf Weissen wolf.) Stlck(e)lber*. Zieml. erhalt. R. auf bew. Kuppe (879 m), gln. Df. w. Wiesmath, sfl. Stat. Scheiblingkirchen (Wien-Aspang), Niederflstr. [13. Jhdt. eigner Adel.) Stierberg. R. auf e. Felsen, gln. Df. 4 km w. Betzenstein, s. Frank. Schweiz. [Gln. Adel, später Nürnberg, 1553 zerst.] Stiruau. Ger. R. bei Burgstadtel 3 km n. Stat. Mocker (Leobschütz- Jägerndorf;. Kunst- denkm. Schlesiens IV 176. Stixenstelo (Stüxenst). Zieml. erhalt. R., nel>en neuem Schi. 1 St. nw. Stat. Temitz (Sem- meringb.j. [II. Jhdt., 1347 erneuert, 1803 verbr.; Graf Hoyos ] Hormayr, Bgvesten 111. Stockenfels. Stattl. R. am Regen nw. unw. Stat. Haidhof (Regenshg. - Schwandorf). Viel Spuksagen. Th v. 1363, die Kap. 1340 v. Kaiser Ludw. reich begabt. Stumpf, Bayern 500; Ba- varia II 1. Sttffllng = StefHing. Sttfrenberjr. 0er. R. 2 km s. Stat. Wes*er- ling (Thann-W.). Sfldwasgau, neben e kleinen See. [Sitz der Stflr. Wohl 1637 zerst.] Stoffeln == Höhet istoffeln. Stoiber; (Stollberg V R. nw. liei< Marsch warz« ach 10 km sfl Stat. Gerolzhofen vorigen Schon frühe R.| 4. R. hei gln. Stat. ( Köln- Aachen i. Tbl. 1 S. f>7. Ik»r S.i^re nach Jagd- schi. Karls d. Gr i 794 Stolch. Wasserschloss der Emershofen in Trochtelfingen an d. Eger 17 km nö. Neresheim. Bis 1641 Diemantstein gen. Kgr. Wtbg. ITI 5 S. 588. Stollberg = Stolberg. Stolpe. R., gln. Fl. 9 km so. Stat. Anger- munde (Berlin-Stettin). Ausser d. r. Bchft. nur e. Wall erh.. Thl. 1 S. 214, 239, 539. [ ; Seit ca. 1400 v. Buch.J Stolpen. A. festes Schi, auf e. Basalthügel, gln. Stat (Pirna-Bautzen), Sachsen. 3 durch Gräben getrennte Höfe u. 3 The. (in deren einem einst Wohng. der Gräfin Cosel t 1765). Thl. 1 S. 529. [1227-1558 Bisth. Meissen, dann landes- fürstlich. Der Seigerth. 1541 erb., nach d. 30 j. Kr. zurFestg. erweitert, im 18. Jhdt. Vieles wieder abgebr.] Gottschalk, Bgen. Stolzenberg. R. bei Stat. Beyerfeld-COlln (Hochspeyer-Münster), Alsenzthal, Pfalz. Stolzenburg. R., gln. Df. 1 M. nw. Vianden an der Our (Preuss. Grenze), Luxemburg. 2. Stattl. R. über Bad Soden-St. im Kinzigthal unw. Stat. Steinau (Fulda-Hanau). Noch 40' h. Bchft.. v. d. Bergrücken durch 2 Gräben geschieden, deren innerer ihn eng umgiebt. 16' h. Ringm. [920, dann 1253 v. Bisth. Fulda erb., seit 1328 Lehen der v Hütten, 1522 zerst] Landau, Hess. Bgen. III ; Stolberg, Mscrpt.; Schober, Spessartführer 192; Baudenkm. im Rbz. Cassel. 3. Wenig erh. R. e. Wbg. bei Morin Prov. Brandenbg. Thl. 1 S. 154 Anm. 2. [1399 schon zerstört.] Johanniter- wochenbl. 1874 Nr. 52. Stolzeneek. R. oberhalb Stat. Eberbach am 1. Neckarufer. Schildm. m anschliessendem Palas. [Von den v. Elnz erb., kam 1248 an die Pfalz. Im 15. Jhdt. v. Horneck, dann v. Seideneck u. Fraueneck. Als Raubbg. zerst. Nach „Ghzth Baden* S. 958 im 16. Jhdt. zerf] Stolzenfels. Schi, bei Stat. Kapellen (Cob- lenz-Bingen) am Rhein. [1242 v. Bisth. Trier erb., 1688 zerst, 1836 v. Friedr. Wilh. IV. pracht- voll, aber nicht burgmässig neugeb.. Alt wesentl. d. 5eck. Bchft] Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Coblenz 209. Stoppelberg. Ger. R. auf gln. Berge unw. Steinheim an d. Emmer, Westfalen. [Vorm. gln. Grafen.] Stossenberg. Ger. R. im Walde, gegen- über R. Wieseck. Anlauterthal. Mittelfranken. Strättlingen. Bg. % St. s. Thun am West- ufer des Thuner See auf e. Bergrücken. Nur innerhalb der Ringm 4eck. Wohnth., 48 m h. m. 6 m Mdicke. Thl. 1 S. 265. [12. Jhdt. gln. Frhn., seit 1590 Bern, 1699 zum Pulverth. um- gewandelt. ] Schwab, Schweiz. Ritterbgen. II m.Ans. Strahlegg. Ger. R. im Walde bei Bad Fi- deris (Ghur-Davos). [1403 v. Toggenburg.] Strahlenburg. Umfangl. R. über Schries- heim, 1 M. n. Heidelberg, an d. Bergstrasse. Bchft auf d. Angriffss. in d. Ringm., Palas m. goth. F [Gln. Adel. 1470 als Bes. d. Pfalzgr. v. Veldenz zerst Strahlenfels. R. im Walde unw. R. Wildee- fels 1 M. ö. Hilpoltstein, s. Frank. Schweiz. [Eig- ner Adel.] Strasburg. Stat. (Graudenz-S.) an d. Pul- nischen Grenze, m. viereck. Deutschordensbg. K. Fast nur d. 8eck. Bchft., 51 m h. m. verjüngtet] Aufsatz u. 2 Zinnenreihen. [Anf. 14. Jbdt>i Bau- u. Kunstd. Westpreussens 417 m. Grdr. o. An* Strass. R , gln. Fl. w. Stat. Korneuhmg (Wien-Znaim). Strassberg. A. Schi, auf steilem Feten, gln. Stat. (Hohenzollern -Hechingen) im Scfaa*ifl- thal. Theils R., 1883 theils whgest 2. (Stra^ .i R. s. Malix an d. Strasse Chur-Churwalden. \m Schwabenkr. zerst.] 3. Umfangl. R. m. h. Bchft. au. 1. Eisackufer s. Stat. Sterzing. [1348 v. Vtl- landers; Frh. v. Sternbach.] Staffier H 35. Strassburg s. Strasburg. Straubenhard u. Waidenburg. Ger. Ruinen im Stadtwalde v. Stat. Neuenbürg (Pforzheim- Wildbad). Denkm. d. Altths. in Wtbg. Strauburg = Wasserburg. Strauf(halii). R. */■ St. v. Streufdorf i St s. Hildburghausen. Hohe Trümmer auf steilem bew. Berggipfel. [Graf Orlamünde, seit 13IV3 Wettin, im Bauernkr. zer.] Gottschalk, Bgen.V Straussberg. Theils erb. Wbg. unw. Stat Sondershausen (Erfurt-S.). H , r. Bchft Am Wohngeb. spätgoth. Fenster u. Thüren. Renov Kap. 16. Jhdts. [1289 erb., Schwarzbg.-Rudolsi Domäne.] Bau- u. Kunstdenkm. Thüringens V S. 76 m. Grdr. u. Ans. Straaweiler. Bew. Wbg. zw. Altenberg u Odenthal im Dhüntbal, w. Stat Schleboscb (Deutz - Solingen). Ehedem .Odenthal*. Einf Bau (Oeconomie). Der untere Stock, roman-, d obere goth. m. 4 Eckthchen. [1133 v. Odenthal, v. Wolff-Metternich.] Strechau. A. Schi, auf isol. Fels im Lassim?- thal J/j St. nw. Stat. Rottenmann (s. Knoten]) Selzthal), Steiermark. Meist 16. Jhdts., wohlerh m. Fallthoren, Zugbrücken u. Bollwerken. Im Vorhol neues Wohngeb. [12. Jhdt gln. Adel, bis ins 17. Jhdt. Graf Hoffmann; Stift Admonl : Hormayr, Bgvesten 1; Litt, bei Lotx, Kun>t- top II. Streichenberg. ,Bg.tt bei Stat. Eppingen (Karlsruhe-Heiibronn). Ghzth. Baden 958. Streitberg. Umfangl. wenig erhalt R auf steiler Felsnase bei gln. Df. 2 M. nö. Stat Forch- heim (Erlangen-Bamberg). Fränkische Schweiz Kellergew. u. Ringm. [1109 eigner Adel. 1553 zerst., der noch bewohnbare Rest Anf. 19. Jhdte 795 al*r?hr ] Stumpf, Bayern 578 m. Ans ; Kgr. Bayern IHK) I dgl ; Oberfrank. Ardüv 1846. Streltwfosa». Woblerh., bew. R. \ St. tivr. Weiten (n. Molk an d. Donau), Niederostr.. HOl>scher Bau m. 4eck. Bchft , Kap. u. r. Eckthen. 1556 v. Jacob Rot v. Reinprechtspülla wesentl. neu geb. (Inschr.)] Oestr. in W. u. B, Bd 4, 290 m Ans. u. Grdr. Strvnberg* R. auf bew. Berge im Münster- Unrie (Westfalen). Bischöfl. Landesbg. mit zahl- r»*i« hen Burgmannshöfen. Kap. (nach 1318) u. Thorth erbalten. [115t gen., 1425 whgest. 17so abgebr] Nordhoff, Holz- u. Stein bau 275 ff. m Grdr. 2 s. Fustenberg. Strasburg. R- auf e. Hügel o bei Stat. H«*rma ringen (Ulm-Aalen). Denkm. d. Altths. in Wtbg. 8tr«4ea* Fl. an d. Donau (zw. Grein u. Iblw) m gln. R. auf steilem Fels. Niederostr. 8tdbaea. R. am 1. Eibufer, gln. Df. Bez -A. Neustadt an d. Aisch (Stat Nürnberg- Würzburg) Im Bauender, zerst] 8t«büig. B., gln. Stat. (Graz- Brück », Steier- mark. SttcfcMnstehi = Stixenstein. StiUülngen = Hohenlupfen. Stuer« R. einer Wasserbg. bei gln. Df. ö SMt. Flau. Mecklenbg. Till. 1 S. 154, »44. 571. | : hi« jetzt v. Flotow.] Piper, Die Bgr. St. 1887. HttrTte. Gr. R., gln. Df. am Schynpass unw. •l»-r Solisbrücke. Graubünden. [Gln. Adel.] Htafeaberg (Stuffenbg.). Umfängl. R. mit Kingw Allen auf h. Berge über Stat. Baunach iltimherg-Maroldweisach). [Bis 1248 Hzg. v. Meran. dann Bamberg. 1552 v. Markgr. Albrecht z*r*t ] Bavaria IV 1, 4<>8; Stumpf, Bayern 809. Stab». Einf. R, gln Stat. (Marienbg.- Mari#»nwerder\ Westpreussen. Zw. 2 Seen. Viel- r< k Ringm., spitzb. Thorbau, viel eck. Krkth.. ThriU Feldsteinbau. HtambeiY* R bei Fl. Weitz unw. Graz. Steiermark. SUurxtorf. R. ' • St v. Sielenharh unw. Stat Aichach (Augsburg - Ingolstadt1. [1661 zum Bau der Wallfahrtskirche Mariahirnhaum .u*irehr ) SirgeMUla. R. bei Heimeukireh ern 1032. 81ft* R. I>ei gln. Ort rntereiigadin. Grau- 1» nileii Wohnth angehl nun. rr-prung*». Bill« Cnhed. R. o. I»ei Kirch lierg an d. J«*tf*U 1 II sw. Stat Roth iGraiMieim-Mergent- heim). [Im Bauern kr. zerst, v. Hornherg; Ge- meindebes.J Denkm d. Altths. in Wtbg. Salsberg. (Sigmundsruhe, Neusulzberg.) R., gln. Df bei Kempten. [Im 12. u. 13 Jhdt. Stift Kempten.) Ans. der erh Bg. /Ringm. m. r. Then, 4eck. Bchft.) Baumann, Allgau I 553; Stumpf. Bayern 986 Salzburg (Ober-S). R. bei gln. Fl. unw. Stat. Neumarkt (Nürnberg-Regensbg.) Mit Then. u. Graben befestigt. [12i2 gen., seit 15. Jhdt. die 1740 ausgest. Grafen Wolfstein, dann Staats- eigen th.] Stumpf. Bayern 490 Smlzbmrg* Tnbed. R. bei Tnterlenningen. s. Stat. Kirchheim . Nur e. Mrest. [hu 16. Jhdt. ausgest. eigner Adel.] Sapenax = Flue. I T&gerfelden. Ger. H. zw. dem gln. Df. u. Dettingen im Aargau. Hälfte eines ieck. Thurnis auf steilem Felsen. |850 eigner Adel, 1309 zerst j Schwab, Schweiz. Ritterbg. I. Taeheasteln. R. über Riedenburg, durch e. Seitenth. der Altiuflhl v R. Rattenstcin 1 ■ *. das.» getrennt. Tbl. I S. 338. Interessante Anlage. [Kam 1185 an die Herzoge v. Bayern, dann mehrf. Benitzwech^el Seit 1681 Frh. v. Bassus.] TlaBcaberir. Fl. 2 M. o. Stat. Wernberg iliegenshg.- Weiden«. Auf d. h. Schlossberge R. I Tafrgeabraau. Wohlerh K 1 St o. Stat. Sei. Veit n. Klagenfurt • Kärnten» auf 1k» w. Berge. > Gr. Palas, h Ringm. m. halbr. Then., ohne Vorbg. Till. 1 S 169 Ann». I, 313, 361. 376. 3*1, 594 iBi^th. Salzburg. 1293 zehnmonall. Gefangn. Hzg Ludwigs v. Tirol Nach Zerst. 1 179 whgest , 18. Jhdt. zert.j Taaa. A. S-hl 3 km sw. Gro^lobming • 1 St. Steier- mark. Renale. 1556 m. alteren Rekten Au>sen* werke 17. Jhdt«». m. älteren r. Then. Mitth. d. Ontralmmm. 1*5*; Mitth. d. hM Vereins I. Shierm. |N59. 796 Tanne**» R-, gln. Df- 1 M s. Stat. Esch- likon ( Winterthur-Sct. GaUen). 60' h. Bchft. [1244 erb., 13. Jhdt. Minnesänger Heinr. v. Rugge, 1460 zerst.] Schwab, Schweiz. Burgen Bd. IL 2. Spärl. R. unw. Bad Boll hoch auf r. Wutachufer. [Eig- ner Adel 1092 gen. Nach mehrf. Besitzwechsel seit 1624 Set. Blasien.] Ghzth, Baden S. 789; Kunstd. d. Ghzth. Baden III 24. Tannenberg. Halbr. bei gln. Domäne bei Nentershausen, s. Stat. Sontra (Bebra-Göttingen). Tiefer Halsgr. u. um e. schmalen Hof 2 Reihen v. Geb., theils 16. u. 17. Jhdts., 5- u. 7stöckig, theils verf.. Die nahe Kap. v. 1539 verf. Thl. 1 S. 220. [Seit 1348 v. Baumbach.] Landau, Hess. Bgen. III m. Ans.; Baudenkm. im Rbz. Gassei. Tannenburg (— berg). Ger. R. bei Jugen- heim w.Stat. Bickenbach, Bergstrasse. Thl. 1 S.425, 427,495. [Ende 12.Jhdtseign.Adel,dannGanerbenbg, 1399 als Raubnest v. Frankfurt u. Gen. zerst., 1849 ausgegr.] Hefner u. Wolf, Die Burg Tannenburg 1850 m. Ans. u. Grdr. 2. R. bei Bühlerthann, 2 M. so. Stat. Schwab. Hall (Stuttgart-Crailsheim). Ringm. u. Bchft. wohlerh. [Privatbes.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. 3. = Neuems. Tannhansen. R. am bew. Weizberge '/• St. v. Stat. Weiz (Gleisdorf-W.), Steiermark. Tannroda. A. Schi., gln. Df. Berka-Kranich- feld. Thüringen. R. a. Bchft. [Eigner, 1433 ausgest. Adel; Frh. v. Gleichen-Russwurm.] Tarantsbnrg = Dornsberg. Tarasp. Grossart. Halbr. auf jähem Felsen über gln. Df., Engadin. Graubünden. Thl. 1 S. 7 Aus den verschiedensten Zeiten. [1625 theils verbr. Bis 1815 österreichisch, dann von bäuer- lichen Besitzern devastirt; v. Planta.] Anz. d. Germ an. Museums 1861 Tattenbaeh — Gonobitz. Tauensteln (Dauchstein). R. bei Neckar- bin au, Stat. (Heidelberg-Osterburken) auf nied- rigem Vorsprung im Neckarthal. Aus Kalktuff erbaut. [Wohl Raubbg. der Rüdt v. Bödigheim.] Ghzth. Baden 786. Täufers. Grossart. Halbr. bei gln. Df. im Tauferer Thal 15 km v. Stat. Bruneck (Franzens- feste-Lienz). Thl. 1 S. 111, 171 Anm. 4, 228, 266, 319, 338, 364 Anm. 1, 366, 370, 378, 387, 390, 392, 452 Anm.. [1130 eigner Adel, 1481 umgeb. , seit 1685 als Bes. der Grafen v. Ferraris verf.; A. Schenk-Wien.] Staffier, Tirol II 24«. Tanr. Umfängl. R. bei gln. Df. 1 St. nw. Stat. Hall (Innsbruck-Kufstein) auf e. Felsvorspr. des Zunderberges. [9. Jhdt. gen., gln. Grafen, dann landesfürstl , nach Brand 1538 whgest., 16. Jhdt, verf,] Staffier, Tirol l 583. Tautenburg. R.( gln. Df. 1 1 km nö. Jena. In umfangl., niedr. Trümmern d. 4 eck. wohlerh Bchft. m. 2 Eingängen u. Zinnen. [Vor ISA) be- lagert, 1332 v. d. Schenken v. T. neu geb., 7 ausgest. gln. Grafen später Bentheim-T., erb.; Staatseigenth.] Maler, u. romant Westfalen 1872 156 f. Teisbaeh. R., gln. Ort auf e. Berge an d. Isar w. Stat. Dingolfing (Landshut-Plattling), [Gln. Grafen, seit 1226 Regensburg, seit 1326 herzogt, bayerisch. Stumpf, Bayern 240. Tellenburg. R. bei Frutigen am Ausgan? des Kanderthals s. des Thuner See. Schweiz 4eck. Bchft. u. Aussenm. eines späteren Wohn- geb. [v. Frutigen, 1400 Bernischer Amtssitz, dann Gef. u. Armenhaus, 1885 verbr.] Tenneberg. A. Schi. (, Kemenate'), Stat bei Waltershausen (Fröttstedt-Friedrichsroda ) am Fusse des Burgberges. [Wohl gegen 1400 erbauter Burgmannensitz, jetzt Fabrik.] Gottschalk« Bgen. II; Ztschr. d. Vereins f. Thüring. Gesch. 1871» S. 147 ff. Teufelsplan = Löweneck. Alt-Tenfenbaeh. R. bei gln. Df. unw. Stat. Scheifling (Bruck-Villach). Nicht umfangl., zieml erhalten. Fensterbänke. Tbl. 1 S. 365, 366. [BL- 1677 gln. Frhrn. ; Fürst Schwarzenberg.] Top Lex. v. Steiermark; Mitth. d. Gentralcomm. 1S5& Thal. R., gln. Df. 8 km w. Graz (Steierm. Th. u. Theile des Hochschlosses. [Eigner Adel. Mitth. d. bist. V. f. Steiermark 1858-60. Thalberg (-bürg). A. gr. Schi, bei Dechanb» kirchen 1 M. sw. Friedberg, Steierm. unw. der ungar. Grenze. H. 4eck. Bchft. u. a. Thorhaus. Ringm. m. r. Then.. Die Wohngeb. meist 15. u 16. Jhdts. m. zierl. Fenstern. Goth. Kap. [Alter Bes. d. v. Thal, dann Windischgratz, seit 1621 Frh. v. Ekenberg, bis 1848 bew. 1871 als Stein- bruch zerst.] Hormayr, Bgvestep II; Vischers 797 Topographie, 1680 m. Ans. ; Mitth. d. Centralcomm. 1*72 XCI m. Ans. Taalbelm. Ort m. Besten zweier Bgen. .in (1. Schotzarh. Ztschr. f. Wtbg. Franken VII in. Ans. v. 1575. Taaaa. St. sü. Gaisa, Sachsen-Weimar, mit .drei Schlössern*. 2. s. Engelburg. Taaaaegff = Tannegg. Taaaaeabarg* Wohlerh. Bg. hei Bühler- thann im Bühlerthal s. Stat Gr.- Altdorf (Crails- heim-Backnang). Kap. um 1649 erneuert [1223 eigner Adel, dann Kloster Ellwangen, seit 1793 Gleich] Kgr. Wtbg. III 5 S. 472. Taaaaateia. It unw.SUt Neunburg vor'mW. Hodetiwühr-N), Oberpfalz. Gut erh. Bchft. [Sitz ■ler Zenger.] Tbaraadt. B., gln. Stat. (Dresden-Freiberg). Vorm. Markgrfl. Heissensches Jagdschi. , 1510 M-hon verf.] Theagea-fflaterbarg. B. bei Thengenstadt «Amt Engen, Hegau). Nur noch d. 4eck. Bchft. v. ca. 7 m Seiten!, u. 32 m Hohe, Eckbuckelqu. u. Sockel. Th). I S. 78. [11. Jhdt bis 1522 gln. 1 nnasten.] Kunstdenkm. im Ghzth. Baden I 49. Taeraberg. Fl. ö. Stat. Scheiblingkirchen ' Wien- Aspang). Ueber einem 1574 erb. kaiserl., .»•tzt flürstl. Liechtensteinschen Schi. B. der im 12. Jhdt erb. Bg. [Vorm. Thonrade.] Hör- tuayr, Bgvesten I ; Babl, Fahrer durch Nieder- er. 103. Thierberg. Bg. bei Steinkirchen, O.A. KrinzeUau (Stat. Waldenburg-K.). Hinter starkem Mantel d. 4eck BehA. m. 2 Eingängen. Die Wohn- j»b. bewohnbar hergestellt. Thl. 1 S. 228. 1226 gen., nach 1500 whgest, jetzt, wie zumeist fr 1 her Hohenlohe.j Zeitschr. f. Wtbg. Franken VU1 102. 2. B. auf dem Distelberg unw. Ober- Kriek. C«ant Aargau. [Gln., 16. Jhdt. ausgest. (trafen.] Gem. d. Schweiz XVI 2, 303. S. B. uif der Hohe (723 m) 1 St. nw. Kufstein, Inn- thal. Besteigbarer, restaur. Bclift. u. noch be- nutzte Kap. (Kam im 14. Jhdt v. den Freunds- t-Tg an die bayer. Herzoge, 1507 an Hahshurg; 11 Meyr.] Staffier, Tirol I K36. Talerbarg. A. Schi. über Stat Fritzens - KuNtein -Innsbruck). [15. Jhdt gen.. 1H47 Frh. v Sterabach.| Staffier, Tirol I 598. Talerbtela. A. Schi., gln. Df. 10 km w. xUt. t «a. Stat Laufen (Basel-Biel). Till. 1 S. 50, 264, 482. [ ; Dr. Bischof.] 2. B., gln, Fl. 1 M. s. Selb, Fichtelgeb., auf steilem Basaltfels. [1343 Nothaft zum Wildenstein. Nach Zerst. v. 1553 whgest., 1725 verbr.] Bavarialll 1, 521; Stumpf, Bayern 634. Thomasberg. B. 4 km s. Stat Edlitz( Wiener- Neustadt- Aspang), Niederostr. 3 stockig m, r. Eckthen., vielen kl. F. u. gew. Gemächern. Stattl. gew. Kap.. Die Hochbg. am meisten zerst. [Erste Hälfte 16. Jhdts. erb.] Lotz, Kunsttop. II. Thora. Festg. an d. Weichsel. Von d. Deutschordensbg. 13. Jhdts. ausser niedrigen Besten d. Haupthauses hauptsächl. d. Danzker erh.. Thl. I S. 510. [1460 zerst.] Bau- u. Kunstd. Westpreussens 220 m. Grdr. u. Ans. Tbaisbraaa. Unbed. B., gln. Df. zw. Grafen - berg u. Ebermannstadt , sw. Frank. Schweiz. [1553 (?) zerst] Tkua. Stat. (Bern-T.) am Thuner See. Bg. das. Thl. 1 S. 265, 492. Thnndorf. B. 2'/, St so. Stat Münnerstadt (Ebenhausen-Bitschenhausen), Nordbayern. [1525 zerst] Tharaat. Stattl. B. über Alken, ggüb. den Statt. Lehmen u. Hatzenport (Moselbahn). 2 r. Bchfte., dazwischen isol. Palas 16. Jhdts., ausser- dem Thorbau u. andere Geb., auch neues Wohn- haus. Einf. Bauwesen. M. m. r. Th. zur St hinunter. [Pfalzgräfl., 1202 u. 1248 v. Erzb. v. Köln erob., 1542 baufällig, 1616 theils abgebr.; Fr. Braun.] Bau- u. Kunstd. d. Bbz. Goblenz 614); Stolberg, Mscrpt Tharaiberg = Deuerburg. Taanaaof s. Steckborn. Tbara. B. nahe bei Welsberg (s. das.). Thl. 1 S. 7. [v. Füllein, seit 1359 v. Welsl>erg. 1765 verbr.) Staffier, Tirol II, 322 f. Tharaaa. A. Schi. 2'* M. nw. Stat Bay- reuth. Mit Gräben, Bingm. u. Then. [Um 1200 u. später.] Lotz, Kunsttop. II. Tharnberg. Mächtige, einf. B. bei Altpol la im Kampthal, 25 km nw. Krems an d. Donau. [1440 zerst ] Ber. des Altthvs. zu Wien 1861. Tharaeck. A. Schi., r. Innufer, 3 km sfl. Stat. Jenbach (Kufstein- Innsbruck). Bchft. in. späterem Wohngeb., jetzt Ackerhauschule. Staff- ier, Tirol I 662. Taarabof. B. bei Hermayor. Ein Gebäude- flügel u. starker Bchft erhalten. Kunsttop. Kärn- tens 338. Tharastoia — Dürrenstein. Tlefenstela. Spart B. über gln. Dorf, Alb- thal, Schwarzwald. -Eigner im 14. Jhdt ausgebt Adel. 1272 zerst ] Kun-td d. Ghzth. Baden III 156. liersberg« Tlenbarg s. Diershurg. 798 Tirol. Halbr., gln. Df. bei Meran. Stumpf d. 4eck. Bchfts. (angebl. römisch). Auf d. Thal- seite d. einf., innen modernisirte Palas, in wel- chem Kap., deren 2 Portale m. symbolischen Re- liefs 12. Jhdts. [1140 gln. Grafen, seit 1363 Sitz der Landeshauptleute, 1808 verk.; seit 1816 oesterr. Kaiser.] Mitth. d. Centralcomm. 1857; (Heroen, Tyroler Bgen. 1894 44; Staffier II 679. Tisehneek == 'Berneck 2. Tissene. A. Kaiserbg., 822 dem Bischöfe geschenkt, 1236 zerst. Noch ger. Trümmer bei d. Fl. Dissen (Amt Iberg). Sonne, Kgr. Han- nover 148. Total. A. Whg., gln. Df unw. Berg, O.-A. Ravensburg. [13. Jhdt eigner Adel. J Kgr. Wtbg. III 5 S. 758. Töging. R., gln. Df. am Ludwigskanal bei Stat. Beilngries ( Neumark t-B.), Mittelfranken, [v. Eichelberg, seit 1488 Schenk v. T., seit 1594Bisth. Eichstädt.] Stumpf, Bayern 693. Alt-Togsrenburg. R. auf bew. Fels 1 M. s. Fischingen (2M. w. Stat. Batzenheid, Wyl-Buchs), Set. Gallen. [Gln. Grafen.] Sage v. Heinr. v. T. Vgl. Neu-T. Tollenstein (Dollnstein). Gr. R. bei Stat. Georgenthal (Tetschen-Zittau), Nordböhmen, auf steilem Phonolitkegel. Spbog., einst thurmförmiges Thorgeb. m. guter Seitenvertheidigg., Ringm. m. r. u. eckigen Bastionen. Jetzt ohne Palas u. Bchft., leere Felsspitze, [v. Wartenberg, 1377 zerst , vielf. Besitzwechsel, 30j. Kr. zerst. ; Fürst Liechtenstein.] Moschkau, Der T., 1882, m. Grdr. u. Anss.; Heber, Bgen. I desgl. Tomberg. R. auf gln. Berge 3 km so. Stat. Rheinbach (Enskirchen-Bonn). Starker r. Bchft.. Thl. 1 S. 78. [950-1156 Pfalzgrafen, dann gln. Grafen, Frh. v. Dalwigk u. Frh. v. Vincke.] Tonbrnek. Ger. R. unw. Höchenschwand (Set. Blasien, Schwarzwald). [12.— 14. Jhdt. eig- ner Adel] Ghzth. Baden S. 852. Tonndorf. A. Schi., gln. Df. unw. Berka an d. Um. R. Bchft. unten m. Buckelqu., die e. Hof umsc.hliessenden einf. Geb. halb R., Gr. u. Ringm. m. Scharten. [Bis 1590 Lehen desBisth. Mainz, jetzt Weimarsche Försterei.] Bau- u. Kunstd. Thüringens 17, 177 m. Grdr. u. Ans. Tosten, Tostersberg. Umfangl. R. nw. Tosters auf dem Höhenrücken Schellenberg im Rheinthal w. Feldkirch. Thor bau u. 4eck Bchft.. Thl. 1 S. 213 Anm 1, 254 Anm. 1, 519. [Vom gln. Geschl. früh an die Montfort gekommen, 1406 v. d. Appenzellem zerst ; Privatbes] Staff- ier, Tirol I 100. Traehselwald. A. Schi, über gln. Df. 10 km so. Stat. Burgdorf, Gant. Bern. Starker Th. [Amtssitz]. Tralnmalsel. iTrainmeuscl , Drain maisei.) Ger. R., gln. Df. bei Muggendorf, Frank. Schwell Nur e. Mstück. [ Angebl. Raubbg. Eppeün v. Ai- lingens.] Tratxberg. A., gr. Schi. */« St. v. Sut Jenbach (Kufstein-Innsbruck) auf massig bös» Vorsprung d. 1 lnnufers. Vielfenstriges spätre Schlossgeb. m. schönen Räumen. Ringm. m ti Eckthen. [12. Jhdt gen. 1498 v. d. Tänze! fc» neugeb. ; Grat Engenberg.] Staffier, Tirol l 607 f Mitth d Centralcomm. 1887, 230. (Alt-)Tranehbnrg. R. bei Wengen am Ar?« (Allgäu) Noch viel rohes Mwerk. (1258 ? «1k reichen gln. Farn, an die Grafen v. Verin^ef verk.] Anss. bei Baumann, Allgäu I S. *Ä a, 501, II 118. Trausnltz. A. Schi, über Landshut (Mfuu-jft- Regensbg.). Spätgoth. u. Renaiss. (1561 u. (tat Waidbruck. Noch Fallgitter. Bchfl. oben in |ft*vhlo*senen Scharteiifenstern. Tbl. 1 S. 318. Nil 13. Jhdt. Graf Wolkeiistein ] Schmidt u. Meurer Bgen u. Schi in Oe>tcrr. 1891 I ni Ans.; N.,fflert Tirol II 10U3 Trattham (Dro<*tliurm . R. in Mals, VuiM'hgau. Re**t e 4eck Bchft*«. m. Buekelqu an d Krken. |13. Jhdt \n*n., spater v. Vcrdro** ; l'nv.Hbc*. in Mals.) Staffier, Tirol l, 163. Transtatft. R. 2 M. w. Bamberg- M. m. 4 Then. [1525 zerst. j Troppaeh. Unbed. R. bei Hollfeld, n. Fränk. Schweiz. [1523 v. schwäb. Bund zerst.] Trntzblagen. (ier. R an d. Nabe zw. Binger- brflck u. Münster. Nur r. Th. [1494 erb., 1502 zerst.; Jacobs in Waldalgesheim.] Bau- u. Kunst- denkm. d. Rbz (loblenz. Trutze). Ger. R. bei Wierschem (unw. Mflnsermaifeld), Eifel. Tratielti (Baldeneltz). Kl. R. an e. Ab- hange gegenüber Schi. Eltz (s. das.). Mauer- viereck m. Rundth.. Thl. 1 S. 169. [Von Bai- duin v. Trier bei Belagerg. v. Eltz erb., 1336 den Grafen v. E. übergeben.] Itohaalff. R. bei Remüs, l'nterengadin (Graubünden). Ttehenglsbiirg. Modernis. a. Schi. I>ei Tschengls im Vintschgau, so. Glurns Darüber d. . Hinterburg* , e. Wartth. m. Bauernhaus. [12. Jhdt. v. Scenglis, 1451-1814 Graf Fuchs, jetzt e. Bauer.] Staffier, Tirol II 581. Tsekepperleln. Unbed. R. ggüb. R. ob Klus, 1 M. w. Stat. Aesch (Basel- Biel). Einf. niedrige Mreste. Ifecfcoeh*. A. Schi, über d. Queiss bei Marklissa, 10 km s. Stat. Lauban (Hirschberg- Görlitz). Tnregelm. Bau m. Vorbg., Zw. u. Rundthurm SchAne Sgraftttomalerei. [Haupt- sachlich um 1500, 1793 Brand; v. Uechtritz-Stein- kirch.] Kunstdenkm. Schlesiens III 630. Tvdobnrg. („JudenstAdtle*.) R. 6 km no. Aach (o. Stat. Engen) im Hegau. Am Krebsbach im Walde. Stumpf d. 4eck. Bchfts., Vorbg., Kalksteinbruchwerk. [Angebl. röm. Ursprungs, v. Honstet teil 1135 ausgest., jetzt Walker in Stockach.] Kunst- u. Alterthd. in Baden 1 36. Tflehenfeld. 2 geringe Ruinen auf u. zw. Felssaulen hei gln. Df. , Fränkische Schweiz. [1269 gen., vom Bisth. Bamberg an Ministerialen verliehen.) Stumpf. Bayern 625; Oesterreicher, Die 2 Bgen. T. 1820. Tttachtthi (Tuschn). R., gln. Df. 2 St. sw. Stat Kronach i Lichtenfels - Frobstzella), Nord- bayern. Tvlblag. Ger. R., gln. Df. sw. bei Konig- stetten (1 M. Ö. Tulln an d. Donau), Nieder- Österreich. Tvigenbnrg. R. ' , M. n. Schi. Kreuz- berg . an dem dort mündenden Fi«chel- bach. Turnst = Ttiurant. Tntenstel» = Dautenstein. Twist berg. R. in Kärnten zw Sit. Ijponhard u. WolNberg. TyrnstelB = Dunklem. 800 Uelmen« Maler. R. bei gln. Df. auf dem Rande des Uelmer Maars, 2 M. nw. Stat. Cochem (Moselbahn), Eifel. Ringm. u. nachmittelalt. Wohngeb. [Eigner, im 15. Jhdt. ausgest. Adel, dann Bisth. Trier.] Bau- u. Kunstd d. Rbz. Cob- lenz 274. Uffenhaasen. R. bei Aufhausen, Jaxtkr., Wtbg. Ulenburg. Bg. nw. unw. Stat. Oeynhausen (Köln-Minden). [1469 gen.) Preuss, Die ü. 1861, Ullenburg od. Ulmbarg. Ger. R. auf e. Hügel bei Thiergarten, Renchthal, Schwarzw. Thl. 1 S. 20 Anm. 2. [1070 gen., 1785 abge- brochen.] Gzth. Baden 966. 8ct. Ulrich. Schöne R. bei Stat. Rappolts- weiler am Ostrand des Wasgau Thl 1 S. 250, 481, 487, 496, 557, 603, 653. Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II m. Grdr. u. Ans. ; Näher, Bgen. in Elsasslothr. desgl. Ulrichstein. Ger. R., gln. St. 15 km sw. Stat. Lauterbach (Fulda - Alsfeld). [1279 gen., nach Zerst. 1340 whgest., noch 19. Jhdt. Amts- sitz, dann abgebr.] Ans. in Merian, Hessen. Ulsenbach. R., gln. Df. bei Stat. Uffenheim (Ansbach- Wü rzburg) . Gross-Umstadt. Stat. (Hanau-Wiebelsbach), Wbg. A. Bghaus m. Rbfries, Rondelen 16. Jhdts. u. Wgr. Stolberg, Mscrpt. ; Windhaus, Oden- walds 100 Uospnnnen. Kl. R. bei Interlaken auf niedr. isol. Felsen. [Eigner Adel 14. Jhdt. aus- gest.] Unterbrennberg s. Brennberg Unterhaus. Sehr verf. R. bei Spitz an d. Donau (Dampferstat. Wien-Melk). Unterheimbach. Df. im Ober-A. Weinsberg. „Hohes Haus*, wahrscheinl. a. Wbg. Kgr. Wtbg. III 253. Untermassfeld. Wbg., gln. Df. bei Meiningen m. niedr. starken Eckthen. [Graf Henneberg, 30j. Kr. mehrf. erob., jetzt Zuchthaus.] Untermontani. R. bei Obermontani (s. das.) Starker 4eck. Bchft., unbed. Palas u. Thor m. Zugbr. Gleiche Gesch. u. Litt, wie Ober-M. Unternesselbach. R. unw. Stat. Neustadt an d. Aisch (Nürnberg- Würzburg). Unterriexlngen s. Riexingen. Unterschlipf. Bew. Wbg. m. Then., gln. Stat. (Osterburken-Würzburg). [Um 1550.] Gott- schalk, Bgen. V. Unterschwaningen. 2 a. Schi., gln. Stat. i Nördlingen-Gunzenhausen ). Unter-Thuru. R. bei gln. Df., Stat. Neuleng- bach ^Wien-Set. Polten), Niederöstr. Unter- Windeck. R. am bew. Abhänge zw. Stat. Schanis u. Ziegelbrücke (Sargans- Zürich). Einf. u. verwachsen. Urach (Alt-U.j. R. nw. bei Lenzkirch 1 M. s. Stat. Neustadt (Höllen thalbahn), Schwarzw. Urgiz. R. u. Bauernhof bei Dänschhum. 2 St. v. Aarau, Gant. Aargau. [Lehen des Bfe- thums Strassburg, 1502 an Bern gekommen. Gem. d. Schweiz XVI 2, 402. Ursllngen. R. bei Irslingen, ö. Stat. Epfea dorf (Rottweil -Nagold) am 1. Ufer der Schlichen. M. u. Gr. [Eigner Adel.] Denkm. d Altth*. in Wtbg. Set. Ursltz. R. auf e. Felsen, gln. Df. tf. Stat. Pruntrut (Delsberg-P.)t Kant. Bern. Urstetn. R. bei Burg an d. Urnäsch, A. Herisau. Appenzell. [Gln. Adel.] Uster. Bg., gln. Stat. (Wallisellen-Rapper*- wyl), n. Züricher See. Wohnth., nach Brand 1529 whgest., jetzt Gefängn , 1752 v. einem Wohn- bau, jetzt Wirthsch., umgeben. [1044 gln. Adel. 1320-1524 v. Bonstetten, 1560—1639 die letzten Frhrn. v. Hohensax.] Mitth. d. antiqu. Ge«. 1895, 374. Uttendorf. R., gln. Df. bei Stat Mauer- kirchen (Salzburg-Braunau). 2. R., gln. Df. ö. hei Mittersill, Oberpinzgau, Salzburg. Uttenhelm. R. an steilem Felsen über gln. Df. an der Strasse v. Bruneck nach Taufers -*. das.). fl Nachtr . * zu S. 308. [993 gen. , gln . Lehenlente der v. Taufers; Privatbes.] Staffier, Tirol II 255. Uttlngen. Umföngl. R., gln. Stat. iBera- Thun). Niedrige Reste. [Vielf. Besitzwechsel, seit lange Steinbruch.] Schwab , Schweiz Bgen. II. V. s. auch unter F. Tacha. A. Schi., gln. Stat (Salzungen. -Vi w. Thüringen. R. Bchft. m. spbog. Eingang u. 3 gew. Geschossen. Jetzt Fabrik. Vaihingen. A. Schi., gln. Stat. (Stuttgart- Eutingen). Grösstenth. Neubau v. Anf. 18. Jhdts [Staatseigenth.] Talcndan od. Valendas. R., gln. Df. an der rechtsufrigen Strasse Ilanz-Reichenau, Graubünden [Noch im 16. Jhdt. bew.] Taler. R. m. 8eck. Bchft unw. R. Ges. Talcrla. Halbr. auf e. Felsen bei Stat Sitten (Martigny-Brieg), Rhonethal, Cant. Wallis Bischofsbg. m. d. im 9. Jhdt. begr. Katharinen- kirche. Angebl. auf röm. Grundlage. Yallangln in der Gorge de Segon hei Neu- chätel, romant. belegen. [1155 v. Berthold (iraf v. Neuenburg erbaut. Jetzt ein einfaches Geb. a. d. 18. Jhdt., v. h. altertümlichen Mauern um- geben. Amtssitz u. GeßLngn.] 801 Yaloeteeh. Unbed. R. auf e. Hügel ggflb. dem Schlossberge bei Kastelruth (2'/' St. so. Stat. Waidbruck, Brennerb.)- Geschichte unbek. Yaaeel. Unbed. R. am Sanetschpass (Grenze zw. Gant Bern u. Waadt) von Saanen nach Stat. Sitten der Rhonethalbahn. Yavtetorg = Rheinstein. Ober-Yaz. Bed. R- auf n. Albulaufer, gln. Df. [Gin. Frhrn.] Ydtetarg* Bgrest über Stat. Ravensburg illm-Friedrichshafen). Nur noch e. festes Thor neben späteren Geb. Thl. 1 S. 545 Anm. 4, [11. Jhdt. Stammbg. der Weifen, von der 1833 abgebr. ,Veftskap.* gen., 1541 an Oesterr, 1047 zerst, seit 1875 Ravensburg] Kgr. Wtbg. III 5, 754; Gutermann, die a. Rauenspurc. 1856. Yelbeaterff* Halbr. bei Rettenbarh 4 krn w. Stat Set Johann in Tirol GLselabahn). [Ritter v. Velinen.' Staffier, Tirol I 880. Ydtarg. R- aQf steilem Kegel bei gln. 3t., 10 km dw. Stat Par«berg {Rejreö*bg.-.\'irT)rier;r Hohe* Ringmaoerwerk. [1117 ei/n*r AM. •*••' 1">74 Unde>iur>ii „ 1644 vom dornen Y?+?*x znr R f*n±A.:h\. St^nipf. Bayern UA m. Ar..*.; Brenner. Besrtreir^ . i>h-^it 1*1*. TdioMlciB. rsiTtr./i R. t*i ^^ **n hais Rüre*^ii->^i>iTr . V ererAi. in.ii/ «7. irr <*nr IVS 4 nr. r*»* rnfi.:tfl. *.-. ^n •*r*f«Ä. SA Ifr44 cim rv-*!t^nm.t4 i.wv**'^n >.v K-jwitui ♦ u;h f. r*c r.n_ ätotefr* im #-*Mi»-.»"r *»»* *».«* *^**- >»• -t.- -*n- jin>n n< *i *»— i. •.». »-.- . *• Tefttenbof, Jfew, IL, t'nt W Wwlil, RMm ftotr. Vetxtorff, M, '* Mf nw \mtv hu t\*t Vt*ti** lh*ut* HUftl. H'ile, |^/,k. f(,»f/, •|#'rfAf« iUU.'UM \h\ I H, 3^1, 'Kifrn^f Ad'l, /l^nfi lirit*u t ^v.,»( 182^1 gr/>tAT»0» m* '»'»At, /|.f/f^ v K^/r»»/ y M/il Ur»d znrfitkick , l.*\+t U*t**\ n M*' t h*'*l w Am VUltkU.mUi*. A *< r.l tftt 1rf . ttt, « t fUrr*4*M* H. t+y /U, <* % *ff, tf »•■ »f «^r. w*-/J? fAt.'/+*r:> ',:<> * ) Yt'rr l>*r,*>* */ t't * * *\»Ai\t4l fa *+* ff* *'*-. *f,\t*rt* V tm ut r\f *.'*•€, •:••/> '/-»vr wir T". ^*'^n i^M, r »»• * i f ^ V/. fr''/'*T* \\*f* *iflf, *»*» 4.'<«1 Am/I, A"« IVA »• »/.*jt ^r^'/n- » Jr i i'»»^/ !,♦*•. • 1 r ' r.r, ?>: .^ gf*-V-'i. ' f. *.*».»• // ' ^ |(.»*'. ,'.»7» C'lti-i ii li l '•/ • • *,4, •■ *••* "' • '• ." - • : •> % z z ^. * " • /• f "*' 1l#»* * ♦ /«»" !«•" ^ II /. ' ..)»/•!» * V '* •• ■ ^»l# J.''f I * »- ".' /. /. *"1 t « # ''* 1 * • * t « 'i* '.V % r / *■ 1 . *« * /!/•.. < • V.m^Mf»/. ■< ■■■' - ' ■ • ' •• / •. • (.,,/...., .1 . . » f ». » ., .. f, I / . *. ... . »0- • ' ' '. ♦i » * ■! ^ . ■'• I . I .. t .' . t ^ < f ' M - » -1 i » ^ ' ■ • '♦ • » » • . « 802 Vogelgesang. Unbed. R. 7 km s. Stat Witt- gendorf (Sorgau-Hirschberg) in e. Thale. Kunst- denkm Schlesiens III 396. Vogelsburg. A. Schi, bei Escherndorf am Main. 1 St. ö. Stat. Seligenstadt (Würzbg.-Bam- berg). Einfache h. Geb. [879 Fugalespurc, 1 194 Volburc, 1282 in e. Kloster verwandelt. 1525 zerst.; Frau Blendel.] Stumpf, Bayern 905. Vohburg. Weitläuf. R., gln. Stat. «Ingol- stadt-Regensbg.) an d. Donau. Schöner früh- roman. Thorth., r. Bchft. Thl. 1 S. 219. INach Aussterben der Gr. v. Vohburg, Residenz bayr. Herzoge u. mehrfach umgeb.] Grueber, Kaiser- bg. zu Eger, 1864. S. 16. Voigtsberg. R. einer Reichsbg., gln. Ort unw. Stat. Oelsnitz (Plauen-Eger), Sachsen. Volteberg = Obervoitsberg. Yolburg (Vollbg.) Unbed. R. im Steiger- walde zw. R. Zabelstein u. R. Scherenberg Volkmarsen. R., gln. Df. (Warburg-Arolsen), Hessen-Nassau. Yolmarstein. R. auf h. Uferberge der Ruhr '/■ St. v. Stat. Wetter (Herdeke-Dortmund). H. r. Bchft. [1134 eigner Adel, 1287 u. 1324 zerst.] Natorp, Ruhr u. Lenne 1874, 84 ff., Maler, u. romant Westfalen 321 m. Ans. Volmeringen. R. 4 km s. Stat. Bolchen (Saarbrücken-Courcelles), Lothringen. Nur e.Th. Yolpersdorf s. Klingenberg 7. Yorburg. R. auf bewaldetem Vorberge bei Niederurnen sw. Stat. Wesen (Sargans - Zürich). Zwei h. einfache Mauern der Hauptbg. erhalten. [Vorm. v. Säckingen.] 2. Unbed. R. unw. Stat. Dels- berg (Basel-Biel) an d. Birs hochgelegen. Vorderburg s. Landschaden. 2. s. Schlitz. 3. s. Rettenberg. Vorst s. Forst. 2, A. Schi, an der Wupper, Kr. Solingen. R. u. 4 eck. Bchft., Ringm., Wgr., Wohngeb. v. 1832. [1240 gln. Adel, 1646 neu befestigt; Graf Mirbach-Harff.] Kunstd. d. Rhein- pro v. III 2, 124 m. Grdr. Voy. R., gln. Df. 14 km n. Metz. Zieml. bedeut. Reste (Mwerk u. 4 halbe Rundthe). [Anf. 13. Jhdts. eigner Adel, mehrfach zerstört, doch 1523 noch bestehend.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. KI 1027. Waasen. „A. Schi.*, gln. Df., Stat. Mauer- kirchen (Steindorf-Braunau), Innkr. Oesterr. Wachenburg = Wachtenburg. Wachenheim. Bew. Rest einer Wog., gln. Dorf w. Stat. Monsheim (KaisersL- Worms). Reste d. Ringm. u. 4 runder Eckthe.. Wohlerh. mäch- tiger 4 eck. bewohnb. Bchft. m. Balkendecken u. angebautem Trth. Thl. 1 S. 485. [ ; Steg in Frkf. a, M.] Stolberg, Mscrpt. Wachenroth. Fl. an d. reichen Ebrach 10 km n. Stat. Höchstadt (Forchheim-H), Ober- franken, m. Schl.-R. [Eigner Adel, dann mehrf. Besitzwechsel.] Stumpf, Bayern 593. Wachsenberg (Waxenb.). R. im Mühlviertd, Oberösterr. Umfängt m. h. Rundth. Thl. IS. 389 Anm. 3. [1626 zerst.] Hormayr, Bgvesten VI; A. Ans. bei Gori. Bau u. Einrichtg. S. 171, Waehsenburg. Bg. auf breitem tisc4. Kegel bei Stat. Haarhausen (Arnstadt-Erfurt). Die Vor- bg. m. 100 m tiefem Brunnen umschliesst in Gestalt e. weiten Zws. d. Hptbg., Letztere nur ein- fache Geb. um e. kl. Hof. Kein Bchft, Thl. 1 S. 426. [1 120 gen., 14. Jhdt. Grafen Schwarzbarg, 1462 v. Erfurt erob , schon 16. Jhdt baaflllig, seit 1640 Gothaisch, 1710 noch zu schwacher Festg. hergerichtet. Wirtsch.] Bau- u. Kunstd. Thüringens VIII m. Ans. Waehseneek. 2 R. bei Anger 10 km nö. Stat. Weiz (Gleisdorf- W.), Steiermark. Die untere Bg. 13. Jhdt., die obere 17. Jhdt. ? Lotz, Kunst- top. IL Waehtenbnrg (Wachenbg., Geierseck). Hüb- sche R. auf e. Anhöhe bei Stat Wachenheim (Neustadt-Dürkheim). 3 m dicke Schildm. dl dahinter angefügtem 4 eck., 5 stock., halbirtan Bchft. in Buckelqu., spatere Ringm. m. halbr. Theo. u. dopp. Thor. Thl. 1 S. 203. [Reichs- burg, kam 1274 an die Pfalz, 1471 dann 1525, im 30j. Kr. u. 1689 erobert. Bis 1795 Grafen Sickingen; Dr. Bürklin.] Baudenkm. d. Pfalz II m. Grdr. u. Ans.; Näher, Bgen d. Pfalz desgL Wachtendonk. Ger. R. einer Whg., gln. Ort 1 M. so. Stat. Straelen, niederländ. Grenze. Fast nur Stumpf e. Backsteinths. m. Kuppelgew. [1196 gln. Adel, 1605 geschleift.] Kunstd. d. Rheinpr. I 2, 88 m. Ans. Wackerstein. A. Schi, an d. Donau 3 M. v. Ingolstadt 4 eck. Bchft [; Graf Lodron.] Alt-Wädenswyl. Ger. R. auf e. Hügel zw. Stat. W. u. Richterswyl, Südufer d. Züricher Sees. 2 The. u. weite Aussen werke. [11. Jhdt gln. Frhrn., seit 1287 Johanniter, 1557 abgebr. n. jetzt als Steinbruch fast abgetragen.] Schwab, Schweiz. Bgen. I m. Ans.; Mitth. d. antiqu. Ges. 1895, 375 m. Grdr. u. Anss. Wftlsch-Ramschwag. R. auf e. Rebhügel w. Stat Nenzing (Vorarlbergb.). [Gln. Adel Wohl 1406 im Appenzeller Kr. zerst] Staffier, Tirol I 122. Wäscherschloss (1380 Weschenburg), jetzt als Speicher benutzter Rest wohl der alten Bg. Büren m. Steinmetzz. bei Wäschenbearen zw. Loren u. dem Hohenstaufen. Der Name stammt wohl von den Wascher von Bg. Waidenstein, 803 die hier sassen, nachdem Friedr. v. Büren, Herz, v. Schwaben (t 1105) Hohenstaufen geb. od. er- neuert hatte. Thl. 1 S. 174 Anm.. Kgr. Wtbg. 111 5 S. 623. Wagegg. R. bei Haldenwang Stat. Wil- poldsried (Buchloe-Kempten), „in Figur eines T geb., eines d. festesten u. ältesten Schlösser Schwabens". [1370 ausgest. eigner Adel, 1581 Stift Kempten.] Stumpf, Bayern 987. Wagenberg. Ger. R. zw. 2 Tobein bei Ein- brach, Gant. Zürich. [1263 gln. Adel, 1556 durch Brand- zerst.] Mitth. d. antiqu. Ges. 1895, 377. Wagenburg. Ger. R. auf steilem Felsen Ober d. Donau, gegenüber R. Hausen (Baden). Wahlenbnrg s. drei Exen. Waldenbnrg. R. bei Mauten. Kunsttop. Kärntens 399. Waldhofen. ,A. Bg.\ gln. Stat. (Amstetten- KL Reifling) an d. Ybbs, so. Linz, Oesterr. Walsehenfeld. St. an der Wiesent, nö. fränk. Schweiz. Darüber auf e. Felsklotz ger. R. einer 1817 abgebr. Bg. der v. Schlüsselberg im Hofe eines im 17. Jhdt erbauten Schlosses m. Ringm. Daneben r. Bcbft. als Rest einer Bg. der Frhrn v. Eyb. Thl. 1 S. 246, 367. Stumpf. Bayern 596. Waisenberg. Umfängt und wohlerh. R. 2 St. nw. Völkermarkt (Kärnten) auf bew. Hügel. Gr. Rundtb. u. andere Räume m. Gewölben. Gr. Hof m. Gisterne. 1596 (I. am äusseren Thor) wesentl. erneuert. Thl. 1 S. 192 Anm. [v. Waisen 13. Jhdt. ausgest. ; seit um 1700 Graf Gb ristall - wigg. Um 1800 verf.] Hormayr, Bgvesten IV; Kunsttop. Kärntens 399. Walborg = Wallburg. Wald. R., gln. Fl. nw. Stat Kaufbeuren (München -Lindau). [12. Jhdt. eigner Adel, dann v. Riedheim, Fürst Fugger.] Stumpf, Bayern 1028. 1 A. Schi., gln. Df. bei Pyhra (1 M. so. Stat. Set Polten). Unregelm. Bau. Halbr. Bastionen m. Casematten u. Scharten. Ringgr.. Thl. 1 S. 519. [1140 gln., 14. Jhdt. ausgest Adel. Ende 15. Jhdts. erob.] Rabl, Niederöstr. Führer 56. (Wald)asehaeh. A. Schi., gln. Df. unw. Kissingen an d. Saale. Gr., h. Wohngeb. [13. Jhdt Graf Henneberg. Seit 15. Jhdt. mehrfach von Würzburgischen Bischöfen bewohnt Seit 1829 Steingutfabr. v. Sattler.] Stumpf, Bayern 851 m. Ans. Waldaa. Schöne R. auf e. Hügel ll« St. v. Königsfeld, Scbwarzwald. Mächtiger ziemt erh. Bchft aus Buckelquadern, unten 3 m Mdicke u. Absatz 5 m hoch. Sandsteinbau. [Erst 1409 als fürstenbergisches Lehen gen. vor dem 30j. Kr. zerst; seit 1885Staatseigenth.] Kunstdenkm. Badens II, 70 mit Grdr. 2. R. 1 St. nw. Stat Schwab. Gmünd (Stuttgart- Aalen). Denkm. d. Altths. in Wtbg. Waldbarg. A. gr. Schi., gln. Df. 9 km so. Stat Ravensburg (Ulm • Friedrichshafen). Aus verschied. Zeiten. Schöner Saal. Kap. 1575 gen., 4 Treppen h. gelegen. [Stammsitz der gln. Für- sten.] Schönhuth, Wtbg. Bgen. III ; Kgr. Wtbg. III 5, 766; Baumann, Allgäu II 493 m. Ans. Waldeck. „A. Bergschi/, gln. Fln. so. Stat. Kemnath (Bayreuth- Weiden). [Bis 1282 Landgr. v. Leuchtenberg, dann hzl. bayerisch.] Stumpf, Bayern 482. 2. Ger. R. bei Heiligkreuzsteinach 10 km n. Neckarsteinach. Odenwald. [Bis 14. Jhdt. v. Strahlenberg, dann Kurpfalz.] 3. Kl. R. im Sauerthal 1 St. nw. Stat. Lorch (Rüdes- heim-Oberlahnstein) am Rhein. Noch einifre h. Mauern m. Spitzbthür, kl. r. Eckth. u. Brunnen. [1120, zuletzt 1476 gen., Ganerbenbg. der gln. Farn., jetzt Marquis d'Albizzi.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 420. 4. A. Schi, bei gln. Hpt- st d. gln. Fürstenths. Die gewundene Bgstrasse ausgehauen. 3 Tbore, gr. Rundth , Hptgeb. 16 Jhdts., spätere Festgswerke. [1120 gen., bis 17 Jhdt. Resid. d. Grafen W., 1622 zur Festg. ein gerichtet, 1738 als Zuchthaus whgest] Gott schalk, Bgen V; Stolberg, Mscrpt 5. (Hohen W.) Umfängl, R. auf h. bew. Sandsteinfelsen am 1. Nagoldufer. '|i St. v. Stat Teinach (Pforz- heim-Horb). Ringm. m. 2 4 eck. Then., 2Thore, Vorbg. Kein Bcbft Haustein. Thl. 1 S. 542. [1109 eigner, 1553 ausgest Adel, 1284 u. 1310 zerst., 1553 v. Graf v. Hohenburg whgest, v. d. Franz. 1692 zerst; Privatbes.] Koch, Wtbg. Ritterbgen I. 6. R. '/* St. n. Stat Bannstein (Niederbronn-Bitsch), Nordwasgau. Auf dreige- theiltem Sandsteinklotz zw. Teichen. Wohlerh. 4 eck. Buckelqubchft (früher zwei), daneben Gis- terne, 2 ausgeh. Räume, [v. Kirkel 1387 aus- gest, bis 1535 Zweibrücken-Bitsch, 1635 v. d. Franz. zerst] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. Hl 1030. 7. (Neu-W., Kandenburg). K. bei Tegernau im kl. Wiesenthal, nw. Stat Schopf- heim (Basel-Sch.), Schwarzwald. 8. ( Hohen- W.) Unbed. R. hoch am so. Ufer des Schliersee, 1 St s. Stat. Schliersee (München-Schi.). Einf. Ringm. um e. Felskopf. [1270 eigner Adel, 1408 schon R.] Kgr. Bayern III 1854 m. Grdr. u. Ans.; Oberbayer. Archiv 31 S. 102. 9. R. zweier Bgen. bei Derwciler an dem bei Burgen in d. Mosel mündenden Baibach 10 km n. Castellaun, Hunsrück. Die obere nur Reste starker Mauern. Die untere (16. u. 17 Jhdts., nach 18T>0 verwüstet) hat e. Schi. m. 2 Flügeln, Kap t Bchlt u. r. Bas- tionen. [1212 gln. Adel, 1557 bis auf d. (trafen Boos v. W. ausgest Ganerbenbg.; Gem. Dor- weiler.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 678. 10. Unbed. R. sw. unw. R. Landskron 4. 5P 804 Waidenburg. A. Schi., gln. Stat. (Crails- heim- Heilbronn). 4 eck. The. meist v. Buckelqu. („Männleinsth.* u. „Schanzth.*) Festes Vorwerk. Modernis. Schlossgeb. [Anf. 13. Jhdts. gen., 1529 u. im 18. Jhdt. an Stelle der a. Bg. erb , Stammbg. d. Fürsten Hohenlohe.] Kgr. Wtbg. III 5, 600; Schönhuth, Wtbg. Bgen. I. 2. = Wallenburg. 3. Furstl. Schönburgsches Schi., gln. Stat. (Glauchau- Würzen). Alt nur d. 9,4 m starke Unterbau des Bchft. aus Buckelqu. Bau- u. Kunstd. d. Kgr. Sachsen 13,41. 4. (Wallenbg.) Wohlerh. R. bei gln. Steh. 12 km s. Stat. Liestal (Basel-L.). H. Mauern m. 4 eck. Bchft. [Seit 1400 Basel, 1798 v. d. Bauern zerst., jetzt Pulverth.] Abb. bei Wagner, Ansichten. 5. s. Straubenhard. 6. R. *1 St. w. Ilanz, Vorderrheinth., Graubönden. Waidenfels. Ger. R., gln. Df. 3 St. v. Stat. Herborn an d. hess. Grenze. [1334 gen., Hess. Lehen, 16. Jhdt R.] Nass. Annalen 1842. Waidenstein. Theils bew. Reste einer a. 1819 theils abgebrannten Bg. bei Rudersberg, Jagstkreis. [1251— 1354 gln. Adel, schon 1535 baufällig; seit 1792 Gem. Rudersberg.] Kgr. Wtbg. III 5, 622. Walderburg. R. bei Dörrnbach 13 km w. Stat. Bingen. 4 eck., 25 m h. Bchft. [Gesch. im- bek.; Puricelli.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Cob- lenz 341. Waldmannshofen. A. Schi., gln. Df. in der nö. Ecke v. Wtbg. [Nach Zerst. v. 1523, 1544 u. 1660 erneuert; seit 1637 Fürst Hatzfeld.] Kgr. Wtbg. III 5, 573. Waldreichs. Wbg. 1 M. ö. Friedersbach unw. d. Kampflusses. Niederöstr.. Quadrat m. r. Eckthen., guten Theils Renaiss., nur in neuen Zubauten bew. [12. Jhdt. gen.] Waldsberg. Unbed. R. bei Krumbach (1 M. sw. Stat. Messkirch). [13. Jhdt. Herrschaft m. eignem Adel.] Ghzth. Baden 1876. Waldsehloss. R. unw. Leonrodt (s. das.) am Wölmisberg, aufwärts an der Teigitsch. (Namen u. Gesch. unbek.) Waldstein. R. bei Fl. Zell an d. Saale, 1 '/* M. ö. Stat. Münchberg (Bayreuth-Hof), Oberfranken. 2. R. bei Bad Wartenberg, 1 St. s. Stat. Turnau (Pardubitz-Zittau), Böhmen. 3. R. auf dem Gros- sen W. (846 m) im Fichtelgeb. nw. Weissenstadt (1 M. w. Stat. Röslau). Rest eines Geb., einer 15 m h. M. u. zweier The. auf u. zw. steilen Granitfelsen. Tbl. 1 S. 350. [v. Sparneck. Nach Zerstörung 1431 whgest., Anf. 16. Jhdts. als Raub- nest zerst.] v. Hörn, Fichtelgeb. 1882, 27 ff.; Buchner, Bergveste W., 1854. 4. A. Schi. "/« M. nw. Stat. Peggau (Bruck-Graz). Der nw. älteste Thl. m. Th. u. mehreren überall gew. Gebäuden 1540. Das Uebrige 17. Jhdt. Die gegenüber- liegende R. des a. Scbl. 13. Jhdts. m. mächtigem 3 eck. Bchft., angeblich von 1033. Lotz, Kunst- top. II. Waldstrass. Ger. R. nö. unw. Stat. Rott- weil (Horb-Tuttlingen) an der Strasse nach Nen- kirch. Denkm. d. Altths. in Wtbg. Walf. A. Schi., gln. Ort 3 km ö. Stat. Goi- weiler (Molsheim-Schlettstadt). Spätgoth. v. 1552 Schöner Wendeltrth. [de Valva 1097 gen., später v. Andlau. Jetzt v. Bauern bew.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I 593. Wallburg. R. bei Eltmann am 1. Mainufer. Stat. Ebelsbach (Bamberg-Hassfurt). 50' breiter m. Qu. ausgem. Graben u. e. zerst. Wasserleite, von auswärts. Thl. 1 S. 141. [Schon 775 als Wald bürg erwähnt. War immer Würzburgisch. 1525 im Bauernkr. zerst., whgest. u. 1632 v. d. Schweden erobert. 1777 u. 1831 verbr.] Bavaria IV 1 ; Stumpf, Bayern 824 m. alter Ans. Walldürn. A. SchL, gln. Stat. (Seckach-W.) m. 2 Then. [Dynasten v. Düren.] Schriften d. Alterthv. f. Baden 1846, 49. Wallenburg. 1 M. nw. Stat. Schmalkalden, 3 km v. Herges- Vogtei. Thüringen. 30 m h. r. Bchft. m. Kegeldach (1868 whgest.). [1247 erb.] 2. (Waldenbg.) R. '/■ M. ö. Stat. Rietheim (Rott- weil-Tuttlingen). [; Gem. Dürkheim.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. Alt- Wallenstein. FL, gln. Df. 1 M. s. Rems- feld (Homburg- Melsungen) auf e. Berge v. d. Efze u. v. Teichen umgeben. In d. Vorbg. jetit Försterwohng. Gebäudemauern u. Th. m. Wen- deltr. Thl. 1 S. 229. [13. Jhdt. eigner, 1745 ausgest. Adel, dann verf.] Landau, Hess. Bgen. II; Baudenkm. im Rbz. Gassei. Wallenstein. Unbed. R. bei Stronach ö. Stat. Lienz auf n. Drauufer. Nur e. Wand d. Wohngeb. [13. Jhdt eigner Adel.] Staffier, Tirol II 465. Wallerstein. R., gln. Stat. (Nördlingen-Dom- buhl) auf h. isol. Felsen. [Stammbg. d. Grafen v. Oettingen, angebl. röm. Ursprungs.] Bavaria II 2, 1152. Alt- Wallmoden. Ger. R. bei gln. Df., 12 km w. Stat. Ringelheim (Börssum-Kreiensen),Hannover. [11. Jhdt. erb., stets Bes. d. gln. Grafen.] Wallrab s. Schmalkalden. Wallsee = Niederwallsee. Walrabenstein. R., gln. Df. 5 km sw. Stat. Gamberg (Höchst-Limburg). Nur Theil der h. m. Then. besetzten Ringm.. Die Wohngeb. ganz zerst.. Rundbfries [1393 v. Graf v. Nassau-Idstein erb., noch 1549 bew.; Dorfgemeinde.] Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 421. Walsburg. Ger. R. bei Dörflas unw. Greii* M.- u. Gewölbereste u. 4 fache Gräben. [14. u. 15. Jhdt. eigner Adel.] Bau- u. Kunstd. Thürin- gens X 49. 805 Walseheid. Df. 5 km w. Dagsburg (Loth- ringen). Auf dem Leonsberg geringe in den Fels gehauene Reste einer v. den Metzer Bischöfen erb. Bk Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. III 1032. Waltershof. A. Schi., gln. Fl. w. Stat. Wald- sasseti (Wiesau-Eger), Oberpfalz. [Vorm. Kloster Waldsassen.] Walthersteln. „Bgveste* n. bei Kolbingen, 5 km n. Stat. Möhlheim (Sigmaringen-Tuttlingen) auf e. Felsen im Walde. [ ; Gemeinden Kolbingen u. aiQhiheim.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. Wandersieben s. Gleichen. Waugen. Hübsche R. hoch u. steil über der Talfer, 1% St. n. Botzen, nach d. nahen Langeck-Hofe Langeck gen.. Gr. Palas m. Bchft. Nur mittels Felsentreppe zugangl. [Anf. 13 Jhdts. erb., eigner Adel, dann bischöfl. Trienter Lehen u. wohl um 1500 schon R.. Neuerdings theils wohnl. ausgeb. u. 1893 zum Verkauf gestellt.] Staffier, Tirol II 1065. Wangenburg. Wohlerh. R , gln. Df. 8 km w. Stat. Wasselnheim (Zabern- Molsheim), Wasgau. Vieleck, h Ringm. in deren Winkel gr., unregelm. 5eck. Bchft. Nördl. Spitzbthiir nahebei Kamin- rest 16. od. 17. Jhdts., theils r -, theils spbogige Oeff- nungen, Thl. 1 S. 149, 218 Anm. 1 [Mitte 14. Jhdts. v. den Dicka den Wangen abgetreten.] Kunst u. Alter- th. in Elsasslothr. 1595; Näher, Bgen in Elsasslothr. m. Grdr. u. Ans. Wappcredorf. R., gln. Df. unw. Stat. Neu- markt (Nürnberg-Regensbg.), Oberpfalz. [Schwep- , [»ermann hier geb.] Warberg. „Bergschi.", w. Herrieden (2 St. s. Ansbach), Mittelfr. Warburg. R. bei gln. Stat. (Kassel-Alten- becken). Fast nur noch d. starke r. Bchft. („ Römerin.*) [Bisth. Paderborn, dann v. Can- stein, nach d. 7j. Kr. zerf.] Gottschalk, Bgen. VII 350. Warenburg. Ger., verwachs. R. 2 km s. Stat. Villingen (Singen-OfTenburg). [Vermuthl. d. ursprQngl. Sitz der Zähringer. 15. Jhdt. verf.] Kunstd. Badens II 156. Warnberg. Unbed. R. auf e. Berge über Kossbrunn, 1 M. nw. Stat. Pegnitz (Bayreuth- Nürnberg). Warftberg. R.f gln. Df. 10 km A. Stat. Bolchen (Saarbrücken-(k>urcelles\ Lothringen. Nur e. Tb. der um 1250 erb. Bg.. Kun*t u. Allth. in Elsasslothr. III 1035 f. Wart = Warth. Wartall. R. auf breitem Bergrucken im Set. Gallischen Rheinthal bei Stat. Sevelen (Ror- schach-Sargans). Palas u. Theil der Ringm. Thl. 1 S. 154, 474. Wartberg. „A. Schi/, gln. Stat. (Linz-Klaus- Steyrling) an d. Krems. Wartburg. Bg. bei Eisenach, seit 1850 durch v. Ritgen umfassend whgest , der mittlere Bgtheil : Kemenate, Bchft., Thorhalle u. Dirnitz ganz neu- gefc.. Thl. 1 S. 12, 14, 143, 201, 219, 242, 345, 438-440, 465, 488, 530. [Stets landesfürstl.] v. Ritgen, Führer auf d. W. m. Grdr. u. Anss. 2. (Alt-W.) bei Sälischloss, s. das. Wartenberg = Wartenburg 2. 2. Drei einf., wenig erh. Rn. auf e. Berge bei Stat. Mut- tenz (Basel-Brugg). Die mittlere hat Rest eines 4eck. Thes., die hinterste e. Rundth.. die vor- derste grösser m. flankirenden Rund- u.4eckthchen. [Kamen um 1500 an Basel.] Wagner, Ansichten m. Abb. 3. Ger. R., nur e. Mauerklotz v. Basalt, so. Stat. Donaueschingen (Singen-OfTenburg), neben fürstenbergschem Lustschloss Baden. Wartenburg. A. Schi., gln. Stat. (Thora- Insterburg), Preussen. [1325 erb.] 2»R.u. neues Schi. unw. Stat. Timelkam (Linz-Salzbg.) auf steilem Felsen. 2 tiefe Gräben u. m. Then. be- wehrte Thore, h. 8 eck. Bchft. [Angebl. 902 bis ins 17. Jhdt. v. Pollheim.] Hormayr, Bgvesten IV. Wartenfels. Kl. a. Schi, bei Bad Lostorf auf h. Felsvorsprung 1 ',■ St. nö. Stat. Ölten. Gant. Solothura. [; Altermatt.] 2. A.Schi., theils R., gln. Fl , 2 St. nö. Stat. Untersteinach (Kulmbach-Hof). [Um 1421 v. Waldenfels] Stumpf, Bayern 643. Wartensee. A. Schi, an der Bergbahn Rorschach-Heiden (Set. Gallen). |H. Wohngeb. mit Trgiebeln. Ohne Bchft. [ 1 261 Set. Gallensches Lehen der Vogt v. W.. Nach l&fO whgest.] Wartenstein. A. Schi. m. R. bei Stat. Glog- gnitz (Semmeringbahn). Mächtiger Th. u. Zinnen- mauern, theils 1641. Thl. 1 S. 535. [12. Jhdt. erb., jetzt umfassend whgest.; Herzogin Arnulf v. Bayern.] Mitth. d. Centralcomm. 1879 LVII m. Grdr. u. Ans. 2. R. bei Stat. Ragaz (Ror- schach-Chur) auf h. Felsen der w. Thalwand. Enge Hptbg. m. Wohnth. u. tiefer liegende Vorbg. [Seit 13. Jhdt. Abtei PfafTers, vorüter- gehend v. Sax zu Hohensax.] 8. 1 St. n. Stat. Kirn (Kreuznach-Saarbrücken) h. am Hahnen bach. [Um 1350 v. Tillmann v. Stein erb., Ende IS. Jhdts. v. d. Franz. zerst.] Jetzt neueres einf. Schi, der Frhrn. v. Dorth, hinter welchem spärl. R. der alten Bg. Bau- u. Kunstd. d. Rbz. (Kob- lenz 342. 4. R. bei Bad Kalchmatt, Bez. Signau (Stat. Bern-Luzern ». Warth. Zieml. erh , einf. Bg. auf schmalem niedr. Felsrücken am Wege Sigmunds* ron (s. das.; -Set. Pauls. [; Seit 1536 v. Künigl. Von e. Baumann bew.] Staffier, Tirol II 815. Wartstein. Ansehnl. R. im Lauterthal 1 M. n. Stat. Zwiefaltendorf (Mengen-Ehingen). [1134 (traf v. Berg, seit 1392 hzl. Bayerisch,] Kgr. Wtbg. III 5, 742. 806 Wasen. 6er. R., gln. Df. bei Melk an d. Donau. Niederöstr. 2. Ger. R. bei Stat. Anz- bach (Wien-Set. Polten), Niederöstr. [1 5. u. 1 6. Jbdt. eigner Adel.] Wasenbnrg. R. 1 St. w. Stat. Niederbronn (Hagenau-Bitsch), Wasgau. Thl. 1 S. 78, 141, 190, 287, 448, 482, 558. [Bis Mitte 17. Jhdts. bew.j Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I 596. Waseneek. R. bei Aichhof unw. Stat. Obern- dorf (Rottweil-Nagold). [Staatseigenth.] Wasigenstein. (Wasicben-, Wasenst.). R. im Walde n. unw. Obersteinbach, l1/» M. n. Stat. Niederbronn (Hagenau-Bitsch), Wasgau. 2 Felsen neben einander. Auf dem niederen e. Tb., der obere m. ausgeh. Räumen u. Tr. Thl. 1 S. 10 Anm. 4, 350, 530, 656. [Sage des Waltharilieds. 1272 gen., seit Ende 15. Jhdts. Fleckenstein, zu- letzt Hanau - Lichtenberg.] Mitth. d. Vogesen- klubs Nr. 2; Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I 596; Näher, Bgen in Elsasslothr. m. Ans. Wasserburg:. A. Schi, gln. Stat. (W.-Rosen- heim) am Inn. [Kam 1242 v. den gln. Grafen an d. Hzth. Bayern.] Stumpf, Bayern 194. 2. (Strauburg. Strassburg?) R. 3 km n. gln. Ort 1 M. sw. Stat. Weier im Thal. Wasgau. Fast unzugängl. auf steilem Kegel, v. tiefem Gr. u. Wall umgeben. Reste der Ringm. u. des 4 eck. Bchfl. [874 Kloster Peterlingen im Waadtland ; dann Stadt Kolmar, seit 1714 Bisth. Strassburg.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II 687. Wasungen. Stat. (Meiningen-Koburg). Auf d. Schlossberge 42 m h. Qubchft. als Rest der 1444 zerst. Bg. der Grafen v. Henneberg. Da- neben neugeb. hzl. Domäne. Wattenweiler. „A. Bergschi.*, gln. Df. (4 '/«St. s. Stat. Günzburg (Augsbg.-Ulm) im GOnzthal. [Bis 1365 eigner Adel, 1493 Kloster Wettenhausen. J Stumpf, Bayern 1021. Weckenstein. Ger. R. im Dorfe Horgen, 7 km w. Stat. Rottweil (Horb-Tuttlingen). [Ende 14. Jhdts. Lupfisches Lehen der Kirneck, dann Kl. Set. Georgen.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 362. Weekmund s. Drei-Exen. Wefelsburg. A. Schi., gln. Df. an d. Alme 2 M. sw. Paderborn. Thl. 1 S. 30 Anm. 1. [Auf Grund einer 1124 zerst. Bg. whgest., 1604 Neu- bau.] Nordhoff, Holz- u. Steinbau; Lotz, Kunst- top. I; Maler, u. romant. Westfalen 242 m. Ans. Wegeinburg. Umfängl., wenig erh. R. auf 573 m h. Bergrücken, 2 km nw. R. (Sickingen-) Hohenburg. Wenig Mauerw., Br. u. einige ausgeh. Räume. Neuerdings ausgegraben. [Reichsbg., 1272 als Raubbg. zerst., 1679 v. d. Franz. zerst.] Wegseheid. R. gln. Markt 3^4 M. ö. Passau am Osterbach. [Vormals Bisth. Passau.] Stumpf, Bayern 317. Wehingen. R. s. Harrasburg (s. das.). Wehr = Werrach. Wehrberg = Werberg. Wehrburg. Gr., bew. Halbr. bei Prissiao auf r. Etschufer, gegenüb. Stat. Yilpian (Bozen- Meran). 4 eck. Thorth. m. Nebenth., an welchem Kap. v. 1633. Hinter der Bg. etwas tiefer spä- terer Wirthschaftshof. Thl. 1 S. 241, 262, 36o, 461, 483, 559. [13. Jhdt eigner Adel, dann v. Andrian-W. 1798 ausgest., danach zerf.] Staffier, Tirol II 778 ; Giemen, Tiroler Bgen. 78 m. Grdr. u. Ans. Wehrstein. R. über Fischingen zw. Stat. Sulz u. Horb (Neckar). Noch zieml. viel Mwerk, jetzt durch d. Fürsten v. Hohenzollern erhalten. [Vorm. Grafen v. Hohenberg.] Weibertreu (Weinsberg). R. auf e. Berg- kegel bei Stat. Weinsberg (Heilbronn-Schwab.Hall) Erh. d. Ringm., beim Thor e. r., oben 8 eck. Th., Rest des 4 eck. Bchfts. (zw. beiden stand d. Palas) gr. Batterieth. 16. Jhdts. („Römerth.*) u. einige Mthe. Thl. 1 S. 277, 428. [Reichslehen, nach vielf. Besitz Wechsel im Bauernkr. zerst.. Der Name nach der bek. Sage.] Schönhuth, Wtbg. Bgen. IV; Zeitschr. f. Wtbg. Franken VII; Kunst- u. Altthsd. in Wtbg. I 511 m. Grdr. u. Ans. Welboldshansen. Sparl. R., gln. Df. unw. Stat. Ellingen (Nürnberg-Treuchtlingen). [Vorm. v. Hausen.] Weichselburg. R., gln. St. 21 km so. Lai- bach, Oesterr. Welda s. Osterburg 3. Weidelberg (Weideisburg). Gr., wohlerh. R. auf h. Berge bei Ippinghausen 4 M. w. Kassel. Hohe Ringm. m. dopp. Reihen v. Scharten, zw. welchen Kragsteine, Reste v. 14 Then u. Ron- delen (ohne Bchft), h. Aussenm. v. 2 Palaseo (hess. u. waldeckscher Bau) m. Fensterbänken, Thore. Basalt, alle Umrahmungen v. Sandstein. [1261 gen., 1273 u. 1382 zerst. 1437 v. Dalwigk u. v. Hertingshausen, 1448 erob., Anf. 17. Jhdts. R Spuksagen.] Landau, Hess. Bgen I; Gottschalk, Bgen IX m. Ans; Baudenkm. im Rbz. Gassei. Weiden. Bahnknotenp. Bayern. Veste m. mittelalt. Resten, jetzt Rentamt. Weidenholz. „A. Schi.*, gln. Df. unw. Wei- zenkirchen. Hausruckkr., Oberöstr. Weier = Weyer. Wellerburg. Ger. R. bei Weiler, O.-A. Mün- singen (Stat. Reutlingen-M.) auf e. Berge im Kron- walde. Wellmttnster. Unbed. R., gln. Fl. 10 km sö. Stat. Weilburg (Wetzlar-Goblenz). M. m. 2 kl. Rundthen. Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 427. Alt-Weilnan. Unbed. R., gln. Ort 17 km nw. Stat. Homburg (Frankfurt a. M.-H.). R. Bchft. aus Bruchstein. [1208 gln. Grafen, dann 807 Epstein u. Nassau • Saarbrücken. 1609 abge- brochen; Staatseigenth.] Baudenkm. d. Rbz. Wiesb. 5. Welneek == Wyneck. Weinen, Unbed. R. auf d. Virglburg bei Bozen. Kap. erhalten. Mitth. d. Gentralcomm. 1884. Wetnfelden. Bg. Ober gln. Stat. (Romans- born-Winterthur), Gant Thurgau. 4eck. bewohnb. BchfL m. modernen Zinnen u. angeb. Palas. Thl. 1 S. 290 Anm. 3. [1180 gen., Bussnang, Muntprat, Gemmingen, 1614 Zürich; Privatbes.] Weingarten. R. bei Katers, oberes Rhone- thal, Gant Wallis. Welaltsburg. Bg. bei Möltling an d. Süd- ostgrenze v. Krain. Weinsberg. Ger. R. (1039 m), Obmhdtsbg., Niederöstr. Einstige Hochwacbt gegen Böhmen. 2« s. Weibertreu. Weinstein. Bgrest Ober Stat Rebstein (Ror- schach-Ghur), Thurmr. n. «Rittersaal*. WeltÜB« Umfangt, wenig erhalt. R. bei gln. Domäne, n. Stat. Neustrelitz (Berlin-Stral- sund). ThL 1 S. 121. Webeatoh. R., gln. Üf. 9'<, St. v. Stat Brückenau (Jossa-B.), Unterfranken. «Mit a. Wartth., um welchen e. Teich gezogen ist* Eisen- mann, Top. Lex. v. Bayern. Weftmawu Einf. zerf. R. auf niedr. Insel am EinfL der Aare in d. Thuner See. *|« St w. lnterlaken. 4eck. Bchft 2. R. in e. Schlucht bei R. Weissenburg 4. = Weisen hach. Unbed. R. bei Df. Wein« weil so. Stat Erzingen (WakMiut Schafft.;. [1092 eig- ner Adel. 19bl v. Rudolf v. Habsbg. zerstj Ghzth. Baden S. 797 ; Kun«td. L. Führer durch Nieder «vir m. An*.: Topogr. v. Niedertstr. 11 J'i*. Weisaeavegg. Wohlerh. R l**i Ruu*ti zw VMkennarkt u Lavainünd Zw . 4**'k. Hif m G&lerae, i*ol r. TL. H«>n!;a>rf Bgv««>u Vi; Kmvtt'jp. Kärnten* 4* »7 m. G# ir. u. An* Wessseafeis* Ger. R. auf d. auv^'h^t^hen WeisK«nVli»er Sclii'i**!«*-»Ye 1 st v. Mal. H«tt- srhach-W. i \' CA'd'-u-L^AwU ). v. G»af v. «U1. erb- Wcsaaeavtcam» A SchL 1:, M. nO >ut Geislingen (Ulm-Stuttgart). Mehrere theils sehr a. Geb. [; Graf Rechberg.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. 2. R. 1 St. s. SUt. Regen im Bayer. Wald auf demFelsrüT des „Pfahl* erbaut (4271)'). Brücke, hohes Thorgeb. u. d. 4eck.f 1849 restaur., ersteigliche Bchft. [Bis 1242 Gr. v. Bogen, bis 1607 v. Degenberg, seitdem Staatseigenth.. 1448, dann 1742 zerst. Sage v. den 7 Hunden] Ver- hdl. des Histor. V. f. Niederbayern XV 992 ff. 8« Unbed. R. auf dem Steinwald (södl. Fichtel- geb.) 4 km nw. Friedenfels. Niedrige Trümmer, weite Aussicht [1339 v. d. Nothhaft erb. u. noch deren Besitz. Wohl im Hussitenkr. zerst] v. Hörn, Ficbtelgeb. 1889 S. 33; Stumpf, Bayern 465. 4. Bg. auf e. Felskuppe n, bei Windisch- matrei (nw. StatLienz, Pusterthal). |Graf Lechs- gemund, dann Salzburgscher Ambwitz, Armen- haus der Gemeinde, jetzt Pensiousbotetj §. R. 3 St. v. Stat Set Georgen (Pressburg-Tyrnau;, Ungarn. Weiatentliarm. Bgrest 9 km n. RQdesbeim bei gln. Forstgehöft, Th., in den 1495 e. eben- erdige ThQr gebr. [1816 zerst. J Nass. Annale» 13, 157. Wefamweif — Steyregg. WeJaMHaeMWaawnrfeJr. Nicht umföngtR. auf bewaldetem steil zum Rhein abfallenderer '.'t St unterhalb Rotli wasserstelz m Re*t#-n runder Tbe. Einfacher Bau. I Kloster Reirheiiau im 19.— 15. Jhdt, dann Bistu. Jtufixtanz; StaaU- eigenth, u. neuerdings unverständig .re*taunrtV, Kumtdenk m. d. Ghzth. Baden 111 Vi? w. Grdr. Welteaefff« Bew, wohlerh. R. auf lang- gestrecktem Uferf el»nn der Donau bei gln. Ort w. Molk, Kiedertar.. 4 H6fe u 9 Brtiile.. deren we*tli<-h«*r m weitem auf B«#g»*ufne*eo vorge- krajrU*fii Absatz u. Ziuxi**n wohUrh.. 'Schon Auf. 9. JhdU. gen., nur im 16. u. 17. Jhdt. n»'ht landf^fuML Jetzt vom Kaiser whg»-«!., I»tx. Kurrtt 11: Kopp. <>-*tr. il*U; 9. 199 m. An* ; Ot->tw. in W. u. B.. Bd 4. 9*»9 tu. An», u. Grdr. WeJteNtaia. 9 Hn.. g!u. Fl nw. «rof^Mtx 14 St n. ie al*-re FV 19"! dunh Erd- beben, die andere un Vi. Jhdt zer«t j Honnatr. Bgt^t^u II. ^eif»ajd' — WiiHfih**!in. R. irlu. Fl.. * Mat I>i.ln- htem lng»Nu V. - Piemfeidt. Graf Hir- hb«Tr. • vi*»lf. B*^,,7w»^,b»*»! . zuj«-lzt B'^.h Ei'*hfrÜ»*t 1b Jtidt. aiy»-t»r tu-»-iimaiiii . l»y. l>*x t Bavern. WeMesu R . >rm. Fl 91' In: n« Au^bu^ic '-tanm.:^. d. r:». F«ii . 17 Vi v <#m5 *u«f»-r !ned*»rv»-riawfL Mun.pf. Ba»en: l'C'9 Weltakmg* R neti^L Bf P*'>'^:*»-rg 1m»- ttiu.) m 4e»i lv • #t Lui*f <■•-?.. «urt. Ort Mar- 800 Uelmen. Maler. R. bei gln. Df. auf dem Rande des Uelmer Maars, 2 M. nw. Stat. Cochem (Moselbahn), Eifel. Ringm. u. nachmittelalt. Wohngeb. [Eigner, im 15. Jhdt. ausgest. Adel, dann Bisth. Trier.] Bau- u. Kunstd d. Rbz. Gob- lenz 274. Uffenhausen. R. bei Aufhausen, Jaxtkr., Wtbg. Ulenburg. Bg. nw. unw. Stat. Oeynhausen (Köln-Minden). [14G9 gen.] Preuss, Die U. 1861, Ullenburg od. Ulmburg. Ger. R. auf e. Hügel bei Thiergarten, Renchthal, Scliwarzw. Thl. 1 S. 20 Anm. 2. [1070 gen., 1785 abge- brochen.] Gzth. Raden 966. 8€t. Ulrich. Schöne R. bei Stat. Rappolts- weiler am Ostrand des Wasgau Tbl 1 S. 250, 481, 487, 496, 557, 603, 653. Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II m. Grdr. u. Ans. ; Näher, Bgen. in Elsasslothr. desgl. Ulrichstein. Ger. R., gln. St. 15 km sw. Stat. Lauterbach (Fulda -Alsfeld). [1279 gen., nach Zerst. 1340 whgest., noch 19. Jhdt. Amts- sitz, dann abgebr.] Ans. in Merian, Hessen. Ulsenbach. R., gln. Df. bei Stat. Uffenheim (Ansbach-Würzburg). Gross-Umstadt. Stat. (Hanau-Wiebelsbach), Wbg. A. Bghaus m. Rbfries, Rondelen 16. Jhdts. u. Wgr. Stolberg, Mscrpt. ; Windhaus, Oden- walds 100 Unspunnen. Kl. R. bei Interlaken auf niedr. isol. Felsen. [Eigner Adel 14. Jhdt. aus- gest.] Unterbrennberg s. Brennberg Unterhaus. Sehr verf. R. bei Spitz an d. Donau (Dampferstat. Wien-Melk). Unterheimbach. Df. im Ober-A. Weinsberg. , Hohes Haus", wahrscheinl. a. Wbg. Kgr. Wtbg. III 253. Untermassfeld. Wbg., gln. Df. bei Meiningen m. niedr. starken Eckthen. [Graf Henneberg, 30j. Kr. mehrf. erob., jetzt Zuchthaus.] Untermontani. R. bei Obermontani (s. das.) Starker 4eck. Bchft., unbed. Palas u. Thor m. Zugbr. Gleiche Gesch. u. Litt, wie Ober-M. Unternesselbach. R. unw. Stat. Neustadt an d. Aisch (Nürnberg- WürzburgK Unterriexingen s. Riexingen. Unterschüpf. Bew. Wbg. m. Then., gln. Stat. (Osterburken-WQrzburg). [Um 1550.] Gott- schalk, Bgen. V. Unterschwaningen. 2 a. Schi., gln. Stat. i Nfirdlingen-Gunzenhausen). Unter-Thuru. R. bei gln. Df., Stat. Neuleng- bach (Wien-Set. Polten), Niederöstr. i- Unter-Windeck. R. am bew. Abhänge zw Stat. Schanis u. Ziegelbrücke (Sargans-Zürich Einf. u. verwachsen. Urach (Alt-U.). R. nw. bei Lenzkirch 1 JT s. Stat. Neustadt (Höllenthalbahn), Schwarz* Urgiz. R. u. Bauernhof bei DänschljüniL 2 St. v. Aarau, Gant. Aargau. [Lehen des B*- thums Strassburg, 1502 an Bern gekörnt«. Gem. d. Schweiz XVI 2, 402. Urslingen. R. bei Irslingen, A. Stat Epie dorf (Rottweil-Nagold) am 1. Ufer der Schlichen M. u. Gr. [Eigner Adel.] Denkm. d Alttlis. in Wtbg. Set. Ursitz. R. auf e. Felsen, gln. Df. p». Stat. Pruntrut (Delsberg-P.), Kant. Bern. Urstein. R. bei Burg an d. Urnäsco. •* Herisau. Appenzell. [Gln. Adel.] Uster. Bg., gln. Stat. (Wallisellen-Rafiper- wyl), n. Züricher See. Wohnth., nach Bnu** 1529 whgest., jetzt Gefangn , 1752 v. einem \Vt Löwenstein- Wertheim ; Lehrer Büchern in Horchheim.] Bau- u. Kunstd. d. Rbz. (lob lenz 25. Visehering s. Dwte-Vischering. Vdllenberg. Ger. R. bei gln. Hof bei Gfltzea« 1 M. sw. Iim>brurk. [UM eigner Adel. All- mählig zerfallen. Vor 1860 fast ganz abgibt r.] Mitth. d. Centr.-Cnmm. 1*60. :W4; Staffler, Tirol 531. 51 802 Vogelgesang. Unbed. R. 7 km s. Stat. Witt- gendorf (Sorgau-Hirschberg) in e. Thale. Kunst- denkm Schlesiens III 396. Yogelaburg. A. Schi, bei Escherndorf am Main. 1 St. ö. Stat. Seligenstadt (Würzbg.-Bam- berg). Einfache h. Geb. [879 Fugalespurc, 1194 Volburc, 1282 in e. Kloster verwandelt. 1525 zerst.; Frau Blendel.] Stumpf, Bayern 905. Yohburg. Weitläuf. R., gln. Stat. (Ingol- stadt-Regensbg.) an d. Donau. Schöner früh- roman. Thorth., r. Bchft Thl. 1 S. 219. LNach Aussterben der Gr. v. Vohburg, Residenz bayr. Herzöge u. mehrfach umgeb.] Grueber, Kaiser- bg. zu Eger, 1864. S. 16. Voigtsberg. R. einer Reichsbg., gln. Ort unw. Stat. Oelsnitz (Plauen-Eger), Sachsen. Voiteberg = Obervoitsberg. Yolburg (VoUbg.) Unbed. R. im Steiger- walde zw. R. Zabelstein u. R. Scherenberg Volkmarsen. R., gln. Df. (Warburg- Arolsen), Hessen-Nassau. Volmarstein. R. auf h. Uferberge der Ruhr '/■ St. v. Stat. Wetter (Herdeke-Dortmund). H. r. Bchft. [1134 eigner Adel, 1287 u. 1324 zerst.] Natorp, Ruhr u. Lenne 1874, 84 ff., Maler, u. romant Westfalen 321 m. Ans. Volmeringen. R. 4 km s. Stat. Bolchen (Saarbrücken-Courcelles), Lothringen. Nur e.Th. Yolperodorf s. Klingenberg 7. Vorburg. R. auf bewaldetem Vorberge bei Niederurnen sw. Stat. Wesen (Sargans - Zürich). Zwei h. einfache Mauern der Hauptbg. erhalten. [Vorm. v. Sackingen.] 2. Unbed. R. unw. Stat. Dels- berg (Basel-Biel) an d. Birs hochgelegen. Vorderburg s. Landschaden. 2. s. Schlitz. 3. s. Rettenberg. Vorst s. Forst. 2. A. Schi, an der Wupper, Kr. Solingen. R. u. 4 eck. Bchft., Ringm., Wgr., Wohngeb. v. 1832. [1240 gln. Adel, 1646 neu befestigt; Graf Mirbach-Harff.] Kunstd. d. Rhein- prov. III 2, 124 m. Grdr. Voy. R., gln. Df. 14 km n. Metz. Zieml. bedeut. Reste (Mwerk u. 4 halbe Rundthe). [Anf. 13. Jhdts. eigner Adel, mehrfach zerstört, doch 1523 noch bestehend.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. III 1027. Waasen. ,A. Schi.*, gln. Df., Stat. Mauer- kirchen (Steindorf-Braunau), Innkr. Oesterr. Wachenburg = Wachtenburg. Wachenhelm. Bew. Rest einer Wbg., gln. Dorf w. Stet. Monsheim (Kaisersl.-Worms). Reste d. Ringm. u. 4 runder Eckthe.. Wohlerh. mäch- tiger 4eck. bewohnb. Bchft. m. Balkendecken u. angebautem Trth. Thl. 1 S. 485. [ ; Steg in Frkf a. M.] Stolberg, Mscrpt. Wachenroth. Fl. an d. reichen Ebrach 10 km n. Stat. Höchstadt (Forchheim-H.), Ober- franken, m. Scbl.-R. [Eigner Adel, dann mehrt Besitzwechsel.] Stumpf, Bayern 593. Wachsenberg (Waxenb.). R- im Mühbiertel Oberösterr. Umfängl. m. h. Rundth. Thl. 1 S. 38* Anm. 3. [1626 zerst.] Hormayr, Bgvesten VI: A. Ans. bei Gori. Bau u. Einrichtg. S. 171, Waehsenburg. Bg. auf breitem, isoi Kegel bei Stat. Haarhausen (Arnstadt-Erfurt). Die Vor- bg. m. 100 m tiefem Brunnen umschließt in Gestalt e. weiten Zws. d. Hptbg., Letztere irar ein- fache Geb. um e. kl. Hof. Kein Bchlt Tbl 1 S. 426. [1 120 gen., 14. Jhdt. Grafen Schwang 1452 v. Erfurt erob , schon 16. Jhdt. baaSffic. seit 1640 Gothaisch, 1710 noch zu sebwaebei Festg. hergerichtet Wirtsch.] Bau- u. Kowti Thüringens VIII m. Ans. Waehseneek. 2 R. bei Anger 10 km nö. Stat. Weiz (Gleisdorf-W.), Steiermark. Die unten Bg. 13. Jhdt, die obere 17. Jhdt? Lotz, Kunst- top. II. Wachtenburg (Wachenbg., Geierseck). Hüb- sche R. auf e. Anhöhe bei Stat Wachenheim (Neustadt-Dürkheim). 3 m dicke Schildm. dl dahinter angefügtem 4 eck., 5 stock., halbirtsa Bchft. in Buckelqu., spätere Ringm. m. halbr. Then. u. dopp. Thor. Thl. 1 S. 203. [Reich*- burg, kam 1274 an die Pfalz, 1471 dann 1525, im 30j. Kr. u. 1689 erobert. Bis 1795 Grafen Sickingen; Dr. Bürklin.] Baudenkm. d. Pfalz II m. Grdr. u. Ans.; Näher, Bgen d. Pfalz desgL Waehtendonk. Ger. R. einer Whg., gln. Ort 1 M. so. Stat. Straelen, niederländ. Grenz«. Fast nur Stumpf e. Backsteinths. m. Kuppelgew. [1196 gln. Adel, 1605 geschleift] Kunstd. d. Rheinpr. I 2, 88 m. Ans. Wackerstein. A. Schi, an d. Donau 3 M. v. Ingolstadt 4 eck. Bchft [; Graf Lodron.] Alt-Wädenswyl. Ger. R. auf e. Hügel zw. Stat. W. u. Richterswyl, Südufer d. Züricher Sees. 2 The. u. weite Aussenwerke. [11. Jhdt gln. Frhrn., seit 1287 Johanniter, 1557 ahgehr. u. jetzt als Steinbruch fast abgetragen.] Schwab, Schweiz. Bgen. I m. Ans.; Mitth. .) -Set. Pauls. [; Seit 1536 v. Künigl. Von e. Baumann bew.] Staffier, Tirol II 815. Wartstein. Ansehnl. R. im Lauterthal 1 M. n. Stat. Zwiefaltendorf i Mengen- Ehingen). [1131 Graf v. Berg, seit 1392 hzl. Bayerisch,] Kgr. Wtbg. HI 5, 742. 806 Wasen. Ger. R., gln. Df. bei Melk an d. Donau. Niederöstr. 2. Ger. R. bei Stat. Anz- bach (Wien-Set. Polten), Niederöstr. [15. u. 16. Jhdt. eigner Adel.] Wagenburg. R. 1 St. w. Stat. Niederbronn (Hagenau-Bitsch), Wasgau. Thl. 1 S. 78, 141, 190, 287, 448, 482, 558. [Bis Mitte 17. Jhdts. bew.j Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I 596. Waseneek. R. bei Aichhof unw. Stat. Obern- dorf (Rottweil-Nagold). [Staatseigenth.] Waslgenstein. (Wasichen-, Wasenst.). R. im Walde n. unw. Obersteinbach. ll/t M. n. Stat. Niederbronn (Hagenau-Bitsch), Wasgau. 2 Felsen neben einander. Auf dem niederen e. Th., der obere m. ausgeh. Räumen u. Tr. Thl. 1 S. 10 Anm. 4, 350, 530, 656. [Sage des Waltharilieds. 1272 gen., seit Ende 15. Jhdts. Fleckenstein, zu- letzt Hanau - Lichtenberg.] Mitth. d. Vogesen- klubs Nr. 2; Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. I 596; Näher, Bgen in Elsasslothr. m. Ans. Wasserbarg. A. Schi., gln. Stat. (W.-Rosen- heim) am Inn. [Kam 1242 v. den gln. Grafen an d. Hzth. Bayern.] Stumpf, Bayern 194. 2. (Strauburg. Strassburg?) R. 3 km n. gln. Ort 1 M. sw. Stat. Weier im Thal. Wasgau. Fast unzugängl. auf steilem Kegel, v. tiefem Gr. u. Wall umgeben. Reste der Ringm. u. des 4 eck. Bchft. [874 Kloster Peterlingen im Waadtland ; dann Stadt Kolmar, seit 1714 Bisth. Strassburg.] Kunst u. Alterth. in Elsasslothr. II 687. Wasnngen. Stat. (Meiningen-Koburg). Auf d. Schlossberge 42 m h. Qubchft. als Rest der 1444 zerst. Bg. der Grafen v. Henneberg. Da- neben neugeb. hzl. Domäne. Wattenweiler. ,A. Bergschi.", gln. Df. (4%St. s. Stat. Günzburg (Augsbg.-Ulm) im GQnzthal. [Bis 1365 eigner Adel, 1493 Kloster Wettenhausen.] Stumpf, Bayern 1021. Weckensteln. Ger. R. im Dorfe Horgen, 7 km w. Stat. Rottweil (Horb-Tuttlingen). [Ende 14. Jhdts. Lupfisches Lehen der Kirneck, dann Kl. Set. Georgen.] Kgr. Wtbg. III 5 S. 362. Weckmund s. Drei-Exen. Wefelsburg. A. Schi., gln. Df. an d. Alme 2 M. sw. Paderborn. Thl. 1 S. 30 Anm. 1. [Auf Grund einer 1124 zerst. Bg. whgest., 1604 Neu- bau.] Nordhoff, Holz- u. Steinbau; Lotz, Kunst- top. I; Maler, u. romant. Westfalen 242 m. Ans. Wegeinburg. Umfängl., wenig erh. R. auf 573 m h. Bergrücken, 2 km nw. R. (Sickingen-) Hohenburg. Wenig Mauerw., Br. u. einige ausgeh. Räume. Neuerdings ausgegraben. [Reichsbg., 1272 als Raubbg. zerst., 1679 v. d. Franz. zerst.] Wegseheid. R. gln. Markt 3f|* M. ö. Passau am Osterbach. [Vormals Bisth. Passau.] Stumpf, Bayern 317. Wehingen. R. s. Harrasburg (s. das.). Wehr = Werrach. Wehrberg = Werberg. Wehrburg. Gr., bew. Halbr. bei Prisaan auf r. Etschufer, gegenüb. Stat. Vüpian (Bozen- Meran). 4 eck. Thorth. m. Nebenth., an welchem Kap. v. 1633. Hinter der Bg. etwas tiefer spä- terer Wirthschaftshof. ThL 1 S. 2*1. 262, 365, 461, 463, 559. [13. Jhdt. eigner Adel, dann v. Andrian-W. 1798 ausgest., danach zerf.] Staffier. Tirol II 778; Giemen, Tiroler Bgen. 78 m. Gidr u. Ans. Wehrstein. R. über Fischingen zw. SUt Sulz u. Horb (Neckar). Noch zieml. viel Xwert jetzt durch d. Fürsten v. Hohenzollern erhalten. [Vorm. Grafen v. Hohenberg.] Weibertreu (Weinsberg). R. auf e. Bef- kegel bei Stat. Weinsberg (Heilbronn-Schwab. Hallt Erh. d. Ringm., beim Thor e. r., oben 8ectTh, Rest des 4 eck. Bchfts. (zw. beiden stand d. Palas» gr. Batterieth. 16. Jhdts. („Römerth.*) u. einige Mthe. Thl. 1 S. 277, 428. IReichslehen, nach vielf. Besitzwechsel im Bauernkr. zerst. Der Name nach der bek. Sage.] Schönhuth, Wtbp. Bgen. IV; Zeitschr. f. Wtbg. Franken VII; Kunst- u. Altthsd. in Wtbg. I 511 m. Grdr. u. Ans. Welboldshansen. Spärl. R., gln. Df. unw. Stat. Ellingen (Nürnberg-Treuchtlingen). [Vorm. v. Hausen.] Weichselburg. R., gln. St. 21 km so. Lai- bach, Oesterr. Weida s. Osterburg 3. Weidelberg (Weideisburg). Gr., wohkrh R. auf h. Berge bei Ippinghausen 4 M. w. KasseL Hohe Ringm. m. dopp. Reihen v. Scharten, zw. welchen Kragsteine, Reste v. 14 Then u. Ron- delen (ohne Bchft.), h. Aussenm. v. 2 Palaseo (hess. u. waldeckscher Bau) m. Fensterbänken, Thore. Basalt, alle Umrahmungen v. Sandstein. [1261 gen., 1273 u. 1382 zerst. 1437 v. Dalwigk u. v. Hertingshausen, 1448 erob., Anf. 17. Jhdts. R. Spuksagen.] Landau, Hess. Bgen I; Gottschalk, Bgen IX m. Ans; Baudenkm. im Rbz. Gassei. Weiden. Bahnknotenp. Bayern. Veste m mittelalt. Resten, jetzt Rentamt Weidenholz. „A. Schi.*, gln. Df. unw. Wei zenkirchen. Hausruckkr., Oberöstr. Weier = Weyer. Weilerburg. Ger. R. bei Weiler, O.A. Mün- singen (Stat. Reutlingen-M.) auf e. Berge im Krön* walde. Weilmttnster. Unbed. R.v gln. Fl. 10 km so. Stat. Weilburg (Wetzlar-Coblenz). M. m. i kl. Rund then. Baudenkm. im Rbz. Wiesbaden 427. Alt-Wetlnau. Unbed. R., gln. Ort 17 km nw. Stat. Homburg (Frankfurt a. M.-H.). R. Bchft. aus Bruchstein. [1208 gln. Grafen, dann 807 Epstein u. Nassau - Saarbrücken. 1609 abge- brochen; Staatseigenth.] Baudenkm. d. Rbz. Wiesb. 5. Welneek = Wyneck. Welneg^. Unbed. R. auf d. Virglburg bei Bozen. Kap. erhalten. Mitth. d. Gentralcomm. 1884. Weinfelden. Bg. aber gln. Stat. (Romans- horn-Winterthur), Gant Thurgau. 4eck. bewohnb. Bchft in. modernen Zinnen u. angeb. Palas. Thl. 1 S. 220 Anm. 3. [1180 gen., Bussnang, Muntprat, Gemmingen, 1614 Zürich; Privatbes.] Weingarten. R. bei Naters, oberes Rhone- thal, Gant Wallis. Weinitiburg. Bg. bei Möttling an d. Süd- ostgrenze v. Krain. Weinsberg. Ger. R. (1039 m), Obmhdtsbg., Niederöstr. Einstige Hochwacht gegen Böhmen. 2« s. Weibertreu. Weinstein. Bgrest über Stat Rebstein (Ror- schach-Chur), Thurmr. u. „Rittersaal". Welsdin. Umfängt, wenig erhalt. R. bei gln. Domäne, n. Stat. Neustrelitz (Berlin-Stral- sund). Thl. 1 S. 121. Weisenbach. R., gln. Df. 21/. St. v. Stat. Brückenan (Jossa-B.), Unterfranken. «Mit a. Wartth., um welchen e. Teich gezogen ist* Eisen- mann, Top. Lex. v. Bayern. Wetoenau. Einf. zerf. R. auf niedr. Insel am Einfl. der Aare in d. Thuner See. *|« St w. lnterlaken. 4eck. Bchft. 2. R. in e. Schlucht bei R. Weissenburg 4. Weiasenbaeh = Weisenbach. Weissenburg. Unbed. R. bei Df. Weissweil so. SUt Erzingen (Waldshut Schaffh). [1092 eig- ner Adel. 1281 v. Rudolf v. Habsbg. zerst] Ghzth. Baden S. 797; Kunstd. d. Ghzth. Baden III 169. 2« s. Roggenbach 2. 3. R. an maier. Bergwand der Saale ggüb. Stat. Uhlstädt (Jena- Rudolstadt). Gänge in Felsen. 4. R. bei gln. Df. im Simmenthai, sw. Thun, Schweiz. Beträchtl. Ringm. u. Thurmrest. [12. Jhdt gln., 1369 aus- gest. Frhrn. 14. Jhdt. wesenÜ. neugeb.] Schwab, Schweiz. Burgen I. 5« Grossart. R. am oberen Pielachthal, gln. Ort 20 km w. Stat. Schrambach (Set Pölten-S.). H. wüste Trümmer m. 4eck. Bchft. [13. Jhdt eigner Adel. 1672 noch wohl- erh.] Rabl., Führer durch Niederöstr. m. Ans.; Topogr. v. Niederöstr. II 168. Websenegg. Wohlerh. R. bei Rüden zw. Volkermarkt u. Lavamünd. Zw., 4eck. Hof m. Gisterne, isol. r. Th. Hormayr, Bgvesten VI; Kunsttop. Kärntens 407 m. Grdr. u. Ans. Weiflsenfels. Ger. R. auf d. aussichtsreichen Weissenfelser Schlossberge 1 St. v. Stat. Rat- schach-W. (Villach-Laibach), [v. Graf v. Olli erb.] Welseenstein. A. Schi. 1% M. nö. SUt Geislingen (Ulm-Stuttgart). Mehrere theils sehr a. Geb. [; Graf Rechberg.] Denkm. d. Altths. in Wtbg. 2. R. 1 St. s. SUt. Regen im Bayer. Wald auf demFelsrin" des „Pfahl* erbaut (2279'). Brücke, hohes Thorgeb. u. d. 4eck., 1842 resUur., ersteigliche Bchft. [Bis 1242 Gr. v. Bogen, bis 1607 v. Degenberg, seitdem Staatseigenth.. 1468, dann 1742 zerst. Sage v. den 7 Hunden.] Ver- hdl. des Histor. V. f. Niederbayern XV 292 ff. & Unbed. R. auf dem Steinwald (südl. Fichtel- geb.) 4 km nw. Friedenfels. Niedrige Trümmer, weite Aussicht [1339 v. d. Nothhaft erb. u. noch deren Besitz. Wohl im Hussitenkr. zerst.] v. Hörn, Ficht elgeb. 1882 S. 33; Stumpf, Bayern 465. 4. Bg. auf e. Felskuppe n. bei Windisch- matrei (nw. SUt. Lienz, Pusterthal). [Graf Lechs- gemund, dann Salzburgscher Amtssitz, Armen- haus der Gemeinde, jetzt Pensionshotel.] 5. R. 3 St v. SUt Set Georgen (Pressburg-Tyrnau), Ungarn. Welssenthnrm. Bgrest 9 km n. Rüdesbeim bei gln. Forstgehöft, Th., in den 1425 e. eben- erdige Thür gebr. [1816 zerst] Nass. Annalen 13, 157, Welasenwolf = SUyregg. Wei»-eit 1746 Sanspareil genannten Df. 2 St sw. Bayreuth inmitten e. grotesken Felsenhaines. R. Bchfl. m. erweitertem Oberbau. Weite Fern- sicht [Bis 1490 Graf Orlamünde, dann Bggraf v. Nürnberg, Markgrafen v. Bayreuth; Staats- eigenth.] Stumpf, Bayern 646 m. Ans.; Kgr. Bayern 1854 Bd. III desgl. Zwlmgemberg« Wohlerh. Bg. 76 m über d. Neckar, gm. Stat (Heidelberg-Neckarelz). Ge- wundener Stufenaufgang durch gew. Hallen zur Hptbg.. Diese besteht aus gr. h. Wohngeb&uden aus 1400 u. 1700, 4 stock, offner Galerie u. d. 4eck. Bchft m. 3 gew., durch Balkenboden ge- seilten Geschossen. Um die Hptbg. h. u. starke Zwm. m. Wehrgang u. r. Eckthen., sowie zweiter Zw.. Vorbg. m. Stallgen. [Eigner Adel, 1364 als Raubbg. zerst., dann neugeb., seit 1808 Badisches Fürstenhaus.] Gottschalk, Bgen. V; Krieg v. H., Zw. am Neckar 1843; Naher, Bg. Zw. 1885 m. Grdr. u. Ans. Zwingenburg (Zwinnebg.). Hübsche R. sw. bei Prissian (vgl. Wehrburg) am Wege nach Fondo. [13. Jbdt Deutschorden, dann landes- füratl., seit 1647 die 1809 ausgest Grafen Stachel- burg. Jetzt e. Bauer.] Staffier, Tirol II 779. ZwImgensteJn. R. an schroffer Felsspitze, 7t St s. Unterinn (am so. Abhänge des Ritten bei Bozen). [Eigner Adel, 1275 zerst, whgest, dann verf.] Staffier, Tirol II 1066. 2. Spart R. auf e. Rebhflgel bei Stat. Au (Ragaz-Ghur). [Bis Mitte 15. Jhdts. eigner Adel.] Zwlng-Url. R. auf niedrigem Hügel unw. des Bahnhofes Amsteg der Gotthardbahn. [An- gebt Gesslersche Bg.] Nachträge und Berichtigungen. Zu 8. 12, Z. 2: Ganz verfehlt ist es, wenn Prof. Lehfeldt (Bau- u. Kunstdenkm. Thü- ringens 19, S. 10) „Zeiten* kennen will, „da man die Zwinger noch breit, an einer Seite und ohne Neben-Absicht der Zersplitterung und Irreführung (?) des Feindes anlegte/ Es handelt sich a. 0. bei der Ruine Greifenstein um einen sich fast einem Quadrat annähernden Burgtheil, der einen anderen (von L. für die frühere Uauptburg gehaltenen) lediglich an einer seiner fünf Seiten be- grenzt und der von L. selbst an anderer Stelle richtig als .viereckiger Hof* bezeichnet wird. Der- artige Vorhöfe oder Vorburgen sind zu allen Zeiten angelegt worden und keinesweges die (später verschwundenen) Anninge der schon bei den alten Wallburgen (vgl. Fig. 43 u. 46) gebrauchlieben mehr gürtelartigen „Zwinger* gewesen. 8. 23, Z. 13: So gehörte nach v. Zahn, Deutsche Burgen in Friaul (1883; S. 27 die dortige Burg Rabenstein im 13. bis 15. Jahrhundert einer Anzahl von Geschäftsieuta (Wechslern u. dgl.) in Glemaun, und nach Mitth. d. antiqu. Ges. 1895. S. 343 und 391 wurde 1393 die vergantete Burg Manegg des Ritters Manesse dem Juden Visli in Zürich zugeschlagen, dessen Wittwe dieselbe bis 1400 besass. 8. 49, 1. Absatz: Auch die Burghalde zu Kempten (vgl. S. 73) hatte eine unregei- mässig dreieckige Form. 8. 52, 1. Absatz: Zu Gleve vgl. Kunstdenkm. d. Rheinpro v. I 4. S. 92. 8. 68 zu Anm. 6: Vgl. v. Cohausen in Bonner Jahrbch. 47/48, 10. „Hit Be- nutzung eines römischen Baues war hier wohl ein mittelalterliches Burghaus für den Rheinzofl er- richtet." (Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Coblenz 487.) 8. 73, 1. Absatz: Vgl. hiezu Ztschr. d. Hist. Vereins f. Schwaben u. Neuburg 1885 S. 115 und dagegen Allgäuer Geschichtsfreund 1888 S. 21 f. und 1889 S. 4 ff.. Bezüglich der Grösse tte Kastells vgl. die in v. Cohausen, Grenzwall, Taf. XXXII zusammengestellten Limeskastelle, Ober die Form Burgenkunde S. 46 und 49. 8. 74, 2. Absatz: Zu Monterberg vgl. Kunstdenkm. d. Rheinpro v. I 4. S. 133. 8. 75, 3. Absatz: Nachdem neuerdings (Herbst 1894) General Popp auf dieser , Römer- schanze* durch Nachgrabung einen vollständigen Gastellbau festgestellt hat, kann es wohl nicht mehr zweifelhaft sein, dass die gleichartigen TurTsteinquadern und anderen Römerfunde zu Grünwald nur von jenem herbeigetragen wurden. • Andrerseits ist gleichzeitig durch die Limescommission ausser Zweifel gestellt worden (vgl. Limesblatt 1894, 12), dass die mittelalterliche Burg Friedberg in Hessen, die auf dem festesten Punkte des nach drei Seiten steil abfallenden Stadt- Weichbildes lag, auf Grundlage eines römischen Castells erbaut wurde. 8. 92, Anm. 1: So nach dem Augenschein. Nach Golbery, Antiquites romains du pay* i tun tropf ics du dep. du Haut-Rliin. S. 23 besteht die Beimengung aus zerstossenen Kohlen. 8. 95, Z. 20 1. Fürstenberg statt Fürstenstein. Zu 8* 101. P. Giemen, der auch den Buckelquaderthurm des Bischofshofes von Chnr nach Krieg v. H. (und Salvisherg) für römisch erklärt, bemerkt Tiroler Burgen S. 16: unter Berufung auf de Caumont, Bulletin monitin. XI 72 : .Die Buckelquadermauer in Aigues-Mortes gleicht in der Bearbeitung der rechtwinklig scharf abgesetzten Bossen vollkommen dem Mantel des Thurmes 817 von Beaucaire (Gard), trotzdem ist erstere mit Sicherheit römische Arbeit, die zweite eine Schöpfung des Mittelalters.* — Die bezeichnete Befestigung von Aigues-Mortes ist aber mit Sicherheit gleich falls ein mittelalterlicher Bau u. zw. Philipps des Kühnen. Sie wird überall, so bei Viollet-Le-Duc, Jahns, Köhler, Essen wein, nur als solcher behandelt, and selbst in dem als Quelle angeführten Auf- satze des Bulletin monum. bemerkt de Caumont, dass dies allbekannt sei („On mit que ces helles muraille» furent ilevies par Philippe- le^Hardi ; dies portent bien le cachet du XIV*. eiecle."). 8. 144 am Ende: Bei der 1401 zuerst genannten Burg Wensberg sieht Prof. Lehfeldt (Bau- u. Kunstd. d. Rbz. Goblenz 30) sogar „in der soliden Technik noch den unmittelbaren (!) Ein- fluss der Römer*, wenngleich „der Aufbau massiver in Quadern durchgeführt ist, als die eigenen Bauten derselben in Deutschland*. 8. 162 am Schluss des Textes: Es versteht sich von selbst und wurde bereits S. 159 an- gedeutet, dass bei Bauten mit sorgfältig bearbeiteten Buckeln diese selbst als eine Zierde bezweckt waren, die mit energischer Licht- und Schatten Wirkung den Ausdruck des Kräftigen verbindet. 8. 169, Z. 13 lies statt Ehrenfels: Ehrenburg. 8. 192, Anm. 1 der vor. S. : Die Inschrift steht über dem Durchgangsthor des Thurmes c, Fig. 916, mithin an einer Stelle, an welcher sonst auf die Baugeschichte der Burg bezügliche In- schriften angebracht wurden Der Besucher der Ruine wird daher dadurch irre geführt, dass hier wenig passender Weise erst 1880 ein dort gefundener römischer Inschriftstein eingefügt wurde. Derselbe, bei Mommsen, Corp. inscr. III 2 unter 5456 beschrieben, stellt danach die verwitterten Brustbilder einer Gajus Vital is Vitulus und seiner Gattin dar und wird gelesen: C. VITAL. VITA- LUS. TERTINIAE. SABINAE. Q. CON. AN. XXX. Vgl. Janisch, Top.-stat. Lex. v. Steiermark II 486 u. Mitth. der k. k. Gentralcomm. 1890 S. 184. 8. 195, Z. 15: Auch Giemen wiederholt in Tiroler Burgen S. 113, Anm. 370 die Be- hauptung Köhlers bezüglich des hölzernen Thurmes („höheren* hier gewiss Druckfehler) mit dem Zusätze, dass «erst spät die Bezeichnung auf kleine ebenerdige Vesten übertragen* wurde. 8. 196| Anm. 1 : Nach brieflicher Mittheilung von E. Padjera war um die gleiche Zeit dasselbe mit einem damals erbauten Thurme der Stadtbefestigung von Frankfurt a. M. der Fall. Nach Kunstdenkm. d. Rheinprov. I 2, S. i3 wurde 1388 „berchvrede" eine Barbakane in Ge- stalt eines Halbmondes auf dem Walle von Geldern genannt. 8« 197, Z. 1 v. u. : Der hier angeführte (mir nicht bekannte) Thorthurm ist nach Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen „von Back-, Bruch- und Eisensteinen in ziemlich schlechter Technik, also im 15. Jhdt. erbaut worden*. 8. 206, Anm. 1 am Ende : Der Berchfrit der Deutschordensburg Strasburg hat ausser zwei gewölbten Geschossen unter dem Eingänge darüber noch neun Balkengewhosse und den obersten Umgang. 8. 207, Z. 4 u. 12 v. u. statt Hohenfels zu lesen HohlenfeLs. 8. 21«, Z. 7: Nach Giemen, Tyroler Burgen, S. 20 .kommt der Gescheibte Thurm seit dem 13. Jhdt. in allen Urkunden als Schloss Triwenstein, Trewenstein, Treuenstein, wohl auch der Sinbelthurm vor* und wurde, vorher turris Drusi, Drusomagus genannt, zuerst in Trojers hand- schriftlicher Bozener Chronik von 1648 „Gescheibter Thurm* genannt. - Ersteres ist wohl jeden- falls irrthümlich. Treuenstein (auch Troyenstein, Trudensteini ist ein noch jetzt in modernisirtem Ueberreste am Fusse des steilen Hügels, auf welchem der Gesch. Th.'steht, liegender Ansitz, welcher »nach Staffier, Tirol II 904) 1490 mit der Bedingung zu Lehen gegeben wurde, dass der halb ver fallene Thurm wiederhergestellt werde. Während dieser ( Haupt- iThurm dann aber doch nur dei Gesch. Th. gewesen sein könnte, zeigt Letzterer sich noch jetzt bis zum Anfange der Zinnen als dei völlig unversehrte ursprüngliche Bau. Auch der «noch sonst vorkommende« Xame „Sinbelthurm- bedeutet (altd. mnetcel, sinket = rund) dasselbe wie gescheibter Thurm von „Scheibe- ». 8. 220, 1. Abs.: Nach Bau- u. Kunstdenkm. d Prov. Sachsen, Kr. Sangerhauseii S. 96 befindet sich auf Schloss Stolberg der Altarraum der Kapelle in einem alten Rundthurme. .Den Fussboden des Altarraums trägt ein flaches Kuppelgewölbe, das einen unterirdischen Haum im Thurme deckt, in dessen Boden sich die Eingangsöffhung zum wohlerhaltenen Verliesse befindet. Schmale unterirdische Gänge führen zu diesem Räume.* Anscheinend ist damit der „Raum* zwischen Kapelle und Verliess bezeichnet.) 8. 222, Anm. 1: Ein zu bezeichnetem Zwecke an der Decke angebrachtes Rad war nach ■ Hormayr^ Burg vesten der österr. Mon.irchie IV 4! in dem Prager Gefangnissthurm Dali Piper, Bargeokuod«. od 818 borka allerdings in dem unmittelbar über dem Verliess liegenden Stockwerk. Häufig »t schon die an derselben Stelle in der Decke angebrachte Oeffnung (S. 235) diese Einrichtou? möglich gemacht haben. S. 223, 2. Absatz: Ein weiterer Nachweis für die Benutzung des nur von oben zsJi?- liehen Thurmverliesses als Gefangniss wird Bau- u. Kunstdenkm. d. Kreises Pr. Starn1 395, Anm. 42 beigebracht. Ebenso wird Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, 18. S r> - zeugt, dass 1528 der untere Theil des „breiten Thurmes" der Stadt Delitzsch ein hohes, gew.'.; - Gefangniss war, in welches die Gefangenen mittelst einer Winde durch eine Oeffnung im Ifc.» gewölbe hinabgelassen wurden. 8.225, Z. 10 statt „der Palas dem Berchfrit, unmittelbar6 zu lesen: der Palas, demfk frit unmittelbar. S. 228, Z. 18 v. u. statt Reissenberg zu lesen: Reissenstein. S. 241, 1. Abs. am Ende: Eine eigen thümliche Einrichtung hat (nach Heber, Bpen.i Iv das oberste Stockwerk des runden Berchfrits von Richenburg im östl Böhmen. Dasselbe, jetzt *•■ dem offenen Dachstuhl überdeckt, hat 7 Fenster zu einem in der Mauerdicke ringsumlaufenden, u vorgekragten Gange, der nach aussen 10 Fenster hat. 8. 243, Z. 11 vor „ hinzugefügt * einzuschieben: bei Weissenthurm 1425. 8. 245, Absatz: Nach Bau- u. Kunstdenkm. d. Prov. Sachsen, Kr. Zeitz S. ! war diese Form auch vorzugsweise im Voigtlande beliebt. Beispiele: Weida, Greitz, Hajnshr* Der Berchfrit von Ghurburg in Tirol bietet das jedenfalls seltene Beispiel des Gegentheils: ein^n Mauerwerk erweiterten obersten Stockwerkes, welches unten ohne besondere Kragsteine «nlNt mittelst schräger Fläche vorgeschoben und daher ohne Gusslocheinrichtung ist. Vgl Giemen, Tinte Burgen.. Fig. 16. 8. 249 am Ende u. 250: In Tirol finden sich allerdings Thürme, deren unterste wapwH-1 Dachbalken direct den Spitzen der Schwalbenschwanz-Zinnen aufgelagert sind. So der Berchfrit »vj Ghurburg (vgl. Clemen, Tyroler Burgen, S. 62». Ob so schon in alter Zeit? 8. 265, Z. 6 f. : Abweichende, zuverlässigere Masse nach der genauen Aufnahme in ]&'■- d. antiqu. Ges. 1895, 346 f. siehe im 2. Theil. 8. 272, Z. 10: Als Gegenstück mag der Wohnthurm der Burg Pischätz erwähnt st-rkn. der in der südöstlichen Ecke Steiermarks an der Grenze v. Croatien und Krain auf einem Fekr c mitten einer Waldschlucht liegt. Derselbe hat 15 m Seitenlänge und nach Zerstörung seines lfaflrf> Stockwerks noch 36 m Höhe. Die bis 3 m dicken Quadermauern haben einfache Steinmetz**) (Janisch, Top.-stat. Lex. v. Steiermark II 503.) 8. 276, Z. 2 (zu Echauguette) : vgl. die „Erkundigungsstühle" an der Ringmauer w»*^ h aasen. Bau- u. Kunstdenkm. d. Prov. Sachsen, Kr. Mühlhausen, S. 44. 8. 287, 3. Abs.: Bei Giemen, Tyroler Burgen heisst es zwar S. 114. esonders unter Nachahmung reicherer Architectur (Quaderecken, Fensterumrahmungen u. dgl.i wurde mit Beginn der Renaissance in ein- zelnen Gegenden sehr beliebt. So sind nach Kunstdenkm d. Pro v. Schlesien. U 30 bei allen Schlossern des 16. Jahrhunderts in Bflhmen und Schlesien Sgraffiten vorhanden. 8. 463, 1. Absatz am Ende: Die Ruine der Kaiserpfalz zu Kaiserswerth hat eine Wendel- treppe in der Mauer. (Noch dem Bau des 12. Jahrhunderts angehörend V» 8. 465, 2. Absatz: Dornze als einzelnes (durch einen Ofen heizbares1 Gemach kommt 1371 im Schlosse Schwarzburg «Bau- u. Kunstd. Thüringens 20 S. 21H>. 150« im Schlosse Stolberg (Bau- u. Kunstd. d. Prov. Sachsen, Kr. Sangerhausen. S. 1*4) vor. 8. 502 am Ende: Auch in der Burg Biirresheim liegt am „Speisesaal^!1 ein Abtritt in der Mauer, „an der Aussenfront in einem Strebepfeiler herabgeffihrf Bau- u Kunstdenkm. d. Rbz. Goblenz 373. 8. 5049 Z. 6 v. u. statt Breubach zu lesen: Breuberg. 8. 518 am Schlüsse: Auch in Bau- u. Kunstdenkm d. Kreises Thorn. 221 Anm 4iX wird unter Beibringung weiteren BeweismateriaU die Bedeutung der Danzker lediglich als Bedürfnis- anstalten betont. 820 8. 517: Beschreibung von Pfungen mit Ansichten auch in Mitth. d. antiqa. Ges. 1895 H. 7. 8. 618, 4. Absatz : Vgl. Nachtrag zu S. 245. 8. 529, Z. t8 v. u. statt. YVarnitz zu lesen: Wörnitz. 8. 533, Z. 21 : Nach Heber, Böhmens Burgen I S. 15 wurde dieser Stollen wohl *M später angelegt, um aus dem vorbei fliessenden Bache das unzureichende Wasser des Brunnens n ergänzen Für einen „Ausfall* (wie in den Mitth. der Oentraleomm. a. O. gemeint wird« mit einer den Belagerern gefährlichen Anzahl von Streitern durfte derselbe auf alle Fälle nicht zweckdienlich gewesen sein. 8. 533 ( Wasserthurm) : Ein eigentümlicher hieher gehöriger Bau findet sich in der Ruine Hohlandsberg im VVasgau (Grundriss Fig. 576a) Eine am südlichen Fusse des FeL- kopfes A mit einem ziemlichen Wasservorrath zu Tage tretende Quelle ist (s. die Fig.) mit einem vier- eckigen Thurme von massiger Weite und Stärke überbaut. Das Erdgeschoss desselben ist in etwa nur Manneshöhe mit einem Tonnengewölbe überdeckt, dessen südliche Stirnmauer fehlt, so dass der Thurm hier unten seiner ganzen Breite nach gegen den Hof hin offen ist und somit für Menschen und Vieh freien Zutritt zu dem Wasser bot. Ueber der völlig geschlossenen Deekenwfilhuu*! enthielt der Thurm zunächst ein mit Fenstern hinlänglich versehenes Wohngemach. Er diente al*< nicht etwa (vgl. S. 534) dazu, den auf dem Felskopfe Wohnenden den Wasserbezug zu vermitteln. wie denn auch hier oben (noch erkennbar) ein eigener Brunnen vorhanden war. 8. 539: Vgl. Nachtrag zu S. 220 Wohlerhalten sind auch noch die unter dem GhzL Schlosse zu Baden-Baden sich gekrümmt hinziehenden — übrigens mit einem Aborte versehenen — Gänge. S. 542, 3. Absatz: Nach Bau- u. Kunstdenkm. d. Prov. Sachsen 12. 112 fuhrt aufLohra nur ein 1,3 m weiter mit einem Tonnengewölbe überdeckter unterirdischer Kanal an der südlichen Ringmauer entlang. Welchen Zweck jedoch ein so weiter (Wasser-)Kanal auf dem was*?r- losen Berge gehabt haben möge, wird nicht bemerkt. 8. 555 am Ende: Zu den verborgenen Räumen im weiteren Sinne kann man auch die engen überall geschlossenen Hohlräume zählen, die man mitunter in der Mauer eines Burggebä«^ gefunden hat und die jedenfalls dann, wenn noch Knochen in ihnen vorhanden waren, mit JWbl aus einer hier seinerzeit stattgehabten „Einmauerung" erklärt werden. Ein uralter und überall ver- breiteter Aberglaube (vgl. Liebrecht, Zur Volkskunde. 1879), der sich auch — wie die Merlinsape in ihrer Gestaltung des 13. und 14. Jhdts. zeigt — bis zum Ausgange des Mittelalters erhielt, gin* bekanntlich dahin, dass man einen Bau dadurch vor dem Einsturz oder sonstigem Schaden bewahren könne, dass man — ein den bösen Geistern dargebrachtes Opfer — ein lebendes Wesen (ein uir schuldiges Kind oder auch Thiere, besonders Hund, Hahn oder Pferd) in eine Wand einmasertr oder auch unter dem Baue eingrub. Später begnügte man sich wohl mit todten Körpern ei Stat Hauptwyl (Sulgen-Gossau), Thurgau. Homburg 7. ,A. Bg.* bei Dietschenberg 1 St. nö. Luzern. HUbsehbarg. R. bei Stat. Visp, Rhonethal, Wallis. [Vorm. Grafen v. Visp u. Blandra.j Kindberg. Unbed. R. auf bew. Hohe, gln. Stat (Semmering-Bruck). [13. Jhdt. durch Erd- beben zerst.) Klamm 4 = Glam. Klaoseek. R. an d. Mur bei Seethal, salzbg- steierm. Grenze, m. über die Strasse gehender Sperrm. IJebenberg (bürg) im Brand. R. über Df. Lieburg ' t M s. Mönchaltorf (6 km s. Stat. l'ster. Zürich -Rapperswyl). Bchft. 1851 ein- gestürzt. [132ÜGiel, 14K) zerst.; Mitth. d. antiqu. Ges. XXHI 283 u. 339 m. Anss. Llppspringe. R. in gln Badeort, sw. Teuto- burger W., Westfalen [Wohl auf Grund eines castrum Karls d. Gr., 'angebt Tempelherrn). Bislh. Paderborn, nach d. 30j Kr. zerf. Moosham = Mossheim. Mossbelm (füge hinzu:) Weitläuf. h Bau, dessen t\ Theil R. (13. bis lti. Jhdt. eigntr Adel als erzbischöfl. Vicedome.] Ans. in Oe*tr. in W u. B. VI. »uhan* 13. Gr. a. Schi, auf 1. Donauufer olnrh. Aschach , Olierfistr. Ausgibt Grafen Schauinburg/ Xeuklrehea 2. A. Seht, gln. Df, Oler- pinzgau. [15V7 ausgest. gln Adel. Jetzt Armen- haus.' Nldau Z. I streicht* .KL* 822 I Nürnberg od. Petersburg. K. bei Sins, Unter- engadin, Graubünden. Oberfestelen. Unbed. R. bei gln. Df. an d. Mündung des Weges v. d. Grimsel in d. obere Khonethal, Gant Wallis. Vgl. Gestelenburg. Zu Oberigling die Ortsangabe zu ändern in: Stat Igling (München-Lindau). Oberkapfenberg (lüge hinzu i: Hof m. Ar- kaden. Saal m. Wappen. Oelkofen. A. Schi. d. unw. Stat. Gräting (München-Rosenheim) im Walde, leck. Bchft; angeb. erneuertes Wohngeb. [ ; Graf Rechberg- Rotbenlöwen.] Petersburg s. Nunsberg. Pischfttz (füge hinzu .) .Nacbtr.* zu S. 272. Puehbelm (füge hinzu :) Gr. Viereck. Runde Eck- u. andere The. m. geschweiften Dächern. Renaiss. Ans. in Oestr. in W. u. B. VI. Kanten. A halbverf. Schi., gln. Df. im Kantenthal, 8 km nw. Murau an d. Mur, Steier- mark. Releliensteln 6 (zu ändern:) Maler. R. an d. Aest bei Pregarten, nö. Linz, Oberöstr. Btael (Römelsbergk A. Schi, auf slfilm Fels über Burgthal \ Stat. Set. Georgen, Steiermark. Dahinter ,*•. merkw. aus d. 16. Jhdt stammender Wehrbau.* Saurau (füge hinzu): gln. Df.. Nur \L>y erh. [Gln. Grafen, 17. Jhdt schon R.] Sehwelnhang (fuge hinzu:) .Nachtr.* zu S. 325. Schweissberg. Unbed. R. bei Xeuenschwa&l. Pfr. Eggiwyl, Bez. Signau (Bern-Luzern). Stauf 4 (füge hinzu:) 4eck. Bchft m. angeh Palas. Ans. in Oestr. in W. u. B VI. Stein 1 (füge hinzu:) [1*. Jhdt gln , 15.4hdl ausgest. Adel, seit 16. Jhdt. Stift Set Lambrecht u. dessen Sommersitz. Ende 18. Jhdts. veri. u durch Blitz zerst] Stollberg2. R. nahe bei Luxem. Verzeichniss der mit abgekürztem Titel angeführten Schriften. (Soweit die Verfasser citirt wurden, nach diesen, im l'ebrigen nach den Ländern geordnet ) M i 1 1 h . d. a n t i q u. G e s s. unter Z. Die Kunstdenkmäler des Grhzths. Baden v. Kraus u. A. 1887 f. Das Gross herzt h. Baden in geogr. etc. Hinsicht. Karlsruhe, 188T>. G. Barsch, Die Städte etc. der Ei fei, 2 Bde. 1852-55 (zugleich Bd. 3 u i v. .Eiflia illustrata*). Dr. F. Bau mann, Geschich'e des Allgäus. 2 Bde. 1880 f. Havaria. Landes- u. Volkskunde d. Kgr. Bayern. 1860 ff. Das Königreich Bayern in seinen alterthflmlichen etc. Schönheiten 3 Bde. München 1846. Jahrbücher d Vereins v. Altertbsfreunden im Rheinlande. (Bonner J a h r b c h.) A de (iaumont, Abecedaire oü rudiment d'archeologie. 2. ed. 1851 . Mitth. der Centralcomm. s. unter O. I1. Giemen, Tyroler Burgen Wien 1891. ;Separatabdr. aus den Mitth. der kk. Centralcomm. Die Bau- u. Kunstdenkm. d. Rbz. Coblenz v. Dr. P. Lehfeldt. Dasseldorf 1868. (Bd. 1 der Bau- u. Kunstd. d. Rheinprov.j v. Co hausen. Oberst. Die Bergfriede, besonders rheinischer Burgen. 1860. (Abdruck aus H. 28 der Bonner Jahrbucher.) - Die \V e h r b a u t e n zw. Hhein, Main u. Lahn von den Troglodyten bis zur Renaissance. (Zeitschr. f. Baukunde 1880.) - Der rftm Grenz wall in Deutschland. 1884 u. dazu Nachtrag 1886. - Die Alterthumer im Rheinland. 1891. J. N Cori, Bau und Einrichtung der deutschen Burgen im Mittelalter m Beziehung auf Ober Asterreich. Linz, 187i. Verl. des Museum Krancisco-Carolin um Aug De mm in. Die Kriegs Waffen in ihren geschichtlichen Ent Wickelungen. 3. Aufl. Gera- l'ntermhaus, 1891. Dr. Eisen mann u. 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H , Gottschick- Witter 1887. — Kriegs bautechnische Erfahrungen aus d. Rheinpfalz in H. 14 der Mitth. d. histor. Vereins der Pfalz. — Die militärarchit. Anlagen der Ritterburgen der Feudalzeit. 1893. — u. H. Maurer, Die badischen Burgen des Breisgaues. Emmendingen, Dölter 1884. Annalen d. Vereins f. Nassauische Althkd. etc. (Nass. Annalen.) Topographie v. Niederösterreich, hgg. v. Verein f. Landesk. in Niederöstr., Wien, bis 1893 3 Bde. Die ö s t e r r e i c h -ungarische Monarchie in Wort u. Bild, begr. v. Kronpr. Rudolf. Wien 1886 ff. Mittheilungen der k. k. (österr.) Gentralcommission z. Erh. u. Erforschg. der Baudenkm. Wien Generalm. v. Oppermann, Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen. Hannover, Hahn 1887. Dr. L. Puttrich, Denkmale d. Bauk. des M.A. in Sachsen. 1835 ff. J. Rabl, Illustr. Führer durch Nieder-Oesterreich. Wien, 1883. G. Rey, Etüde sur les monuments de l'architecture militaire des Croises en Syrie. Paris, 1871. Impr. nat. Prof. Dr. v. 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Altstadt -Gastell bei Miltenberg 73, 102. Angriffsseite der Burg 7, 309. Antiquum, opus 110. Antwerk 400 ff. Aufstellung in der Burg 412. Wirkung des- selben 419. Ammianus Marcellinus 59 ff. Armbrust 409 ff. Aufzug 225 f., 589. Ausgehauene Burg und Räume 578 ff. Ausguss 497. Balkon 518 A. 1, 525, 599. Barbacane 310, 334 ff. Barbigan s. Barbacane Bastei, Bastion, bastionirte Be- festigung. Nachtrag zu S. 336. Batterietbürme 277 f., 630 ff. Bauernburgen 118 Anm. 2. Baugerüst 166 f. Baustil s. Stilarten. Bauzeit s. Erbauungszeit. Belagerung 400 ff., 417 ff. Ab- wehr derselben 414 f. Bei- spiele solcher 421 f., 433 f. Berchfrit 176 ff. Gebrauch u. Bedeutung des Wortes 194 ff., Nachtr. zu 196. Wortformen 196 Unterschied bei Höhen- u. Wasserburgen 198 Mehr- heit derselben 199 ff. Stand- ort 202 ff. Nachtr. zu 287. Regelmässige Art 205, Nachtr. zu 206. Grundrissfiguren 206 ff. Durchmesser 35 Anm. 1. Form des Inneren 213. Mauerdicke und Höhe 211 ff. Alter der runden und eckigen 213 ff. Verbreitung dieser Formen 216 ff. Vertieftes Erdgeschoss 219, Nachtr. zu 220. Verliess, Luftloch in demselben 220 f., Gefangniss 221 ff, Nachtr. zu 220 u. 223, 261. Vorraths- raum 224. Höhe des Ein- ganges 225. Gelangen zu dem- selben 225 ff. Mehrere Ein- gänge 229. Lage desselben 230 f. Form der Pforte 231. Vorbau vor derselben 232 f. Ebenerdiger Zugang 233. Trep- pen im B. 234, 257. Verthei- digung des Aufstiegs 236 f. Ein- gangsstockwerk 238. Der oberste Raum 240. Zinnen 241 u. Nachtr. Schiessschar- ten 242. Ueberdeckung der Stockwerke 242. Innere Mauer- absätze 243 Aeussere Ab- sätze 244, Nachtr. zu 245. Wehrgänge 245, Felskopf als Grundlage 246. Mantel uoi den B. 246 ff. Foiru des Daches 248 ff., Nachtr. zu iW. Eckthurmchen 251. Spatere Abschlüsse 252. Bestimmung des Alters 253. Bewohnbarer B. 254 ff. Umgänge 519. Berg, Ausdruck, verwandt mit Burg 2. Besitzverhältnisse bei Burgen uih deren Einfluss auf baulich? Gestaltung 3, 654 ff. Biberlikopf, Warte auf demseH^ 65, 96. Binder hei Römerbauten 56. W* Blenden in der Mauer 302. Bodman, Kaiserpfalz 138 A. i Bollwerk 336 und Nachtrag dazu. Bresche schiessen 419 f. Bruchsteinmauerwerk 110. Brunnen 529 ff. Seitenstoüen 533 u Nachtr. dazu, 541, 5Pl Brunnenthurm 533 f.. daiu Nachtr. Buckelquader mit Rand«chl. 827 590 fT. Erbauungszeit 25 ff. Erhaltene Burgen 31 f. Menge der Burgen 32. Burgarii 41. Burgengruppen 639 ff. Burgfrieden 655 f., 660, 106 Anm. 3. Burgi, römische 41 , 43, A. 1. Burglehen 22, 660. Burgmänner, Wohnung 21. Burgsäss 661. Burgstall. Schwankende Bedeu- tung des Ausdruckes 18 f. Burgstrasse 304 ff. ('asteil, römisches. Dessen Lage und Form 42, A. 2 , 44 ff. Zu Burgen umgebaute 72 ff. Von dem Worte abgeleitete Ortsnamen 80 f. Gastrum. Bedeutung 139. Uisterne 501, 529 ff. Giemen 452 A. 1, 456 A. 2, 577 A. 1, 641 A. 3, 642 A. 1, Nachtr. zu 101, 195, 216, 287. v. Gohausen 9, 12, 15, 45 ff., 55, 64, 88 A. 1, 91, 100 f, 105 ff., 112, 125, 140, 163 u. A. 1, 166 A. 3u.4, 168, 202, 211 f., 216 u. A. 1, 225, 230, 233 f., 241, 244, 246, 246, 254, 263, 265 A. 2, 286, 290 A. 1 u. 2, 291 A. 1, 304, 310, 315, 316 A. 1, 327, 350, 354, 360, 366 A. 1, 377, 388, 401 A. 1, 455, 456 f., 507 ff., 532 A. 2, 558, 561, 609. Comacinische Maurer 113. Gori 17, 18, 310, 327, 497 A. I, 559 A. 3. I Dach beim Berchfrit 248 ff. oder Plattform V 412 f. Nachtr. zu 432. Abnehmbares 431 f. Beim Palas 455 ff. vgl Pult- dach. Dacherker 523. Dachziegel, römische S9. Mittel- alterliche 123. Dagobertsthflrme 133. Danzke 505 ff., Nachtr. zu 513 Deutscher Ursprung der Burgen 1 16 ff., 140 f, Deutschordensburgen 395 f., 6 13 ff. Nachtr. zu 206 u. 614. Detachirte Ports 639 ff. Dirnitz = Dflrnitz. Donjon 263. Doppelkapelle 559. Dornze = Dflrnitz. Drususkastelle 59. Dflrnitz 465 u. Nachtr. Dynastenburg 19 ff. Ebenhoch (Wandelthurm) 194, 401, 404. Echauguettes 275 f., Nachtr. zu 276. Eckthflrme 251, 265 f. Eigelstein in Mainz 100. Einmauerung Nachtrag zu 555. Eisenklammer beim Burgbau 100. Ellikon, Römerwarte 67 Ende der Burgenzeit 29 f., 638. Erbauungszeit. UrkundlicheNach- weisung bei Burgbauten 25 ff. Hergeleitet aus folgenden An- haltspunkten : Buckelquader 155 f., Form des Zwingers , Nachtr.* zu S. 12, Mauer- technik 163 f., Mauerzange 163 A. 1, Steinmetzzeichen 184 f., Berchfrit 197, 202, 213 f., 217 f., 243, 244, Mauerthörme 273 ff., Schild- mauer 286, Thor 309 A. 2, 323, Zinnen 350 ff., Schiessscharten 359 IT., 381, Treppe 463, Fen- ster 481 f., Fensterbank 485, Kamin 491 f., 494, Vorgekragte Wehren 526, Gesammtanlage 618. Erker 385 Anm. 2, 51p Anm. 1, 525. Kapellenerker 558. Erweiterung, nachträgliche der Burgen 24. Eskarpengalerie 314. v. Essenwein 3. 5, 21 A., 125, 168 A. 2, 195, 197, 217, 222 A. 1, 223 A. 2, 226, 247 A 1. 248, 250, 260, 280. 2*2 U A. 2, 287, 298 A. I, 3t W, 312 u. A. 1. 315, 346 ff.. 352 f, 359 A. 1. 361, 379, 3H1. 399 A. 1, 412 f., 415 A 3. 434 A. 2, 439, 446, 45« A 2, V I 457, 460, 463 ff., 467, 469 f., 473 A. 1, 496, 502 A. 1, 521 r.,544, 587 A. 1, 591 A.2, 609, 618, 626. Fallbaum 325. Fallgitter 326 ff. Fallthor 326 ff., 330. Feldsteine, bei Bauten verwendet 86. Fenster 478 ff. Windlade 525. Fensterbande 485. Fensterblende 525. Festungen , Umwandlung der Burgen in, 30, 629-38. Feudalburg. Ausdruck 20 A. 1. Feuergeschütze 423 ff. Auf- stellung in der Burg 430. Findlinge, bei Bauten verwendet 86, 98, 154 Fischgrätenverband 111. Flussgeschiebe, bei Bauten ver- wendet 86. Frankenthurm in Trier 152. Fussangel 415 Anm. 2. Fussboden 462. Futtermauer. Beispiele 594, 595, 631, 63«. Gadem 465. Ganerben 657 ff. Ganerbenburg 611 f Gartenanlagen bei Burgen 17. Gebflck . dessen Vorkommen 15 f. Gefängnis* 552, s. auch Berch- frit u. Verlies». Generalversammlungen des Ge- sammtvereins 3X A. 2. Gesammtanlage der Burg 25, 590 ff. (vgl. Wasser- u Höhlen- burg\ Am Ausgang des Mittel- alters «28 ff. Geschosse 416 f. Gesteinsart, Einfluss auf die Ge- staltung der Burg 9. GewOlbe im Berchfrit 220. 242 f.. im Palas 443 ff. Glasscheiben 484 f. Graben 311 ff. bei Wasser bürgen 563 ff. Trockener 573. Grenzlerburg bei Goslar 122. Griechisches Feuer 41 s Gn>s>e Steine bei Bauten 155. Gussloch 3K4 ff., 391. Gusswerk 84, 106 ff 828 Hakenbüchse 430. Hals 311 Anm Halsgraben 311 Handfeuerwaffen 429. Hauptburg, Ausdruck 10 Haus, Ausdruck für eine Burg 2. Heeresfolge, Dauer derselben 199. Heidenmauer im Wasgau 53 ff., zu Lindau 95 A 3, 97 A. 12, 101, 103, zu Wiesbaden 104, 109. Heimlicher Ausgang 547 ff. Heinrich I., dessen Befestigungs- bauten 140. Heizanlagen 487 ff. Hexenkeller 552. Höhenburg, Ausdruck 3. Höhenlage der Burgen 7. Höhlenburg 576 ff., Nachtr. zu 581. Hofburg, Bedeutung des Aus- druckes 18. Hoher Mantel 301 f. u. Nacbtr. dazu. Holzanker 165 ff. Holz- u. Steinbau 139—145. Holztäfelung 459 f. Hosenscharte 372. Hügel, künstliche 117 Anm. 2, 125 ff. Hühnenburg in Westfalen 120. Hurdengallerie 526. Incertum, opus 110. Innerer Abschnitt bei Burgen 13 f. Interturrium 13. Isodomum 82 ff. Kamin 487 ff. Kanäle im Mauerwerk 165 ff. Kapelle 556 ff., 625. Doppel- kapelle 559 f. Kaponniere 314. Karolingische Bauten 136 ff. Katze 404. Kemenate 464. Kempten, Kastell S. 73 u. Nachtr. zu S. 49 u. 73. Kleinschichtmauerwerk 96. Klotzbüchse 429. Köhler 3, 12, 14, 27 A. 2, 75, 125, 143, 194, 198, 213 A. 1, 215, 219, 224 A. 2, 234, 2«, 263 A. 1 u. 2, 315, 351 A. 2, 358, 377, 383, 397, 404 A, 2, 406 f., 408, 410, 419 f., 429 A4, 430, 468, 470 A. 1, 488 A. 1, 509 A. 2, 528, .565, 581, 617 A. 1 u. 2, 622 A. 3, 642 Kraus, Prof. 56, 136, 147, 152 A. 3, 153, 158 f., 166 A. 1, 238 A. 1, 296. 457 A. 2 u. 4, 603 A. 2, 605 u. A. 2, 610, 648 f., 652 A. 2. Krieg v. Hochfelden 13, 41, 83 f., 90, 94, 133 f. 145, 147, 179, 215, 232 A. 1, 263, 283, 294, 357, 384 A. 4, 435, 489 A. 2, 490, 516 A. 1, 548 f., 583 A. 2, 607, 612 A. 4, 638. Küche 496. Läden, hölzerne 349. Landwehren 118 Anm. 2. Laube 438 u A. 2, Nachtr. dazu. Lederne Brücke 331 Anm. 2. Lehensburg als angeblicherGegen- satz der Dynastenburg 19 ff. Lehensverhältniss bei Burgen und falsche daran geknüpfte Fol- gen 3. Lehfeldt, Prof. 147, 149, 153, 215, 267, 477 A. 1, 4S6 A. 4, 618, 619 A. 2, 628 A. I, Nachtr. zu S. 12 u. 146. Lehm, Verwendung desselben 95 Leiter 159 f., 225, 402 Mange 408. Maschikuli 384 ff, 393 ff. Nachtr. zu 396. Bei den Deutschordens- burgen 397 ff. Mantel 286, 475 A. 1 s. Hoher M. Mantelbau 475. Mauerbogen über Felsspalten 165. Mauer gänge 163. Mauertechnik , römische 82 ff., 113. Deren mittelalterliche Entwickelung 146 ff., 163 f. Mauerthürme 273 ff., Römische 273. Alter der Deutschen 273 f. Nach innen offene 277. Bat- teriethürme 277 f. Beim Thore 316. Maulscharte 366. Meierhof bei einer Burg 22. Menge der Burgen 32. Merovingische Bauten 132 IT. Mine 402 f, Mörtel 89 Mit Ziegelbrocken ei Meran 75. Quader, glatte bei den Hörnern 9* f. Räuberschlftsscheu am Main 144. Hampe 313, 317 Anm. 1. Ravensburg in Mecklenburg 141. liefugien 144. Hiuggraben 314. Hingmauer 338 ff. \. Bitgen 168 A. 4. 199, 441, 3*5. 350, 431. 4441. 486, 503 A 4. 561. Bitter, (ieschichte und Bedeutung dt-H Standes u. dessen Verhält- nis zu den Burgen Wohn- sitz in Städten u Dorfern 44 ff., Nachtr zu S 43. Ritterburg, Bitterhaus Un- passende A abrücke it. Knmer hauten, Menge derselben 71 Starke 97. Sorgfaltige Ausfahrung 95 f. Bomerfunde auf Burgstellen 78. Homers«* hanze bei (trnnwald 75 u. Nachtr. dazu. H«*irm-rthflrme Stärke und Form 6X Lage 69. Nachträglich verstärkte ? 75 f. Komische Bäder zu Badenweiler 91. i>4 Anm., dazu Nacht r. Komische Befestigungen, link* rheinixlic 51 ff. Kömische Stadtmauern u. Villen 131 f. Römischer Ursprung untrer Burgen 37- 115. I>e~»scn Ver- fechter und tiegner 'M 41. Rondel 336 u. Nachtrag dazu. Rondengang 341 Anm. 4. Rugard auf Bilgen 191. Bundbogen 431. Rundel s. Rondel. Rustica 83. Butte 4*08. Bziha 148 A., 173 ff. Saal (Bittersaal) 437 f., 439 ff., 454 Anm. u. Nachtr. dazu. Saalhof in Frankfurt 356. Sachsenlager bei Osnabrück 119. Salvisburg, Dr. 134 A. 4. 137, 474 A. 1, 330 A. 1, 351 A. 1. 356 f , 394 A. I, 464 A. 4, 583 A. 4, 584 A 3, 604 A. 4, 605, 640. 643, 647 A. 1, 653 A. 1. Schachtartiger Anbau 502, 554 Schaefer, Prof. 155, 454. Schalen 277. Seharwachtth firme 475 f. Schiessloeh 382 A. 4. Schiessscharten 441, 355 ff. für Feuerwaffen 363 ff Schiesszange 384 A. 4. Schildmauer 485 -300. Ver- breitung 487 u. Nachtr dazu. Mit EckthOrmen 489 ff. Bei einer Wasserburg 497. Sc bloss, Ausdruck für eine Burg 4 Schlossbühel bei Emmishofen 140. SchlusseLscharte 366. Schultz 6, 100. 195, 444, 315, 417, 410 A. 1, 560 f. Schwalbenschwänze 54, 99. SchwarzeThurm,der,zuBruggl03. Senkscharte 371 A. 1. SignaKhOnne, römische 63. Skulpturen, eingemauerte 174. Slavische Befestigungen 117. Solarium, Soller, dessen Bedeu- tung li5. 341 Anm. 1. Speeulae, romische 64 ff. Spicatum, opus 83, 111 ff. Spitzbogen 431. Stadtmauern Mi Steinbild i.M»n 446 f. Steinhaus 476 Steinmetz/eichen 173 191. RA- mische 17* f. Punktirte 183. Mittelalterliche Entwicklung 185. GnV'M» 186. Mehrere auf einein Steine JX|. Stilarten, angebliche beim Burg- hau 33 ff. 641. 643. Strassensperre s. Thalsperre. Strebepfeiler 304. Stufenscharte 356 ff. Stumpfer Thurm 481. Tarant 44)4 Anm. 4. Tiefburg Ausdruck anstatt Wasserburg 4. Thalsperre durch Burgen 338, 641 A. 3. Theilung einer Burg 655 ff. Thor. Lage desselbeu 309. Thor- bau 313 ff. Nachtr. zu 318, 343. Ausgehauenes 307, 340. Weite 344. Thorbalken 344, Nachtr. zu 345. Thorgraben 313. Thrtr zum Berchfrit 431, zum Palas 458. Thurm s. Berchfrit, Eck-, Wohn-, i Scharwacht-, Mauer-, Batterie-, [ Treppen-, Brunnen-Tburm etc. I Einzelne vorgeschobene 480 ff. I Treppen, im Berchfrit 434, 457, am Burgfelsen 307 f., im Palas 463. Vgl. Wendeltreppe. , Treppenthurm 463. Triboc 406. Tuffstein 86. I Turnier 404 Anm 4. Turnierhofe, deren Vorkommen 16 f. Ueberbau aus Biegelwerk 514 ff. Ueberbauen, durch einen Bau überhöhen 656 A. 4 Uebernimpelung einer Burg 404. reherzimmer 317. 431, vgl. reberbau. l'etelenberg 79. Umlauf 345, 348. 431, vgl. Wehrgang. Untere Burg. Ausdruck fflr Vor- burg 10. Unterirdische Gänge 533, 535, 537 ff., Xachlr zu 539 u. 544. Terborgene Bäume 550 ff. Nachtr. zu 555. Verlies* 441 ff. 461, 531, 551. Veste. Ausdruck für eine Burg 4. Vitruv 84. Vor bürg 6, 10. Vorhof. A us« I ruck fftr Vorburg in r. Vorwerk 605 Anm. 1. 830 Waken, bei Bauten verwendet 86. Wandbehälter 496. Wandelthurm s. Ebenhoch. Waiulmalerei460f.,Nachtr.zu461. Wall bei gemauerten Burgen 125, 312 Anm. Wallburgen 117 ff. Wasserburg 4, 563 ff., 636 f. Wasserleitung 535 f. Wajeerthurm533f. u.Nachtr.dazu. Wehre, die 341 Anm. Wehrgang 246, 264. Auf der Mauer 339 ff, 430. Vorgekragte 415, 519 f, 526, 588. Wendeltreppe 463 u. Xachtr. . dazu. | Weyerhau* 568. [ Widder 404. Wiekhaas 279. Wiederherstellung von Burgen 31. Wimperg 339 Anm. Windlade 525. Wohnthörme 263—272. Zahlzeichen, alte 191 ff. Zahl ha eher Wasserleitung 91, 104, 106. 69, Zerstörung der Borgen 435 t Ziegelsteine bei Bauten « fU 151 ff. Zügel 11 und A. % 338 Asm. Zinnen. Beim Berehfrit &l Auf der Mauer 339 ff.. 350Ü Römische 353. Am Paks 4Y>. 4o6 A. 3. Zugang zum Burgkern 304 ff. Zugbrücke 331 ff. Zwinger. Sprachliche Herleitoog und Bedeutung 11. Zweck 11 Alter der Anlage 12 f. «07. Xachtr. zu S. 12. 25 THE BORROWER WILL BE CHARGED AN OVEROUE FEE 1F TH1S BOOK IS NOT RETURNED TO THE LIBRARY ON OR BEFORE THE LAST DATE STAMPED BELOW. NON-RECEIPT OF OVERDUE NOTICES DOES NOT EXEMPT THE BORROWER FROM OVEROUE FEES. mwi